Die Karte des Rumtreibers von Estrelle ================================================================================ Kapitel 8: Jahr 3 - Die zweite Chance ------------------------------------- Das dritte Schuljahr brachte einige Neuerungen für die Drittklässler mit sich. Ende des letzten Schuljahres konnten die Schüler ihre Wahlfächer wählen, in denen sie ab diesem Jahr zusätzlich Unterricht bekamen. James und Sirius hatten sich für Pflege magischer Geschöpfe und Muggelkunde entschieden. Sirius hatte Muggelkunde nur gewählt, weil er seine Eltern damit ärgern wollte. Remus zog Alte Runen und Arithmantik vor, während Peter sich nur für Pflege magischer Geschöpfe entschieden hatte. Die zweite Neuerung war die Erlaubnis nach Hogsmeade zu gehen. Hogsmeade war das einzige Dorf in Großbritannien in dem ausschließlich Hexen und Zauberer lebten. Bisher kannten die Rumtreiber nur den Bahnhof des Dorfes, da dort der Hogwarts-Express ankam. Mit der schriftlichen Erlaubnis der Eltern durften die Schüler ab dem dritten Jahr viermal im Jahr an einem Samstag dorthin. Die Jungs freuten sich schon sehr darauf. Alle Vier hatten die Erlaubnis ihrer Eltern bekommen das Dorf zu besuchen, von dem die älteren Schüler schon einiges erzählt hatten. Sie freuten sich auf den Scherzartikelladen und den Honigtopf, in dem es allerlei Süßigkeiten zu kaufen gab. Zu Remus‘ Missfallen konnten sie es auch kaum erwarten die Heulende Hütte zu sehen, wenn auch leider nur von außen. Bis jetzt war es James, Sirius und Peter gelungen ihren Plan Animagi zu werden vor Remus geheim zu halten. Allerdings war es nur eine Frage der Zeit bis er dahinterkommen würde. Sollten sie es tatsächlich schaffen Animagi zu werden, dann würden sie ihrem Freund irgendwann in dieser Hütte Gesellschaft leisten. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Nach der Einsortierung der neuen Schüler wurde ihnen ihr neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Eric Horton, vorgestellt. Der alte Hausmeister Mr Pringle wollte sich zu Beginn der Weihnachtsferien zur Ruhe setzen. Zuvor würde er aber noch seinen Nachfolger, Argus Filch, einarbeiten, was für die Rumtreiber bedeutete, dass sie noch vorsichtiger sein mussten nicht erwischt zu werden. Nachdem sie sich alle beim Festessen die Bäuche vollgeschlagen hatten, machten sie sich auf den Weg in ihre Häuser. Die Freunde waren auf dem Weg in ihren Schlafsaal, als James‘ Blick auf den Aushang am schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum fiel. Es war der Aufruf für die Auswahlspiele der Quidditch-Hausmannschaft. Seufzend wandte er sich ab und lief die Wendeltreppe hinauf. Seine drei Freunde sahen einander an. James hatte seine Niederlage beim letztjährigen Auswahltraining für die Quidditchmannschaft immer noch nicht verwunden. „Warum versuchst du es nicht noch einmal?“, fragte Peter James, während dieser eine Packung Berti Botts Bohnen in sämtlichen Geschmacksrichtungen aus seinem Koffer fischte. „Sollte ich?“ James tat so, als würde ihn Quidditch überhaupt nicht interessieren. „Ja, weil du Quidditch liebst und wahnsinnig gern spielen willst!“, antwortete ihm sein bester Freund mit den grauen Augen. „Und wenn ich wieder zu schlecht bin?“ „Du bist letztes Jahr nur um Haaresbreite nicht ins Team gekommen, diesmal schaffst du es!“, versuchte Remus James Zweifel auszuräumen. „Ich denk drüber nach.“, sagte James und gab seinen Freunden zu verstehen, dass er nicht weiter darüber sprechen wollte. Die drei beließen es dabei. Entweder er trug sich in die Liste ein, oder nicht. Es war allein James‘ Entscheidung. Peter berichtete anschließend, dass er mit seinen Eltern eine Reise nach Island unternommen hatte. „Ihr könnt euch nicht vorstellen was da alles für Wesen leben!