Verliebt in eine Kriminelle von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 12: Zurück in Middelton ------------------------------- Am nächsten Tag ist Shego schon früh auf, um wieder arbeiten zu gehen. Ihr Alltag soll von vorne beginnen. Die Schwarzhaarige frühstückt, was Kim ihr vorher zubereitet hat. Während die Schwarzhaarige isst, sitzt ihre Freundin ihr gegenüber und starrt sie an. Die ganzen Tage zuvor hat Kim gerne einfach schweigend bei ihr gesessen und sich jede Einzelheit von Shegos Gesicht angeschaut, um es in ihrem Gedächtnis einzuprägen. Jedoch fühlt es sich heute anders an. Kim hat das Gefühl, dass zwischen ihnen dicke Luft herrscht. „Bis heute Nachmittag“, verabschiedet Shego sich knapp, als sie aufgegessen hat und nach draußen geht. Kim schaut ihr hinterher. „Bis später“, flüstert sie leise, enttäuscht. Shego hat er keinen Abschiedskuss gegeben, wie sie es vorher immer getan hat und nun ist sie einfach zur Tür raus. Kim fühlt sich alleine von ihr gelassen. Dabei hat sie doch extra ihr altes Leben hinter sich gelassen, wegen ihr. Die Rothaarige fühlt sich in Stich gelassen und Vernachlässigt. Sie kann verstehen, dass Shego erstmal ihr beider Leben finanzieren möchte, aber warum ist sie dann so abweisend? Zwei Stunden hält Kim es zu Hause aus ohne vor Langeweile zu sterben. Dann beschließt sie, dass sie irgendwas tun muss. Die Rothaarig nimmt sich eine große Jacke mit Kapuze und setzt sich eine Capy auf. Ihre roten Haare hat sie zusammen gebunden und versteckt den Großteil unter ihrer Kleidung. Die Kopfbedeckung zieht sie bis zu ihrer Stirn runter, damit niemand sie erkennt. So macht sie sich auf den Weg nach Middelton. Sie fragt sich was sich alles verändert hat, seitdem sie verschwunden ist. In der Zeitung gab es keine Anschläge von Bösewichten, was sie gedacht hätte. Bis auf eine Vermisstenanzeige scheint alles genauso zu sein, wie als sie noch da war. Mit dem Bus hat Kim es bis nach Middelton geschafft. Auch wenn sie ein schlechtes Gewissen hat, dass sie ihr Geld für so etwas ausgibt, ist es ihr im Moment herzlichst egal. Auch als sie aussteigt scheint alles so wie immer zu sein. Die Stadt ist ruhig. Einige Personen gehen über die Straßen. Kim geht aufrecht, damit sie keine zu große Aufmerksamkeit auf sich zieht, als wenn sie geht, als hätte sie irgendwas zu verbergen. Zuerst beschließt Kim bei ihrer alten Schule nachzuschauen. Im Moment ist gerade Unterricht, weshalb alles friedlich ist. Es ist furchtbar ruhig, als würde es gar nicht auffallen, dass Kim gar nicht mehr da ist, dass sie verschwunden ist. Mit gesenktem Kopf wendet sie sich davon ab und geht zu ihrem alten Haus zu. Auch dieses ist genauso ruhig, wie die Schule. Im Inneren sieht man Licht brennen, obwohl ihre Eltern eigentlich auf der Arbeit sein müssten und ihre Bruder ebenfalls in der Schule. Sie findet es eigenartig. Am liebsten würde sie klingeln, um zu sehen, was passiert, jedoch hält irgendwas in ihr sie davon ab weiter zu gehen. Ihr Herz schlägt schneller, als sie sich an die damalige Zeit zurück erinnert. Vor ihrem inneren Auge sieht sie sich selbst aus dem Haus laufen, ihre Mutter, welche in der Tür ihr zum Abschied winkt, wissend dass ihre Tochter wieder zurückkommen wird. Auch an diesem besonderen Tag hat ihr ihre Mutter zum Abschied zugewunken und doch ist Kim nicht Heim gekehrt. Stattdessen probiert die Ehemalige Teenieheldin sich ein Leben mit ihrer Feindin aufzubauen, was nicht funktioniert. Kim kann die Wahrheit nicht mehr verleugnen. Shego ist die ganze Zeit gereizt, weil sie auf der Arbeit immer zu freundlich sein muss und Kim kann ihr nicht helfen, weil sie sonst von der Polizei nach Hause gebracht werden würde. Ohne Hilfe von ihren Eltern können die beiden kein Leben zusammen verbringen. Aber wie soll Kim den beiden nur klar machen, dass sie Shego wirklich liebt und sie nicht so schlecht ist, wie sie von ihr denken, wie ihre ganzen Geschichten von der hübschen Schwarzhaarigen waren. Kims Herz schlägt ihr heftig gegen die Brust. Sie schluckt schwer, noch immer mit sich hadernd ob sie nun endlich einen Schritt gehen soll und es probieren oder nicht. Sie weiß nur, dass ihr Leben, so wie es jetzt ist nicht weiter gehen kann. Sie möchte für immer mit der Schwarzhaarigen zusammen bleiben. Von diesem Gedanken angespornt will Kim einen Schritt wagen, als sie eine bekannte Stimme hinter sich hört. „K.P?