Ein geschrumpfter Phönix   von Myon-Wolf
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                          Kapitel 5: Enttarnte Pläne
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Angestrengt saß der blonde Junge auf dem Boden und lies seinen Blick über die
Zeitungen schweifen. Die Whitebeard Piraten hatten durch einen Bewohner der
Insel erfahren, dass eine Frau mit der selben Beschreibung wie Marco sie suchte,
die Insel mit einem Schiff verlassen hatte. Nach dieser Information waren auch
sie in See gestochen, nichts würde sie mehr an diesem Ort halten. 
Marco hatte die letzten zwei Wochen damit verbracht die Zeitungen gründlich zu
lesen und alles zusammen zu tragen was nützlich sein könnte.
Selbstverständlich tat er dies ohne seinen Kameraden oder seinem Vater etwas
davon zu erzählen, denn immer hin war das hier sein Problem und er würde
keinen mit in diese Sache hinein ziehen. Als der Phönix nach der aktuellen
Zeitung griff überflog er diese und blieb an einem interessanten Artikel
hängen. "Mhhh auf Mystoria sind Leute auf unerklärliche Weise verschwunden." 
Seine Stimme war nur ein Murmeln und seine Augen verengten sich zu Schlitzen als
er weiter las. "Es sind hauptsächlich Teufelsfruchtnutzer verschwunden...oder
wieder zu Kindern geworden", das war eindeutig eine Spur. Die ganze Sache hörte
sich so ziemlich nach dem selben Problem an was Marco hatte, also nahm er eine
Schere zur Hand und begann den Artikel auszuschneiden.
Nachdem er fertig war faltete er den Rest der Zeitung wieder zusammen und legte
das ausgeschnittene Stück in eines seiner Bücher worin noch weitere Artikel
lagen die ähnliches berichteten. 

Marco kannte all die Inseln sehr gut und wenn er genauer darüber nachdachte
wusste er welche Strecke diese verdammte Frau ins Auge gefasst hatte. Er würde
sie finden und wenn es das letzte war was er tat. "Verdammt wenn ich dieses
Miststück zwischen die Krallen kriege reiß ich sie auseinander!" 
Wütend stellte er das Buch zurück ins Regal, niemand würde darauf kommen das
Marco Hinweise versteckte, da sich niemand traute auch nur in die Nähe seiner
Bücher zu kommen, nicht einmal Ace aber das war auch kein Wunder. Als er
Schritte vor seiner Kajüte hörte sprang er schnell von seinem Schreibtisch und
landete lautlos auf dem Fußboden wo er die zerschnittenen Zeitungen unter den
Schreibtisch warf. Als die Tür ohne Klopfen geöffnet wurde stand der Blonde
auf seinem Stuhl am Tisch und blätterte gerade auf die nächste Seite eines
Buches. Natürlich hatte Marco vorgesorgt, er würde keinem an Bord zeigen was
er vor hatte und die nächste Insel die sie ansteuern würden war genau sein
Ziel. 
Eine weibliche Stimme riss ihn aus seinen gedanklichen Plänen. "Marco wie lange
willst du noch einsam und allein hier unten hocken? Du bist zwar nicht das
größte Gesellschaftstier aber die ganze Zeit hier sein wird dich auch nicht
wieder größter machen, es sei denn du hast ein paar Jährchen Zeit." Die junge
Frau begann zu kichern, Marco hingegen knurrte nur. "Haha sehr witzig Haruta!",
murrend sprang er vom Stuhl, steckte die Hände in die Hosentaschen und
marschierte an ihr vorbei. Wenn ihm etwas wirklich auf die Nerven ging, dann
diese lästigen Neckereien der gesamten Crew, nicht mal Izou oder Vista konnten
sich beherrschen und brachten hin und wieder einen dummen Spruch was dem Blonden
sehr missfiel. 

