The Forgotten von Meilenstein (A story from the one piece world) ================================================================================ Kapitel 12: In die Enge getrieben --------------------------------- Der Hüne, der der sich nun als Mitglied der Marine zu erkennen gab, hielt seine Waffe weiterhin auf Aisutawa gerichtet und sein bedrohlicher Blick ließ ihn weiterhin undurchschaubar wirken. Ruhig und konzentriert schaute der ehemalige Vizeadmiral zu dem Hünen zurück. Durch die Teleschnecke rauschte es und man hörte eine männliche Stimme als Antwort: „................leg ihn um.“, hörte man undeutlich. „(Was zum Teufel geht hier vor?)“, Aisutawa dachte, dass er sich verhört hätte, denn dieser Befehl war wie ein metaphorischer Pfeilschuss durch das Herz. Wer würde denn so einen Befehl geben? „Kapitän, bitte wiederholen.“, sprach der Schütze in einem stillen und rauen Ton. „Ich sagte, dass du ihn gleich umlegen sollst. Richte den Mörder hin. Kapiert, Dummkopf? EINFACH ABKNALLEN! Die Beweislage ist nun klar! Also....., sofort hinrichten!“, brüllte es aus der Teleschnecke. Vermutlich war dies der Vorgesetzte des Hünen und dieser Mann schien schnell verärgert zu sein. „Wird gemacht, Kapitän.“, bestätigte der Hüne mit kühler Stimme. Aber bevor er den Abzug durchdrückte, rief Ocha, die immer noch in der Ecke des Raumes stand: „Bleibe im Kreis und attackiere auf keinen Fall den Mann mit der Teleschnecke.“ Ein Schuss löste sich plötzlich. Aber die Kugel wurde in den Boden geschossen, statt auf den ehemaligen Vizeadmiral, weil der Schütze sein Arm verziehen musste. Ein bläuliches Messer war auf den Hünen zugeflogen. Der Schütze wich jedoch aus, dabei zielte er auf den Angreifer nach. Der Mann, der noch im Kreis stand, sprang im Anschluss auf den Hünen zu und dieser wich dem nächsten Schuss aus. Vermutlich hatte der groß gebaute Marinesoldat den, auf dem Boden liegenden, Mann zuerst nicht bemerkt gehabt. Als Ochas Kontrolle durch den Befehl nachließ, weil der Betroffene aus dem schwarzen Kreis trat, drehte sich sein Kopf zu dem Mädchen und er biss sich auf die Zähne. Verärgert griff der Mann unter seiner Jacke, jedoch musste dieser zurückweichen, als er der Faust des Hünen ausweichen musste. „Wer auch immer du bist, du wirst mir ebenfalls nicht entkommen!“, brummte der groß gebaute Marinesoldat. Aisutawa gab Ocha währenddessen das Zeichen, dass die beiden durch die einzig andere Tür, die sich hinter Aisutawa, auf der anderen Seite des Raumes, befand, abhauen sollten. Das Mädchen nickte und zugleich sprintete sie los. Selbst im Faustgefecht mit den Hünen schaffte es der Messerwerfer ein weiteres Messer herbeizuziehen und auf Ocha zu werfen. Doch war dieser zu sehr abgelenkt, sodass die Klinge am Fenstersims neben Ocha abprallte und diese dadurch unverletzt und noch schneller nach vorn sprinten konnte. Aisutawa riss die Türe auf und er hatte Glück, denn die Tür war nicht verschlossen und der nächste Raum war leer. Es sah aus wie ein Eckzimmer, in dem viele Möbel und Kisten standen. Alles wirkte leicht verstaubt und der Glanz der vorherigen Zimmer fehlte. Wahrscheinlich würde die Öffentlichkeit diesen Raum sowieso nicht zu Sicht bekommen, zumindest nicht unter normalen Umständen. Ocha wollte sich nach links wenden, um durch die nächste Tür zu entkommen, da wies Aisutawa auf eine Bodenluke, welche sich in der Ecke befand, hin: „Wir wollen nicht in die Eingangshalle, wir suchen einen anderen Weg hinaus. Ich weiß nicht, wer wo auf uns wartet. Die Marine ist bestimmt schon fast überall, aber sie haben ihre Routen, denke ich.“, erklärte der ehemalige Vizeadmiral. Der Kampf im anderen Raum war immer noch zu hören und kurz darauf zerbrach ein Fenster. Diese Ablenkung nutzte Aisutawa um die Bodenluke aufzureißen und nach unten zu sehen. Eine drei Meter lange Holzleiter führte wohl in die Küche, die sich unter ihnen befand und die auf dem ersten Blick ebenfalls leer war. Weder Personal, noch Marinesoldaten waren zu sehen. „Pass auf, dass du nicht abrutscht, die Holzleiter sieht alt aus.