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Blood Craving

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Welt,

wir wünschen Euch ein frohes Jahr mit viel Glück und Gesundheit.
Wir hoffen, dass wir Euch weiterhin für unsere Geschichten gewinnen können. Aus diesem Grund arbeiten wir schon fleißig an einer neuen Idee.
Vielen Dank übrigens für Eure Treue und dass ihr fleißig unsere Geschichten liest. Das bedeutet uns sehr viel.
Aber jetzt zu diesem Kapitel. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen

GLG Hakii und Nana Komplett anzeigen

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Psycho Games

17. Psycho Games

 

“Shikamaru …”, murmelte sie erneut und wendete sich im Bett wie die dutzende Male schon in dieser Nacht. Eine Schweißperle glitt über ihre zarte Haut, als sie sich nochmals wendete.
 

 “Temari?”

Sie hörte eine sanfte, weibliche Stimme. Doch die rehbraunen Augen, die sie so schmerzverzerrt ansahen, ließen sie noch nicht los. Eine Träne kullerte über ihr Gesicht, welches noch trockene Spuren von dieser Nacht aufwiesen.

 “Temari, wach auf! Temari!”

Sanft wurde sie gerüttelt, sodass sie tatsächlich wach wurde und in die smaragdgrünen Augen ihrer Freundin Sakura guckte.

Dann konnte sie die Tränen erneut nicht mehr zurückhalten und fiel in die Arme ihrer Freundin.
 

Sakura staunte über Temaris heftige Reaktion. Schließlich hatte die Vampirin nach einem Streit mit Shikamaru öfters bei ihr übernachtet, ohne dass sie so reagiert hatte. Andererseits war diese Situation nicht wie die anderen Male davor.

Behutsam strich Sakura tröstend über Temaris Rücken, als Temari schon redete.

 “Es ist alles schrecklich! Einfach schrecklich! Du hättest Shikamaru sehen sollen. Er war verletzt. Und Tenten mit ihren Wunden. Und das alles, weil ich da bin. Ich verletze jeden, der mir wichtig ist!”
 

 “Pst. Das ist doch nicht wahr. Das mit Tenten waren andere Vampire. Und mit Shikamaru. Hmm… Okay ich kenne ihn da nicht so gut … aber das spielt keine Rolle. Du bist an gar nichts Schuld okay?”

Temari schälte sich aufgebracht aus der Umarmung ihrer Freundin.

 “Woher willst Du das wissen? Hä? Schließlich bist du ..:”, fing Temari an, konnte sich aber rechtzeitig bremsen.

 “Es tut mir leid!”, murmelte die Blondine sofort, als sie ihre Tränen aus den Wangen strich und sich auf die Bettkante setzte.

 “Du kannst es ruhig sagen. Ich bin ein Mensch, okay. Vielleicht habe ich auch nicht die Ahnung, wie ihr es als Vampire habt, was wahrscheinlich daran liegt, dass man mir immer zum Schluss etwas erzählt. Aber in erster Linie bist Du meine Freundin. Und ich kenne Dich als Mensch und als Vampirin ziemlich gut um zu wissen, dass Du nichts falsch gemacht hast. Okay? Und jetzt -”
 

Es klopfte an der Tür!

Ohne eine Aufforderung kam sofort Koran in den Raum. Ihre freundliche, freundschaftliche Ader war verschwunden. Stattdessen war ihre Miene ausdruckslos.

 “Sakura! Sasuke wartet auf sein Blut! Und ich untersage Dir den Kontakt mit Temari ohne die Erlaubnis der Fürsten.”

 “Was? Aber-”, widersprach Sakura.

Ein eiskalter Blick von Konan ließ Sakura kleinlaut werden und aufstehen. Unfassbar sah Temari erst zu der hinter der Tür verschwundene Freundin. Dann sah sie überrascht zu Konan, die so emotionslos wie ein Stein wirkte. Auf einmal.
 

 “Was soll das?”

