New Worlds von lula-chan (Kollision der Dimensionen) ================================================================================ 001 | Sturm | Piraten --------------------- Der starke Wind und der damit verbundene Wellengang hat das Schiff längst erfasst und wirft es herum. Immer wieder flutet Wasser auf das Deck und durchnässt damit die Mannschaft. Für einen kurzen Moment ist ein glitzerndes Farbenmeer am Himmel zu erkennen, doch niemand schenkt dem Beachtung. Vielmehr sind sie damit beschäftigt das Schiff, genannt Floating Sun no Akatsuki, sturmfest zu machen. Das Segel ist bereits eingeholt und sicher vertaut. Der Jolly Roger dagegen flattert im Wind und bläst sich immer wieder neu auf. Das Weiß des Totenkopfes sticht dabei aus der Dunkelheit hervor. Das Farbenmeer, das immer wieder zwischen den dichten Wolken zu sehen ist, gibt dem ganzen einen noch unnatürlicheren Glanz. Es bleibt allerdings vollkommen unbeachtet. Oben auf dem Vorderdeck steht eine junge, schwarzhaarige Frau, die ihre Hände auf das Geländer stützt und auf das Treiben auf dem Hauptdeck hinab blickt. Ihre Leinenhose und ihr Oberteil sind bereits durchnässt und kleben an ihrem Körper. Selbst der tief ins Gesicht gezogene Strohhut hält Wind und Regen nur dürftig ab, sodass bereits dünne Rinnsale aus Wasser ihr Gesicht herabfließen. Mit einem Lächeln auf den Lippen sieht sie, dass alles so läuft, wie es sein soll. Jeder Handgriff sitzt perfekt und jeder weiß, was er zu tun hat. Der größte Teil der Mannschaft befindet sich an Deck und kümmert sich um die Vertauung, die anderen sichern das Innere des Schiffes. Ihr Blick gleitet auch einen Augenblick in den bedrohlich wirkenden Himmel. Sie sieht das Farbenmeer und runzelt ihre Stirn. So etwas hat sie noch nie zuvor gesehen. Es verwundert sie aber nur einen Moment. Auf der Grandline ist schließlich so gut wie alles möglich. Warum also nicht auch so ein Farbenmeer? Noch einen Moment betrachtet sie das Phänomen vor sich, ehe sie sich schweigend abwendet und nun auch ihrer eigenen Aufgabe nachgeht. 002 | Nacht | Synchro --------------------- Irika steht im Bademantel vor der Fensterfront der Wohnung, die sie gemeinsam mit Yusei bewohnt. Ihre hüftlangen, schneeweißen Haare glänzen im Licht des Mondes. Durch das Fenster beobachtet sie das Farbenmeer von New Domino City. Überall blinkt und leuchtet es. Es kommt ihr so unwirklich vor, wie im Traum, aber es ist real. Sie streicht eine verirrte Haarsträhne hinter ihr Ohr und seufzt. Ob ich mich je daran gewöhnen werde, denkt sie. Seit dem finalen Kampf gegen die Finsteren Auserwählten ist bereits ein halbes Jahr vergangen und immer noch wundert sie sich, warum sie morgens in einem weichen Bett und nicht zwischen kratzigen Decken aufwacht. Seit damals hat sich viel verändert. Satellite ist nun durch die Brücke mit der City verbunden, was den Bürgern des Slums Möglichkeiten geschaffen hat, die sie vorher niemals hätten haben können. Die Kinder können nun Schulen in der City besuchen und dort lernen. Ihre Chancen auf einen gut bezahlten Job sind so um einiges höher. Auch die erwachsenen Bürger Satellites haben nun eine Chance auf bessere Arbeit. Irika selbst arbeitet als Computerspezialistin für die Regierung. Sie kümmert sich dort hauptsächlich um das Auswerten von gesammelten Daten und der Weiterentwicklung der Duelltechniken. Bald beginnt auch der Turbo Duell Grand Prix, an dem Yusei, Jack und Crow als Team antreten. Es treten Spieler aus der ganzen Welt gegeneinander an. Es wird ein besonderes Ereignis werden, was vor allem daran liegt, dass die Spieler in Dreierteams agieren. Irika ist während des Turniers für die Analyse der Spielerdaten und Duelle verantwortlich, um so an der Gestaltung eines möglichst spannenden und mitreißenden Wettkampfes mitzuwirken. Die nächste Zeit wird also ziemlich anstrengend für Irika und sicherlich wird sie nicht nur eine schlaflose Nacht erleben. Ganz besonders freut sie sich aber schon auf die Duelle ihres selbsternannten großen Bruders und seiner Freunde. 