Haruta blieb noch einen Moment in der Tür stehen bis ihr Vize den Weg nach oben
angetreten hatte, sie wusste genau das er was verbarg, jeder auf dem Schiff
wusste das nur hatte keiner einen Beweis dafür. Als Marco außer Sicht war
schlich sie in sein Zimmer, auf den ersten Blick schien alles normal, auf dem
Schreibtisch lagen auch keine Dokumente nur ein offenes Buch was nicht wirklich
das Thema beinhaltete was gerade wichtig war. Schnell schaute sie in den
Schubladen des Schreibtisches nach entdeckte aber nur Steckbriefe und Inventur
Listen, gerade als sie aufgeben und gehen wollte fiel ihr etwas ins Auge, unter
dem Tisch lag etwas. 
Die Brünette bückte sich und zog den Stapel Zeitungen hervor, Anfangs dachte
sie sich nichts dabei, erst als sie das Klatschblatt aufschlug blieb ihr die
Spucke weg. Überall waren Löcher, fein säuberlich ausgeschnitten und das
waren bestimmt nicht die Witze der Woche. Nachdem die Kommandantin auch weitere
Exemplare überprüft hatte gab es keinen Zweifel mehr das Marco wie wild daran
gearbeitet hatte diese Frau ausfindig zu machen.
Schwer schluckend faltete sie alles wieder zusammen und schob den Papierstapel
zurück an Ort und Stelle, sie müsste es Whitebard und den anderen Kommandanten
sagen, aber so das Marco es nicht mit bekam.
Mit eiligen Schritten verließ Haruta die Kajüte des Phönix und machte sich
auf den Weg an Deck, gerade als sie die Treppe hochsteigen wollte hörte sie
eine Stimme hinter sich. "Hast ja ganz schön lange gebraucht." Die Frau blieb
wie erstarrt stehen, verdammt das war Marco, wusste er etwa das sie in seinem
Zimmer war? Jetzt bloß keine Panik schieben, langsam drehte sie sich um und
schaute ihm in die Augen, eigentlich wollte sie etwas sagen aber die Worte kamen
nicht über ihre Lippen. 

Dieser Anblick bannte sie, Marcos blaue Augen waren wie das Meer, wunderschön
und doch gefährlich. So genau hatte Haruta das noch nie betrachtet aber wie
sollte sie auch der Phönix war normal fast zwei Köpfe größer als sie und
durch die gelangweilte Mine hielt er die Augen immer halb geschlossen. Jetzt
hatte die Kommandantin dieses Problem nicht, sie konnte Marco in die Augen sehen
und es bereitete ihr Gänsehaut, nun verstand sie warum Ace immer so davon
schwärmte, der Phönix hatte wunderschöne Seelenspiegel. 
Schnell schüttelte sie den Kopf als Marco sich laut räusperte: "Ich ähm
musste nochmal in mein Zimmer, du weist doch Ace und Thatch hatten mir neulich
einen Freiflug ins Wasser spendiert und dafür wollte ich ihnen noch gebührend
danken!" Sie grinste, in der Hoffnung der Phönix würde es ihr abkaufen. "Ah
verstehe, mach das aber außerhalb meiner Reichweite", meinte er trocken und
stapfte an ihr vorbei. "Puh grad nochmal gut gegangen...aber...was mach ich
jetzt? Marco wird mich im Blick haben", langsam lief die Frau über das Deck und
sah das Ace wie üblich ein Nickerchen hielt, das war ihre Chance. 
"Tut mir echt leid Ace aber du wirst wohl als Erster dran glauben müssen", sie
fummelte einen schwarzen Stift aus der Tasche und musste wieder grinsen während
sie die Feuerfaust künstlerisch im Gesicht verschönerte.

Marco wusste nicht was Haruta in seinem Zimmer entdeckt hatte, aber so genau
dachte er darüber auch nicht nach. Nachdem die Brünette sich dran gemacht
hatte aus Ace ein Kunstwerk zu machen hatte der Phönix sich zu seinen Nakama
gesetzt und schnappte sich einen Krug Sake. Wenn er schon mit hier oben sein
müsste würde er wenigstens etwas Alkohol brauchen um das zu überstehen. Izou
beäugte ihn skeptisch. "Alles in Ordnung bei dir Kurzer? Du wirkst etwas
angespannt", für diese Worte erntete der Kommandant der 16ten nur ein Knurren.

