Die Karte des Rumtreibers von Estrelle ================================================================================ Kapitel 20: Jahr 4 – Uagadou – Teil 5 ------------------------------------- Professor Selassie führte die Hogwartsschüler tief in den Urwald, der um die Schule herum wuchs und machte erst gefühlt zwei Stunden später an einer kleinen Lichtung halt. Sie hatten vollkommen die Orientierung verloren, da sie mehrmals die Richtung geändert hatten, was offensichtlich Absicht war. „Wo sind wir?“, fragte Laura und zuckte zusammen als ein Vogel in der Nähe einen lauten Schrei losließ. Alle waren sie teilweise schon recht müde. „Was hat das alles mit der letzten Aufgabe zu tun?“ Professor Selassie überreichte Ethan eine Karte. „Die dritte Aufgabe besteht darin vor den anderen das markierte Ziel zu erreichen und die dort positionierte Flagge von Uagadou zu erobern. Ihr habt Zeit bis morgen zum Sonnenuntergang.“ Ethan und ein paar andere sahen sich die Karte an. „Aber wo genau befinden wir uns?“ Auf der Karte war nur das Ziel markiert. Dazu waren noch ein paar Hinweise am Rand entlang vermerkt. „Das, meine Lieben, ist die erste Hürde, welche ihr überwinden müsst. Findet zuerst euren Standort heraus, dann könnt ihr euch orientieren und euch zum Ziel aufmachen. Aber beachtet noch folgendes: Wer die Flagge erobert gewinnt für seine Schule fünfhundert Extrapunkte. Die weiteren Punkte ergeben sich aus der Anzahl der Spieler, die noch im Rennen sind.“ Ihnen schwante böses. „Was genau meinen Sie damit, Professor?“, fragte Rebecca zögerlich. „Ihr müsst euer ganzes bisher gesammeltes Wissen und darüber hinaus bei dieser Aufgabe einsetzen um ans Ziel zu kommen. Jeder von euch zählt hundert Punkte für die Schule, je mehr am Ende übrig sind, umso besser. Ihr könnt durch Hindernisse des Urwalds oder durch die Australier ausgeschaltet werden. Selbstverständlich steht ihr ständig unter Beobachtung, und wir greifen ein, wenn es zu gefährlich wird. Solltet ihr jedoch selbst der Meinung sein, dass es zu gefährlich wird, könnt ihr ein Notsignal in den Himmel schießen und wir holen euch ab.“ „Also spielen wir hier Krieg!?“, stellte Tony grinsend fest. Professor Selassie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Ja, so könnte man das auch sagen, Tony. Aber nehmt das alles bitte nicht auf die leichte Schulter. Ihr könnt nicht wissen, wann ihr auf die Australier trefft. Mein Rat ist: Vermeidet eine direkte Konfrontation so lange wie möglich und versucht immer zusammenzubleiben.“ Noch ehe sie weitere Fragen stellen konnten, verschwand ihr Lehrer. „Na toll! Jetzt lässt der uns einfach hier zurück!“, kommentierte Charles das Verschwinden des Lehrers. Wieder ertönte das Vogelgeschrei und einige der Mädchen rückten näher zusammen. „Was jetzt? Wir wissen doch nicht mal wo wir hier sind!“, Olivia sah sich um. Nach ihrer Meinung sah alles gleich aus und sie konnte keine Schlüsse darüber ziehen wo sie waren. Daniel versuchte den richtungsweisenden Zauber, doch der Zauberstab auf seiner Hand drehte sich ständig im Kreis. „Na toll…..“ Ethan, Rebecca, Tony und Charles sahen sich die Karte genau an. Anhand der Hinweise die am Rand vermerkt waren und der Position der Sterne und Planeten gelang es ihnen nach einer gefühlten Ewigkeit ihren Startpunkt zu ermitteln. „Seid ihr euch auch ganz sicher?“, fragte Sirius sicherheitshalber nochmals nach. „Glaubst du wir sind blöd, Black?“, fauchte Rebecca ihn an. „Wir passen wenigstens in Astronomie auf, während andere Anwesende hier lieber Blödsinn machen oder schlafen!“ „Ist ja schon gut! Du musst nicht gleich zur Furie werden, Adams!“, Sirius hob beschwichtigend die Hände und sagte lieber nichts mehr dazu. Gemeinsam ging es dann Richtung Norden einen kleinen Pfad den Berg hinauf. Der Weg war nicht allzu steil, aber sie mussten aufpassen nicht über die Wurzeln der Bäume zu stolpern, daher ging es langsamer voran als sie dachten. Die Ravenclaws hatten die Führung übernommen. Immer wenn die vier stehen blieben und darüber diskutierten wie es jetzt am besten weiterging, waren die übrigen zwölf dankbar für die Pause. Etwas besorgt waren sie alle über das irgendwann bevorstehende Aufeinandertreffen mit den Australiern. Die Niederlagen aus den vorherigen Wettkämpfen würden diese nicht so einfach auf sich sitzen lassen. „Wer hätte gedacht, dass die sich so eine schwere letzte Aufgabe ausdenken?“ Laura saß an einen Baum gelehnt auf dem weichen Boden. „Wir dürfen nicht verlieren!“, sagte James entschlossen. „Die Australier tun sich bei dieser Aufgabe sicher leichter als wir.“ Carol seufzte etwas entmutigt. Dylan versuchte seine Mitstreiter aufzumuntern „Und wenn schon! Wir sind besser und darum schaffen wir das auch!“ Nachdem die Ravenclaws sich einig waren wie es weiterging setzten sie ihre Reise fort. „Wenn wir richtig liegen müssten wir bald bei einer Schlucht ankommen.“, sagte Ethan den Blick auf die Karte gerichtet. „Eine Schlucht?“ Rachel blieb stehen. „Wie sollen wir da rüberkommen?“ „Das werden wir sehen, sobald wir dort sind.“ Die Pause war vorbei und es ging weiter. Sie trotteten weiter still hintereinander her. Die Nacht schritt weiter voran und es wurde kühler. Severus wurde unruhig. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl und er blickte immer wieder zurück. „Was ist denn Sev?“, fragte Lily ihren besten Freund. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir verfolgt werden.“, sagte er leise. „Verfolgt?“ Sie sah ebenfalls zurück, konnte aber nichts außer dichtes Buschwerk erkennen. „Das bildest du dir nur ein.“, sagte sie dann schließlich und zog ihn am Arm hinter sich her. „Los komm, sonst verlieren wir die anderen.“ Severus ließ sich von Lily mitziehen, sein Gefühl sollte ihn aber nicht täuschen. Irgendwann kam der Punkt an dem sie nach Westen abbogen und der Weg wurde nach und nach schlechter und sie mussten sich regelrecht durch das Dickicht kämpfen. „Ich mag nicht mehr!“, jammerte Sara, während sie versuchte ihre Haare aus einem Ast zu befreien. „Hör auf zu jammern, Sara!“, sagte Tony genervt. „Wir waren uns alle einig, dass wir das mit dem Wettstreit durchziehen.“ „Da war aber nie die Rede von so etwas!“ Die Stimmung war dabei zu kippen, alle waren müde und ihnen wurde kalt. Einfach so in der Wildnis ausgesetzt zu werden passte keinem so wirklich. Bevor die Situation zu einem handfesten Streit ausarten konnte, wurden sie von einem lauten Knurren unterbrochen. „Was war das?