Welcome to Canterlot High von Erenya (School life is magic) ================================================================================ Kapitel 1: Wie im Trickfilm --------------------------- Ich saß an dem Schreibtisch, der wohl meiner war und starrte auf den braunen Umschlag, der dort noch ungeöffnet ruhte. Bisher hatte ich ihn mir nicht genauer angesehen, denn ich hatte andere, wichtigere Probleme. Probleme wie „Wie zum Teufel war ich hier her gekommen?“ oder „Wie konnte ich wieder zurück in meine Welt gehen?“ Mal ehrlich, ich war wohl die schlechteste Besetzung für einen Charakter in einer Welt, in der Freundschaft echt alles war. Vor allem Magie. Gerade im letzten Jahr hatte ich gelernt, dass Freundschaft fragil war und man eben nicht über alle Fehltritte hinwegsehen konnte. Es war sogar so, dass ich an manchen Tagen an den Sinn von Freundschaften zweifelte. Yey... perfekte Welt also für mich. Ich seufzte und griff zu dem Briefumschlag. Es brachte ja jetzt nichts darüber mich zu beschweren, wenn ich nicht einmal wusste, bei wem ich mich beschweren durfte. Bei meinem Glück war ich wahrscheinlich durch ein Portal gefallen, was wie eine Pfütze ausgesehen hatte. Gedankenversunken öffnete ich den Briefumschlag, den Stempel ignorieren, der mir sonst vielleicht noch bekannt vorgekommen wäre. Vorsichtig zog ich einen dünnen Stapel von Blättern hervor, deren erste Seite schon in großen Lettern verkündete, worum es in diesem Brief ging. „Sie wurden aufgenommen!“ Mein Herz setzte eine Millisekunde aus, als ich diesen Satz las. Aufgenommen... Um sicher zu gehen, dass es das war, was mein Kopf mir gerade versuchte verständlich zu machen, las ich weiter. Der Inhalt besagte, dass meine Bewerbung für die Canterlot High angenommen wurde. Meine Noten seien hervorragend gewesen, ebenso mein soziales Engagement schien ebenso beeindruckt zu haben, auch wenn ich ehrlich keine Ahnung hatte, wovon in dem Brief gesprochen wurde. Scheinbar hatte sich aber Butterfly Story mächtig Mühe gegeben an Canterlot angenommen zu werden. Und all diese Bemühungen hatten sich gelohnt. Wieder und wieder las ich über die Zeilen und plötzlich, änderte sich etwas in der Atmosphäre. Verwirrt sah ich auf, denn eine leise Melodie ertönte. Eine Melodie, ohne Gesang. Nirgendwo war ein Radio angeschaltet worden, ebenso konnte diese Musik nicht von draußen kommen. War das...   Es war eine schwere Zeit, voll von Einsamkeit. Doch es hat sich gelohnt, ich komme, Canterlot. Ein Traum wird wahr, nach langer Zeit. Der mir neue Wege weist. Ich wartete so lang, mir war kurz bang, doch es ist nun soweit. Ein Traum wird wahr, es beginnt die neue Zeit.   Ich wusste, dass meine Mimik wohl nicht zu dem Lied passte, dass wie von selbst über meine Lippen kam. Ich konnte es nicht aufhalten, konnte mich nicht dagegen wehren, sondern sang einfach was mir ein unsichtbares Drehbuch vorzuschreiben schien.   Mein neues Ich erwartet mich, zu entdecken gibt es viel. In Canterlot, das war mein großes Ziel! Mich selbst zu finden, steht hier auf dem Spiel.   