Es war klar gewesen das hier, sobald Marco an Deck war, wieder solche flachen
Sprüche gedrückt werden würden. "Lass mal überlegen, ich bin seit 2 Wochen
ein laufender Meter, ich habe keine Ahnung was passiert ist und muss mir eure
blöden Sprüche anhören, ich bin sicher total entspannt Izou!" Der
schwarzhaarige hob beschwichtigend die Hände. "Schon gut schon gut jetzt reg
dich doch nicht wieder so auf", Marco tat die Sache schlussendlich mit einem
Schulterzucken ab.
Auf der anderen Seite des Schiffes schien Haruta mit ihrem Kunstwerk fertig zu
sein, denn sie versuchte Ace zu wecken was so gut wie unmöglich war. 
Erst glaubte der junge Phönix nicht daran das sie ihn überhaupt wach bekam,
wie sehr hatte er sich getäuscht als genau das passierte. Haruta hockte neben
Ace und hob seinen Hut ein Stück an ehe sie begann los zu brüllen "ACE JEMAND
HAT DEIN ESSEN GEKLAUT", und wie auf Bestellung sprang das sommersprossige
Energiebüdel auf "WER WAR DAS?!" 

Innerlich schlug sich der Vize mit der Hand an die Stirn, wenns ums Essen ging
machte dem Feuerteufel sicher keiner was vor, leider war er damit auch genau so
leicht zu bestechen. Die Brünette hatte die Flucht ergriffen nachdem Thatch vor
lachen an Deck lag und Ace langsam verstand das die Mannschaft über ihn lachte.
"HARUTA!!" damit sprintete er der jungen Frau hinterher. Schnell hatte der
kleine Junge den ersten Krug geleert und sich das ganze mit einem Seufzen
angeschaut als auch schon die nächste Nervensäge auf ihn zu kam. 
Thatch hatte sich beruhigt und stand nun direkt vor ihm, im selben Atemzug nahm
er Marco den Krug Sake ab welcher sofort knurrte. "Hey Marco, ist das nicht
etwas viel für deinen Kinderkörper?", fragte er und beäugte das böse drein
schauende Kind mit der auffallend seltsamen Frisur. "Was geht dich das an?",
diese Worte kamen missbilligend über seine Lippen was Thatch nicht zu stören
schien also legte Marco noch einen drauf. "Solltest dich lieber dafür
interessieren das Haruta hinter dir steht", sagte er trocken. 
Sofort entglitten dem braunhaarigen die Gesichtszüge und er ließ den Krug vor
Schreck fallen um sich umzudrehen, da er genau wusste das die junge Frau noch
eine Rechnung mit ihm offen hatte. "Was Haruta?!" Augenblicklich fing Marco das
Gefäß auf, nahm einen Schluck und begann zu grinsen. "1:0 für den Jüngsten
an Bord", natürlich stand Haruta nicht hinter seinem Nakama aber Thatchs
Gesicht war unbezahlbar gewesen, das fanden auch die anderen Kommandanten. 

Murrend drehte sich Thatch wieder um, diese kleine Ratte hatte ihn reingelegt um
wieder an den Alkohol zu kommen und ihn wie einen Vollidioten hinzustellen.
Schnell hatte er Marco am Kragen gepackt und in die Luft gehoben. "Du bist ganz
schön frech Kurzer, dabei habe ich es nur gut gemeint", mit diesen Worten nahm
er den Krug erneut an sich. Ein paar blaue Flammen begannen über die Schultern
des Jungen zu lecken, er war sichtlich sauer. "Was geht dich das an?!" knurrte
er böse. 
Thatch musterte seinen geschrumpften Freund. "Wenn du noch mehr trinkst kippst
du um! Der ist stark und du bist ein Kind....obwohl....", damit drückte er
Marco den Krug wieder in die Hand. "Hier trink weiter ich will dich mal sehen,
wenn du total besoffen bist", mit diesen Worten entließ er den Jungen zurück
auf die Planken. Der Phönix schnaubte leise: "Diesen Gefallen tue ich dir ganz
sicher nicht, selbst in diesem Kinderkörper vertrage ich mehr als du!" Die
Haartolle blinzelte, er war von Marcos Selbstsicherheit doch ein wenig
überrascht, da sich ihr Vize vom Verhalten her doch ein wenig geändert hatte.

