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Blood Craving

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Servus Leute,

schon wieder sind zwei Wochen rum und es wird heiß ... nein und damit meine ich nicht das Wetter :P
Lest selbst und überzeugt Euch selbst. Wir wünsche Euch viel Spaß

GLG Hakii und Nana Komplett anzeigen

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Not like before

3. Not like before

 

 

 Auch am nächsten Tag hatte sich Temari nicht von dem Verrat von Shikamaru, wie sie persönlich fand, beruhigt. Wieso verbat er ihr das Bankett? Sie war nicht dumm. Irgendetwas stank gewaltig. Leider konnte oder wollte ihr keiner etwas sagen, wollte sie näheres über Shikamarus Beweggründe erfahren.

Aber sie war kein kleines Kind mehr, auf was man achten musste. Sie war erwachsen. Na gut! Vielleicht war sie nicht ganz erwachsen, aber erwachsener als damals. Das spielte jetzt auch keine Rolle. Sie würde zum Bankett gehen. Wieso sollte sie sich denn schließlich an Shikamarus Verbot halten, wenn er ihr selbst leere Versprechungen machte. Als sie wieder daran dachte, wie er ihr verteuert hatte, dass sie das nächste Mal mit durfte, verkrampfte sich ihr Bauch. Nein, das ließ sie sich nicht gefallen und sie wusste genau, wen sie da rein zog. Wenn sie schon Babysitter hatte, würde sie genau wissen, sie zu nutzen. Und eine kannte sie mittlerweile besonders gut, weil sie zu ihrer besten Freundin wurde.

 

Entschlossen kramte sie ihr Handy aus der Tasche und wählte ein Kontakt aus dem Telefonbuch. Dann hielt sie sich ihr Handy ans Ohr, als nach wenige Tuten eine frohlockende Stimme antwortete: „Was gibt’s?“

„Ich brauche Deine Hilfe!“, redete Temari auch schon, ohne jedwede Umschweife.

 

*~*

 

Wieder zog Shikamaru aus der Tüte des süßlichen Roten, was seine Kehle befeuchtete. Gegenüber saß der knallharte Verhandlungspartner. Dieser war mindestens genauso intelligent wie Shikamaru und spielte genau wie er selbst mit gedeckten Karten, aber das machte dem Urvampir nichts aus, solange er regelmäßig sein Konservenblut bekam und sein Gegenüber nichts von dem Blut erfuhren, welches jeder Vampir begehrte.

 

„Hier sind die neuen Konserven. Diesmal haben wir das Gemisch aus dem vielen Menschenblut so dosiert, dass es auch gut als Cocktail auf dem Bankett gereicht werden kann. Ich sehe schon es wirkt bei Ihnen Wunder, Nara-Sama.“

Shikamaru sah den Grauhaarigen fragend an, als er dann seitlich sein Spiegelbild betrachtete und sich kurze Zeit später erstaunt ins Gesicht fasst. Alle Falten, die sich durch seine Anstrengungen, Temari nicht zu überfallen, angesammelt hatten, waren verschwunden. Der Nara, der vor ein paar Minuten bestimmt von den meisten brüchiger geschätzt worden wäre, war um einige Jahre jünger. Er würde von sich fast behaupten, dass halb so alt wäre, wie er sich in letzter Zeit gefühlt hatte.

 

„Das ist erstaunlich!“, sagte er schließlich und der junge Geschäftspartner rückte seine Brille mit den runden Gläsern zurecht.

„Das haben wir alles ihren großzügigen Spenden zu verdanken. Würden Sie uns nicht damit unterstützen das wertvollste Blut auf Erden zu suchen, wären wir nicht so weit mit den Forschungen. Klar! Ich will nicht behaupten, dass dieses Blut, was sie gerade zu sich nehmen, dem Blut nur ansatzweise gleicht, aber das ermöglicht den Vegetariern unter uns ein Leben ohne Verschwenderisches Blutsaugen. Nur ob es wirklich genutzt wird? Nicht jeder hat sich von seiner Bestimmung abgeschworen.“

Shikamaru wusste, worauf Yakushi Kabuto hinaus wollte. Shikamaru war neben Konan, Itachi, Hidan und Sasuke einer der wenigen, die von der roten Flüssigkeit wirklich abhängig waren. Und alle anderen dieser adeligen Gruppe bezogen Blut lieber aus einem Menschenkörper als von einer Konserve. Das sprach dafür, dass diese Forschung nur Shikamaru half. So hatte es den Anschein, aber er war überzeugt, dass Kabuto solange weiter machte, wie er auch Geld für seine Forschungen bekam und das gab er ihm. Zudem konnte er Kabutos Vorgesetzten von Temari ablenken, was sein eigentliches Ziel war.