“ Die tiefe Stimme ihres EX-Freund würde sie überall erkennen. Nervös dreht sie sich um, mit einem kleinen Hoffnungsschimmer, dass er es doch nicht ist. Doch dieser hat sich vorher schon als Fehler herausgestellt. Ron ist der einzige, der Kim K.P. nennt. Natürlich steht der Blondschopf hinter ihr und schaut sie unglaublich an. „Bist du es wirklich oder ist das nur ein Traum?“, will er wissen und geht langsam einen Schritt auf sie zu. Er hat seine Hand nach ihr ausgestreckt, als müsste er sich vergewissern, dass sie nicht gleich wieder verschwindet. Kim weicht einen Schritt nach hinten und schaut auf den Boden, um seinen Blick auszuweichen. „Ich … bin es wirklich“, sagt sie stockend. Sie fühlt sich schlecht. Ron sieht schrecklich aus. Seine Augen sind rot, als hätte er Tage und Nächte geweint, die blonden Haare sind weder gewaschen, noch gekämmt. Auch seine Kleidung sieht aus, als würde er sie seit Wochen tragen. Sie kann den Anblick nicht ertragen, wie er aussieht und noch schlimmer ist der Gedanke daran, dass sie schuld ist. „W … wo warst du? Wir … Ich habe dich gesucht.“ Mit Tränen in den Augen und hoher Stimme schaut er Kim verzweifelt an. Sie spürt, wie ihr Herz schwer wird. Zwar konnte sie nicht mehr mit Ron zusammen sein, weil sich ihre Gefühle verändert haben, aber so ein Frack wollte aus ihn nicht machen. Noch immer kann sie ihn nicht ansehen. „Ich …“ Sie stoppt. Wie soll sie es ihm nur erklären? Er würde es bestimmt nicht verstehen. Traurig schaut Ron ebenfalls zu dem Boden. „Du … hast dich verändert.“ Da hat er Recht und obwohl Kim dies weiß verletzt es sie. Sie verändert sich immer weiter, aber sie wollte ihn doch nicht verletzen. „Tut mir Leid“, wispert sie leise. „Du … würdest es nicht verstehen.“ Sie schluckt schwer. Es fällt ihr schwer die Worte über die Lippen zu bringen. Unglaubwürdig hebt Ron seinen Blick. Sofort ballen sich seine Hände zu Fäusten, als ihm ein Gedanke kommt, der ihn ganz und gar nicht gefällt. „Also hatte Drakken damals Recht? Du und Shego habt gelächelt? Seit ihr …“ Er will den Gedanken nicht aussprechen, viel zu sehr schmerzt es ihm in seiner Brust. Überrascht von dieser Aussage schaut Kim ihn mit geweiteten Augen an. Sie kann es kaum glauben, was er da angedeutet hat. Also hat Drakken ihm davon erzählt. Sie schluckt schwer, was soll sie bloß sagen? „Also doch“, sagt Ron traurig, welcher ihren Blick deuten kann. Enttäuschung macht sich in ihm breit, dass er sich so sehr in Kim Possible geirrt hat und gleichzeitig ist er wütend. Ron fragt sich, wie Kim nur so jemanden ihm vorziehen kann? „Liebst du sie?“, fordert er von ihr die Wahrheit. Kim ist sprachlos. Wie soll sie darauf nur Antworten? Sie weiß genau, dass die Wahrheit Ron verletzen wird und sie möchte es nicht noch schlimmer machen, als es eh schon ist. Als könnte es nicht noch schlimmer kommen, hört sie zwei weitere bekannte Stimmen. „Kimmy, du bist wieder da.“ Noch bevor Kim etwas sagen oder tun kann, spürt sie, wie ihre Mutter sie überglücklich über ihr Auftauchen in die Arme schließt und leise schluchzt. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Was wäre, wenn dir etwas zu gestoßen wäre? Zum Glück bist du wieder da.“ Schnell löst ihre Mutter die Umarmung und schaut ihre Tochter eindringlich an. „Was ist passiert? Wo warst du die ganze Zeit?“ Auch ihr Vater steht hinter Miss Possible und schaut seine Tochter fragend an. Man sieht ihn deutlich die Erleichterung an, dass seine Tochter wieder da ist und gleichzeitig die Strenge, dass dies noch Konsequenten mit sich tragen wird, wenn sie keine vernünftige Erklärung hat. „Das wollte Kim mir auch gerade Erklären. Also was ist zwischen euch vorgefallen?“, mischt Ron sich in das Familien Gespräch ein. Nun ist es für sie noch mehr als nur Peinlich. Was soll Kim darauf nur Antworten? „Kimmy? Wieso bist du zurückgekehrt?“ Etwas von den anderen entfernt steht Shego, welche ihre Freundin verwirrt anschaut. Augenblicklich erkennt man die Missgunst in den Gesichtern der Erwachsenen Possibles und in Rons. Kim ist in einer Zwickmühle gefangen. So hat sie sich den Besuch nicht vorgestellt, aber auf der anderen Seite, was hat sie erwartet? Wenn sie Shego ihre wahren Gefühle verschweigt, wird diese sie hassen und der Gedanke daran zerbricht Kim das Herz. Sie möchte mit der Schwarzhaarige zusammen bleiben, weil die ehemalige Teenieheldin sie liebt. Aber wenn sie auf Shegos Seite ist würden ihre Eltern sie bestimmt verstoßen, Ron würde kein Wort mehr mit ihr sprechen und sie hätten wieder kaum etwas zu Essen. Wofür soll sie sich entscheiden? Für ihr eigenes Glück oder das der anderen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)