Let's Run!!! von Mezzo ================================================================================ Kapitel 8: dat ass ------------------ „Du hast Gras in den Haaren“, lachte Dash und zog einen Grashalm von Rans Kopf, als sie nach einer kurzen Autofahrt, bei der Dash noch einmal in aller Ausführlichkeit dargelegt hatte, welche Memes und Filter und Special Effects er in dem Let’s-Play-Video verwenden wollte und warum es das beste Video der Welt werden würde, wieder in Rans Wohnung angekommen waren. „Ich bin auch verschwitzt und hab vermutlich Erde an den Klamotten“, fügte Ran trocken hinzu. Er wusste doch, warum er nicht gerne raus ging. „Awww, müssen wir dich baden, kleiner Ran?“, kniff Dash ihm in die Wange, worauf Ran nur skeptisch die Augenbraue hochzog. „Ein bisschen Frischmachen wär jetzt nicht verkehrt. Willst du schon die Daten auf den Laptop laden, während ich schnell dusche?“ Dash grinste ihn herausfordernd an. „Ich könnte mich auch ein bisschen frischmachen“, zog er noch einen weiteren Grashalm aus Rans Haaren und ließ ihn demonstrativ auf den Boden fallen, „Warum liegt hier Stroh?“ Rans Gesichtsausdruck musste in diesem Moment wohl vollkommen entgleisen. „Hast du grade allen Ernstes ein Porno-Meme zitiert??!“, starrte er Dash mit fassungslosem Kopfschütteln an und strengte sich an, dieses Mal nicht in Lachen auszubrechen und ihn aus der Nummer nicht so einfach rauskommen zu lassen. „Ich… äh…“, stammelte Dash. Hahaha, ließ er sich wirklich von Rans gespieltem bösem Blick verunsichern? „Muss ich dir den Mund mit Seife auswaschen?“, machte er einen energischen Schritt auf Dash zu und wunderte sich selbst darüber, wie selbstsicher er das gerade durchzog, dass ihn Dash nicht mehr so nervös machte wie die ganze Zeit – vielleicht weil dieser gerade selbst ein bisschen aufgeregt wirkte und sein Gesicht rot anlief, so süß, dass Ran ihn nicht länger ärgern konnte und lachend mit den Händen auf seinen Schultern landete. „Hab ich dir grade etwa Angst gemacht?“, kicherte er und schaute Dash eindringlich in die himmelblauen Augen. „Ein bisschen?“, kicherte Dash zurück und zog Ran dabei enger an sich, während er sich mit dem Rücken an die Wand hinter ihm anlehnte, „Aber du darfst mir ruhig Seife in den Mund stopfen, wenn du da drauf stehst.“ Was zur…? Was war bei diesem Typen nur schief gelaufen? „Ich stopf dir gleich mit was ganz anderem den Mund, wenn du weiter solchen Mist von dir gibst“, näherte er sein Gesicht halb fassungslos, halb ein Lachen über den riesigen Unsinn unterdrückend, dem von Dash an und setzte seine Drohung in die Tat um, indem er nach Dashs Wangen griff, seine Lippen nachdrücklich gegen die des anderen presste und sie mit seiner Zunge auseinanderzwang. Oh Gott, was machte er denn da? Stand er echt so sehr auf diesen Idioten, dass er sich so wenig beherrschen konnte? Dash erwiderte ebenso gierig den Kuss, zog Rans Körper mit beiden Armen noch enger an seinen. Und noch bevor Ran sich so richtig an das Gefühl ihrer aneinandergepressten Oberkörper gewöhnen konnte, spürte er Dashs Hände unter seinem T-Shirt, ihre Wärme auf seinem Rücken, wie sie ihn einmal komplett von unten nach oben entlangwanderten und dabei seine Kleidung mit nach oben schoben. „Also, was ist“, zog Dash seine Lippen nur wenige Zentimeter von Rans zurück, sodass Ran sie fast immer noch spüren konnte während er sprach, „gehen wir jetzt duschen?“ Während Ran sich noch versuchte klar zu machen, dass er es mit Dash wirklich nicht hatte überstürzen wollen, massierte dieser weiter seinen Rücken, sodass Ran ein zufriedener Seufzer entwich, während Dash immer wieder sanft mit seinen Lippen über Rans streichelte und auf eine Antwort wartete. Ran merkte, wie es plötzlich in seiner Hose enger wurde, wie sehr er sich danach sehnte, noch mehr von Dash berührt zu werden, ihn selbst zu berühren… „Okay, komm!“, nahm Ran ihn bei der Hand und zerrte ihn hinter sich ins Badezimmer. Er war so aufgeregt, sein Kopf war vermutlich gerade roter als eine Tomate. Wie hatte er auch nur eine Sekunde glauben können, Dash würde ihn nicht mehr nervös machen?   „Oh. Mein. Gott! Ist das was ich denke, dass es ist?!