 

Orochimaru war kein Typ Vampir, mit dem er gerne Geschäfte abschloss, weil ihm eine gewisse kriminelle Raffinesse unterstellt wurde. Jedoch wusste Shikamaru, dass Orochimaru die Feinde abschreckte, solange man ihn als Verbündete hatte. Er war zwar kein Vampirfürst, aber Orochimaru hatte eine mysteriöse Art an sich, was ihn Anhänger wie Kabuto bescherte und das wusste dieser Vampir zu nutzen.

Schließlich war Kabuto einer der besten Ärzte, bevor er sein Vampirleben begann und die Forschungen in der Blutbank für Orochimaru betrieb. Nur zufällig hatte Shikamaru im Gespräch einer vergangen Zeit Orochimaru über das magische Blut, was alle 500 Jahre nur einmal aus nicht erforschbaren Gründen auftauchte, reden gehört. Jeder hatte ihn als verrückt abgestempelt. Woher sollte so eine Blutquelle denn stammen? Hätte Shikamaru selbst das Blut nicht kosten dürfen, hätte er es heute noch nicht geglaubt. Jedoch würde er es heute erst recht nicht zulassen, dass das Blut und vor allem die Besitzerin dessen in falsche Hände geriet. Dafür würde er sorgen.

 

Räuspernd wand er sich deswegen an Kabuto: „Können Sie mir als Vorrat noch mehr von diesem Blut machen. Natürlich genießen Sie und Orochimaru die Priorität im Parkett, die ihr verdient.“

„Steht etwa schon ein Termin fest?“, fragte Kabuto neugierig.

„Es ist in zwei Tagen auf meinem Anwesen. Die entsprechenden Snacks habe ich schon von meiner Assistentin organisieren lassen. Es dürfte also nichts mehr im Wege stehen“, erklärte Shikamaru Kabuto so professionell, wie er es jeden seiner Geschäftspartner erklären würde.

„Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, Nara-Sama!“

Ein schwaches aber professionelles Lächeln huschte über Shikamarus Lippen, als Ino den Raum betrat.

„Shikamaru? Dein nächster Termin wartet!“

 

Inos Anrede ihm gegenüber störte Shikamaru wenig, weswegen er nur nickte und aufstand, während er Kabuto die Hand reichte.

Sein Gegenübers richtete sich zeitgleich auf und erwiderte den Handschlag kaum später.

„Es war schön mit Ihnen Geschäfte zu machen. Das Blut liefern wir noch diesen Nachmittag!“

Shikamaru vernahm Kabutos Aussage mit einem Nicken: „Ich wünsche einen schönen Tag Yakushi-San.“

 

*~*

 

„Warum machen wir das Ganze noch einmal?“, fragte TenTen da sie wenig von dem Plan ihrer Freundin überzeugt war.

Temari verdrehte die Augen und wandte sich an TenTen.

„Ich will Shikamaru davon überzeugen, dass ich seine Begleitung sein kann und dass ich dafür erwachsen genug bin. Was hältst du von dem Kleid?“

Während des Dialogs, den sie in dem angesagtesten Laden im Shopping Center führten, zog Temari scheinbar wahllos ein weinrotes und für TenTen nichtssagendes Kleid vom Kleiderhaken und hielt es ihrer Freundin hin.

TenTen musste mehrmals blinzeln. Das sagte Temari alles und sie hing seufzend das Kleid zurück, während ihr prüfender Blicke schon nach dem nächsten Kleid ausschau hielt.

 

„Wäre es nicht klüger einfach einmal auf Shikamaru zu hören. Er hat bestimmt seine Beweggründe, warum er das gemacht hatte“, versuchte TenTen wie so oft schon zwischen Temari und Shikamaru zu vermitteln.

„Ja, bestimmt. Und sicher hat es etwas mit seiner Ich-lächel-den-ganzen-Tag-und-weiß-alles-über-Shikamaru-Assistentin zu tun!“, beschwerte sich Temari weiter und verfiel in dem Satz in einer höheren Tonlage, was wohl der klägliche Versuch war, Inos Stimme nachzuahmen.