“, meinte Aisutawa, der daraufhin, mit wenigen Griffen, die Leiter hinunterrutschte. Ocha folgte ihm vorsichtig. In der Küche sah sich der dunkelblauhaarige Schwertkämpfer um. Besonders war sie nicht, bestimmt arbeiteten hier vier bis fünf Personen unter normalen Umständen. Vier Türen führten aus diesem Raum und aus ein paar Fenster konnte man den Hintergarten erkennen. Leider musste Aisutawa feststellen, dass vereinzelte Marinesoldaten im Garten standen und dort wohl ihre Position bewachten. „Wir müssen hier anders raus. Die Villa war doch umzingelt, was ich hätte mir denken können.“, erklärte Aisutawa und innerlich fluchte er. Ocha war währenddessen ebenfalls unten angekommen. „Da ist der Keller.“, meinte Ocha plötzlich und sie zeigte auf eine der drei Türen, die tatsächlich die Aufschrift 'Keller' enthielt. „Vielleicht gibt es ein Fluchtweg durch den Keller?“, meinte sie. Aisutawa überlegte nicht lange: „Stimmt! Es wäre sicherlich eine Überlegung wert.“, motiviert sah er ein weiteres Mal aus dem Fenster. Die Marinesoldaten im Garten schienen die beiden in der Küche noch nicht bemerkt zu haben. „Ein Mann wie Casio wird bestimmt ein Fluchtweg haben. Er würde sich sicherlich keine Sackgasse auf diesen Hügel bauen. Irgendwie muss der Mann doch seine Gäste aus dem Untergrund einladen, ohne dass man davon so schnell Wind bekommt.“, erklärte der ehemalige Vizeadmiral und Ocha nickte. Sofort riss der dunkelblau haarige Mann die Kellertür auf und eine weite steinige Treppe führte hinab. „Du bist aber unvorsichtig, es könnte doch jemand dahinter sein?“, fragte das Mädchen und der Schwertkämpfer nickte: „Das ist korrekt, aber wenn ich es schaffe den Überraschungsmoment zu erhalten, dann kann ich denjenigen trotzdem überwältigen. In der Regel war ich immer schneller.“, verteidigte sich der ehemalige Vizeadmiral, aber innerlich gab er Ocha Recht. Es wäre vielleicht doch ein wenig unvorsichtig, denn immerhin hatte er hier nur eine begrenzte Rückendeckung und keine mehrere Männer, die bewaffnet waren. Im Anschluss starrten die beiden eine steile Treppe hinab. „Für ein Keller ist es aber tief.“, erklärte Ocha überrascht. Für die Köche und die anderen Mitarbeiter bestimmt kein angenehme Situation, wenn sie mal viel schleppen mussten. Das war schon ein wenig seltsam. „Das stimmt............“, ein beunruhigendes Gefühl beschlich den ehemaligen Vizeadmiral. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es nicht einfach nur ein Keller. Am Ende der Treppe brannte Licht. Dies war ein Zeichen dafür, dass entweder vor kurzem jemand hier war oder das jemand zurzeit unten war. Mit Vorsichtig, aber doch in Eile stiegen sie die restlichen Stufen nach unten. Aisutawa hatte noch zuvor die Kellertüre hinter ihnen geschlossen, damit man nicht sofort wusste, wohin sie gegangen waren. Vielleicht verschaffte dies ein wenig Zeit für die beiden? Unten angekommen, standen sie in einem 30 Quadratmeter großen Raum, der gefüllt war mit Holzkisten und Fässern. Die Atmosphäre war kühl und daher wurden sicherlich Speisen an diesem Ort gelagert. Am Ende des Raumes brannten jeweils eine Fackel und kurz nachdem Aisutawa durch den Raum schaute und ein weiteren Durchgang hinter einem Stapel Kisten entdeckte, knallte Holz zu Boden und schnell drehte sich der dunkelblau haarige Mann um. Ein fremder Mann in weißer Kleidung, ähnlich wie von einem Koch und einer weißen Kochmütze, stand, wie aus dem Nichts, einfach da. Er war höchstens anderthalb Meter groß und entsprechend dick. Man könnte meinen, dass dieser Stoßzähne trug, denn zwei große Hauer traten aus seinem Maul hervor und seine Pupillenfarbe war gelbbraun, wie die einer Katze. In der rechten Hand trug er ein Fleischermesser. „Ihrrr Marrrineschleusche! An meiiin Eschen kommsch ihrrr nisch!