The Forgotten von Meilenstein (A story from the one piece world) ================================================================================ Prolog: Death Silence --------------------- Die Wellen schlugen gegen sein kleines Fischerboot, dadurch geriet es leicht ins Schwanken, aber das war nichts, was ihn beunruhigen würde, denn er war jetzt von Beruf Fischer. Der 27-jährige Mann stemmte seinen Fuß gegen eine Holzkiste, die an Deck lag und zog seine Angel nach hinten. Viel Geld hatte er in diese investiert. Etwas Großes hatte angebissen, jedenfalls war es stark. Nach ein wenig hin und her, schaffte er es, den gefangenen herauszuziehen. Es war keine Enttäuschung, aber auch nichts Besonderes gewesen. Ein schlichter guter Fisch, der beim richtigen Händler etwas einbringen konnte. Wenige Kilo schwer, aber dafür in einem guten Zustand. "Der 25te für heute, ich denke das sollte für heute reichen." Meinte er stolz und der Mann nahm den Fisch aus, anschließend lagerte er diesen kühl und segelte in Richtung Heimat. Seine Heimatinsel Mammoria war nicht weit entfernt. Diese Insel lag im North Blue und war nicht besonders groß. Ein größeres Dorf befand sich auf dieser. Die Bewohner waren sehr abergläubisch und man musste einen bestimmten Gott verehren, wenn man auf dieser Insel lebten wollte. Die Insel war außerdem dafür bekannt, dass besonders viele giftige Pflanzen in den Wäldern wuchsen. Die alten Minen der Insel wurden vor langer Zeit geschlossen, als diese drohten einzustürzen. Kaum einer erinnerte sich, was man dort eigentlich suchte. Der Fischer, der dort wohnte, hieß Aisutawa Zanko, nun jedenfalls war das sein zurzeit angenommener Name, nachdem er aus der Marine austrat. Er wollte zukünftigen Stress mit Piraten meiden, deswegen legte er seinen ursprünglichen Namen wieder an. Seine Familie lebte hier nicht mehr und seine zwei jüngeren Brüder waren auch schon längst fort. Selbst seinen Halbbruder hatte Aisutawa lange nicht mehr gesehen. Der Fischer war nicht besonders auffällig und die Leute nahmen ihn auch nur als den Fischer wahr. Diese Einsamkeit störte den Mann nicht. Aisutawa lebte hier, weil er sehr viel Nostalgie mit dieser Insel verband. Der Mann war hier aufgewachsen und hier hatte er viel erlebt. Freunde, Verrat, den Blutsschwur mit seiner kleinen Schwester, der falsche Leutnant bis hin zu der Konfrontation mit seinem Vater und dessen Wahrheit. Er war froh, dass das alles schon längst vorbei war. Sein gewohnter Alltag war ihm wichtig. Er war faul geworden und nur ungern bürgte er sich große Aufgaben auf. Es widersprach jedoch seinem ursprünglichen Verhalten, aber Aisutawa war gerecht und sanftmütig geworden. Seine Pflichten als Marinesoldat hatte er nie vernachlässigt, selbst damals nicht, als er den Glauben an die Marine verlor und sein Lehrmeister aus seiner Einheit ihn eine Waffe gegen die Brust gehalten hatte. Er legte am Dock im Hafen von Mammoria an und machte sein Fischerboot fest. Die Träger und der Händler kamen herbei und nach einer kurzen Verhandlung nahm der Fischer seine Bezahlung entgegen. Es war weniger als das letzte Mal, aber der Händler versicherte ihn, dass die Preise für Fische sanken und er deswegen nicht mehr viel einnehmen konnte, aber wer bestimmte das? 