TenTen musste kurz kichern, als sie jedoch sah, wie ernst es Temari war, rang sie sich um Fassung.

„Woher hast du das aufgeschnappt?“

„Siehst du denn nicht, wie sie tagein tagaus mit ihren achso langen Haaren um Shikamaru herumwuselt. Das ist doch nicht normal. Außerdem sieht man das doch oft in Filmen.“

Nochmal blinzelte TenTen, weil sie wieder nichts verstand, weswegen Temari seufzte.

„Na, wie Väter ihre Töchter anlügen, wenn sie verliebt sind und es leugnen wollen und immer einen Vorwand suchen, um mit der Frau irgendwo hinzugehen, ohne dass die Kinder mitkommen?“

 

TenTens Gehirn arbeitete eine Weile, bis sie anfing zu verstehen.

„Bist Du etwa in Shikamaru verliebt?“

„Was? Nein!“, kam es zu schnell von Temari, die versuchte mit einer angeekelten Grimasse ihre Aussage zu unterstreichen.

Auch TenTen hörte, dass die Antwort zu schnell kam, zog aber die Augenbraue nach oben und spielte Temaris Spiel mit: „Dann liegt es wohl daran, dass Shikamaru dir in der Vergangenheit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Jedoch weißt du doch selbst warum. Du warst ein Mensch. Wärst du ihm zu Nahe gekommen, hätte er sicherlich von deinem Blut gezapft!“

„Er hätte es doch machen können. Alles ist doch besser als der Zustand, indem er jetzt gerade ist. Ich verstehe nicht, warum er sich so davor sträubt ein Vampir zu sein. Ich will ihn doch nur helfen, aber seitdem ich ein Vampir bin, distanziert er sich noch weiter von mir. Ich will doch nur, dass er sieht, dass ich für ihn da bin und alles für ihn machen würde. Ich verstehe einfach nicht, warum er mich anlügt. Und ich verstehe mich doch auch nicht. Es ist einfach kompliziert.“

 

„Also liebst du ihn doch!“, sagte TenTen feststellend. Temari sah TenTen mit einem Ist-das-dein-ernst-Blick an und widmete sich dann wieder der Kleidersuche.

„Entschuldigung!“, murmelte TenTen nachgiebig und überlegte sich etwas Passendes. Wäre doch nur Sakura gerade da. Sie würde sicherlich auf Anhieb wissen, wie sie ihre Freundin aufmuntern konnte. Aber ebenso fiel ihr selbst nach wenigen Momenten etwas ein.

„Glaubst du nicht, dass du dich Shikamaru zu viel aufzwingst? Ich meine er hat dich wie eine Tochter erzogen, da ist es doch etwas einleuchtend, dass er nichts von dir trinken will oder dass er nichts anderes für dich empfinden kann. Du weißt schon, dass das Inzestzüge annehmen würde? Verstehe mich nicht falsch. Aber es ist halt schon ziemlich verzwickt. Ich wäre an deiner Stelle froh und dankbar, dass Shikamaru deine Zuneigung zu ihm nicht ausnutzt. Jeder andere Vampir hätte es gemacht.“

 

Temari legte das nächste Kleid, das sie während TenTens Monolog betrachtet hatte, weg und sah sich gewissenhaft um, um sicher zu sein, dass ihr keiner zuhörte. Dann wandte sie sich wieder an TenTen.

„Ich hab dir etwas nicht erzählt! Es war als ich fünfzehn war. Zuerst dachte ich, es war ein Traum, aber das ist der Grund, warum -“, Temari schluckte kurz, weil sie es selbst bizarr fand, „warum ich denke, dass er mich auch vielleicht etwas mögen könnte. Und zwar so wie ich es mir wünsche.“

TenTen spitzte neugierig die Ohren, während Temari begann zu erzählen.

 

*~* Flashback *~*

 

Sich unwohl fühlend stieg Temari von dem Motorrad von Akari und zupfte ihr aquamarinblaues Kleid zurecht, als sie sich auch schon aus dem Helm schälte und ihn Akari übergab.

Dieser sah sie entschuldigend an: „Es tut mir leid, dass wir zu spät sind.“

Temari versuchte ihn ernst anzuschauen, seufzte aber schließlich und murmelte ein, „Ist schon okay!“, daher.

Akari nickte und betrachtete noch einmal das prachtvolle Anwesen, damit er nicht Temari anvisieren musste, jedoch brachte dies auf Dauer nichts. Sie stand noch immer neben dem Motorrad.

