Itachis Frieden von Uchiha--Itachi91 ================================================================================ Kapitel 35: Konfrontationstherapie - Teil 1 ------------------------------------------- Eine ganze Weile stand Itachi noch da, betrachtete sein Heimatdorf, dass ihm so viel bedeutete. Irgendwann war er doch schließlich in der Lange sich von dem Anblick zu lösen. Denn da waren noch andere Dinge, die er gerne sehen wollte. Zum einen war da Sasuke, den Itachi zum letzten man zum letzten Mal wirklich gut sehen konnte, als er 12 Jahre alt war. Jetzt war Sasuke 17. „Du bist erwachsen geworden“, stellte er nach einer ausführlichen Betrachtung fest. Sasuke lachte kurz. „Na das fällt dir aber früh auf!“ Dann drehte Itachi sich um. Sein Blick fiel unwillkürlich als erstes auf Hiroko. Ihre glatten dunkelbraunen Haaren, ihre großen Augen, doch weiter kam er nicht, denn er sah ein kleines Mädchen auf ihn zulaufen, dass ihm im nächsten Moment in den Arm sprang. „Onkel Itachi, jetzt kannst du mir auch vorlesen!“, meinte sie schnell. Die kleine sah ihrer Mutter sehr ähnlich, zumal Itachi Shinko ja schon seit der Akademiezeit kannte. Na ja, jünger war Shiori noch, aber hätte er sie damals in dem Schutzraum sehen können, hätte er sich die Frage, ob Shinko ihre Mutter sein könnte vermutlich gar nicht gestellt. Shinko dagegen war zu einer gutaussehenden jungen Frau herangewachsen. Ihre früheren 2 Zöpfe hatte sie nun zu einem zusammengebunden. Auch die Hokage konnte er sich endlich ansehen. Zu seinem Erstaunen hatte diese sich, seit er sie im Kindesalter zum letzten Mal sah kaum verändert. Und dabei musste sie schon über 50 Jahre alt sein. „Ja, das kann ich wohl“, beantwortete Itachi noch Shioris frage. In den nächsten Tagen veränderte sich einiges im Hause Uchiha. Shinko und Shiori zogen wieder wie geplant wieder in ihr eigenes Haus, waren jedoch jederzeit willkommen zum Besuch vorbei zu sehen. Sasuke trainierte intensiv mit Kakashi, denn Naruto wurde auf eine Einzelmission geschickt, die wohl einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Sasuke war sich sicher, dass dieser unterwegs bestimmt irgendetwas Neues lernt, so wollte er seine neuen Fähigkeiten gut Trainieren, damit sein bester Freund nicht plötzlich stärker war als er. Kakashi unternahm auch oft etwas mit Itachi, zuletzt hatten sie sich zum Angeln verabredet. Sasuke war manchmal ein wenig neidisch darauf, dass sein Seinsei Zeit alleine mit seinem Bruder verbrachte, doch er gönnte es ihnen, schließlich sollte Itachi ja auch sein eigenes Leben haben. So freute sich Sasuke, dass Itachi in Kakashi einen guten Freund gefunden zu haben schien. Itachi gefiel die Zeit mit Kakashi sehr, da dieser ihn nicht wie ein rohes Ei behandelte. Die beiden Trainierten auch gelegentlich und Kakashi ging dabei grundsätzlich weiter, als Sasuke es tun würde. Aber natürlich passten sie immer auch auf Itachis Grenze nicht zu sprengen. Und so gefiel es ihm auch. Kakashi nahm zwar Rücksicht auf seine Krankheit, schränkte ihn jedoch nicht deswegen ein, oder versuchte ihn zu bemuttern. Wenn Itachi etwas zu viel wurde, sagte er einfach Bescheid, und dann war es auch gut. Auch Shinko und Shiori kamen regelmäßig zu Besuch, worüber sich das kleine Mädchen immer am meisten freute, denn sie hing inzwischen sehr an Itachi. Dieser war nicht abgeneigt etwas seiner Zeit dem Mädchen zu widmen, so spielten sie immer wieder mal etwas, oder er las ihr etwas vor. Seit er sehen konnte war Itachi auch öfter alleine einkaufen. Sein körperlicher Zustand war so stabil, dass man es ihm erlaubte auch mal ohne Aufsicht unterwegs zu sein. So kam es, dass er zwischenzeitlich seine Krankheit sogar vergessen könnte. Er war froh darüber, dass so viel um ihn herum geschah, dass er nicht so oft darüber nachdenken musste, wie viel Zeit ihm wohl denn blieb. Jedoch gab es leider auch diese Momente. Diese, die ihn an seine Schwäche erinnerten. Tagsüber war