It's about to be legendary von -Amber- (Von Legenden und Helden) ================================================================================ Kapitel 6: Der Blaue -------------------- Merthin [[BILD=8255071.jpg]] Die nächsten Tage spürte Merthin eine gewisse Paranoia. Immer wieder blickte er sich unruhig um, ob Soldaten in ihr Lager kämen, ob er wirklich verraten worden war. Er hatte sich eine Tasche gepackt, mit den wichtigsten Dingen, damit er jederzeit untertauchen könnte, wenn die Soldaten nach ihm suchen würden. Aber bisher war nichts geschehen. Bisher schien niemand mehr Notiz von ihnen zu nehmen, als zuvor. So als sei bei der Begegnung in der Bibliothek nichts geschehen. Aber das stimmte nicht! Wenn er vor ihrer erneuten Begegnung unkonzentriert gewesen war, so besserte sich das nun schlagartig. Das Feuer gehorchte ihm besser denn je. Und er nutze die Zeit, um auch das Kämpfen zu trainieren. Irgendwie war er hochmotiviert und das musste er ausnutzen. Es war schwierig, unbeobachtet zu trainieren. Aber auch das versuchte er. Einfach, um sich mehr zu trauen. Das Feuer war seine Gabe – also musste er sie wirklich beherrschen. Feuer war machtvoll und zerstörerisch. Und es war unberechenbar und konnte sich schnell gegen ihn selbst richten, wenn er nicht aufpasste. Daher bedurfte es Übung, viel Übung. Aber so nahe an der Hauptstadt war es schwierig, ungestört zu trainieren. Er würde sich noch gedulden müssen… Seine Mutter hatte zumindest schon angefangen, Kleidung dafür zu nähen, die relativ feuerstabil war. Ihm war es ein Rätsel, wie sie Dinge wie auch den Mantel hinbekam, aber sie hatte da eine eigene Begabung. Und alsbald hatte er die richtige Ausrüstung, um sich auch mehr zuzutrauen, was das Spiel mit dem Feuer betraf. Marie bestärkte ihn darin, zu trainieren und sich auf etwas vorzubereiten, was unbestimmt war. Niemand wusste, was auf ihn, vielleicht auch auf sie zukommen würde. Sie war eine große Stütze. Und sie war fasziniert von der Tatsache gewesen, dass es noch ein weiteres Stück des alten Manuskriptes gab und dass es sich in Aarons Händen befand. Ihres gab sie ihm. „Es gehört ohnehin dir!“ Sie hatte ihm erzählt, dass es in dem Bündel, zu dem er gebunden gewesen war, integriert gewesen war. Ansonsten wunderte es Merthin kaum, dass die ältere Dame wenig überrascht von all dem war, was er berichtete. Das bestärkte ihn dafür umso mehr, dass er unbedingt Aaron wiedersehen musste. Er musste ihn endlich fragen, ob er auch Magie besaß, ob er auch Male hatte, ob er denkt, auch Teil der Prophezeiung zu sein... Und wenn dem so war – was hatte das für Konsequenzen? Sie mussten doch dann zusammenarbeiten, oder? Sie mussten ein Team werden! Und woher sollten sie wissen, wo sie gebraucht werden? War er schon wieder viel zu ungeduldig? Ihre Auftritte hatten begonnen und liefen gut, so dass Merthin mit allem zufrieden war. Noch war der Markt im vollen Gange und würde noch eine Woche so weitergehen. Aber langsam – so fand Mertin – sollte Aaron hierherkommen. Sie würden in wenigen Tagen anfangen zu packen und weiterziehen. Es würde nicht mehr viele Gelegenheiten geben. Merthin hatte schon überlegt, noch einmal in die Bibliothek einzubrechen. Aber es schien ihm, als seien um das Schloss mehr Wachen aufgestellt, als vor ihrem Treffen. Ob doch jemand mitbekommen hatte, dass er da gewesen war? Merthin blickte sich am Markt stets genau um, ob er etwas Verdächtiges oder vor allem Aaron sah. Aber es geschah nichts im Publikum – zumindest hatte er nie etwas gesehen, wenn er mit unruhigem Blick eben dieses absuchte. Eine seltsame Situation… „Lass uns noch was trinken gehen, du Miesepeter!“, meinte Monty, der den Arm um ihn gelegt hatte und mit ihm zu den Zelten ging. „Es ist der letzte Abend! Wir haben frei und sollten genießen, dass wir in einer großen Stadt voller Sünden sind! Wer weiß, wann wir das wieder können… So jung kommen wir nicht mehr zusammen. Und die rothaarige Bedienung in dem Wirtshaus neulich müsstest du glaube ich nur einmal anzwinkern und sie würde sofort mit dir nach hinten verschwinden…“ Merthin seufzte leicht. Irgendwie war ihm die Stimmung verhagelt. Aaron war nicht gekommen… Die letzte Chance, ihr letzter Auftritt war soeben vorbei und Aaron war nicht erschienen. Es waren hohle Phrasen gewesen und es wäre gut, wenn sie morgen im Trubel verschwinden, den die Abreise des Prinzen zu seiner Hochzeit bereiten würde… „Ja, vielleicht!