Not Like This von Umi (Sequel zum Film) ================================================================================ Kapitel 3: Haze ---------------     Seto hungerte und egal, was oder wie viel er vielleicht aß, der Hunger würde bleiben und nur noch stärker werden. Es gab nur eine Sache, die ihn stillen konnte.   Kribbeln, das sich fast schon wellenartig unter seiner Haut entlang ausbreitete. Hitze in seiner Brust, ungewohnt leicht, darin ein ungeduldiges Flattern statt einem Pochen. Und das Gefühl, die Welt, nein, sich selbst nie klarer gesehen zu haben als in dem Spiegelbild, das ihm aus Atemus Augen entgegenblickte, wann immer der andere ihn - nur ihn und nichts und niemanden sonst - ansah.     Seto verzehrte sich danach.     Schon vor seiner Reise zu ihm war der Rest der Welt zu nichts weiter als einer stumpfen, billigen Kulisse verkommen. Er kaufte sie, die Bühne, sämtliche Schauspieler, das ganze Theater, verpasste allem einen neuen Anstrich... doch egal, wie kräftig die Farben anfangs leuchten mochten, sie verblassten noch beim Trocknen und der einzige Unterschied zu vorher war, dass es nun auch noch stank und er keine Luft mehr bekam.   Alles Geld der Welt half nichts, wenn das, was er eigentlich wollte - brauchte! - nicht mehr in dieser Welt existierte. Er war auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt und hatte sich nie machtloser gefühlt.   Er war nicht dumm. Ihm war natürlich klar, dass der Weg, für den er sich schließlich entschied, nicht gerade unter die Rubrik "geistig gesund" fiel. Aber es war ihm schlichtweg egal. Falls er jemals gewusst hatte, wie "geistig gesund" sich anfühlte, war ihm die Erinnerung daran schon vor Jahren erfolgreich ausgetrieben worden. Und die wenigen Menschen in seinem erweiterten Umfeld, die es vermutlich besser wussten, lebten ein Leben, das ohnehin nie seines sein würde, also warum es versuchen?   Leben wurde überbewertet.   Also gab Seto seines auf und ließ es hinter sich. Und es hatte sich so gut angefühlt...     Aber nun war er wieder zurück. In dem Gefängnis seines grauenhaft engen, stofflichen und viel zu menschlichen Körpers.   Er hatte nie damit gerechnet, noch einmal zurück zu kehren, und sich daher auch nie darum geschert, sich einen Platz in dieser Welt frei zu halten. Rückblickend betrachtet wohl ein Fehler. Aber wie hätte er auch damit rechnen können, dass es in Atemus Macht lag, ihn wieder zurück zu schicken?     Seto seufzte leise und wischte mit einer abwesenden Geste den aktuellen Inhalt des virtuellen Monitors vor sich beiseite und rief das nächste Suchergebnis auf.   In seiner Abwesenheit hatte die Firma mehrere Krisen durchlebt, aber aktuell standen die Aktienkurse so hoch wie noch nie - und das, obwohl Mokuba scheinbar eine Menge in wohltätige Zwecke investiert hatte: Kinderheime, Schulen, Spielplätze, eine neue Obdachlosenunterkunft, eine Psychiatrische Klinik... Kein Wunder, dass die Öffentlichkeit ihn liebte. Und inzwischen dann wohl endgültig vergessen hatte, dass die Stadt nach wie vor komplett unter der Kontrolle der KaibaCorp stand.   Seto musste unwillkürlich schmunzeln.   Mokuba mochte vielleicht hin und wieder ein zu weiches Herz haben, aber naiv war er definitiv nicht. Einmal erlangte Kontrolle gab man nicht wieder ab. Diese Lektion schien er glücklicherweise verinnerlicht zu haben.   Sein Image war das eines gutherzigen enfant terrible.   