es seit der Augen-OP meist nur bei kleineren Hustenattacken geblieben. Doch hatte er Nachts trotz allem immer noch Alpträume. Träume die in so stark durcheinander brauchten, dass er immer wieder völlig außer Atem aus dem Schlaf aufschreckte. Meißens gelang es ihm sich u beruhigen, bevor jemand etwas davon mitbekam, jedoch nicht in dieser Nacht. In dieser Nacht hat sein Alptraum gereicht, dass er vor Schreck aus dem Bett fiel und unsanft auf dem Rücken landete, und dieser harte Stoß auf seine empfindliche Lunge dafür sorgte, dass ihm komplett die Luft wegblieb, er schließlich komplett verkrampfte. Die schmerzen überwältigten ihn so sehr, dass er sich nicht imstande fühlte sich aufzusetzen und nach seinem Notfallmedikament zu greifen. Jedoch hat der aufkommende Anfall auch den Alarm in Hirokos und Sasukes Zimmer ausgelöst, so dass er einfach warten konnte bis sie ihm zu Hilfe kamen. „Hast du wieder schlecht geträumt?“, wollte Sasuke wissen, nachdem Itachi sich in Hirokos Arm liegend beruhigt hatte. Wenn er Nein gesagt hätte, hätte Sasuke es ihm ohnehin nicht geglaubt, also nickte er leicht. „Das übliche?“, wollte Sasuke wissen. Itachi nickte wieder leicht, ehe der den Kopf wegdrehte. Er fühlte sich immer so schwach, wenn er zugeben musste, dass ihn die Vergangenheit einmal wieder eingeholt hatte. „Schon in Ordnung, ich bohre nicht weiter rum“, versprach Sasuke. „Danke“, flüsterte Itachi daraufhin, ehe er erschöpft durch den Anfall einschlief. Hiroko strich ihm noch ein paar Mal sanft durch die Haare, ehe sie ihn vorsichtig aufs Bett legte und zudeckte. Dann schaute sie zu Sasuke „Wir müssten irgendetwas tun, damit dass mit seinen Alpträumen besser wird. Ich hab mitgezählt. Knapp die Hälfte aller ernsten Anfälle bekommt er dadurch“ Sasuke nickte. „Ich habe auch schon eine Idee. Ich wollte mit ihm schon vor einiger Zeit zu einem ganz bestimmten Ort gehen, doch dann ging es ihm so schlecht und dann der Angriff auf das Dorf, da kam es einfach nicht zustande. Morgen ziehe ich das dann durch“, erklärte er. „Das, wovon du mir mal erzählt hast?“, fragte sie. Sasuke nickte. „ Kann sein, dass er dann erst mal einen Nervenzusammenbruch bekommt, aber ich glaube letztendlich könnte es helfen.“ „Mmhh…aber behalte ihn gut im Auge…ich will ihn nicht wieder im Krankenhaus haben…“, meinte die junge Ärztin etwas besorgt. „Klar doch…ich passe auf ihn auf. Seine Medikamente haben wir ja eh immer alle dabei“, stimmte er zu. Er wollte seinem Bruder helfen, nicht schaden. Am nächsten Tag war es schließlich soweit. Nach dem Frühstück erzählte Sasuke Itachi, dass er ihm ganz dringend etwas zeigen müsse. Itachi war etwas verwundert, zog sich jedoch an. Inzwischen war es Herbst geworden, so waren eine Jacke und eine lange Hose Pflicht. Es dauerte nicht lange, da gingen die beiden durch die Straßen der Stadt. Die Bürger hatten sich inzwischen halbwegs an die beiden Uchiha gewöhnt, so waren kaum noch gaffende Blicke dabei. Einige wunderten sich lediglich, dass der blinde Itachi plötzlich wieder sehen konnte, aber davon abgesehen ließ man ihn einfach in Ruhe. Die zahlreichen Bäume in Dorf trugen buntes Herbstlaub in allen möglichen Farben. Es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, dann würde das Laub verschwinden. Als eins der Blätter auf Itachis Gesicht fiel fing er es auf und betrachtete es eine ganze Weile mit nachdenklicher Miene, bevor er es wieder dem zügigen Wind überließ. Wenn Sasuke es nicht besser gewusst hätte, hätte er vielleicht gefragt, ob Itachi noch nie ein rotes Laubblatt gesehen hat, verkniff sich jedoch seinen Kommentar. Er hatte einfach das Gefühl, dass es unpassend gewesen wäre, so gingen sie einfach weiter. Nachdem sie eine ganze Weile durch das Dorf gegangen waren blieb Sasuke plötzlich stehen. „Wir sind da“, verkündete er. Itachi, der viel mehr damit beschäftigt war in den Himmel, oder sonst wohin zu starren, als gerade aus, wo sie hingingen, realisierte er erst jetzt, wo sein jüngerer Bruder ihn hingeführt hatte. Nach seiner Verkündung betrachtete Sasuke den älteren ganz genau um seine Reaktion abschätzen zu können. Der jedoch zuckte lediglich kurz, dann starrte er einfach regungslos gerade aus. Ohne ihn dabei anzuschauen wollte er dann von Sasuke wissen „Warum hast du mich hier her geführt?