The Reason is you! von Acquayumu (Hotohori x Nuriko) ================================================================================ Kapitel 1: Langstreckenarbeit ----------------------------- Die Sonne schien an diesem Tag hell und warm an einem wolkenlosen blauen Himmel. nur das Nuriko nicht viel davon hatte. So saß diese hinter einem dunkelbraunen hölzernen Schreibtisch mit Bergen von Akten und losem Blätterwerk. Ja! Es war schon anstrengend die Sekretärin von dem wohl erfolgreichsten Firmenchefs überhaupt zu sein. Auch wenn dieser mehr als nur gut aussah, so verringerte es ihre Arbeit wohl kaum. Gerade wollte Nuriko ihren Blick von dem Fenster nehmen und sich wieder ihrer Arbeit zuwenden, da klingelte prompt das Telefon. Hastig ging Nuriko an dieses ran und meldete sich mit den gewohnten Firmenfloskeln. "Hi Nuriko, gehst du mit in die Pause? Es ist höchste Zeit!" zum Glück war am anderen Ende der Leitung bloß ihre Kollegin Yumi, welche anrief, um in Erfahrung zu bringen, ob Nuriko heute überhaupt in die Pause ging. Es war schon öfters der Fall, dass sie als Sekretärin überhaupt keine Mittagspause machen konnte oder Überstunden machen musste. Eine Millionenschwere Firma leitete sich nun mal nicht von alleine und als Sekretärin des Chefs hatte sie sehr viel zu tun. Zu ihren Aufgaben gehörte es den Terminplaner ihres Chefs zu verwalten, Dokumente für ihn vorzufertigen und unwichtige Dokumente von den wichtigen zu trennen und die unwichtigen an die anderen Zuständigen ihrer Firma weiterzuleiten. Erleichtert seufzte Nuriko auf und gab ihrer Kollegin zur Antwort: "Tut mir Leid Yumi, aber ich kann nicht! Ich habe noch einen riesigen Berg Arbeit vor mir!". "Ach so, wie schade! Gut, dann vielleicht morgen wieder!" entgegnete Yumi ihr. Wortlos legte Nuriko den Hörer wieder auf die Gabel. Als die Blauhaarige sich wieder ihrer Arbeit zuwenden wollte, klingelte das Telefon erneut und Nuriko hob den Hörer wieder von der Gabel, nur um sich erneut und dieses Mal ein wenig genervt mit den gewohnten Floskeln zu melden. "Hey! Hallo Nuriko! Hier ist Miaka! Ich wollte mal fragen wie es dir so geht? Was macht die Arbeit?!" hörte sie am anderen Ende der Leitung die fröhliche Stimme von Miaka Yuuki ertönen. Die Blauhaarige brodelte. Es war nicht das erste Mal das Miaka während ihrer Arbeitszeit hier anrief und damit nicht nur das Arbeitstelefon für eventuell wichtige Anrufe blockiere, sondern sie damit auch noch von der Arbeit abhielt und davon hatte sie momentan genügend. Zumal Miaka, wenn sie einmal angefangen hatte, nicht mehr aufhörte einem voll zu quatschen. "SAG MAL, HAST DU KEINE ARBEIT ODER WAS???!!! Also ich habe wirklich genügend! Also sieh zu, dass du dich an deine Arbeit machst und mich MEINE Arbeit machen lässt!! Oder seh´ ich aus als würde ich hier spielen gehen?!!" brüllte Nuriko das lästige kleine Mädchen am anderen Ende der Leitung an. "Ich mach ein Studium, schon vergessen! Wenn du zu beschäftigt bist, könnte ich dann mit Hotohori reden?!" wollte das dreiste Blag wissen, dass sein STUDIUM wohl nicht ernst genug nahm. Eigentlich hatte Nuriko das kleine Gör an scheißen wollen, ob sie meinte das Hotohori nichts Besseres zu tun hatte. Aber dann besann sich eines Besseren. Während Miaka Hotohori ein Ohr abkaute, Nuriko rechnete sogar mit mehreren Stunden, könnte sie ihre Arbeit weitermachen, bevor Hotohori sie mit weiteren Stapeln davon zupflasterte. Sich über diese Chance freuend, entgegnete sie ihrer alten Klassenkameradin: "Sicher doch! Ich stell dich zu ihm durch!" und tippte bereits die Nummer ihres Chefs ein. "Ja, was gibt es Nuriko?!" meldete sich Hotori sogleich am Apparat. "Miaka für euch!" entgegnete Nuriko knapp und stellte das Mädchen direkt zu ihm durch. Als die junge Frau aufgelegt hatte, musste sie mit einem Blick auf ihrem Schreibtisch feststellen, dass die Papiere und Akten jetzt noch mehr durcheinander flogen als vorher. "Au weih! Am besten bringe ich erst mal alles in Ordnung!" mit diesen Worten machte sie sich auch schon gleich ans Werk. Nach einer halben Stunde Arbeit saß die Blauhaarige freudestrahlend vor einem geordneten und übersichtlich kleinen Stapel mit Dokumenten. "Super, endlich geschafft!" sie sich und beglückwünschte sich selber dafür. "Du scheinst eine Pause gut gebrauchen