Blood Craving von CrazyAuthors ================================================================================ Kapitel 14: Banquet ------------------- 14. Banquet   „Meinst du, dass das wirklich nötig ist, Ino?“, fragte TenTen mit Blick auf Ino, die geschäftstüchtig durch ihr Büro lief und die letzten Unterlagen überprüfte.   „Ja, das ist es“, erwiderte Ino mit kurzem Blick auf TenTen. „Die anderen Fürsten haben deutlich gemacht, dass zu Temaris Training nicht nur das Stärken ihrer kämpferischen und geistigen Fähigkeit gehören soll, sondern auch Übungen, wie sie sich am besten in der Gesellschaft zu verhalten hat.“ TenTen seufzte.   „Aber muss es denn gleich ein Scheinbankett sein? Meinst du nicht, dass das zu weit geht“, konterte sie.   Noch immer wuselte Ino in ihrem Büro herum, bis sie schließlich in ihrem Tun inne hielt, sich zu TenTen umdrehte, sich eine Strähne aus der Stirn strich und ihrerseits seufzte.   „Shikamaru und ich haben lange nachgedacht und darüber geredet. Wir sind schließlich gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass es so am besten ist. Durch ein Scheinbankett können wir ihr Verhalten direkt vor Ort steuern“, erklärte Ino. „Es ist alles nur zu ihrem besten. Darum ist es ja auch so wichtig, dass sie nichts von dem Plan erfährt.“   „Keine Sorge. Ich werde sicher nichts verraten. Keiner von uns möchte, dass sie Temari Shikamaru wegnehmen. Jeder hier weiß, wie viel Temari ihm bedeutet und dass es ihn zerstören würde, wenn sie fort müsste. Keiner von uns hat vergessen, was damals mit Ai war und keiner möchte das noch einmal erleben“, sagte TenTen eisern.   „Dann sind wir uns ja einig, dass du mir die Organisation des Trainings überlässt und dich lieber darum kümmerst, dass Temari auch weiterhin so mitspielt und es ihrem Geist gutgeht“, konterte Ino, womit sie TenTen deutlich machte, ihr Büro nun zu verlassen. TenTen ihrerseits warf Ino noch einen warnenden Blick zu, bevor sie das Büro verließ. Kaum hatte sie die Tür geschlossen, signalisierte ihr Handy ihr, dass sie eine Nachricht bekommen hatte.   „TenTen Du musst mir helfen. Kommst Du sobald ich zurück bin in mein Zimmer? Und bitte sag keinem etwas davon!“   Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie Temaris Nachricht las. Zu gerne würde sie wissen, wobei sie ihrer Freundin helfen sollte. Doch da würde sie sich wohl noch ein wenig gedulden müssen. Zunächst einmal musste sie sich auf das Bankett vorbereiten.   ~~~   „Wir sind da“, wurde Temari von Ino aus ihren Gedanken gerissen. Die ganze Zeit über hatte sie gedanklich alle Regeln und Vorschriften, die ihr eingetrichtert wurden, wiederholt, um auch nichts falsch zu machen. Doch kaum will sie sich aus dem Sitz erheben und die Tür aufstoßen, wird sie auch schon von Ino wieder zurück gedrückt.   „Regel Nummer eins: Die Tür wird immer von außen geöffnet“, wies Ino sie zurecht und sah sie eindringlich an. „Als Vampirfürst ist Shikamaru hoch angesehen, aber auch verhasst. Wenn wir an einem Ort ankommen, können wir vorher nie wissen, wer dort auf uns wartet. Um Shikamaru immer in Sicherheit zu wissen, sind es die Personenschützer, die die Tür öffnen. Und dann ist es Shikamaru, der zuerst aussteigt. Du kommst zum Schluss.“   Temari sah Ino zwar böse an, schließlich konnte sie das wohl schlecht wissen, wenn ihr das vorher niemand gesagt hatte, schluckte ihren Ärger aber herunter und sah entschuldigend zu Shikamaru. Sie wollte ihm zeigen, dass sie alles richtig machen wollte und dass sie ohne zu murren auf das hören wollte, was Ino ihr sagte. Sie wollte alles richtig machen und zwar um jeden Preis.   