Schicksalhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 11: wieder zurück ------------------------- Kapitel 11: wieder zurück Kagomes Sicht: Es war dunkel, ich sah rein gar nichts mehr. Ich konnte nicht einmal meine eigene Hand erkennen. Mir war kalt, meine Lippen bebten und meine Arme zitterten. Ich rieb meine Arme mit meinen Händen, in der Hoffnung dass mir so etwas wärmer werden würde. Doch dies blieb aus. Ich spürte die Kälte in meinen Lungen, dass atmen fiel mir schwer. Jeder Atemzug brannte in meiner Lunge. Mir war schlecht und ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Meine Muskeln konnte ich nur langsam und träge bewegen, doch jede Bewegung schmerzte. Meine Schulter fühlte sich an, als wäre sie durchbohrt worden. Mein Gesicht tat sogar beim lächeln weh. Meine Beine brannten und ich spürte, wie das Blut an ihnen hinab lief. Ich leckte mir über die Lippen und schmeckte den metallischen salzigen Geschmack meines Blutes. Selbst diese waren aufgeplatzt. Was war nur passiert? Wo genau war ich hier? Und vor allem, wer hatte mich hier her gebracht? In meinem Kopf war alles leer, das einzige was ich spürte, waren ungewöhnlich starke Kopfschmerzen. Ich fasste an meinen Kopf und hoffte somit den Schmerz etwas lindern zu können, doch vergeblich. Er blieb. Ich konnte nicht einmal aufstehen, dazu hatte ich keine Kraft. Ich saß schlapp an einer Wand gelehnt. In diesem dunklen Raum, wo ich rein gar nichts erkennen konnte. Mir kamen die Tränen, ich hatte mich wirklich noch nie so elend und einsam gefühlt. Die Tränen liefen an meinen Wangen herab und ich schluchzte vor mich hin. Nach einigen Minuten öffnete sich endlich die Tür, ich sah auf und war voller Hoffnung, wurde ich endlich befreit? Meine Tränen stoppten und ich schaute voller Glück und Freude zu meinem Retter. Doch der einzige der da stand, war Gorou, mit einer Peitsche in der Hand. Er holte aus und ließ die Peitsche auf mich nieder sausen. Er traf meine Beine. Nach diesem Schlag kamen meine Erinnerungen schlagartig zurück. Ich schnappte nach Luft, als wäre ich gerade dabei zu ertrinken. Ich hielt meinen Kopf mit beiden Händen fest und hoffte, dass Sesshoumaru kein Traum war. Er hatte mich doch gerettet, oder etwa nicht? Die Kopfschmerzen wurden so extrem, dass ich schrie. Ich schrie so laut, dass es mir selbst in den Ohren weh tat. Doch jemand unterbrach mich, indem er mir einen Tritt ins Gesicht verpasste. Ich hob mein Gesicht und sah Yuudai, also war es doch nur ein Traum? Yuudai kam auf mich zu und hob mich hoch, er trug mich zu einem Futon und legte mich dort ab. Ich wollte mich wehren, doch war ich zu schwach dazu. Yuudai beugte sich über mich und fing an meinen Körper zu betatschen. Hatten wir das nicht schon einmal? Ich schrie weiterhin und schlug auf seinen Kopf. Ihn interessierte es nicht, er machte einfach weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich auf. Ich stoppte meine Schläge, ich wurde still. Ich hatte keinerlei Kraft mehr, keine Kraft um Hilfe zu schreien. Keine Kraft mehr mich zu wehren. Kagome war schlichtweg am Ende. Der Drache über mir, wollte gerade ernst machen und entledigte sich schon seiner Kleidung, als ich aufsah. Ich weitete meine Augen, doch mir war es egal. Ich gab auf. Ich…hatte…aufgehört…zu…hoffen. Plötzlich wackelte alles um mich herum, ich vernahm eine Stimme, die mir bekannt vorkam. Sie rief meinen Namen. Die Stimme klang voller Sorge, sie war warm und liebevoll. Es gefiel mir. Der Dämon über mir verschwand langsam, sein