Thorns Have Roses von CynthiaFeline ================================================================================ Kapitel 8: Bescheuert --------------------- Kapitel 8: Bescheuert Die Pfannkuchen dufteten. Mareike, Benjamin und Francesco saßen am Esstisch und aßen schweigend ihr Frühstück. Ben griff nach dem Ahornsirup und verteilte einen halben See aus Sirup auf seinem Stapel Pfannkuchen. Mit einem Lächeln beobachtete Franc ihn dabei. „Die sind verdammt gut geworden, Franc!“, sagte Ben seufzend und schob sich eine weitere Gabel mit Pfannkuchen in den Mund. „Danke, die sind auch mit Liebe gemacht.“ Er warf Ben einen Kuss zu und dieser würgte gespielt. „Hehe, is‘ ja eklig!“, rief er und lachte, Franc schnaubte nur grinsend. „Das habt ihr echt gut gemacht, Jungs.“ Mareike sah die beiden abwechselnd stolz und gleichzeitig lächelnd an. Die Pfannkuchen wurden mit Orangensaft runtergespült und die Teller in den Geschirrspüler eingeräumt. Besser: Schnurstracks machten sich die beiden Jungs wieder auf den Weg in Bens Zimmer und schmissen sich direkt ins Bett. Vollgefressen rieb sich Franc den Bauch und seufzte wohlig. „Das war richtig gut…“, seufzte er und streckte sich. „Wir müssen öfter beieinander schlafen. Und miteinander.“ Sich an Franc schmiegend seufzte Ben ebenfalls und sah zu ihm hoch. „Kannst ja heute mit zu meinen Eltern kommen, dann zocken wir bei mir.“ Er strich Ben vorsichtig durchs Haar und spielte vereinzelt mit den dunklen Locken. „Klingt nach einer guten Idee.“ Der Dunkelhaarige setzte sich auf und begann Franc liebevoll zu küssen. Die Hände des Größeren fuhren über die weiche, blasse Haut seines Freundes und hinterließen ein wohliges Kribbeln. Ben grinste und schob seine Zunge zwischen Francs Lippen, dieser öffnete sie gierig und begann Bens Zunge zu umspielen. Alsbald war das junge Paar in ein wildes Gerangel aus leisen Seufzern und Stöhnen verwickelt. „Warum machst du mich so geil?“, fragte Franc belustigt. Ben lachte nur und küsste ihn. „Keinen Schimmer, aber mir geht’s genauso!“, sagte Ben dann und beide mussten lachen. “Vielleicht liegt es an deiner Ausstrahlung?”, Ben sah ihn grinsend an, Franc zuckte nur mit den Schultern. „Sag mal, Franc..“, fing Ben vorsichtig an und strich liebevoll über seine Wange, „Wenn deine Eltern so homophob sind, wieso bist du’s dann nicht? Du hast das hier so schnell akzeptiert…“ Franc küsste Ben, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Ganz ehrlich? Ich stand schon immer auf Kerle und Mädchen. Ich hatte mich vor ein paar Jahren schon mal in einen Jungen verliebt. Da wurde mir das erst richtig klar. Natürlich wollte ich es erst nicht wahrhaben, aber dann fiel mir auf, dass es egal ist wen man liebt, Hauptsache man ist glücklich. Und meine Schwester steht auf Frauen, sie hat mir gezeigt, dass ich das einfach akzeptieren soll und so. Toleranz und Liebe!“ Er küsste Ben leidenschaftlich, was dem Dunkelhaarigen ein Stöhnen entlockte. „Ich will’s endlich mit dir tun.“ Ben setzte sich auf Francs Hüfte und rieb sich an ihn. „Du musst keine Angst haben, immerhin bin ich meistens unten.“ Ben grinste und biss Franc liebevoll durch sein T-Shirt in den Nippel, dieser keuchte erschrocken auf. „Oh Gott, Ben!