 “Ganz einfach. Deine Schonfrist ist hier und jetzt zu Ende, Süße. Und jetzt Dalli. In einer halben Stunde findest du dich unten im Trainingsgelände ein.”

Ehe Temari noch etwas sagen konnte, knallte Konan die Tür hinter sich zu.

 “Diese…”, brummte Temari und schmiss vor Wut ihre Nachttischlampe vom Nachttischschränkchen. Dann stand sie von ihrem Bett auf und ging auf den Kleiderschrank zu.

 “Sie hätte mich auch nur bitten können. Ich wäre schon freiwillig runtergekommen.”, zischte die Blondine weiter, als sie bemerkte, dass sie mit sich selbst redete und stockte.
 

Wie sehr würde sie jetzt Tenten brauchen, die sie mit ihrem Optimismus aufmunterte. Sie vermisste ihre Freundin so und hoffte wirklich, dass es ihr gut ging.

Sie blickte ihr Spiegelbild vom Schrank entgegen und bemerkte, dass sie Inos Tipps peinlich genau gefolgt war. Bis auf ihre Haare. Die hatte sie wieder zu ihren vier Zöpfen gebunden.  Sie hoffte nur, dass Ino sich nicht die Schuld dafür gab, was beim Bankett passiert war. Sie tat es schließlich genug für sie beide.
 

In ihr Gesicht zierte ein trauriges Lächeln. Sogar die nervige Blondine vermisste Temari fürchterlich. Das hätte sie nicht gedacht. Um nicht wieder in Tränen auszubrechen, verließ sie ihr Zimmer und machte sich zum Trainingsgelände, wo Temari wieder die Emotionslosigkeit Konans entgegen bekam.

Kurz entschied sich ihre Emotion in Wut umzuschlagen und Konan ihre Meinung zu sagen, schon schlugen sich ihre Gefühle vollkommen um.

 “Nein…”, murmelte Temari, als langsam wie ein Schleier selbst die Gleichgültigkeit ihr Gesicht zierte. Im Inneren tobte sie, aber äußerlich konnte sie nichts gegen diese Emotion, welche sie übermannte tun.

Sie sah zu Konan, die schwach grinste, als Temari um sie herum ihre Trainingspartner sah. Das waren fünf Vampire, die einzeln so stark wie Baki waren.

 “Los Süße. Zeig mir nochmal deine Macht!”

Am liebsten würde Temari Konan ins Gesicht schreien, dass sie nicht Süße genannt werden möchte, schon wurde sie vom ersten Vampir attackiert.
 

Was passierte mit ihr? Was tat Konan ihr an? Es missfiel ihr. So sehr. Trotzdem konnte sie nichts machen. Als sie schon von dem nächsten in die Rippen getroffen wurde, ließ sie sich wie in Zeitlupe zu Boden sinken.

 “Was hat er dir überhaupt beigebracht?”, warf Konan Temari vor.

Als hätte Temari sich verhört, sah sie keuchend zu Konan auf.

 “Was?”, fragte sie Konan nur.

 “Ich fragte, was Shikamaru dir beigebracht hat. Kämpfen kann man das, was du gerade machst, nicht nennen!”, lachte Konan wieder.
 

Na warte, so redete keiner über ihn ...

Ohne weiter darüber nachzudenken, stand Temari keuchend auf und fing an, sich gegen alle Angriffe angemessen zu verteidigen und zu parieren, wie sie es gelernt hatte. Dabei versuchte sie sich zu Konan durchzuschlagen, um ihr ihre Meinung zu geigen. Konan ließ es nicht zu und verschwand von einem zum anderen Vampir, der sie verteidigte. Die Augen stets kalt auf Temari gerichtet.

Erst als Temari übersäht mit blauen Flecken und Kratzern war und endgültig zu Boden sank, ließ sie die Leibwächter von Vampire aufhören, Temari weiter anzugreifen.
 

