Thorns Have Roses von CynthiaFeline ================================================================================ Kapitel 3: Verfickt und Zugenäht -------------------------------- Kapitel 3: Verfickt und Zugenäht Benjamin saß an seinem Computer und starrte ganz konzentriert auf den Bildschirm, während er sein schwarz-blaues Headset auf dem Kopf hatte und kräftig die Tastatur beanspruchte.Es war Donnerstagabend. Sein Zimmer war blitzblank, nachdem ihm eingefallen war, dass Francesco am Freitag, also morgen, nach der Schule zu ihm kommen würde. Jetzt saß er da und zockte mit ein paar Freunden. Um genau zu sein waren es Johanna, eine ihrer Freundinnen namens Luisa, Hannes und Max. Sie spielten ein Rollenspiel namens 'God Wars 2' welches eine riesige, offene Welt für viele Spieler bot. Es gab eine feste Geschichte, Hintergrundinformationen ohne Ende und eine individuelle Art Charaktere zu gestalten. Ben spielte einen Ingenieur, Max einen Krieger, Luisa eine Diebin und Johanna eine Magierin. Sie waren im Spiel gerade als Gruppe unterwegs und erledigten Aufgaben, welche alleine zu schwer waren. Nach einem Kampf gegen einen Boss gingen alle wieder einzelnen Aufgaben nach. "Benjamin du dreckiger Verräter!", rief Max empört und man konnte durch die Kopfhörer hören, dass er irgendetwas umgeschmissen hatte. "Das war meine Belohnung", jammerte er und sein Charakter hüpfte wie wild um Benjamins Charakter herum. "Das wird doch aufgeteilt, entspann' dich mal", Ben verdrehte die Augen, "Als ich dich kennengelernt habe, warst du nicht so desinteressiert, liebst du mich nicht mehr?", Max schluchzte gespielt ins Mikro. "Du Vollidiot! Du hast echt nich' mehr alle Latten am Zaun", Ben lachte. "Ich hab keine Latten am Zaun...ich hab' 'ne Latte...", Maximilian konnte seinen Satz nicht beenden, weil Ben ihm das Wort abschnitt. Er wusste genau, was Max hatte sagen wollen."Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", fragte Ben an Luisa und Johanna gerichtet. Die beiden konnten sich am Anfang nicht ausstehen und haben nicht miteinander geredet, doch jetzt waren sie beste Freundinnen. "Kennengelernt über die Schule", fing Johanna an, "Aber richtig miteinander gesprochen haben wir erst in Informatik, als Johanna was über ein Kartenspiel gesucht hatte", man konnte Luisas Grinsen hören, während sie sprach. Johanna kicherte, "Sie meinte dann, dass sie es auch spielen würde und wir beide unbedingt mal auf ein Turnier gehen müssten" - "Das haben wir dann auch getan!", pflichtete Luisa stolz bei. "Eure Geschichte ist ja romantisch, aber die von mir und Max kann keiner toppen.", Ben steuerte seine Spielfigur in eine große Stadt. "Wir kennen uns seit dem Kindergarten, Ende", sagte Max trocken und die beiden Mädchen lachten. "Irgendwie werde ich ihn nicht mehr los...", Benjamin kratzte sich am Kinn, "Ja! Ich hab' dich verflucht...du wirst mich nieee wieder los!", schrie Max ins Mikro. "Du hast'n Rad ab, ey", bemerkte Hannes und lachte, Luisa kicherte nur leise. "Alter, wenn wir noch weiter zocken gehe ich morgen nich' in die Schule, es wird langsam echt spät", Max gähnte, "Schon um zwölf. Hast recht, Max. Ich muss morgen Nachhilfe geben, sehen uns morgen oder so", sagte Ben und beendete das Spiel, "Der kann auch mal was ausfallen lassen oder?", bemerkte Max trocken, "Neee...Nicht