Verwackelte Paparazzi-Fotos von ihm, wie er im Morgengrauen in Begleitung attraktiver Frauen, Männer, gelegentlich auch beidem gleichzeitig aus irgendeinem teuren Club kam und in seine Limousine stieg, gefolgt von detailliert geplanten und exzellent bearbeiteten Fotos von ihm auf den Covern internationaler Wirtschaftsmagazine. Mal in jungenhaft lockerer Pose an seinem Schreibtisch lehnend, die Arme verschränkt, die obersten Knöpfe seines Hemds geöffnet, aber den Blick ernst und fast schon zu erwachsen für sein Alter direkt in die Kamera gerichtet. Mal nur sein Gesicht im Profil in Großaufnahme, Ansätze eines Schmunzelns auf seinen Lippen, kein Junge mehr aber auch noch kein erwachsener Mann, dafür jemand, dem die ganze Welt gehören konnte, wenn er es nur wollte. Und das tat er.   Dann wieder Bilder, auf denen er mit seinem strahlendsten Lächeln riesige Schecks an gemeinnützige Organisationen überreichte, lachend Geschenke an Waisenkinder verteilte - ein kurzer Schauer huschte über Setos Rücken, als ihn das an seine erste Begegnung mit Gozaburo erinnerte - oder den Grundstein für die neue Turnhalle irgendeiner unterfinanzierten Stadtteilschule legte. Hier und da auch mal eine kurze Fotoserie aus einem Modemagazin.   Seto kam nicht umhin, einen gewissen Stolz zu empfinden.   Er hatte nie großes Interesse an diesem Ballett mit der Öffentlichkeit gehabt und es aufgegeben, sobald er die Möglichkeit gehabt hatte. Mokuba hingegen schien diesen albernen Tanz nicht nur zu genießen, er beherrschte ihn auch, und das in einer Art und Weise, wie Seto es nie gekonnt hätte. Selbst wenn er es gewollt hätte.   Er hatte sich aus guten Grund keine Sorgen um seinen kleinen Bruder gemacht, als er ihn damals allein gelassen hatte.   Eine erneute flüchtige Geste und der virtuelle Monitor verschwand.   Seto rutschte an den Rand seines Bettes und stand auf. Inzwischen trugen seine Beine ihn bedeutend sicherer als noch vor ein paar Stunden. Er tastete nach dem Kühlpflaster auf seiner Wange und entfernte es, als er feststellte, dass es seine Wirkung inzwischen aufgebraucht hatte, und warf einen kurzen Blick in den Spiegel neben dem Kleiderschrank. Aller Vorsorge zum Trotz lag ein kaltroter Schatten auf seiner linken Wange, aber immerhin gab es keine allzu kräftige Schwellung. Am nächsten Morgen hatte er einen Termin beim Kieferorthopäden, um schauen zu lassen, wie bald ihm sein verlorener Zahn ersetzt werden konnte, und ob der Rest seines Gebisses irgendwelchen Schaden genommen hatte.   Sein Gesicht verfinsterte sich.   Dass Jounouchi eine harte Rechte hatte, war nie ein großes Geheimnis gewesen, eher im Gegenteil. Und damit, dass er ihm irgendwann eine reinhauen würde, hatte Seto schon seit langem gerechnet. Er hatte diesem Moment nun nie entgegen gefiebert, aber allzu große Sorgen hatte er sich auch nicht gemacht. Mit körperlichen Schmerzen kam er recht gut zurecht und die Folgen, die so eine Attacke für Jounouchi haben würde, hatte er sich eigentlich sogar ganz amüsant vorgestellt. Allerdings hatte er in seiner Vorstellung auch immer sein Sicherheitspersonal auf seiner Seite gehabt. Und Jounouchi hatte sich nie zurück gehalten.   Nur leider weigerte die Realität sich hartnäckig, seinen Vorstellungen gerecht zu werden.   "Du bist ja fast noch ein Kind."   Er schüttelte den Kopf und wandte sich von dem Spiegel ab. Er hatte schon aufgehört Kind zu sein, als er gerade mal zehn Jahre alt gewesen war...   