Uncertain Heart von Khaleesi26 ================================================================================ Epilog: -------- 7 Jahre später - Heute „Mama, Mama, sieh nur!“ Hope kommt über den Schulhof auf mich zu gerannt. Ihre langen schwarzen Haare wehen im Wind und sie sieht überglücklich aus. Ich gehe in die Hocke und fange sie auf. „Was denn, mein Schatz?“ „Die Lehrerin hat mir ein großes rotes A auf mein Bild gemalt. Sie sagt, es ist ganz besonders schön geworden“, strahlt sie bis über beide Ohren und hält uns ihr buntes Kunstwerk vor die Nase. Hayato steht neben mir und wirkt ziemlich stolz. „Das hast du wirklich schön gemalt, Hope“, lobt er sie, woraufhin sie die Schultern strafft und noch mal mindestens zehn Zentimeter wächst. „Danke, Daddy“, lächelt sie und er drückt ihr einen Kuss auf die Wange, als ihr Blick an uns vorbei geht. „Da kommt Papa!“, ruft sie lautstark und beginnt mit den Beinen zu strampeln, damit ich sie runterlasse. Kaum habe ich sie abgesetzt, läuft sie los und springt Tai in die offenen Arme, der gerade durchs Schultor gekommen ist. Ich betrachte die beiden, wie sie sich liebevoll begrüßen und miteinander lachen. An diesen Anblick werde ich mich niemals satt sehen können. Tai hat sich in den letzten sieben Jahren kaum verändert. Er ist größer geworden, männlicher und noch attraktiver als er es ohnehin schon war. Was wahrscheinlich daran liegt, dass er Sportlehrer an einer Oberschule geworden ist und sich daher fit halten muss. Zu Hope ist er genauso zauberhaft wie eh und je. Er vergöttert seine kleine Tochter und wird nicht müde, es ihr jeden Tag auf’s Neue zu zeigen. Ich könnte ihn gar nicht noch mehr dafür lieben. „Ist das okay für dich?“, höre ich Hayato neben mir sagen, was mich aus meinen Tagträumen weckt. „Was?“, entgegne ich verwirrt und sehe ihn an. Hayato legt den Kopf schief. „Hast du mir überhaupt zugehört?“ Ich grinse verlegen. „Nein, tut mir leid.“ „Typisch“, seufzt Hayato und verdreht die Augen. „Kaum kommt dein Mann um die Ecke, sind alle anderen Luft für dich. Meine Güte, ihr seid seit drei Jahren verheiratet. Solltest du nicht langsam mal aufhören, ihn so anzuhimmeln? Also echt, ihr seid doch keine Teenies mehr.“ Ich muss auflachen, denn ich weiß genau, worauf Hayato anspielt. Tai und ich sind verliebt wie am ersten Tag, obwohl wir schon so lang zusammen sind. Und gelegentlich bringen wir unser Umfeld mit unserer Turtelei dezent auf die Palme. „Wie auch immer“, fährt er unbeirrt fort und vergräbt die Hände in seiner schwarzen Anzughose. „Ich hatte gefragt, ob es für dich okay ist, wenn ich Hope heute Abend gegen sieben abhole?“ Ach, stimmt ja. Hope wollte heute bei Hayato übernachten. Ich nicke bestätigend. „Das ist in Ordnung. Sie freut sich schon seit Tagen darauf“, antworte ich, während wir zu Tai und Hope rüber gehen. Als die beiden Männer sich sehen, nicken sie sich stillschweigend zu. Inzwischen habe ich mich an ihre unterkühlte Art gewöhnt. Zwar haben wir vor Jahren das Kriegsbeil begraben, doch man könnte sagen, dass die beiden nie so richtig warm miteinander geworden sind. Mittlerweile war es okay für mich, dass Tai und Hayato in diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden würden, solange es keine Auswirkungen auf die Beziehung zu Hope hatte. Für sie war es völlig normal geworden, zwei Papas zu haben und ich glaube, manchmal ist sie sogar ziemlich stolz darauf. Sie weiß bereits um die Umstände, dass Hayato ihr leiblicher Vater ist, auch wenn Tai sie schon vor Jahren adoptiert hat, als sie noch ganz klein war. Für Hope macht es keinen