gut. Ich muss das machen", damit legte Ben auf und fuhr den Computer runter. Er zog sich aus und legte sich ins Bett. Am Freitag nach der Schule kam Ben daheim an und niemand war da, seine Mutter war auf einem Seminar und wo Frankenstein war, wusste er nicht. Francesco würde um fünfzehn Uhr kommen und bis dahin entspannte sich Ben noch ein bisschen. Er schmiss den Computer an und würde zocken bis Franc kam. Um fünfzehn Uhr stand Ben auf und lief hinunter, er hatte die Mathesachen auf dem Küchentisch abgelegt und wartete ungeduldig auf Franc. Während die Zeit verstrich und Franc einfach nicht auftauchen wollte, setzte sich Frankenstein auf den Tisch und wollte unbedingt gestreichelt werden. Plötzlich klingelte es an der Tür und Ben stand auf, das musste Franc gewesen sein. Als Benjamin die Tür öffnete, kratzte Francesco sich verlegen am Hinterkopf. "Sorry, dass ich zu spät bin, Berufsverkehr...", Ben zog eine Augenbraue hoch. "Achso", sagte er nur und ließ Franc das Haus betreten. "Also das hier ist unser Wohnzimmer", sagte Ben und zeigte in den Raum. Das Wohnzimmer der Steiners war gemütlich und stilvoll. Ein orangenes Sofa war das Highlight des Raumes und davor befand sich ein großer Fernseher. Eine Glasfront mit wunderbaren, rot-orangenen Gardinen ließ den Raum freundlich und hell erscheinen. Die Tür zum Gästebad war links im Raum und wenn man vom Flur kam, konnte man direkt die Tür zur Küche sehen. Das Wohnzimmer an sich war in roten und orangenen Farben gehalten und vermittelte Wärme. Ben leitete Franc in die Küche, vorbei am Wintergarten, der direkt nebendran war. Die Küche war hell und in Gruntönen gehalten. Mareike liebte grün. Franc setzte sich an den dunkelbraunen Holztisch, auf dem schon die Mathesachen aufgeschlagen lagen. "Willst du was trinken?", fragte Ben und nahm sich ein Glas aus dem Schrank. "Ja, ein Glas Wasser wäre gut", sagte er und fuhr sich durch die braunen Haare, welche er stets mit ein wenig Gel hoch frisierte. Die Seiten seines Kopfes waren seit neuestem ausrasiert in einem sehr eleganten Übergang, so dass sich an seinem Nacken nur noch kurze Härchen befanden. Ben holte ein Glas für Franc aus dem Schrank und füllte beide mit Mineralwasser aus einer Glasflasche. Mareike hielt nichts von Plastik und kaufte auch nur mit eigenen Behältern ein, sie wollte die Umwelt schützen und schonen und lebte zudem auch vegetarisch. "Wir wiederholen heute alles nochmal, was wir bisher gemacht haben", sagte Ben, während er sich setzte. Francesco nickte, "Pq-Formel, Parabelgrundlagen...", zählte er auf und Ben nickte lächelnd. "Du hast ja doch aufgepasst", sagte er erfreut, Francesco verdrehte die Augen während er grinste, "Was hast du denn gedacht? Dass ich das nur halb durchziehe?", er kratzte sich am Nacken. "Na dann mal los", Benjamin blätterte in seinem Mathebuch umher. Nach zwanzig Minuten hatten beide keine Lust mehr und beendeten den Nachhilfeunterricht. Ben stand auf und räumte die Mathesachen zusammen, dann gingen beide die Treppe zum ersten Stock hinauf. "Willkommen in meinem Reich", sagte Ben und schmiss die Mathebücher auf sein Bett. Direkt neben der Tür stand sein Bett, hinter der Tür sein Bücherregal, neben dem Bücherregal sein Computer und eine Staffelei. Mit etwas Abstand zum Bett stand ein grauschwarzes Sofa schräg im Zimmer und davor