“, sagte er langsam. „Ich möchte mich erst waschen und umziehen, dann sehe ich weiter…“ Monty klopfte ihm auf den Rücken. „Dann bis später! Ich werde dir keine Wahl lassen!“ Merthin grinste schief winkte ab und ging hinüber zu seinem Zelt, um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Aaron [[BILD=8255067.jpg]] In dieser Nacht schlief Aaron nicht sehr gut. Er träumte wirres Zeug mit Merthin, seinen Zeichen, dieser unkontrollierten Magie und viel Durcheinander. Am nächsten Tag wollte Aaron zurück zur Bibliothek und seine Studien fortsetzen. Er hatte am gestrigen Abend mit Merthin mehr herausgefunden, als jemals zuvor. Jetzt wollte er dieses Wissen fundieren, erweitern und damit seine eigene Rolle und die von Merthin in dieser Prophezeiung verstehen lernen. Doch musste er feststellen, dass man ihn nicht mehr aus dem Palast hinausließ. Weder um zur Bibliothek zu gehen, noch um an Feierlichkeiten teilzunehmen und schon gar nicht, um sich die Vorstellungen der Spieler in der Stadt anzuschauen. Erst wartete der Prinz ein paar Tage, ungeduldig und ohne zu wissen, was er machen sollte, in der Hoffnung, doch noch wieder aus dem Palast gelassen zu werden. Bald würde der Jahrmarkt vorbei sein und Merthin würde mit seinen Leuten weiterziehen! Wie sollte er ihn dann nur je wiederfinden? Je mehr Tage vergingen, desto nervöser und hibbeliger wurde Aaron. Hoffentlich hatte Merthin nicht versucht, seinerseits Aaron erneut zu treffen, indem er wieder in die Bibliothek einbrach. Denn soweit der Prinz mitbekommen hatte, waren in dem geheimen Raum nun Soldaten postiert, wie überall in den öffentlichen Gebäuden und auf den Straßen der Stadt. Doch je mehr Aaron wartete, desto mehr wurde ihm klar, das er nicht rausgelassen werden würde, bis der Tag seiner Abreise gekommen sein würde. Die Nachricht, dass er schon wieder zu dieser Prinzessin sollte, um den tollen Plan seines Vaters voran zu treiben, hatte ihn genug geschockt. Zumindest war das eine Erklärung dafür, warum sie ihn hier regelrecht eingesperrt hatten. Diesmal sollte einfach nichts mehr schiefgehen und der König wollte nichts riskieren. Am letzten Abend des Jahrmarktes bot sich Aaron endlich eine Gelegenheit den Palast zu verlassen. Offenbar war einer der Gardisten on den Schaustellern so begeistert, dass er seinen Job vernachlässigte und lieber dem Nachtleben bei den Bühnen des Jahrmarktes fröhnte, als weiter aufzupassen. Oder so ähnlich... warum auch immer: der Prinz warf den Umhang über, den er noch immer von ihrer Fluchtaktion - allerdings peinlichst rein gewaschen - bewahrt hatte. Eng in diesen Umhang gehüllt und die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, schlich sich Aaron aus dem Palast. Es war erstaunlich leicht zu entkommen, auch wenn er erst merkte, was er tat, als er auf den vollen Straßen der Hauptstadt stand und von allen Seiten geschubst wurde, da einfach so viele Leute hier ihre Zerstreuung und Abwechslung vom schweren Alltag suchten. Einen Moment stand Aaron nur etwas am Rande da, begutachtete die vielen Leute, hörte die lauten Geräusche, die vielen Stimmen, Gelächter, aneinander schlagendes Glas, Klatschen von Händen... Aaron war sehr unwohl und er hatte Angst, erkannt zu werden. Aber er hatte Merthin versprochen, zu ihm zu kommen, und jetzt war seine letzte und beste Gelegenheit. Kurz atmete Aaron durch, flüsterte für sich leise alle sieben Schriftzeichen von Merthin und endete mit Mut, den er dadurch zu fassen hoffte, dann lief er los. Der Abend war bereits angebrochen, aber Aaron hatte noch Hoffnung. Es dauerte, bis er ein Stück vor sich eine Bühne mit vielen Fackeln und Kerzen erblickte, die so hell strahlten, dass es die Lichter der anderen Schausteller wahrlich in den Schatten stellte. Aaron beeilte sich dorthin zu kommen und spürte bereits sein Herz schneller schlagen, als ob es wüsste, dass er diesmal die richtige Truppe gefunden hatte. Es hatte sich eine große Menschentraube um die Künstler gebildet, die für Aaron undurchdringlich schien. Im nächsten Moment hörte Aaron Falk Rosarios Stimme, welche dem Publikum verkündete, das ihre Darbietung vorbei sei. Die Show hatte er also verpasst... aber das sollte ihn nicht aufhalten, sein eigentliches Ziel zu erreichen. Schnell huschte Aaron an den Menschen vorbei, die nach einer Zugabe riefen, während