Des Kaisers Mätressen von Pragoma ================================================================================ Kapitel 2: Konan, erste Mätresse des Kaisers -------------------------------------------- Keine Ahnung, wie lange die Reise dauerte, aber sie kam mir lange, zu lange vor, denn ich musste den gesamten Weg laufen, was ich nicht gewohnt war. Mir brannten demnach die Füße und jeder weitere Schritt verursachte enorme Schmerzen, da ich mir Blasen gelaufen hatte. Aber immerhin hatte ich kein Gepäck zu tragen. Man hatte es mir zudem schlicht verweigert, irgendwas mitzunehmen, was mich an mein altes Leben erinnerte. Man sagte nur, dass ich in Konoha neu ausgestattet werden würde, und zwar mit allem, womit man eine Frau ausstatten würde. Als ob. Ich wusste ganz genau, dass Frauen im Harem nur das bekamen, was sie sich verdienten und das war nicht immer das Beste. Beschweren wollte ich mich aber nicht, denn noch hatte ich dazu gar keinen Grund. „Träum nicht, lauf weiter!" Man stieß mich unsanft an und fast wäre ich vorwärts in den Sand gefallen. Jedoch konnte ich mich gerade so fangen, lief unter Schmerzen weiter und verfluchte innerlich diesen Bisonbullen von einem Mann, der sich Wächter nannte und mich wie eine Kuh vor sich hin schob. Verfluchter Drecksack. So ging man nicht mit mir um! Ich stammte schließlich noch immer aus einer Fürstenfamilie und diese hatte Stolz und Würde. Davon würde ich mir nichts nehmen lassen. Nicht von einem dahergelaufenen Wächter, noch von einem Kaiser. Apropos Kaiser. Mittlerweile wusste ich, dass dieser Bastard, der meine Eltern hinrichten ließ nur der Bruder des ehemaligen Kaiser war und der gar nicht anwesend war. Ich wusste also nicht, wer der Kaiser war und es war mir auch egal. Ich hatte keine Lust diesen überhaupt kennenzulernen. Wozu auch? Dienen würde ich ihm ganz sicher nicht. Weder körperlich, noch sonst irgendwie. Ich war schon immer rebellisch und das hatte ich von meiner Mutter. Sie war wie ein wildes Pferd. Anmutig und mit Schönheit gesegnet, dass es allen Mannsbildern die Sprache verschlagen hatte. So auch meinem Vater, der sie mehr und mehr zu sich hat rufen lassen und schließlich ich auf die Welt kam. Es war schon Liebe, aber auch selten, dass eine Mätresse die Ehefrau eines Fürsten wurde. Klang fast wie ein Märchen, aber meine Mutter hatte schon immer einen recht starken Willen gehabt und den hatte ich ebenfalls. Ich würde ebenfalls kämpfen, nicht aber um die Gunst des Kaisers zu gewinnen. Nein, ich würde eher darum kämpfen, seinen Kopf rollen zu sehen. Und erst, wenn dieser rollte, würde ich endlich Genugtuung verspüren, für das, was noch alles folgen würde. Noch hatte ich keinen Plan, aber dumm war ich nicht. Notfalls müsste ich eben doch meine Reize einsetzen und davon hatte ich nicht wenige. Aber das käme zum Schluss, denn ich hatte nicht vor, mich diesem hinzugeben. Körperliche Gelüste zählten nämlich nicht unbedingt zu dem, was ich sonst so pflegte, auch, wenn ich täglich von schönen Männern und Frauen umgeben war. Ich war aber auch noch jung, gerade mal achtzehn Jahre und lieber hatte ich meine Erfüllung im Fechten und Reiten gesucht, als im Inneren eines Mannes oder einer Frau. Welch eine Verschwendung, würde jetzt mancher denken, aber ich nenne es nicht Verschwendung, sondern Überlegenheit. Man kann auch anders. Natürlich lagen Sex und Macht dicht nebeneinander, aber das war nicht mein Gebiet. Ich benutzte lieber meinen Kopf, würde sehen, wie weit ich überhaupt kam und dann würde ich zuschlagen. Meine Rache bekommen und den Fall einer ganzen Dynastie mit ansehen. Ein herrlicher Gedanke, der aber je