Blood Craving von CrazyAuthors ================================================================================ Prolog: Crash ------------- Prolog: Crash   Wütend stieg sie in das Auto und stieg aufs Gaspedal, ohne sich anzuschnallen. Sie wusste, dass, wenn sie sich nicht beeilte, er sie aufhalten würde, aber darauf hatte sie keine Lust. Sie brauchte jetzt ihre Ruhe. Sie brauchte Zeit. Sie musste endlich mal so richtig Dampf ablassen! Bei ihm hatte sie dazu ja keine Chance. Er brachte sie nur noch mehr auf die Palme.   Schnell drückte sie das Gaspedal noch ein wenig weiter herunter, wobei sie sich fahrig durch ihre blonden Haare fuhr. Sie wusste nicht genau, wie schnell er wirklich war, ab welchem Tempo er sie nicht mehr einholen konnte. Eigentlich wusste sie noch nicht mal, ob es so ein Tempo überhaupt gab. Wie wenig sie von ihm wusste und das obwohl sie schon so lange bei ihm lebte. Doch nie wollte er ihr etwas von sich oder von seiner Welt erzählen. Das machte sie rasend. Jedes Mal wieder. Und jedes Mal kam es zu einem Streit zwischen ihnen. Wie sie das doch hasste!   Aber das war jetzt vorbei. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn wirklich sehr, auch wenn sich diese Liebe in den Jahren verändert hatte. Sie war halt kein kleines Kind mehr. Sie wurde langsam zur Frau. Das musste er doch auch erkennen! Oder lag es daran, dass die Zeit für ihn viel langsamer verlief als für sie. Sah er sie vielleicht erst als Frau, wenn sie längst zur Oma geworden war?   Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und lief ihre Wange hinunter. Das machte sie nur noch wütender, sodass sie auf das Lenkrad schlug und noch mehr Gas gab. So rauschte sie förmlich durch die leeren dunklen Straßen, die schon bald in einer kurvenreichen Allee enden würden.   Sie wusste, dass es ein Fehler war. Sie wusste, dass sie nicht so schnell fahren durfte. Sie wusste, dass nicht mal einen Führerschein hatte. Sie wusste, dass weglaufen nichts brachte. Sie wusste, dass er sie finden würde. Sie wusste, dass sie, wenn sie sich abgeregt hatte, wieder zu ihm zurückkommen würde. Aber das war ihr in dem Moment egal.   Sie hatte es in seinem Haus einfach nicht mehr ausgehalten. Sie musste einfach da weg. Dieser Streit hatte sie rasend gemacht. Tat es noch. Dabei war es immer dasselbe. Warum konnte er ihr nicht einfach diesen einen kleinen Wunsch erfüllen? Warum verstand er nicht, wie wichtig ihr das war? Sie sah doch wie sehr er jedes Mal litt, wenn sie bei ihm war. Warum nahm er sich also nicht, was er brauchte? Es war doch einfach nur Blut.   Wütend schrie sie auf. Gerade bog sie in die erste Kurve ein. Wie schnell fuhr sie überhaupt? Viel zu schnell. Eigentlich sollte sie bremsen, langsamer fahren. Stattdessen gab sie noch ein wenig mehr Gas. Diese Geschwindigkeit, dieses Gefühl gab ihr einen Kick. Es berauschte sie geradezu. Es gab ihr ein Gefühl davon wie seine Welt aussehen könnte. Wie gerne wäre sie doch ein Teil von dieser Welt …   Ja, sie gehörte zu seiner Welt, auch wenn nicht vollkommen … Ja, er liebte sie, wenn auch nicht so, wie sie es sich wünschte … Ja, er kümmerte sich um sie, auch wenn er manchmal etwas übertrieb … Ja, ihr gefiel es bei ihm, auch wenn sie manchmal nichts mehr wollte als zu fliehen …   Seufzend stieg sie vom Gaspedal und begann zu bremsen, schließlich hatte das ganze so oder so keinen Sinn mehr. Doch zu spät. Vor ihr erstreckte sich eine scharfe Linkskurve, in die sie geradezu hineinraste, unfähig die Geschwindigkeit des Autos oder gar das Auto selbst kontrollieren zu können. Ängstlich und unfähig etwas zu tun blickte sie der Kurve und somit ihrem Schicksal entgegen.   Es kam wie es kommen musste. Das Auto flog aus der Kurve, überschlug sich ein paar Mal, bevor es gegen einen Baum krachte. Sie selbst wurde in dem Auto hin und her geschlauderte und letztendlich aus dem Wagen katapultiert. Leblos blieb sie auf der Wiese liegen. Blut floss aus eine Platzwunde an ihrem Kopf und aus den Schnitten an Armen, Beinen und Bauch. Sie konnte ihre Arme und Beine kaum spüren und doch wurde sie überströmt von Schmerzen. Lange aber hielten diese Qualen nicht an. Schnell rückten sie in den Hintergrund und verblassten zusammen mit ihrem Bewusstsein. Der einzige Gedanke, der in ihrem Kopf blieb, war der Gedanke an ihn. Der Gedanke an Shikamaru.   „Temari!“, hörte sie seine panische Stimme in ihrem Kopf, bevor auch der Gedanke an ihn verblasste und die Reste ihrer Lebensenergie langsam aus ihrem Körper flossen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)