Sein Blick glitt durch sein Zimmer. Alles sah noch genauso aus wie an dem Morgen, an dem er zu ihm aufgebrochen war. Es war frisch geputzt, das Bett neu bezogen, aber auch das ausgiebigste Lüften hatte nichts daran ändern können, dass man deutlich spürte, dass dieser Raum über Jahre hinweg kaum betreten worden war.   Bevor es sein Zimmer wurde, war es Gozaburos gewesen. Vor seinem Einzug damals hatte er es von Grund auf renovieren lassen. Trotzdem bildete er sich manchmal ein, einen Hauch kalten Zigarrenrauchs wahrzunehmen. So auch jetzt.   Er öffnete eines der Fenster, schlüpfte in seine Hausschuhe und machte sich auf den Weg in die Küche.   Sein Körper verlangte nach Energie. Er hasste ihn dafür. Je mehr er zu sich nahm, umso realer und weiter von ihm und seiner Welt entfernt fühlte die fleischliche Hülle, in der er feststeckte, sich an.   Er verzichtete darauf, das Licht anzumachen.   Der Mond warf lange Schatten durch die großen Fenster. Setos vom Teppich gedämpfte Schritte, sein Atem, das Geräusch des aneinander reibenden Stoffs seiner Kleidung war das einzige, was zu hören war. Erst als er auf der Treppe war, gesellte sich das Ticken der Wanduhr im unteren Flur dazu. Zehn Minuten vor eins. Mokuba war immer noch aus und Isono mit ihm; er war ihm hinterher gefahren, kaum dass er Seto zuhause abgesetzt hatte.   Sie mussten großes Vertrauen in die Sicherheitsvorkehrungen der KaibaCorp haben, wenn sie es wagten, ihn unbeaufsichtigt zu lassen.   Ein Glas Wasser. Eine Scheibe trockener Toast.   Seto verzog das Gesicht, kaum dass der Toast seine Zunge berührte, zum einen, weil er für einen Moment vergessen hatte, dass er nicht normal kauen konnte - verdammter Jounouchi - aber in erster Linie aufgrund des viel zu intensiven Geschmacks. Er spülte den Bissen, den er genommen hatte, mit einem großen Schluck Wasser hinunter und warf den Rest in den Müll. Essen hatte ihn nie gestört, ein oder zwei Gerichte hatte er vor seiner Reise zu ihm sogar recht annehmbar gefunden, aber nun... nun widerte ihn Essen, nein, Schmecken einfach nur noch an. Er würde sich bei Gelegenheit informieren müssen, ob nicht vielleicht Infusionen mit den notwendigen Nährstoffen eine Alternative darstellten, um ihn funktionsfähig zu halten, so lange er noch hier war.   Was, wie er hoffte, nicht mehr allzu lang war...     Die Wanduhr schlug eins.     Er wandte sich dem Kühlschrank zu, um zu schauen, ob es nicht doch noch irgendetwas ohne Eigengeschmack gab, das er herunterwürgen konnte, um seinen Magen zum Schweigen zu bringen.   Die Haustür öffnete sich.   Seto hielt inne und lauschte. Aufgrund der Entfernung konnte er jedoch kaum etwas ausmachen, außer ein, zwei Wortfetzen von Mokuba, eine kurze Erwiderung seitens Isonos, dann Schritte, die sich kurz zu nähern schienen, ehe sie vom dicken Teppich der Treppe gedämpft wurden und nicht mehr zu orten waren.   Stille.   Lange.   Dann erneut Schritte, die diesmal tatsächlich auf ihn zusteuerten.   Das Licht wurde eingeschaltet. Seto kniff geblendet die Augen zusammen.   Isono erstarrte überrumpelt, als er ihn entdeckte. Dann blickte er von Seto zum Kühlschrank, an dessen Türgriff die Hand des Jüngeren immer noch lag, und wieder zurück zu Seto. Und räusperte sich. "Soll ich Ihnen etwas zu essen machen, Seto-sama?"   "Ihr wart lange weg."   "Nicht so lange wie Sie."   