 “Iss was kleines. Dann geht es weiter mit Elementarkunde!”, sagte Konan trocken und verschwand im nächsten Augenblick.

Was stellte nur Konan mit ihr an und warum? Sie war doch mal so nett zu ihr. Tränen bahnten sich erneut über ihre Wangen, als ihr bewusst war, dass sie ganz alleine war.

Als sie doch jemanden an der Seite entdeckte, schreckte sie kurz auf. Es war eine Brünette, kaum älter als sie, die sie schüchtern anlächelte.

  “Miss, ich habe von Konan gehört, dass ihr eure Mahlzeit aufnehmen wollt. Trinkt ihr lieber aus dem Nacken oder reicht das Handgelenk?”

 “Was?”, fragte Temari erneut perplex, weil sich nicht wusste, was das Mädchen meinte.

 “Ich bin ihre Blutbank und will wissen, wie sie ihr Blut am liebsten trinken mögen.”

 “Blutbank? Eh … tut mir leid. Hab keinen Hunger!”, sagte Temari schnell und verschwand auf der Stelle.
 

  “Das ist absurd. Das ist absurd.”, murmelte Temari nur so vor sich hin. Noch nie hatte sie Blut von einem Körper direkt bezogen … zumindest noch nicht im vollem Bewusstsein. Viel zu intim fand sie diesen Akt und deswegen würde sie es gerne noch für eine Weile verweilen.

Sie wusste nicht, wo sie hinsteuerte, bis sie vor den Gemächern von Sasuke stand. Zeit wäre noch bis zur Elementarkunde, aber sie wollte keine Zeit verlieren, ehe sie Konan erneut begegnete.

Sie klopfte und wartete ab. Nach wenigen Augenblicke öffnete sich die Tür und Temari trat in einem abgedunkelten Raum, welcher in einem störrischen aber modernen weiß gehalten war. Selbst die Wände waren ganz in weiß und ohne ein Anhalt, dass der Raum bewohnt war. Langsam fragte sie sich, ob das wirklich Sasukes Gemächer waren oder dieses als Schein dienen sollte, sodass niemand ja zu viel über den Uchiha erfuhr.
 

 “Du bist früh!”, sagte Sasuke knapp, der sich am Fenster gelehnt hatte.

 “Ich weiß. Lass es uns einfach hinter uns bringen!”, sagte Temari und wollte sich wieder auf dem Boden niederlassen, um zu meditieren.

 “Ich glaub, das ist nicht mehr nötig”, sagte Sasuke knapp.

 “Und was soll ich dann machen?”, fragte Temari.

 “Was denkst du?”, stelle er schon die Gegenfrage.
 

Was sollte das denn jetzt? Sie schaute sich um und entdeckte links von sich einen Kamin in welchem nur noch Glut vorhanden war. Sie überlegte einen Augenblick. Konnte man Feuer nicht mit Wind …

Sie bewegte ihre Hand in Richtung Feuer und konzentrierte sich. Ihre Aura strahlte um sie und ihre Haare fingen augenblicklich an zu wehen. Das Gefühl, sie könnte nichts mehr verlieren. Das konnte sie jetzt besser nachfühlen, als je zuvor, denn was hatte sie noch. Selbst auf ihre Gefühle legte man keinen Wert mehr und wurde so manipuliert, wie es Konan und den anderen Fürsten gerade in den Plan passte. Wer war sie dann noch? Wer?
 

 “Temari?!”, sagte Sakuke schließlich und brachte Temari aus ihrer Gedankenwelt zurück, als sie sah, dass der Kamin durch die Windzufuhr so stark brannte, dass das Feuer sogar etwas aus dem Kamin rausschoss.

 “Oh Tschuldigung!”, murmelte sie und fügte ihrer Magie etwas Stickoxide hinzu, damit das Feuer ganz erlöschte.

Dann wendete sie sich voll und ganz zu Sasuke.
 

 “Wie geht es ihm?”