“, rief er aus. Lachend griff Ben nach Francs Glied und begann es zu massieren. „Heute wäre doch der perfekte Tag dafür…“, murmelte er völlig erregt. „Hmm, ja. Du hast schon recht…“, Franc biss sich auf die Unterlippe. Doch er entzog sich aus Bens Griff. „Ich will trotzdem, dass es etwas Besonderes ist“, sagte er und rieb sich den Nacken dabei. Verständnisvoll nickte Ben. „Klar“, antwortete er. Sie hatten also beschlossen Francs Eltern zu besuchen, doch für Ben lief das Ganze etwas anders als er es sich vorgestellt hatte. Sie machten sich fertig, Franc packte seine Sachen ein, sie zogen sich um und fuhren dann mit Francs Motorrad hoch zu seinen Eltern. Francesco wohnte im Reichenviertel des Dorfes, welches sich mit etwas Abstand vom Rest des Kaffes befand. Das Haus von Francesco war weiß gestrichen, riesig, mit großen Fenstern und einem wunderschönen Garten, welcher jetzt im Winter jedoch sehr trist aussah. Von außen machte das Haus einen sehr schönen Eindruck, freundlich, warm und modern. Ben freute sich, als Franc mit dem Motorrad in die Einfahrt fuhr und sie abstiegen. In der Einfahrt standen ein silberner, riesiger Cermedes und ein schwarzer Borsche. Die Eingangstür der Mortellos war groß und aus hellem Holz. Franc stellte sich direkt vor den Dunkelhaarigen und sah ihn eindringlich an. „Bitte stell‘ dich für’s erste als ein Kumpel vor, sonst fliegen wir beide im hohen Bogen hier raus, okay? Nur für’s erste! Irgendwann werden sie es schon erfahren, ich versprech’s dir.“ Er hatte Ben währenddessen an die Schultern gefasst und sah ihn ernst, aber auch besorgt an. Leise seufzte Ben. „In Ordnung.“ Er gab nach und ließ die Schultern sinken, ihm war bewusst, dass das eine Lüge war. Franc fuhr sich durch die Haare und schloss die Türe auf. „Mama, Papa eccomi qua!“, rief Francesco und schloss die Tür hinter Ben. Der Flur war hell und geräumig und im hinteren Teil befand sich eine hellbraune Treppe, die nach oben führte. Aus der Küche, welche sich links von Ben befand, kam ein angenehmer Geruch von gekochten Nudel und Tomatensoße. „Il fatto è che ho portato qualcuno con me“, rief Francesco und er nickte Ben zu. Beide gingen die Treppe hinauf, welche bei jedem Schritt laut knarzte. Francescos Zimmer lag am Ende des langen Flurs. Es war mit hellen Möbeln eingerichtet und lichtdurchflutet. Direkt hinter der Tür stand ein großer Schrank aus hellem Holz mit einem Spiegel daran und neben dem Schrank stand ein Fernseher. Francescos Zimmer war etwas kleiner als das von Ben, jedoch war es umso heller, da es nicht dunkelgrau gestrichen war oder die Möbel dunkel waren. Am anderen Ende des Raumes standen ein riesiges Bett mit dunkelblauen Bettlaken und daneben ein Schreibtisch samt Computer. „Dein Zimmer ist echt…hell“, bemerkte Ben und sah sich um. An den Wänden hingen etliche Poster und Bilder. Manche davon zeigten Sportmannschaften, andere schienen nur zur Motivation zu dienen. Es waren diese typischen ‘Du kannst es schaffen!’ Poster die sonst nur Bodybuilder bewunderten. Zudem standen vor dem Bett zwei Paar Schuhe. Der Computer war schwarz und ein dunkelblaues Headset lag auf dem Tisch. „Uh, ein Raßer Headset, geil!“ Mit flinken Fingern schnappte Ben sich das Headset und begutachtete es. „Oh ja, das neueste Modell! Ich hab einen Batzen Kohle dafür ausgegeben…“, murmelte Francesco und rieb sich den Hinterkopf. „Das Teil haut rein!“ Der Dunkelhaarige legte das Headset zurück und setzte sich auf Francs Bett. Mit einem Lächeln sah er den Größeren an. „Dein Zimmer sieht echt cool aus.“ Erneut blickte er sich um. Die weichen Laken des Bettes waren dunkelblau und fast makellos. Er strich mit der Hand darüber und genoss das Gefühl an den Fingern. Franc zog seine Jacke und Schuhe aus und setzte sich neben ihn. „Irgendwas fehlt hier noch“, murmelte er abwesend und starrte an die langweiligen, weißen Wände. „Es fehlen Bilder. Bilder von uns, Bilder von Freunden. Neben den Postern und Motivationsgedöns brauchst du noch mehr persönliche Sachen! Und vielleicht etwas Farbe an den Wänden, ohne die Poster wär’s hier wie in ‘ner Psychiatrie…“ Benjamin zog seine Jacke aus und streifte sich die Schuhe von den Füßen. „Wieso hängst du keine Bilder von Freunden auf? Oder bemalst die Wände? Bei mir sieht’s ja ganz anders aus.