Bild wurde immer verschwommener. Träumte ich? Ich atmete erst einmal auf. Ich schreckte hoch, zu schnell meiner Meinung nach. Denn in meinem Kopf drehte sich alles. Ich spürte die Schweißperlen auf meiner Stirn und schaute mich erst einmal um. Ich lag auf einem Bett, in einem fremden Zimmer. Das Zimmer war riesig und an den Wänden hingen blaue Seidentücher. Das Bett stand in der Mitte des Raumes. Es gab einen Kamin, eine große Kommode und an der Wand hingen Bakusaiga, Tenseiga und Raijinto. Ich achtete nicht weiter darauf und bewunderte den Raum weiterhin, bis mich eine Stimme aus meinen Gedanken zog. „Miko.“ Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und zuckte automatisch zusammen. Ich drehte mich um und entdeckte Sesshoumaru direkt neben mir, auf dem Bett sitzend. Wieso hatte ich ihn nicht bemerkt? „Du hast schlecht geträumt.“ Erklärte er mir und sprach auch gleich weiter, „Ich musste dich wecken, du hast sehr laut geschrien.“ Oh, das war mir etwas unangenehm. Ich wurde leicht rot und entschuldigte mich natürlich sofort. Ich untersuchte meinen Körper und sah, dass meine Schulter und meine Beine verarztet wurden. Ich schaute ihn fragend an, er verstand natürlich sofort. „Ich habe dich verarztet, nur an deinen Bauch wollte ich nicht, ohne deine Zustimmung.“ Was? Der Lord fragte nach meiner Zustimmung für etwas? Sonst nahm er sich doch auch alles, ohne Zustimmung. Ich hob meine Augenbrauen, was sich aber im nächsten Moment als Fehler heraus stellte. Es schmerzte. „Wo bin ich?“ Ich spürte das meine Kehle nach etwas verlangte, ich wolle aufstehen, doch der Daiyokai hielt mich auf und drückte mich zurück ins Bett. „Du bist in meinem Gemach. Und du wirst im Moment hier im Bett bleiben, verstanden?“ Nun war ich erstaunt, was war denn mit ihm auf einmal los? Sein plötzlicher Sinneswandel machte mich sprachlos. „Ich muss aber aufstehen, ich benötige etwas Wasser, Sesshoumaru.“ Er nickte und rief danach nach Jaken, der kleine Kappa kam herein und schmiss sich auf den Boden. „Ja Meister?“ Der Lord befahl ihm, mir etwas zu trinken zu holen. Jaken verschwand und kam auch gleich wieder. Er reichte mir das Wasser und komischerweise ließ er jeden dummen Kommentar aus. War ich im falschen Film? Jaken beleidigte mich nicht und Sesshoumaru war irgendwie… anders. Ich trank den Becher in einem Zug aus und gab den Becher wieder zurück. Danach verschwand der Kappa wieder. Dieses Schweigen zwischen dem Daiyokai und mir, ließ mich wieder an meinen Traum denken. Ich fing an zu zittern und umschlang meinen Oberkörper mit meinen Armen. Sesshoumaru bemerkte dies und rutschte etwas näher zu mir. Ich konnte es nicht unterdrücken, denn ich fing an zu weinen. Die Tränen hörten nicht auf und erst jetzt nahm ich meine Schmerzen erst wirklich wahr. Der Lord löste meine Arme um meinen Körper und nahm meine Hand in seine. Er streichelte sie sanft und sah mir mit warmen Augen in meine. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch schaffte ich es noch nicht. Sesshoumaru war wohl etwas überfordert, denn er schaute sehr verzweifelt aus. Er hob seine Hand und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Doch leider kamen dadurch immer mehr. Da zog er mich mit seiner anderen Hand in seine Arme. Er strich mir behutsam über den Kopf und fing an zu knurren. „Das werden sie bereuen.