Fear von Melodie-chan14 (Zensierte Variante) ================================================================================ Kapitel 1: Sunshine ------------------- Ding-Dong erklang es einmal und hallte durch das Haus, welches leer zu sein schien. Doch war ich hier und die Person, die an meiner Tür klingelte wusste dies, denn gab sie nicht auf und der ermunternde Klang von meiner Klingel wurde zu einem nerv tötenden und verzerrten Driiiiiing. Wollte die Person meine Klingel zu Tode drücken? Langsam klang es so, als ob sie ihren Geist aufgeben würde. Wer auch immer das war, der Pausenlos darauf drückte und nicht aufzugeben schien, dürfte mir gerne eine neue kaufen. Die war teuer gewesen! Seufzend warf ich meine blaue Decke, die ich mir über den Kopf gezogen hatte, um noch etwas Schlaf holen zu können, von mir runter in die nächstgelegene Ecke auf meinem Boxspringbett und erhob mich grummelnd, ohne einen Blick auf die Uhr oder mein Handy zu werfen. Welcher Mensch, bei klarem Verstand, weckte mich so früh am Morgen? Ich ging davon aus, dass es erst acht Uhr in der Früh war und da ich heute ausnahmsweise frei hatte, wollte ich dies mit ausschlafen bis zehn mindestens genießen. Vor allem da ich mir letzte Nacht noch ein paar Videos auf YouTube angesehen und danach ein wenig gezockt hatte, bis drei Uhr in der Nacht. Somit lag meine Laune gerade nicht einmal mehr im Keller. Ich wollte nur noch schlafen und der Person, die mich weckte, den Hals umdrehen, sodass sie nie wieder an meiner Tür klingeln könnte. Leider besaß ich ein zu gutes Herz und würde eine solche Tat ohnehin nicht durchziehen. "ICH KOMME JA!", schrie ich mit meiner relativ hohen Stimme hörbar genervt durch das Haus, sodass endlich dieses nervende Klingeln in meinen Ohren aufhören würde. Allerdings dröhnte es weiter, da es sich bereits in mein Gehirn hineingearbeitet hatte und mich nun für eine Weile verfolgen würde. Nach gefühlten Stunden erreichte ich endlich die Haustür - zwischendurch war lautes Poltern zu vernehmen, da ich mindestens drei Mal fast die Treppe runter gestürzt wäre und mich gerade so halten konnte - und öffnete diese, nur um genervt der störenden Person ein lautes "WAS?!" ins Gesicht zu schreien, ohne darauf zu achten, wer sich da eigentlich vor mir befand, ansonsten hätte ich die Person sicher noch lauter angeschrien - natürlich als Streich. "Einen wunderschönen guten Morgen auch dir Schönheit", meinte eine vertraute, tiefere Stimme gespielt flirtend zu mir. Irritiert und immer noch leicht verschlafen blickte ich langsam zu der besagten Person, da mein Gehirn langsam zu registrieren schien, wer da wie im Sturm geschellt hatte. Auch wenn ich immer noch nicht ganz verstand, wieso er das gemacht hatte. Doch nicht nur seine Stimme gab mir den Hinweis darauf, mit wem ich es zu tun hatte, auch wenn sie einzigartig in meinen Augen war. Diese alberne Art mit mir zu reden, war eigentlich noch ausschlaggebender. Denn es gab nur eine Person, die mich so am Morgen begrüßen würde und DÜRFTE ohne mit dem Tod rechnen zu müssen. "Mark? Ugh... was machst du so früh hier?", fragte ich ihn schläfrig, bevor ich mich streckte und kurz durch meine zerzausten, blonden Haare mit blauen Strähnchen strich, um diese leicht zu glätten, nur um mich im selben Moment in ihnen zu verheddern. Mit Gewalt bekam ich meine Finger doch wieder aus meinen Haaren. Ich sah aus, als sei ich gerade erst aufgestanden, was ich auch war! Mir brummte der Schädel, was mir erst jetzt bewusstwurde, da ich langsam vollkommen erwachte und nicht noch im genervten Halbschlaf durch das Haus torkelte. Langsam bevorzugte ich den Halbschlaf dem wachen Zustand. Ich wollte nur noch schlafen! Blöder Mark... "Habe ich dich etwa geweckt? Entschuldige aber ich dachte wir wollten uns um 11 bei dir treffen", meinte Mark sichtlich amüsiert, mit seinem breiten, strahlenden Lächeln im