The decisions we make von Victualia ================================================================================ Kapitel 19: seven months ------------------------ Es waren so viele Monate an ihr vorbeigezogen. Monate, in denen besonders Feiertage ihr zu schaffen gemacht hatten. Weihnachten hatte so schnell vor der Tür gestanden, dass es sie regelrecht erschreckt hatte, wie schnell die Zeit an ihr vorbeigegangen war. Letztlich hatte sie den Weihnachtsabend mit ihren Eltern zusammen verbracht, die sich wie immer beschwert hatten, dass sie sie viel zu selten besuchte. Doch der Abend an sich war ein sehr schöner gewesen. Sie hatten beisammen gesessen, das Essen ihrer Mutter hungrig vertilgt, sich gegenseitig beschenkt und sich Geschichten aus Sakuras Kindheit erzählt. Es war im Großen und Ganzen ein sehr angenehmes, kleines Familienfest geworden, welches die Haruno sehr genossen hatte. Noch mehr genossen, hätte sie allerdings die Möglichkeit, Itachi ihren Eltern vorzustellen. Ihnen zu zeigen, welch wunderschönen Mann sie gefunden hatte. Die Momente, in welchen sie wehmütig ins Leere gestarrt hatte, hatten sich jedoch immer wieder in Luft aufgelöst, wenn ihre Eltern erneut eine alte Geschichte aus ihrem gemeinsamen Leben herausgekramt hatten. Und dafür war sie im Stillen sehr dankbar gewesen. Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte sie zusammen mit ihren Freunden zu Mittag gegessen. Natürlich bei Ichiraku, ihrem Stamm-Ramen-Restaurant. Naruto hatte lautstark davon berichtet, wie das Familienessen bei den Hyuuga abgelaufen war, denn es hatte ihn zunehmend aufgeregt, wie Hiashi Hinata behandelte. Er verleugnete keinesfalls, dass sie seine Tochter war – denn das war mehr als offensichtlich –, doch wenn die Sprache auf ihre Beziehung mit dem Jinchuuriki des Neunschwänzigen kam, behielt er sich das Recht vor, Vorurteile gegenüber Naruto zu äußern. Und Sakura wusste, keiner seiner Freunde würde dies in ihrer Gegenwart dulden, allen voran Hinata. Auch Neji konnte mit der Attitüde seines Onkels nicht länger anbandeln, kannte er Naruto nun um einiges besser, als zu ihrem ersten Aufeinandertreffen. Zu einem Teil konnte er den Uzumaki sehr gut verstehen, wusste er doch, wie es war, ein Mal tragen zu müssen, dass er im Grunde genommen gar nicht haben wollte. Viel ausrichten, konnte er gegen das Oberhaupt seines Clans jedoch nicht, solange dieser Naruto nicht physisch angriff. Dass Hanabi ihrer älteren Schwester nicht zu-Hilfe geeilt war, nahm ihr bester Freund, der Familie ebenfalls übel. Er war der Meinung, dass eine Familie zusammenhalten sollte, ganz gleich, was zwischen ihnen stand oder was der jeweils andere getan hatte. So, wie er noch immer zu Sasuke hielt, obwohl dieser das Dorf vor so langer Zeit verlassen hatte. Im Grunde genommen stimmte Sakura dieser Sichtweise zu, doch sie konnte Hanabi in dieser Situation sehr gut verstehen. Sie hatte durch ihr Schweigen verhindert, dass Hinata noch schwächer vor ihrem Vater erschien – und somit vor dem ganzen Clan. Hätte Hinata es jedes Mal nötig, dass ihre jüngere Schwester, ihr zu-Hilfe kam, würde sie niemand mehr ernst nehmen können. Und genau dieses Wissen konnte sie auch in Hinatas hellen Augen lesen, als Naruto davon erzählte. Schweigend legte die Rosahaarige ihrer Freundin beschwichtigend eine Hand auf ihre eigenen, die auf ihrem Schoß ruhten, die Finger in ihrem langen Rock vergraben. Als sie verwundert aufblickte, konnte die Haruno nicht anders als ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Sie sollte nicht mehr an den vergangenen Tag denken, wenn sie hier, umgeben von ihren Freunden und ihrer großen Liebe, die Zeit genießen konnte. War Weihnachten nicht dazu da? Um die Feiertage mit seinen Liebsten zu verbringen und die unangenehmen Dinge aus seinen Gedanken zu verbannen? Auch, wenn es nur für eine kurze Zeit war, sollte man diese Zeit des Jahres genießen, und das Beste daraus machen. Der Abend war feierlich zu Ende gegangen. Mit Sake und Geschenken, die sie sich freudig überreicht hatten. Sie hatte von Neji eine silberne Halskette erhalten, dessen Anhänger ein grüner Smaragd in Form eines »S« darstellte. Sie passte perfekt zu ihren Augen und ihrer Persönlichkeit. Und sie hatte sich unendlich oft bei ihm dafür bedankt. Sie bedauerte nur, dass sie sie nicht oft würde tragen können. Zumindest nicht auf Missionen oder im alltäglichen Leben. Dafür war dieses Geschenk zu besonders und wertvoll. Tenten hatte ihr Senbon besorgt, die man auch als Haarnadeln benutzen konnte. Sie hatte irgendwo aufgeschnappt, dass Sakura sich solche gewünscht hatte und gleich ihre besonderen Fähigkeiten als Waffenmeisterin ausgenutzt. Die Senbon hatten an den Enden kleine Bänder, die mit Perlen bestückt waren, und auch die Senbon selbst wiesen dezente Verzierungen auf. Die Haruno sehnte schon jetzt den Moment herbei, in dem sie diese Schmuckstücke einsetzen würde können. So einfallslos Naruto auch sein mochte, die Gutscheine, die er das ganze Jahr über von Ichiraku sammelte, um sie an Weihnachten seinen Freunden zu schenken, kamen sehr oft zum Einsatz. Und auch in diesem Jahr hatte er nicht mit diesem Vorgehen gebrochen. Dafür aber konnte man sich auf seine Freundin verlassen, die für jeden ihrer Freunde so weit gegangen war und Mützen gestrickt hatte. Für jeden einzelnen hatte sie eine andere Farbkombination gewählt und sich die Mühe gemacht, diese in schön geschwungene Muster zu verwandeln. Die junge Hyuuga hatte ein Talent für vielerlei Dinge, doch Sakura hätte nie geahnt, dass sie so fingerfertig und geduldig sein konnte. Doch im Endeffekt überraschte es sie eher weniger, immerhin kam sie schon so lange mit dem Uzumaki zurecht, dass es schon beinahe an ein kleines Wunder grenzte. Sakura hatte ebenfalls jedem ihrer Freunde eine Kleinigkeit zukommen lassen. Es war nichts Großes, aber individuell ausgesucht und lieblich verpackt. Sie hatte diesmal darauf verzichtet, es gleich im Geschäft einpacken zu lassen und hatte sich selbst darum gekümmert. Es hatte sie ein wenig von ihrem Kummer, Itachi nicht einmal für kurze Zeit sehen zu können, abgelenkt. Letztlich jedoch half alles nichts, um den Uchiha gänzlich aus ihren Gedanken zu verdrängen; viel zu wichtig war seine Person, als dass sie das hätte zulassen können. Dann war Silvester herangebrochen. Um diese Zeit des Jahres war es in Konohagakure etwas kühler als sonst. Normalerweise war das Wetter eher mild, fast das ganze Jahr lang, bis der Jahresübergang anstand. Dann wurde es für mindestens einen Monat eiskalt, sodass man dicke Jacken anziehen musste. So auch dieses Jahr. Und wieder wünschte sich die junge Haruno den Mann an ihre Seite, der ihr die höchsten Glücksgefühle bescherte, die sie je empfunden hatte. Er sollte sie zu dieser Jahreszeit wärmen und mit ihr zusammen die Nähe genießen, die sie teilen würden. Sakura wusste ja noch nicht einmal, ob Itachi überhaupt noch am Leben war oder ob er bereits von