Survive and fight von lula-chan (Für den Wettbewerb "Leihst du mir deine Folgen/Kapitel?" von Arinna) ================================================================================ 07 Versuchung (Teil 1) ---------------------- Langsam öffnet Naruto seine Augen. Sein Kopf dröhnt, aber es ist auszuhalten. In ihm kommt die Frage auf, warum er ausgerechnet von damals geträumt hat. Vielleicht, weil er jetzt in einer ähnlichen Situation ist, überlegt er. Er richtet sich auf und sieht sich in dem Raum um. Es ist alles so wie zuvor: weiße Wände, weiße Decke, weißer Boden. Nicht weit von ihm entfernt, liegen Gaara und Utakata, die aber noch bewusstlos sind. Auf dem freien Platz zwischen ihm und den beiden entdeckt Naruto einen Laib Brot und eine Flasche Wasser. Er streckt seine Hand nach dem Brot aus, nimmt es an sich und riecht vorsichtig daran. 《Da wird wahrscheinlich nichts drin sein, aber wir sollten es nicht darauf ankommen lassen. Rühr es lieber nicht an. Zur Not kann immer noch ich dich mit Energie versorgen》, wirft Kurama ein. Naruto nickt zur Antwort und legt das Brot zur Seite. Anschließend greift er sich die Flasche Wasser. Sie ist noch versiegelt, aber das muss gar nichts heißen. Skeptisch beäugt er sie, als ihn eine Stimme aus seinen Gedanken reißt. “Hm?”, fragt er nach, da er nicht zugehört hat. “Ich habe gesagt, dass du von dem Wasser trinken kannst. Das Brot ist übrigens auch in Ordnung”, wiederholt Utakata sich. Er und Gaara sind mittlerweile ebenfalls aufgewacht. “Warum bist du dir da so sicher?”, will Naruto wissen, nachdem er sich dem Schwarzhaarigen zugewendet hat. “Ganz einfach: Sie haben es nicht nötig. Außerdem würden unsere Bijuu sofort reagieren, sollte dort etwas drin sein”, meint Utakata schulterzuckend und nimmt das Brot an sich. Er reißt sich ein größeres Stück ab und gibt den Laib dann an Gaara weiter, der damit genauso verfährt und Naruto den letzten Teil des Brotes hinhält. Der Blonde nimmt es entgegen und schnuppert noch mal kurz dran, ehe er hineinbeißt. Es schmeckt zwar nicht sonderlich gut, aber Kurama schlägt auch keinen Alarm, so ist Naruto ganz zufrieden damit. Auch das Wasser scheint unbedenklich zu sein. Naruto gibt es, nachdem er einige Schlucke getrunken hat an Utakata weiter. Seufzend schließt der Blonde die Augen und beginnt in eine Art Meditation zu sinken. Er nimmt nun die Geräusche und Gerüche, die ihn umgeben besser wahr. Auch außerhalb der Mauern dieses Raumes kann er einiges erspüren, wenn auch nur recht schwach. Einige Minuten bleibt er in dieser Meditation, ehe ein einziges Geräusch ihn seine Augen abrupt öffnen lässt. “Was ist los?”, möchte Utakata wissen, dem Narutos Unruhe aufgefallen ist. “Habt ihr das nicht gehört?”, fragt der Blonde zurück. Vorsichtig steht er auf und geht auf die Wand links von ihm zu, um besser hören zu können. “Was sollen wir gehört haben?”, fragt der Schwarzhaarige weiter. “Na, die Explosion”, antwortet Naruto ihm. “Welche Ex…”, setzt Utakata an. Er stockt allerdings mitten im Satz, da er das Geräusch nun ebenfalls gehört hat. “...plosion”, führt er seinen Satz leiser und kraftloser zu Ende. Er steht nun auch auf. Gaara macht es ihm gleich. “Sie kommen näher”, stellt der Rothaarige nach einigen Minuten des Schweigens, in denen die drei angestrengt versucht haben besser zu hören, fest. “Die Explosionen werden lauter.” “Mhm”, meint Naruto nur. “Was hast du?”, fragt Utakata und wirft dem Blonden einen fragenden Blick zu. “Ich habe da so eine Ahnung, wer die Explosionen verursachen könnte. Wenn meine Vermutung zutrifft, sind es Freunde und wir sind hier bald raus”, erklärt Naruto ihm. “Das verstehe ich nicht. Was für Freunde?”, will Utakata verwirrt wissen. “Das werdet ihr dann schon sehen”, meint der Blonde abwesend. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt der Wand vor ihm. Utakata zieht fragend eine Augenbraue nach oben. Auch Gaara scheint mit dieser Antwort nicht wirklich zufrieden zu sein. Die beiden belassen es aber dabei und richten nun ebenfalls ihre Aufmerksamkeit auf die Wand. Die nächste Erschütterung lässt nicht lange auf sich warten. Man sieht förmlich, wie die Wand erzittert, und auch an ihren Füßen ist die Vibration deutlich zu spüren. “Mit der nächsten Detonation werden sie wohl durchkommen”, mutmaßt Gaara. Er wirft Naruto einen undeutbaren Blick zu. “Mhm”, erwidert der Blonde erneut. Er ist sich mittlerweile ziemlich sicher, dass sie es sind. Er kennt nur einen einzigen, der solche Explosionen erschaffen kann, und das ist Deidara, der Kommandeur der neunten Truppe, zuständig für Ablenkung der Gegner und Freisprengung der Wege. Erneut knallt es, diesmal sind es zwei Detonationen direkt hintereinander. Die drei Jinchuuriki werden durch die Druckwelle der zweiten zu Boden geworfen. Staub wallt in großen Schwaden in den Raum und lässt keine Sicht nach draußen zu. Naruto richtet sich vorsichtig auf. Gaara und Utakata tun es ihm gleich. Noch ist nichts zu hören. Auf beiden Seiten ist es still. Erst nach einigen Sekunden dringt eine weibliche Stimme zu den Jinchuurikis durch. “Man kann dat ok overdrieven”, erklingt die Stimme anklagend. “Ja, ja, ist gut, hm”, erwidert eine andere, diesmal männliche, Stimme. Auf Narutos Lippen bildet sich ein Grinsen. Das ist so typisch für die beiden. Es ist erneut still, ehe man durch die Staubwolke hindurch zwei Gestalten erkennen kann und danach ein Husten hört, welches eindeutig von der Frau stammt. “Sorry, hm”, ertönt die Stimme Deidaras erneut durch die Staubwolke. Naruto kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Bestimmt hatte Kurotsuchi den Bombenleger wieder mal anklagend angesehen. “Mach du dich nur über mich lustig, Naruto, hm”, meint Deidara angesäuert und schaut mehr als genervt drein, während er endlich aus der Staubwolke tritt. “Dir auch einen schönen Tag”, gibt der Angesprochene belustigt von sich. “Tag? Du hast doch einen Knall. Wünschst mir einfach einen schönen Tag, als hättest du keine anderen Sorgen, hm”, erwidert Deidara schlecht gelaunt. “Welche Laus ist ihm denn über die Leber gelaufen?”, wendet sich Naruto fragend an Kurotsuchi. Die Schwarzhaarige zuckt allerdings nur mit den Schultern. “Wat weet ik”, gibt sie schließlich schulterzuckend von sich. “Könnte uns mal jemand aufklären?”, meldet sich nun Utakata zu Wort und beendet so das locker geführte Gespräch der Akatsuki-Mitglieder. Mit Gaara zusammen hatte er die Situation erstmal nur still beobachtet, wobei sich ihnen so einige Fragen aufgetan haben. Allen voran, warum die beiden Personen, mit denen Naruto so vertraut umgeht, schwarze Mäntel mit roten Wolken tragen und vor allem warum der Blonde überhaupt so locker mit ihnen umgeht. “Wer sind denn die, hm?”, stellt Deidara eine Gegenfrage und beäugt die zwei für ihn Fremden skeptisch. So ganz koscher ist ihm die Sache nämlich nicht. Er hatte eigentlich erwartet hier, wenn überhaupt, nur Naruto anzutreffen und nicht auch noch zwei weitere Personen, die scheinbar irgendwie mit dem Uzumaki in Verbindung stehen. Utakata lacht über die Frage des unbekannten Blonden nur leise. Niemals würde Naruto ihnen verraten, wer sie sind, und sie selbst sowieso nicht. Niemals würde jemand von ihnen jemand anderem ihre Identität verraten. Sie dürfen es auch gar nicht, wenn sie in Frieden leben und nicht mehr als Waffen missbraucht werden wollen. Daher ist sich Utakata auch ziemlich sicher, dass die Frage unbeantwortet bleibt. Ob er sich da mal nicht täuscht… “Das sind Gaara und Utakata, ebenfalls Jinchuuriki”, antwortet