“, deutete Dash mit vor Begeisterung leuchtenden Augen auf die Schale mit Badebomben, die Ran dekorativ auf dem Absatz über der Badewanne aufgestellt hatte. „Das sind … Pokémon…eier…badebomben … Hat mir meine Schwester zum Geburtstag geschenkt“, erklärte Ran ein wenig irritiert. Warum hätte ihm klar sein müssen, dass die Dash gefallen? „Uuuuuuuh“, funkelte Dash ihn mit seinem großäugigsten Spielzeugladen-Blick an, „Da sind kleine Pokémon-Figuren drin, oder? Können wir baden? Können wir ein Ei zusammen ausbrüten?“ Er hibbelte schon wieder mit den Füßen auf der Stelle. „Weißt du, dass ich grade eben noch echt heiß auf dich war?“, entgegnete Ran trocken. Nicht ohne seine Begeisterung heimlich süß zu finden. Heimlich. „Kein Problem“, schlang Dash seine Arme um Ran und näherte seine Lippen an dessen Hals an, „Ich mach dich schon wieder heiß.“ Das … konnte er tatsächlich gut. „Nachdem wir zusammen ein Pokémon-Baby gemacht haben“, flüsterte er in Rans Ohr. Moment… „Läuft das nicht eigentlich umgekehrt?“, wollte Ran vorwurfsvoll sagen, brach aber im halben Satz in Lachen aus und steckte Dash damit an. „Muss ich dir wirklich Aufklärungsunterricht geben?“, lachte er weiter, während er spürte, wie Dashs Hände schon wieder ihren Weg unter sein Shirt fanden und begannen, es nach oben zu schieben. Und so sehr er das Gefühl auf seiner Haut genoss, wurde ihm dabei plötzlich ganz unwohl. „Ich … äh … lass schonmal Wasser ein“, versuchte er schnell, sich Dashs Griff zu entwenden. Nein, jetzt bloß nicht panisch werden. Auf einmal wurde ihm schrecklich bewusst, dass er nackt bestimmt kein schöner Anblick war, dass er sich über das letzte Jahr eine Menge Kummerspeck angefressen und kein bisschen Sport gemacht hatte – und selbst das war noch untertrieben. Tatsächlich hatte er die Wohnung nicht öfter als unbedingt nötig verlassen, sich definitiv weniger bewegt als für seine Gesundheit gut war. Er neigte nicht dazu, fett zu werden, selbst wenn er sich tagelang von Tiefkühlpizza und Energydrinks ernährte, aber er hatte ein Bäuchlein. Ein ziemlich fettes, schwabbeliges, hässliches. Und Dash sollte es nicht sehen. „Hey, was ist los?“, legte Dash beim Wasseraufdrehen von hinten seine Arme um ihn. „Wir müssen nicht zusammen baden, wenn dir das zu schnell geht.“ Einen kurzen Moment dachte Ran daran, das als Grund vorzuschieben, aber Dash sprach auf einmal mit so sanfter, verständnisvoller Stimme, dass der Gedanke ihm ein ganz schlechtes Gewissen machte. Außerdem wollte er mit ihm baden. „Nein, das … das ist es nicht“, gab er mit leise werdender Stimme zu. „Was dann?“, bohrte Dash weiter nach. „Hast du Angst, dass du mich nackt so heiß findest, dass du einen Herzinfarkt bekommst?“, konnte Ran sein Grinsen förmlich hören, auch wenn er sich nicht wagte, ihm ins Gesicht zu schauen, „Oder Nasenbluten, so wie in Mangas? Ich kann Wiederbelebung, sei unbesorgt!“ Ran musste ein bisschen schmunzeln. Aber er musste jetzt irgendetwas antworten… Er nahm all seinen Mut zusammen. „Nein, ich … ich hab nur Angst, dass …“ – konnte Dash ihn überhaupt noch verstehen, so leise, wie seine Stimme plötzlich wurde? – „…dass ich dir nicht gefalle.“ „Unsinn, natürlich gefällst du mir“, drehte Dash ihn wieder zu sich um und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange, „Warum solltest du mir nicht gefallen? Hast du da unten Tentakel? Damit komm ich klar“, zwinkerte er Ran zu, „Oder ein peinliches Tattoo? Ich hab ein peinliches Tattoo…“, redete er plötzlich schneller, als wäre ihm das wirklich sehr peinlich und er hätte es lieber gar nicht gesagt. „Ich…“, fühlte Ran sich verpflichtet zu antworten, „…hab ein paar Kilo zu viel, okay? Das sieht nicht schön aus … echt nicht schön …“ Ran senkte seinen Kopf und wich beschämt Dashs Blick aus, aber spürte im selben Augenblick dessen warme Hände, wie sie sich zärtlich unter sein Shirt tasteten, über seinen Bauch streichelten und schließlich erneut versuchten, ihn von seiner Kleidung zu befreien. Dieses Mal wehrte Ran sich nicht und ließ zu, dass Dash ihm das Hemd über den Kopf zog. „Das ist doch nur Babyspeck“, lächelte Dash ihn an und piekste ihm dazu spielerisch in den Bauch, „So weich! Darauf könnte ich ein Nickerchen machen“, lachte er. Ran schämte sich immer noch, aber Dash war so lieb, und die Vorstellung, wie er auf ihm einschlafen würde, war so süß… Dann ging Dash in die Hocke und begann, Rans Bauch zu küssen. Okay, jetzt übertrieb er es eindeutig mit dem Süßsein. Und das kitzelte. Ran musste ein bisschen kichern. „Bist du kitzelig?