“ Langsam legte er sich in das Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Franc seufzte und legte sich zu ihm. „Weiß nicht, kam nie dazu.“ Er drehte sich auf die Seite und beobachtete den Dunkelhaarigen für einige Momente mit einem Lächeln im Gesicht. Als Ben das bemerkte, drehte er sich ebenfalls auf die Seite und lächelte liebevoll. „Ich liebe dich“, flüsterte Ben leise und schloss die Augen, um Franc einen sanften Kuss zu geben. Der Kuss war schön, zart und warm. Bens Herzschlag erhöhte sich und er fühlte das warme Gefühl der Liebe in sich aufsteigen. Die schlanken, rauen Finger von Francesco strichen vorsichtig über Bens Wange und strichen einige Strähnen seines dunklen Haars hinter sein Ohr. „Ich dich auch“, sagte der Italiener leise und küsste Ben erneut, was ein wohliges Kribbeln in Bens Magen auslöste. Der Geruch von leckerem, italienischem Essen stieg beiden in die Nase. „Ich glaube meine Mama ist demnächst fertig mit den Nudeln. Du wirst sie lieben.“ Sanft lächelte er Ben an. „Was meinst du? Die Nudeln oder deine Mama?“ Benjamin grinste neckend. „Vollidiot, die Nudeln natürlich!“ Francesco grinste ebenfalls. „Abgesehen davon, dass sie homophob sind, scheinen sie echt nett zu sein.“ „Jaja, das sind sie. Sie waren immer für uns da. Naja, aber sie haben hohe Ansprüche.“ „Scheiß auf Ansprüche, zieh‘ einfach dein eigenes Ding durch.“ Ben setzte sich auf. „Hm. Ja… Aber du weißt wie das ist, wenn du unbedingt etwas erfüllen möchtest.“ Von unten wurde etwas auf Italienisch gerufen. Franc lächelte. „Essen ist fertig.“ Ben grummelte nur. „Ich will aber noch kuscheln.“ Er machte einen Schmollmund. „Ne, nix da! Die Nudeln meiner Mama sind die besten und sie hat das Rezept von meiner Oma. Ah, Nonnas Nudeln!“ Er rieb sich den Bauch. „Abgesehen davon…Italienisch klingt als würdet ihr ständig von eurem Leid erzählen.“ Ben grinste. „Das sagst du nur, weil du in Aida warst und da war jeder drin!“ Franc boxte Ben gegen die Schulter. „Ja und? Viele Opern sind italienisch! Und immer geht es um Leid, Tod und Drama!“ „Passt ja perfekt zu dir.“ sagte Franc und erntete einen entsetzten, jedoch amüsierten Blick von Ben. Francesco stand schlussendlich auf und nickte Ben zu. Beide liefen nur in Socken die helle Treppe hinunter. Francesco bog jedoch nicht in die Küche, sondern das Wohnzimmer ein. Das Wohnzimmer der Mortellos war zweigeteilt. Die eine Hälfte war das Esszimmer und die andere das Wohnzimmer. In der Esszimmerhälfte stand ein großer, heller Holztisch mit einer karierten Decke darüber, auf dem Tisch befanden sich schon Gläser und Teller. In der anderen Hälfte des Zimmers befanden sich ein großes, rotes Sofa, ein Flachbildschirmfernseher und einige Bücherregale. Franc setzte sich an den Tisch und Ben folgte ihm. „Willst du’n bisschen Rotwein?“, fragte er, in seinen Augen befand sich kein bisschen Scherz. „Du meinst das ernst? Wir haben gerade mal dreizehn Uhr!“ Franc lachte. „Ist normal in Italien. Ich nehme das als ein ‚Nein‘.“ Er streckte sich. Francescos Mutter kam durch die Tür in den großen Raum und lächelte beide Jungs an, während sie die Teller auf den Tisch stellte. Sie lief zurück in die Küche und brachte zwei weitere Teller mit. Die Treppe knarzte und wenige Sekunden danach betrat auch Francescos Vater den Raum. „Hallo, ich bin Valerio“, sagte er und schüttelte Ben die Hand, dann setzte er sich an den Tisch. „Willkommen bei uns Zuhause, Benjamin.