“ Die Stimme dabei so emotionslos, wie Sasuke es schon seit ihrem aufeinandertreffen im Sommer nicht mehr erlebt hatte. Sasuke hatte sich schon diverse Szenarien durchgespielt, und ließ dich davon nicht einschüchtern. „Ich will, dass du dich endlich mit dem Grund für deine Alpträume auseinander setzt!“, antwortete Sasuke dann. „Aha. Dann bin ich hier aber falsch“, gab Itachi zurück, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Dann drehte er sich um und wollte gehen. Jedoch hielt Sasuke ihn davon ab, indem er ihn am Arm packte. „Lass mich los Sasuke, ich möchte nach Hause“, forderte Itachi dann, in einer Tonlage von der Sasuke Gänsehaut bekam. Es war unheimlich Itachi so sprechen zu hören, als ob er einfach plötzlich nicht mehr er selbst wäre. Aber Sasuke wusste, dass das hier nur Schauspielerei war. Das er irgendwo einen Nerv getroffen haben musste, wenn der Ort seinen Bruder dazu verleitet seine Fassade wieder aufzubauen, die er eigentlich schon längst abgelegt hatte. „Na, das werde ich nicht! Nicht bevor du dich dem hier nicht gestellt hast. Es tut mir leid, aber das muss sein. Du kommst jetzt mit!“, wiedersprach Sasuke seinen Bruder, und zog ihn, immer noch am Arm haltend mit. Itachi wehrte sich erst kurz, gab die Gegenwehr jedoch schnell auf. Er wusste, dass er nicht in der körperlichen Verfassung war sich zu befreien. Nicht wenn Sasuke derjenige war, der ihn hier festhielt. Er hoffte, dass das hier einfach schnell vorbei sein wollte, denn er wollte nicht hier sein. Er hatte nicht das Recht hier zu sein. Das war zumindest seine Meinung. Er Verstand nicht, warum Sasuke unbedingt wollte, dass er hier her kam. So gingen sie schweigend über die Wiese, die mit ordentlich aufgereihten rechteckigen Steintafeln übersät war. Als sie genau zwischen zwei der Steintafeln standen blieb Sasuke abrupt stehen. „Da sind wir. Ich wollte es dir schon länger Zeigen, aber jedes Mal kam etwas dazwischen…aber so langsam wird es echt Zeit“, meinte Sasuke, deutete auf die beiden Tafeln. Itachi schaute unwillkürlich in die Richtung in die Sasuke deutete, las die Schriftzüge…als er realisierte, was genau Sasuke ihm da zeigte erstarrte er, fing leicht an zu zittern. Daraufhin ließ Sasuke ihn dann schließlich los. Jetzt war er sich sicher, dass Itachi nicht einfach so weglaufen würde. Dieser starrte einfach weiterhin zum Boden. Das hier waren nicht irgendwelche Steintafeln, die hier lagen. Das hier waren die Gräber seiner Eltern. Allein der Anblick löste bei ihm so viele Gefühle aus, dass es ihn alle Kraft kostete sich bis auf das leichte zittern nichts anmerken zu lassen. „Sasuke…warum?“, flüsterte er kraftlos. „Weil es mir langsam reicht. Du hast andauernd diese Alpträume. Schau dich um, hier liegt der Auslöser begraben. In dieser Reihe ist der gesamt Clan beerdigt worden. Also wenn du ihnen irgendetwas sagen möchtest, leg los. Ich weiß, dass es dich quält, dass du denkst, dass du die Mission hättest verweigern sollen. Aber letztendlich ist es so passiert wie es passiert ist und keiner kann etwas Rückgängig machen. Du musst mit der Vergangenheit abschließen, denn solange du in ihr feststeckst wirst du nie richtig in der Gegenwart ankommen, geschweige denn in der Zukunft. Ich war früher oft hier, habe so lange geweint bis keine Träne mehr kam. Habe dir die Pest an den Hals gewünscht…ich wusste es nicht besser. Ich hätte nie gedacht, das wir mal zusammen hierher kommen. Es wird vielleicht immer wehtun, aber irgendwann lassen die Alpträume nach. Entschuldige dich bei ihnen, wenn es das ist was du willst. In Anbetracht der Umstände…werden sie dich bestimmt vergeben. Und wenn unsere Eltern dir vergeben…dann musst du vor allem dir selbst vergeben, denn erst dann kann die Vergangenheit ruhen. Die ist zwar ein Teil von dir, wird es immer sein. Aber das ist nicht alles woraus du bestehst.