Sasuke attackiert worden war. Sie bezweifelte, dass Sasuke die nötige Macht besaß, um seinen älteren Bruder zu töten, doch die Ungewissheit blieb. Und trieb sie mit jedem weiteren verstrichenen Tag in den Wahnsinn. Es war kaum auszuhalten, wie machtlos sie sich in solch einer Situation fühlte. Sollte sie sich auf die Suche nach ihrem Liebsten machen? Sollte sie einfach abwarten, bis Itachi sich bei ihr meldete? Würde – oder könnte – er sich überhaupt noch bei ihr melden? So viele unbeantwortete Fragen kreisten unentwegt in ihrem Kopf herum; es machte sie schier verrückt, keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Dies und die Tatsache, dass sie sich immerwährend einsamer fühlte, obgleich sie hier ihre Familie und Freunde hatte, ließ sie sich immer weiter vor den anderen zurückziehen. Es war eine grausame Tortur allein durchs Leben gehen zu müssen, obwohl sie bereits jemanden gefunden hatte, dem sie ihr Herz schenken konnte. Es fühlte sich beinahe so an wie damals, als Sasuke gegangen war. Nur viel schlimmer und schmerzvoller. Und doch konnte sie an dieser Situation nichts ändern. Solange sie nicht mit Itachi zusammen war, oder Tsunade ihr nicht den Bescheid gab, dass sie gegen die Führungsebene Konohas vorgehen würden, konnte sie rein gar nichts tun. Es war vergebens. Während vor ihren Türen das Feuerwerk stattfand und sich dort fast alle Bewohner Konohas eingefunden hatten, um sich ein schönes neues Jahr zu wünschen, konnte die rosahaarige Kunoichi nicht umhin verbittert in das kleine Schälchen voll Sake zu schnauben, welches sie immer wieder mit dem brennenden Alkohol nachfüllte, nur um es dann Minuten später in einem Zug zu leeren. Dies stellte absolut keine Glanzstunde Sakuras dar, ganz im Gegenteil. Nun da sie alt genug war, um ihre Sorgen und ihren Kummer in Alkohol zu ertränken, wie es so viele Shinobi taten, hielt sie nichts davon ab genau dies zu tun. Das Angebot mit ihren Freunden zusammen auf dem Festival ins neue Jahr zu feiern, hatte sie dankend ausgeschlagen, als Naruto sie dazu eingeladen hatte. Auch Ino konnte mit ihrer sonst so überzeugenden – oder eher bestimmenden – Art nichts bei ihr ausrichten; Sakura wollte in dieser Nacht nur allein gelassen werden, damit sie sich betrinken und anschließend in den Schlaf weinen konnte. Was für ein guter Einstieg ins neue Jahr. Die abfälligen Gedanken der feiernden und friedlichen Meute auf den Straßen vor ihrer Haustür konnte sie allerdings nicht so einfach abschütteln. Sie wussten rein gar nichts. Wussten nicht, wer für diesen Frieden bezahlt hatte, wer etwas geopfert hatte, damit sie nun diesen ach so lieblichen Frieden genießen konnten. Es war keineswegs ihre Absicht den Zivilisten oder anderen Shinobi die Schuld zu geben. Kami wusste, sie war vor einem halben Jahr genauso unwissend gewesen. Doch die Ältesten und Danzou, genauso wie Tsunade, Jiraiya, Kakashi, Naruto, Neji und Shikamaru wussten, was vorgefallen war, und doch verhielten sie sich wie immer: ohne jegliche Anzeichen von Wut oder Enttäuschung, so wie es bei der Haruno der Fall war. Vielleicht lag es aber auch ganz einfach an der Tatsache, dass sie viel näher an der Sache dran war. Immerhin war sie es, die sich in Uchiha Itachi verliebt hatte. Sie war es, die ihm jedes Wort glaubte und ihm ihr Leben anvertraute. Und er war es, der ihr Leben in den Grundmauern erschüttert hatte – in mehr als nur einer Hinsicht. Er war es, der sie alles hinterfragen ließ, was in der Vergangenheit