zu können, Nuriko! Miaka hat mich auch eben noch gefragt, ob ich dich zu viel arbeiten lasse! Du wärst so gestresst gewesen!" Hotohori Shima stand plötzlich in Nurikos Büro, welches sich direkt neben seinem Arbeitszimmer befand. In seinem Gesicht konnte man die Besorgnis sehen. „Q-Quatsch! Miaka hat...Psychosen! Ich bin nicht überarbeitet! Ich raunze sie doch immer an, egal für was!" abwehrend hatte die junge Frau die Hände gehoben und versuchte ihrem Chef krampfhaft von dem Gegenteil zu überzeugen. »Ich bring´ Miaka heute noch um«, dachte sie sich. Auch wenn sie tief in ihrem Inneren wusste, das Miaka es nur gut gemeint hatte. "Wie du meinst! Hast du die Papiere von Herrn Kishomoto fertig?!" wollte der Dunkelhaarige wissen und wie gewünscht drückte Nuriko ihm einen riesigen Papierstapel in die Hand, unter dessen Gewicht der junge Firmenchef schon ächzte. "Hier, bitteschöön!~" trällerte Nuriko mit einem Enthusiasmus, das es einem kalt den Rücken herunterlief. Frei nach Motto: Bitteschööön, verschwinde endlich!! "Danke!" bedankte sich Hotohori und wankte unter der Last des Stapels zur Türe. "Soll ich euch vielleicht tragen helfen?!" kichernd nahm Nuriko ihm den Stapel wieder ab und trug diesen in das Büro ihres Chefs. "Also! So erobern sie kein Frauenherz! Wenn Sie schon unter einem simplen Papierstapel zusammenbrechen…! Noch nicht mal Miakas!" sagte Nuriko, als sie den Stapel auf Hotohoris Schreibtisch verfrachtet hatte. "Hmm? Hast´ wohl recht! Meine Hände sind auch viel zu zart für solche Arbeiten! Deswegen habe ich mir auch einen Bürojob zugelegt!" erwiederte ihr ihr Chef. "Sicher doch, geerbt trifft es wohl eher! Ich bin dann mal wieder weg!" entgegnete Nuriko neckend und lief zur Ausgangstüre. Doch bevor sie das Zimmer verlassen konnte, wurde sie noch von Hotohori aufgehalten. "Geh in die Pause! Diese Papiere reichen mir vorerst!" sagte der Dunkelhaarige und sah sie ernst dabei an. Diese nickte einmal kurz und war auch schon wieder durch die Türe verschwunden. Nuriko besaß ein Apartment ganz in der Nähe der Firma, sodass, wenn sie wiedermal Überstunden schieben musste, der Heimweg wenigstens nicht zu weit war. Resigniert saß sie auf ihrer schwarzen Ledercouch und stellte die wildesten Vermutungen darüber an, was Miaka und Hotohori miteinander beredet hatten. Ihre Aufmerksamkeit hatte bis zum Feierabend ihrer Arbeit gegolten. Aber jetzt war die alleine und hatte ihre ruhe. Kaum hatte sie die Beine auf ihrer Couch ausgestreckt, ziemlich fertig von ihrem stressigen Arbeitstag, waren die Gedanken automatisch zu dem Telefonat zwischen den beiden gewandert. Sie wusste schon warum sie Miaka direkt durchgestellt hatte. während ihrer Schulzeit war sie sehr besitzergreifend gewesen, was Hotohori anging und hatte auch offen für ihn geschwärmt. Doch jetzt war sie mittlerweile erwachsen und musste sich so langsam eingestehen, dass sie eh keine Chance bei ihm hatte. Und das war das was die junge Frau allmählich in die Depressionen trieb. Nuriko hatte damals das Glück gehabt, zu seiner Clique zählen zu dürfen. Außerdem war sie Hotohoris engste Vertraute. Doch dann kam dieses Balg, Miaka mitsamt ihrer besten Freundin Yui auf ihre Schule und Hotohori interessierte sich überhaupt nicht mehr für sie, sondern nur noch für dieses Mädchen. Zuerst schien sie unerreichbar für ihn, doch später trennten sich die Wege der beiden Freundinnen und diese Yui wechselte in eine eigene Clique. Hotohori nutzte daraufhin die Chance Miaka in seine Gruppe mit aufzunehmen. Nur scheiße das sie sich dann in Tamahome verliebte und nicht in ihn. Doch es gab Momente, da hatte es den Anschein als würde sie doch auf ihn abfahren. Ständig diese Umarmerei und dann saßen sie auch häufig beieinander. Miaka hatte sie zwar auch oft umarmt, aber da wusste diese ja auch noch nicht, dass sie in Wirklichkeit ein >Er< war. Das hatte die Rothaarige später durch Zufall herausgefunden und Nuriko versprochen es für sich zu behalten. Also fiel dieses Umarmen dann eher in die Rubrik Freundschaft. Zumal Miaka sie mit Hotohori auch immer aufzog und schlussendlich den anderen auch verraten hatte das sie eigentlich ein Mann war. Diese ahtten es ihr aber nicht abgekauft, wo die Blauhaarige wirklich froh drum war. Trotzdem hasste sie Miaka dafür, dass sie ihr