Das sonst so kühle und verschlossene, das ausgeglichene und gleichgültige war
nur schwer zu finden, stattdessen war er gereizt mit einer ziemlich schnellen
Zunge. "2:0 für den Jüngsten an Bord", damit riss er Thatch aus den Gedanken.
"Wenn es das ist was du willst kleiner ok!" Damit setzte er sich zu seinen
Kameraden und funkelte Marco an. "Wenn du mehr schaffst als ich schrubb ich das
ganze Deck allein!"
Im Grunde hasste Marco solche Wettsaufen, aber das war die perfekte Gelegenheit
um Thatch später seine Rache spüren zu lassen. "Mit deiner Zahnbürste",
fügte er noch hinzu. Als sei Gegenüber fragend blinzelte verengte er die Augen
zu Schlitzen. "Oder hast du jetzt schiss zu verlieren Thatchi?" Auch wenn es
Marco war, das würde Thatch nicht auf sich sitzen lassen. "Die Wette gilt du
Gartenzwerg!"

Nach einer halben Stunde war Thatch es der auf die Planken fiel und keinen Ton
mehr von sich gab, Marco hingegen knallte den Krug auf den Boden. "Den werden
wir Morgen wohl nicht an Deck sehen, der muss seinen Kater ausschlafen." Die
Kommandanten staunten nicht schlecht, ihr kleiner Vize hatte es tatsächlich
geschafft Thatch unter den Tisch zu trinken, egal wie sehr sie den Phönix auch
fixierten, ein Lallen war nicht zu hören und gerade saß er auch noch. 
Einige Crewmitglieder tuschelten, denn das einzige was man sehen konnte war ein
leichter Rotschimmer auf den Wangen des Blonden, sogar Ace kam dazu und pfiff
anerkennend während er seinen Hut nach hinten schob. "Mein lieber Schieber das
ist heftig wo steckst du das alles hin?" 
Marco schaute auf, Ace schien die Farbe aus seinem Gesicht verbannt zu haben,
was auch gut war, so sah er viel besser aus. "Das wirst du nie erfahren Ace",
meinte er trocken. Als ein lautes Lachen ertönte richtete sich die
Aufmerksamkeit auf ihren Kapitän "Gurahahaha Marco sollte man niemals
unterschätzen, egal wie groß er ist!", womit der alte Mann recht hatte. 
Trotz das Marco inzwischen so klein geworden war und sich in manchen Dingen zu
verändern schien blieb eine Sache doch immer gleich, fordere den Vizen niemals
heraus, es sei denn du willst den Kürzeren ziehen. Während der Blick des
Phönix an seinem Vater hängen blieb dachte er an das Gespräch, welches sie
vor 2 Wochen geführt hatten bis heute hatte sich an Whitebeards Einstellung
dies bezüglich nichts geändert.


*-Flashback-*
-Gespräch zwischen Marco und Whitebeard vor 2 Wochen-


Als Izou die Tür geschlossen hatte und Marco seine leiser werdenden Schritte
vernahm seufzte er, sah zu seinem Vater auf und nahm menschliche Gestalt an. Der
Junge hielt den Kopf wieder gesenkt und wartete darauf das Whitebeard etwas
sagen würde, was aber nicht passierte. Es herrschte eine erdrückende Stille im
Raum, die Hände des Phönix ballten sich zu Fäusten und er biss sich hart auf
die Lippen ehe er aufsah. Schmerz breitete sich in seiner Brust aus. "Es tut mir
leid Vater, ich..." er fand nicht die passenden Worte. 
Whitebeard setzte sich auf sein Bett und machte seinem Sohn eine Geste sich zu
ihm zu setzen. Erst wollte Marco zögern doch, dann hielt er es für keine gute
Idee, mit blauen Schwingen machte er einen Satz nach oben und landete auf dem
weichen Stoff, dann setzte er sich und verschränkte die Arme. 
Der Blonde holte tief Luft und gerade als er dazu ansetzen wollte etwas zu sagen
fiel der alte Mann ihm ins Wort. "Es ist sehr lange her das ich dich so gesehen
habe", seine Stimme klang nicht vorwurfsvoll wie der Kleine es erwartet hätte.
Marco seufzte: "Das ist schon sehr lange her", meinte er trocken worauf hin sein
Vater leise lachte. "Du warst damals ein ziemlicher Grünschnabel mein Sohn und
nicht ganz trocken hinter den Ohren Gurahahaha!"