“, grinste Dash ihn herausfordernd an. Und noch bevor Ran eine Chance hatte, dem etwas zu entgegnen, hatte er seine Lippen fest auf Rans Bauch aufgesetzt und prustete energisch Luft dagegen und Ran wusste fast nicht, ob ihn das Kribbeln oder die albernen Pupsgeräusche, die dabei entstanden, mehr zum Lachen brachten. „Hahaha, aufhören!!!“, bettelte er lachend um Gnade. Als diese ihm schließlich gewährt wurde, zog er Dash wieder zu sich nach oben. Sie starrten sich einen peinlich langen Moment lächelnd in die Augen, bevor sich auch Ran mit einem „Jetzt bin ich dran!“ unter die Kleidung des anderen wagte.    Wow, das Gefühl seiner Hände auf Dashs heißer Haut war überwältigend. Plötzlich wurde er wieder schrecklich unsicher. War das gut, wie er Dash berührte, gefiel ihm das überhaupt? Aber Dash lächelte ihn an und schloss genießerisch die Augen, während er ihn weiter mit seinen Händen erkundete, es schien schon irgendwie richtig zu sein… Langsam wollte er mehr. Vorsichtig schob er Dashs Shirt nach oben und dieser streckte seine Arme hoch und übernahm es selbst, augenscheinlich ebenfalls ganz ungeduldig, es noch das letzte Stück über die Unterarme zu schieben und auszuziehen. Einen Moment lang starrte Ran sein entblößtes Gegenüber unbeholfen an. Dash war echt heiß. Ob er trainierte? Auf jeden Fall machten sich das viele Paketeschleppen und Treppensteigen wohl bemerkbar. Kurz packten ihn wieder die Zweifel, der Gedanke, dass Dash und er wirklich nicht in der selben Liga spielten, aber er strengte sich an, ihn zu verdrängen – Dash hatte ihm gerade gezeigt, dass er Interesse an ihm hatte. Außerdem war das hier zu aufregend, um es sich mit solchen Gedanken zu versauen. Er legte zögerlich seine Arme um Dashs Körper und seine Lippen fanden ihren Weg über seinen Hals und sein Schlüsselbein, seinen ganzen Oberkörper hinunter und wieder hinauf. Und mit jeder Berührung, mit jedem Kuss, mit jedem Mal, dass seine Zunge Dashs Haut berührte, stieg sein Verlangen nach mehr. Während er noch überlegte, ob es in Ordnung war, einfach mit Dashs Hose weiterzumachen, war Dash mit seinen Händen schon in der von Ran verschwunden und knetete spielerisch seinen Po. Ran wurde ganz heiß. Umso mehr, als Dash ihm dann ohne Vorwarnung die Hose samt Unterwäsche herunterzog und ihn mit einem Kuss überfiel, während dem sich ihre Körper aneinanderdrückten und er merkte, wie Dash auch seine eigene Hose herunterstreifte. Nicht nur ihre Zungen drängten sich immer leidenschaftlicher gegeneinander, er konnte spüren, dass Dashs Begierde genauso wuchs wie seine. Es fühlte sich anders an als bei den paar Dates, die er damals gehabt hatte. Der Gedanke, dass Dash gerade das selbe empfand wie er, dass er das selbe Herzklopfen hatte, die selben heißen Schauer durch seinen Körper liefen, er das selbe Verlangen spürte, löste ein heftiges Glücksgefühl in Ran aus, wie er es bisher noch nie gespürt hatte. Er fühlte, wie Dashs Hände über seinen Körper glitten und versuchten, ihn, immer noch in ihren Kuss versunken, mit sich in die Wanne zu ziehen. Alles mit geschlossenen Augen? Er hörte Dash mit einem Bein ins Wasser steigen … und wie er im nächsten Moment ausrutschte, mit irgendetwas auf dem Badewannenrand aufschlug und kurz aufschrie.    War ja auch zu perfekt gewesen…   „Scheiße, bist du okay?“ Dash setzte sich mit dem Rücken zu ihm auf den Badewannenrand, ein Bein schon in der Wanne, und hielt sich das Knie des anderen Beines, das er sich offensichtlich gerade angeschlagen hatte. Er schaute ihn mit zusammengepressten Lippen und großen Augen, in denen sich Tränen sammelten, an. „Aua~“, wimmerte er leise. Oh Gott, zu süß… Ran legte schnell seine Arme um ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Das wird gleich besser“, versuchte er ihn zu beruhigen. Wieso hatte er schon wieder das Gefühl, mit einem kleinen Kind zu reden? „Sorry, ich wollte nur nicht, dass du~“, setzte Dash an, als es Ran auch schon ins Auge sprang. Da prangerte ein Schriftzug direkt über seinem Allerwertesten. „~dass ich dein Arschgeweih sehe?