Geheimnis einfach so ausgeplaudert hatte. Aber wiederum konnte sie sie einfach nicht richtig hassen, dafür war sie viel zu lieb! Ein bisschen beschränkt, aber trotzdem lieb. Nuriko beschloss diese Gedanken erst mal beiseite zu schieben und lieber einmal duschen zu gehen. Das kühle Wasser würde ihr sicher gut tun und ihre wirren Gedanken klären. Als sie dann wenig später fertig geduscht hatte und sich gerade ein Handtuch um die Hüften schlang, klingelte es an ihrer Haustüre. Mürrisch schlürfte sie, nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, zu ihrer Haustüre und öffnete diese. "Hallo Nu-....!" Miaka stand vor der Türe, und den Rest ihrer Freunde hatte sie auch gleich mitgebracht. "So so, dann hat Miaka also doch nicht gelogen! Du bist ja wirklich ein Mann!" begrüßte Hotohori sie ziemlich forsch und starrte dabei ungeniert auf ihre fehlende Oberweite. Geschockt starrte Nuriko die kleine Gruppe an, die genauso geschockt zurückstarrte. Keine hatte bis dato gewusst, dass sie in Wirklichkeit ein Mann war und keiner hatte Miaka glauben wollen, als diese Nurikos Geheimnis ausgeplaudert hatte. Doch jetzt stand der leibhaftige Beweis vor ihnen. Irgendwie hatte sie nicht mehr daran gedacht, dass einige Menschen sie nur als Frau kannten und demnach geschockt wären, wenn ihnen plötzlich ein Mann öffnen würde. Jeder ihrer Freunde reagiere anders darauf. Tasuki bekam große Augen und fing an zu lachen. Tamahome hörte sich ziemlich entsetzt an, Mitsukake und Chichiri waren Sprachlos, Miaka wirkte leicht überrascht und über Hotohoris Kopf taten sich anscheind gerade schwarze Wolken auf. Kreischend wisch >er< jetzt zurück, schlug seinen Freunden die Türe vor der Nase zu und suchte nach seinem Bademantel. Schnell zog er sich diesen an und hastete wieder zur Türe, um diese zu öffnen und seine Gäste hinein zu bitten. "Setzt euch doch auf die Couch im Wohnzimmer! Ich zieh mir nur schnell etwas an!" gab er knapp von sich und hastete anschließend in sein Schlaf- und Umkleidezimmer. Nur was sollte er sich jetzt anziehen? Sollte er sich als Frau oder lieber als Mann kleiden? Schließlich wollte er nicht, dass seine Freunde ihn weiterhin schief ansahen. So entschied er sich für einen weiten Yukata, bei dem man nicht sehen konnte, ob die Person unter dem Teil Brust hatte oder nicht. Eigentlich hatte er den Lappen schon längst wegwerfen wollen, weil das Teil, auch von den Farben her, ziemlich hässlich und nach Altkleidersack aussah. Aber so konnte das Kleidungsstück Nuriko jetzt aus seiner unangenehmen Situation befreien. So zog er sich nur widerwillig den Yukata über den Leib. Die Schminke ließ er jetzt lieber auch weg und seine Haare einfach offen über seine Schultern fallen. "Nicht gerade hübsch! Aber zumindest kann so keiner etwas gegen das Outfit sagen!" grummelte er und drehte sich einmal kurz vor seinen großen Wandspiegel. Siegessicher trat er also aus dem Zimmer und gesellte sich zu seinen Freunden, die derweil Nurikos Fernseher eingeschaltet hatten und sich fleißig aus seiner Süßigkeitenschüssel bedienten. Aus den Augenwinkeln registrierte er, dass Miaka sich zwischen Hotohori und Tamahome gesetzt hatte. Frei nach Motto: Die beiden gehören mir! Mit zunehmend schlechter Laune platzierte Nuriko sich also auf der anderen Seite Hotohoris, direkt neben Tasuki. "Wie komm´ ich zu der Ehre eures späten Besuchs?!" wollte Nuriko mit einer recht kühlen Stimmlage wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. Hotohori, den er eigentlich damit angesprochen hatte, ignorierte ihn. Stattdessen gab ihm Mitsukake darauf eine Antwort. Aber die hörte Nuriko gar nicht mehr, denn viel eher beschäftigte ihn die Frage warum Hotohori ihn jetzt einfach ignorierte. Er hatte schon mit Abwertung diesbezüglich seiner fehlenden weiblichen Reize gerechnet, aber nicht mit völliger Ignoranz. »Aber morgen auf der Arbeit wird er mich nicht mehr ignorieren können!«, dachte Nuriko sich und setzte dabei einen hochmütigen Gesichtsausdruck auf. Nach kurzer Zeit verabschiedeten sich alle wieder und verließen Nurikos Haus. Doch auch hier hatte Hotohori sich nicht verabschiedet oder dergleichen, sondern mit finstere Miene, die er schon die ganze Zeit gehabt hatte, den Heimweg aufgesucht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)