Er konnte die Röte in seinem Gesicht nicht verbergen. "Damit....hast du wohl
recht", musste er kleinlaut zustimmen. "Aber das ist nun wirklich schon lange
her! Deswegen wolltest du mich sicher nicht sprechen." Whitebeard merkte wie
angespannt Marco war, seine Körperhaltung sprach für sich. "Weißt du was mit
dir passiert ist?" Am liebsten hätte der Phönix mit Ja geantwortet aber dann
würde er seinen Vater, die ganze Crew und sich selbst belügen. "Nein...ich
habe absolut keine Ahnung", gab er geknickt zu.
Wieder herrschte Stille, der alte Mann überlegte einen Moment. "Du schämst
dich also dafür wie du jetzt aussiehst?", die Frage kam unerwartet, denn Marco
versuchte eine passende Antwort zusammen zu stammeln. "Ich ..ehm...also
Ich...ja...irgendwie schon, Ace hat sich schon fast ins Koma gelacht und selbst
in Gestalt des Phönix bin ich eine Lachnummer!", über Ace Aktion von vorhin
war er immer noch wütend und auch Thatch der seine Klappe wie üblich nicht
halten konnte war er ebenfalls nicht erfreut gewesen.
Whitebeard konnte nachvollziehen wie sein Sohn sich fühlen musste, wer
plötzlich aus seinem Alltag in eine ganz andere Situation gerissen wurde wie es
bei Marco der Fall war, war dieses Unbehagen und die Angst von der Crew nicht
mehr für voll genommen zu werden mehr als verständlich.

Und dennoch war er der festen Überzeugung das sein Vize stark genug wäre um
das durchzustehen. Marco hatte in seinem Leben so viele Gefahren überstanden
und schwere Herausforderungen gemeistert von denen andere meinen würden sie
wären unmöglich. Das ihn die ganze Sache aus der Bahn warf war etwas, dass
nicht auf die leichte Schulter zu nehmen war. "Marco", als er seinen Namen so
rau hörte sah der blonde Junge auf. "Sag, vertraust du deinen Kameraden?" Der
Phönix blinzelte, war die Frage ernst gemeint gewesen? 
Er wollte darüber lachen doch in dem Blick seines Vaters war keine Spur von
Scherz zu sehen. "Natürlich tue ich das!" Marco schüttelte den Kopf, was
sollte diese Frage? Auf dem Gesicht von Whitebeard war nun ein Lächeln zu
sehen. "Dann musst du auch keine Angst haben. Sie würden nie etwas machen was
dich verletzen würde, denk bitte daran das auch für sie die Situation neu ist.
Sie brauchen Zeit sich daran zu gewöhnen eben so wie du."
Langsam verstand der Phönix worauf sein Vater hinaus wollte aber das Gefühl
der Unsicherheit wollte dennoch nicht weichen. "Mir ist bewusst das sie mich
nicht verletzen wollen." Er raufte sich die Haare. "Ach verdammt nochmal! Wie
sollen sie mich denn ernst nehmen wenn ich gerade mal 1 Meter groß bin?" Marco
warf den Kopf in den Nacken und wollte aufkommende Tränen unterdrücken.