“, grinste Ran ihn an. Fast ein bisschen schadenfroh. Wieso lachte Dash denn gar nicht mit? War ihm das wirklich so peinlich? Er versuchte, einen genaueren Blick auf das Tattoo zu werfen, um zu entziffern, was genau denn da stand, als Dash auch schon schützend seine Hand darüber hielt. „Ich … will es wegmachen lassen. Ich muss nur noch ein bisschen sparen“, erklärte er mit panischem Tonfall. Was konnte denn da so Schlimmes stehen? Jetzt wurde Ran doch neugierig. „Zeig mal“, versuchte er Dashs Hand wegzuziehen, die ihm zuerst Widerstand leistete, bis Dash schließlich nachgab und beschämt das Gesicht wegdrehte. „PROPERTY OF LUNIS. Dein Ernst?!?!?!“, las Ran den Tattoo-Schriftzug vor. Zugegebenermaßen etwas schockiert. Auch von dem geschmacklosen rosa Banner und dem creepy-süßen Häschen vor einem Mond, die das ganze zusätzlich ‚schmückten.‘ WTF? „Ich … lass es entfernen … ehrlich“, sagte Dash mit einer Menge Reue in der Stimme. Ran atmete tief ein und wieder aus. Property of Lunis. „Bin ich hier gerade dabei, einem Bauern seine entlaufene Kuh zu stehlen, oder was?!“ Er konnte sich die Assoziation nicht verkneifen. Das war schon ein komisches Tattoo, oder? Oder machten Paare sowas? Den Namen tätowieren vielleicht… Nur den Namen. Aber nur wenn es wirklich ernst war. War es bei den beiden so ernst gewesen…? Ran spürte ein schrecklich beklemmendes Gefühl in seiner Brust. Und hörte gleichzeitig Dashs Schluchzen. Vielleicht hätte er das mit der Kuh für sich behalten sollen. „Warum muss er mir alles kaputt machen?!“, weinte Dash ohne Kontrolle über seine Stimme in seine Hände, „Warum muss er mir sogar das hier kaputt machen???“ Plötzlich war er wieder voller Mitleid für Dash. Dieser schaute ihn mit geröteten Augen an: „Es tut mir leid.“ Ran entgegnete ein etwas ratloses Kopfschütteln. „…Es tut mir so leid, das war auch einer von seinen Liebesbeweisen…“ Ran tat sich immer noch etwas schwer damit, sich vorzustellen, wie belastend diese Beziehung für Dash gewesen sein musste. Immer noch war. Aber was er ganz sicher wusste, war, dass der Gedanke an Lunis ihn wütend machte. Vielleicht war es an ihm, die misshandelte Kuh zu befreien. Wie ein PETA-Aktivist. … Seine mentalen Bilder waren auch mal besser gewesen. Er nahm Dash in die Arme und drückte seine Stirn an die des anderen. „Das hier lassen wir ihn nicht kaputt machen“, versuchte er so sicher zu klingen wie er nur konnte und küsste Dash, der sich in seiner Umarmung wieder ein bisschen gefangen hatte, auf die Stirn. Dash zog ihn enger an sich, vergrub seinen Kopf eine Weile in Rans Schulter, bis er ihn mit immer noch wässrigen Augen, aber so etwas wie einem ungläubigen Lächeln im Gesicht anschaute. „Versprochen?“, fragte Dash. „Versprochen“, erwiderte Ran. Dashs Lächeln wurde weiter und strahlender und ein ganz warmes Gefühl breitete sich in Ran aus. „Dashinitiv?“, fragte Dash. Dashinitiv?! „Hast du grade wirklich DASHINITIV gesagt?!“, starrte Ran ihn kopfschüttelnd an und konnte sich ein amüsiertes Schnauben nicht verkneifen. „Dashinitiv hab ich das gesagt“, grinste Dash ihn an. „Dashinitiv sagst du das nicht noch einmal“, wollte Ran drohen, brach dabei aber in Lachen aus und drückte Dash noch einmal glücklich an sich. „Komm, wir wollten doch ein Ei ausbrüten.“   Ran stieg in die mittlerweile vollgelaufene Wanne und setzte sich Dash, der ebenfalls ganz hineingestiegen war, gegenüber. „Darf ich ein Ei aussuchen?“, langte Dash schon nach der Schüssel auf dem Wannenabsatz und war wieder ganz sein aufgedrehtes, fröhliches Selbst. „Na los“, gab Ran ihm die Erlaubnis und schaute zu, wie Dash die am schwersten zu erreichende Badebombe von unten aus der Schüssel holte, sie ganz behutsam, als wäre sie ein echtes Ei, in den Händen trug und langsam ins Wasser legte, wo sie direkt zu blubbern begann. Er schaute eine Weile fasziniert der sprudelnden Badebombe zu und schien gar nicht zu bemerken, wie Ran ihn lächelnd anstarrte. Es war verrückt, wie nah er sich diesem Menschen, den er noch gar nicht lange kannte, fühlte, wie schnell er Teil seiner Welt geworden war und sie irgendwie … erträglicher gemacht hatte. Natürlich auch lauter und nerviger und chaotischer, aber selbst diese Eigenschaften hatte er irgendwie lieb gewonnen. Wow, das war ziemlicher Kitsch, den er da gerade dachte. „Was meinst du, was es wird?