Falk sie auf der Bühne beschäftigt hielt. Aaron war sich nicht sicher, ob dieser ihn gesehen hatte und ihm gerade half durch die Massen der Menschen zu gelangen. Aber wie auch immer - schließlich hatte es Aaron geschafft, um die Bühne herumzugelangen und so direkt den von hier aus nur noch kurzen Weg außerhalb der Stadt zu dem Lager zu folgen, wo die Gruppe ihre Zelte aufgeschlagen hatte. Der Prinz wusste aber genau, welches das richtige war, weshalb er auch ohne Umschweife über den menschenleeren Zeltplatz lief und sich Merthins Zelt schnell näherte, in welchem gar Licht brannte. Erleichtert es anscheinend geschafft zu haben, schlüpfte Aaron einfach ohne Vorwarnung in Merthins Zelt. "Merthin, entschuldigt, aber ich... komme...", sprach er stockend, während er schon im Zelt stand, doch der Anblick, der sich ihm verdammt unvermittelt bot, ließen ihn die Worte im Halse stecken bleiben. Vor ihm stand ein schöner Mann, mitten im Zelt, mit einer Schale Wasser und Seife und einem Waschlappen in der Hand. Und wenn das nicht schon genug wäre, so trug dieser Mann nichts als eine kurze Unterbekleidung - Oder nichtmal das...? - dazu seine unverwechselbaren Male, die seinen Körper zierten, welcher durch das Wasser leicht nass glänzte. Sehr schwer schluckte Aaron während er merkte, wie ihm erneut die Röte ins Gesicht feuerte und diesmal spürte er selbst die Hitze in seinen Wangen. Das wievielte Mal war das jetzt, das Aaron wegen dem Blonden errötet war? Einen Moment betrachtete Aaron den anderen mit einem bewundernden Blick, dann griff er hastig nach seiner Kapuze und zog sich diese bis über die Nase ins Gesicht, eine seiner Hände hob er sich an seine eigene Brust, an die er seine Hand nun drückte, so sehr war er darauf bedacht, nichts Falsches zu tun. Unter seiner Hand spürte er sein Herz klopfen, denn je länger er hier so wortlos stand desto peinlicher wurde es eigentlich. Seine Augen hatte er unter der Kapuze noch offen, blickte zu Boden, zu seinen eigenen Füßen, welche gar nicht mehr manierlich korrekt standen. Sollte er versuchen sich einen Sitzplatz zu suchen? Aber dafür müsste er mehr sehen können. 'Sehe ich so schlecht aus, dass man mich gar nicht ansehen kann?', das hatte Merthin Aaron bei ihrem Treffen in der Bibliothek gefragt, doch die Antwort darauf erschloss sich Aaron erst in diesem Moment ganz klar. Nein, das Gegenteil war der Fall. Aaron konnte ihn nicht ansehen, gerade WEIL er gut aussah, denn das dürfte der Prinz eigentlich nichtmal denken. "Ich wollte nur... also wenn Ihr gerade... ich könnte warten...", kam es nun etwas zusammenhanglos zwischen seinen Lippen hervor. Jeder andere wäre wohl einfach mit einer Entschuldigung wieder aus dem Zelt getreten und hätte draußen gewartet, bis Merthin fertig war, aber auf die Idee kam Aaron gar nicht erst. "Mein Hilfsangebot war ehrlich, war auch eure Hilfsanfrage ehrlich?", murmelte Aaron dann leise schon wieder etwas gefasster und musste sich ein bisschen auf die Lippen beißen. Könnte er überhaupt noch helfen, wenn er morgen abreisen musste? Irgendwie musste er Merthin diese Tatsache erzählen, oder würde dem Blonden das weniger kümmern? Merthin [[BILD=8255071.jpg]] Merthin zog sein Oberteil aus und griff zum Spiegel. Sein Zeichen für Mut hatte vorhin pulsiert und auch jetzt sah man, dass es noch gefärbt war, während die anderen nur schwarz waren. "Mut", sprach er leise aus. "Brauchst DU Mut, Aaron?" Merthin schüttelte den Kopf. Er würde sicher nicht mehr kommen... der Gedanke, sie könnten die beiden Männer der Prophezeiung sein, war von Tag zu Tag geschwunden. Nun, Aaron sah auch nicht wirklich wie ein Krieger aus. Sicher lebte er bei Hofe nur für die Bücher... Merthin entkleidete sich gänzlich und begann sich zu waschen. Schweiß, der Geruch von Verbranntem, Dreck und Staub wusch er sich ab und wurde sich dabei bewusst, dass die Enttäuschung ihn demotivierte und ihm die Kraft, die er in den letzten Tagen seit dem Bibliotheksbesuch verspürt hatte, wie fortgeblasen schien. Als das Zelt hinter ihm ging, vermutete er Monty oder seine Großmutter. Er wollte nach einem Handtuch greifen, um es sich um die Hüfte zu binden, bevor er erstaunt herumfuhr, als er eine ganz andere Stimme zu hören bekam. Er war doch gekommen... Aaron trug ihren Umhang, war also inkognito unterwegs gewesen. Und er hörte mitten im Satz auf zu reden... es dauerte einen