“ erzählte er begeistert. „Viele verschiedene Feenarten und kleine Trolle, die es nur dort gibt!“ Remus hingegen war unendlich froh wieder mit seinen Freunden vereint zu sein. Sie hatten ihm in den Ferien gefehlt und das war ihm auch anzusehen. Hogwarts war mehr und mehr ein zweites Zuhause für ihn geworden und er fühlte sich mittlerweile auch sehr sicher hier. Da in diesem Jahr ihr Schuljahresbeginn auf einen Samstag fiel, hatten sie am nächsten Tag noch frei. Beim Frühstück verteilte Professor McGonagall die Stundenpläne. „Montagfrüh eine Doppelstunde Geschichte der Zauberei?“ fragte Sirius entsetzt, als er seinen Stundenplan begutachtete. „Das überlebe ich nicht!“ „Sollten Sie aber Mr Black!“ sagte seine Hauslehrerin. „Danach haben Sie Verwandlung und im Anschluss Zaubertränke! Professor Slughorn und Ich sähen es gerne, wenn Sie da anwesend wären!“ „Genügt körperlich anwesend?“ fragte er seine Lehrerin hoffnungsvoll. James grinste. Sie strafte Sirius mit einem strengen Blick. „Das ist der schlimmste Montag den man sich vorstellen kann!“ Sirius hasste seinen Stundenplan jetzt schon. „Ist es dir wenigstens ein Trost, dass wir mit dir leiden?“ fragte Remus nachdem er seinen Stundenplan in seiner Tasche verstaut hatte. „Vielleicht“ antwortete Sirius zähneknirschend. „Wer denkt sich sowas aus? Eine Doppelstunde Geschichte der Zauberei bei Binns am Montagmorgen?“ Er konnte es immer noch nicht ganz fassen. „Hat doch auch was Positives“, entgegnete James grinsend. „Wir können montags länger schlafen, da es eh nicht auffällt, wenn wir ihm nicht zuhören.“ Während Sirius von James‘ Argument mehr als begeistert war, strafte Remus seine beiden Freunde mit einem leicht bösen Blick. Den Sonntag nutzten einige strebsame Schüler bereits zum Lernen. Besonders die Fünft- und Siebtklässler die dieses Jahr ihre ZAGs und den UTZ schreiben würden. Die meisten Erstklässler erkundeten aufgeregt das Schloss, wobei Peeves es ganz besonders witzig fand sie mit Wasser zu übergießen oder sie absichtlich in Trickstufen zu schubsen. Das schlechte Wetter vom Vortag war weitergezogen, sodass sich gegen Mittag die Sonne zeigte und es wieder recht warm wurde. Die Freunde entschieden sich daher am Nachmittag zum See hinunter zu gehen. Sie waren schon fast dort als James jemanden entdeckte. „Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?“ sagte James grinsend. Sirius wusste sofort wen James meinte. Severus saß in Ufernähe unter einem Baum und war in ein Buch vertieft. „Muss das jetzt wirklich sein?“ fragte Remus leicht entnervt, da er bereits ahnte was James und Sirius gleichtun würden. Allerdings war ihm auch bewusst, dass er die zwei nicht davon abhalten können würde. „Das Schuljahr hat noch nicht mal angefangen und ihr seid drauf und dran euch den ersten Ärger einzufangen.“ „Wir haben ihn immerhin im Zug in Ruhe gelassen, wird also höchste Zeit ihm ‚Hallo‘ zu sagen!“ entgegnete Sirius grinsend. Remus seufzte und gab sich geschlagen. „Tut was ihr nicht lassen könnt!“ Gesagt – getan. James und Sirius gingen zielstrebig auf Severus zu, Peter und Remus im Schlepptau. „Hallo Schniefelus!“ sagte James grinsend zu Severus. „Das Buch hat bestimmt schon lauter Fettflecken, so tief wie du deine Nase da reinsteckst!“ Der Angesprochene sprang regelrecht auf, den Zauberstab gezückt. Die Begegnungen mit Black und Potter waren in den letzten zwei Jahren nie gut ausgegangen. Sirius reagierte jedoch etwas schneller als Snape und entwaffnete ihn. Den Zauberstab fing er geschickt auf. „Warum denn gleich so angriffslustig? Noch haben wir dir doch gar nichts getan!