“, riss ihn Dash plötzlich aus seinen Gedanken. „Ich hoffe ein Blitza! Oder ein Pikachu! Obwohl, Elektropokémon in der Badewanne … das könnte ganz schön gefährlich werden.“ „Dir ist schon klar, dass da kein echtes Pokémon rauskommt?“, lachte Ran und Dash versuchte erst noch gespielt mit einem „Menno“ zu schmollen, musste dann aber mitlachen. „Vermutlich ein Karpador“, versuchte Ran die Erwartungen seines Gegenübers ein wenig zu dämpfen, allerdings erfolglos – beim Wort Karpador bekam Dash genau so große Augen wie bei den Elektropokémon davor und irgendetwas weckte in Ran die Vermutung, dass er kein Pokémon finden würde, für das sich Dash nicht begeistern konnte. Währenddessen wurde die Badebombe immer kleiner und ein erstes Stückchen blaues Plastik, das aus ihrem Kern herausschaute, wurde sichtbar. „Oh!“, rief Dash begeistert aus, „Es ist blau! Was kann das sein? Vielleicht ein Schiggy!“, hibbelte er so sehr auf der Stelle, dass das Badewasser Wellen schlug, „Oder ein Quapsel! Oder Aquana! Vielleicht Entoron…“ Während Dash ohne Punkt und Komma weiterredete, blieb vom Ei immer weniger übrig und langsam war genug zu erkennen. „Es ist ein Dratini!“, rief dieses Mal Ran begeistert aus, als die Schwanzspitze und die Fächerohren sichtbar wurden. „Wh-Whoa!!“, stimmte Dash begeistert zu, „Das ist das winzigste Dratini, das ich je gesehen habe! Ist das nicht süß?!“ Er nahm das kleine Spielzeug, das sich nun komplett aus den Überresten der Badebombe löste, auf die Hand und schaute es mit einem so liebevollen Blick an, als wäre es tatsächlich ein kleines Tierbaby. „So klein!“ Ran musste kichern.   „Mmh“, beugte Dash sich plötzlich zu ihm vor und schaute ihm mit einem verdächtigen Grinsen in die Augen. „Was meinst du, wo das Ei herkam?“ Wo das Ei herkam? Die Badebombe? Das hatte er ihm doch erklärt. Oder worauf wollte Dash jetzt schon wieder hinaus? „Wenn aus dem Ei so ein putziges kleines Dratini geschlüpft ist“, hielt er ihm das Plastikfigürchen noch einmal mit leuchtenden Augen vor die Nase, „Dann muss der versierte Experte für Pokémon-Eier doch darauf schließen, dass es in diesem Gewässer noch mehr wilde Dratinis gibt.“ „Der versierte Experte für Pokémon-Eier?“, erwiderte Ran skeptisch seinen Blick und spürte plötzlich Dashs Hände, wie sie ganz langsam von seinen Knöcheln aus die Innenseite seiner Beine hinaufwanderten. Und plötzlich verstand er, was dieser mit wilden Dratinis meinte. „Schonmal zwei Dratinis in freier Wildbahn bei der Paarung beobachtet, Trainer?“, beugte Dash sich immer näher über ihn. Trainer??? Ran brach in hysterisches Lachen aus. „Du hast echt zu viel Fantasie“, grinste er sein Gegenüber an, konnte aber gleichzeitig nicht ignorieren, dass bei seinem Dratini, je näher Dash ihm kam, je mehr er sich zwischen seine Beine drängte und je mehr er mit seinen Händen die Innenseite seiner Oberschenkel streichelte, tatsächlich der Wunsch wuchs, sich zu paaren. „Meinst du, wenn ich ausgiebig genug suche, finde ich ein paarungswilliges Exemplar?“ Dabei suchte Dash mit seinen Händen weiter Rans ganzen Körper ab, berührte ihn überall, mal fester, mal ganz sanft – überall außer an der Stelle, die sich gerade am heftigsten danach sehnte. „Aaa~hng“, versuchte Ran zu antworten, brachte aber nur ein erregtes Stöhnen heraus, das er mit einem Nicken auszugleichen versuchte, aber das ihm im nächsten Moment so peinlich war, dass er knallrot anlief. Er versuchte vergeblich, Dashs scheinbar sehr entzücktem Blick auszuweichen – dazu war dieser ihm mit seinem Gesicht viel zu nahe. „Hast du das gehört?“, flüsterte Dash in sein Ohr, „Das muss der Ruf eines brünstigen Dratinis sein.