003 | Lagerfeuer | Alchemisten ------------------------------ Samantha streicht sich eine Strähne ihres feuerroten Haares zurück, während sie in die Flammen des Lagerfeuers vor ihr starrt. Mit der rechten Hand hält sie die Kette der silbernen Taschenuhr, welche sie als Staatsalchemistin auszeichnet, fest. In letzter Zeit ist der Gedanke das alles hinter sich zu lassen ziemlich groß. Die Militärdiktatur in Amestris. Der Krieg, dessen nahestehende Präsens nicht mehr zu leugnen ist. Central City, die Stadt, in der sie aufgewachsen ist, ohne Erinnerungen an die ersten zehn Jahre ihres Lebens. Die Ungewissheit, wer sie wirklich ist, erdrückt sie und lässt sie immer wieder an sich selbst zweifeln. Vor mittlerweile zehn Jahren ist sie in einer der Seitengassen Central Citys aufgewacht. Ohne Erinnerungen. Ohne das Wissen, wie sie dort hingelangt ist. Eine junge Frau - ihren Namen kennt Samantha heute nicht mal mehr - hat sie damals in ein Kinderheim gebracht, wo sie fünf Jahre verbracht hat. Durch ihre Begabung bei der Anwendung von Alchemie hat sie nämlich im Alter von 15 die Prüfung zur Staatsalchemistin abgelegt und bestanden. Samantha seufzt und lässt ihre Uhr leicht hin und her pendeln. Der Schein eines Feuers lässt sie immer so melancholisch werden und über alles mögliche nachdenken. Eine dieser Gedanken ist, sich eine Auszeit zu nehmen, um ihre Vergangenheit zu ergründen und endlich Gewissheit zu haben, wer sie wirklich ist. Auch die Nähe des drohenden Krieges macht ihr zu schaffen und gerne würde sie dem eine Zeit lang entgehen, was aber, gerade wegen dem Krieg, nicht so einfach passieren wird. Einfach abhauen kann sie aber auch nicht. Sie würde gejagt werden und außerdem würde sie Riza, die ihr in den letzten Jahren zu einer guten Freundin geworden ist, aber auch Ed und Al, zu denen sie schnell eine tiefe Freundschaft aufgebaut hat (haben die beiden doch ein ähnliches Schicksal wie sie selbst), vermissen. 004 | Unialltag | Standard -------------------------- Maria spielt mit dem Kugelschreiber in ihrer Hand und versucht während der Vorlesung nicht einzuschlafen. Warum musste sie sich auch für ein Studium in Veterinärmedizin entscheiden? Die Arbeit mit Tieren macht ihr zwar Spaß und sie will ihr möglichstes tun, um kranken Tieren zu helfen, aber der Theorieunterricht lässt sie immer wieder an ihrer Entscheidung zweifeln. Es ist einfach ermüdend dem ewigen Gerede der Professoren zuzuhören. Maria schielt immer wieder unauffällig zur Uhr herüber. Noch fünf Minuten bis sie endlich in Freiheit ist. Zumindest in einer kurzen Freiheit, da sie am heutigen Tag noch eine weitere Vorlesung vor sich hat. Mit einem leisen Seufzen versucht sich Maria wenigstens noch die letzten fünf Minuten auf den Unterricht zu konzentrieren. Das wird ja wohl nicht allzu schwer sein. Die Sekunden vergehen und endlich klingelt es. Maria packt ihre Sachen zusammen und verlässt mit ihrer fertig gepackten Tasche den Hörsaal. Schnellen Schrittes hält sie auf den Innenhof zu und verkriecht sich hinter der Holzpalisade. Sie macht es sich in ihrem kleinen Versteck bequem und holt ihr selbstgemachtes Bento aus ihrer Tasche. Vorfreudig öffnet sie die Dose und bricht die Stäbchen auseinander, um es sich schmecken zu lassen. Viel zu lange hatte sie nichts mehr essen können. Maria legt ihre Stäbchen beiseite und starrt einen Moment auf ihre mittlerweile leere Bento-Box, ehe sie sowohl Box als auch Stäbchen wieder in ihrer Tasche verstaut und stattdessen einen Handspiegel hervorholt, um den Sitz ihres hochsitzenden Pferdeschwanzes zu kontrollieren. Mit einem leichten Lächeln streicht sie sich eine kürzere Strähne hinter ihr Ohr und packt den Spiegel zufrieden wieder in ihre Tasche. Ihr Pferdeschwanz sitzt noch perfekt. Etwas schwerfällig erhebt sich Maria und schnappt sich ihre Tasche, um zurück ins Universitätsgebäude zu gehen. Die nächste Vorlesung beginnt in wenigen Minuten und zu spät kommen möchte Maria nicht. 