Sie wusste, dass er sofort wusste, über wen sie redete, als er auch schon antwortete: “Er hat sich nicht gemeldet!”

Was hatte sie auch erwartet? Natürlich fragte er nicht so nach ihr, wie sie es sich wünschte. Aber warum dachte sie es? Sie würde sowieso nicht zu ihm zurückkommen können.

Sie bemerkte, dass sie beobachtet wurde und sah direkt Uchiha in den Augen. Kurz erschreckte sie, da der Blickkontakt zu intensiv für sie wahr. Es kam ihr vor, als würde sie von ihm durchschaut werden. Sie musste hier raus. Sofort.
 

 “Ich … bin müde. Darf ich in mein Zimmer?”, fragte sie Sasuke sofort.

 “Klar!”, sagte er knapp, beobachtete sie aber immer noch haargenau.

Die Blondine lächelte Sasuke dankbar an und verließ den Raum, um sich wieder zu ihrem Zimmer zu begeben. Alles was so vertraut war, wirkte auf einmal in diesem Gebäude so befremdlich. Warum waren alle so zu ihr? So kalt und abstoßend? Sie war doch dieselbe Person wie vor ein paar Wochen. Dieselbe Person, die in denselben Typen vernarrt war, der sie jedoch niemals so lieben würde. Aber zumindest in ihren Träumen könnte er sie lieben. So sehr, wie sie es sich wünschte.
 

Das würde ihre Zuflucht im jetzigen Leben sein. Sie wird zumindest vom Leben mit Shikamaru träumen. Wenn sie es schon im Realen niemals konnte, würde sie es so. Sie brauchte sich nur hinzulegen, was sie auch tat, und an ihn zu denken, was ihr nicht sehr schwer fiel. Im Gegenteil. Sie brauchte nur an seine braunen Augen zu denken, schon war ihre zerrüttete Welt nicht mehr ganz so zerbrochen.

Ehe sie bemerkte, dass die Müdigkeit sie übermannte, waren ihre Augen schon zu gefallen.
 

*~*
 

 “Shikamaru? Shikamaru!”

Sie drehte sich um ihre eigene Achse, um sie herum nur ein schwarzer Hintergrund.

 “Warum bist du selbst hier nicht da? Warum?”, wimmerte die Blondine und sah zu sich herunter. Sie trug ein Kleid aus der Barockzeiten. Ein wunderschönes Kleid. Hätte sie damals gelebt, hätte sie sich bestimmt für dieses Kleid entschieden. Es war in beige gehalten mit goldenen Verzierungen und Spitzen. Dieses Kleid hatte garantiert ein Vermögen gekostet.
 

 “Da bist du!”

Hörte sie eine vertraute Stimme hinter sich. Als sie sich umdrehte, traute sie ihre Augen kaum. Shikamaru war doch da. Er wa da. Er war in ihren Träumen.

Sie rannte ihm entgegen und umarmte ihn, jedoch erwiderte er es nicht. Ihr war es jedoch egal.

 “Shikamaru. Du hast mir gefehlt!”

Sie löste die Umarmung sanft, um ihn anzusehen. Was sie sah schockierte sie. Leere Augen, ohne jegliche Freude, sie zu sehen.

 “Was ist los?”

 “Du bist nicht Ai!”, sagte er nur und schälte sich aus ihrem lockeren Griff.

 “Willst du mich etwa noch mehr Verletzen? Langt es nicht, dass du mich verlassen hast?”, warf er ihr vor.
 

“Ich wollte dich doch nur beschützen.”, sagte die Blondine verzweifelt, doch er schüttelte nur den Kopf.

 “Mich beschützen? Würdest du mich beschützen wollen, hättest du dir mit dem Aufzug mehr Mühe gegeben. Wärst du mehr wie sie. Wieso denkst du, warum ich dich geduldet habe? Warum du bei mir warst?”

 “Was redest du da?”, hauchte sie entsetzt.

