Entstehung in alter Zeit von Sundy ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Linus musste nicht lange warten, bis Maira kam. Sie trug ihren Topf in einer Hand. Er war wieder sauber. Sie schloss die Holztür leise hinter sich bevor sie den Topf in eine Ecke mit Geschirr stellte. Linus legte während dessen etwas Holz ins Feuer damit es noch nicht ausging. Er sah seiner Großmutter zu, wie sie sich schwermütig, ihm gegenüber, sinken ließ. Er musste sich einen Kommentar verkneifen, verzichtete aber nicht auf ein Grinsen. Maira sah dieses Grinsen und konnte seine Gedanken förmlich hören. "Pass, bloß auf junger Mann.", warnte sie ihn. Er sagte nichts dazu. "Ich seh' noch mal nach Luna und dann gehe ich in meine Hütte. Brauchst du noch was?", fragte er. Maira schüttelte den Kopf also nickte er und ging in den hinteren Teil der Hütte. Vorsichtig und darauf bedacht keine Geräusche zu machen trat er an die Hängematte seiner Schwester. Sie schlief seelenruhig. Ihr Atem ging gleichmäßig und sie schien auch keinerlei Verwandlungsschübe zu haben. In dem ruhigen Gewissen, dass es seiner Schwester gut ging, ging er wieder nach vorn. Er verabschiedete sich noch kurz von Maira bevor er ging. Maira löschte das Feuer und ging in ihr Bett. Vorsichtig duckte sie sich unter der Hängematte durch um sich auf ihr Bett zu setzen. Genau wie ihre Enkelin zog sie sich ihr Nachthemd an und öffnete ihre Haare. Ihre Haare waren lang und braun, durchzogen von grauen Strähnen. Zufrieden atmete sie aus als sie merkte wie sich ihr Rücken ans Bett anpasste. Sie konnte entspannen und das tat mehr als nur gut. Schnell schlief sie ein. "Luna, Luna", rief eine leise Stimme. Luna öffnete langsam ihre Augen. Vor ihr stand eine weibliche Gestalt. Sie war von einem weißen Nebel umgeben. Ihre Haare wehten in alle Richtungen von ihrem Kopf. Sie trug ein langes weißes Kleid, das glitzerte und um ihre Beine wehte als stünde sie in einem Sturm. Ihre Augen waren so dunkel blau wie die Nacht und scheinbar durchzogen von vielen kleinen Sternen. Luna wusste nicht, wie sie reagieren sollte also blieb sie einfach bewegungslos liegen und sah die Frau an. "Kleine Luna, ich bin der Mondgeist. Kennst du die Geschichte deines Stammes?", fragte sie. Luna nickte. "Ich hatte versucht mit deiner Großmutter zu reden aber sie scheint eine Blockade errichtet zu haben. Hör mir genau zu kleine Luna. Die Wölfe brauchen eure Hilfe. Ihre Jungen wurden geboren und die Menschen haben die Jagd auf sie verstärkt. Ihr müsst ihnen helfen zu überleben. Kannst du das tun kleine Luna?", war die nächste Frage des Geistes. Wieder nickte Luna. Sie drehte den Kopf und sah zu ihrer Großmutter. Sie würde ihr gleich morgen, wenn sie wach werden würde davon erzählen. Sie wollte den Wölfen so gerne helfen. "Aber ihr müsst vorsichtig sein. Wenn ihr die Wölfe retten wollt wird es nötig sein euch selbst in Wölfe zu verwandeln. Die Jäger können dann auch auf euch schießen.", warnte die Frau. Luna drehte den Kopf wieder zu ihr. Die Frau berührte noch kurz mit der Hand ihre Wange bevor sie sich in einen silbrigen Schweif aus der Hütte schlängelte. Luna sah dem Schweif hinterher bis sie ihre Augen wieder schloss und weiter schlief. Am nächsten Morgen wachte Luna während des Sonnenaufgangs auf. Sie sah zur Seite auf das Bett ihrer Großmutter doch es war bereits leer. Aus dem Vorderraum drang ein köstlicher Geruch nach gebratenen Schinken in ihre Nase. Schnell sprang sie aus ihrer Hängematte. Sie zog ihr Nachthemd aus und dafür ihr Unterhemd an. Als nächstes ging sie zu der Wasserschüssel und wusch ihr Gesicht. Danach zog sie sich noch ihr Kleid drüber. Da ihre Haare ziemlich durcheinander waren war es etwas schwierig sie unter dem Kleid hervor zu ziehen. Sie schnappte sich noch schnell ihre Haarbürste dann lief sie nach vorn um ihrer Großmutter von dem Mondgeist und dem, was er gesagt hat zu erzählen. Sie sah Maira wie jeden Morgen am Feuer sitzen und ihren Teil des Frühstücks fertigmachen. Heute war es, wie der Geruch schon verraten hatte gebratener Schinken. Wahrscheinlich machten die anderen Ältesten Brot und Rührei. "Großmutter ich muss dir was ganz wichtiges sagen", rief Luna aufgeregt. "Gib mir erst mal deine Bürste und setz dich.", sagte Maira ruhig. Luna kam der Aufforderung nach. Sie setzte sich neben ihre Großmutter und ließ sich die Haare durchbürsten während sie erzählte: "Der Mondgeist war heute Nacht bei mir. Er hat gesagt wir müssen die Wölfe retten. Sie haben gerade ihre Welpen bekommen aber die Jagd auf sie wurde verstärkt. Wir sollen aber vorsichtig sein, weil es wahrscheinlich nötig sein wird, dass wir uns selbst verwandeln müssen und die Jäger uns dann erschießen können." Luna war fertig mit berichten als ihre Großmutter stoppte und ihr die Haarbürste wieder zurückgab. "Das ist nicht gut. Wir werden es an der Tafel besprechen und natürlich alles tun was wir können.", sagte Maira. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)