“, kam es ängstlich von Olivia. Alle blickten sich um. Severus war sich sicher, dass sein Gefühl ihn vorhin nicht getäuscht hatte. Das Knurren kam aus dem Dickicht hinter ihnen und plötzlich waren zwei gelbe Augen zu sehen. „Bei Merlin, lauft!!“, schrie Tony, der eine leise Ahnung hatte zu wem dieses Augenpaar gehörte. „Das ist ein Leopard!“ Das ließ sich keiner von den Hogwartsschülern zweimal sagen und sie rannten was das Zeug hielt. Fast schon panisch ging es durchs Unterholz weiter nach Norden, allerdings hatte der Leopard die Verfolgung aufgenommen. „Der wird uns fressen!“, kreischte Olivia. Mit großen Sprüngen näherte sich die gefleckte Katze. Plötzlich schrie Charlotte auf, da sie über eine große Wurzel stolperte und unsanft auf dem Boden landete. Zu ihrem Glück waren Ethan und Tony direkt hinter ihr, so konnte sie nicht verloren gehen und dem Leopard als Vorspeise dienen. Sirius und Severus reagierten geistesgegenwärtig und wandten den Protego Totalum an und errichteten so eine Schutzsphäre um sich und ihre Freunde. Der Angreifer sprang auf sie zu, prallte jedoch an der Barriere ab und landete jedoch auf dem Waldboden und umkreiste die potenzielle Beute. Den Schutzzauber konnte er nicht durchdringen. „Wahnsinn! Gut gemacht!“, sagte Rachel verblüfft über die schnelle Reaktion ihrer Freunde. „Wie kommen wir jetzt hier weg?“, fragte Tony. Es war nicht klar wie lange der Schutzzauber wirken würde. Es war klar, dass sie versuchen mussten den Leoparden irgendwie auszuschalten. Mit seinen Krallen und Zähnen war er extrem gefährlich. Die Großkatze setzte erneut zum Sprung an, prallte jedoch am Schutzzauber ab, was sie noch wütender machte. „Alles in Ordnung?“, fragte Ethan die völlig aufgelöste Charlotte. „Kannst du aufstehen?“ Charlotte schüttelte den Kopf. Sie hatte höllische Schmerzen im rechten Bein. Olivia und Rachel versuchten ihr aufzuhelfen. „Sieht nicht gut aus!“, sagte Lily nach einem prüfenden Blick. Charlotte wimmerte als sie versuchte aufzutreten. „Es scheint nichts gebrochen zu sein, aber ziemlich verknackst.“, fügte Lily daraufhin hinzu. Sirius und Severus hatten Mühe den Schutzzauber aufrechtzuerhalten. Es kostete sie extreme Konzentration und es war überhaupt verwunderlich, dass sie jetzt schon zu einer solchen Leistung fähig waren. Als der Leopard erneut zum Sprung ansetzte hoben James und Charles gleichzeitig ihre Zauberstäbe und feuerten den Fesselungszauber auf ihn ab. Dieser wurde sofort von magischen Seilen gefesselt und landete auf dem Waldboden. Der Leopard wehrte sich gegen die Fesseln und ihm war anzusehen, dass er sie alle zu Hackfleisch verarbeiten würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekam und durch seine enorme Kraft würde er sich bald befreit haben. Jetzt half nur eines – Flucht. Tony nahm Charlotte huckepack und nachdem Sirius und Severus den Schutzzauber aufgelöst suchten sie schnell das Weite. Durch einige weitere Zauber verwischten sie nach und nach ihre Spuren um zu verhindern, dass der Leopard ihnen folgte. Gefühlt zwei Stunden später unterbrach ein heftiger Regenschauer ihre Wanderung und die sechzehn Hogwartsschüler suchten Schutz zwischen den Wurzeln eines riesigen Baumes. Charlotte war ganz bleich um die Nase. Sie hatte anscheinend große Schmerzen. Jetzt nutzte ihnen ihr Wissen aus Kräuterkunde und dem Heilkundeunterricht von Professor Cheku. Sie begaben sich auf die Suche nach einigen Heilpflanzen. Mit Blättern bastelten sie einen notdürftigen Verband für Charlottes Knöchel. Die Wirkung der Pflanzen setzte sofort ein und kühlte die Stauchung. Die Schmerzen wurden weniger. „Tut mir leid!“, sagte Charlotte niedergeschlagen. „Jetzt werden wir es nicht mehr rechtzeitig schaffen.“ „Red keinen Unsinn!“, sagte Laura. „Wir schaffen das!“ Der Schrecken über den Angriff des Leopards und Charlottes Verletzung steckte allen noch in den Knochen. Rebecca entfachte ein Feuer, da es auch recht kühl wurde. Die Temperatur machte hier wirklich was sie wollte. Mal war es heiß, schwül oder kalt. Und oben auf dem Gipfel des Berges lag sowieso dauerhaft Schnee. „Wir können erst weiter, wenn es aufgehört hat zu regnen.“, sagte Ethan nach einem prüfenden Blick in den Himmel. „Können wir uns diese Pause zeitlich leisten?“, hakte Sara nach. „Keine Ahnung.“, gab Ethan zu. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es wäre aber zu gefährlich bei dem Regen weiterzulaufen. Wir haben als nächstes die Schlucht vor uns und außerdem können wir nach dem Schrecken von eben alle eine Pause brauchen.“ In der Tat waren sie alle ziemlich erschöpft. Den meisten fielen fast die Augen zu. Normalerweise würden sie jetzt auch in ihren kuschlig warmen Betten liegen und schlafen. Sie beschlossen sich auszuruhen bis der Regen aufgehört hatte und es wurden Wachen eingeteilt. James und Dylan waren als erstes dran und machten sich daran einen Schutzkreis zu errichten. Neben gefährlichen Tieren könnten ja immerhin auch die Australier einen Angriff starten. Sie fingen das Regenwasser ein um sich Trinkwasser zu sichern und sammelten Nüsse und Bananen und machten es sich zwischen den Wurzeln bequem. Sirius stocherte mit einem Ast im Feuer herum. Er konnte jetzt nicht schlafen. Seine Gedanken kreisten darum, dass sie die Australier, und ganz besonders Joshua, unbedingt besiegen mussten. Nur wie? Gut, sie hatten noch Zeit, aber was würde sie noch alles erwarten? Als er wahrnahm, dass etwas seine Schulter beschwerte, kehrte er aus seiner Gedankenwelt zurück. Rachel war neben ihm eingeschlafen und ihr Kopf ruhte mittlerweile auf seiner Schulter. Anstatt sie jedoch zu wecken, ließ er sie weiterschlafen. Mittlerweile kannte er Miss Veela ja besser und so schlimm war sie gar nicht. Irgendwie sah sie auch richtig süß aus, wenn sie schlief. Moment! Hatte er das gerade wirklich gedacht? Schnell verscheuchte er den Gedanken aus seinem Kopf. Er hatte eindeutig selbst zu wenig geschlafen, sonst würden seine Gedanken nicht in so unmögliche Kreise abdriften. Sirius schloss die Augen und versuchte selbst etwas zu schlafen, allerdings gelang ihm das nicht wirklich. „Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?“, fragte James seinen besten Freund nachdem er seinen Wachdienst beendet hatte. Sirius und Rachel waren normalerweise wir Hund und Katz und dieses Bild war mehr als beängstigend für James. „Remus und Peter glauben mir das nie!