unterbrochen wurde, da wir scheinbar endlich angekommen waren, die Tore Konohas passierten und eilig in den Palast getrieben wurden. Ich war nicht alleine, man hatte noch einige andere mitgenommen und nun standen wir im Thronsaal und warteten. Zu lange, wie ich empfand und nach gefühlten Stunden, gab sich wohl endlich auch der Kaiser die Ehre und musterte uns kritisch. Wie Ware betrachtete man uns, sortierte uns aus und ich fand mich schließlich zusammen mit zwei Frauen auf der linken Seite. Was auch immer diese Seite zu bedeuten hatte. Wohl war mir dabei jedenfalls nicht, auch nicht, als der Kaiser auf mich zukam und mir harsch das Kinn anhob und mich mit seinen, kalten, schwarzen Augen ansah. „Sehr hübsch. Du wirst dem Kaiser sicher gefallen", grinste er mich süffisant an und wenn, der nicht der Kaiser war, wer dann? War der überhaupt anwesend oder war der zu feige anzutanzen? Mir war es egal, denn ich verachtete bereits alle, die mich hierher gebracht hatten. Dazu zählte auch der Kerl vor mir, der sich als „Madara Uchiha" vorstellte und zudem erklärte, dass er einst Kaiser und nun der engste Berater sei. Mir war das egal. Alle waren sie mir egal. Ich hasste sie, wollte sie alle tot sehen und erst recht den Kerl, der meine Eltern auf dem Gewissen hatte. „Bringt sie weg, wascht sie und kleidet sie neu ein!" Madara deutete auf die Tür und wieder scheuchte man uns wie Gänse durch zahllose Gänge und nicht einmal den Weg merkte ich mir. Wozu auch? Ich würde ganz sicher nicht zum Kaiser gehen. Nicht jetzt und auch nicht dann, wenn er mich rufen ließ. Wenn er mich je rufen würde. Sicher war das nämlich nicht. Es gab selbst bei uns Frauen im Harem, die nie gerufen wurden. Nicht, weil sie hässlich waren, eher aus dem Grund, dass sie nicht in der Lage waren, Kinder zu gebären. „Weiter!" Wieder trieb man mich voran, aus meinen Gedanken und kurz knurrte ich, drehte mich um und sah den Wächter hinter mir wütend an. Doch den beeindruckte das wenig, er lachte sogar, was mich nur noch wütender machte. Unverschämter Klotz, aber der würde sich noch wundern, dachte ich mir, ehe man schon eine riesige Tür öffnete und uns reinschob. Wow. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Der Raum war stattlich, ebenso die Möbel und erst recht die Frauen, die sich hier tummelten. Eine schöner, als die andere und doch hob sich eine ganz enorm von ihnen ab. „Ihr könnt gehen. Um alles weitere kümmere ich mich selber", lächelte sie den Wächtern zu, deutete galant zur Tür und richtete sofort ihren Blick auf uns. „Mein Name ist Konan, ich bin die liebste Mätresse des Kaisers und mein Wort ist hier im Harem Gesetz." Die erste und wichtigste Mätresse. Jene Frau, die das schaffte, war im Begriff Ehefrau des Kaisers zu werden und hübsch war sie. Blaue Haare, dazu ein engelsgleiches Gesicht und ihre Augen ... sie wirkten beinahe magisch. Ich war beeindruckt von ihr, aber anlegen sollte ich mich nicht mit ihr. Schon einmal hatte ich Streitereien im Harem mitbekommen und den Kürzeren zog eindeutig die Mätresse, die unter der Ersten stand. Meist endete das mit dem Tod und darauf wollte ich es nicht anlegen. Zwar entschied das der Kaiser, aber auch die erste Mätresse hatte eine Mitspracherecht, was das betraf. „Sollte sich mir eine in den Weg stellen, dann werde ich ungemütlich." Da war auch die erste Drohung und Konans Blick nach zu urteilen, sollte man diese ernst nehmen. Ich nickte daher, gab an, sie verstanden zu haben und lächelte schwach. „Wie heißt du?", wollte sie von mir wissen, hob im Gegensatz zu den Wachen beinahe schon zärtlich mein Kinn an und sah mir direkt in die Augen. Ihre Augen