“ Ran stieß einen Lacher aus, der in ein weiteres ungeplantes Stöhnen überging, als er endlich Dashs Hand an seinem erregten Glied spürte und sie es sanft zu massieren begann. „Dashinitiv paarungswillig“, grinste Dash ihn lustvoll an und erstickte alles, was Ran ihm hätte in diesem Moment entgegnen können, in einem stürmischen Kuss. Dabei wuchs Rans Dratini in seinem Griff das letzte Stück zu seiner vollen Größe an und Rans Atmung wurde schneller und schwerer. Erst als Dash plötzlich begann, Rans Penis anstatt ihn weiter mit seiner Hand zu reiben in lustigen kleinen Schlangenlinien im Wasser hin- und herzubewegen und er ihren Kuss behutsam löste, schaute Ran ihn mit skeptisch-fragendem Blick an: „Was zur…?“ „Siehst du das?“, freute sich Dash, „Das wilde Dratini führt eine Attacke aus! Es benutzt Anziehung!“ Ran musste lachen. „Du bist so ein Spacken!“, versuchte er vorwurfsvoll zu sagen, konnte aber die Anziehung, die der Spacken auf ihn hatte, nicht verleugnen und zog ihn wieder enger an sich. „Da nähert sich tatsächlich ein anderes Dratini!“, stellte Dash aufgeregt fest, „Die Attacke ist sehr effektiv!!“ Diesmal war es Dash, der ein viel zu lautes Stöhngeräusch von sich gab, als er sein Dratini gegen das von Ran, welches er wieder fest in seine Hand genommen hatte, drückte und begann, sich an ihm zu reiben. „Ich glaub die beiden mögen sich“, stieg Ran, scheinbar sehr zu Dashs Freude, in sein albernes Bild mit ein und legte seine Arme um den Körper des anderen, während dieser mit immer rhythmischer werdenden Bewegungen seine Hüfte auf- und abbewegte. „Der Paarungstanz der Dratinis! Ein atemberaubendes Schauspiel der Natur“, fügte Dash an. Wörtlich atemberaubend, sie beide kamen gerade heftig ins Schnauben und Ran konnte Dashs Atem auf seinen nassen Schultern spüren, während sie sich immer fester aneinander rieben. „Aaaah“, das fühlte sich so gut an. Er presste seine Fingerspitzen gegen Dashs Rücken, ließ sie diesen emporwandern und holte sich Dashs Lippen zu seinem Mund zurück, um ihn erneut gierig zu küssen. Er bewegte sich immer schneller entgegengesetzt zu Dash mit, sie drängten sich immer fester, mit immer größerer Geschwindigkeit gegeneinander, gerieten immer mehr außer Atem. Rans Herz schlug so schnell, so heftig, dass er sich sicher war, dass Dash es hören konnte, er kam immer mehr ins Schwitzen, konnte keinen Temperaturunterschied zwischen seinem heißen Körper und dem Badewasser mehr spüren. Alles, was er wollte, war mehr, noch mehr. Dann spürte er den heiß-kalten Schauer, der durch seinen Körper verlief, das heftige Beben, zog Dash ganz eng an sich und hörte im selben Moment dessen übertrieben porno-verdächtiges Aufstöhnen, während auch er sich zuckend an Ran klammerte. Einen Moment verweilten sie schnaufend in der gegenseitigen Umklammerung, dann schaute er Dash ungläubig in die Augen. Waren sie gerade echt zusammen gekommen? Er sah, wie sich ein dümmlich-zufriedenes Lächeln in Dashs Gesicht breit machte, und musste davon ausgehen, dass er selbst gerade den selben dämlichen Gesichtsausdruck hatte.   „Ich glaube die Dratinis haben abgelaicht“, grinste Dash ihn an und drehte sich einmal um sich selbst, um sich mit dem Rücken an Ran gelehnt ins Wasser sinken zu lassen. Ran legte seine Arme um ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Wie war das mit ‚kein Knutschen vor dem dritten Date‘?“, versuchte er den anderen zu ärgern. „Hab ich das gesagt?“, lachte Dash verlegen, „Das klingt so gar nicht nach mir…“ Er griff nach Rans Hand und drückte sie gegen seine Wange. Süß… „Außerdem ist unser Schiffsname ja auch Rush“, fügte Dash stolz hinzu. „Unser was?“, fragte Ran irritiert zurück. „Schiffsname… Ship-Name, du weißt schon … wenn du zwei Charaktere oder Personen shipst. Also…“ Dash tat sich dashinitiv schwer damit, Dinge zu erklären. Haha. „Ist das so ein Fanfiction-Ding?“, hakte Ran nach. „Ja… Auch… Nicht nur“, mühte sich Dash weiter ab, „Wenn du zwei Personen als Pärchen süß fändest, dann sagst du: Das ist mein Schiff. Und dann hat das Schiff einen Namen. Meistens aus den Namen der beiden Personen. Und aus Run und Dash kann man Rush machen, also ist das unser Schiffsname.“ Ran war sich weder sicher, ob er Dashs Erklärung richtig verstanden, noch ob Dash das ganze überhaupt richtig erklärt hatte. Aber irgendwie war es niedlich, dass er sich über sowas Gedanken machte… „Ich shippe uns“, sagte Dash mit einem Lächeln in der Stimme und gab Ran einen Kuss auf die Hand, die er gegen sein Gesicht gedrückt hatte.   