 “Du hast doch keine Ahnung, wie ich mich 500 Jahre gefühlt habe. Wie einsam ich war. Ai ist wiedergeboren. In deinem Körper. Also lass es zu. Lass Ai und mich endlich glücklich werden. Du hast hier auf dieser Welt eh keinen Platz!”
 

 “Ich bin nicht …”, sie brach den Satz ab, als sie sich im Spiegelbild ansah.

Sie sah aus, wie eine wohlhabende Frau von längst vergangener Zeit. Sie sah schockiert dem Spiegelbild entgegen. Sie musste gerade so aussehen wie Ai.

 “Nein!”

 “Erkennst Du es jetzt? Lass Ai raus. Bitte!”, flehte Shikamaru hinter ihr.

 “Nein!”, schrie sie und robb sich von ihm los.
 

Dann fing sie an, von ihm wegzurennen. Doch das half nichts, denn er hatte sie schon längst eingeholt und presste sie, ehe sie sich versah, gegen die Wand. Wie damals, als sie nach Hause kam. Mit emotionslosen, hungrigen Augen.

 “Wenn Du mir Ai nicht geben willst. Dann nehme ich sie mir.”

Er zeigte seine Eckzähne und ehe sie sich versah, bohrte er die Zähne an ihren Nacken.

 “Ahh, nein höre auf. Bitte! Ich tue alles, was du willst! Alles! Alles … all …”
 

*~*
 

Als sie zu sich kam, saß sie kerzengerade in einem fremden Zimmer. Was war passiert?

Das konnte doch nicht wahr sein.

 “Du bist also Temari!”, erklang eine Stimme. Es war ihre Stimme. Nur etwas dunkler. Aber von woher.

 “Komm zum Spiegel”, antwortete die Stimme auf ihre Frage.

Temari tat wie gehießen und stand auf, um vor den Spiegel am Schrank zu treten. Es war bereits dunkel gewesen. Wohl mitten in der Nacht. Jedoch hatte sie noch immer die Kleidung von diesem Nachmittag an.

Als sie hinter sich auf der Fensterbank ihr Ebenbild sitzen sah, schreckte sie auf.
 

 “Hab keine Angst!”

 “Wer bist du?”, fragte Temari schnell.

 “Das ist nicht die Frage!”, stellte das Ebenbild fest.

 “Dann eben, was machst du hier!”

 “Ich entspringe aus deiner Fantasie. Du entscheidest, was ich hier mache, oder?”, erwiderte die Stimme grinsend.
 

 “Du weißt genau, wie ich es meine!”, fauchte Temari und bekam erneut das liebliche Lachen von der Frau entgegen geworfen.

 “Lach nicht und befreie Shikamaru aus deinem Zauber!”, schrie die jüngere.

Sie hörte auf zu lachen und sah Temari vom Spiegel aus an.

 “Aus was soll ich ihm befreien?”

 “Das weißt du ganz genau, Ai!”
 

Die Frau rutschte amüsiert von der Fensterbank und trat ihr entgegen.

 “Aber Schätzchen. Denk doch einmal nach. Ein Zauber sind zwei Dinge. Erstens sind es andere Realitäten, die ihre Besitzer schaffen, wenn ihnen die einzige unausweichliche Realität nicht gefällt. Und zweitens verblassen sie, wenn die Besitzer nicht mehr existieren. Wie eine Staubwolke.”

 “Das heißt …”

 “Richtig. Er ist schon längst von meinen Zauber befreit worden. Besser gesagt ist er schon frei, seitdem ich gestorben bin.”
 

Temari hielt inne und dachte nach. Er war schon vor ihrer Begegnung nicht mehr von Ai abhängig. Zumindest war ihr Geistzauber verflogen. Er wäre frei gewesen. Schon von Anfang an? Doch warum war er doch so abhängig von ihr? Hatte er sie etwas so sehr geliebt, dass er die einzige Illusion, was er noch von ihr hatte, um jeden Preis bestehen lassen wollte? Was hatte er davon? Liebte er sie etwa so innig? Was konnte sie gegen diese Liebe tun?
 