Das letzte was der Vize wollte war vor seinem Vater Tränen zu zeigen, die Lage
war auch so schon schlimm genug, noch mehr Schande konnte er nicht ertragen.
Natürlich sah der alte Mann die Bemühungen seines inzwischen jüngsten Sohnes
diese Gefühle zu unterdrücken und es brach ihm das Herz das Marco immer noch
nicht dazu bereit war diese offen zu zeigen. In all den Jahren hatte der Phönix
Trauer niemals zu gelassen, all seinen Schmerz hatte er stehts tief in sich
versiegelt, auch schon als er ein kleines Kind war und Whitebeard ihn bei sich
aufnahm. 
In all der Zeit hatte er Marco noch nie weinen sehen, dafür hatte er diese
gleichgültige Maske aufgesetzt. "Marco, mein Sohn willst du ihnen nicht die
Chance geben dich so zu sehen wie du bist? Es ist völlig egal wie groß oder
wie klein du bist. Du bist du und dein Wort ist neben meinem immer noch Gesetz
auf diesem Schiff. Keiner hier wird deine Befehle verweigern, denn alles in
allem bist und bleibst du wer du bist. Und sollte jemand Ärger machen kannst du
ihm gern zeigen das du nicht klein und schwächlich bist wie er vielleicht
glauben mag."
Die Worte seines Vaters wiederholten sich in seinem Kopf immer und immer wieder,
er hatte Recht, dass wusste Marco nur all zu gut. Trotzdem fiel es ihm schwer
daran zu glauben. "Ja, du hast recht, ich bin immer noch ich, und dennoch...kann
ich es einfach noch nicht...", gegen Ende wurde seine Stimme immer leiser.

Auch wenn die Worte gegen Ende immer schwerer zu hören waren verstand
Whitebeard doch jedes Wort und legte seine Hand auf den Rücken von Marco. "Es
ist in Ordnung, wenn du dafür noch nicht bereit bist, aber du solltest ihnen
diese Chance dennoch bieten, findest du nicht auch?" Ein stummes Nicken folgte
darauf. "Ich werde dich zu nichts zwingen Marco, entscheide selbst wann du
bereit dafür bist", der Kopf des Phönix hob sich und er sah zu seinem Kapitän
auf. Auch wenn man es nicht glauben mochte so fiel ihm doch einiges an Ballast
mit diesen Worten von der Seele. "Ich danke dir dafür Vater", seine Worte waren
aufrichtig und jetzt konnte auch Marco ein Lächeln zustande bringen. 
Die Gewissheit das Whitebeard ihn nicht dazu zwang sich auf der Stelle der Crew
in menschlicher Gestalt zu zeigen war für ihn unumgänglich gewesen. Als dann
der Blick seines Vaters wieder ernst wurde schluckte er schwer, da war noch
etwas was er vergessen hatte. "Und versprich mir das du in Zukunft nicht einfach
so verschwindest. Wir haben uns Sorgen gemacht das dir etwas passiert ist!" 
Bei diesen Worten erntete Marco auch gleich einen Klaps auf den Hinterkopf.
"Aua, dass hab ich wohl mit Recht verdient. Es tut mir leid das ihr euch gesorgt
habt, ich weis es war falsch einfach zu verschwinden, aber in diesem
Moment...hat mein klares Denken ausgesetzt und ich wollte euch so nicht unter
die Augen treten."

Wieder senkte der Junge den Kopf. "Kommt nicht wieder vor", meinte er kleinlaut.
Whitebeard lachte und stand auf. "Gut nachdem das geklärt ist lass uns wieder
nach oben gehen", gerade wollte Marco den Mund aufmachen um zu protestieren.
"Natürlich in der Form in der du möchtest", beendete der alte Mann seinen
Satz. Erleichtert lies der Junge die Schultern hängen ehe er ebenfalls aufstand
und sich in den Phönix verwandelte um auf der Schulter seines Kapitäns platz
zu nehmen. Dieses Gespräch hatte für Marco doch recht gut geendet, er wusste
nun das was er wissen musste und hatte dennoch alle Freiheiten genau wie vorher.