Eine halbe Stunde später saßen Ran und Dash mit Rans Laptop, auf den sie die Aufnahmen für das Let’s Play übertragen hatten, auf der Couch und hatten gerade ihre Pizzalieferung, zu der Dash Ran erneut überredet hatte, bekommen. „Können wir das Schneiden nicht auf morgen verschieben?“, fragte Ran, vom Liebesspiel der Dratinis doch ausgelaugter, als er zugeben wollte, „Ich bin so müde…“ Vielleicht auch von der ungewohnten Aktivität an der frischen Luft. Wo nahm Dash nur die Energie her, jetzt schon wieder vollkommen übermotiviert die Aufnahmen zu sichten und zu unterteilen? Er war echt gut mit der Videosoftware… „Du kannst ruhig schlafen“, antwortete Dash mit vollem Mund, ein Pizzastück am kauen, „Ich mach das Video fertig, das wird zu gut, das muss heute noch online gehen!!“ Ran schaute, während er seine Pizza zu Ende aß, beeindruckt zu, wie routiniert Dash die Videosegmente zusammensetzte, mit Filtern und Effekten bearbeitete, sich Musik, Soundeffekte und Memes zusammensammelte. „Machst du das öfter?“, musste er schließlich nachhaken. „Als wir die Lichtshows gemacht haben, hab ich immer Live-Aufnahmen auf den Partys und Events gemacht und zusammengeschnitten und wir haben die Videos bei Facebook und so eingestellt. Das war gute Werbung, wir wurden ziemlich viel engagiert dadurch.“ „Doch nicht so ein Management-Fail“, klopfte Ran ihm anerkennend auf die Schulter und Dash schien sich ehrlicher darüber zu freuen, als es für die Formulierung und alberne Geste angemessen wäre. „Ist das echt okay, wenn ich ein Nickerchen mache?“, fragte Ran noch einmal unsicher nach. Auch wenn er die Augen so langsam wirklich nicht mehr offen halten konnte und eigentlich gar keine andere Möglichkeit bestand. „Dashinitiv“, grinste Dash ihn an. So langsam war es aber mal gut damit. „Wenn ich das noch einmal höre, dann dasht es!“, sprach Ran seine gespielte Drohung ohne nachzudenken aus, nur um im nächsten Moment mit Dash in Lachen auszubrechen. „Komm schlafen, du redest Unsinn“, lachte Dash und klopfte dabei einladend auf seinen Schoß. „Da?“, fragte Ran schüchtern zurück und merkte, wie er wieder ein bisschen Herzklopfen bekam. Bei jemandem auf dem Schoß geschlafen hatte er noch nie. „Da schläft es sich gut“, wippte Dash im Sitzen hin und her. „O…kay“, legte Ran seinen Kopf zögerlich auf Dashs Oberschenkeln ab und streckte den Rest seines Körpers auf der Couch aus. Das war echt irgendwie bequem … und schön … Dash streichelte ihm beruhigend durch die Haare. Daran, so zu schlafen, könnte er sich gewöhnen. „Und ‚dashinitiv‘ wirst du dashinitiv noch öfter hören“, flüsterte Dash ihm triumphierend zu.   „Hey, Ran“, wurde er mit einem sanften, aber aufgeregten Schütteln und einer ebensolchen Stimme aus seinem Schlaf geweckt, „Raaaa~n!“ Ein orientierungsloses „Mh?“ war alles, was er zustande bekam. Scheinbar hatte er sich im Schlaf mit dem Gesicht zu Dashs Bauch gedreht und einen Arm um ihn geschlungen. Wie spät war es? Draußen war es schon dunkel… „Ran, Ran, Ran!“, begann sein menschliches Kissen plötzlich zu wackeln, „Schau dir das Video an!! Los!“ „Okay, okay“, versuchte Ran sich aufzusetzen und zog sich dabei ein wenig an Dash hoch. Wie schön sich das anfühlte, aufzuwachen und nicht alleine zu sein. Würde er das jetzt öfter haben? „Bist du wach? Bist du bereit??“, hibbelte Dash neben ihm weiter rum. Okay, wenn er sich an diese Art von Wecker gewöhnen wollte, müsste er noch rausfinden, wo bei ihm die Schlummertaste ist. „Ich glaub schon“, brummelte Ran, immer noch ein wenig schläfrig. „Gut!!“, nahm Dash theatralisch seine Hand, „Hier kommt das beste Let’s-Play-Video, das du je gesehen hast!!!“ Ran bekam ein wenig Herzklopfen. Nicht so sehr wegen des Videos.   Das Video war laut, schrill und bunt, ein Feuerwerk an rasanten Szenenwechseln mit übertriebenen Animationen, dramatischen Zooms und Speedlines, ein schräger Trip voller Cartoon-Sprechblasen, in denen in Comic Sans MS die ‚wichtigsten Begriffe‘ der Szene ausgerufen wurden, stilloser Cliparts, Meme-Einblendungen, sich grundlos um die eigene Achse drehender Aufnahmen, nerviger Musik und … Ananas und Palmen. Wieso zur Hölle waren da so viele Ananas??? Schlimm genug, dass Dash sich jedes Mal Ananas (oder sogar Pfirsich!) auf seiner Pizza bestellte. Die hatten da nichts verloren… Weder auf der Pizza noch im Video. „Was zur…?