Moment, ehe er begriff, dass er ja nackt war und der andere damit ein Problem hatte. Eilig band er das Tuch um die Hüfte und blickte wieder auf. Wie unangenehm dem anderen die Situation war, sah man mehr als deutlich. Er blickte nach unten, war rot angelaufen und schien im Boden versinken zu wollen. Als er etwas zu stammeln begann, griff Merthin zu einem Hemd und zog es sich über, die Unterkleidung folgte. Dann trat er an den anderen heran. Er wollte ja nicht, dass er floh... ganz im Gegenteil! "Ist schon gut", sagte er leise, als er vor ihm stand. "Mir macht das weniger aus als dir..." Merthin beugte sich vor, griff am anderen vorbei, so dass er ihm recht nahe kam, um seine Hose zu nehmen, die dort über einer Stuhllehne hing. "Ich freue mich, dass du da bist, Aaron!", sagte er lächelnd. "Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, also bitte geh nicht wieder, nur weil ich mal wieder zu wenig anhabe für deinen Geschmack..." Er sah in die Augen des anderen, die sich wenigstens zu ihm erhoben hatten. Aarons Geruch, der so rein und an Seife erinnerte, drang an seine Nase und er atmete tief ein. Dann ging er wieder auf Abstand und zog sich seine Hose an. Nun hatte auch Aaron seine Sprache wiedergefunden und fragte ihn, ob er seine Hilfe immer noch bräuchte. Merthin war überrascht. Nun, letztlich wusste er noch immer nicht, welche Rolle jener hier einnahm. Was war ihre Verbindung? War es nur die Sprache, die der andere beherrschte und die seine Magie berührte? Oder war da mehr? War auch dem anderen Magie zuteil, die er ihm bisher verheimlicht hatte? Nun, oder auch nicht. Schließlich hatte er gespürt, was geschehen war, als er sein Mal berührt hatte... das war nicht nur seine Energie allein gewesen! Dennoch war es jetzt an der Zeit, für Klarheit zu sorgen. "Das kommt ein wenig darauf an, in welcher Rolle du dich in dem große Ganzen siehst, Aaron", sagte er leise und eindringlich. "Was oder besser: wer bist du?" Er spürte die Unruhe in sich, die dieses große Mysterium um die Herkunft des anderen auslöste. "Ich bin mir sicher, Teil dessen zu sein, worüber wir recherchiert haben. Ich kann es nicht mehr leugnen und verdrängen. Ich habe angefangen, mich dieser Situation zu stellen und mich auf das vorzubereiten, was kommen wird - was auch immer das ist. Aber was ist mit dir? Du hast Kenntnisse über die vergessene Sprache, das weiß ich. Du kannst mit deinen Worten meine Kraft berühren. Das habe ich schnell gemerkt. Du hast dich vorhin meiner Zeichen bedient, als du Mut gebraucht hast. Aber mehr weiß ich nicht." einen Moment sah er den anderen prüfend an. "Wenn die Prophezeiung stimmt, dann muss ich mich mit dem blauen Krieger vereinen. Nur so gibt es eine Chance. Danke, für dein Angebot, mir zu helfen. Aber kann ich dir vertrauen?" Das war eine entscheidende Frage. Er konnte sich nur jemandem anvertrauen, über den er etwas wusste. Er vertraute ihm im Falle des Falles schließlich sein Leben an. Hier ging es um alles oder nichts. Aaron [[BILD=8255067.jpg]] Zwar kam Merthin näher an Aaron heran, während dieser stocksteif dastand und sich für seine eigene Reaktion genierte, aber Merthin war dabei sehr verständnisvoll und zuvorkommend, was den Braunhaarigen dazu veranlasste, unter seiner Kapuze hervor zu schauen, obwohl der andere noch dicht bei ihm stand. "Wenn das mein Vorhaben wäre, wäre ich gleich wieder umgedreht", antwortete Aaron auf die überraschend ehrlichen Worte des anderen, dass Aaron nicht gehen sollte. Es freute ihn, dass er noch willkommen war, obwohl er so dermaßen spät erst hergekommen war. Merthin forderte weder eine Erklärung, noch machte er ihm deswegen Vorwürfe. Das machte seine Gesellschaft mehr als angenehm, auch wenn er dazu neigte, häufig in seinem Beisein immer weniger Kleidungsstücke am Leib zu tragen. Aaron lockerte seine Haltung und konnte seine Kapuze schließlich ganz vom Kopf ziehen. Kurz klopfte er sich auf die Wangen, um sich selbst wieder zur Ordnung zu rufen, dann blickte er Merthin an, welcher sehr direkt nach mehr Informationen zu Aaron fragte. Dabei sah er in den Augen des Blonden den Willen, das wirklich zu erfahren. Aber so sehr Aaron es auch wollte, so einfach konnte er ihm nicht sagen, wer er war. Wäre er ein einfacher Adliger, könnte er es einfach sagen, denn dass Aaron höheren Kreisen entstammte, war Merthin gewiss schon klar. Aber seine wahre