“ Sagte der Daiyokai und ich konnte meinen kompletten Schmerz an seiner Brust heraus lassen. Er hielt mich die ganze Zeit in den Armen und strich mir ab und zu durch die Haare. Es war beruhigend. Ich fühlte mich in seinen Armen sicher und geborgen. Nach einer ganzen Weile löste ich mich von ihm und stand wackelig auf. Er knurrte auf. „Ich möchte mich…säubern. Wenn du verstehst was ich meine.“ Ich drehte mich um und ich sah, dass Sesshoumaru wütend aussah. War er jetzt sauer auf mich? Sein Knurren wurde bedrohlicher. Was hatte ich denn nun falsch gemacht? Ich wollte doch nur diese Spuren … los werden. Ich wollte den ersten Schritt Richtung Bad machen, da fing ich an zu schwanken. Mir drehte sich alles und ich war kurz davor um zu fallen, da spürte ich einen Arm an meiner Taille. Der Daiyokai kam zu mir und stützte mich. Er begleitete mich zur Tür und ich ging in den Waschraum. Ich zog mir langsam meine Kleidung aus, an einigen Stellen war es schmerzhaft, da das getrocknete Blut an meiner Haut klebte. Ich löste den Verband und stieg in das wohlig warme Wasser. Nach einiger Zeit begann ich mich zu waschen. Überall wo dieser dreckige Dämon mich berührt hatte. Die Schmerzen ignorierte ich dabei, ich musste das jetzt einfach tun. Ich schrubbte mein Gesicht, so lange bis die Schmerzen kaum noch auszuhalten waren. Danach wusch ich meinen gesamten Oberkörper. Die Wunden am Bauch und an der Schulter brannten. Doch das war mir auch egal. Ich wollte wieder sauber sein. Die Spuren von Yuudai waren überall. In mir wuchsen die Gefühle der Wut und Verzweiflung immer mehr. Als ich fertig war, stieg ich aus der Wanne und ging zum Spiegel. Ich wollte meinen missbrauchten Körper sehen. Ich stellte mich komplett nackt vor den Spiegel und zog scharf die Luft ein. Was ich da sah, war grauenvoll. Mein Gesicht war so stark geschwollen, dass es ein wunder war das ich noch etwas sehen konnte. Meine Lippen sind um das doppelte angeschwollen. Ich hatte blaue und violette Flecken überall. Am meisten im Gesicht. Mein rechtes Auge war rot, die feinen Adern waren wohl geplatzt. ich musste aufpassen. Nicht dass es sich noch entzündete. Ich sah weiter hinab, zu meiner Schulter, diese hatte lange Narben, blutete aber zum Glück nicht mehr. Aber auch dort hatte ich einige blaue Flecken. Danach ging mein Blick zu meinem Bauch, er sah nicht gut aus. Auch hier konnte ich Narben erkennen. Die Hiebe der Peitsche hatten es auch in Sich. Meine Handgelenke waren wund und rot. Meine Finger geschwollen. Neben meinem Gesicht hatten es die Beine am meisten abbekommen. Überall waren hässliche rote Striche, die Wunden bluteten auch wieder ein wenig, wahrscheinlich vom warmen Quellwasser und dem schrubben. Ich sank auf die Knie, damit hätte ich nicht gerechnet. Es schockte mich sehr. Diese Drachen…sie würden es bereuen. Ich würde sie besiegen. Ich saß weiterhin so auf dem Boden, bis ich ein Klopfen vernahm. „Ich komm rein.“ Sesshoumaru öffnete die Tür und sah mich geschockt an. Naja kein Wunder, ich saß hier auch nackt auf dem Boden und weinte schon wieder. Halt, ich war ja nackt. Ich sah ihn flehend an, er verstand es und legte mir einen Kimono über die Schultern. „Ich werde deine Wunden erneut verarzten.“ Er war so lieb zu mir, es rührte mich. Er wich mir nicht eine Sekunde von der Seite. Er hob mich auf seine Arme und trug mich wieder zum Bett, dort setzte ich mich hin und hielt mir den Kimono nur vor den Körper um meine besonderen Zonen zu bedecken. Er fing an meine Wunden wieder zu verbinden. Erst die Schulter, dann die Beine. Meine Handgelenke verband er dieses Mal auch. Als er fertig war, sah er mir fragend in die Augen. „Der Bauch?