“, war das erste, was Ran irritiert herausbrachte. Also, nicht dass er das Video schlecht fand, aber… „Das braucht eine Warnung für Epileptiker!“, schaute er Dash halb vorwurfsvoll, halb amüsiert, an. „Findest du es nicht gut?“, erwiderte Dash seinen Blick mit hervorgeschobener Unterlippe. „Was?“, erschreckte sich Ran fast selbst ein bisschen über Dashs Reaktion, „Doch, natürlich! Ich meine, genau so hab ich’s mir vorgestellt“, lachte er anerkennend, „…schrill und abgehoben und Banane – oder vielmehr Ananas. Was soll das mit den Ananas?“ Jetzt musste Dash selbst lachen. „Naja“, erklärte er unbeholfen, „ich dachte der Entwickler kommt aus Hawaii, da wollte ich ein bisschen hawaiianischen Flair mit einbringen.“ „Durch drittklassige Palmen-Cliparts?“, gab ihm Ran einen kritisch-forschenden Blick. „Hey, das sind mindestens zweitklassige Palmen-Cliparts!“, versuchte Dash sich zu verteidigen. „Bring mich nicht auf die Palme!!!“, fuhr Ran ihn lachend an, was Dash dazu verleitete, in sein Lachen mit einzustimmen. „Ich hab dich echt angesteckt mit den zweitklassigen Wortspielen, oder?“, freute er sich. „Drittklassigen Wortspielen“, korrigierte ihn Ran, „Und das Video ist erstklassig. Erstklassig spacko-tastisch. Komm, laden wir’s hoch!“   Kurz darauf hatte sich Dash zum Gehen bereit gemacht – war auch dashinitiv Schlafenszeit für ihn, so früh wie er aufstehen musste – nicht ohne Ran noch mehrmals auf seine liebenswert-aufdringliche Art darauf aufmerksam zu machen, dass er ja eigentlich viel lieber geblieben wäre und darauf hoffte, dass er das nach ihrem Date am Samstag tun würde. „Aber heute Abend hab ich noch was zu erledigen … abzuholen … ist eine Überraschung“, zwinkerte er ihm im Rausgehen zu, „siehst du dann morgen Früh!“ Ran wurde immer roter im Gesicht. Dash war viel zu lieb zu ihm und machte sich viel zu viel Mühe mit allem. Das war so ungewohnt und schön, aber machte ihm irgendwie auch ein ganz schlechtes Gewissen. „Dass du bloß nicht zu spät ins Bett kommst wegen mir“, versuchte er so vorwurfsvoll, wie er es bei all der Verlegenheit schaffte, zu sagen. „Und selbst wenn“, lächelte Dash ihn an und gab ihm einen Gute-Nacht-Kuss auf die Lippen, „Seit es dich gibt, schlaf ich endlich wieder gut ein.“ Oh. Der Gedanke, wie es Dash davor gegangen sein musste, war kein schöner. Aber das Gefühl, der Grund dafür zu sein, warum es ihm jetzt besser ging, umso mehr. Er drückte ihn noch einmal besonders fest an sich. „Dann schlaf gut. Und morgen früh schau ich direkt nach, wie viele Views unser Let’s Play schon hat!“ „Vermutlich so viele, dass YouTube sie gar nicht berechnen kann!“, sagte Dash mit strahlenden Augen, „Bestimmt werden wir berühmt damit! Reich und berühmt! Ich könnte einen echten alten Thunderbird kaufen! Greased Lightning! Oder wir könnten eine Villa zusammen haben! Oder eine Hüpfburg… Eine Hüpfburg-Villa… Auf Hawaii! Und jeden Tag Ananas essen! Und einen Hund!“ Dash ergriff theatralisch Rans Hände, „Einen Hund, Ran! Können wir einen Hund haben?“ Dabei schaute er selbst wie ein Welpe. „Und wir könnten alles kaufen, was in deiner Konsolensammlung noch fehlt, und jeden Tag nur Let’s Plays zusammen drehen! Das wär das Schönste!!“ Rans Herz schlug bis unter die Decke. Warum redete Dash denn, als wäre es schon vollkommen selbstverständlich, dass sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage zusammenleben würden. Da hatte eindeutig noch jemand zu viele Disneyfilme geschaut. „Jetzt … mach mal langsam …“, zwang Ran sich mit glühendem Gesicht zu sagen, „Du tust ja so, als wären wir jetzt schon Millionäre. So einfach ist das nicht.“ „Aber träumen darf man ja wohl“, grinste Dash. Das war das richtige Stichwort. „Richtig“, schob Ran ihn ein Stückchen Richtung Treppe. „Du gehst jetzt erst mal brav ins Bett und träumst was Schönes“, drängte er Dash nachdrücklich dazu, endlich zu verschwinden. Auch wenn er sein Kissen vermissen würde. „Werd ich“, grinste Dash ihn immer noch an und stahl sich noch einen Kuss, bevor er die Treppe hinunter verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)