005 | Entschluss | Könige ------------------------- Kuroh schielt zu Neko herüber, die zusammengerollt auf dem Bett liegt und schläft. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich regelmäßig. Hin und wieder kräuselt sich ihre Nase. Leise schmatzt sie. Es ist ein friedliches Bild, das sich Kuroh da bietet, und unweigerlich schleicht sich ein seichtes Lächeln auf seine Lippen. Für einen Moment kann er die ganzen Probleme, die sie gerade haben, ausblenden. Ihre Suche nach Shiro - ihrem König - ist immer noch erfolglos. Kein Hinweis hat sie weiterbringen können. Durch Anna Kushina - den neuen roten König - wissen sie wenigstens, dass ihr Shiro noch am Leben ist. Der ungeklärte Aufenthaltsort ihres Königs ist jedoch nicht ihr kleinstes Problem. Es ist der neu auf den Plan getretene grüne König und die Tatsache, dass Kurohs ehemaliger Bruder Yukari Mishakuji, der früher ebenfalls ein Clansman des farblosen Königs Ichigen Miwa war, sich dem grünen Clan angeschlossen hat. Kuroh setzt der Gedanke daran sehr zu. Es ist für ihn schwer zu akzeptieren, vor allem da er seinem ehemaligen Bruder selbst nach all den Jahren noch unterlegen ist. Yukari hat ihn vorgeführt und es sich nicht nehmen lassen seinen jüngeren Bruder während ihres Kampfes auch noch zu unterrichten und zu belehren. Kuroh verzieht sein Gesicht, als er an den Kampf auf dem Mihashira-Tower denkt. Nur mit Müh und Not konnte er Yukari standhalten. Auch wenn er es im Kampf nicht zugeben wollte (dazu ist er einfach zu stolz), musste er einsehen, dass sein Bruder nicht ganz unrecht hatte. Noch ist er zu schwach, noch kann er seinem König keine Hilfe sein, doch das wird er ändern. Wenn er seinem König gerecht werden will, wenn er ihm keine Last sein will, bleibt ihm auch gar nichts anderes übrig. Er wird trainieren, um stärker zu werden und seinen König und auch Neko in Zukunft beschützen zu können. 006 | Lernen | Fusion --------------------- Jonouchi stöhnt auf. Er starrt auf ein Blatt voller Zahlen, hat allerdings keinen Plan, wie er aus ihnen schlau werden soll. Sie machen für ihn einfach keinen Sinn. Selbst die Erklärungsversuche seiner Freunde haben bisher nichts gebracht. Anzu seufzt aus. Sie ist am Verzweifeln und weiß einfach nicht mehr, wie sie es noch erklären könnte, damit Jonouchi es kapiert. Sie wirft einen Blick zu Yugi, der angestrengt versucht endlich eine Lösung für ihr Problem zu finden. Ihr Blick geht zu Honda, doch von ihm kann sie derzeit keine Hilfe erwarten. Er starrt nämlich auf das gleiche Aufgabenblatt, das auch Jonouchi gerade bearbeiten will, nur kommt er dabei besser zurecht, auch wenn er ein paar Probleme hat. Anzu schaut zurück zu Jonouchi, ihren Kopf dabei auf ihrer Hand abgestützt. Langsam bläst sie Luft aus ihrem Mund. Sie hat gerade das Gefühl, dass bei Jonouchi Hopfen und Malz verloren ist. Irgendwie müssen sie ihrem Freund aber dennoch helfen, damit dieser nicht durch die Prüfungen fällt und womöglich das Schuljahr wiederholen muss. “Ach, Mann! Das hilft doch alles nichts. Ich bin einfach zu blöd für die Welt”, meint Jonouchi theatralisch. Er lässt seinen Kopf auf das Holz des Tisches sinken. “So schlimm ist das doch gar nicht. Wir müssen doch nur den richtigen Ansatz finden”, versucht Yugi ihn zu beruhigen. Ein leichtes Schmunzeln bildet sich auf Anzus Lippen. Yugi ist einfach nur ein herzensguter Mensch, der nur das beste für seine Freunde will. Wenn man aber mal bedenkt, wie Jonouchi und Honda früher zu Yugi waren, kann man kaum glauben, dass sie heute seine besten Freunde sind. Yugi hat sich damals immer nur Freunde gewünscht und sie schlussendlich in den beiden gefunden, die ihn damals gequält haben. “Ich hab's!”, ruft Yugi plötzlich und versucht es Jonouchi nun anhand von Duel Monsters zu erklären. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)