“ Ich verstand und nahm den Kimono weg, mit der Decke deckte ich meine Hüften zu und mit dem Kimono versteckte ich meine Oberweite. Als er den Verband um meinen Bauch legte, kam er mir verdammt nahe. Mein Herz begann zu rasen. Mir war das unglaublich unangenehm. Sein Gesicht war so dicht vor meinem, hätte ich mich nur ein kleines Stück vorgebeugt, hätte ich ihn küssen können. Oh, Kagome dachte ich mir. Gar nicht gut. Solche Gedanken durfte ich einfach nicht haben. Ich hatte keine Lust auf eine erneute Liebe. Einer Liebe, die Sesshoumaru bestimmt nicht erwidern würde. Meine Wangen fingen an zu glühen und ich hoffte, dass er es nicht bemerkte. Das wäre einfach viel zu peinlich. Nachdem alles geschafft war, klopfte es an der Tür. „Komm rein.“ Rin öffnete die Tür und kam auf mich zu gerannt, sie weinte. „Kagome, ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ Sie kletterte zu mir aufs Bett und umarmte mich vorsichtig. Das tat gut, die kleine konnte wirklich Wunder bewirken. „Danke Rin.“ Sie löste sich von mir und sah mir mit ihren verweinten Augen ins Gesicht. „Was kann ich nur für dich tun? Du musst doch starke Schmerzen haben, oder? Ich schwöre dir, Rin wird diesen Dämonen in den Hintern treten.“ Bei ihrem letzten Satz musste ich einfach schmunzeln. Sie war einfach zu süß. Sie fuchtelte wild mit ihren kleinen Armen herum und nahm danach meine Hände. „Das waren echt lange drei Tage, Kagome.“ Was? War ich etwa drei Tage weg? Das kam mir aber nicht so vor, nun gut. Ich hatte auch andere Sorgen. „Drei Tage?“ fragte ich das Mädchen. Doch ihr Meister antwortete mir. „Du warst drei Tage in der Gewalt der Drachen. Danach hast du einen ganzen Tag lang geschlafen.“ Ich konnte es mir kaum vorstellen, einen ganzen Tag verschlafen? „Oh“ brachte ich nur heraus. Rin aber strahlte mich an und meinte überglücklich: „Jetzt bist du ja wieder bei uns. Dir geht es gut und Sesshoumaru-sama wird die Dämonen bestimmt bestrafen.“ ich kicherte kurz und schüttelte dann meinen Kopf. „Nein Rin, wieso sollte er? Er wird sie bestrafen, aber nur weil sie dich entführt haben.“ Ich lächelte sie an, sie musste ja nicht wissen, dass der Daiyokai mich eigentlich verabscheute. Obwohl ich daran langsam selbst etwas zweifelte. Er hatte mich befreit, mich zurück getragen und mich verarztet. Wer weiß, vielleicht wollte er mir das später vorhalten. „Das glaube ich nicht, stimmts Sesshoumaru-sama?“ die kleine schaute ihren Meister an und dieser nickte nur. „Sie werden von mir bestraft. Niemand vergreift sich an meinem Rudel. Schon gar nicht zwei Mal.“ Das haute mich sprichwörtlich um. Zählte er mich etwa zum Rudel? Das war mir neu. Ich würde mich natürlich sehr freuen. Er sah meinen Gesichtsausdruck und lächelte ganz kurz. „Zwei Mal?“ fragte ich sehr leise, doch der Inu-Daiyokai hatte keinerlei Probleme mich zu verstehen. „Du gehörst zum Rudel, also stehst du unter meinem Schutz.“ Als er das sagte schaute ich ihn an. Sein Gesichtsausdruck war weder kalt noch abwertend. Er meinte das also wirklich ernst? Wieder merkte ich, wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten. Dieses mal allerdings vor Freude. Rin klatschte in ihre Hände und lachte. „Super. Sag ich doch Kagome.“, danach nahm sie meine Hand und drückte sie fest, „Wollt ihr denn nicht heiraten? Ich meine ihr seid beide allein und manchmal einsam. Und ihr wärt ein perfektes Paar. Sesshoumaru-sama ist stark, streng, gerecht und mächtig. Kagome ist gütig, stark und besitzt ein großes Herz. Die perfekte Mischung.