“ „Gib mir sofort meinen Zauberstab zurück, Black!“ fauchte Severus Sirius an. „Hol ihn dir doch, oder traust du dich nicht?“ Sirius provozierte ihn zu gern. Severus machte einen Schritt auf Sirius zu, wurde dann aber von den Füßen gerissen. James hatte nur darauf gewartet und wandte den Beinklammerfluch an. Snape konnte sich nicht mehr von der Stelle rühren und ruderte mit den Armen. Während sich James, Sirius und Peter prächtig darüber amüsierten, versuchte Remus so zu tun, als ob er das alles gar nicht mitbekam. Mittlerweile waren einige andere Schüler auf die Auseinandersetzung aufmerksam geworden. „Hört sofort auf damit!“ forderte eine nur allzu bekannte Stimme hinter den Jungs. Lily und Rachel hatten den Angriff auf Severus mitbekommen, da sie nicht weit entfernt mit ein paar Freundinnen am Ufer gesessen hatten. „Misch dich nicht dauernd ein, Evans!“ James war schon richtig genervt, weil sie ihm ständig dazwischenfunkte. Warum war sie überhaupt mit diesem schleimigen Slytherin befreundet? „Dann lasst ihn in Ruhe!“ Lilys grüne Augen funkelten ihn wütend an. „Und wenn wir’s nicht tun?“ fragte James sie jetzt angriffslustig. „Was wirst du dann tun, Evans? Willst du uns verpetzen?“ Lily zückte ihren Zauberstab und richtete ihn auf James. Es machte sie wütend als Petze bezeichnet zu werden. „Lily, lass es!“, forderte Rachel ihre Freundin auf. Sirius lachte leise darüber. „Letztes Jahr hast du es noch ohne zu zögern darauf angelegt dich zu duellieren. Was ist los mit dir Miss Veela? Angst, weil du einsehen musst, dass wir einfach besser sind?“ Rachel funkelte den Schwarzhaarigen wütend an. Sie musste sich schwer beherrschen nicht auf ihn loszugehen. „Ihr Zwei seid es nicht wert, dass wir uns mit euch duellieren!“, gab sie als Antwort zurück. Lily und James fochten noch immer ein stummes Duell, keiner wollte nachgeben und den Zauberstab senken. „Lily!“, sagte Rachel nochmals mit etwas Nachdruck. Die Angesprochene richtete ihren Zauberstab dann auf Severus und befreite ihn vom Beinklammerfluch. Sirius warf ihm seinen Zauberstab vor die Füße und der Slytherin zog ab, ebenso Lily, welche von Rachel weggezogen wurde. „Feiges Pack!“, sagte James kopfschüttelnd. Zusammen mit Remus, Peter und Sirius suchten sie sich ein Fleckchen am Ufer des Schwarzen Sees. Die ersten Unterrichtswochen verliefen ohne große Zwischenfälle. Die Rumtreiber hielten sich noch etwas zurück, piesackten ihr Lieblingsopfer wo es nur ging. Meist hatten sie Glück und Lily bekam es nicht mit. Wenn sie sich das nächste Mal einmischen würde, konnte sie etwas erleben! James hatte sich zur großen Überraschung seiner Freunde doch noch in die Liste für das Auswahltraining der Quidditchmannschaft eingetragen. Das Auswahltraining fand Ende September statt. Im Gegensatz zum Vorjahr sprach James kaum darüber. Anscheinend wollte er es jetzt einfach drauf ankommen lassen. Da der nächste Vollmond erst in zwei Wochen bevorstand, saß diesmal auch Remus auf der Tribüne. Die Mannschaft an sich würde seine Stammspieler behalten, aber die Ersatzbank benötigte dringend neue Talente. Auch in Hinblick auf die Tatsache, dass sich zwei Spieler in ihrem letzten Schuljahr befanden und noch nicht absehbar war, ob sie alle Spiele aufgrund der Prüfungsvorbereitungen spielen konnten. Und tatsächlich! James hatte den Sommer über wohl weiter trainiert. Forrest nahm ihn ohne zu zögern in die Mannschaft auf. Ab sofort war James der erste Ersatzspieler für die Jäger. Es war das mindeste was James erwartet