Unterschied. Sie liebt Tai wie eine Tochter ihren Vater nur lieben kann und auch zu Hayato, der uns vor vier Jahren mit seinem Start-Up Unternehmen nach Osaka gefolgt war, hat sie eine sehr enge Bindung aufbauen können. Was nicht zuletzt an Hayato selbst lag. Er hatte es wirklich geschafft, sich zu ändern – zumindest was Hope betraf. Man spürt einfach, wie sehr sie ihm ans Herz gewachsen ist. „Ich habe jetzt leider noch ein paar Termine“, sagt Hayato an Hope gerichtet. „Aber heute Abend hole ich dich ab und wir machen uns Pizza und Popcorn und sehen uns deinen Lieblingsfilm an.“ Hope wirft die Arme in die Luft. „Juhu! Ich freue mich!“ Hayato lächelt zufrieden. „Ich mich auch“, sagt er und winkt uns zum Abschied. „Bis später.“ „Ja, bis dann“, verabschiede ich mich und wende mich Tai zu. „Hallo, Schatz.“ Ich gebe ihm einen Kuss, und sehe in seine Augen. „Wo hast du so lang gesteckt? Musstest du wieder Überstunden machen?“ Tai schüttelt den Kopf und grinst breit, als er Hope auf die Füße stellt. „Nein, heute nicht. Ich war noch am Flughafen.“ Irritiert runzle ich die Stirn. „Was machst du am Flughafen?“ Die Antwort kommt prompt aus Hopes Mund. „Onkel Matt“, ruft sie begeistert und rennt an uns vorbei, um Yamato in die Arme zu springen, der urplötzlich hinter Tai auftaucht. „Überraschung! Hallo, mein kleines Lieblingspatenkind“, sagt er und wuschelt Hope zur Begrüßung durch ihr schwarzes Haar. Diese schlägt sofort seine Hand weg, weil sie das auf den Tod nicht leiden kann und Yamato das auch ganz genau weiß. „Erstens bin ich gar nicht mehr so klein“, verkündet sie wissend und verschränkt die Arme vor der Brust, „und zweitens bin ich dein einziges Patenkind, also liegt es wohl auf der Hand, dass du mich von all deinen nicht vorhandenen Patenkindern am liebsten hast.“ Yamato verzieht das Gesicht. „Da hast du recht“, gibt er sich geschlagen. „Du bist viel zu schlau geworden. Warum bist du so schlau? Das hast du definitiv nicht von deinem Vater.“ Frech grinst er Tai entgegen, der ihm gegen den Oberarm boxt. „Blödmann. Ich kann dich auch gerne wieder zum Flughafen zurückfahren.“ „Hey“, protestiert Yamato. „Ich bin extra hierhergekommen, um mir mal eine Auszeit von dem ganzen Tour Stress zu nehmen.“ „Jap, und wenn du nett bist, darfst du auch bleiben. Bescheidenheit und Demut sind die Zauberwörter, mein Freund.“ Yamatos Mundwinkel wandern nach unten. „Frechheit!“, kommentiert er trotzig. „Keine Sorge, Onkel Matt“, flötet Hope und nimmt ihn an die Hand. „Von mir aus kannst du so lange bleiben wie du willst. Ich habe eine ziemlich gemütliche Luftmatratze in meinem Zimmer.“ Die zwei zwinkern sich verschwörerisch zu und geben sich die Ghetto-Faust. Wann hat sie das denn gelernt? Ich sollte wirklich mehr hinhören, wenn sie mit Yamato skyped. „Ach, bevor ich es vergesse …“, sagt Yamato und greift in seine Jackentasche, um einen Schlüsselanhänger hervorzuzaubern. „Den soll ich dir von Tante Kari geben. Ist ein nachträgliches Geschenk zur Einschulung. Sie sagt, es tut ihr leid, dass sie nicht kommen konnte.“ Ich werfe einen Blick über Hopes Schulter. „Ooh“, macht diese und staunt Bauklötze, als sie ihn betrachtet. Es ist ein silbernes Herz, mit einem Foto darin, das uns alle beim vergangenen Weihnachtsfest zeigt – eine wunderschöne Erinnerung. „Wow, wie hübsch!“, meint Hope begeistert und sieht Yamato fragend an. „Können wir Tante Kari anrufen? Bitte! Ich möchte mich bei ihr bedanken.“ Yamato zuckt mit den Schultern. „Klar, warum nicht?