- Das musst du endlich begreifen und dich davon lösen.“, antwortete der sehr ausführlich. Dann drehte er sich um und fügte noch hinzu. „Ich warte beim Gedenkstein auf dich. Lass dir die Zeit die du brauchst. Und vor allem, lauf nicht weg.“ So ließ Sasuke seinen Bruder tatsächlich alleine vor den Gräbern ihrer Eltern stehen. Er wusste er konnte Itachi dort nicht helfen, er musste es mit sich ausmachen. So setzte er sich zum Gedenkstein, der am Rad des Friedhofs stand und beobachtete seinen Bruder aus der Ferne. Ganz allein lassen wollte er ihn nicht, dazu hatte er viel zu große Angst davor, dass er hier zusammenbrechen würde, war ihm schließlich nicht entgangen, dass dem älteren das hier sehr nahe gehen musste. Itachi rührte sich keinen Millimeter, nachdem Sasuke sich entfernt hatte. Das einzige was sicher war, dass er nicht einfach weggehen konnte. Einfach weggehen ohne etwas gesagt zu haben, das hätte er sich nicht verzeihen können. Was sollten seine Eltern bloß von ihm denken, wenn er sich jetzt wie solch ein Feigling verhalten würde. Eine ganze Weile stand er einfach regungslos da, betrachtete die Gräber. Nicht nur die seiner Eltern, auch die drum herum. Alle trugen sie die Aufschrift Uchiha. Während er noch nach Worten suchte, und ihm fiel einfach nichts Sinnvolles ein, konnte er irgendwann schließlich seine Gefühle doch nicht mehr zurückhalten. Irgendwann fingen die Tränen einfach an zu fließen, während er dann schließlich auf die Knie sank. Eine ganze Weile weinte er einfach nur, konnte so gar nichts mehr sagen. So lange war das alles nun her, damals war er noch ein Kind gewesen, doch nach der Verhängnisvollen Nacht hatte er sich die Trauer nie erlaubt. Er hatte als Mörder kein Recht dazu, davon war er bis heute fest überzeugt gewesen. Bis heute hat er nicht daran gedacht, diesen Ort zu besuchen. Mit welchem recht auch. Doch jetzt war diese Überzeugung plötzlich hinfällig. Die Erinnerungen ließen an diesem Ort all den Schmerz und die Trauer hochkommen, die er sich über die Jahre angestaut hatte, so dass er gar nicht mehr anders konnte als seinen Gefühlen in Form von Tränen Ausdruck zu verleihen. Sie unterdrücken zu wollen machte irgendwann keinen Sinn mehr, so sehr er es auch versucht hatte. Sie brauchen aus ihm heraus, wie ein See, dessen Staumauer bricht. „Es tut mir Leid“, flüsterte er dann schließlich mit verweinter Stimme. „Ich wollte das doch alles nicht. Ich…ich hatte doch keine Wirklich andere Wahl…ich habe zu spät realisiert, dass ich nur benutzt werde. Es war da bereits zu spät eine andere Lösung zu finden. Es tut mir so leid, dass ich keine andere Lösung gefunden habe…wenn ich doch bloß stärker gewesen wäre…“ Immer und immer wieder wiederholte er diese Worte. Versuchte sich dann wieder zu fassen, was ihm jedoch nicht wirklich gelang. Irgendwann jedoch bemerkte er schließlich, wie ihm plötzlich die Kehle zugeschnürt wurde…er musste einige Male heftig Husten, und es kostete ihn alle Kraft überhaupt einzuatmen. Dann verschwamm seine Sicht…und alles um ihn herum wurde plötzlich schwarz. Jedoch blieb es nicht lange so. Denn nur einen gefühlten Augenblick später, als er die Augen wieder öffnete sah er sich ein einem hellen Ort wieder. Er sah sich um, doch außer weißem hellem Licht sah er nichts. Irgendwie strahlte dieser Ort eine gewisse Wärme aus. Sogar die starken Schmerzen, die er vor Sekunden noch verspürt hatte, waren verschwunden. Was war das bloß für ein Ort? „Hallo, mein Freund, lange nicht gesehen“, hörte er plötzlich eine ihm gut bekannte Stimme hinter sich sagen. Augenblicklich drehte er sich um und erstarrte. Das war doch völlig unmöglich… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)