Herkunft war noch eine Nummer größer. Der Prinz überging die Frage erneut, hörte lieber Merthins weiteren Worten zu. Es überraschte Aaron nicht zu hören, das der Blonde seine Rolle in der Prophezeiung ebenfalls als Bestimmter wahrnahm, als derjenige, der als roter Krieger der Welt Frieden bringen sollte. Die Worte der Prophezeiung und seine Male auf der Haut ließen einfach keinen anderen Schluß zu. Daher nickte Aaron langsam, um dem anderen zuzustimmen. Es stimmte natürlich, Merthin hatte nicht viele Anhaltspunkte um Aaron vertrauen zu können, da dieser ja auch nichts von sich preis gab. Merthin hatte sich Aaron offenbart, indem er ihm seine Male gezeigt hatte und vor ihm seine Bestimmung anerkannt hatte. Es gab nur eine Möglichkeit dem Blonden eine Antwort auf seine Frage zu geben, ohne das es in bedeutungslosen Worten ausartete, wo Merthin selbst entscheiden müsste, ob er ihnen glauben wollte oder nicht; vor seinen Augen das zu offenbaren, was bisher keiner außer Aaron selbst wusste. Eine Verbindung zwischen ihnen schien schon zu bestehen, hatte Merthin doch gemerkt, dass Aaron sich auf dem Weg hierher Mut geliehen hatte. Mut, welchen Aaron sich von Merthin geschöpft hatte. Das hatte sehr geholfen, sodass der Prinz den Weg hierher hatte gehen können und es half auch jetzt, dass er den Entschluss fassen konnte, Merthin zum einzigen Menschen zu machen, der etwas von seinen Fähigkeiten wissen würde. "Moment", antwortete Aaron nur und maschierte zu der Wasserschale rüber, hob sie an und trug sie zurück zu Merthin. Der Prinz setzte sich geziemt auf den Boden und stellte die Wasserschale vor sich ab. Aaron spürte in sich Nervosität, niemandem hatte er etwas davon gesagt, niemand hatte bisher gesehen, wie Aaron seine Magie angewandt hatte. Ansonsten säße Aaron gewiss jetzt nicht hier. Aaron tauchte seine Hand in das Wasser und schöpfte mit dieser eine Hand voll daraus hervor. Kurz blickte er Merthin in die Augen, dann schaute er wieder auf seine Hand mit dem Wasser. Langsam und noch etwas zögerlich ließ er einen Schluck Wasser zwischen zwei seiner Finger hinunter platschen. Nur, dass das Wasser nicht mehr als Wasser in der Schale landete, sondern als Eisstückchen. Aaron hatte schon länger keine Magie mehr angewandt, zu gefährlich war es, dabei beobachtet zu werden. Umso mehr überkam ihm jetzt dieses magische Gefühl, das von seinem nun auch blau leuchtenden Symbol auf der Haut ausging und seinen ganzen Körper durchflutete. Eine gewisse Kälte hatte sich in seiner Hand gesammelt und war in der Luft spürbar. Tief atmete Aaron ein, er mochte dieses Gefühl der Magie in und um sich, auch die von Merthin. Schluckweise ließ Aaron immer wieder kleine Wassermengen zurück in die Schale fallen, die er mit etwas Konzentration vereiste, bevor dieses in der Schale ankam. Schließlich schwammen viele kleinere Eisstücke im Wasser der Schale. Als Aaron jünger war hatte er sich auf diese Weise im Sommer immer selbst Eis für seine Getränke gemacht, zumal von ihm magisch geformte Eisstücke länger in der Hitze aushielten, bevor sie schmolzen. Zu der Zeit hatte er aus Neugier und Faszination öfters mal mit seiner Magie rumprobiert. Heute wagte er das nicht mehr. Nachdem alles Wasser aus seiner Hand als Eis in der Wasserschale gelandet war, tippte Aaron mit seinem Zeigefinger wahllos auf die Wasseroberfläche, was das Wasser punktweise einfrieren ließ, jedesmal, wenn sein Finger die Oberfläche berührte. "Ich habe auch eine Gabe und dachte daher, das vielleicht auch ich gemeint sein könnte. Neben Euch", sprach Aaron nun und legte seine ganze Handfläche auf das Wasser, woraufhin alles Wasser in der Schale zu Eis erstarrte. "Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob dem der Fall ist. Vielleicht bin ich einfach da, um Euch Eure Bestimmung darzulegen, Euch die Bedeutung Eurer magischen Zeichen zu erläutern und das hab getan. Eine Art Zwischenstation für Eure Reise im bestreben Eure Magie zu vergrößern", sprach Aaron weiter und zog seine Hand zu sich zurück. Sie war noch kalt von der Magie, die von ihr ausgegangen war, daher rieb er seine Hände leicht aneinander, um sie wieder aufzuwärmen. Zwar war Kälte nichts, was Aaron störte, aber Wärme fand er dennoch gemütlicher. "Mein Vater hat angeordnet, dass ich nach Kara gehe und dort in ein anderes Haus, eine andere Familie einheirate. Morgen. Wenn das nicht mit