“ Franc musste ihnen etwas erzählt haben, was es wohl gewesen war? „Meine Frau Silvia und ich freuen uns immer, wenn Franc neue Freunde mitbringt.“ Ben lächelte und nickte. „Ich bin sehr erfreut. Ja, wir haben uns durch die Schule kennengelernt, aber das wissen Sie wahrscheinlich schon. Mittlerweile sind wir gute Kumpels geworden.“ Er lächelte weiterhin. Valerio lächelte. „Bitte duze uns! Siezen ist so unpersönlich und ja, Franc hat ein bisschen von dir erzählt. Wir sind dir dankbar, dass du ihm in Mathematik hilfst.“ Valerio schenkte sich etwas Rotwein in sein Glas ein. Sie waren wirklich nett, zumindest bis jetzt. Ben war erstaunt. Valerio war ein großer, breiter Mann mit dunkelbraunen, kurzen, teilweise rasierten Haaren und einem netten Schnauzer über der Oberlippe. Silvia setzte sich nun auch zu ihnen und schenkte sich etwas Sprudel in ihr Glas ein. „Ich hoffe es schmeckt euch!“, sagte sie und Francesco, sowie sein Vater bedankten sich bei ihr. Ben machte es einfach nach. Silvia war eine sehr schöne Frau, sie hatte dunkles, lockiges, langes Haar und eine schöne, schlanke Figur. Artig begann Ben zu essen, es gab Penne mit Tomatensoße und sie waren göttlich. „Oh, die sind sehr gut!“, sagte er lächelnd. Silvia nickte nur wissend, als wüsste sie, dass ihre Nudeln die besten der Nachbarschaft waren. Die beiden hatten einen leichten italienischen Akzent, der sie nur noch sympathischer machte. Und diese Leute sollten furchtbar homophob sein? „Nächstes Wochenende kommen Pedro und Pasqualina her, sie haben wieder Semesterferien. Wollen wir dann zu Onkel Franco fahren?“, fragte Silvia ihren Sohn. „Klar, wieso nicht! Seine Pizza ist die beste“, sagte er und grinste. Ben sah Franc verwirrt an. „Heißt dein Onkel auch Francesco?“ Er hob verdutzt eine Augenbraue. „Ja… das ist normal… Ich teile meinen Namen mit vier weiteren Familienmitgliedern.“ Als Franc ihm das erzählte nickte Ben nur wissend, war aber trotzdem erstaunt. „Ich freue mich so, wenn wir an Weihnachten nach Italien gehen, ich vermisse Nonna und Nonno“, sagte Franc ein bisschen verträumt. Ben legte ihm mitfühlend die Hand auf den Arm. Franc spannte sich an. „Bist du schwul oder was?“, sagte er scherzend, halb ernst und Ben ließ schnell wieder von ihm ab. Plötzlich wurde ihm ganz kalt. „Hoffentlich nicht!“, sagte Silvia und sah Valerio lachend an, „Unser Francesco soll uns mal viele Enkel heimbringen und keine Schwuchtel.“ Valerio lachte ebenfalls und Ben versuchte, falsch und unsicher zu grinsen. Er aß ganz schnell ein paar Gabeln von den Nudeln, damit er nichts sagen musste. Diese Einstellung hatte Franc also gemeint. Ben erschauderte, jetzt war das Essen mehr als nur unangenehm. „Ich verstehe sowieso nicht, was die alle wollen. Die verschwulen doch unsere Gesellschaft!“, sagte Valerio dann ernster, Silvia nickte nur. „Das ist doch gegen die Natur…“, murmelte die Braunhaarige leise und schüttelte den Kopf. „Laut der Bibel ist es sogar verboten“, pflichtete Valerio ihr bei. Franc knirschte mit den Zähnen. Ben hoffte insgeheim, dass er endlich das Thema wechseln würde, es war ihm so unangenehm, aber etwas dagegen sagen wollte – und konnte er einfach nicht. „Naja, ist ja auch egal. Hier ist ja niemand schwul.“, sagte Franc trocken und es klang so verdammt ernst, dass Ben ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Ben wird heute noch etwas bleiben und dann fahr‘ ich ihn heim.“ Seine Eltern nickten. Nach dem Essen verschanzten sich beide Jungs in Francs Zimmer und legten sich aufs Bett. „Sag‘ deiner Mom, dass das Essen echt gut war, ja?