geschehen war. War es angemessen so ignorant durchs Leben zu gehen? Blind irgendwelchen Befehlen zu folgen, die von ganz oben angeordnet wurden? Oder wurde es ganz einfach von Shinobi erwartet keine Fragen zu stellen? Waren sie in den Augen der Adligen, Mächtigen und Reichen nur Waffen, die zu gehorchen hatten? Es waren so viele Fragen, auf die sie keine Antwort wusste. Natürlich musste man davon ausgehen, dass es Menschen gab, die so dachten und danach handelten, aber es gab auch gute Menschen. Es gab Menschen, die etwas verändern wollten. Wie in so vielen Angelegenheiten gab es immer zwei Seiten der Medaille, aber mal davon abgesehen gab es nicht nur Schwarz und Weiß, Grauzonen gehörten genauso zum alltäglichen Leben wie das Atmen an sich. So auch zählte Sakura Itachis Fall zu eben diesen Grauzonen. Er hatte seinen Clan massakriert, hatte dabei aber das Wohl des ganzen Dorfes im Sinn. So viele Leben wurden geopfert, nur um die Mehrheit zu beschützen. Darunter auch gänzlich unschuldige Leben. Kinder wie Sasuke, die von den Machenschaften der Erwachsenen nichts mitbekommen hatten. Es war nicht richtig gewesen, jedoch notwendig. Zumindest in den Augen der Ältesten, die Danzou mit seinen überzeugenden Worten dazu gebracht hatte, der Auslöschung des Uchiha-Clans beizupflichten. Doch Itachi wurde lediglich als Werkzeug benutzt, um diesen Plan auszuführen. Und im Anschluss wurde er einfach weggeworfen, ohne jede Versicherung. Hai, er war stark – sonst hätte er die Mission nicht hätte ausführen können –, doch es war keinesfalls gerecht, was ihm diese alten Menschen angetan hatten. Und dafür verachtete Sakura sie in Itachis Namen. Weil er keinen Groll zu hegen schien, übernahm sie diese Aufgabe für ihn. Auch wenn er es nicht wollte.   Auch zu ihrem Geburtstag hatte sie nichts von ihm vernommen. Die Akatsuki verhielten sich erstaunlich ruhig in Anbetracht dessen, dass Naruto noch immer den Kyuubi in sich trug. Jiraiya machte sich zunehmend Sorgen um seinen Schützling, während Tsunade sich selbst um ihre Schülerin sorgte. Deswegen ließ sie es ihr auch nicht länger durchgehen, dass sie sich immer wieder in ihrer Wohnung verschanzte. Mochte sie noch so geräumig sein, Shinobi waren es gewöhnt an der frischen Luft zu sein, sich körperlich zu betätigen, nicht Berichte zu wälzen, in der Hoffnung etwas Wichtiges herauszufinden. Man hatte die Haruno nur noch selten durch die Straßen Konohas schlendern sehen, meist nur, wenn sie einkaufen ging oder sich etwas zu essen besorgte. Ihre Haut war noch blasser geworden als ohnehin schon, hatte beinahe einen kränklichen Unterton angenommen. Ihre sonst so funkelnden, großen Augen waren zunehmend dumpf geworden, sie wirkten geistlos, fast so, als wäre die junge, lebhafte Frau von früher gänzlich verschwunden. Also hatte der Hokage Yamanaka Ino auf sie gehetzt, ihr aufgetragen, sich ein wenig um die Rosahaarige zu kümmern: ihr einen Haarschnitt zu verpassen. Sakuras Haare waren in den vergangenen Monaten immer weiter gewachsen, die Enden trocken und stumpf geworden. Die Godaime wusste, dass Sakura ihr Aussehen nicht mehr so wichtig war wie früher, doch hatte sie immer auf ihr Auftreten geachtet. Sie wollte die junge Kunoichi wieder, in die sie so viel Zeit und Mühe investiert hatte, die ihr so wichtig war, als wäre sie ihre eigene Tochter. Ino war an Sakuras Geburtstag einfach in ihre Wohnung gestürmt; sie hatte ja einen Schlüssel, was Sakura im Nachhinein eher bereute als