“, grinste James dann. Als Antwort brummte Sirius nur. Dem Schwarzhaarigen war klar, dass James ihn damit die nächste Zeit aufziehen würde. Der Regen ließ erst kurz vor der Morgendämmerung nach, was den Vorteil hatte, dass sie einigermaßen ausgeruht waren. Sofern die aktuelle Situation dies zuließ. Rachel schien nicht mitbekommen zu haben, dass sie sich im Schlaf an Sirius gekuschelt hatte. Als sie aufwachte lehnte sie an einer Wurzel, da er zusammen mit Avery die letzte Wache abgehalten hatte. „Na?“, fragte Lily ihre beste Freundin schmunzelnd. „Gut geschlafen?“ Rachel sah Lily fragend an. „Ja, warum?“ Lily grinste. „Du hast dir ein interessantes Kissen ausgesucht, darum.“ Als Lily Rachel berichtete, dass sie sich an Sirius gekuschelt hatte und dieser sie einfach hatte weiterschlafen lassen bis er zum Wachdienst musste, lief Rachel rot an. „Das kann nicht sein!“ „Leider hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand, aber ihr zwei habt richtig süß ausgesehen. Läuft da was?“ Lily fand es amüsant zu sehen wie Rachel sich versuchte herauszureden. „Ich…nein! Lily!“ protestierte Rachel und drehte sich weg. Ihr war das alles furchtbar peinlich. Lily lachte, wollte ihre beste Freundin aber auch nicht weiter damit aufziehen. Im Gegenteil. Sie hoffte inständig, dass sich Rachel und Sirius nicht zu gut anfreundeten. Nach einem notdürftigen Frühstück ging es weiter. Die Schlucht, welche sie überqueren mussten, war nicht mehr weit weg. Die Schwellung an Charlottes Knöchel hatte etwas nachgelassen, aber laufen konnte sie immer noch nicht, daher wurde sie weiterhin abwechselnd von den Jungs getragen. Sie war zwar verletzt aber noch immer im Spiel. Die Ravenclaws übernahmen wieder die Führung, wobei Rebecca heute ziemlich schlecht gelaunt zu sein schien. Warum wusste keiner so genau. Ethan hatte ihr eine einfache Frage gestellt und sie hatte ihn regelrecht angefaucht, sodass er gleich einen Satz zur Seite machte. „Hat sie auf der falschen Wurzel geschlafen, oder was ist los mit ihr?“, fragte Daniel Olivia, die aber nur mit den Schultern zuckte. „So ist sie ab und zu.“ Rachel versuchte Sirius aus dem Weg zu gehen. Das Ganze war ihr immer noch furchtbar peinlich und zum Glück tat auch er so als wäre das nicht passiert. Er hätte sie ja auch damit aufziehen können, was nicht der Fall war. Nach gut einer Stunde kamen sie an besagter Schlucht an. Damit bestätigte sich auch, dass ihre Positionsermittlung durch die Sterne richtig gewesen war. Die Schlucht war zwar nicht so extrem breit wie gedacht aber ziemlich tief. „Hat irgendeiner von euch eine Idee, wie wir hier rüberkommen sollen?“ Charles Avery konnte sich nicht vorstellen wie sie das schaffen sollten. Die anderen sahen ebenfalls ziemlich ratlos aus. „Wir könnten einige von den Lianen und Wurzeln verzaubern und uns eine Brücke bauen.“, schlug Rachel vor. „Schwierig aber möglich.“, sagte Ethan mit einem prüfenden Blick. „Wir könnten den großen Baum auf der anderen Seite als Befestigungspunkt nehmen.“ „Gut, verlieren wir keine Zeit! Bis Sonnenuntergang müssen wir am Ziel sein!“, sagte James entschlossen und machte sich mit seinen Freunden daran passende Wurzeln und Lianen zusammenzutragen. Lily verzauberte sie so, dass sie auf die andere Seite wuchsen und sich dort um den Baumstamm schlängelten. Das gleiche machte sie auch noch mit einer zweiten Ranke, an der sie sich beim hinübergehen festhalten konnten. „So, das sollte halten.“, sagte sie. „Ihr müsst mich hierlassen!“, sagte Charlotte dann plötzlich. In der Tat war sie noch ein Problem, welches sie noch nicht lösen konnten. Charlotte konnte ja aufgrund ihrer Verletzung nicht laufen und sie über die Schlucht schweben zu lassen war auch zu gefährlich. „Bist du irre?“, sagte Tony „Das ist viel zu gefährlich! Wir können dich nicht zurücklassen. Was ist, wenn der Leopard nochmal auftaucht?“ „Ich setze einfach ein Notsignal ab und lasse mich abholen. Ich bin eh nur eine Last für euch und uns läuft die Zeit davon.“, verteidigte sie ihre Entscheidung. „Es ist vielleicht wirklich keine schlechte Idee.“, sagte Rebecca. „Wer weiß, ob die Australier noch vollständig im Rennen sind? Wir müssen einfach schauen, dass wir die Flagge zuerst in die Finger bekommen.“ Nach einer hitzigen Diskussion waren alle mit Charlottes Vorschlag einverstanden. Sie würde zurückbleiben und sich von den Lehrern holen lassen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl überquerten die anderen fünfzehn die Schlucht. Charlotte schoss das Notsignal in den Himmel und wartete bis sie abgeholt wurde. Sie setzten ihren Weg wieder Richtung Nordwesten fort. Es ging wieder in den Urwald. Gibbons beobachteten sie neugierig aus den Ästen der Bäume. „Hoffentlich wird Charlotte schnell abgeholt.“, sagte Sara etwas niedergeschlagen. „Ihr passiert schon nichts, also hör auf dir Sorgen zu machen.“, sagte Tony. Es folgte ein Knall und alle fünfzehn wurden mit einer enormen Wucht umgeworfen und gingen benommen zu Boden. Als hätte jemand eine Bombe hochgehen lassen. „Was bei Merlins Bart war das?“, fragte Sirius und versuchte sich aufzurappeln. James suchte seine Brille die auf dem Waldboden ein Stück entfernt vor ihm lag. „Jemand verletzt?“, fragte Ethan in die Runde, doch alle schienen nur leicht benommen zu sein. „Schade eigentlich! Ich dachte wir könnten so eure Anzahl noch weiter dezimieren.“, ertönte dann die Stimme von Joshua und eh sie sich versahen waren die Englänger von den Australiern umzingelt. Es war ja nur noch eine Frage der Zeit gewesen bis sie aufeinandertrafen. So wie die Sache aussah, hatten die Australier sie bereits erwartet. „Du fällst den Leuten gerne hinterhältig in den Rücken, oder?“, fragte Sirius Joshua feindselig. „So kann man das nicht sagen, Black. Aber ich will diesen Wettbewerb gewinnen und ihr werdet mich nicht daran hindern, klar?“ Lily sah sich um und zählte die Australier. „Ihr seid nur noch zu zehnt, wo habt ihr die anderen gelassen?“ „Die hatten bei dem einen oder anderen Zwischenfall nicht so viel Glück wie wir.“ Joshua schien das gar nichts auszumachen, dass sechs seiner Freunde bereits ausgeschieden waren. Allerdings nur scheinbar, denn seine Augen blitzten gefährlich. „Wir schalten euch jetzt aus und holen uns die Flagge!