Darauf fiel Seto nichts ein. Als Isono seine Hand nach der Kühlschranktür ausstreckte, zog er die seine eilig zurück. Trotzdem streiften ihre Finger sich kurz. Er verkniff es sich, seine Hand an seiner Hose abzuwischen und griff stattdessen nach seinem halbleeren Wasserglas. Er begann bereits, zu vergessen, wie seine Hände sich angefühlt hatten, als sie sich an seine Brust gelegt und ihn ins Licht geschoben hatten... Er musste zurück. Bald.   "Wie fühlen Sie sich inzwischen?"   Seto zuckte mit den Schultern. Er hatte keine Ahnung, wie er sich fühlte. Schlimm genug, dass er sich überhaupt fühlte... Er hob den Blick von seinem Glas und musterte Isono, der sich - oder ihm? - ein Sandwich schmierte. Seine Schläfen waren etwas grauer und die Falten um Mund- und Augenwinkel herum etwas tiefer, aber sonst hatte er sich kaum verändert. Seto entspannte sich ein wenig. Isono war der Inbegriff von Loyalität. Daran würde sich nie etwas ändern. Er würde ihm helfen, wenn er ihn dazu anwies, so wie er es immer getan hatte. Viel verlangte er ja gar nicht. Nur Zugang zu seinem Labor. Zum Prototyp des DimensionsDomänenEmulator-Systems. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Mokuba das System nach seinem Verschwinden abbauen lassen hatte. Bestimmt hatte ihn irgend so ein kleiner, alberner Funken Hoffnung, dass es helfen könnte, ihn zurück zu holen, davon abgehalten. Zumindest ging Seto nicht davon aus, dass sein Bruder sich, was so was anging, groß verändert hatte.   Ein kurzes Auflachen aus Richtung der Tür ließ ihn sich unwillkürlich wieder versteifen.   Mokuba wies grinsend mit dem Hals der Whiskey-Flasche in seiner Hand auf Setos Gesicht. "Da hat sich ein kleiner Traum von Jounouchi erfüllt, würde ich sagen. Das wird ein ordentliches Veilchen." Er ging an einen der Schränke und holte zwei Gläser heraus. "Du auch?" Seto wollte gerade den Mund öffnen, um zu antworten, als Isono, dem die Frage scheinbar eigentlich gegolten hatte, ihm zuvorkam. "Gern. Aber nur eins." Mokuba nahm ein weiteres Glas aus dem Schrank und schloss diesen. "Seto? Eis? Oder straight? ... Ich würde sagen mit Eis. Dann hast du was zum kühlen." Er grinste wieder, stellte sein eigenes Glas auf den Tisch und füllte die anderen beiden mit Eis, ehe er sie ebenfalls abstellte und sich an den Küchentisch setzte. Isono drückte Seto im Vorbeigehen den Teller mit seinem Sandwich in die Hand und machte sich daran, jedem einzuschenken, bevor auch er sich setzte.   Seto kam sich vor wie im falschen Film. Ein Gefühl, an das er sich zu seinem Leidwesen so langsam zu gewöhnen begann...   Er zog kurz in Betracht, sich einfach umzudrehen und zurück auf sein Zimmer zu gehen. Doch beim bloßen Gedanken daran kroch ihm wieder dieser kalte, raue Zigarrenrauch in die Nase... Die Härchen in seinem Nacken stellten sich auf. Er knirschte leise mit den Zähnen. Das letzte Mal, das er gute Miene zum bösen Spiel machen musste, um das zu kriegen, was er wollte, lag schon einige Zeit zurück. Aber momentan war Mokuba derjenige von ihnen, der alle Fäden in seiner Hand hielt, und Isono war vermutlich auch eher gewillt, ihm zu helfen, wenn er den Eindruck erweckte, einer "Familien-Zusammenführung" gegenüber offen zu sein...   Gott, er war wirklich aus der Übung, wenn es darum ging, zu erahnen, was sein Gegenüber gerne sehen und hören wollte, und die Überwindung, die es ihn kostete, sich überhaupt darum zu scheren, brachte er nur mit Müh und Not auf.   