“, neben seiner sehr undeutlichen Stimme, spuckte der Mann beim Reden auf dem Boden. Plötzlich formte der Mann seinen Mund rund und aus diesem Schoss ein grüne Flüssigkeit, welche haarscharf an Aisutawa rechten Arm vorbeischoss. Die Spucke traf eine Holzkiste und diese ätzte sofort ein Loch hinein. Sofort versteckte sich Ocha hinter einer weiteren Holzkiste. Wenige Sekunden später stürmte der Koch auf den ehemaligen Vizeadmiral zu, der zuerst überlegte, ob er sein Katana ziehen sollte, aber sich dann umentschied, um die Stoßzähne mit einem Tritt ins Gesicht abzuwehren. Die Tritte des Vizeadmirals waren nicht heftig, aber für den Koch reichte es wohl, denn dieser flog mit blutiger Nase zu Boden bzw. er rollte eher nach hinten. Der Mann schien aber nicht besiegt zu sein. Schnaufend und mit wilden Gebrabbel stand der Koch auf. „Dasch werrrdesch ihrrrrr berrrreuen!“, er legte sein Kopf nach hinten und als der korpulente Mann sein Kopf nach vorne bewegte, schleuderte er aus seinem Mund ein großen Mundballen aus grüner Flüssigkeit, wahrscheinlich der Selben, wie zuvor. Mit einem Hechtsprung sprang Aisutawa zur Seite und der grüne Ball wurde gegen eine Stapel Holzkiste geschleudert. Sofort ätzte ein Teil der betroffenen Kisten weg und die untere der drei ein Meter großen Holzkisten hatte nicht mehr genug Halt, sodass alles in sich zusammenbrach und ein lauten Knall verursachte. Äpfel und anderes Obst verteilte sich auf dem Boden. Durch die kurze Ablenkungen bemerkte der dunkelblau haarige Schwertkämpfer nicht, dass der Koch ein zweite grüne Spucke abgeschossen hatte, die den linken Arm von Aisutawa streifte. Fast vor Schmerz hätte der Schwertkämpfer aufgeschrien. Es fühlte sich an wie Stiche in die Haut, als würde er verbrennen und jemand mit einem glühenden Stab darin herumstochern. Adrenalin brach in ihm aus und dadurch stand er zügig auf. Die Energie war wieder zurückgekehrt, zumindest für eine kurze Zeit. Der Koch legte sein Nacken erneut nach hinten, aber er konnte sein Angriff nicht beenden, denn Aisutawa wendete die Technik Soru und dann die Technik Tekkai Sai an und stand sofort vor ihm. Ein Faustschlag mit der Rechten beendete den Kampf und der Koch wurde in ein Stapel Holzkisten geschmettert. Extrem blutend aus der Nase und leeren weiße Augen deuteten auf eine Ohnmacht hin. Aisutawas Wunde am linker Unterarm war durch die Verätzung bis zum Fleisch vorgedrungen, zumindest an einer Stelle. Schnell riss sich der ehemalige Vizeadmiral ein Teil seiner Kleidung ab, um eine Art Binde zu haben, die die Wunde vor weiteren Schmutz schützte. Sich darum wirklich Sorgen zu machen, dafür hatte der ehemalige Vizeadmiral zurzeit keine Zeit. Aisutawa hatte aber schon wesentlich schlimmere Verletzungen gehabt, so biss er sich nur die Zähne zusammen und als er von oben jemand hörte, wie dieser die Kellertüre aufriss, zeigte der Schwertkämpfer auf den versteckten Gang hinter den zerstörten Holzkisten: „Wir müssen schnell von hier weg!“, erklärte er. Ocha wirkte zwar sehr besorgt um seine Verletzung, aber schnell stimmte sie dem Plan zu und die beiden eilten weiter den Gang entlang, der schräg hinabführte. Nach einer weiteren Türe gelangten sie in ein breiteren Gang, der links und rechts Gitterstäbe aufwies. „Ich verstehe.“, brummte Aisutawa, während er versuchte seinen Schmerz zu vergessen. Er schaute kurz um sich, bevor der dunkelblau haarige Mann weiter fortschritt. „Das sind Zellen!“, meinte Ocha erschrocken. Nervös sah sie nach links und nach rechts. Vereinzelt saßen sehr abgemagerte und zerlumpte seltsam aussehende Personen hinter den Gittern. Sie sahen halb abwesend die beiden an. Wahrscheinlich registrierten die Gefangen zurzeit gar nichts. „Dieser Hundesohn! Er hat nicht nur Menschen aufgehängt, die zwar gegen das Gesetz handelten, aber ein Prozess verdient hatten und Menschen um die Ecke brachte, die Teufelsfrüchte trugen, auch waren welche dabei, die keine hatten, sondern jetzt zur Krönung kommt heraus, dass dieser Bastard noch mit Sklaven gehandelt hatte.