It feels good - Kimochi ii von Naoi-chan ================================================================================ Kapitel 1: Follow you --------------------- Chapter I – Follow you » Kens POV « „ Pass gefälligst auf, wo du rumstehst!“ eine raue Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich konnte einem Fahrradfahrer gerade so ausweichen. „ Und pass du gefälligst auf wo du lang fährst.“ Brüllte ich ihm hinterher und fuchtelte mit meine Faust in der Luft herum. Das war ein Aspekt an dieser Stadt, den ich nicht vermisst hatte. Die Menschen. Sie waren meistens im Stress und mit verdammt schlechter Laune unterwegs. In Chiba, hätte man mich nicht so blöd von der Seite angemacht. Ich seufzte und warf einen Blick auf Yujis letzten Brief. So war er… Schrieb im Zeitalter der Smart Phones und des Internets Briefe an mich. Ich musste lächeln bei diesem Gedanken. Vor drei Monaten, war er nach Tokio gezogen um sein Medizin Studium fortzusetzen. Er hatte schon seit der Oberstufe davon gesprochen, dass er unbedingt weg wollte aus Chiba. Um ehrlich zu sein hatte ich nicht damit gerechnet, dass er es wirklich durchziehen würde. Yuji war der freundlichste Mensch, den ich kannte. Er hatte ein gutes und ehrliches Herz. So richtig konnte ich ihn mir in Tokio nicht vorstellen. Das Erlebte von vor wenigen Minuten bestätigte das wieder. Ich selbst, hatte meine Kindheit in Tokio verbracht. Wurde hier geboren und hatte auch noch den Großteil meiner Familie hier. Als ich nach Chiba ziehen musste, aufgrund des neuen Jobs meines Vaters, hatte ich mir geschworen eines Tages nach Tokio zurück zu kehren. Der einzige Lichtblick war immer Yuji gewesen. Dass er nun hergezogen war, hatte mich motiviert meinen Vorsatz nun wirklich in die Tat umzusetzen. „ Ken-chaaaan!“ fröhlich winkend kam plötzlich ein Mann mit grauen langen Haaren zwischen der hektisch vorbei strömenden Menschenmenge auf mich zu. Er trug einen dunklen Anzug und eine Sonnenbrille verbarg seine Augen. „ Oji-san!“ ich lächelte voller Freude. Er riss mich in eine feste Umarmung, als er vor mir zum Stehen kam. „ Ken-chan, du bist so erwachsen geworden!“ Onkel Rey war mir von allen meinen Verwandten der Liebste. Als ich noch kleiner war, hatte er oft auf mich aufgepasst, wenn meine Eltern unterwegs waren. Da er selbst keine Kinder hatte, sagte er , dass ich nicht nur der Sohn seines Bruders, sondern auch irgendwie sein Kind wäre. Außerdem waren wir uns auch sehr ähnlich. Nicht nur äußerlich. „ In den letzten zwei Monaten?“ fragte ich mit einem ungläubigen Grinsen. „ Auf geht’s!“ ignorierte er meine skeptische Frage und griff nach zwei meiner Koffer. „ Mein Auto steht da vorne.“ Ich folgte ihm mit einem weiteren Koffer in der einen Hand und meinem Rucksack in der anderen. Onkel Rey hatte schon immer einen sehr exklusiven Geschmack gehabt. Somit war es auch kein Wunder, dass er ein europäisches Auto fuhr. Einen roten Sportwagen der an Auffälligkeit nicht zu übertreffen war, um genauer zu sein und ich verschwand schnell auf dem Beifahrersitz, da die Leute anfingen uns anzustarren. Grinsend nahm der Ältere nun endlich seine Sonnenbrille ab, als er am Lenkrad Platz genommen hatte und blickte mich aus warmen grünen Augen an. „ Willkommen in Tokio Ken – chan… Ich freue mich sehr, dass du wieder hier bist.“ Er startete den Motor. „ Hast du hunger? Sollen wir erstmal was essen? Oder willst du gleich das Apartment sehen?“ Ich schob ihm Yujis Brief hin. „ Da steht die Adresse.“ Eine seiner Augenbrauen schnallte in die Höhe und er schmunzelte. „ Du bist gerade erst hier angekommen und das erste was du tun willst ist ihn sehen?“ er tätschelte mir die Haare. „Ach Ken-ken...“ Ich konnte nicht verhindern, dass mir die Röte in die Wangen stieg. „ Fahr einfach Oji-san!