“ Ben lächelte, während er Franc betrachtete. Beide lagen wieder im Bett des Italieners und redeten. „Mach‘ ich.“ Ben drehte sich auf den Rücken und starrte die Decke an. „Das war bizarr“, sagte er abwesend. „Ich weiß, so ist es immer.“ „Deine Lüge war gut.“ „Übung.“ „Leider.“ Die beiden sahen sich an und wussten, dass es dazu nichts mehr zu sagen gab. „Weißt du was? Wir könnten nächste Woche unsere Weihnachtseinkäufe machen. Es ist ja in fast ‘nem Monat Weihnachten. Wenn wir zu spät gehen wird’s stressig.“ Ben hatte sich aufgesetzt und sah Franc erwartungsvoll an. „Ja, wieso nicht? Wir fahren mit meinem Motorrad nach Stuttgart rein und dann können wir einkaufen.“ Er lächelte und gab Ben einen Kuss. „Mit dem Motorrad? Schaffen wir das? Vielleicht kaufen wir ja viel ein…“ Mit nachdenklichem Blick sah Franc den Dunkelhaarigen an. „Stimmt, aber die Autos meiner Eltern können wir nicht nehmen. Die werden geklaut und außerdem finden wir da keinen Parkplatz mit den fetten Teilen.“ – „Wir fragen einfach meine Mutter. Niemand würde das Zitronenauto klauen, glaub mir. Der Einbrecher würde bei dem Geruch da drin erstmal umkippen. Du weißt ja, sie raucht wenn sie Stress hat, aber um den Geruch von Zigaretten zu überdecken macht sie Räucherstäbchen an.“ Der Lockige schüttelte nur den Kopf. „Soll ich dich heimfahren? Es ist schon drei.“ „Wenn du willst? Aber ich glaube ich muss das mit deinen Eltern erstmal verdauen.“ „Okay.“ Franc küsste Ben erneut und zog sich dann seine gefütterte Lederjacke und die Sneaker an. Der Dunkelhaarige zog seine dunkelblaue Jacke und seine Chucks an, dann liefen die beiden die Treppe hinunter. „Ich bring‘ Ben Heim!“, rief Francesco durch das Haus und öffnete die Haustür. Die kalte Winterluft schlug Ben ins Gesicht und er rümpfte die Nase. Seinen Schal richtend lief er den Treppenabsatz vor dem Haus hinab und folgte Franc zu seinem Motorrad. Das schwarze, elegant aussehende Gefährt war wohl schon seit einiger Zeit der beste Freund von Franc. Aber die beiden passten auch gut zueinander, der heißblütige Italiener und das heiße Gerät mit vielen PS oder so. Er hatte keine Ahnung von Maschinen… Francesco setzte den Helm auf und stieg auf und nachdem Ben den zweiten Helm aufgesetzt hatte, fuhren sie aus der Einfahrt hinaus. Zugegeben, das Gefühl des Windes und die Schnelligkeit waren überwältigend. Noch dazu klammerte er sich fest an Franc und genoss die Nähe zu ihm. Sie fuhren durch das Dorf, über alte, holprige Straßen, vorbei an der Schule, vorbei an unzähligen Häusern, bis sie in die Straße von Ben einbogen. Vor dem Haus der Steiners hielt Franc an und stieg mit Ben vom Motorrad ab. „Danke dir“, sagte der Kleinere liebevoll, als der den Helm abgezogen hatte. Francesco setzte den Helm ebenfalls ab. „Mache ich doch gerne.“ Er umfasste Bens Wange und küsste ihn, das kalte Leder seiner Handschuhe sendete ein Kribbeln durch Bens Körper. „Also bis nächste Woche?“ Ben küsste Franc erneut. Er wollte nicht, dass er schon ging. „Wir sehen uns bis dahin bestimmt nochmal und wenn nicht, steige ich nachts durch dein Fenster und singe dir ein Ständchen.“ Der Braunhaarige grinste. „Das würde ich zu gerne sehen, Traumprinz!“ Lächelnd küssten sie sich erneut, dann setzte Francesco seinen Helm auf und stieg auf sein Motorrad. „Bis bald“, sagte er und fuhr davon, Ben schaute ihm noch eine Weile nach. Liebe. Frankenstein tapste ihm entgegen, als er das Haus betrat, drinnen lief der Fernseher und es roch nach Essen. „Hey, Mama!“, rief Ben und lief die Treppe hinauf. Er zog Jacke und Schuhe aus und wechselte seine Jeans gegen eine gemütliche Jogginghose. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)