“ Er zückt sein Handy und startet einen Videoanruf, ehe er es Hope überreicht. Es dauert nur wenige Sekunden, bis Karis Bild aufspringt. „Hallo, Tante Kari“, lächelt Hope fröhlich in die Kamera. „Danke, für dein Geschenk. Onkel Matt hat es mir gerade gegeben.“ Sie hält den Schlüsselanhänger hoch, damit Kari ihn sehen kann. „Hallo, meine Kleine. Wie schön, dass er dir gefällt“, erwidert Kari herzlich. „Ich hätte ihn dir gerne persönlich gegeben, aber leider darf ich in meinem Zustand keine weiten Reisen mehr machen.“ Sie streicht sich demonstrativ über den kugelrunden Bauch, der inzwischen definitiv einen Großteil ihres Körpers einnimmt. Tai geht neben Hope in die Hocke, um ebenfalls in die Kamera zu sehen. „Hi, Schwesterherz. Was macht mein kleiner Neffe?“, grinst er breit und ich sehe ihm an, wie stolz er ist. Kari kichert. „Na ja, momentan schläft er wohl. Aber ich denke, dass er bald …“ „Oh, ist das Tai?“, hört man im Hintergrund eine Stimme fragen und kurze Zeit später schiebt sich Takeru vor die Linse. „Hi, Leute“, winkt er uns zu. „Hallo, Onkel T.K.“, flötet Hope vergnügt. „Hey, T.K.“, sage ich und beuge mich nun ebenfalls hinunter, damit wir alle aufs Bild passen. „Wie geht es euch?“ T.K. lächelt zufrieden und legt Kari eine Hand auf den Bauch. „Den Umständen entsprechend gut, würde ich mal meinen. Wir hoffen sehr, dass der kleine Mann uns nicht mehr all zu lang warten lässt.“ „Das glaube ich gern“, grinse ich. Die beiden sind wirklich süß. Nachdem es damals dieses ganze Drama zwischen ihnen gab – erst die Geschichte mit der Fake Beziehung, dann Karis Outing und zum Schluss auch noch die Tatsache, dass sie sich in ihren besten Freund verliebt hatte – stand ihre Freundschaft eine Weile auf dünnem Eis. Es hat lang gedauert, bis sich beide ihrer Gefühle bewusst waren und in der Zeit floss viel Wasser den Fluss entlang. Kari hatte noch eine etwas längere Beziehung zu einem Mädchen von einer anderen Schule und auch Takeru versuchte sich von seinen wahren Gefühlen abzulenken. Doch wie sagt man so schön? Am Ende kommt zusammen, was zusammengehört. Die beiden waren immer schon wie geschaffen füreinander. Zwei Seelen, die nicht ohneeinander konnten. Letztendlich sahen auch sie das ein und wurden nach langem hin und her endlich ein Paar. Und nun … war der Nachwuchs unterwegs. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder“, sage ich in die Kamera und sehe, wie Kari zuversichtlich nickt. „Auf jeden Fall musst du aufpassen, dass sie genug isst! Hörst du T.K.?“, klingt Tai sich plötzlich eine Spur zu Ernst ein. „Und dass sie genug schläft.“ Ich sehe ihn schief von der Seite her an. Da war er wieder – der überfürsorgliche Bruder. Kari kichert. „Tai, ich bin kein kleines Kind mehr.“ Aber das überhört Tai mal wieder gekonnt. „Und hilf ihr beim Treppen steigen, sie kann doch kaum noch ihre Füße sehen. Am Ende stolpert sie noch“, setzt dieser seine Anweisungen fort als hätte er das gar nicht gehört. „Äh, okay“, meint Takeru und wirkt nun leicht verunsichert. „Ach, und Füße sind ein gutes Stichwort …“ Jetzt sieht selbst Hope ihren Papa zweifelnd an. „Mimi hat mir erzählt, dass die Füße bei Schwangeren manchmal anschwellen können. Ich habe etwas recherchiert und man sollte dann folgendes tun …“ „Ooookay“, haut Yamato dazwischen und greift nach seinem Handy. „An dieser Stelle unterbreche ich mal.“ „Hey, ich war noch nicht fertig“, protestiert Tai lautstark, was Yamato zum Glück nicht weiter interessiert. Beschwichtigend lege ich eine Hand auf die Schulter meines Mannes. „Lass gut sein, Tai. Bevor es für uns alle zu peinlich wird.