“ Er nickte und hatte immer noch dieses fiese Grinsen auf den Lippen als er das Fahrzeug endlich in Bewegung setzte. Irgendwie hing ich schon immer an Yuji. Hatte mir lange eingeredet, dass es daran lag, dass er der einzige war, mit dem ich irgendwie auf einer Wellenlänge war. Onkel Rey hatte schon oft angedeutet, dass ich wohl mehr für ihn empfinden würde als Freundschaft. Ich hatte es nie verstanden, was genau er meinte. Wollte es wohl nicht verstehen. Aber inzwischen wusste ich es ganz genau. Als Yuji nach Tokio gezogen war, hatte ich das Gefühl gehabt in ein tiefes Loch zu fallen. Der Schmerz in meiner Brust war kaum zu ertragen und ich realisierte dass diese Gefühle über Freundschaft hinausgingen. Ich musste ihn einfach wiedersehen, war mir aber noch nicht sicher, ob ich bereit war mit ihm über diese Gefühle zu sprechen. Schließlich waren wir seit mehr als zehn Jahren beste Freunde. Das wollte ich nicht verlieren. Ich wusste nur, dass ich ihn wieder in meinem Leben haben wollte – dass mir Telefonate und Briefe nicht genügten. „ Und wie läuft es mit der Musik.“ Durchbrach Onkel Rey die eingekehrte Stille und riss mich aus meinen Gedanken um Yuji. „ Ich habe ein neues Demo… Willst du es hören?“ Ich kramte in meinem Rucksack und fischte eine CD heraus. Musik war eine große gemeinsame Leidenschaft von mir und meinem Onkel. Kein anderer verstand was ich dabei empfand. Ich war geradezu besessen davon und wollte alle möglichen Instrumente beherrschen. Bisher konnte ich Klavier, Schlagzeug und Saxophon spielen. Mein Lieblingsinstrument war aber die Gitarre. Ich hatte überlegt ein Musik Studium zu beginnen. Aber eigentlich wusste ich, dass ich keine stupide Theorie wollte. Ich wollte Musik machen. Produktiv sein. „ Wirklich gut…“ kommentierte mein Onkel als die ersten Klänge meines Songs ihn erreichten und trommelte im Rhythmus auf dem Lenkrad. „ Wie ich höre, hast du meine Ratschläge hervorragend umgesetzt. Die Harmonien sind exzellent geworden… Ich denke-„ er grinste. „ Ich denke du bist langsam soweit Ken-chan.“ Mein Herz machte einen Sprung. „ Bedeutet das-“ „ Es bedeutet ich werde dich meinem Team vorstellen.“ endete er meinen Satz mit einem Grinsen. „DU BIST DER BESTE!“ rief ich voller tiefer Dankbarkeit und Freude aus und fiel ihm um den Hals. „Vorsicht! Willst du uns umbringen?“ Onkel Rey lachte leise und schob mich sanft von sich. Die Augen auf die Straße gerichtet sagte er: „ Du wirst hart arbeiten müssen Ken-ken. Aber wenn du dazu bereit bist, wirst du ein Super Star. Das verspreche ich dir.“ Meine Eltern waren beide Anwälte und hatten sich in Chiba vor Jahren selbstständig gemacht. Ich wusste, dass mein Vater sich immer gewünscht hatte, dass ich eines Tages die Kanzlei übernehmen würde. Aber was das anging, kam ich eher nach meinem Onkel. Er besaß ein sehr bekanntes Studio in Tokio und hatte trotz seines jungen Alters, die bekanntesten Musiker Japans unter Vertrag. Als ich ihm mit 11 Jahren sagte, dass ich Musiker werden wollte, hatte er mir versprochen mich eines Tages unter Vertrag zu nehmen, wenn ich hart an mir arbeiten würde. Das hatte mich angespornt und ich hatte jede freie Minute damit verbracht, Musik zu komponieren. Unsere Freunde hatten sich oft darüber lustig gemacht. Sie glaubten nicht daran, dass ich es schaffen würde. Auch wenn meinem Onkel die berühmten Ai.Kyo Studios gehörten. Aber das war mir egal. In meinen Augen waren die meisten von ihnen eh Versager, die selbst nicht wirklich was aus ihrem Leben machen konnten und deshalb versuchten alle anderen um sich herum genauso runter zu ziehen. „ Ich möchte nur gute Musik machen, die die Menschen mit Freude erfüllt.“ sagte ich fest entschlossen und konnte es kaum erwarten Yuji davon zu erzählen. Ich hatte vor vier Tagen das letzte Mal mit ihm gesprochen. Er hatte keine Ahnung, dass ich jetzt schon herzog. Ich wollte ihn überraschen. Da ich mir selbst nicht traute, dass ich mich verplappern könnte, hatte ich ihn nicht mehr angerufen und auch nicht auf seine Versuche der Kontaktaufnahme reagierte. Ich wusste, dass er sich Sorgen machen würde. Aber umso glücklicher würde er sicherlich sein, wenn er mich sehen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)