'Immer diese Ausreden, als würde es irgendjemand bestimmen.' Dachte Aisutawa. Er wollte sich damit nicht beschäftigen. Diskussionen empfand der Fischer als lästig. Die Insel unterstand niemanden, nicht einmal der Marine, die in diesen Gewässern nur selten vorbeifuhr. Ein wenig ausgepowert lief der Mann mittleren Alters die steilen Treppen nach oben zu seinem Haus. Es war ein zweistöckiges Holzhaus, es war von seinem Großvater erbaut worden. Die Sonne stand noch am Himmel. Den restlichen Nachmittag wollte er an einem ruhigen Ort verbringen. Selbst wenn die Insel religiös war, so war es Aisutawa nicht. Unbewaffnet trottete er durch den einzigen Wald der Insel, der sich in einer Halbmondform um das Dorf ausgebreitet hatte, wenn man dem Weg folgte, dann war man innerhalb von einer Stunde am anderen Ende der Insel angelangt. Eine kleine Lichtung abseits des Weges bot einen guten Blick über das Meer. Aisutawa hatte dies früher als geheimen Ort bezeichnet. Er setzte sich auf einen großen Felsen und genoss die Aussicht. Der Fischer hatte einen gefangenen Fisch behalten. Der Mann machte sich ein Feuer, wie er es von seinem Ersatzvater gelernt hatte und brat den Fisch. Im Anblick des Sonnenuntergangs, döste der Mann ein wenig. Die Gedanken an seine alte Einheit ließen ihn überlegen was wohl die Männer im Moment trieben. Ob sie nun unter einer Schreckensherrschaft litten oder ob es ihnen alle gutging. Sein Austritt hinterließ ein paar Narben. Nicht jeder konnte das akzeptieren. Alles begann mit diesem einen Piraten, der ihn vergiftete. Er bot dem Verfechter der Gerechtigkeit, als Barkeeper getarnt, einen vergifteten Wein an. 'Death Silence' war ein berüchtigtes Gift. Wenn man befallen wird, wird der Körper schlapp und die Zunge taub. Man verliert binnen von Minuten die Kraft zu reden. Wenn die Dosis nicht tödlich war, so kämpfte der Körper mehrere Tage, bis alle Organe versagten. Es gab nur 1%, welches das Gift überlebten. Einen Tag vor der Verkündung, dass er an der Schlacht auf dem Marineford gegen Whitebeard und seine Bande kämpfen sollte, verlor Aisutawa die Kraft zu reden. Der junge aufstrebende Mann verlor seine Fähigkeit zu kämpfen und er verbrachte die nächsten drei Monate im Krankenhaus. Er starb jedoch nicht. Als es ihm wieder gutging, denunzierte Akainu die Schwäche des jungen Mannes und entriss ihm seine Stellung. Die Rückendeckung des alten Flottenadmirals Sengoku verschwand, als er zurücktrat. Aisutawa traf die Entscheidung an diesem Tag für immer von der Wildfläche zu verschwinden. Nun war der Mann nur noch ein gewöhnlicher Zivilist und niemand wusste es. Solange die Piraten sich von seiner Insel fernhielten, würde es ihn nicht mehr interessieren. Vereinzelt verirrte sich ein Piratenschiff hierher, aber die Dorfbewohner waren nicht schwach und außerdem war Aisutawa immer noch im Besitz seiner Königswaffe. Sein Schwertkampfmeister, den er jetzt schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, hatte ihm eine starke Schwertkampfkunst gelernt, die Aisutawa immer noch beherrschte. Sie reichte allein aus, um die Piraten jedes Mal in die Flucht zu schlagen. Ein anderes Marineschiff hatte er in letzter Zeit nicht gesehen. Sie schienen diese Gewässer zu meiden. Der blauhaarige blickte zur Sonne hinauf. Seine dunkelblauen Pupillen schmälerten sich. Es sah nach Sturm aus. Ein vereinzeltes Blatt verirrte sich in sein etwas rundliches Gesicht. Aisutawa fegte es fort. Langsam zog die Dunkelheit über die Insel und die Abendsonne verschwand am Horizont. Es wurde kalt, deswegen zog der Mann seine schwarze Jacke enger. 