waren nicht nur magisch, sie zeigten auch Stolz und eine gewisse Leidenschaft konnte ich in diesen erkennen. „Ich habe keinen Namen", antwortete ich ihr, worauf sie mich kalt ansah. Warum auch immer, ich war mir nicht sicher, warum ich plötzlich so angesehen wurde. „Stell dich darauf ein, dass dich der Kaiser niemals zu sich rufen wird. Blond mag er nicht, ebenso sonnengebräunte Haut", erklärte sie mir, packte mich aber dennoch und schob mich in Richtung Badezimmer. „Wascht sie, kleidet sie ein und dann führt sie dem Fürsten vor. Sie wird für ihn tanzen!" Ich sollte tanzen? Verwirrt sah ich Konan nach, die das Bad jedoch schon wieder verlassen hatte und sich um die anderen Mädchen kümmerte. „Na komm oder wollt ihr den Fürsten warten lassen?", fragte mich ein Mädchen mit blonden Haaren, die mir irgendwie ähnelte und doch nicht mit mir verwandt war. Rasch schüttelte ich auf ihre Frage hin den Kopf, legte meine Kleider ab und ließ mich mehr oder weniger waschen. „Ich bin Ino und ebenfalls Mätresse, aber wie Konan schon sagte, mag der Fürst scheinbar keine blonden Haare." Aja? Nun gut, mir sollte es recht sein, denn dann hatte ich zumindest meine Ruhe. „Sein Bruder aber bevorzugt blond und ab und an diene ich ihm." Sein Bruder? Na das konnte ja heiter werden, aber wer dachte schon daran, dass der Fürst einen Bruder haben könnte? Ich nicht. Mir war es auch schlichtweg egal, ebenso wie alle anderen, die hier anwesend waren. „Du redest nicht viel, kann das sein?", wollte Ino von mir wissen, worauf ich nickte und mich endlich in die große Wanne begab und leise seufzend die Augen schloss, da das warme Wasser wirklich guttat und mich entspannen ließ. Zudem hörten auch endlich meine Füße auf zu brennen, auch, wenn ich unschöne Blasen erkennen konnte. Nicht sehr schön und damit tanzen? Nicht, dass ich nicht tanzen könnte, aber damit war das Ganze doch etwas unangenehm. Leise seufzte ich auf, entspannte mich etwas mehr und schob den Gedanken an meine Füße weit weg. Zu weit, denn Ino rüttelte sanft an mir und weckte mich somit. Die Badezeit war demnach vorbei und ich erhob mich langsam aus der Wanne, griff nach dem Handtuch und ließ es aber gleichsam fallen, da Ino wie am Spieß schrie. Ich zuckte in mich zusammen, nicht aber wegen Ino, sondern daher, weil kaum später die Tür aufschlug und Konan eintrat. Und das mit einem Blick, der zum Fürchten war. Grob packte sie Ino an den Haaren und sah sie dennoch ruhig an. „Was schreist du so herum?" Ino deutete auf mich. "Es ist ein Junge, kein Mädchen." Konan ließ ab von ihr und schritt nun auf mich zu. Schluckend krallte ich mich in meinem Handtuch fest, was nur das Nötigste meines Körpers bedeckte. „Mach das Handtuch weg!", verlangte sie von mir, worauf ich es einfach achtlos fallen ließ und beschämt wegblickte. Noch nie hatte mich jemand nackt gesehen, erst recht keine Frau. „In der Tat ist er ein Junge", hörte ich sie sagen. „Aber das tut keinen Abbruch und für mich ist er keinerlei Gefahr." Versöhnlich tätschelt sie mir die Wange und ich sehe ihr fassungslos nach. Wie kann sie nur so locker damit umgehen? Gut, ich war keine Gefahr, ein Junge und konnte keine Kinder gebären. Konnte ich das wirklich nicht? Ein gemeines Grinsen legte sich bereits auf meine Lippen, ehe ich mich abtrocknete und von Ino anziehen ließ. Zwar sollte ich heute nur tanzen, doch ich war mir sicher, dass ich schon sehr bald in den privaten Gemächern des Kaisers tanzte. Und nicht nur tanzen würde ich, da war ich mir mehr als sicher. Jedoch alles zu seiner Zeit, denn so leicht würde ich es dem Kaiser nicht machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)