“, sagte Noah grinsend. Doch bevor die Australier ihren Angriff starten konnten ging die Natur dazwischen. Durch die magische Bombe war ein riesiges Urwald-Wespennest in Mitleidenschaft gezogen worden und dessen Bewohner gingen jetzt zum Angriff über. Sowohl die Australier als auch die Hogwartsschüler stoben in alle Richtungen auseinander und flüchteten vor den Insekten. Durch gezielte Abwehrzauber konnten sie sich die Wespen vom Leib halten, rannten aber dennoch weiter bis sie deren Summen nicht mehr hörten. Dummerweise waren sie jetzt aber in kleinere Gruppen zersplittert. „Haben…wir sie…abgeschüttelt?“, fragte Rachel völlig außer Atem. Ihre Frage bezog sich auf die Wespen und die Australier. „Ich glaube ja!“, antwortete Ethan, ebenso nach Luft schnappend. Bei ihnen waren noch Rebecca und Sirius. „Wir müssen schnell die anderen finden.“, sagte die blonde Ravenclaw. Sirius dachte einen Moment nach. Ein Teil von ihm stimmte Rebecca zu, doch ein anderer war dagegen. „Es ist bald Mittag, wir haben nicht mehr viel Zeit und wir haben die Karte. Wenn wir die anderen jetzt suchen, laufen wir Gefahr den Australiern wieder in die Hände zu fallen und wir verlieren zu viel Zeit. Vielleicht sind die anderen ja ausgeschieden.“ Sirius hoffte, dass er sich bei letzterem Punkt irrte. „Er hat Recht!“, stimmte Ethan zu. „Wir sind diejenigen die noch am ehesten eine Chance haben ans Ziel zu kommen, da wir den Weg kennen.“ „Und die anderen im Stich lassen?“, fragte Rachel entsetzt. „Wenn sie aus dem Rennen sind, dann holen die Lehrer sie ab.“, erklärte Ethan. „Denen geht’s gut!“ „Kampflos gebe ich nicht auf! Wir holen uns die Flagge!“ Sirius war nach dieser hinterhältigen Attacke der Australier noch entschlossener Joshua zu schlagen. „Oder willst du mir erzählen, du hast deine Meinung geändert und willst doch mit ihm ausgehen?“, fragte er Rachel direkt. „Nein, auf keinen Fall!“, antwortete sie und wurde leicht rot um die Nase. „Gut!“, sagte Sirius grinsend. „Hätte mich auch gewundert.“ Ein Stück südlicher lieferten sich James, Lily, Olivia, Daniel und Dylan ein Gefecht mit ein paar Australiern. Es gelang ihnen einen von ihnen, nämlich Ben, auszuschalten. Die übrigen ergriffen dann die Flucht. Ehe Ben sich versah wurde er an einen Baum gefesselt. „Das ist nur eine Sicherheitsmaßnahme, damit die Lehrer dich auch gleich finden.“, sagte Olivia grinsend zu Ben, dem die Situation gar nicht gefiel. „Ihr schafft es niemals!“, knurrte er sie alle wütend an. „Das werden wir noch sehen.“ James hätte ihn am liebsten K.O. geschlagen, aber Lily hinderte ihn daran. „Was jetzt?“, fragte Dylan. „Ethan hat die Karte.“ Obwohl es am Abend zuvor nicht funktioniert hatte, versuchte Lily den richtungsweisenden Zauber nochmal. Diesmal drehte sich der Zauberstab nicht wie verrückt um sich selbst, sondern gab immerhin grob eine Richtung an, konnte sich zwischen Norden und Westen aber nicht so ganz entscheiden. „Hm…., naja stimmt zumindest grob mit unserer letzten Richtungsangabe laut Karte überein. Ich würde vorschlagen wir laufen in Richtung Nordwesten und sehen dann weiter.“ „Vielleicht finden wir die anderen!“, fügte Olivia hinzu. „Hoffentlich haben wir nicht zu viele Verluste erlitten.“, sagte Daniel. „Die Australier sind jetzt auf jeden Fall nicht mehr als neun, hoffentlich weniger. Sehen wir zu, dass wir weiterkommen. Ich will dieses Spiel gewinnen!“, sagte James entschlossen. „Jetzt klingst du nicht anders, als dieser verrückte Australier, Potter!“, sagte Lily vorwurfsvoll. „Na und? Er hat doch damit angefangen. Oder willst du mir erzählen, dass du ihm den Sieg gönnst?“ „Natürlich nicht! Aber vergiss nicht, dass das hier nur ein Wettkampf ist.“ Lily hatte wirklich Angst, dass dieses ‚Kriegsspiel‘ überhandnahm und noch jemand ernsthaft verletzt wurde. Die dritte Gruppe stellten Severus, Charles, Sara, Tony, Carol und Laura dar. Die beiden letzteren fielen allerdings noch während der Flucht vor den Wespen den Australiern zum Opfer und waren somit raus. Severus und Charles konnten gerade noch verhindern, dass Tony das dritte Opfer wurde. Zu ihrem Pech gehörte Joshua selbst ihrer Verfolgergruppe an und der würde sich nicht so einfach zurückziehen. Nicht solange noch einer von ihnen im Spiel war. Die vier gingen hinter Bäumen in Deckung. „Was jetzt?“, fragte Charles Severus leise. Der Slytherin dachte einen Moment nach. Soweit er es erkennen konnte hatten sie mindesten vier Verfolger im Nacken. Er und Charles waren gute Duellanten, das wusste er, doch was war mit Tony und Sara? Er wollte es nicht darauf ankommen lassen. Die Australier waren gut, sehr gut! Joshua war unberechenbar. Es blieb also nur ein Trick und dann die Flucht. Severus sah sich um. Ihm musste schnell etwas einfallen, da die Australier nicht mehr weit weg waren. Im scheinbar letzten Moment kam ihm die rettende Idee. Er griff in seine Umhangtasche und zog eine Phiole mit einer trüben Flüssigkeit hervor. Mit Schwung warf er sie genau auf die Australier zu und an einem Baum zerplatzte sie klirrend. Joshua wollte gerade triumphierend seinen Zauberstab erheben als er und seine Freunde von einem dichten Nebel eingehüllt wurden. Als dieser sich wieder aufgelöst hatte, waren Severus und die anderen drei längst verschwunden. „Das zahl ich euch heim….!“, knurrte Joshua. „Was jetzt? Verfolgen wir sie?“, fragte Ruby. „Nein.“, antwortete Joshua den Blick auf die Karte gerichtete, welche sie von Professor Cheku bekommen hatten. „Die kommen nicht weit. Anders als wir sind sie nicht darauf vorbereitet getrennt zu werden. Wir machen uns auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt mit den anderen.“ Joshua grinste fies, sein Plan schien zu funktionieren und wenn alles weiterhin so gut lief, hatten sie den Sieg so gut wie in der Tasche. Einige Stunden später stand die Sonne bereits recht tief. Sirius und seine Gruppe hatten es ohne weitere Zwischenfälle geschafft voranzukommen. Die auf der Karte eingezeichnete Ruinenstadt, wo irgendwo die Flagge versteckt sein sollte, war in Sicht und über einen kleinen Trampelpfad erreichten sie die zerfallene Stadt. „Klein ist diese Stadt ja wirklich nicht gewesen. Warum sie wohl verlassen wurde?“, philosophierte Rebecca interessiert. „Das kannst du Professor Mamabo ja später fragen, aber jetzt gilt es wachsam zu sein!“, rüffelte sie Ethan während er über eine Steinmauer spähte. „Die könnten überall lauern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass keiner von den Australiern hier ist.“, fügte Sirius hinzu. „Vermutlich ist die Flagge irgendwo an einem zentralen Platz.