Fighting through the Shadows of Present von Kakarotto ================================================================================ Kapitel 80: Berüchtigtes Tarona Teil 2. --------------------------------------- Fest krampfte sich Raditz' Körper zusammen und er schrie auf, als er den schmerzhaften kalten Strahl aus dem Wasserschlauch auf seiner nackten Haut spürte. Von eiskalt zu siedend heiß wurde gewechselt und wieder schrie der Langhaarige auf. Das alles mit 8 Wiederholungen. „So das war's schon Raditz, jetzt trocknest du dich schön ab, ziehst dich an und wir bringen dich zu den anderen, vielleicht findest du ja schnell neue Freunde“, schmunzelte einer der beiden Pfleger und machte ihm die Gurte an den Handgelenken los. Langsam richtete sich Raditz auf und riss dem Mediziner das Handtuch aus der Hand. „Ihr haltet mich wohl für bescheuert was?! Ihr denkt nur weil ihr Arschgeigen mich ruhig gestellt habe, bekomme ich nichts mehr mit!“, knurrte er und trocknete sich langsam ab. Ein synchrones Lachen erklang und einer der Pfleger kam auf ihn zu. „Du bist hier in Tarona, Kleiner, hier sind alle Verrückt“ „Oh... das spricht wohl auch für euch beiden Spinner, hm?“, feixte Raditz und leckte sich über die Lippen. „Was fällt dir ein du verdammter Scheißkerl!“, schnaubte der Pfleger und holt aus der hinteren Tasche einer Hose ein kleines Gerät, was ein wenig an einen Elektroschocker erinnerte. Doch vorne dran war eine etwas längere Nadel. Da Raditz' Reaktionen durch das Beruhigungsmittel zu langsam waren, war es für den Pfleger ein leichtes, einen ganz bestimmten Punkt in seinem Hals zu treffen. Kurz nach dem Stich fiel Raditz nach vorne, wurde vom Pfleger aber wieder auf die Liege gelegt. Der Unterklassekrieger rührte sich nicht mehr, sein Körper war wie gelähmt. „Lass den Unsinn, Sékath!“, mahnte ihn sein Kollege an und beendete das abtrocknen des nackten Körpers, ehe er ihm die Patientenkleidung überzog. Ein dünnes weißes kurzärmliges Hemd und eine bis zu den Schienbeinen lange Hose, abgerundet von ein paar Socken und einfachen weißen Stiefeln. Beide Pfleger schoben Raditz in einen Gemeinschaftssaal, in dem sich die Saiyajins sich selbst überlassen wurden. Nach gut 5 Minuten kamen die beiden Pfleger dort an und einer von ihnen holte das Gerät wieder aus der hinteren Tasche seiner Hose hervor. Erneut stach er ihm in den Hals und holte den Langhaarigen so aus seiner Lähmung. Raditz blinzelte einige Male, ehe er sich langsam aufrichtete und sich umsah. Skeptisch betrachtete er sich die Gestalten, die sein Schicksal teilten und mit denen er, wer weiß für wie lange hier leben sollte. Einen Moment lang schloss er die Augen und atmete tief ein und aus. Er konzentrierte sich auf die Auren im Gemeinschaftssaal. Sie waren alle relativ niedrig kaum eine Kampfkraft ging geschätzt über 200. Ob es an den Medikamenten lag, mit denen sie vollgestopft wurden? Überall herrschte ein unverständliches Raunen, gepaart mit laut schreienden nicht zu deutenden Lauten. Ein kontinuierliches Summen drang von den vielen Fenstern an seine Ohren. Nachdem der Unterklassekrieger von der Liege gerutscht war, ging er ein paar Schritte gerade aus, presste sich dabei krampfhaft die Hände auf die Ohren. Diese Reizüberflutung, der neuen unbekannten Geräusche waren für ihn kaum auszuhalten, auch wenn er ein beruhigendes Medikament bekommen hatte. Ohne zu sehen wohin er eigentlich lief, stürzte Raditz mit einem Mal über ein Hindernis. Gerade noch fing er sich mit den Unterarmen ab und keuchte erschrocken auf, ehe er hinter sich blickte. Ein Saiyajin der wohl schon einige Monate oder gar Jahre hier verbringen musste, kniete auf allen Vieren zusammengekauert auf dem Boden und aß aus einer silbernen Schüssel. Ein überaus befremdliches Bild, doch Raditz konnte nicht wegsehen. Hatte der Mann vor ihm, überhaupt bemerkt, dass er über ihn gefallen war? Anscheinend nicht. Er aß oder eher fraß seelenruhig schmatzend weiter aus seiner Schüssel und nahm keine Notiz vom Neuankömmling, der ihn eine ganze Weile beobachtete. Einer der Pfleger kam auf Raditz zu und stellte ihm eine silberne Schüssel vor die Nase. Ohne am kleingehackten Fleischbrocken zu schnuppern, sah der Langhaarige mit finsterem Blick zum Personal auf. Er nahm die Schüssel und erhob sich zu voller Größe, ehe er sich an einen der leeren Tische setzte. Erst jetzt sah er sich den Inhalt was sich sein „Essen“ nannte genauer an und schnupperte an einem Stück Fleisch. Unter sich hörte er ein schmatzendes