zur Prophezeiung gehört, glaube ich nicht, dass ich und meine Kraft diejenigen sind, mit denen Ihr und Eure Kraft Euch vereinigen sollt", erzählte er Merthin auch ehrlich. Aaron stockte, schaute den Blonden an und wendete im Kopf dabei den Gedanken hin und her, es doch einfach auszusprechen. >Ich bin eine Hoheit<, mehr bräuchte er doch nicht sagen, damit Merthin begreifen würde, aber es wollte ihm einfach nicht so einfach über die Lippen kommen. "Wisst Ihr, ich bin-", hatte Aaron gedruckst, aber es fast ausgesprochen, als er von jemanden unterbrochen wurde, der in Merthins Zelt gestürmt kam. "Merthin, Soldaten!", es war Jenna, die überstürzt hereinplatzte und etwas säuerlich dreinblickte, da ein entsprechender Ruf durchs Lager gepfiffen worden war, der Blonde aber nicht geantwortet hatte. Als sie Aaron erkannte, schaute sie erst verwundert, dann kritisch und dachte sich vielleicht ihren Teil, zumindest sagte sie nichts mehr, sondern machte hektische Gesten nach draußen, dann huschte sie wieder davon. Höchstwahrscheinlich auf dem schnellsten Weg rüber zu Falk, um ihn darüber zu informieren, dass Aaron hier war. Ob sie es für keinen Zufall mehr hielt, dass sie nun schon das zweite Mal von Soldaten überrascht wurden, die ihre Sachen durchwühlen wollten, immer wenn Aaron bei ihnen war? Ihr Blick hatte so ausgesehen. Aaron hatte sich vom Boden erhoben, blickte verdattert und ängstlich zum Zelteingang. Schon wieder Soldaten? Genau wie beim letzten Mal sollten sie Aaron hier nicht unter den Leuten finden, sie würden weg müssen. "Kennt Ihr wieder einen guten Weg ungesehen hier weg?", fragte Aaron den anderen leise in der Hoffnung, dass ihm diese Vorfälle nicht angelastet werden würden. Er wollte niemanden hier in Gefahr bringen, nur Zeit mit Merthin verbringen, das bisschen zumindest, was noch übrig war, bevor er das Land würde verlassen müssen. Merthin [[BILD=8255071.jpg]] Merthin sah deutlich, dass seine Frage, wer er sei, Aaron mit sich hadern ließ. Offenbar war es nicht einfach für ihn, ihm zu offenbaren, aus welcher Familie er stammt und welche Position er hinsichtlich des Königs einnahm. Es war ja nicht so, dass alle Adeligen bedingungslos akzeptierten, wie König Corvo regierte und sein Volk unterdrückte. Die Kritiker waren rar und lebten gefährlich, aber es gab sie. Zögerte der andere nun deshalb, weil er ein Kritiker war - wobei das verwunderlich wäre - oder weil er aus einer dem König näherstehenden Familie - womöglich die des Heerführers - stammte. Als er zunächst keine Antwort erhielt, fragte er weiter. Vielleicht war Aaron ja gesprächiger, wenn es um die Prophezeiung ging... und tatsächlich regte sich der Braunhaarige bei diesem Thema, signalisierte seine Vermutung, dass er der rote Krieger war. Aber welche Rolle trug Aaron in dieser Geschichte? Würde er ihm Gewissheit geben, dass sie etwas Besonderes verband? Dass sie beide Teil der Prophezeiung waren? Dass er der blaue Krieger war? Merthin beobachtete, wie der andere zur Wasserschüssel ging. Was hatte er denn jetzt vor? Abwartend sah er Aaron zu, wie dieser mit der Schüssel zurückkehrte und sich setzte. Merthin hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wartete ab, was nun kommen würde. Ob der andere ein Wasser-Magier war? Das würde das Blau zumindest erklären... Aaron wirkte nervös, wie jemand, der etwas Verbotenes tun wollte, aber noch mit sich haderte. Und vermutlich war es auch so - irgendwie. Als er nun aber die Hand ins Wasser tauchte, spürte Merthin ganz deutlich, wie Energie ihn berührte, magische Energie. Er sah, wie das Wasser vibrierte und der Hand zu folgen schien, als sie wieder erhoben wurde. Anders als bei anderen Menschen, blieb das Wasser in der Hand und nichts tropfte hinab. Zumindest bis Aaron zwei Finger öffnete und so ein bisschen zurück in die Wasserschüssel kippte. Doch es war kein Wasser, das zurückkehrte, sondern Eis! Aaron war ein Eismagier! Merthin sah erstaunt zu und setzte sich nun doch dazu, staunend dabei zusehend, wie Aaron in seinem Element agierte. Er spürte, wie die Kälte, die von ihm ausging, auf seiner Haut kribbelte. Nebliger Atem tanzte vor Aarons Gesicht und den Feuermagier fröstelte leicht. Fasziniert sah er auch zu, wie Merthin bald hier bald da das Wasser berührte und es damit gefrieren ließ, bis der Braunhaarige zu sprechen begann. "Das sehe ich...", sagte Merthin leise