“ Hope beginnt zu kichern, während Tai die Arme vor der Brust verschränkt und sich irgendetwas zurecht grummelt. Nicht zu fassen, dass er sich immer noch so sehr für seine kleine Schwester verantwortlich fühlt, obwohl sie doch schon längst erwachsen ist. Aber wir wissen alle, dass das wohl immer so sein wird. Tai war eben immer für seine Familie da. Ganz im Gegensatz zu meiner. Nachdem ich nach Osaka gegangen war, hat mein Vater vollends mit mir gebrochen. Von meiner Mutter weiß ich, dass er sich danach weiter bei Hayatos Vater hochgearbeitet hat, bevor die Firma vor zwei Jahren wegen eines Skandals pleite ging. Meine Eltern trennten sich daraufhin und beide leben nun in neuen Partnerschaften, was vermutlich für alle das Beste ist, nehme ich mal an. Ab und an kommt meiner Mutter uns sogar besuchen und auch ihr neuer Freund scheint ganz nett zu sein. Ich gönne meiner Mutter ihr neues Glück, aber ich bin auch froh, dass ich jetzt meine eigene Familie habe. Das erfüllt mich wirklich. Hope und Tai machen mein Leben komplett. „Gehen wir jetzt ein Eis essen?“, fragt Hope ihren Patenonkel, der sich soeben von Kari und Takeru verabschiedet und aufgelegt hat. „Noch vor dem Abendessen, junge Dame?“ Ich stemme die Hände in die Hüften, während Hope Yamato weiter schöne Augen macht. Das mit dem um den kleinen Finger wickeln hat sie perfekt drauf. Yamato kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Wie könnte ich zu diesen Augen nein sagen?“ Hope jubelt und springt ihm in die Arme. Yamato wirft mir ein entschuldigendes Grinsen zu, woraufhin ich lachen muss. Die zwei sind wirklich unverbesserlich. „Also, erzähl mal … wie läuft es in der Schule? Passt du auch immer schön auf im Unterricht?“, beginnt er Hope auszufragen, während sie ihn an die Hand nimmt und die beiden schon mal vorgehen. Hope plaudert fröhlich drauf los und gestikuliert wild in der Luft herum. Ihre Begeisterung ist wirklich ansteckend. Ich sehe, wie Yamato bei ihren Erzählungen zu lachen beginnt und frage mich unwillkürlich, ob er inzwischen eigentlich eine feste Freundin hat. Notiz an mich: muss ihn unbedingt beim Abendessen ausfragen! Nachdem er damals mit Sora Schluss gemacht hat, gab es zwar die ein oder andere Frau in seinem Leben, aber leider nie etwas Festes. Dabei war er so ein toller Kerl. Trotz, dass er nun seit Jahren mit seiner Band durchs Land tourte und der Bekanntheitsgrad immer weiter stieg, war er gar nicht abgehoben. Er war immer noch der Alte. Wäre doch gelacht, wenn nicht irgendwo da draußen die perfekte Frau auf ihn wartete. Ich spüre, wie Tai an mich ran tritt und von hinten die Arme um meine Taille schlingt. „Na, was heckst du schon wieder aus?“ Ich lege den Kopf schief, während ich Hope und Yamato nachblicke. „Ich denke darüber nach, Matt zu verkuppeln. Kennst du vielleicht nette Single Frauen?“ Tai lacht laut auf. „Natürlich. Einen ganzen Haufen.“ Erst nicke ich bestätigend, dann reiße ich die Augen auf. „WAS?“ Tai lacht noch herzhafter und dreht mich zu sich um. „Das war ein Spaß. Woher soll ich Single Frauen kennen, wenn ich doch nur Augen für dich habe?“ Er zieht mich noch enger an sich und grinst mich mit einem schiefen Lächeln an, was mein Herz zum Schmelzen bringt. Ich lege die Arme um ihn und grinse zurück. „Schleimer.“ „Stimmt, du hast mich erwischt. Ich muss zugeben … da gibt es doch noch eine andere Frau in meinem Leben“, gesteht Tai schuldbewusst. „Oh, und wer ist sie, wenn ich fragen darf?“ „Mmh. Sie hat lange, schwarze Haare und ist so ziemlich das süßeste Wesen, das ich kenne.“ „Aah!“, mache ich und lege eine Hand auf seine Brust. „Na, wenn das so ist … teile ich dich gerne mit ihr.