“, brachte Rachel ein. „Wir teilen uns besser auf und pirschen uns je zu zweit langsam vor, sonst fallen wir zu sehr auf.“, schlug Ethan vor. Der Plan wurde angenommen und Rebecca wollte schon mit Sirius mitgehen, dieser zog aber Rachel hinter sich her. Grummelnd sah ihnen Rebecca nach. Ethan grinste, was Rebecca nicht entging. Er kannte sie jetzt schon seit dem ersten Schuljahr und sie waren gut befreundet. „Scheinbar beißt er immer noch nicht an, was?“ Die blonde Ravenclaw warf ihm einen finsteren Blick zu. „Was willst du damit sagen, Ethan?“ „Naja, es ist offensichtlich, dass es dir tierisch gegen den Strich geht, dass er wohl Rachel bevorzugt.“ „Sie ist ja auch eine arrogante, eingebildete dumme Gans!“, zischte Rebecca. „Warum? Weil sie von allen als die Hübschere angesehen wird?“ Ethan hatte einen wunden Punkt getroffen. Jedem anderen hätte Rebecca jetzt eine verpasst, doch Ethan als ihr bester Freund konnte sich eine solche Aussage erlauben. Rebecca wollte es wirklich nicht akzeptieren, dass sowohl in Hogwarts, als auch hier alle von diesem Veelaspross schwärmten und es wurde mit jedem Jahr schlimmer. „Lass uns gehen und diese Sache hier zu Ende bringen!“, sagte sie nur trocken und die beiden widmeten sich wieder ihrem eigentlichen Ziel. Sirius und Rachel schlichen weiter voran, von Ruinenteil zu Ruinenteil. Jederzeit auf einen Angriff vorbereitet mit gezückten Zauberstäben. Als sie um eine Ecke bogen dachten sie schon, dass es das jetzt gewesen war, da dort plötzlich jemand stand. Rachel unterdrückte gerade noch einen Aufschrei und Sirius konnte seinen Schockzauber gerade noch zurückhalten, als er sah wer es war. „Verdammt! Was soll das, James?“, fluchte er. „Das gleiche könnte ich dich fragen! Du hättest mich beinahe geschockt!“ James war nicht weniger erschrocken als sein bester Freund und auch er hatte den Schockzauber bereits auf den Lippen gehabt. „Bist du allein?“, fragte Sirius, doch die Antwort erübrigte sich als Lily und Olivia aus einem der halb zerfallenen Gebäude traten. „Lily!“ Rachel war froh, dass es ihrer besten Freundin gutging und fiel dieser erst mal um den Hals. „Wo ist der Rest von uns?“ „Wissen wir nicht. Bei uns waren bis vor kurzem noch Daniel und Dylan, aber die wurden von drei Australiern erwischt und geschockt.“, erklärte die Rothaarige. „Wir konnten gerade noch so entkommen und uns hier verstecken.“ „Aber nicht ohne vorher noch Leo aus dem Spiel zu kicken!“, sagte James zufrieden. „Die haben uns hier erwartet! Sie waren klüger als wir und haben die Karte zu Beginn kopiert und haben sich aufgeteilt. Die fehlenden sechs von vorhin sind vorausgelaufen um uns hier eine Falle zu stellen, sollte der Trupp um Joshua uns nicht aufhalten können.“, erklärte Olivia. „Ein wirklich kluger Schachzug!“, gab Sirius zu. „Aber wie habt ihr ohne die Karte hergefunden?“ „Ich hatte mir die Richtung grob gemerkt und der richtungsweisende Zauber hat immer besser funktioniert je näher wir dem Ziel kamen.“, antwortete Lily. „Lange können sie aber selbst noch nicht hier sein, sonst hätten sie die Flagge bereits und das Spiel wäre vorbei.“, sagte James dann. „Die Sonne geht bald unter, wir müssen uns beeilen. Denn so wie ich das sehe, sind von uns bereits weniger im Spiel als von denen.“, sagte Rachel und sah dabei auf die immer tiefer hängende Sonne. „Dann müssen wir jetzt erst mal dafür sorgen, dass die Australier weniger sind als wir.“, Sirius grinste seinen besten Freund an. „Bereit James?“ „Das wird ein Spaß!“, entgegnete dieser ebenfalls grinsend. Auf leisen Sohlen schlichen sie weiter vorwärts und sammelten unterwegs Ethan und Rebecca wieder ein, die in ihrem Abschnitt der Ruine weder auf eine Flagge noch auf die Australier gestoßen waren. Sie erörterten den beiden ihren Plan und zu siebt ging es weiter den Hügel hinauf auf dem diese Stadt einst erbaut worden war. „Da!“, sagte Rebecca dann auf einmal und blieb stehen. Sie deutete nach vorne. „Die Flagge von Uagadou!“ Tatsächlich war sie jetzt direkt vor ihnen zu sehen. Die Flagge mit dem Schulwappen war auf einem halb zerfallenen Turm befestigt. „Uns bleibt nichts anderes übrig als vorsichtig näher heranzuschleichen. Auch auf die Gefahr hin, dass wir ihnen in die Falle gehen.“, sagte Ethan. Keine Zehn Minuten später sauste auch schon der erste Schockzauber haarscharf an Rebecca und Lily vorbei. Alle gingen in Deckung. „Warum so zögerlich? Kommt doch näher oder traut ihr euch nicht?“ Sie konnten Joshuas Stimme hören, ihn aber nicht sehen. Dass dieser Australier den Sieg regelrecht zelebrieren wollte, machte Sirius noch wütender. Warum hatte er sich die Flagge nicht schon längst geholt? „Gegenfrage! Warum versteckst du dich, anstatt dich zum Duell zu stellen?“, rief Sirius in die Richtung in welcher er Joshua vermutete. Er wollte ihn absichtlich provozieren um ihn aus der Deckung zu locken. „Denkst du ich bin blöd und laufe dir direkt von den Zauberstab? Aber wenn ihr euch jetzt nicht bald beeilt, dann holen wir uns die Flagge!“ Sie wussten immer noch nicht wie viele von den Australiern noch übrig waren. Es half nichts, sie mussten jetzt zum Angriff übergehen, da die Sonne im Begriff war unterzugehen und sobald sie verschwunden war, war der Wettkampf vorbei. James und Sirius preschten voran, während die anderen ihnen folgten und sozusagen die Abwehr übernahmen und die heransausenden Zauber ablenkten. Es gelang ihnen den Vorplatz des Turms zu erreichen auf dessen Spitze sich die Flagge befand. James und Sirius gelang es durch geschickt abgefeuerte Zauber Paul und Ruby auszuschalten. Rachel fand sich schnell in einem Duell mit Lexy wieder, welche sich für die Schmach der Niederlage bei der zweiten Aufgabe rächen wollte. Joshua und Cooper warfen sich nicht ins Kampfgetümmel. Die beiden machten sich jetzt auf um die Flagge zu holen. Am Eingang zur Treppe welche zur Turmspitze hinaufführte wurden sie jedoch fast buchstäblich vom Blitz getroffen und fanden sich leicht benommen auf dem Boden wieder. „Wir haben noch ein bisschen mehr auf Lager als nur ein bisschen Nebel!