Die Musik verstummte und etwas Wehmut machte sich breit, so als ob es mir wirklich wichtig war, dass ich auf die Canterlot ging. Das hieß, es war Butterfly Story wichtig, die wohl mein Equestria Girls Alter Ego war. Dennoch es war schon seltsam, dass plötzlich aus dem Nichts Musik ertönte und ich anfing zu singen. Nicht dass sich das von meiner Welt großartig unterschied. Dort hörte ich ständig Musik in meinem Kopf, aber ungefähr so musste sich das wohl für die Charaktere in High School Musical anfühlen. Ich hoffte nur, dass dies nicht so oft passierte und schon gar nicht auf de Straße. Nichts wäre peinlicher als wenn ich auf offener Straße plötzlich ein Lied anstimmte und niemand mitsang. Ich widmete mich wieder dem Brief, legte die erste Seite beiseite und bemerkte, dass die zweite eine Wegbeschreibung war. Die dritte enthielt eine Liste von Büchern, die ich mir wohl erst noch besorgen durfte, in der Schule, bei der Ausgabe, irgendwo. Seite vier enthielt meinen Stundenplan. Klasse, neben all den guten Fächern, die man in der Schule haben konnte, hatte ich auch hier ätzende wie Mathe, Chemie... Oh mein Gott bitte nicht-Fächer. Schnell legte ich Blatt vier weg und hatte schließlich nur noch eines in der Hand. Auf diesem standen alle möglichen Clubs, Events, welche die Schule in diesem Jahr feiern würde, und andere „wichtige“ Dinge. „Scheint anstrengend zu werden...“, nuschelte ich, erinnerte mich dabei aber an das Tagebuch. „Moment? Woher wusste ich, dass ich genommen wurde?“ Nur um sicher zu gehen, dass ich mich nicht irrte, öffnete ich das Tagebuch und las den Eintrag erneut durch. Nein, ich hatte mich nicht getäuscht. Sie hatte darüber geschrieben aufgenommen worden zu sein. Aber der Brief war ungeöffnet gewesen. Wie also hatte sie das gewusst? Ein Anruf vielleicht? Oder, das Erhalten des Briefumschlag hatte ihr sofort klar gemacht worum es ging. Er war immerhin nicht dünn gewesen und eine Absage wäre sicher nicht so voll bepackt gewesen. Nur um sicher zu gehen, dass ich Sherlock Holmes gerade alle Ehre machte, sah ich mir den Briefumschlag an. Der Poststempel war von vor einigen Tagen, wenn ich dem Kalender an der Wand, über dem Schreibtisch, glauben konnte. Wenn die Post nicht gerade so langsam war wie die aus meiner Welt, war der Brief am vorherigen Tag angekommen, was wiederum bedeutete, dass der Eintrag vom Vortag war. Noch dazu war auf dem Briefumschlag das Logo von Canterlot High aufgestempelt. Ein C in einem Hufeisen. Die Frage war nur, was ich nun machte. Anhand der Tatsache, was Butterfly in ihrem Tagebuch reingeschrieben hatte, befand sich Canterlot in einer anderen Stadt. Also würde ich wohl dieses Zimmer und vor allem dieses Haus verlassen müssen. Ich erhob mich von meinem Platz am Schreibtisch und ging zum Bett, auf dem die Kleider lagen und die Tasche. Ich öffnete diese und bemerkte, dass nicht mehr viel Platz darin war. Dafür aber ein Zettel. Neugierig wie ich war, entfaltete ich das Papier und las es. Es stellte sich heraus, dass es eine Checklist war. „Wohnung finden... Nebenjob finden... Lernen... Die Stadt kennenlernen... So viele Schulclubs wie möglich besuchen... Das kann doch nicht ihr... mein ernst sein. Ich meine die ersten beiden verstehen sich von selbst, ebenso die Stadt kennenzulernen, aber lernen... Das Mädchen hat bisher nicht gele- eigentlich ist das kein großer Unterschied zu mir als Teenager.“ Ich seufzte über diese laut ausgesprochene Tatsache und schüttelte den Kopf. Scheinbar unterschied sich mein Equestria Girls Ich kaum von mir. Und wahrscheinlich sollte ich das einfach mal ändern, wenn sie nicht so enden sollte wie ich.   **~~** Nach einiger Durchsuchung des Zimmers hatte ich schließlich herausgefunden, dass ich noch am selben Tag einen Zug erwischen musste, der mich in die neue Stadt fuhr. Na schön, eigentlich verdankte ich das dem Taxifahrer, der bestellt worden war und mich abgeholt hatte, aber hey, ich hatte es immerhin irgendwie herausgefunden. Die Fahrt dauerte ungefähr zwei Stunden und angekommen in meiner neuen Heimat mit meiner gepackten Tasche, fühlte ich mich ehrlich gesagt hilflos. Ich brauchte dringend ein Dach über den Kopf, musste aber bedenken, dass ich nun ein High School Schüler war und nicht soviel Geld übrig haben wollte. Just in diesem Moment fragte ich mich, wie Sunset Shimmer das nur machte. Immerhin war sie auch von heute auf Morgen in dieser Welt gelandet. Und sie sah nicht aus, als wäre sie verhungert, oder verwahrlost. Irgendwo hatte sie also eine Unterkunft gefunden. Wäre cool gewesen, wenn man die jemals in den Filmen gesehen hätte. Und wahrscheinlich hätte mir das auch eine Idee gegeben, wo ich eine Wohnung aufgabeln sollte. Ich seufzte, während ich dem Auto zusah, wie es sich immer mehr entfernte und wahrscheinlich wieder zurück zu seinem Standort fuhr, um dort auf den nächsten zu warten, der es betrat. Die Frage war nur, wo sollte ich nun meine Suche beginnen? Ich wusste nämlich nur, dass es am besten eine kurze Suche war.   Einfach so loszulaufen, ohne eine Orientierung, war noch nie eine gute Idee gewesen. Das machte ich mir bewusst, als ich mich in der wohl finstersten Gegend der Stadt befand. Es war nicht nur so etwas wie das Ghetto sondern auch das Rotlichtviertel. Wäre mein Abenteuer jetzt im Fernsehen, hätten sie diese Szenen sicher rausgeschnitten, weil sie nicht jugendfrei waren. Die leichtbekleideten Ladys konnte man aber auch niemanden zumuten. Zumindest keinen kleinen Kindern. Die Frage war nun allerdings, wie konnte ich mich nur so dumm verlaufen? „Hey, Kleine... Brauchst du Hilfe?“ Ich erschauderte als ich die tiefe Stimme eines Mannes hörte, der mich von der linken Straßenseite ansprach. Die Goldkettchen und die Elvislocke schrien nur so „Zuhälter“. Besser war also ich war ausnahmsweise nicht naiv und dachte von ihm, dass er mir wirklich helfen wollte. „Äh... nein danke. Ich komme schon zurecht.“ Eine dreiste Lüge, aber lieber lief ich einem angenehmeren Herren in die Arme als diesen. Wahrscheinlich wäre mir gerade sogar Discord lieber gewesen. „Komm schon, Kleine, ich kenne mich hier bestens aus.“ Er ließ nicht locker. Was sagte man als Frau zu so einem lästigen Gesellen? Ehrlich gesagt, hatte ich bisher noch nicht viele Erfahrungen gemacht. „Mein Dad ist ein Cop.“ Irgendwann hatte ich diesen Satz mal in einem Film gesehen oder einem Spiel. Damals hatte ich ihn als albern gesehen, aber scheinbar wirkte er, denn der „Zuhälter“ erblasste und wich vor mir zurück als sei ich die Pest in Menschengestalt. Bevor er es sich anders überlegen konnte oder meine Lüge enttarnte, das wäre unangenehm und vielleicht sogar gefährlich, machte ich mich auf den Weg zurück. Dahin wo ich her gekommen war. Das brachte mich zwar nicht weiter, aber auch nicht in Gefahr. Dachte ich zumindest. Denn der Teufel steckte im Detail, oder war viel mehr Pink. Mein Schicksalstern stand etwas ungünstig für meinen ersten Tag in dieser Welt. Nachdem ich schon nicht wusste, wo ich eine Wohnung finden konnte, hatte ich entschieden wenigstens herauszufinden, wie ich zu Canterlot kam. Durch diese Entscheidung hatte ich den Briefumschlag mit dem Inhalt aus meiner Tasche gezogen. Und dann kam ein pinker Wirbelsturm, der mir diesen Brief förmlich aus der Hand rieß. „MEIN BRIEF!