Gesicht, welches von dem kurz rasierten Bart umrahmt wurde, und den vor Freude funkelten, braunen Augen, die schmaler waren, als ich es manchmal in Erinnerung behielt, doch lag das wohl an der asiatischen Seite, die er besaß. Im Gegensatz zu meinen Haaren, waren seine schwarzen perfekt gestylt. Moment! Hatte er gerade 11 Uhr gesagt?! Wie lange hatte ich geschlafen?! Sofort stürmte ich zurück in das Haus, knallte die Tür vor Marks Nase, und betrachtete endlich die Uhr, die im Wohnzimmer hing, welches das nächstgelegene Zimmer von der Haustür aus war. Dort erkannte ich, dass es nicht nur 11 Uhr, sondern sogar bereits halb 12 war. Ich hatte fast den gesamten Morgen durchgeschlafen! Allerdings schien ich das gebraucht zu haben, da ich seit langem keinen einzigen freien Tag mehr erlebt hatte und somit vollkommen kaputt war. Kein Wunder, dass ich nur noch schlafen wollte. Selbst jetzt fielen mir die Augen zu, obwohl ich vor einer Sekunde noch hellwach gewesen war. Mein Körper fühlte sich an, als ob er auf einem schwankenden Schiff stehen würde, weshalb ich langsam und vorsichtig zu der Tür zurück torkelte. Ich hatte für einen Moment vergessen, dass Mark immer noch vor dieser stand und sich nun wahrscheinlich fragte, warum ich sie ihm direkt vor der Nase zugeschlagen hatte, obwohl wir anscheinend miteinander verabredet waren. Ich schüttelte kurz den Kopf, um diesen frei zu bekommen und mich wieder zu fassen. Allerdings merkte ich schnell, dass dies eine dumme Idee gewesen war und mir sofort schwindelig wurde. Kurz schloss ich meine Augen, damit der Boden endlich aufhören würde sich zu drehen. Nachdem ich mich endlich wieder gefangen hatte und nicht mehr das Gefühl besaß gleich umkippen zu würden, öffnete ich endlich wieder die Tür und lächelte Mark entschuldigend an. "Sorry. Ich hoffe ich habe dir nicht weh getan", meinte ich schnell und sah ihn wehmütig an, bevor wir beide zu lachen begannen und ich ihn schließlich hineinließ. Dabei fiel mir auf, dass ich mich immer noch in meinem Nachtgewand befand, welches lediglich aus einem hauchdünnen Nachthemd, welches in einem tiefen Weinrot getaucht war, mit schwarzen Spitzen an den Rändern. Allerdings störte es mich nicht besonders. Schließlich hatte ich innerhalb der 15 Jahre, die wir uns bereits kannten, des Öfteren bei ihm übernachtet und da hatte er schon mehr gesehen - ungewollt aber naja. Natürlich war es mir ein wenig peinlich und ich wurde auch leicht rot, doch würde ich nicht sofort regelrecht um mein Leben rennen, damit er mich nicht noch länger darin sehen könnte. Ich fand das ohnehin lächerlich. Was brachte es mir, wenn ich JETZT noch in mein Zimmer zum Umziehen flüchten würde? Gar nichts, da er mich bereits darin ausgiebig gesehen hatte. Im Wohnzimmer angekommen, ließ ich mich neben Mark nieder, um diesen mit einem fragenden Blick anzustarren. "Also... warum wollten wir uns nochmal treffen?", fragte ich ihn irritiert, woraufhin er mich leicht erschrocken ansah. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihn diese Frage stellen würde, da ich ihn offensichtlich hier herbestellt hatte. Allerdings wirkte mein Gehirn immer noch vernebelt und ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern, dass wir überhaupt verabredet waren, geschweige denn aus welchem Grund. Allerdings war ich es gewohnt, dass Mark ohne triftigen Grund oder ähnliches vorbeikam. Vor allem unangemeldet vor meiner Tür zu stehen, schien er zu lieben. Doch dieses Mal war das nicht der Fall. Zumindest für ihn. "Sag du es mir. Ich habe keine Ahnung, was - trauriger Weise - Normalzustand bei mir ist. Ich weiß nur noch, wie du mich letzte Nacht panisch angerufen hast 'MARK! ICH HABE EINE IDEE! STEH MORGEN UM 11 UHR PÜNKTLICH VOR MEINER TÜR!'