Grunzen und etwas pelziges streifte sein Bein. Mit einem lauten Knurren stieß der Stiefel des Langhaarigen dem anderen Saiyajin ins Gesicht. Der Kopf des ihm Fremden wurde durch die Wucht zur rechten Seite geschleudert, ehe er ihn aus irren Augen ansah. Mit einem lauten Schrei stürzte er sich auf Raditz, der durch das gesamte Körpergewicht seines Gegners rücklings zu Boden gedrückt wurde. Zu Raditz' Bedauern musste er feststellen, dass das Beruhigungsmittel seine Reflexe verlangsamte und auch seine Kräfte auf ein niedriges Level hielt. Er versuchte vehement seinen Rivalen von sich zu stoßen. Angewidert spuckte er zur Seite, als ihm der halbe Brei aus Essen und Speichel entgegen kam. Doch zu seinem Glück wurde der andere Saiyajin von einem der Pflegekräfte an den Haaren gepackt und zu seiner Fressschüssel gezerrt, ehe man ihm noch eine Beruhigungsspritze in die Halsbeuge stach. Langsam erhob sich der Unterklassekrieger und wischte sich den Brei aus dem Gesicht, ehe er seine Schüssel nahm und sich an einen anderen Tisch setzte. Er durfte sich keine Ausraster mehr leisten, zumindest so lange nicht, wie das Mittel noch in seinem Körper wirkte. Die nächsten 7 Stunden wurde Raditz nichts weiter als beobachtet. Jede Regung, jedes Zucken und Blinzeln wurde dokumentiert. Auch der Unterklassesaiyajin selbst beobachtete und studierte das Verhalten seiner Leidensgenossen. Doch er wurde nicht schlau aus dieser stumpfen Lethargie, die sich so gut wie bei jedem der Saiyajins bemerkbar machte. Einer von ihnen schlich in gebeugter Haltung durch den großen Gemeinschaftssaal, als ob er etwas Verlorenes suchen würde. Andere saßen zusammengekauert in den einzelnen Ecken und schaukelten hospitalisierend mit dem Oberkörper vor und zurück. Dann gab es noch die apathischen Patienten, die mit leeren Augen auf einen imaginären Punkt starrten und noch nicht einmal mit bekamen, dass es vor 7 Stunden Essen gab. Die Schüsseln blieben voll. Wieder andere Saiyajins saßen auf Knien auf dem Boden oder standen vor den Fenstern und sahen durch die elektrisch geladenen Gitterstäbe nach draußen. Allein dieser Anblick dieser Freaks machte dem Langhaarigen mehr zu schaffen als er dachte. Langsam und schwerfällig erhob er sich und stützte sich einen Moment an der Wand ab, als ihn ein leichter Schwindel überkam. Langsam schritt er auf einen der Pfleger zu und fragte: „Kann... ich kurz an die frische Luft?“ Ein Saiyajin des Pflegepersonals begleitete ihn nach draußen vor die Tür. Tief atmete Raditz die frische Luft ein und genoss diese geradezu himmlische Ruhe und die Kühle des Abends. Der Wind strich liebevoll über sein markantes Gesicht und zerzauste ihm ein wenig das lange Haar. Mit einem milden Lächeln sah er zum Pfleger rüber und fragte ihn: „Darf ich hier draußen schlafen?“ Erstaunt wurde er von seinem Aufpasser angesehen und blinzelte einige Male. „Nein! Die Gefahr ist zu groß, dass du versuchen könntest abzuhauen!“ „Ich fühle mich ehrlich gesagt, nicht in der Lage zu fliegen... bitte, ich meine es ernst... dieses Gejammer und Gestöhne und Geschreie da drinnen, das halte ich nicht aus... und wenn ich dann noch mit so einem Verrückten auf einem Zimmer bin, kann ich nicht garantieren, dass derjenige dann am nächsten Morgen noch aufwacht... ich schwöre, bei Sadurs goldenem Schwanz und Alkatars Hölle, dass ich nicht weglaufen oder fliegen werde...“ Eine ganze Weile beäugte ihn der Pfleger skeptisch, doch als er Raditz ausgestreckte Hände und den sichtbaren Schwanz sah, als Zeichen, dass er diesen Schwur nicht brechen würde, lenkte er ein. „In Ordnung... aber nur ausnahmsweise! Komm mit“ Raditz folgte dem Mann zu einem kleinen Häuschen und öffnete die schwere Eisentür. Er ging hinein und sah sich um. Ein Fenster mit Sicherheitsglas und ein Bett waren alles was es hier gab. „Ich hoffe du verstehst, dass ich dich dann aber für diese Nacht hier einsperren muss?“, sagte ihm der Pfleger und Raditz zog sich bis auf die Shorts aus. „Wenn es denn sein muss, von mir aus. Danke nochmal“, lächelte der Unterklassekrieger ihn freundlich an, ehe er alleine gelassen wurde. Prüfend setzte er sich aufs Bett und testete die Härte der Matratze, sie war zwar ein wenig hart aber wenigstens war er allein hier. Er schlug die Felldecke auf und legte sich drunter, ehe er aus dem Fenster sah und die leuchtenden Sterne betrachtete. Tief atmete er ein, ehe er seine Augenlider immer schwerer wurden und er ins Land der Träume glitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)