ein Sitzsack. Ein kleiner Fernseher und diverse Konsolen befanden sich vor dem Sofa. Auf dem Sofa lagen volle Chipstüten und andere Knabbereien. "Ich hab' für Fressalien gesorgt! Dachte das ist 'ne gute Idee beim Zocken", er zukcte mit den Achseln und schmiss sich auf seinen Sitzsack. Dann schaltete er die Pewstation ein und klopfte auf's Sofa. "Setz' dich!", Franc grinste und setzte sich auf's Sofa und Ben reichte ihm einen Controller "Was willst du zocken? Ich hab ziemlich vieles, dass man zu zweit spielen kann!", Ben kramte seine Spielesammlung hervor und Franc staunte nicht schlecht. Nachdem sie sich endlich auf ein Spiel geeinigt hatten, verbrachten sie einige Zeit vor dem Bildschirn, zockten, hatten Spaß und unterhielten sich. Im Verlauf des Nachmittags hatten beide viel Spaß. Ben, der mittlerweile neben Franc saß, boxte diesen gegen die Schulter. "Du kannst doch nicht einfach bescheißen, du Arschgesicht!", rief er amüsiert und warf sich gegen Franc, dieser leistete Widerstand, "Ach und du darfst das?!", entgegnete er und drückte Ben mit der Schulter in die Couch, "Ich bin der Gastgeber, ich darf alles!" - "Jaja! Das glaubst auch nur du!", grummelte Franc und schob Ben vom Sofa. Benjamin lächelte schief, dann stand Franc auf, "Ich muss langsam gehen, meine Eltern mögen's nicht, wenn ich während der Schulzeit lange weg bin", Ben stand ebenfalls auf. "Kein Ding", sagte er, "Ich begleite dich noch bis zur Tür", er zwinkerte Franc zu. "Dummkopf", grummelte Franc und beide stiegen die Treppe hinab. An der Haustür angekommen herrschte peinliche Stille zwischen den Beiden. "Danke für den coolen Tag...", murmelte Francesco, "Jo, war echt nett", Ben nickte und zog Franc in seine Arme. Es war eine komische, eigenartige Umarmung. Als sie sich voneinander lösten, sahen sie sich verlegen in die Augen, Franc nickte, "Schönen Abend noch", und verschwand dann zur Haustür hinaus. Ben sah, wie er auf sein Motorrad stieg und wegfuhr. Er seufzte, sein Magen kribbelte. Francesco war irgendwie toll, so gar nicht arrogant und ekelhaft, wie Ben zuerst dachte. Er lief wieder in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. Der Nachmittag war genial gewesen und sie hatten viel Spaß zusammen gehabt. Sollte er den anderen davon erzählen? Eher nicht, vielleicht dachten sie noch sonst was von ihm. Wobei, Leonhard hatte immer ein offenes Ohr für ihn gehabt. Ben seufzte erneut und plötzlich sprang Frankenstein auf sein Bett, der schnurrende Kater legte sich auf Bens Bauch und beruhigte ihn damit. "Oh Frankenstein...", murmelte Ben leise. Er hatte was für Franc übrig. Verdammt, er wollte zur Zeit nicht verliebt sein, er wollte keine Beziehung, er genoss es frei zu sein und sich keine Gedanken machen zu müssen, doch es bahnte sich etwas an. Sein Bauch kribbelte wieder, wenn er an Franc dachte. Benjamin verdrehte die Augen, ob das gut gehen würde? Am Montag regnete es wie verrückt. Die meisten Schüler kamen zu spät, nass oder erkältet zur Schule und die Stimmung war wie das Wetter: zum Kotzen. Max war krank geworden und schneuzte mindestens zwanzigmal in der Stunde in sein Taschentuch, Hannes beschwerte sich in jeder kleinen Pause über das trübe Grau draußen und auch sonst schien keiner wirklich gut drauf zu sein. Als es zur ersten großen Pause klingelte, blieb Ben im Klassenzimmer, alle