*-Flashback Ende-*

Auf Marcos Lippen war ein dünnes Lächeln zu sehen als er über das Gespräch
nachdachte, was ihm klar gemacht hatte das er zu nichts gezwungen war, was er
selbst nicht wollte. Thatch hingegen lag immer noch an Deck und machte ein
Nickerchen, der viele Alkohol hatte ihn außer Gefecht gesetzt und das würde
wohl vorerst noch ein Weilchen so bleiben. Der Phönix stand auf und jeder
beobachtete ihn genau, auch Ace hatte die Augen zu Schlitzen verengt und achtete
auf jeden Schritt den Marco machte. Der Blonde wusste nur zu gut worauf hier
alle warteten und musste nun grinsen. "Darauf könnt ihr von mir aus warten bis
ihr schwarz werdet, ich bin nicht betrunken!", seine Stimme klang amüsiert. 
Innerlich kämpfte er mit jedem Schritt den er machte um sich zu beherrschen,
natürlich war es zu viel Alkohol für ihn gewesen dieser Kinderkörper hielt ja
auch nichts aus, aber den Schein waren konnte Marco schon immer gut. Erstaunt
darüber das ihr Vize lief als hätte er nicht einen Krug Sake angerührt machte
alle sprachlos. "Wo verdammt hat er diese Ausdauer her?", Ace blinzelte bei
seiner Frage verwirrt. 
"Absolut keine Ahnung, Marco war eben schon immer eine Klasse für sich", fügte
Vista trocken hinzu während der Phönix neben dem Thron seines Vaters zum
stehen kam. "Ich geh in meine Kajüte, habe noch etwas zu tun", als ein Nicken
zur Bestätigung kam ging er unter Deck.

Haruta holte Luft, jetzt wo Marco weg war musste sie ihren Kapitän und die
anderen Kommandanten über ihre Entdeckung informieren. "Vater!", mit schnellen
Schritten hielt sie vor ihm. "Ich habe vorhin etwas beunruhigendes in Marcos
Zimmer gesehen, wir sollten das besprechen!" Die Besorgnis war deutlich heraus
zuhören und Whitebeard ahnte nichts gutes. "In Ordnung, alle Kommandanten
außer Marco sollen sich in 5 Minuten im Konferenzraum einfinden", mit diesen
Worten stand er auf. 
Vista richtete seinen Hut. "Vater ich glaube Thatch wird nicht anwesend sein
können", so tief wie der Kommandant der 4ten schlief war da wohl nichts zu
machen. "Ihr klärt ihn dann später auf." Whitebeard verschwand unter Deck, die
Kommandanten folgten ihm einer nach dem anderen. Im Konferenzraum der
Kommandanten saßen nun alle am Tisch und Haruta teile ihre nicht ganz
erfreuliche und sehr besorgniserregende Entdeckung mit. "Er will also wirklich
allein los ziehen", stelle Jozu nüchtern fest. "Das dürfen wir nicht zulassen!
Vater! Ich weis ja Marco lässt sich in seine Arbeit nie rein reden aber das
geht zu weit! Er ist doch jetzt ein Kind und wir wissen nicht ob der Feind
allein ist oder wer er überhaupt ist!" Ace war aufgebracht, nicht vor Wut
sondern aus Sorge um seinen Vizen. 

Izou nickte zustimmend. "Ich gebe Ace recht, wenn Marco wirklich Zeitungsartikel
dazu sammelt dann hat er sicher die Absicht hier allein los zufliegen um die
Sache zu regeln." Es war eine verzwickte Situation und niemand wusste so recht
was nun zu tun war. "Das Beste wäre ihr behaltet ihn im Auge, gebt auch euren
Divisionen bescheid. An Deck muss jeder darauf achten das Marco keine
Alleingänge unternimmt, aber passt auf das er davon nichts mit bekommt. Sobald
er merkt das wir ihm auf die Schliche gekommen sind wird er sich quer stellen."

Whitebeard sah es als einzige Möglichkeit, immer hin hatte er seinem Sohn keine
Einschränkungen gegeben und war ohne feste Beweise auch nicht im Recht dazu. So
lange sie die einzelnen Artikel nicht fanden, die der Phönix anscheint sehr gut
versteckte blieb ihnen nichts weiter übrig als die Lage im Auge zu behalten.
Was niemand zu diesem Zeitpunkt wusste war, das Marco gar nicht in seiner
Kajüte war, sondern im Lagerraum neben dem Konferenzraum nach Unterlagen
gesucht hatte. Als der Blonde die Stimmen seiner Kameraden vernahm, spitze er
die Ohren. Was er da hörte ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

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