'Und ab zurück, morgen geht es wieder früh raus.' Dachte er und der Mann stand auf. Aisutawa räumte die Stelle auf und beschloss zurückzugehen. Da niemand auf ihn warten sollte, ließ er sich dabei Zeit. In dem Wald lebte niemand und auch keine wilden Tiere gab es. Dieser Wald bot an jeder Ecke giftige Pflanzen, nur die Insekten, die dagegen immun waren, krabbelten über den Boden. Ein unerwarteter Windhauch durchfegte plötzlich den Wald. Verwirrt schaute er zurück und dann wieder nach vorn, normalerweise war der Wald so dicht bewachsen, dass dies eigentlich nicht möglich war. Der Wind würde niemals so plötzlich aufkommen und selbst wenn, war der aufkommende Sturm noch zu weit weg. Aisutawa sah in den Himmel, dieser war wolkenfrei. 'Hier stimmt etwas ganz und gar nicht.' Er eilte zur Stadt zurück. Irgendetwas hatte sich plötzlich geändert. Irgendetwas war auf dieser Insel passiert, seine Intuition, sowie sein Gespür für Gefahr meldeten sich. Ein dumpfer, langer Ton hallte durch sein linkes Ohr. Aisutawa ignorierte dies. 'Womöglich eine Teufelskraft..., aber von so etwas habe ich noch nie gehört...' Seine Spekulationen gingen sogar so weit, dass sich womöglich größere Gefahren nach Mammoria verirrt hatten Als Aisutawa aus dem Wald stürmte, erhaschte er einen kurzen Blick auf den Hafen. Der Mann sah kein fremdes Schiff. 'Diese Stille!' Verwundert wanderte seinen Blick wieder in den dunklen Wald. Plötzlich zitterte er, etwas ließ ihn plötzlich erschaudern. Für einen Moment spürte er etwas, was ihm Angst machte, während der Mann selbst aber nichts sah, was dies verursachen hätten können. Der ehemalige Marineangehörige eilte zu seinem Zuhause und er legte sich seine alte Waffe um. Sein Katana. Damals hatte einer seiner jüngeren Brüder einen Schmuggel aufgedeckt, dabei kam diese alte Waffe zum Vorschein. Es gehörte einem alten Kriegsheer aus vergangenen Zeiten, der in einer Schlacht starb, sein legendäres Katana zerbrach dabei. Ein namhafter Schmied schmiedete das Katana neu, indem er beide Hälften zusammenschmolz. Das Katana war dafür nur noch ein dreiviertel so lang, wie ein normales, aber dafür ein kleiner Spalt breiter. Es hatte bisher alles damit zerschnitten, was sich Aisutawa in den Weg gestellt hatte. Es war ein Geschenk gewesen, wenn man es anders nennen wollte, ein Abschiedsgeschenk. Langsam bildete sich der Abendnebel, der normalerweise in die Stadt kam, wenn die Temperaturen fielen, aber heute fielen sie besonders schnell. 'Dieses Gefühl... ich... es... kommt mir bekannt vor.' Aisutawa wagte nun einen Kontrollgang durch die Stadt, denn er wollte sichergehen, dass der Mann sich nur getäuscht hatte. 'Es kann nicht sein... es kann nicht sein.' Redete sich der blauhaarige ein. Seine linke Hand war fest um den Griff seines Katanas gehüllt. Sein Hals wurde trocken und das Atmen fiel schwerer. Etwas lag in der Luft. Als der Mann unten am Hafen ankam, stellte Aisutawa fest, dass niemand zu sehen war. Kein Feind, kein Monster, nicht einmal ein Stadtbewohner, aber dieser unnatürliche Windhauch von zuvor, hatte er deutlich wahrgenommen. Etwas kratzte stärker in seinem Hals und er fühlte sich schwach. Ein ihm bekanntes Gefühl. 