Naruto nämlich prompt und ohne auch nur einen Moment darüber nachgedacht zu haben, was die Weitergabe dieser Information bei den anderen Anwesenden auslöst. Während Kurotsuchi nämlich nur verstehend nickt, da sie sich das sowieso schon gedacht hat, ist Deidara erstmal baff, bevor er anfängt zu grinsen. Gaara und Utakata kippen dagegen fast aus den Latschen, da sie wirklich nicht erwartet hätten, dass Naruto ihr Geheimnis einfach so weitergibt. Utakata will gerade seinen Unmut über die Situation verlauten lassen, als Naruto wieder das Wort ergreift. “Deidara, könntest du etwas gegen diese Halsbänder tun? Ich habe das Gefühl, dass die damit unsere Bijuu unter Kontrolle halten”, bittet er. “Klar, hm”, erwidert der Angesprochene und kramt bereits in seiner Tasche nach etwas Ton. Utakata wirft Gaara einen skeptischen Blick zu, den der Rothaarige mit einem Hochziehen seiner Augenbrauen beantwortet. Die beiden können wirklich nicht verstehen, warum Naruto diese Informationen so leichtfertig weitergibt. Mittlerweile hat Deidara drei kleine Spinnen aus seinem Explosionslehm geformt und setzt diese auf die Halsbänder der drei Jinchuuriki. Er versucht es zumindest. Naruto lässt es ohne zu zögern zu, während Gaara und Utakata zurückweichen. “Nun stellt euch halt nicht so an, hm”, meint der Sprengmeister genervt. Die beiden Jinchuuriki machen allerdings keine Anstalten ihn in ihre Nähe zu lassen. “Naruto hat doch auch nichts dagegen, hm”, versucht Deidara sie zu überzeugen. Immer noch skeptisch, aber durch ein aufmunterndes Lächeln Narutos unterstützt, lassen sie den Bombenspezialisten nun doch an sich heran und erlauben ihm so die Spinne auf dem Halsband zu platzieren. Als dann aber nichts passiert, mustern sie den Blonden eingehend. Auf Deidaras Lippen dagegen bildet sich ein Grinsen, da er kurz darauf seine Hand hebt und mit einem gemurmelten “Katsu” die Spinnen explodieren lässt. Gaara und Utakata zucken durch den Knall zusammen und schauen sowohl Deidara als auch Naruto schockiert an. Im nächsten Moment fallen die drei Halsbänder mit einem Klirren auf den weißen Boden. “Wir sollten allmählich abhauen”, merkt Naruto schnell an, da er deutlich spüren kann, wie Utakata und Gaara zu explodieren drohen. Vielleicht hätte er sie lieber vorwarnen sollen... “Ennelk kummt maal een up disse Infall!”, meint Kurotsuchi gespielt euphorisch. “Ja, ja, hm”, murrt Deidara nur, während auf Narutos Lippen ein Grinsen liegt. Die drei Akatsuki-Mitglieder setzen sich in Richtung des aufgesprengten Durchgangs in Bewegung. Gaara und Utakata bleiben dennoch dort stehen, wo sie sind. Sie vertrauen dem ganzen einfach nicht. “Wo bleibt ihr denn? Wollt ihr hier versauern?”, ruft Naruto ihnen zu. “Na kummt al. Wi bicken nich”, fügt Kurotsuchi fröhlich hinzu. Utakata und Gaara werfen sich einen leicht verzweifelten und auch skeptischen Blick zu und setzen sich dann schließlich doch in Bewegung. Langsam schließen sie zu den anderen auf, die auf sie gewartet haben und deswegen stehen geblieben sind. Kurotsuchi hat während der kurzen Wartezeit begonnen in ihrer Tasche zu kramen und zieht genau in dem Moment, in dem die beiden Jinchuuriki gerade zu ihnen aufschließen, eine Type 54 “Black Star” aus ihr heraus. Schnell treten Gaara und Utakata einige Schritte zurück und beäugen die Waffe in Kurotsuchis Händen skeptisch. Die Schwarzhaarige schüttelt über so viel Unvertrauen ihren Kopf, bevor sie Naruto die Handfeuerwaffe reicht. Der Blonde nimmt sie an und wirft prüfend einen Blick ins Magazin, ehe er sie entsichert. Die drei Akatsukis sehen sich gegenseitig an und nicken schließlich, ehe sie sich erneut in Bewegung setzen. Naruto lässt sich dabei hinter Gaara und Utakata fallen und treibt die beiden somit an endlich