“ Tai lacht und beugt sich zu mir hinunter, um mich zu küssen. Ich weiß bis heute nicht, wie er das macht, aber jedes Mal, wenn unsere Lippen aufeinandertreffen, ist es wie Magie. Als würden Funken sprühen und Schmetterlinge tanzen. Ich spüre, wie er all seine Liebe in den Kuss legt – so wie er es jedes Mal tut. Und wie jedes Mal, würde ich am liebsten die Zeit anhalten. „Mama? Papa? Wo bleibt ihr denn?“, höre ich Hope aus einiger Entfernung rufen. Wir lösen uns voneinander und sehen uns an. „Ich liebe dich“, haucht Tai mir entgegen. „Ich liebe dich“, sage ich lächelnd. „Papa, Mama, jetzt kommt endlich! Sonst gehen wir alleine Eis essen“, neckt Hope uns weiter. Wir lachen beide auf, während Tai sich an mir vorbei schiebt. „Auf keinen Fall, ich will auch was abhaben!“ Ich betrachte noch ein Mal das Bild, dass Hope aus der Schule mitgebracht hat und welches ich immer noch in der Hand halte. Es zeigt sie selbst an einem heißen Sommertag. Ich bin auch mit darauf und wir beide tragen ein geblümtes Kleid. Neben uns stehen zwei Männer. Einer mit braunen und einer mit schwarzen Haaren. Ihre Papas Tai und Hayato. Alle lächeln breit und halten ein großes Eis in der Hand. Sogar die große, dicke Sonne lacht, die sie in die rechte obere Ecke gemalt hat. Bei dem Anblick muss ich grinsen. Sie hat uns wirklich perfekt getroffen. Wenn ich dieses Bild so betrachte, kann ich gar nicht glauben, was wir noch vor ein paar Jahren alles durchgemacht haben. Die Erinnerung an diese Zeit erscheint mir heute wie ein lang geträumter Traum. Und trotzdem würde ich alles genau noch ein mal so machen. Jeden Augenblick, war er auch noch so hart, würde ich noch ein mal durchleben. Jeden Fehler noch ein mal begehen, wenn er mich am Ende genau hierherführen würde. Denn darum geht es doch schließlich, oder? Wir sind alle nicht perfekt. Niemand ist das. Wir sind Menschen. Menschen mit Geheimnissen. Menschen mit Schwächen. Menschen, die Fehler machen. Menschen, die manchmal anderen weh tun, auch wenn sie es nicht wollen. Doch es sind nicht diese Dinge, die uns definieren. Was uns wirklich ausmacht, ist, was wir bereit sind füreinander zu tun. Was wir bereit sind zu riskieren, um am Ende zu der Person zu werden, die wir gerne sein wollen. Hätten wir all das nicht getan, wären wir heute nicht hier. Auch die letzten Jahre über gab es nicht immer nur Sonnenschein in unserem Leben. Wir alle haben unsere Fehler gemacht, aber wir haben niemals aufgegeben. Wir haben uns niemals aufgegeben. Von all den Entscheidungen, die wir getroffen haben – die Guten und die Schlechten – war das mit Abstand die Beste. Und deshalb … würde ich nichts von alledem ändern wollen, was geschehen ist. Nicht eine Sekunde. Denn es machte uns zu den Menschen, die wir heute sind. „Mama, kommst du?“ Ich hebe den Kopf und lasse das Bild sinken. Hope strahlt über beide Ohren und winkt mich zu sich, während sie Tais Hand hält. Sein Lächeln trifft mich und erfüllt mich mit Liebe. „Ich komme“, rufe ich und gehe zu ihnen rüber. Ja, ich würde alles noch ein mal ganz genau so machen. Unsere Liebe ist so stark, dass sie nichts auf dieser Welt mehr entzweien kann. Und egal, was noch alles auf uns zu kommt … Am Ende … wird es immer ein wir geben. „The important thing is not to be bitter over life’s disappointments. Learn to let go of the past and realize that every day won’t be sunny. And when you find yourself lost in the darkness of despair, remember: It’s only in the black of night that you see the stars, and those stars lead you back home.“ - One Tree Hill Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)