 

„Wie sieht es mit uns aus?“, fragte er schließlich.

Temaris legte ihren Kopf schief: „Wie meinst du das?“

„Naja. Wir alle. Also wir Jungs haben gemerkt, dass du noch Single bist und Du scheinst zwar jeden Tag jemand anderen zu Daten, aber irgendwie war da bei keinem ...“

„Den Funken übergesprungen, ja!“, gestand Temari und malte mit den Füßen Kreise auf dem Boden, weil es ihr unangenehm war, ihren damaligen besten Freund nun auch abzuservieren.

Ihre grünblauen Irden visierten erst nach einer Weile seine an, als sie sich auch von ihm abwenden wollte: „Gute Nacht!“

 

Akari aber packte ihren Arm und drehte sie unsanft zu sich um.

„Bitte Temari! Du weißt, wir könnten glücklich werden. Gebe mir doch zumindest eine Chance. Ich werde alles geben, damit du mich auch so lieben kannst, wie ich dich liebe.“

Temari seufzte. Sie hasste es, einen weiteren Freund zu verlieren. Die Blondine hing immer in ihrer Kindheit vorzugsweise mit Jungs herum, da sie sich lieber im Dreck schmutzig gemacht hatte, anstatt mit Puppen zu spielen. Jetzt aber, aus heiterem Himmel, wollte jeder mit ihr eine Beziehung, wozu sie sich nicht bereit fühlte. Was war nur in den paar Jahren passiert, seitdem Shikamaru sie aufgenommen hatte. Die ganze Welt spielte verrückt. Die Mädchen wollten nichts von ihr wissen, weil sie laut Gerüchten auf einmal die Freunde von ihnen wegschnappte. Die Jungs wollten nichts von ihr wissen, weil sie ihnen Reihenweise klar machen musste, dass sie keine Beziehung wollte. Zumindest jetzt nicht.

 

„Es tut mir leid, es geht nicht!“, sagte sie schließlich gerade heraus.

Akari atmete schwer ein und fuhr sich durch seine blonden Haare. Ihm war es sichtlich unangenehm, dass er ihr seine Gefühle gebeichtet hatte.

„Es ändert aber nichts an unsere Freundschaft, oder?“, sagte Temari und blickte ihn flehend an.

„Nein, nein! Ganz und gar nicht. Alles okay. Wir werden Freunde bleiben. Ich muss los. Gute Nacht! Bis Morgen!“

 

Schnell schmiss der Ältere wieder sein Motorrad an und fuhr davon, ohne noch einmal zurück zu sehen.

Temari seufzte. Natürlich würden sie keine Freunde bleiben. Diese Situation war schwerwiegend, vor allem, weil Akari verletzt war. Das war ihr letzter Freund gewesen, denn sie hatte und auch er würde sie am Morgen noch nicht mal mehr ansehen. Das Feuchte, was sich in ihren Augen sammelte versuchte sie wegzublinzeln, während sie nach dem Schlüssel suchte. Immer wieder verschwamm ihre Sicht, jedoch schaffte sie es nach einigen Minuten ins Haus hinein. Schnell schloss sie die Tür hinter sich und begann zu weinen, Träne um Träne, ging aber weiter, als ob dieses normal wäre. Sie zog ihre Lederjacke und die Schuhe aus und machte sich weiter ins Hausinnere, als auf einmal Shikamaru vor ihr stand und sie erschreckte.

 

„Wo warst du?“, sagte er streng. Seine Augen funkelten etwas Bedrohliches aus. Temari konnte aus ihnen herauslesen, dass er seit mehreren Tagen kein Blut zu sich genommen hatte. Die Augen ihres Gegenübers waren so schwarz, dass Temari wusste, dass Shikamaru kurz davor war, seine letzten humanen Triebe abzuschalten.

„Ich-“, begann Temari, aber ihr Hals trocknete so aus, dass sie kein weiteres Wort herausbrachte.

„Wo warst du?“, fragte er nochmal. Diesmal brüllte er fast, weil ihm die Antwort zu langsam kam. Temari zuckte ängstlich zusammen. Er konnte ihre Angst direkt aus ihren blaugrünen Augen herauslesen. Er gab jedoch noch nicht nach, griff ihre Oberarme fester, wie Akari zuvor und presste Temaris Körper gegen die Wand hinter ihr.