“, ertönte die Stimme von Charles Avery, welcher gemeinsam mit Severus Snape beim Turm auftauchte. Die beiden hielten Joshua und Cooper davon ab den Turm zu betreten. Sara und Tony halfen ihren Freunden im Kampf mit den restlichen Australiern, allerdings wurde Tony recht bald von Zachary erwischt und schied aus dem Spiel aus. Sara und Olivia beförderten hingegen Barbara aus dem Spiel. James konnte gerade so verhindern, dass Lily aus dem Spiel geworfen wurde und er feuerte einen Schockzauber ab der sich gewaschen hatte und gleich zwei Australierinnen ausknockte, nämlich Lucy und Sally. Sirius lieferte sich ein kurzes Duell mit Noah aus dem er als klarer Sieger hervorging. Sein eigentliches Ziel hieß Joshua und den wollte er den beiden Slytherins nicht überlassen. Charles musste einem Angriff von Darren aus dem Hinterhalt ausweichen und hatte alle Hände voll damit zu tun nicht geschlagen zu werden. Der stämmige Australier war gut! Da Severus mit Cooper beschäftigt war, wollte Joshua die Gelegenheit nutzen um sich die Flagge zu holen, doch das ließ Sirius nicht zu. Er rannte auf ihn zu und warf ihn einfach zu Boden. „Fällt dir nichts Besseres ein?“, fragte Joshua wütend und versuchte sich aufzurappeln. „Genug um dich in kleine Papierschnipsel zu verwandeln!“, antwortete Sirius mit vor Wut auf den Australier funkelnden Augen. Niemand von ihnen hätte gedacht, dass es am Ende des Wettstreits eine solche Rauferei geben würde. Alle wollten unbedingt gewinnen. James kam Charles in letzter Sekunde zu Hilfe und sie beförderten Darren ins Land der Träume. James konnte es nicht fassen, aber er hatte gerade einem Slytherin geholfen. Es wurde Zeit, dass sie wieder nach Hogwarts zurückkamen, denn dann wäre alles wieder normal und sie wären wieder wie gewohnt Feinde. Chloe und Zachary errungen für die Australier allerdings den Sieg gegen Olivia und Sara. Kurz darauf schied auch Rebecca aus, da sie sich vor Ethan warf, den sonst ein Schockzauber von Victoria getroffen hätte. Aus Wut darüber, dass eine beste Freundin geschockt wurde beförderte Ethan dann allerdings Chloe ins Aus, welche neben Victoria gestanden hatte. Rachel wäre es beinahe gelungen Lexy zu besiegen, diese ging allerdings in letzter Sekunde hinter Ella in Deckung, welche an ihrer statt getroffen wurde und zu Boden ging. Rachel war sichtlich geschockt über so viel Skrupellosigkeit. Hatte Lexy gerade ihre Freundin als Schutzschild benutzt? Der Kampf war ausgeglichen, obwohl die Australier aktuell bereits in der Minderheit waren. Cooper gelang es durch das Aufwirbeln von Ruinenstaub Severus aus dem Gleichgewicht zu bringen und so konnte er diesen besiegen. Was dann allerdings geschah, konnten die noch übrigen Hogwartsschüler nicht so ganz begreifen. Wieder feuerte Joshua seinen Granatenzauber ab und brachte Sirius und James, welcher seinem Freund zu Hilfe geeilt war, zu Fall. Ethan, Lily, Rachel und Charles ließen sich davon einen kleinen Moment ablenken, die Australier jedoch nicht. Sie hatten damit gerechnet und nutzten die Gelegenheit um sie zu überwältigen. James und Sirius rappelten sich mühsam wieder auf. Solange sie nicht gefesselt oder bewusstlos waren, waren sie noch im Spiel. „Seht es doch endlich ein, Vulwarry ist die bessere Schule. Ihr habt verloren!“, sagte Joshua selbstgefällig grinsend. „Wir haben euch soeben geschlagen.“ James und Sirius sahen sich nach den anderen um und stellten mit Erschrecken fest, dass sie überwältigt worden waren und jetzt Geiseln der Australier waren. Lexy hatte Rachel unsanft zu Boden befördert und drückte ihr ihre Knie in den Rücken, während sie sie an den Haaren festhielt. Die Gryffindor war ungeheuer wütend, was an ihren extrem blauen Augen deutlich zu erkennen war. Lily wurde von Victoria deren Zauberstab an den Hals gehalten. Zachary hatte Ethan im Schwitzkasten und Cooper hatte Charles in die Enge getrieben und entwaffnet. „Wir werden so nett sein und euch nicht aus dem Spiel werfen, sodass ihr immerhin noch ein paar Punkte bekommt und die Niederlage nicht allzu beschämend für euch endet. Allerdings müsst ihr beide dafür eure Zauberstäbe wegwerfen und euch ergeben.“ Joshua genoss diesen Moment sichtlich und Sirius und James verabscheuten ihn dafür noch umso mehr. „Macht das bloß nicht!“, rief Rachel ihnen wütend zu, während sie versuchte sich aus Lexys Griff zu befreien. Den beiden Jungs war allerdings klar, dass das Spiel jetzt zu Ende war. Joshua hatte Recht. Würden sie jetzt einen Angriff starten, wären die übrigen vier sofort ausgeschaltet. Vielleicht hatten sie Glück und konnten Joshua ausschalten und eventuell die Flagge erobern und so gewinnen, aber wollten sie dafür ihre Freunde opfern? War ihnen der Sieg dieses Opfer wert? James und Sirius wechselten einen Blick und sie waren sich sofort einig. Beide warfen ihre Zauberstäbe auf den Boden. Für einen Moment herrschte Stille. Anscheinend hatten die Australier nicht damit gerechnet, dass sie tatsächlich aufgeben würden. „Ihr seid wirklich dümmer als ich angenommen hatte.“, sagte Joshua lachend. „Das hat nichts mit Dummheit zu tun! Wir sind nur nicht so kaltblütig wie ihr und opfern unsere Freunde.“, erklärte James. „Hol dir deine ach so wichtige Flagge und genieß deinen Triumph!“, sagte Sirius abfällig zu Joshua. Der Anführer der Australier gab den anderen zu verstehen, dass sie die Gefangenen freilassen konnten, er selbst ging die Treppe des Turms nach oben und holte sich die Flagge. Sirius und James ließen sich auf den Boden sinken und lehnten sich an einer alten Mauer an, während die Australier ihren Sieg feierten und jubelten. Die noch übrig gebliebenen Hogwartsschüler gesellten sich zu den beiden niedergeschlagenen Gryffindors. „Ihr dürft uns jetzt gerne Vorwürfe machen, denn wir hätten vielleicht gewinnen können.“, sagte James und warf gefrustet einen Stein weg. „Die Wahrscheinlichkeit dass es euch gelungen wäre die Flagge zu erobern, selbst wenn ihr uns geopfert hättet, war verschwindend gering.“, sagte Ethan schulterzuckend. Ehe sie weiter darüber diskutieren konnten tauchten ihre Lehrer auf. „Spannender hättet ihr diese letzte Aufgabe nicht gestalten können.“, sagte Professor Mahalia anerkennend. Die ausgeschiedenen Schüler wurden eingesammelt und gemeinsam ging es zurück zur Schule. Die Bewusstlosen und diejenigen die Verletzungen davongetragen hatten wurden auf die Krankenstation gebracht. Über ein Hologramm durch eine magische Wasserfontäne im großen Saal hatten die übrigen Schüler den Verlauf der letzten Aufgabe verfolgen können. Die Rückkehrer wurden bejubelt. Professor Mahalia verkündete, dass das Endergebnis erst bekannt gegeben wurde, sobald alle Teilnehmer des Wettstreits wieder auf den Beinen waren. Das kam den Hogwartsschülern ganz gelegen. Sie waren alle todmüde und wollten nur noch ins Bett, weshalb sie sich auch schnell aus dem Staub machten. Allerdings wollten sie jetzt irgendwie auch nicht durch ihre verschiedenen Hütten getrennt sein, dafür hatten sie in den letzten Stunden zu viel miteinander durchgestanden. Die sechs steuerten daher Babas Hütte an, da sie auch den Fragen ihrer Mitschüler aus dem Weg gehen wollten. Baba selbst war noch im großen Saal und überwachte alles, aber das war ihnen egal. Sie machten es sich in den vielen Kissen bequem, welche sie für ihre Spieleabende mit dem Gorilla hergetragen hatten. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die so weit gehen würden.“, sagte Charles dann das Schweigen brechend. „Das ist ein Haufen komplett Irrer!“, sagte Rachel. „Ich dachte ich sehe nicht richtig, als Lexy Ella als Schutzschild benutzt hat.“ „Und trotzdem haben sie am Ende gewonnen.“, seufzte James. „Euch macht keiner von uns einen Vorwurf. Ganz im Gegenteil.“, sagte Lily „Wie hättet ihr als Gryffindors anders entscheiden können, als so?“ Die Rothaarige lächelte. „Egal wer von uns an eurer Stelle gestanden hätte, wir hätten alle genauso entschieden. Wir sind zwar in vier Häuser unterteilt und es mögen auch Rivalitäten bestehen, aber wir sind trotzdem irgendwie miteinander verbunden und stehen im Ernstfall Seite an Seite. Ob Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff oder Slytherin – Am Ende zählt nur Hogwarts.“, fügte Ethan hinzu und er hätte keine schöneren Worte finden können. Ja, sie hatten als Team gekämpft und sie konnten stolz darauf sein, dass sie es so weit gebracht hatten. „Tut mir leid, dass du jetzt wohl doch mit ihm ausgehen musst, Rachel.“, sagte Sirius dann zu Rachel. „Werde ich nicht!“, sagte sie entschlossen. „Denn mit wem ich ausgehe, entscheide ich immer noch selbst. Sieg hin oder her.“ Sie lächelte ihn dann freundlich an. Irgendwie war es schon süß von ihm, dass er sich so dafür eingesetzt hatte, dass ihr das Date mit Joshua erspart blieb. Wie auf Knopfdruck fielen ihnen dann nach und nach die Augen zu und sie schliefen tief und fest. Baba war nicht überrascht sie in seiner Hütte anzutreffen. Liebevoll deckte er jeden von ihnen mit einer Decke zu. Drei Tage später war es soweit und Professor Mahalia gab das Ergebnis des Wettbewerbs bekannt. Obwohl sich jeder selbst ausrechnen konnte welche Schule wie viele Punkte errungen hatte, warteten alle gespannt auf die Worte der Schulleiterin. „Es war eine großartige Leistung von beiden Schulen! Ihr habt in allen drei Wettbewerben euer Wissen und Können unter Beweis gestellt. Vor der letzten Aufgabe stand es einhundertsechzig für Vulwarry und einhundertdreiundsechzig für Hogwarts. Für jeden verbliebenen Spieler im letzten Spiel gibt es einhundert Punkte, die Eroberung der Flagge gibt fünfhundert Extrapunkte. Somit ergibt sich folgender Punktestand: Tausendeinhundertsechzig für Vulwarry und siebenhundertdreiundsechzig für Hogwarts.“ Die Fankurve der Australier – nämlich nur die Australier jubelten. „Allerdings haben wir nach einer eingehenden Beurteilung entschieden, dass wir noch ein paar Zusatzpunkte vergeben werden.“ Bei diesen Worten horchten alle auf und der Jubel der Australier verstummte. „Hogwarts erhält einhundert Punkte für die selbstlosen Opfer von Charlotte und Rebecca. Charlotte schied freiwillig aus dem Spiel aus, als sie sich sicher war, dass sie ihre Freunde nur behindern würde, obwohl sie bereit waren sie zu tragen und Rebecca hat Ethan vor dem Ausscheiden bewahrt in dem sie selbst ausschied.“ Charlotte und Rebecca waren sichtlich etwas verlegen als sie bejubelt wurden. „Sirius und James haben bewiesen, dass es wichtigeres gibt als den Sieg und diese Einstellung belohnen wir mit zweihundert Punkten.“ Somit kam Hogwarts auf eine neue Punktzahl von Tausenddreiundsechzig. Auch James und Sirius wurden bejubelt und Professor Mahalia musste um Aufmerksamkeit bitten, da sie noch nicht fertig war. „So wie wir diese selbstlosen Taten belohnen, müssen wir auch eine andere Tat bestrafen.“, sagte die Schulleiterin in einem schärferen Ton. „Vulwarry bekommt einen Punktabzug von fünfzig, da Lexy eine ihrer eigenen Verbündeten als Schild benutzt hat. Diese Tat hat uns zutiefst schockiert.“ Lexy schien das völlig kalt zu lassen, auch die anderen Australier scherten sich nicht darum, nicht mal Ella selbst, die das Opfer der Handlung gewesen war. Trotzdem brachten die Worte der Schulleiterin sie wohl etwas zum Nachdenken. „Somit ist Vulwarry der Sieger dieses Wettstreits mit einem knappen Vorsprung von siebenundvierzig Punkten.“ Obwohl Hogwarts verloren hatte, wurden die sechszehn Viertklässler wie Helden gefeiert. Sie hatten bewiesen, dass sie es mit einem Gegner wie Vulwarry aufnehmen konnten. Für die Afrikaner und die übrigen Austauschschüler waren sie die wahren Sieger. Obwohl sie den Wettstreit gewonnen hatten benahmen sich die Australier in den letzten Wochen vor Ende des Schüleraustauschs anders. Sie hielten sich etwas zurück und spielten nicht mehr die arroganten Alleskönner. Auch das Verhältnis unter den Hogwartsschülern hatte sich durch den Wettstreit etwas gebessert. Zwar bestand die Feindschaft zwischen Sirius und James auf der einen und Severus auf der anderen Seite nach wie vor, aber für den Rest der Zeit schienen sie einen stummen Waffenstillstand vereinbart zu haben. Den Ausflug ins Tal unternahmen sie alle gemeinsam. Anfang April war es dann soweit – es hieß Abschied nehmen. Und das fiel ihnen schwerer als zunächst gedacht. Am letzten Abend vor der Rückreise veranstalteten sie nochmals einen großen Spieleabend bei Baba, doch der Gorilla gewann jedes Spiel und er wollte sie alle gar nicht gehen lassen, weil ihm der Abschied selbst so schwer fiel. Er hatte besonders die beiden Rabauken James und Sirius sehr ins Herz geschlossen. James und Sirius blieben auf dem Rückweg zu ihren Hütten auf einer der großen Hängebrücken stehen und ließen den Blick nochmals über die Schule gleiten. Die schwebenden Lichterkugeln und die Fackeln verpassten ihr etwas durchaus Mystisches. Es waren nur noch wenige Schüler unterwegs und daher war es sehr ruhig, was die beiden Jungs aber jetzt durchaus genossen. „Schon Wahnsinn was wir in den letzten Monaten hier erlebt haben.“, sagte James etwas wehmütig beim Gedanken an die Heimkehr. „Die Zeit hier wird immer zu meinen schönsten Erinnerungen zählen und mir wird das alles hier schrecklich fehlen, wenn wir wieder zuhause sind.