Er atmete tief durch. Und setzte sich ebenfalls an den Küchentisch.   Mokuba grinste noch immer und hob sein Glas. "Cheers!"       Keine zwei Stunden später hing Seto schwer atmend über dem Klo, während Isono und Mokuba zum Rauchen auf die Terrasse gegangen waren. Sein Magen krampfte sich zusammen, als der beiläufige Ton von Mokubas Stimme, die ihm mitteilte, dass die Raumstation nicht mehr existierte, sich wieder in sein Bewusstsein schob. Ein neuer Schwall ätzend bitterer Magensäure landete auf den unverdauten Resten des Sandwichs, das er sich in erster Linie hineingezwungen hatte, um den Geschmack des Whiskeys von seiner Zunge zu kriegen. Der Geruch ließ ihn gleich ein weiteres Mal würgen. Und noch mal, bis nichts mehr kam. Mit zitternder Hand tastete er nach der Spülung.   Und nun?   Selbst wenn er Zugang zum Prototyp des DDE-Systems bekam, selbst wenn er es aus dem Labor zu holen schaffte... wohin damit, wenn er es nicht an den richtigen Ort bringen konnte? Was, wenn er nie mehr...   Wenn er ihn nie mehr...   Seine Augen brannten. Er ließ es für einen kurzen Moment zu und vergrub das Gesicht in den Händen, die Ellenbogen immer noch auf die Klobrille gestützt. Gleich würde er sich wieder zusammenreißen und fest daran glauben können, dass sie sich wiedersehen würden, und dass ihm nach wie vor egal war, ob Yugi - Atemu - diesem Augenblick ebenso entgegenfieberte wie er oder nicht. Er brauchte nur... nur ein paar Sekunden... dann würde er diesen Druck auf seiner Brust und diese kreischende Leere in ihr wieder beiseite wischen und sich etwas einfallen lassen.     Oh Gott, er war so müde...     Die Badezimmertür. Er hatte vergessen hinter sich abzuschließen.   Fahrig wischte Seto sich über die Augen und kämpfte sich auf die Beine, was seine Umgebung unwillkürlich zum Schwanken brachte. Oder ihn. So genau wusste er es nicht. Isonos Hände lagen plötzlich an seinen Armen und hielten ihn davon ab, endgültig das Gleichgewicht zu verlieren. Die falschen Hände. Seto biss die Zähne zusammen und unterdrückte das Bedürfnis, sich erneut über die Augen zu wischen. "Ich bring Sie ins Bett, Seto-sama. Ist das okay für Sie?" Er nickte. Wurde aus dem Bad geführt.   Die Luft, die durch die offene Terrassentür hereinzog, war kühl und ein unangenehm süßlich dumpfer Geruch haftete ihr an. Ein kleiner Lichtpunkt glimmte in der Dunkelheit auf. Verschwand wieder. Kurzes leises Schniefen. Seto verkrampfte sich kurz, entspannte sich aber wieder, als er sich sicher war, dass dieses Geräusch nicht von ihm, sondern von draußen gekommen war.   Die Treppe kam ihm endlos und uneben vor. Isonos Hand lag zwischen seinen Schulterblättern, damit er, falls er das Gleichgewicht verlor, nicht rücklings die Stufen hinunter stürzte. Seto spielte kurz mit dem Gedanken, sich von ihr zu befreien, um sich alle Chancen offen zu halten, aber da hatten sie die Treppe auch schon hinter sich gelassen.   Das kalte Mondlicht war inzwischen vom Boden an die Wand gewandert.   Sie erreichten sein Zimmer. Sein Bett. Die Zimmerdecke darüber drehte sich leicht nach jedem Blinzeln.   "Wie fühlen Sie sich?"   Noch immer wusste Seto auf diese Frage keine Antwort.   Allein. Weg. Nicht weit weg genug. Müde. Leer. Nicht leer genug. Er zuckte mit den Schultern.   "Schlafen Sie gut."     Leer. Vor allem leer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)