 

„Ich habe mir Sorgen gemacht. Was wäre, wenn dir was zugestoßen wäre. Wenn ich dich wieder verloren hätte?“

„Wieder? Ich verstehe ni- AH!“, kreischte sie, weil Shikamaru seinen Griff an Temaris Oberarm so befestigt hatte, dass es weh tat.

„Ich werde dich nicht erneut verlieren! Du gehörst mir! Mir alleine! Alles an dir!“

Das letzte sagte er bedrohlich leise, und löste seinen Griff von ihren Oberarmen, um mit einem seiner Daumen über ihre Unterlippe zu fahren.

 

„So schön warm sind deine Lippen! Sie laden direkt zum Küssen ein!“, sagte Shikamaru leise und überbrückte langsam die Distanz zwischen beiden Lippen und fing an sie zu küssen. Die Ziehtochter blieb stumm stehen. Bewegte sich nicht. Wusste nicht, ob sie den Kuss erwidern sollte, oder nicht. Alles in ihr kribbelte. Sie wusste dieses Gefühl nicht zuzuordnen.

Shikamaru schien zu bemerkten, dass Temari den Kuss nicht erwiderte, denn auf einmal spürte sie ein unheimliches kribbeln auf ihren Lippen. Sein Vampirgift war dosiert, jedoch setzte er es so geschickt ein, wie alle Vampire, die es wollten. Die das wollten.

Auf Temari wirkte dieses Gift wie eine Droge und das binnen weniger Sekunden. Ihre Angst und ihre Trauer waren vollkommen verschwunden. Stattdessen machte ein Verlangen platz. Das Verlangen, was sie jetzt schon vollends stimuliere. Ihr Bauch verkrampfte sich und sie spürte, dass alles an ihrem Körper ihn wollte. Augenblicklich erwiderte sie seinen hitzigen Kuss. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter und Strich mit ihrer Zunge über seine Lippen. Er grinste in den Kuss rein und ließ sich nicht zweimal bitten. Während der Kuss sich zu einem Zungenkuss weiterentwickelte, spürte Temari einen kurzen Windzug. Er hatte sie irgendwie binnen Millisekunden in seinem Zimmer getragen. Ihr machte es nichts aus. Im Gegenteil. Sie tat ihm sogar den Gefallen und riss sich ihr Kleid vom Leib. Shikamaru sah sie funkelnd an. Er musterte sie so, dass ihr ganz warm wurde.

 

„So ist es richtig, Ai!“, sagte Shikamaru und Temari erwachte langsam aus der Trance des Giftes. Halt! Was hatte er gesagt? Eigentlich sollte doch ihr Name fallen. Sie beschloss etwas zu sagen, jedoch stieß Shikamaru sie sanft mit seinem Gewicht auf sein Bett.

„Aishiteru!“, murmelte er nur leise. Danach küsste er sie erneut.

Sie versuchte ihn sanft wegzustoßen.

„Shikamaru...“, murmelte sie nur zwischendurch.

Er ließ sich davon aber nicht abbringen, sich weiter an ihr zu vergehen. Seine Hände wanderten. Jede seiner Berührungen an einem ihrer Körperteile löste ein wohliges Gefühl in ihr aus. Sie musste stöhnen. Vergaß beinahe, dass sie nicht Ai hieße, bis das Mondlicht durch die Fenster sein Raum bestrahlte und seine Eckzähne zum Funkeln brachte.

Temaris Augen weiteten sich. Er wollte doch nicht von ihrem Blut trinken. Sie musste es jetzt sagen, bevor es zu spät ist. Als er ihr mit einer unfassbaren Geschwindigkeit näher kam, schrie sie aus heiterem Himmel: „Ich bin nicht Ai!“

 

Sie schloss die Augen aus Panik. Ihre Stimme schien den zu großen Raum vollends zu befüllen. Und Shikamaru hielt an ihre Schlagader am Hals inne. Es war ruhig zwischen ihnen, bis Shikamaru das Wort erhob: „Was ist passiert? Temari? Du zitterst!“

 

Sie zitterte? Warum sollte sie auch nicht? Beinahe wäre sie als Vampirfutter geendet. Natürlich hatte sie Angst. Und sie war traurig. Stimmt. Sie war traurig wegen dem Vorfall mit Akira. Oder war da noch was anderes. Tränen strömen aus ihr. Sie schluchzte.

 

„Lass mich nicht alleine! Ich werde auch so sein, wie du mich haben willst. Bitte! Gebe mir nur etwas Zeit. Ich habe sonst niemand“, versuchte sich Temari zu erklären.