und noch immer gebannt auf das Wasser schauend, das nun in Gänze eingefroren wurde. "Eis ist dein Element. Du bist der Blaue, der frostige Blaue", sagte er und blickte irritiert auf, weil Aaron sich da nicht so sicher zu sein schien. "Was du sagst, macht keinen Sinn!", sagte er bestimmt. "Ja, du hast mir geholfen, die Zeichen zu lesen und viele Dinge herauszufinden. Aber da ist viel mehr, das uns verbindet. Und sag nicht, dass du es neulich nicht auch gespürt hast, als deine Hand Schicksal berührt hat." Er sah Aaron eindringlich an. "Wir gehören zusammen..." Merthin spürte, wie sehr er daran glauben wollte. Er hatte die ganzen letzten Tage daran geglaubt, auch wenn er sich versucht hatte einzureden, dass es auch nicht so sein könnte... aber tief in seinem Inneren wollte er nichts anderes, als dass Aaron sein Mitstreiter war! Und dann? Dann ließ Aaron eine Bombe platzen. Und vermutlich war es sein Unterbewusstsein, dass er nicht das sah, was offensichtlich war. Später würde er sich einen Idioten schimpfen, weil er zu blöd war, das zu sehen, was direkt vor seiner Nase lag. Doch jetzt begriff er nicht, wollte es vermutlich nicht. "Du sollst verheiratet werden? Na herzlichen Glückwunsch! Kannst ja gleich mit dem Prinzen zusammen feiern!", dass er sarkastisch klang, war ihm bewusst. "Und du? Was willst du? Liebst du sie? Wenn, dann geh und vielleicht hast du recht, wenn du sagst, dass du es doch nicht sein kannst. Zumindest kannst du versuchen, es dir weiter einzureden!!!" Merthin spürte eine unbekannte Wut in sich. Er spürte das bekannte Brennen auf seiner Haut und die Kälte verschwand. "Kann ja dein Vater froh sein, einen so pflichtbewussten Sohn zu haben!" Er griff zur Schüssel und das Eis begann zu schmilzen. Merthin stand auf und wollte noch etwas nachsetzen, denn es machte ihn wütend, dass der andere das so leichthin sagen konnte, doch nun setzte Aaron zu einer Verteidigung an. Nun zumindest bis Jenna hereinplatzte... Merthin war unaufmerksam gewesen und in diesem Moment wurde er sich auch des Pfeifens bewusst, dass er vorhin nur unbewusst wahrgenommen hatte. "Die alte Mühle!", rief er ihr nach. "In einer Woche." Merthin hatte die Schüssel abgestellt und schritt eilig durch das Zimmer. Er öffnete eine Truhe, zog sich den Umhang über, bewaffnete sich mit seinem Stiefeldolch, seinem Schwert und einem Bogen. Dann schulterte er seinen Rucksack mit Proviant Wasser Decke etc. Und seinen Köcher. Er war schon seit Tagen auf diesen Moment vorbereitet. Dann drehte er sich zu Aaron, dessen Frage er ignoriert hatte. "Ich kenne nicht nur einen", sagte er knapp. "Ich bin schon seit Tagen auf diesen Moment vorbereitet. Ich wusste ja nicht, ob ich dir trauen kann..." Damit ergriff er die Hand des anderen, wissend, dass Aaron ihm so besser folgen könnte, und führte ihn bestimmt aber zielsicher zum hinteren Teil des Zeltes, wo man hinaus durchschlüpfen könnte. "Stärke!", flüsterte er leise und sah Aaron an. Dann schob er das Zelt zur Seite und blickte sich um, bevor sie begannen, zu laufen... Die Hand in der seinigen fühlte sich gut an. Merthin war sich völlig sicher: Aaron war sein Gegenpart. Und nur gemeinsam würde sich die Prophezeiung erfüllen. Aaron [[BILD=8255067.jpg]] Aarons Blick fing sich in Merthins Augen, als dieser so fasziniert feststellte, dass Eis sein Element und er der Blaue wäre, wie der Wortlaut der Prophezeiung den zweiten Krieger beschrieb. Der Prinz konnte nicht leugnen, dass da ein gewisser Stolz in ihm hochkam und ihm eine leichte Gänsehaut seine Arme überzog. Trotz all der Verantwortung und Gefahren, die damit verbunden sein würden, wäre es Aaron eine Ehre diese Position einzunehmen und mit Merthin vereint gegen das Übel der Welt vorzugehen. 