tolerierte. Enthusiastisch hatte sie einen Frauentag angeordnet, den die Haruno jedoch sogleich bekräftigend abgelehnt hatte. Auf dieses ganze Tamtam konnte sie an diesem Tag gut verzichten. Wenn sie schon keine Geburtstagsfeier wollte, warum sollte sie dann einem »Frauentag« zusagen? Diese Logik ging ihr nicht auf. Letztendlich jedoch hatte sie sich nicht aus Inos einnehmenden Pranken winden können und hatte den Tag innerlich leidend über sich ergehen lassen. Die Rosahaarige konnte froh sein, dass Ino nicht auch noch ihre anderen Freundinnen eingeladen hatte, sondern sie es nur mit der Yamanaka selbst zu tun bekam. Als sie notgedrungen im Friseursalon saßen, damit »endlich wieder ihre lange Mähne gerichtet wurde«, so wie Ino es so liebevoll beschrieben hatte, hatte es sich die Blondine nicht nehmen können, sich darüber zu beschweren, was Sakura sich nur dabei dachte tagtäglich in ihrer Wohnung zu hocken und nichts weiter zu tun als zu essen und zu schlafen, und zu lesen. Was all die Menschen um sie herum jedoch noch nicht begriffen hatten, war, dass die Haruno sehr wohl das Haus verließ. Nur eben nicht tagsüber, wo sie jederzeit Gefahr lief mit Menschen kommunizieren zu müssen. Iie, sie hatte sich angewöhnt nachts ihr Training zu absolvieren, weswegen sie auch kein Gramm Fett angesetzt hatte. In der Stille der Nacht, so hatte Sakura bemerkt, erschien alles so viel friedvoller. Es schien die junge Kunoichi zu beruhigen im sanften Mantel der Nacht draußen zu sein; unter dem freien Himmel fühlte sie sich seltsam geborgen. Weil sie wusste, dass dort draußen – irgendwo – Itachi umherstreifte. Bei der Pediküre beschwerte sich die Yamanaka darüber, dass Sakura nicht bei dem Festival gewesen war, welches jedes Neujahr abgehalten wurde. Dabei war dieses Ereignis nun schon über drei Monate her. Und ein weiteres Mal fiel der Rosahaarigen auf, dass Ino besonders ihr gegenüber stets sehr nachtragend war. Jedes Mal spannte sie Sakura für ihre Unternehmungen ein, obwohl diese sich stetig dagegen wehrte. Und Inos Standardsatz »Du warst letztes Mal schon nicht dabei« zehrte einfach nur noch an Sakuras Geduldsfaden. Sie wusste, wenn es so weitergehen würde, würde sie ihre langjährige Freundin ein weiteres Mal vor den Kopf stoßen. Obwohl sie dies keineswegs wollte. Auch die Tatsache, dass sie der Blondine nicht von ihrer Beziehung mit Itachi berichten konnte, zehrte immerwährend an ihren Nerven. Der Haruno war bewusst, dass Ino mehr Erfahrung in Sachen Beziehungen hatte – oder auch Affären –, und sie hätte gern die Möglichkeit genutzt, sie um Rat zu fragen. Doch sie durfte nicht. Während der Maniküre berichtete die Yamanaka Sakura, was in letzter Zeit in den Leben ihrer gemeinsamen Freunde vorgefallen war. Jedoch schlug sie nicht wie erwartet einen anschuldigenden Ton an, sondern quasselte einfach nur vor sich hin. Die rosahaarige Kunoichi lauschte ihrer Freundin aufmerksam. Es war nicht so, dass sie sich nicht für ihre Freunde interessierte. Es schien nur so, als könnte sie nichts für lange Unterhaltungen begeistern, in denen sie alles aufholen konnte. Sakura war zunehmend schweigsam geworden und zog sich immer weiter in ihr Innerstes zurück. Sie fühlte sich in ihrem Körper gefangen, in diesem Dorf, welches vor Korruption nur so stank. Sie wollte nach ihrem Geliebten suchen, ihn an sich ziehen, ihn küssen – ihn einfach nur bei sich haben. War denn das zu viel verlangt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)