anderen waren gegangen. Er saß auf seinem Platz und hatte die Kopfhörer im Ohr und hörte Musik. Er hatte keine Lust mit den anderen zu sprechen. Das Wetter machte auch ihn fertig, er hasste es, wenn es lange grau war und es nicht besser wurde. Eine heiße Tasse Kakao und eine gute Serie hätten ihn jetzt aufheitern können, aber er war ja in der Irrenanstalt namens 'Kafka-Gymnasium' gefangen und arbeitete auf das Abitur hin, welches er nur machte, um seine Träume verwirklichen zu können. Ja vielleicht konnte er eines Tages Gestalter oder Autor werden. Oder Maurer auf einer Baustelle, weil er nichts anderes fand. Nicht, dass Maurer keinen Respekt verdienten, aber das lag nicht in seinen Interessen, aber Maurer und Handwerker wurden immer gesucht. Ben schüttelte sich und stand auf, um sich auf seinen Tisch zu setzen, dann sah er wie Franc auf seinem Platz saß und auf sein Handy starrte. Für einige Momente beobachtete er den Braunhaarigen mit einem Katergrinsen im Gesicht, man sah er bescheuert aus, wenn er konzentriert war. Dann beschloss Ben etwas zu sagen, er nahm die Kopfhörer raus und grinste, "Hast wohl keine Freunde, was?", Franc sah auf, runzelte die Stirn und lachte sarkastisch. "Du bist echt lustig, wirklich", er stand auf ging um seinen Tisch herum und lehnte sich dann daran an. "Versuchst du ein Emo-Musikvideo nachzustellen?", Franc grinste und deutete auf die Kapuze seines schwarzen Hoodies, die Ben über seinen Kopf gezogen hatte , "Deine Witze waren auch schon besser", Ben kam Franc näher, sie blickten sich direkt in die Augen. Benjamin konnte Francescos Nähe direkt spüren und sein Magen kribbelte. "Kommt davon, wenn man zu viel mit dir abhängt, das färbt ab", Franc grinste weiterhin und kam Ben wieder etwas näher. "Ich bin halt total cool, deswegen wollen alle mit mir abhängen", Benjamin grinste schief. Zwischen den beiden war vielleicht noch eine handbreite Platz und sie konnten die Wärme des jeweils anderen genau spüren. Für einige Momente blieben sie genau so stehen und starrten sich in die Augen, während Ben sein Katergrinsen im Gesicht hatte und Franc lässig schmunzelte. Ben hob den Kopf und kam Francs Lippen näher, er sah immer abwechselnd in Francs Augen und zu seinen Lippen. Die Luft zwischen ihnen war geladen und eine unbeschreibliche Spannung baute sich zwischen ihnen auf. Dann, nach einem langen Trommelwirbel, trafen sich ihre Lippen. Es war wie ein Feuerwerk und es geschah so plötzlich, dass Ben es nicht glauben wollte. War das hier real oder war es ein Traum? Es fühlte sich so surreal an. Francescos Lippen waren voll und weich und sehr angenehm. Er presste sich gegen Ben und dieser legte seine Hand in Francs Nacken. Ben konnte die kurzen Stoppeln in seinem Nacken genau fühlen und die hitzige, leicht gebräunte Haut war sehr weich und darunter befanden sich trainierte Muskeln. Der Kuss wurde inniger, bis sie eng umschlungen im Raum standen und sich küssten. Ben spürte wie sein Bauch kribbelte und er den Kuss richtig genoss. Während der Regen an die Scheiben des Klassenzimmers prasselte, führten ihre Zungen einen wilden Kampf. Es war unglaublich. Plötzlich klopfte es an der geschlossenen Klassenzimmertür, von draußen drang Lärm in den Raum, dann klingelte es. Die beiden lösten sich voneinander und blickten sich intensiv in die