Shikamaru selbst lächelte sie sanft an, sagte aber nichts. Stattdessen erhob er sich von seinem Platz und verließ den Wagen, nachdem die Tür geöffnet wurde. Ihm folgte Ino und schließlich stieg auch Temari aus. Augenblicklich fand sie sich in einem Blitzlichtgewitter wieder. Vor ihr führte ein langer roter Teppich entlang, an dessen Seiten rechts und links die Fotografen standen und versuchten, das beste Foto von Shikamaru zu machen. Geschockt ließ sie das Geschehen auf sich wirken, während sie Ino und Shikamaru umringt von den Leibwächtern über den roten Teppich folgte.   Natürlich hatte sie gewusst, dass Shikamaru sowohl in der Menschwelt als auch in seiner Welt hoch angesehen war. Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass solch ein Tamtam um ihn veranstaltet wurde. Aber woher sollte sie das auch wissen. Man hatte sie ja noch nie zu solchen Veranstaltungen mitgenommen und Shikamarus Anwesen war so abgelegen, dass sie eigentlich von nichts etwas mitbekam. Doch wenn sie es so betrachtete, ergaben auch die Sprüche ihrer Klassenkameradinnen Sinn. Warum hatte sie nie vorher bemerkt, welche große Aufmerksamkeit Shikamaru in der Welt zu teil kam. Nein, nicht nur Shikamaru. Nun da sie mit ihm über den roten Teppich lief, bekam auch sie die Aufmerksamkeit der Massen, würde sie als seine Gefährtin immer bekommen.   Da stellte sich ihr die Frage, ob sie das wirklich wollte. Wollte sie all die Aufmerksamkeit für sich? Wollte sie dermaßen in der Öffentlichkeit stehen? Auf Schritt und Tritt beobachtet werden? Konnte sie das überhaupt?   Lange aber konnte sie nicht darüber nachdenken, denn Ino warf ihr bereits warnende Blicke zu. Temari beeilte sich schnell zu ihr und Shikamaru aufzuschließen. Nicht nur, weil Ino ihr diese Blicke zugeworfen hatte, sondern auch weil Shikamaru bereits das Anwesen betreten hatte und sie so dem Rummel entgehen konnte.   Als Temari zu den beiden aufschloss, sah Ino sie zwar noch immer warnend an, wies sie aber nicht zurecht. Stattdessen sagte sie: „Wir werden nun den Bankettsaal betreten. Du weißt, was dort deine Aufgabe sein wird?“ Forschend sah sie Temari an. Diese nickte, schließlich hatte sie das im Auto viele male wiederholt. Einen Moment wirkte es so, als würde Ino auf eine Wiederholung der Regeln bestehen, doch letztendlich wand sie sich an Shikamaru und nickte ihm zu, um zu signalisieren, dass sie bereit waren. Shikamaru nickte darauf hin und hakte sich daraufhin rechts bei Ino und links bei Temari ein, bevor er den großen Saal betrat.   Kaum waren sie in dem großen Saal, lag die gesamte Aufmerksamkeit der Anwesenden auf ihnen. Nein, sie war nicht wirklich auf ihnen, sie lag nur auf Shikamaru. Die anderen Vampire spürten die Anwesenheit ihrer Fürsten und kamen nicht umhin ihnen ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Seit sie zu einem Vampire geworden war, war ihr dies schon oft aufgefallen. Doch bei genauerem Hinsehen, konnte sie feststellen, dass manche Blicke auch langsam zu ihr und Ino wanderten. Ein Teil der Blicke, die ihr galten waren dabei voller Argwohn, während aus den anderen pure Gier sprach. Natürlich. Die anwesenden Vampire waren hauptsächlich Adlige. Das bedeutete, dass sie damals auch bei Shikamaru auf dem Anwesen waren und die Szenen mitbekommen hatten.   „Ignorier sie!“, wies Ino, die ihre Blicke bemerkt hatte, sie an. „An Shikamarus Seite musst du absolute Professionalität zeigen.“ Temari schluckte, tat aber, was Ino verlangte. Sie hob ihren Kopf und richtete ihren Blick auf einen Punkt, an dem keine Vampire standen. Trotzdem spürte sie weiterhin die Blicke der anderen Vampire auf sich. Doch versuchte sie diese so gut es ging zu verdrängen.     „Guten Tag, mein Fürst“, wurde Temari plötzlich durch einen Vampir, der vor Shikamaru eine kurze Verbeugung andeutete, aus den Gedanken gerissen.   „Das ist Graf Fahres“, raunte ihr Ino zu. „Er versucht Shikamaru immer in dubiose Geschäfte zu ziehen. Ich werde ihn übernehmen. Du bleibst weiter bei Shikamaru.“ Mit diesen Worten schob sich Ino in den Vordergrund und präsentierte dem Graf einen würdevollen Knicks.   „Guten Tag, Graf Fahres, was haltet Ihr davon, wenn wir das Geschäftliche bei einem Drink klären“, schlug sie verführerisch vor und hakte sich bei dem Grafen unter, um ihn von Shikamaru fern zu halten. Temari warf sie dabei einen warnenden Blick zu.   Nachdem Ino gegangen war, setzten Temari und Shikamaru ihren Weg durch den Saal fort, ohne ein wirkliches Ziel zu haben.   „Keine Sorge, du schaffst das bestimmt“, flüsterte Shikamaru ihr plötzlich zu. Temari erstarrte. Bis zu diesem Moment war sie sich gar nicht darüber im Klaren gewesen, welche Gedanken sie sich eigentlich gemacht hatte und wie unsicher sie eigentlich war. Umso mehr überraschte es sie, dass Shikamaru es so leicht erraten hatten. Wobei … Wenn sie genauer darüber nachdachte, überraschte es sie keines Wegs. Shikamaru war die Person, die sie am besten kannte, besser als sie sich selbst. Natürlich hatte er da auch vor ihr bemerkt, wie nervös sie eigentlich wirklich war und versuchte sie dann auch gleich aufzumuntern, bevor sie es überhaupt selbst bemerken konnte.     Lange konnte Temari darüber aber nicht mehr nachdenken und auch die aufmunternden Worte konnte sie nicht wirklich auf sich wirken lassen, denn wenig später kam bereits der nächste Adlige, der seinen Fürsten begrüßen wollte.   „Bonjour mon souverain“, sagte der Vampir höflich und deutete eine Verbeugung an. Shikamaru erwiderte diese mit einem Kopfnicken. Zu ihrer eigenen Überraschung wand sich der Adlige anschließend an sie.   „Bonjour Mademoiselle“, grüßte er sie und gab ihr einen Handkuss. Es dauerte ein paar Sekunden ehe Temari schaltete und sich an einen Knicks versuchte, die sie zuvor stundenlang mit Ino hatte üben müssen. Es gelang ihr mehr schlecht als recht und hätte Shikamaru sie nicht im richtigen Moment gehalten, wäre sie sicher auf die Nase gefallen. So war sie nun bemüht, nicht rot anzulaufen und sich, aber vor allem Shikamaru, vollkommen zu blamieren.   Schnell aber richtete der Adlige wieder seine Aufmerksamkeit auf Shikamaru und begann mit ihm ein Gespräch auf Französisch, von dem Temari nicht wirklich viel mitbekam. Zwar konnte sie ein bisschen Französisch, aber lange nicht so viel, um ein Gespräch zwischen einem Franzosen und Shikamaru, der offensichtlich sehr gut Französisch sprach, zu verstehen. So blieb ihr nichts anderes übrig als fasziniert Shikamaru zu beobachten. Sie hatte gar nicht gewusst, wie gut er eigentlich Französisch sprechen konnte. Jedoch fiel ihr dabei auf, wie viel sie eigentlich noch zu lernen hatte, wenn sie den Ansprüchen der Fürsten entsprechen wollte.   „… Mademoiselle?“, endete der Adlige. Gespant lagen die Blicke des fremden Vampirs und Shikamarus auf ihr. Temari aber konnte nur schlucken. Sie hatte nichts davon mitbekommen, was die beiden zuvor besprochen hatten. Somit wusste sie auch nicht, was der Adlige nun vor ihr wollte. Sie wusste nur, dass diese Frage an sie gerichtet war…   „Je, ähm … je …“, versuchte sie zu sagen, während sie überlegte, was sie überhaupt sagen wollte und wie es auf Französisch hieß. Dabei spürte sie, wie das Blut ihr langsam in die Wangen schoss. Sie war gerade dabei nicht nur sich, sondern auch Shikamaru vollkommen zu blamieren, was sie doch eigentlich um jeden Preis verhindern wollte …   Doch in diesem Moment wurde sie augenscheinlich durch einen lauten Knall gerettet. Rauch stieg irgendwo auf. Vampire sprachen wild durch einander und dann ging alles ganz schnell.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)