. Mehr weiß ich nicht", erklärte mir Mark anfangs normal, bis er begann zu versuchen mich nachzumachen, was eher nach hinten losging, da er nicht einmal ansatzweise die Höhe meiner Stimmlage treffen konnte mit seiner tiefen und männlichen Stimme. Ich konnte nicht anders, als zu schmunzeln und schließlich los zu lachen, woraufhin er mich mit einem fragenden Blick ansah und lediglich "Was?" fragte. "Du solltest mich echt nicht versuchen nachzumachen! Das klang so bescheuert!", äußerte ich amüsiert und mich daran hindernd weiter zu lachen, da ich ihn nicht auslachen wollte, doch war dieser Versuch zu komisch gewesen. Jetzt begann er kurz zu lachen, da er verstand worauf ich hinauswollte und mir offensichtlich zu stimmte. Allerdings war das schlecht für mich, denn sofort begann ich mit zu lachen. Wieso musste seine Lache auch so ansteckend sein? Nachdem wir uns Beide wieder beruhigt hatten, begann ich wieder zu überlegen. Wie ein Blitzschlag, der einschlug, fiel es mir wieder ein. Ich hatte ihn gestern Abend angerufen, weil ich eine Idee hatte, was ich auf meinem Kanal Neues anführen könnte, da er mir zu eintönig und langweilig wurde. Dazu wollte ich meinen Fans mehr bieten, als immer dasselbe. Wahrscheinlich hatten mich deswegen ebenfalls ein paar Leute deabonniert, da sie es nicht mehr ertragen konnten, Tag ein und Tag aus dieselben Videos immer und immer wieder sehen zu müssen. Ich versuchte schon Abwechslung auf meinen Kanal zu bringen, indem ich andere Spiele testete und diese Let's Playe, doch half es nicht. Es fühlte sich falsch an. Als ob nichts geschehen würde. Somit wollte ich etwas komplett Neues für mich probieren und hoffte, dass es helfen würde. Schließlich könnte ich nicht auf ewig Marks Hilfe ausschlagen, um ihn nicht in Schwierigkeiten zu bringen und mich noch dazu. Ich war mir sicher, dass uns seine Fans zerfleischen würden. Ihn würden sie die ganze Zeit nerven, ob ich seine Freundin sei und anfangen zu haten, während sie mir vorwerfen würden, dass ich ihn ausnutze. Doch würde ich dies niemals tun. Mark war mir zu wichtig, als dass ich ihn lediglich für meine Videos missbrauchen würde. Dabei hatte er mir bereits so oft seine Hilfe angeboten, doch jedes Mal lehnte ich ab. Selbst jetzt war ich noch mit mir am Ringen, ob ich ihn in dieses Projekt überhaupt einweihen sollte. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen können, allerdings fiel mir niemand ein, den ich sonst um Hilfe hätte bitten können. Somit blieb mir nur noch Mark oder besser gesagt seine dunkle Seite, die er in früheren Videos gespielt hatte. Darkiplier. Erschaffen von den Fans, dank Marks kleinen Streichen, die er den Fans besonders um Halloween herumspielte, indem er düster und krank in die Kamera grinste oder kleine Effekte einbauen ließ. Eine Zeit lang, hatte er damit aufgehört. Doch nun war er zurück und Mark ließ ihn noch wahnsinniger erscheinen als zuvor. Somit war er perfekt für mein Projekt, welches ich geplant hatte. Es war klein, doch wollte ich das Beste aus diesem rausholen. Somit wandte ich mich voller Elan und Enthusiastisch zu Mark. "Ok, ich weiß es jetzt wieder. Kaum zu glauben, dass ich das vergessen hatte. Sorry", begann ich und blickte kurz verlegen zur Seite, während ich mir den Nacken rieb, da mir das nicht nur peinlich, sondern auch unglaublich unangenehm gewesen war. Doch statt mich anzulächeln und zu sagen, dass das kein Problem sei, starrte er mich besorgt an, als ob ich gleich sterben würde. "Was?", war das Einzige, das ich gerade sagen konnte, da ich seinen Blick mir gegenüber nicht verstand. "Du bist in letzter Zeit ziemlich häufig nicht bei der Sache und vergisst schnell Dinge. Geht es dir gut?", fragte et besorgt, woraufhin ich ihn perplex betrachtete. Unrecht hatte er nicht. Ich war in letzter Zeit häufiger neben der Spur gewesen, als ich es zugeben wollen würde. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass ihm das aufgefallen war. Schließlich versuchte ich es in der Regel zu verbergen. Offensichtlich war ich nicht besonders gut darin gewesen. Doch wie sollte ich darauf antworten? Ich wollte ihm keine Sorgen bereiten. Er hatte genug Sorgen mit seinem Kanal und anderen Dingen, wie zum Beispiel, wenn etwas mit Chica, seinem Hund, war. Allerdings würde ich ihm wahrscheinlich noch mehr Sorgen bereiten, wenn ich versuchen würde es weiterhin zu verbergen und zu sagen, dass alles in Ordnung sei. Dazu würde er mir sicher erneut auf die Schliche kommen. Wahrscheinlich hatte es keinen Zweck irgendetwas versuchen zu vertuschen. Dafür kannten wir uns zu lange. Seufzend murmelte ich ein leises "ätzend", bevor ich ihm in die braunen Augen blickte, nur um sofort wieder wegzusehen, weil ich diesen treuen Hundeaugen einfach nicht widerstehen konnte. "Ich arbeite in letzter Zeit Pausenlos. Selbst am Wochenende kann ich mich nicht erholen, da viele Mitarbeiter gekündigt haben und ich deren Schichten übernehme. Sobald ich zu Hause bin, nehme ich für meinen Kanal auf, um irgendwie meine restlichen Fans halten zu können. Ich bekomme so gut wie keinen Schlaf mehr ab, vor allem, weil ich seit Neustem auch noch von Albträumen geplagt werde. Bei mir ist gerade alles irgendwie im Arsch, doch es geht jetzt sicher wieder Bergauf. Ich habe endlich wieder frei und letzte Nacht hatte ich nicht einmal einen Albtraum gehabt. Also mach dir keine Sorgen. Es geht mir sicher bald besser. Ok?", erklärte ich ihm ermüdet, bevor ich ihn zum Schluss versuchte zu beruhigen und schließlich sanft anlächelte. Es schien zu helfen. Sein besorgter Blick verwandelte sich endlich in ein munteres Lächeln. "Ok, wenn du meinst. Aber wenn wieder etwas ist, sag mir Bescheid. Wenn es sein muss, nehme ich halt die Videos für dich auf. Bekommst du sicher Millionen Fans so wie ich. Ich bin halt toll!", meinte er gespielt überheblich, woraufhin ich amüsiert die Augen verdrehte und ihm leicht in die Seite boxte, woraufhin er sich diese hielt und ein lachendes "Au" raus presste. "Du bist so eingebildet und so ein Idiot manchmal!", meinte ich lachend. Ich wusste nicht WIE er es machte, doch schaffte er es immer mich zum Lachen zu bringen. Er war wirklich der beste Freund, den man sich wünschen konnte. Gegen nichts und niemanden würde ich tauschen wollen. Schnell beruhigten wir uns Beide wieder und ich schlug Mark vor, dass ich mich erst einmal umziehen würde, bevor ich ihm den Plan erzähle. Er war damit einverstanden, weshalb ich mich von meinem Sofa erhob und in mein Zimmer begab. Im Türrahmen blieb ich stehen und blickte noch einmal zu Mark, welcher den Fernseher angemacht hatte und locker auf dem Sofa saß, die Fernbedienung in seiner Hand haltend, während er gebannt zum Fernseher blickte. "Hey, nicht spannen", ermahnte ich ihn amüsiert, da ich wusste, dass er dies nie machen würde, doch trotzdem warnte ich ihn, damit er keine Probleme mit mir bekommen würde. Wobei ich es ihm wahrscheinlich sofort verzeihen würde. Diesen treuen Augen konnte man einfach nicht lange böse sein. "Da gibt es doch ohnehin nichts mehr zu sehen, was ich nicht bereits gesehen habe", entgegnete er mir amüsiert, woraufhin ich empört in mein Zimmer stampfte. So viel hatte er gar nicht von mir gesehen. Natürlich waren wir bereits miteinander schwimmen gegangen, allerdings war das immer noch etwas Anderes, als wenn man NACKT vor jemanden stand. Was ich tun würde, würde er in mein Zimmer kommen, während ich mich umzog, da ich unter meinem Nachthemd lediglich eine Unterhose trug, welche er hoffentlich nicht bereits entdeckt hatte. Das Nachthemd war nicht unbedingt das längste und verdeckte lediglich knapp den Po. Es war heiß und schwül in meinem Zimmer, weshalb ich mich so luftig wie möglich anzog. Ich hatte mit keinem Besuch gerechnet, da ich dieser vergessen hatte. Somit konnte man mich dafür nicht verurteilen! In meinem Zimmer angekommen, schnappte ich mir das erstbeste