Augen, eine peinliche Stille entstand. Ben räusperte sich, "That just happened...",sagte er und biss sich auf die Unterlippe, Franc drehte sich um und lief zu seinem Platz. Hoffentlich würde niemand Verdacht schöpfen. Benjamin öffnete die Tür und sofort stürmten seine Klassenkameraden in den Raum. Er folgte der Masse und setzte sich auf seinen Platz. Max setzte sich neben ihn und sah ihn mit seinen glasigen Augen und der roten Nase verdutzt an. "Du siehst aus, wie ein verschrecktes Reh, was ist passiert?", fragte er neugierig und vergrub seine Nase in seinem Schal. "Nichts, wir haben gequatscht. Stellt sich heraus, dass er eine echt krasse Kindheit hatte...", log Ben und zum Glück kaufte Max es ihm ab. Die ganze Zeit während dem Unterricht fühlte Ben sich beobachtet und auch in den Pausen starrten sich die beiden verdächtig an. "Was ist heute los mit euch?", kommentierte Hannes verwirrt. Ben schnaubte, "Francesco ist ein Idiot", sagte er aber meinte es ganz anders. Er war verliebt. Scheiße, verdammter Mist. Warum hätte es nicht Hannes oder Bezo sein können? Ausgerechnet der Neue, den er kaum kannte...Ben seufzte. "Hat er sich mit dir angelegt?", Max' Augen funkelten streitlustig, "Hat mir 'n paar dumme Sachen an den Kopf geworfen", Ben zuckte mit den Schultern und schenkte Franc einen letzten Blick bevor er sich umdrehte. Als es wieder zum Unterrichtsbeginn klingelte, drängelten sich die Schülermassen ins Gebäude. Wie sollte er es am Mittwoch aushalten? Sie hatten Nachhilfe, was würde Franc sagen? Bens Magen drehte sich vor lauter Grübeln fast um. Franc hatte es auch gewollt...oder? Hatte die Situation ihn verleitet? Wollte er auch etwas von ihm? Fragen über Fragen und keine Antworten. Benjamin biss sich auf die Unterlippe, wie sollte er die nächsten Wochen überstehen? Das Gefühl von Francs Lippen lag immer noch auf seinen und bewies ihm, dass es kein Traum gewesen war. Es war kein Traum gewesen. Und das machte sich am Mittwoch bemerkbar. Beide waren die ganze Stunde unkonzentriert und versuchten das Ereignis von Montag nicht zu erwähnen. Franc schien auch mehr auf Mathe fixiert zu sein als sonst. "Du gehst ins Fitnessstudio oder?", Franc nickte, "Wie oft gehst du so?", Ben stützte sein Kinn auf seiner Handfläche ab und sah vermeidlich gelangweilt zu Francesco. Aber das war natürlich eine Lüge, in seinem Innerem tobte der Bär, es wüteten die Schmetterlinge und so weiter. Ben verdrehte innerlich die Augen, wie alt war er? Vierzehn? Er benahm sich zumindest so. Es war zum Heulen. "Drei bis viermal die Woche. Ich geh auch an den Wochenenden gerne boxen mit Bezo", sagte er und zuckte mit den Schultern. Ben biss sich auf die Lippe, "Ich würde gern mal mitkommen, muss auch ein bisschen fitter werden", er sah Franc direkt in die Augen, Francesco wurde rot und grinste dann. "Hast du echt nötig, du Lauch", sagte er neckend und erntete sich einen Schlag auf die Schulter von Ben. "Ich bin kein Lauch", sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust, Franc lachte, "Du bist der Oberlauch, wirklich, von mir aus bin ich dein Trainer", Francesco schenkte Ben ein schiefes Lächeln, welches Ben total heiß fand und sich die trockenen Lippen leckte. Für einen Moment schweifte Francs Blick zu Bens Lippen ab, dann fasste er sich wieder und wurde rot. Ben grinste natürlich