'Wir gehören zusammen...', eine erneute Gänsehaut breitete sich über Aarons Haut aus. Wenn Merthin das so sagte, mit seinem eindringlichen Blick aus diesen leuchtenden Bernsteinen, fühlte Aaron sich so besonders, so... gewollt. Es brachte den Prinzen zum Lächeln, ohne dass er es wirklich steuerte. Natürlich hatte er es letztens in der Bibliothek auch gespürt, ganz deutlich sogar, weswegen er leicht zustimmend nickte. Die Reaktion allein dieser kleinen Berührung hatte Aaron schwindelig werden lassen, da bekam er schon etwas Sorge, wieviel Energie sie in der Lage waren zu entwickeln, wenn sie es wirklich darauf anlegen würden. Eine solche Kraft war eine Bürde, nicht nur ein Geschenk!Würden sie mit dieer Verantwortung umgehen können? Gerne würde auch Aaron daran glauben, dass sie beide bestimmt waren diese Bürde gemeinsam zu meistern, aber die Zeichen standen momentan anders. Aarons Gesichtsausdruck wechselte für einen Augenblick zu einem erschrockenen, als Merthin erwähnte, dass er ja dann zusammen mit dem Prinzen feiern könne. Das Volk wusste so genau Bescheid? Wenn alle wussten, wann der Prinz abreisen würde, war es doch kein Wunder, dass es verruchte Menschen gab, die daraus Profit zu schöpfen versuchten. Für einen Wimpernschlag hatte Aarons Herz einen Aussetzer gehabt, da er gedacht hatte, dass Merthin den Zusammenhang von Aarons Situation mit der des Prinzen erkennen und in Verbindung bringen würde, doch stattdessen schien der andere wütend zu werden. Als ob er etwas dagegen hatte, dass Aaron dieser arrangierten Hochzeit nachkam und damit nicht sein prophezeiter Partner im Kampfe sein könnte. Was sollte er darauf antworten? Eine Diskussion über Aarons eigenen Willen war nutzlos, heiraten müsste er sie dennoch. Weil der König es so wollte. Weil es seine Pflicht war. Die eben noch von Aarons Magie abgekühlte Luft erwärmte sich in nur einem Augenblick und Merthins Male gerieten in Unruhe. Sein gerade erst geformtes Eis schmolz, ohne dass Merthin es direkt berührte. Aber all das bräuchte Aaron nichtmal sehen, da es auch so zu spüren war. Irgendwas brachte Merthins Feuermagie durcheinander, versetzte sie in Unruhe und Aaron erinnerte sich daran, was Merthin ihm erzählt hatte: dass seine Male darauf reagieren würden, wenn er wütend wurde. Aber warum war er gerade wütend? Aaron erhob sich von seinem Platz, trat auf Merthin zu, wollte ihm das letzte Geheimnis um seine Person ausbreiten, damit er verstehen würde, warum er handelte, wie er es tat, doch seine Zurückhaltung hinderte Aaron daran, es schnell auszusprechen, sodass er schließlich nicht mehr dazu kam, es zu sagen. Die rothaarige Frau, deren Namen Aaron von ihr nie gesagt bekommen hatte, kam herein und warnte sie vor Soldaten, die wohl auf dem Weg hierher waren. Konnte das noch Zufall sein? Ein bisschen bekam Aaron Sorge, dass er sie hierher geführt haben könnte. Er hatte sich auf dem Weg hierher zwar nicht verfolgt gefühlt, aber er bekam Zweifel, ob er auch wirklich gut darauf geachtet hatte, dass ihm keiner folgte. Er war so darauf versessen gewesen, Merthin zu finden, dass er einfach gerannt war. Hoffentlich wurde ihnen das jetzt nicht zum Verhängnis! Merthin reagierte sofort und sammelte seine anscheinend vorbereiteten Dinge zusammen. Seine Erklärung dafür war einleuchtend, dabei nahm Aaron es ihm nicht übel, dass er anscheinend an seiner Glaubwürdigkeit gezweifelt hatte. Der Prinz hoffte aber, dessen Zweifel nun ausgeräumt zu haben. Denn auch, wenn Aaron doch nicht der Blaue war, so sollte Merthin sich gewiss sein, dass er doch zumindest auf seiner Seite war. Umso überraschter war der Braunhaarige aber, als Merthin sich seine Hand schnappte und ihn recht bestimmt mit sich zog. "Merthin...", nuschelte er leise vor sich hin, während er dem Zug des anderen folgte und hinter ihm her aus dem Zelt schlüpfte. "Stärke", wiederholte Aaron dieses mächtige Wort, um ihnen die Stärke zu verleihen, ausdauernd und mit Schnelligkeit zu entkommen. Wieder war die Auswirkung des Aussprechens sofort spürbar und durch ihren Handkontakt auf sie beide gut verteilt. Merthin [[BILD=8255071.jpg]] Die Erwähnung des Prinzen schien den anderen nervös zu machen - wieder ein Detail, das ihm weitestgehend entging, während er in seiner so unbegreiflichen Wut gefangen war. Es waren andere Dinge kurz darauf ohnehin wichtiger, viel wichtiger. Und das Wichtigste war, dass Aaron mit ihm kam und sich nicht der Pflicht hingab, sondern sich für die Prophezeiung, für ihn entschied. Als er seinen Namen auf Aarons Lippen hörte, hatte er kurz die Sorge, jener würde sich gegen ihn stellen, aber es kam nichts mehr. Vielmehr stieg der Braunhaarige darauf ein, sein Mal zur Hilfe zu nehmen. Und Merthin spürte Dankbarkeit dafür, dass Aaron dadurch mithalf, zu entkommen. Und so kamen sie unbehelligt durch das Lager. Dass Marie kurz darauf in ihrem Zelt einen Ritual durchführte, um die Magie, die noch in der Luft lag, zu zerstreuen, bekamen sie nicht mehr mit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)