“, Aisutawa schüttelte entsetzt seinen Kopf: „Wie konnte das uns bloß entgegen? Wir konnten wir in den letzten Jahren nichts davon mitbekommen? Oder hat die Marine davon gewusst? Vielleicht sogar uns verschwiegen? Ich verstehe das nicht!“, Aisutawa konnte nicht länger darüber nachdenken, denn hinter ihm hörte er schon Stimmen und laute Schritte, die durch den steinernen Gang hallten. „Weiter!“, wurde Aisutawa lauter. Mit einem schlechten Gewissen wandte er sich von den hungernden Personen hinter den Zellen ab, die hoffentlich von den Marinesoldaten befreit werden. Der breitere Gang mit den Zellen in regelmäßigen Abständen, ging noch einige Meter geradeaus und leicht bergab. Bestimmt zählte Aisutawa über dreißig Zellen insgesamt. Aber zu aller Enttäuschung endete der Zellengang bei einer breiten Zelle, die über die komplette Breite des Ganges ging, sozusagen den Weg versperrte. „VERFLUCHT!“, brüllte der dunkelblau haarige Schwertkämpfer, der nach hinten sah und in der Ferne schon ein paar Schemen ausmachen konnte. Das Licht war an diesem Ort nicht sehr hell. Es brannte nur eine Fackel, die bald wohl erlöschen würde. Da er nur einen Meter von der Zelle entfernt stand, spürte Aisutawa, wie eine Hand versuchte ihn zu ergreifen. „ACHTUNG!“, rief Ocha und der Schwertkämpfer sprang zurück, während er sich drehte, also außerhalb der Reichweite des Armes. Jemand, von innen der Zelle, war zu den Gitterstäben gegangen und er streckte mühelos die kräftige Hand dazwischen hindurch. Der Arm sah nicht abgemagert aus. „Schade!“, hörte man eine männliche Stimme sagen. Es klang nach einen Mann im mittleren Alter, aber durch das schwache Licht konnte Aisutawa das Gesicht nicht erkennen, aber dazu war auch nun keine Zeit mehr. Die Marinesoldaten in der Ferne stürmten in die Richtung der beiden und sie riefen: „Da sind sie! Schießt aber nicht, wir wollen hier nicht die Sklaven töten, ansonsten bekommen wir Stress von der Weltregierung.“, erklärte einer der Soldaten, wahrscheinlich der Truppführer. Ein Unteroffizier oder so etwas in der Art. Nun stand ein Trupp von zwölf Männer, bewaffnet und kampfbereit, knapp fünf Meter entfernt und eine große Silhouette ging an den Trupp vorbei. Es war der Hüne, der zuvor Aisutawa noch mit einer Waffe bedrohte. Doch dieses Mal war er unbewaffnet. Mit geballten Fäusten und einem großen Grinsen stellte er sich ein paar Meter vor Aisutawa entfernt auf, der sich vor Schmerzen noch kaum konzentrieren konnte. Schwitzend und die Zähne aufeinander beißend starrte er den Hünen grimmig an. „Jetzt ist es aus, Mörder. Hättest du dich wohl lieber nicht von der Seite der Gerechtigkeit abgewandt. Keine Ahnung was einen ehemaligen Vizeadmiral dazu bringt so etwas zu tun, aber vielleicht liegt das bei euch ja auch in der Familie?“, erklärte der Hüne und Aisutawa sah den groß gebauten Marinesoldaten verwundert an: „Sprichst du von meinen Bruder?!“, brummte der Schwertkämpfer lautstark. Es machte ihn sehr zornig, wenn jemand schlecht über seine Familie sprach. „Keine Ahnung wen du meinst.“, hörte Aisutawa flüchtig vom Hünen sagen, bevor der Schwertkämpfer als zweite Antwort eine große geballte Faust in seinem Magen spürte, dabei stand der groß gebaute Angreifer noch gerade eben knapp drei Meter entfernt, der Hüne war also innerhalb von wenigen Sekunden drei Meter nach vorne gesprintet und hatte dabei noch mit seiner rechten Faust ausgeholt. Der Schlag hatte aber gesessen, denn es riss den ehemaligen Vizeadmiral sofort nach hinten. Mit ausgestreckten Armen schleuderte es den dunkelblau haarigen Schwertkämpfer gegen die Gitterstäbe und plötzlich, nachdem er die Kühle des Eisen wahrnahm, durchströmte ihn eine solche enorme Energie, die in ihn schlagartig mit Hass und Wut erfüllte und seine Gedanken verdrehte, sodass ihm dadurch schwarz vor Augen wurde und er nichts mehr mitbekam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)