hatte, doch so richtig konnte er sich auch nicht darüber freuen. Gut, er war jetzt zumindest Ersatzspieler und vielleicht würde er es als nächsten Schritt zum Stammspieler schaffen. Zoe war wie Forrest im letzten Jahr, was bedeutete, dass nächstes Jahr ein Platz als Jäger frei wurde. James musste jetzt trainieren um noch besser zu werden um diese freie Stelle zu ergattern. Im Quidditch gab es eine weitere Überraschung, die Sirius gar nicht gefiel. Sein Bruder war der neue Sucher der Slytherins und das machte ihn noch arroganter als er eh schon war. Er hoffte, dass er beim ersten Spiel gegen Gryffindor vom Besen gefegt wurde. Ende Oktober war das langersehnte erste Hogsmeadewochenende gekommen. Die Schüler reihten sich am Schlossportal ein und nachdem kontrolliert wurde, dass auch alle die Erlaubnis der Eltern abgegeben hatten, durften sie ins Dorf hinunterlaufen. Das erste Ziel der Rumtreiber war die Heulende Hütte. Während es James und Sirius fast nicht erwarten konnten die Hütte zu sehen, trottete Remus, mit Peter im Schlepptau, ziemlich langsam hinterher. Er hasste die Hütte und er war so gar nicht begeistert sie zu sehen. Peter wusste zwar, dass hinter dem Schreckgespenst der Heulenden Hütte sein Freund verbarg, aber er hatte trotzdem Angst. „Jetzt kommt schon! Sonst ist es dunkel bis wir ankommen!“ rief Sirius ungeduldig. „Die Hütte ist nichts Besonderes, das hab ich euch doch schon hundertmal erzählt.“ entgegnete Remus, während er gar keine Anstalten machte sich zu beeilen. „Du kennst sie ja auch besser als jeder andere!“ sagte James genauso ungeduldig wie Sirius. „Warum gehen wir nicht lieber zu Zonko’s oder in den Honigtopf?“ fragte Peter ängstlich wimmernd. „Da gehen wir schon noch hin, jetzt mach dir nicht in die Hose, Peter!“ antwortete James. „Wir können doch eh nicht in die Hütte rein und von außen ist sie langweilig. Nur eine alte, halb zerfallene Hütte!“ Remus hoffte immer noch, dass sie vielleicht die Lust daran verloren. „Wir wollen doch nur mal einen Blick darauf werfen. Danach gehen wir wieder zurück, versprochen!“ sagte Sirius scheinheilig. Remus gab sich geschlagen. „Also gut, aber dann schnell!“ Es war erst acht Tage her, dass er zuletzt in der Hütte gewesen war und je näher sie ihr kamen umso unwohler fühlte er sich. Kurz darauf standen sie vor der Hütte, die von einem Zaun umringt war. Die Fenster und Türen waren zugenagelt. James und Sirius betrachteten die Hütte neugierig und malten sich aus wie sie von innen aussah, während Remus zusehends unruhiger wurde. Sie waren nicht allein, gut eine Hand voll anderer Schüler bestaunten die Hütte und erzählten sich die wildesten Geschichten über sie. „Können wir jetzt bitte endlich gehen?“ fragte Remus nervös. Peter stand wimmernd neben ihm. Ihre Freunde schienen sie aber gar nicht zu hören. „Das ist so cool!“ sagte James begeistert. „Die Hütte ist bestimmt noch von einigen Zaubern umgeben! Dumbledore hat sich garantiert einiges einfallen lassen!“ ergänzte Sirius. Noch bevor die zwei noch weiter darüber philosophieren konnten, ging Remus dazwischen. „Falls ihr es nicht bemerkt habt, wir sind nicht allein hier!“ sagte er leicht wütend. „Ihr könnt ja gleich alles laut ausplaudern, damit es auch ja jeder weiß!“ fauchte er seine beiden Freunde an. Erst jetzt schienen James und Sirius die anderen Schüler zu bemerken. „Tut uns leid!“ sagte James reumütig. „Wir wollen natürlich nicht, dass du auffliegst, ehrlich!