'NEIN! Wie kann das sein? Wieso ist es hier? WIESO?' Aisutawa kämpfte gegen dieses Gefühl an. Schweiß perlte sich von seiner Stirn. Das Knacken von Steinen war zu hören und etwas rollte zur Seite. Ein schweres dumpfes Geräusch folgte und Aisutawa spürte hinter sich eine bösartige Präsenz. "Du stehst noch?" Hörte der Mann sagen. Es war eine fremde Stimme. Der Fischer drehte sich um, dabei versuchte er das Katana zu ziehen, aber seine Kraft ließ nach. Seine Hände gehorchten ihm nicht mehr. Ein großer kräftiger Mann komplett in schwarz gehüllt, stand mitten auf dem Platz. Eine diagonale Narbe war über sein Gesicht gezogen und seine Pupillenfarbe war blutrot, dabei hatte er ein mörderisches Grinsen aufgesetzt und die muskelbepackten Arme waren versteckte er in seiner Jackentasche. 'Er... ist er... daran schuld?' Der Kopf brummte. Dieser nervige Ton im Ohr war noch da. Die nötige Konzentration brachte er nicht mehr auf. "Dabei sollte doch jeder auf dieser Insel inzwischen betroffen sein? Du stehst sogar im Zentrum von dem Ganzen." Der Fremde kam langsam auf ihn zu. Er war fast zwei Köpfe größer als Aisutawa. Seine Schritte waren schwer. Die schwarzen Springerstiefel zermalmten alles, was auf dem Boden lag. 'Ich...' Als der Fremde nicht mal drei Schritte von ihm entfernt stand, begangen die Beine nachzugeben. Aisutawa ging widerwillig in die Knie. Seine Kraft floss aus dem Körper. 'Das... nicht... schon... wieder...' Es war dasselbe Szenario wie vor dem Krieg. 'Dieses Gefühl..., es ist... dieses verdammte Gift.' Der Fischer sah nach oben in das grinsende Gesicht seines Peinigers. "Jämmerlich, aber erstaunlich zugleich." Begann der Mann: "Also haben wir da jemand, der wohl ein starkes Immunsystem hat. Normalerweise wird selbst der größte Feind damit fallen, aber gut, lange machst du das auch nicht mehr. Ich werde ein wenig nachhelfen müssen." Aisutawa spürte einen heftigen Tritt. Es riss den Fischer von den Füßen. Diese ungeheuerliche Kraft und dieser darauffolgende Schmerz beeinträchtigten Aisutawas Bewusstsein. Der Mann flog einen kurzen Zeitraum durch die Luft. Aisutawa wusste nicht wie lange. Die Wucht des Tritts war so stark gewesen, dass er erst einige Meter von der Hafenkante entfernt ins Wasser flog. Durch die fehlende Kraft sank der Mann sofort. Er konnte aber eigentlich schwimmen, aber dazu hätte er bei Bewusstsein sein müssen. Mit den letzten Versuchen irgendeine Anstrengung aufzubringen, versuchte Aisutawa seinen Körper dazu zu bewegen nach oben zu schwimmen, aber er sank immer weiter in die Tiefe. Es fühlte sich so an, als würde ihn etwas ergreifen und weiter nach unten ziehen. Irgendetwas Unsichtbares hatte ihn ergriffen, zumindest glaubte er das und es zog ihn mit sich in unbekannte Tiefen: "Brauchst du deine Seele noch?" Fragte ihn plötzlich jemand aus der Dunkelheit. Die Schwärze, die aus der Tiefe des Meeres kam. Aisutawa wusste gar nicht, dass das Gewässer vor dem Hafen so tief war? "Ich habe dich etwas gefragt, brauchst du sie noch?" Abwesend starrte der Fischer in die Ferne, zur Oberfläche. Was wollte der Fremde jetzt noch? Aisutawa verstand das nicht. Wieso fragte jemand überhaupt? Wer wollte denn hier schon etwas haben? Hier unten in den Tiefen des North Blues. In der Dunkelheit, die alles vergessen lässt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)