herausfordernd, doch keiner sagte etwas. Es war zum Haare ausreißen. Die Stunde war außerdem gleich vorbei und ehe sie sich versahen, liefen sie zum Ausgang. Sie wechselten einen letzten Blick, sagten jedoch nichts. Was für ein Disaster! Sowas hatte Ben bisher noch nicht erlebt und es frustrierte ihn, nicht zu wissen, was er tun sollte und was Franc überhaupt wollte. Was wenn das nur ein Fehler gewesen war? Die Stunde am Freitag fiel aus, weil Franc einen Termin hatte, jedoch hatten sich beide für den Dienstag bei Benjamin verabredet. Beide saßen gerade auf Bens grauem Sofa, Ben scrollte durch Peeper und Franc zockte. "Hehe, hast du den Peep von Chris Ethans gesehen?", er zeigte Franc ein Bild von einem blonden Schauspieler mit Sahne auf der Brust, "Das ist aus seinem neuesten Film...verdammt...", murmelte Ben. Er folgte Chris Ethans auf Peeper, weil er ihn ziemlich heiß und lustig fand. "Der macht sich ganz schön affig", kommentierte Franc und zockte unbeirrt weiter. Der Abend war angebrochen, aber beide genossen die Zweisamkeit, auch wenn bisher noch nichts geschehen war, zu Bens bedauern. Dann sah Ben auf, legte sein Handy weg und grinste. Womöglich würde Franc ihn hassen, für das was er jetzt tun würde. Gott sei Dank war seine Mutter nicht Daheim, also waren sie ungestört. Perfekt...Er setzte sich mit Schwung auf Francescos Schoß und zog ihn am Kragen zu sich, um seine Lippen auf seine zu drücken. Überrascht ließ Francesco den Controller fallen, was Ben grinsen lies. Für einen Moment unterbrach Francesco den Kuss, "Wusste gar nicht, dass du so Eier in der Hose hast", dann druckte er seine Lippen wieder gegen die von Ben, dessen Hände ziemlich beschäftigt waren, Francs Schultern zu begutachten. Ein leises stöhnen entwich Ben und ließ Franc grinsen. Die Lippen von Ben erkundeten nicht nur Francs Mund, sondern auch seine Wangen, sein Kinn, seinen Kiefer und seinen Hals. Er musste zugeben, dass Franc verdammt heiß war. Der Kuss wurde inniger, bevor jedoch mehr passieren konnte klingelte Francescos Handy. Francesco griff nach seinem Handy und ging ran. Eine raue italienische Stimme drang aus dem Telefon und sie klang nicht sehr erfreut. Francesco brummte ein paar Mal, bejahte etwas und legte auf. "Ich muss gehen", sagte er und Ben setzte sich zurück auf's Sofa. "Ich hätte schon um neunzehn Uhr daheim sein sollen und jetzt ist es acht. Verdammte scheiße, immer muss ich beim Essen unbedingt dabei sein, die haben echt 'nen Knall", knurrte er und griff nach seiner Lederjacke. Ben begleitete ihn noch nach unten, an der Tür angekommen sahen sie sich in die Augen, Ben biss sich auf die Unterlippe. "Wir sollten echt darüber reden...", murmelte er, "Machen wir, aber ein anderes Mal", sagte Franc, dann grinste er und gab Ben einen Kuss auf die Wange. Benjamin sah ihm perplex nach, wie er auf sein Motorrad stieg und davonfuhr. Dieser Kerl...! Aber Ben gefiel es gar nicht, dass sie nicht darüber sprachen. Hoffentlich würde sich morgen alles klären. Das würde ihm noch lange zum Nachdenken geben. _____________________________________ Dieses Mal ist es etwas weniger, aber ich hab das mit Absicht gemacht.. Ging das zu schnell? In der Geschichte sind insgesamt schon 4 Wochen vergangen. Hat es sich für euch zu schnell angefühlt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)