loszugehen. Kurotsuchi und Deidara dagegen bleiben vorne. Die Gruppe tritt durch das aufgesprengte Loch und bewegt sich vorsichtig durch die Gänge. Naruto hält dabei die Black Star mit beiden Händen seitlich neben seinen Körper. Jederzeit einsatzbereit. Es ist still. Das ist das erste, was Naruto auffällt. Nur die von ihnen erzeugten Geräusche hallen durch die leeren Gänge. Diese Tatsache irritiert den Blonden. “Boven is mehr to. Hier unnern weren man en beten Wachen”, sagt Kurotsuchi fast so, als hätte sie Narutos Gedanken erahnt. “Sie waren wohl der Meinung, dass niemand in der Lage sein würde überhaupt in dieses untere Geschoss vorzudringen, hm. Von eurer Seite aus konntet ihr ja nicht flüchten, hm”, fügt Deidara an. “Hält denn jemand oben die Wachen in Schach?”, fragt Naruto nach. “Klaar. Wat denkst du denn? Wi sünd mit binah all Leden anrücken. Teihn sünd hier herunnerkomen. De anner hollen en Etaag boven uns un buten de Stellung”, erklärt Kurotsuchi. “Zehn? Ihr seid nur zu zweit”, stellt Utakata nüchtern fest. Ihm ist die ganze Situation immer noch zuwider. “Schlaumeier, hm”, murrt Deidara, was Kurotsuchi und Naruto den Kopf schütteln lässt. “Wi hebben uns updelen. Tegen dat Backje, in dat ji weren, gifft dat nämlich noch twee mehr. Enige moten slichtweg ok an de Togang wachten”, antwortet die Schwarzhaarige schließlich. “Drei Zellen also”, murmelt Utakata und wirft Gaara einen leicht alarmierten Blick zu. Auch Naruto wird mulmig bei diesem Gedanken. Wie viele von ihnen sind noch hier gefangen? Wie geht es ihnen und wie ist ihr Zustand? Haben sie noch Kontrolle über sich? Wie lange sind sie schon hier? Fragen über Fragen. “Dat werd hör al good gahn”, meint Kurotsuchi, die die Gedanken der Jinchuuriki erneut zu erahnen scheint. “Hoffentlich behältst du recht”, sagt Naruto leise, kaum hörbar. Er will es sich selbst nicht eingestehen, dass es vielleicht auch anders sein kann. Utakata, der seine Worte dennoch gehört hat, lässt sich zurückfallen, sodass er nun neben dem Blonden läuft. “Sag mal, wie viel hast du ihnen von uns erzählt?”, raunt er Naruto zu. “Einiges. Das Grundlegendste”, antwortet der Blonde ihm. Utakata runzelt die Stirn. “Was soll das heißen, das Grundlegendste?”, fragt er nach. Naruto seufzt. Doch bevor er antworten kann, lenkt etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Auch Deidara und Kurotsuchi haben es bemerkt und sind stehen geblieben. Mit erhobener Hand zeigen sie auch den anderen, dass sie anhalten sollen. Naruto schließt schnell zu ihnen auf. Gaara und Utakata bleiben dicht hinter ihm. Alle verhalten sich ruhig. Kein Laut dringt über ihre Lippen. Gefühlte Stunden stehen sie dort mucksmäuschenstill, warten ab und lauschen in die erneute Stille. Bewegungslos, regungslos. In dieser Ruhe atmet Naruto mit einem Mal hörbar aus. Die anderen schauen ihn irritiert an, verstehen nicht ganz, was der Blonde hat. “Wir haben Angst vor unseren eigenen Leuten”, erklärt Naruto mit einem verunglücktem Lachen. “Oh Mann”, meint Kurotsuchi kopfschüttelnd. “Daar markt man maal as angespannt wi sünd.” “Was warten wir hier denn dann eigentlich noch, hm?, fragt Deidara leicht genervt. Diesmal ist es Kurotsuchi, die verunglückt auflachen muss. “Ja, waarum egentlik?”, will sie deprimiert wissen und lässt ihre Schultern hängen, macht aber dennoch keine Anstalten sich zu bewegen. Schließlich ist es Naruto, dem der Geduldsfaden reißt. Er läuft einfach los und geht den Gang weiter. Mit ihm setzen sich auch Gaara und Utakata in Bewegung. Alleine mit den beiden anderen wollen sie nicht zurückbleiben. Ihnen trauen die zwei Jinchuuriki nämlich noch nicht. Nur weil Naruto das anscheinend tut, müssen sie das noch lange nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)