“ Es war ein Reflex der mich unbewusst dazu zwang meiner Überraschung Ausdruck zu verleihen während ich nach dem Brief griff. Ich schaffte es gerade so ihn zu greifen, denn der Wirbelsturm kam zurück. Ich sah auf, denn irgendwie hielt der Wind vor mir inne. Dort ich sie. Pinkes, lockiges Haar. Pinkfarbene Haut, große blaue Augen und absolut in bester Laune. Pinkie Pie. „Oh hallo, das tut mir leid. Ist alles okay?“ Schon die ersten Worte waren zuviel und zu schnell und so typisch für Pinkie. Ich blickte wieder hinab und sah auf den Brief in meiner Hand. Er war nicht offen und scheinbar war auch nichts herausgefallen. Ein Glück. „Oh oh oh! Du gehst auf die Canterlot High? Bist du neu? Natürlich bist du neu. Ich habe dich noch nie gesehen und ich kenne jeden in der Schule. Wirklich jeden. Und dich habe ich noch nie gesehen, also musst du neu sein! Das müssen wir feiern! Man trifft nicht jeden Tag einen neuen Freund. Kennst du schon das Sweet Shoppe? Das musst du unbedingt kennenlernen, dort gibt es die besten Cupcakes der Stadt.“ Ich schluckte schwer, als das Wort Cupcake hörte, denn dunkel erinnerte ich mich an diese Creepypasta mit Pinkie Pie und sehr speziellen Cupcakes. Aber hey, abgesehen von einem Typen der sehr suspekt war, hatte ich nichts gruseliges gesehen. Und Pinkie Pie klang wie Pinkie Pie immer klang. Überdreht, hibbelig, fröhlich. Und sie ließ mir keine Chance abzulehnen, denn sie griff nach meinem Handgelenk, half mir auf die Beine und stürmte los in Richtung des Sweet Shoppe.   „Eine heiße Schokolade und einen Beerencupcake für meine neue Freundin!“ Niemand schien zu hinterfragen, wie Pinkie Pie schon jetzt sagen konnte, dass wir Freunde waren. Aber scheinbar gehörte auch das zum normalen Pinkie Pie verhalten. Ebenso dass sie mich zu einem Sitzplatz bugsierte und dort liebevoll zum hinsetzen zwang. „Also, mein Name ist Pinkie Pie, ich gehe auch auf die Canterlot High, zusammen mit meinen Freunden. Ich liebe Partys und mag meine Freunde. Oh du musst unbedingt meine Freunde unbedingt kennenlernen. Hast du auch Freunde? Wo kommst du eigentlich her? Wie ist dein Name? Was sind deine Hobbys und was machst du so am liebsten in deiner Freizeit? Weißt du schon welche Clubs du in der Schule besuchen wirst?“ Gerade in diesem Moment fragte ich mich, wie Pinkie Pie es schaffte soviel und vor allem so schnell zu reden ohne Luft zu holen. Mir persönlich wäre ja lieber gewesen sie hätte mir eine Frage nach der anderen gestellt, aber so musste ich warten bis ihre Rede vorbei war. Genug Zeit also um mir etwas auszudenken. Sollte ich die Wahrheit sagen? Oder doch lieber lügen? Ich merkte erst, dass sie fertig war, als sie mich erwartungsvoll mit ihren großen Augen ansah. Wartend. „Uhm... Also... Äh... M-Mein Name ist Ere- ich meine Butterfly Story?“ „Oh du bist schüchtern? Meine Freundin Fluttershy ist auch schüchtern. Und sie kann mit Tieren reden.“ Ich hob eine Augenbraue. Ungläubig. Mal ehrlich, ich wusste das Fluttershy mit Tieren reden konnte, aber es war wohl besser, wenn ich nicht an die große Glocke hing was ich alles wusste. Butterfly Story wusste das alles sicher nicht. „N-Nein. Ich bin nicht schüchtern nur... etwas überrannt von deinen ganzen Fragen. Aber ich beantworte sie dir gerne. Ich stamme ursprünglich nicht von hier und ziehe heute sozusagen her. Um auf die Canterlot zu gehen. Das heißt ich lasse Zuhause ein paar Freunde zurück, denke ich. Meine Hobbys sind lesen, schreiben und uhm... Musik... und Schauspielerei. Demnach ich weiß noch nicht, was für Clubs ich nehmen werde. Aber es wäre irgendwie cool, wenn ich dort meine Stärken ausleben könnte.