“ fügte Sirius hinzu. Remus war sichtlich erleichtert. Keiner der umstehenden schien etwas von ihrem Gespräch mitbekommen zu haben. Sie einigten sich darauf zurück ins Dorf zu gehen und erst mal nicht weiter über die Hütte zu sprechen. Zunächst steuerten sie den Honigtopf an. Dort gab es die leckersten Süßigkeiten und sie kamen mit vollgepackten Tüten und einige Galeonen ärmer wieder heraus. Bei Zonko’s Scherzartikelladen wiederholte sich das Ganze nochmals. Als es dämmerte machten sie sich mit einigen anderen Schülern auf den Weg zurück zum Schloss. Anfang November fand das erste Quidditchspiel der Saison statt. Gryffindor gegen Slytherin. Drei Tage vor dem Spiel verletzte sich Zoe beim Training und laut Madam Pomfrey konnte sie nicht spielen. Als Ersatz rückte somit James Potter nach. James war überhaupt nicht darauf vorbereitet, bzw. er hatte nicht damit gerechnet. In der Großen Halle war es lauter als sonst. Alle freuten sich auf das Eröffnungsspiel. James war an diesem Morgen so nervös, dass er nicht einmal sein Frühstück anrührte. Auch die Aussicht auf Sirius‘ Geburtstagsparty am Abend konnte seine Stimmung nicht bessern. Das Team der Slytherins war extrem gut, das hatte sogar Forrest zugegeben. Der Kapitän der Gryffindors winkte seine Mannschaft zu sich, da es Zeit war zum Spielfeld hinunter zu gehen. „Viel Glück!“ sagte Remus, während James aufstand. „Sieh zu, dass ihr gewinnt!“ fügte Sirius hinzu. „Wir sehen uns!“ sagte James und schlurfte zu seinen Teamkollegen. Um halb Elf machte sich das ganze Schloss auf den Weg zum Quidditchfeld. Das Wetter an diesem Tag war eher durchwachsen. Es ging ein ziemlich starker Herbstwind. „Wenn wir so spielen wie im letzten Training, dann haben wir eine gute Chance zu gewinnen.“ sagte Forrest, während sie sich die scharlachroten Umhänge anzogen. „Die Chancen werden noch größer, wenn wir ihren Sucher vom Besen hauen!“ sagte Arthur grinsend. „Können wir ja beiläufig in Erwägung ziehen.“ auch Forrest hätte es lieber vorgezogen, wenn Regulus kurzfristig ausgefallen wäre. Sirius kleiner Bruder war wirklich gut und er hatte im Gegensatz zu ihm den neuesten Rennbesen den es im Moment zu kaufen gab. Um kurz vor Elf war es schließlich soweit. Die beiden Teams betraten das Spielfeld. Die Massen auf den Tribünen jubelten ihnen zu. Madam Winters, die Lehrerin für Besenflug und Schiedsrichterin bei den Quidditch-Spielen, betrat das Feld ebenfalls, einen Koffer hinter sich her schweben lassend. Sie ließ ihn auf den Boden sinken, dann öffnete sie ihn und die beiden Klatscher sausten in die Luft, gefolgt vom Goldenen Schnatz. Kurz darauf gaben sich die Kapitäne der beiden Teams die Hand. Bei den Slytherins war Emma Vanity seit diesem Jahr Kapitänin der Mannschaft. Sie grinste Forrest fies an, während er wild entschlossen zurückblickte. Auf Madam Winters Kommando stiegen die Spieler auf ihre Besen und flogen auf ihre Positionen. Mit einem Pfiff wurde das Spiel eröffnet. Jeffrey schnappte sich den Quaffel noch vor Travis Drader und warf ihn zu Kate, die ihn gleich an James weitergab. Dieser konnte gerade noch rechtzeitig einem Klatscher von Adrian Blighblower ausweichen und passte den Quaffel weiter an Jeffrey, der ihn am Hüter der Slytherins vorbei ins Tor beförderte. Die Gryffindor-Fankurve jubelte laut. Die Sucher zogen währenddessen ihre Kreise auf der Suche nach dem Schnatz. Chadwick bewachte die drei Torringe der Gryffindors wie seinen Augapfel, während James, Jeffrey und Kate ein Tor nach dem anderen schossen. Die Jäger der Slytherins hatten kaum eine Chance. Bald stand es bereits neunzig zu null für Gryffindor. Plötzlich sausten die beiden Sucher in Richtung Boden. Forrest und Regulus hatten beide den Schnatz gesichtet und reagierten sofort. Forrest musste den Schnatz unbedingt