“, fügte Sirius hinzu. „Ich finde es nur so furchtbar schade, dass Remus und Peter all unsere Abenteuer hier nicht miterleben konnten.“ „Ja, und noch dazu hatten sie es in den letzten Monaten ziemlich schwer, vor allem Remus.“ Beim Gedanken daran wie sehr Remus unter ihrem neuen Lehrer zu leiden hatte kam Wut in ihnen beiden hoch. „Wir bringen das in Ordnung, Sirius! Diesem Auror zeigen wir, dass er sich mit den falschen angelegt hat!“, sagte James entschlossen. Zurück in der Feuerhütte wollte Sirius gerade zur Treppe zum Schlafsaal abbiegen als ihn eine vertraute Stimme rief. Rachel saß allein in einer Regenwaldschaukel auf dem Balkon. „Wie ist es gelaufen?“ Sirius betrat den großen Balkon und blieb vor der Schaukel stehen. „Baba hat uns keine Chance gelassen. Der Gorilla ist nach wie vor ungeschlagen.“, sagte er grinsend. „Warum sitzt du hier so ganz allein?“ „Ach ich wollte ein bisschen allein sein um mich ganz im Stillen von diesem wunderbaren Ort zu verabschieden.“ Sie machte einen traurigen Eindruck. Aber so ging es ihnen doch allen. Sie alle würden Uagadou sehr vermissen. „Mir kommt es so vor als wäre es erst gestern gewesen, dass wir unten im Tal mit dem Portschlüssel angekommen sind und mit diesen kleinen Booten hierhergebracht wurden.“ Rachel erinnerte sich gerne an den Tag ihrer Ankunft. „Ja, die Zeit ist viel zu schnell vergangen. Vor allem jetzt zum Ende hin.“ „Aber wir haben alle sehr viel dazugelernt und wir sind alle erwachsener geworden, weil wir auf uns selbst gestellt waren in einer uns fremden Umgebung.“ Sie hatte Recht. Sie hatten alle unglaublich viel dazugelernt. Auch was ihren Plan mit den Animagi anging waren James und Sirius einen riesigen Schritt weitergekommen. Das Gespräch der Beiden wurde von einer dritten Person unterbrochen. Rachel und Sirius waren auf alles gefasst, als sie Joshua auf sie zukommen sah. „Wir werden morgen die Ersten sein die abreisen, daher wollte ich mich noch von euch verabschieden.“, sagte der Australier ungewohnt freundlich. „Und ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen, das war absolut unangebracht und nicht fair.“ „Du stehst jetzt auch sicher nicht unter Einfluss eines Zaubers oder Tranks?“, fragte Sirius ungläubig da sich Joshua nicht wie sonst benahm. „Meine Freunde und ich haben uns nach dem Wettkampf lange darüber unterhalten, dass wir uns wie absolute Idioten verhalten haben. Was auch immer uns da zu Kopf gestiegen ist, es hätte Hogwarts der Sieger sein müssen.“ Joshua vermied es den beiden in die Augen zu sehen, ganz besonders bei Rachel. Sirius musterte den Sechszehnjährigen einen Moment eindringlich. Es war ihm scheinbar wirklich ernst mit der Entschuldigung. „Schon okay!“, sagte Sirius dann. „Es war nur ein Wettkampf und zum Glück kein blutiger Ernst. Ihr wart einfach besser, also vergessen wir das.“ Der Schwarzhaarige mit den grauen Augen hielt dem Australier die Hand hin und dieser schlug ein. „Ich hoffe wir sehen uns irgendwann mal wieder.“, sagte Joshua lächelnd. Am Ende war sogar Joshua vom Rivalen zu einer Art Freund geworden. Sirius hoffte wie er, dass sie sich irgendwann mal wieder über den Weg liefen. Der Schüleraustausch hatte nicht nur dafür gesorgt, dass sie eine andere Kultur kennengelernt und neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt hatten, er hatte auch neue Freundschaften entstehen lassen. Die Abreise der Hogwartsschüler fand gegen Mittag statt. Baba drückte jeden von ihnen nochmal fest an sich und auch den Lehrern fiel der Abschied schwerer als gedacht. Teilweise war es ein tränenreicher Abschied. Mit ihrem Mut sich den Australiern im Wettkampf zu stellen hatten sie einen ziemlichen Eindruck hinterlassen. Als Abschiedsgeschenk bekam jeder von ihnen eine Kette aus Holz. Auf einer kleinen Tafel war das Wappen von Uagadou eingraviert. Auf der Rückseite war der Zeitraum eingeprägt über welchen sie hier gewesen waren. „Baba würde sich sehr freuen, wenn ihr ihm schreibt.“, sagte Professor Selassie zu James und Sirius. Für die beiden Rumtreiber war es Ehrensache ihrem großen Freund zu schreiben und irgendwann wollten sie noch einmal hierher zurückkehren und Baba besuchen kommen. Mit den kleinen Booten wurden sie zurück ins Tal gebracht wo der Portschlüssel auf sie wartete. Sie trafen auch zum ersten Mal auf die Viertklässler aus Uagadou die für sie in Hogwarts waren, da diese gerade zurückgekommen waren. „Passt gut auf euch auf und vergesst uns nicht!“, sagte Professor Mahalia zum Abschied. Der Portschlüssel aktivierte sich und die Schulleiterin und die Mondberge im Hintergrund verschwanden. Als sie die Augen wieder öffneten befanden sie sich wieder im Zimmer hinter der Großen Halle wo vor gut fünf Monaten ihr Abenteuer seinen Anfang genommen hatte. „Herzlich willkommen zurück!“, ertönten die liebevollen Worte von Professor Dumbledore der sie lächelnd begrüßte. Auch ein Großteil der Lehrerschaft war da. Es tat unglaublich gut diese vertrauten Gesichter zu sehen. Vor lauter Freude fingen Charlotte und Sara an zu weinen und fielen Professor Sprout in die Arme. Sie hatten ihre Hauslehrerin wirklich vermisst. Die rundliche Lehrerin tätschelte den beiden Mädchen liebevoll den Rücken. James und Sirius fiel sofort ein Mann auf, der sich eher im Hintergrund hielt. Er hatte strenge Gesichtszüge und wirkte extrem kaltherzig. Das musste er sein – das musste der Auror Frederic Vegas sein. Auch er schien die beiden genauestens zu mustern, so als wüsste er bereits, dass er mit den ihnen noch große Probleme haben würde. James, Sirius, Lily und Rachel machten sich kurz darauf gemeinsam auf den Weg zum Gryffindorturm. Das aktuelle Passwort für den Gemeinschaftsraum hatte ihnen Professor McGonagall genannt. Als sie durch das Portraitloch krochen war die Wiedersehensfreude groß. Lily und Rachel wurden von ihren Freundinnen umarmt und weggezogen. Sie wollten natürlich sofort alles über ihre Erlebnisse erfahren. Peter war von seinem Platz auf dem Boden vor dem Kamin aufgesprungen als James und Sirius hereingekommen waren. Remus saß in einem der Sessel mit einem Buch auf dem Schoss. Beide Jungs sahen ihre zurückgekehrten Freunde für einen Moment an, als hatten sie die Befürchtung sie könnten sich gleich wieder in Luft auflösen. James und Sirius grinsten die beiden an. „Tja, da sind wir wieder.“, sagte Sirius und die vier fielen sich in die Arme. Hosted by Animexx e.V. 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