“ Es war schwer alle Fragen zu beantworten, die Pinkie auch wirklich gestellt hatte. Aber selbst wenn ich nicht alle mitbekommen hatte, Pinkie schien zufrieden zu sein. Zumindest stellte sie keine weiteren Fragen, während ich meine heiße Schokolade trank und überlegte ob ich wirklich diesen Cupcake essen sollte. „Das ist schade, du wirst deine Freunde sicher vermissen. Aber du kannst hier auch viele neue Freunde finden und vielleicht besuchen dich deine Freunde ja und dann können wir alle gemeinsam was unternehmen. Hier kann man total viel erleben. Wir haben magische Dämonenwesen, teuflische Sirenen, Waldmonster und-“ „Es tut mir wirklich leid, dass ich dich unterbreche, aber... Uhm... ich suche noch eine Wohnung hier. Und ich würde mich gerne noch etwas umsehen, bevor mir die Zeit davon rennt. Aber wir sehen uns ja sicher in Canterlot High.“ „Oh natürlich! Und dann stelle ich dir wie versprochen alle meine Freunde vor. Ich freue mich schon drauf.“ Ich nickte auf Pinkies Worte und leerte meine Tasse Schokolade. Immerhin fühlte ich mich mit dieser Ausrede nicht schlecht, denn eigentlich war es ja nicht einmal eine Ausrede. „Oh du suchst eine Wohnung. Frag mal in Apple Valley. Dort stehen viele Häuser und einige Wohnungen werden auch vermietet. Dort könntest du Glück haben. Oder in Cloud Avenue.“ Immerhin hatte ich nun doch etwas Glück. Dank Pinkie wusste ich nun, wo ich eine Bleibe finden konnte. Und schaden würde es ja nicht sich einfach mal dort umzusehen. „Danke dafür, Pinkie Pie. Du hast was gut bei mir.“ „Ach was, dafür doch nicht. Dafür sind Freunde doch da.“ Sie lächelte mich fröhlich. Ein Lächeln das mir zeigte, dass sie es ernst meinte. Sie sah mich als Freundin und das obwohl sie mich gar nicht kannte. Doch ich traute dem Frieden nicht ganz. Keiner schloss so bedingungslos Freundschaften, oder? Zumindest nicht mit mir. Ich musste also fürchten, dass Pinkie Pie mich nicht mehr als Freundin sah, sobald sie mich näher kennenlernte. Es war also besser, ich ging auf Abstand. Dann musste ich nicht wieder zur Puppe mutieren und einfach nur funktionieren, so wie bei den meisten meiner Bekanntschaften, die ich mal Freunde genannt hatte.   **~~**   Cloud Avenue lag näher als Apple Valley, weswegen ich mir gleich diesen Ort vorgenommen hatte. Doch kaum, dass ich dort angekommen war, wurde mir bewusst, dass diese Häuser wohl außerhalb meiner Preisklasse liegen würden. Und ja, dort standen nur Häuser. Keine Hochhäuser für Wohnungen oder dergleichen. Dennoch, vielleicht hatte ich ja Glück und ich konnte ein kleines Häuschen, eher eine Hütte, billig mieten. Von Hütten sah ich allerdings nicht viel. Zumindest so lange nicht, bis ich fast am Ende der Avenue war. Dort stand sie, eine kleine aus Stein gebaute Hütte. Sie wirkte wie ein Winzling neben den weißen Häusern mit den roten Dächern. Sie wirkte, niedlich und schien nach mir zu rufen und noch dazu stand ein „Zu verkaufen“ Schild vor diesem. Zusammen mit einer Frau, die gerade einen Interessenten aus dem Haus lies. „Entschuldigung!