Langsam öffnete sie ihre Augen, um Shikamaru anzusehen, der sie sorgenvoll ansah.

„Temari! Du bist nicht allein. Du hast doch deine Freunde und -“

„Hatte! Akira will nichts mehr mit mir zu tun haben!“, weinte sie weiter.

„Was? Das hast du nur in den falschen Hals bekommen. Er... er wird sich wieder einkriegen. Alle werden sich wieder einkriegen. Alle werden sehen wie wertvoll Du bist. Schau mir in den Augen.“

 

Temari tat, wie er befahl, als sie schon sah, wie sich noch einmal seine Augen verändert hatten: „Du wirst alles von diesem Abend vergessen. Was passiert war mit Akari und mit mir. Was ich gesagt habe. Was ich mit dir getan habe. Du wirst nichts mehr von Ai wissen und schläfst jetzt.“

 

Augenblicklich wurden Temaris Augen schwer. Sie versuchte sich gegen diese plötzliche Müdigkeit zu wehren, jedoch war dies aussichtslos. Alsbald sie alleine war und Shikamaru das Zimmer verlassen hatte, war sie auch eingeschlafen.

 

*~* Flashback Ende *~*

 

„Am nächsten Tag in der Schule hatte ich alles vergessen und auch diese Gerüchte waren verschwunden. Ich war mit jedem auf einmal wieder befreundet. Vermutlich hatte Shikamaru sie alle über Nacht manipuliert. Ihn selbst hatte ich erst nach einigen Monaten, obwohl wir im selben Gebäude leben, wiedergesehen.“

TenTen war ihre Verwunderung anzusehen.

„Woher weißt du dann-“

„Als er mich in ein Vampir verwandelt hatte, war mir das wieder eingefallen“, gestand sie. Vermutlich war Shikamarus Manipulationsfähigkeiten nicht so stark, wenn er Durst hatte. Das war die logischste Erklärung, die ihr dazu einfiel.

 

„Das ist echt schräg. Und? Hast du irgendetwas über diese Ai herausfinden können?“, fragte TenTen weiter. Dabei spitzte sie ihren Ohren.

„Nein, aber ich werde es herausfinden. Bei diesem Bankett. Und da werde ich Shikamaru auch zeigen, dass ich kein Kind mehr bin. Er wird sehen, dass ich bereit bin. Ich bin nicht mehr die scheue 15-jährige von damals. Und ich werde nicht hilflos zusehen, wie er sich selbst mit seinem Wahn kein Blut trinken zu wollen, zerstört. Das lasse ich einfach nicht zu.“

 

„Und wie willst Du das anstellen?“, fragte TenTen.

„Naja, erst mal ein atemberaubendes Kleid finden und die Vampirwelt mit meinem Charme begeistern.“

Entschlossen wühlte sie am letzten Kleiderständer, als TenTens Augen sich vor Bewunderung weiteten...

„Meinst Du ein Kleid wie dieses?“

Temari sah erst TenTen fragend an und dann folgte sie ihrem Blick zur Schaupuppe am gegenüberliegenden Fenster, wo wohl das schönste Kleid hing, was beide je gesehen hatten und beide wussten, dass würde das Kleid sein.

  

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Majaaaa
2017-07-08T11:05:57+00:00 08.07.2017 13:05
Wow. Das war mal ein Flashback. Wenn Temari dieses besondere Blut ist, dann war Ai das vor 500 Jahren bestimmt auch🤔.
Ist Tenten denn jetzt eher loyal gegenüber Temari oder Shikamaru? Weil sie würde dem doch sonst alles erzählen.
Ich bin schon darauf gespannt, wie das Kleid aussehen wird 🤔.
Super Kapitel. Macht weiter so
Antwort von:  CrazyAuthors
09.07.2017 12:14
Ja, oder? Ich war auch voll geflasht, als Hakii mir das Kapitel gezeigt hat. :D

Zu Ai werde ich nichts weiter sagen. Wir lassen das alles mit Absicht so ein bisschen verschwommen, weil wir es Stück für Stück weiter aufklären wollen (das hat nichts damit zu tun, dass wir uns vor ein paar Wochen erst selbst darüber im klaren geworden sind, welche Position Ai einnehmen soll.)

Wie das mit TenTen aussieht, wirst du schon im nächsten Kapitel (das ich gleich hochladen werde) sehen.

Danke für dein Kommentar.

LG Nana und Hakii


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