Kissen, welches ich auf meinem Bett liegend erblicken konnte - es war blau mit weißen Herzen drauf -, und ging zurück zu der Tür, nur um vom Tür Rand aus das besagte Objekt direkt auf Mark schmeißen zu können. Eigentlich hatte ich auf seinen ungewöhnlich breiten Nacken gezielt - seitdem er, dass selbst erwähnt hatte, ging es mir nicht mehr aus dem Kopf -, traf allerdings seinen Hinterkopf, wodurch seine Haare nach vorne fielen und sich leicht ineinander begannen zu vertucken. Sofort rieb sich Mark die Stelle, wobei sie nicht wirklich weh tun konnte, da das Kissen samt weich war, und blickte er leicht erbost zu mir, bevor er "Au! Was sollte das?!", äußerte, woraufhin ich peinlich errötet anlief und schnell unschuldig in die Luft pfiff, woraufhin er grummelte und mich ernster ansah. Ich war mir nicht mehr sicher, ob er nun tatsächlich wütend war, da es mehr schmerzte, als ich es mir vorgestellt hatte, ODER ob er mir versuchte einen Streich zu spielen und dies alles gar nicht ernst nahm. Manchmal konnte man bei Mark nicht einmal mehr diese beiden Sachen unterscheiden, was wirklich angsteinflößend sein konnte. Was war echt und was war falsch? Die Grenze dazwischen war minimal und sehr dünn. Zu dünn. "Das war meine Rache! So viel hast du schließlich noch gar nicht von mir gesehen!", antwortete ich ihm, sichtlich amüsiert, während ich innerlich versuchte mir einzureden, dass er diese Wut gar nicht ernst meinte. Er lächelte mich kurz amüsiert an, woraufhin ich erleichtert ausatmete und verstand, dass er es tatsächlich nicht ernst meinte. Somit wollte ich schnell in meinem Zimmer verschwinden und mich endlich umziehen, doch sobald ich Mark den Rücke zugewandt hatte, spürte ich auf einmal einen harten Schlag auf diesen und hielt mir sofort die Rückseite vor Schreck, bevor ich mich empört umdrehte und in ein lachendes Gesicht blickte. Dieser Arsch hatte mich reingelegt! Ich konnte gar nicht auf den ersten Anschlag reagieren, da kam bereits das nächste Kissen - dieses Mal vom Sofa genommen - auf mich zugeflogen. Schnell duckte ich mich, um nicht getroffen zu werden, doch warf Mark direkt ein weiteres hinterher. Schnell sprang ich hoch und blickte erschrocken hinter mich, wo sich bereits drei Kissen stapelten und somit zwei weitere noch kommen konnten. Schnell nahm ich die Beine in die Hand und riss die Tür hinter mir zu, während ich leicht verängstigt schrie. Kurz darauf hörte ich noch den dumpfen Schlag von dem Kissen, welches auf der Tür aufprallte. "Hör auf!", rief ich, während ich zu lachen begann. Wir waren solche Kinder, doch war es genau das, was mir solchen Spaß machte. Egal wie alt wir wurden, Mark schaffte es immer mich zum Lachen zu bringen und abzulenken, da er in mir irgendwie das Kind rausholte. Wahrscheinlich war das ebenfalls einer der Gründe, weshalb ich ihn so sehr mochte. "Du bist so kindisch!", rief ich ihm entgegen, während ich begann in meinem Schrank zu wühlen, um etwas zum Anziehen zu finden, bevor ich zusammenzuckte, da ein weiteres Kissen mit der Tür zusammenprallte. Meine arme Tür. Die musste einiges aushalten. Wie hartnäckig er war. Er folgte mir bis zu meinem Zimmer herauf, nur um mich abwerfen zu können. Solch ein Spinner. "Du sagst das so, als ob es etwas Schlechtes wäre", presste er heraus, während er versuchte sein Lachen zu unterdrücken, doch prustete er nach einer Sekunde Stille sofort wieder los. Dieses herzliche Lachen. Es brachte mein Herz zum Schmelzen, doch könnte ich es ihm niemals gestehen. Egal wie sehr ich es wollte, es würde alles zerstören. Unsere tiefe Freundschaft. Seine Fangemeinde. Ihn selber. Das wollte ich nicht. Lieber genoss ich im Stillen seine Nähe und träumte von dem, was ich nicht haben konnte, während ich innerlich schrie. Seufzend betrachtete ich das Oberteil in meiner Hand. Ich liebe dich du Idiot... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)