vor Regulus fangen, sonst würden sie verlieren. Der Gryffindor-Sucher war dem Slytherin ein kleines Stück voraus und er war kurz davor den Schnatz zu greifen, doch dann traf ihn ein umgelenkter Klatscher von Matthew Druspear, der Forrest regelrecht vom Besen fegte. Zum Glück befanden sich die beiden Sucher nicht weit vom Boden entfernt, sodass er nicht allzu tief fiel. Regulus nutzte die Gelegenheit und schnappte sich den Schnatz, was Slytherin den Sieg einbrachte. Das Endergebnis lautete hundertfünfzig zu neunzig für Slytherin. Es ging alles so schnell, dass die übrigen Spieler das Ende des Spiels erst mitbekamen, als Madam Winters dieses abpfiff. Die Slytherinkurve bejubelte den Sieg ihres Teams, während James und seine Mannschaftskollegen zunächst versuchten zu begreifen was eben passiert war. Arthur und Marcus hatten ihren Kapitän bereits auf dem Boden ausgemacht und waren zu ihm hingeflogen. Forrest war zum Glück nicht bewusstlos. Das restliche Team versammelte sich ebenfalls um ihn. „Tut uns leid, Forrest! Einer von uns wäre da gewesen, wenn Blighblower den anderen Klatscher im selben Moment nicht auf Kate gefeuert hätte…“ meinte Arthur zerknirscht. „Das hatten die doch von Anfang an geplant!“ schimpfte Jeffrey, während sie Forrest aufhalfen. Er war von der Wucht des Klatschers ziemlich mitgenommen. „Genau! Das dumme Grinsen von Emma sagt doch schon alles!“ ergänzte Kate wütend mit einem Blick zu der Slytherin-Kapitänin, die immer noch jubelnd zusammen mit ihren Teamkollegen ihre Kreise zog. „Und wenn schon!“ sagte Forrest mit einem gequälten Gesichtsausdruck. „Sie haben einfach besser gespielt und wir haben verloren! Ich mache euch da keinen Vorwurf!“ James fühlte sich genauso schlecht, wie Forrest aussah. Sein erstes Quidditchspiel und sie hatten verloren. Regulus wurde unterdessen von den Slytherins lautstark wie ein Held gefeiert. Jeffrey und Marcus brachten Forrest in den Krankenflügel, während sich die anderen in der Mannschaftskabine umzogen. Madam Pomfrey konnte die beiden beruhigen. Es würde es nicht lange dauern bis er wieder auf den Beinen sein würde. James ging mit den anderen in den Gemeinschaftsraum zurück. Niedergeschlagen ließ er sich in einen der Sessel am Kamin fallen. „Mach dir nichts draus! Du hast gut gespielt!“ versuchte Sirius seinen besten Freund zu trösten. „Wir haben trotzdem verloren, falls du das Ergebnis gesehen hast!“ sagte James missmutig. „Ich hätte es auch lieber gesehen, wenn Regu und nicht Forrest vom Besen gehauen worden wäre!“ Sirius konnte sich lebhaft vorstellen, dass sein Bruder jetzt noch arroganter sein würde und er freute sich so gar nicht auf ihre nächste Begegnung. „Jetzt müsst ihr die übrigen Spiele gegen Hufflepuff und Ravenclaw gewinnen, wenn ihr noch eine Chance auf den Pokal haben wollt.“ sagte Remus während er in seinem Arithmantik Buch blätterte. „Danke, dass du mich daran erinnerst, Remus!“ entgegnete James grimmig. „Das wird jetzt schwer genug! Slytherin darf die nächsten Spiele nicht gewinnen, sonst ist es ganz aus!“ „Wie sieht es eigentlich bei Zoe aus, kann sie die nächsten Spiele wieder spielen?“ James zuckte mit den Schultern. „Bis jetzt sieht es so aus, aber sie hat wohl mit Forrest schon über einen Rücktritt aus der Mannschaft gesprochen.“ „Das würde ja bedeuten, dein großer Traum fester Teil der Mannschaft sein, erfüllt sich schneller als gedacht!“, grinste Sirius James an. James war trotz der heutigen Niederlage froh diese zweite Chance genutzt und nicht aufgegeben zu haben. Er würde beweisen, dass er ein guter Spieler war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)