“, traute ich mich zu sagen und ging auf die Dame zu. Sie lächelte mich an und richtete sich ihren braunen Schal, der so gar nicht mit ihren grünen Haaren harmonierte. Rarity wäre wahrscheinlich entsetzt gewesen. „Ich suche nach einer Bleibe und dieses Häuschen sieht niedlich aus, kann ich mich umsehen?“ „Oh natürlich doch. Es ist zwar klein, nicht geeignet für Familien, aber wenn man alleine lebt ist es ideal. Und vor allem idyllisch. Das hier ist auch eine ruhige Gegend. Sehr beschaulich und die Nachbarn sind freundlich. Eine bessere Wohngegend könnten sie gar nicht finden.“ Mir wurde unwohl bei dem Gedanken, wie mir die Verkäuferin diesen Ort anbot. Sie wollte das Häuschen unbedingt verkaufen oder vermieten. Und eigentlich wollte ich es auch. Doch noch gab ich meine Bedenken nicht preis und folgte ihr stattdessen ins Innere. Und selbst Innen sah es zauberhaft aus. Traumhaft, magisch. Nur leider würde der Preis nicht gering genug sein, so dass ich es mein Eigen nennen konnte. Leider. „Wie Sie sehen, ist es hier vollständig eingerichtet. Sie sparen sich also die Möbel. Sie haben eine Küche mit Durchreiche zum Kochen. Und es ist genug Platz da um Gäste zu verköstigen. Außerdem haben sie eine kleine Terrasse. Das Schlafzimmer ist gleich hier. Wie gesagt es ist nicht sonderlich groß, so dass die wichtigsten Zimmer sich auf einer Etage befinden und zum Beispiel das Bad nur eine Dusche hat. Aber dennoch ist es komfortable.“ „Und... Wieviel soll das kosten? Bzw. kann man dieses Haus mieten?“ „Gut das sie fragen. Es ist ein Schnäppchen. Pro Monat beträgt die Miete nur 500 Dollar.“ Ich schluckte merklich, denn soviel Geld würde ich wohl nicht einmal mit einem Gelegenheitsjob zusammen bekommen. Dafür hätte ich zumindest mehr als einen gebraucht und dank Persona 3 und 4 wusste ich, wie mein Zeitmanagment darunter leiden würde. „Tut mir leid. So schön das Haus auch ist, ich glaube ich muss passen.“ „Sie haben hier sogar einen eigenen Sicherheitsmann in der Gegend. Es gibt nur selten bis keine Einbrüche und auch die Verbrechensrate ist gering.“ Es klang wirklich gut. Viel zu gut für mich und vor allem für meinen Geldbeutel. „Ich kann wirklich nicht. Ich kann mir das nicht leisten. Ich bin nur eine High School Schülerin die für ihre neue Schule hergezogen ist. Aber... sie wissen nicht zufällig wo ich heute Nacht unterkommen könnte?“ Ich hatte bereits damit abgeschlossen, dass ich heute keine Wohnung mehr bekam. Es wurde bereits dunkel und ich brauchte dringend einen Schlafplatz. Ich konnte auch noch in den nächsten Tagen nach einer Wohnung suchen. „Nicht weit von hier gibt es das Changeling Motel. Nicht gerade der schönste Ort, aber es reicht für eine Übernachtung. Sie gehen einfach die Straße hier entlang und biegen bei der ersten großen Kreuzung Recht ab. Dort sehen Sie dann schon das Schild mit der Neonschrift.“ „Danke.“ Ich war erleichtert. Egal wie heruntergekommen das Motel war. Ich würde immerhin nicht in einem Zelt oder unter der Brücke schlafen müssen. Morgen war auch noch ein Tag und sicher konnte ich diesen effizienter für die Wohnungssuche nutzen. Immerhin hatte ich noch Apple Valley vor mir. Aber heute würden meine Schritte mich nur noch ins Changeling Motel führen. Auch wenn der Name im My little Pony Universum nicht gerade die beste Unterkunft oder die freundlichsten Nachbarn versprach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)