 “Die Antwort weißt du!”, sagte Ai prüfend.

 “Ich weiß es? Aber …”

 “Du wirst einen Weg finden, ihn aus seinem Loch herauszuholen. Du wirst es!”

 “Aber warum weißt du es so genau!”

 “Ich weiß es, weil du nicht ich bist.”

Temari blickte in den Augen von Ai und sah aus denen Wärme heraussprühen. Die Wärme, die sie am heutigen Tag vermisst hatte.

 “Du hast recht. Ich bin nicht du. Ich kann ihn helfen. Ich muss zu ihm!”
 

*~*
 

 “Ich muss zu ihm”, sagte Temari entschlossen und saß erneut kerzengerade im Bett.

Sie sah sich um und überlegte kurz wo sie war und ob das eben noch ein Traum war. Denn das Gespräch mit Ai wirkte für sie täuschend echt.

Dann fiel ihr auf, dass sie keine Zeit hatte darüber nachzudenken. Sie stand vom Bett auf, ging kurz zum Kleiderschrank, um sich eine Jacke zu holen.

Dann schritt sie zur Tür und öffnete sie, als sie schon an der anderen Seite der Tür Konan vorfand.

 “Lass mich durch!”, sagte Temari entschlossen.

Augenblicklich kam wegen Konans emotionslosen Blick Angst in ihr hoch. Sie fing also erneut an, ihre Psychonummer durchzuziehen und sie erneut zu manipulieren, aber das würde nicht mehr funktionieren.

 “Ich sagte, lass mich durch!”

Temari erzeugte um sich herum eine Windböhe, sodass ihre Haare in der Luft wedelten.

 “Du wirst nirgendwo hingehen und ihn vergessen. Das ist besser für euch beide”, sagte Konan schließlich.
 

 “Hör auf meine Gefühle zu manipulieren. Ich habe vielleicht am Anfang Angst vor dieser Kraft gehabt. Aber Shikamaru braucht mich und ich werde ein Weg zu ihm finden. Ich werde ihn aus seiner Dunkelheit befreien. Und du kannst mich nicht davon abhalten. Nicht mehr!”, sagte Temari noch wütend, als dann schon die Wut verblasste. Nein, sie wollte wütend und entschlossen sein. Für Shikamaru.

 “Vielleicht klappt diese Nummer dieses eine Mal, Konan. Aber ich werde einen Weg finden. Ich werde …”

Temari verstummte. Alle ihre Emotionen, die sie eben noch hatte, waren erloschen, als Konan grinste.

 “Nun leg dich ins Bett, Kleines und mache keinen Aufstand mehr. Morgen musst du schließlich trainieren.”

 “Ja. Ich muss trainieren. Guten Nacht, Konan!”, sagte Temari ohne Anregung im Gesicht, als sie schon ihre Jacke auszog und sich wieder ins Bett legte.
 

 “So ist gut. Und denke dran. Niemand ist je aus meinem Bann entkommen, Süße!”

Mit diesen Worten schloss sie wieder die Tür von Temaris Zimmer, welches früher als Gästezimmer diente, zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Majaaaa
2018-01-07T17:31:38+00:00 07.01.2018 18:31
Euch auf ein frohes Neues.
Wow 😯ich dachte Konan wäre nett. Heißt das dann auch, dass sie Itachi unter ihrer Kontrolle hat? Weil die beiden sind doch sowas wie ein Liebespaar. Ich frage mich, ob Temari sich wohl befreien kann. Super Kapitel. Macht weiter so
Antwort von:  CrazyAuthors
11.02.2018 18:26
Hey ho,

sorry, dass du so lange warten musstest. In dem jetzigen Kapitel erfährst du es zwar noch nicht, aber im nächsten werden all deine Fragen beantwortet.

LG


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