“ Ich wurde knallrot und sah zur Seite. Sesshoumaru sah auch geschockt aus. „Rin.“ Sagte nur der Lord darauf. Sie sah ihn etwas verwundert an. „Aber Sesshoumaru-sama. Sie schläft sogar schon in Eurem Bett.“ Autsch, damit hatte die kleine aber Recht. Ich fing an zu lachen und beide sahen mich an, als wäre ich verrückt geworden. „Entschuldigt, aber ich fand Rin gerade einfach nur süß.“ Entschuldigte ich mich. „Rin, geh schlafen.“ Sesshoumaru war sichtlich genervt von diesem Thema und das Mädchen drückte mir noch einen Kuss auf die Wangen, ehe sie aufstand und aus dem Zimmer verschwand. Ich wollte nun auch wieder in mein Gemach gehen, doch ich hatte nicht mit der Reaktion von Sesshoumaru gerechnet. „Wo willst du hin?“ fragte er mich etwas kälter als zuvor. „In mein Zimmer.“ Er knurrte mich an und ich verstand nicht was das sollte. Ich war verwirrt. „Sagte ich nicht vorhin, dass du liegen bleiben sollst, Miko?“ „Aber es ist dei..“ ich konnte gar nicht aussprechen, da unterbrach mich der Lord schon. „Das weiß ich. Du bleibst die nächsten Tage aber hier.“ Er duldete keine Widerrede mehr, also gab ich auf. Ich legte mich zurück ins Bett und schlief auch kurz danach wieder ein. Doch leider träumte ich genau dasselbe wie vorhin… Es erwartete mich ein unruhiger Schlaf. Sesshoumars Sicht: Warum hatte ich ihr befohlen hier zu bleiben? Ich hatte eigentlich nur vor, sie solange bei mir zu behalten, bis sie wach wurde. Mein Biest schrie innerlich auf und verlangte von mir, dass ich mich zu ihr legen sollte. So weit würde es bestimmt nicht kommen. Ich hatte schon nachgegeben, als mein Biest verlangte, Kagome mitzuteilen, dass sie nun zum Rudel gehört. Wenn es nach mir ginge, würde ich sie raus schmeißen. Ich lächelte bitter, das würde ich bestimmt nicht schaffen. Egal wie sehr ich sie vielleicht noch verachtete, dank meinem Biest hatte ich gar keine andere Wahl, als sie bei mir zu behalten. Die drei Tage, wo es von Kagome getrennt war, konnte ich mich kaum noch konzentrieren. Ich war in Gedanken nur noch bei dieser Miko. Es ärgerte mich sehr, doch was sollte ich tun? Sich gegen das eigene innere Verlangen wehren? Das würde nicht lange gut gehen, das war mir Bewusst. Langsam verstand ich die Worte meines verehrten Vaters. Er hatte bei seiner menschlichen Gefährtin damals genau dieselben Probleme. Ich seufzte innerlich auf. Mein Biest wollte sie. Es wollte die Miko aber nicht einfach nur als Rudelmitglied. Nein mein blödes Biest wollte auch noch, dass sie meine Gefährtin werden sollte. Doch soweit würde ich es nicht zulassen. Das konnte sich mein Biest abschminken. Ich hatte nun schon zwei Menschen, die ich schützen sollte. Aber einen Menschen als Gefährtin, das würde ich niemals akzeptieren. Kagome, die mittlerweile schlief, fing wieder an zu schreien und zu schwitzen. Sie träumte wohl wieder von der Sache. In mir kam wieder solch eine Wut hoch. Und mein Biest schüttete noch schön Öl ins Feuer. Wie ich es verabscheute. Konnte es keine starke und mächtige Yokai sein? Musste es ein Mensch sein? Eine Miko? Die Miko meines Halbbruders? Wieder seufzte ich verzweifelt auf. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, war sie genau das, was ich wollte. Eine starke, mächtige, gutherzige Frau, die nicht an meiner Macht als Lord interessiert war. Denn all das war Kagome. Wenn ich jetzt mal daran dachte, wie oft ich schon diese Gedanken hatte. Die Miko wurde immer unruhiger, schrie immer lauter. Mein Biest drängte mich immer mehr, mich zu ihr zu legen und sie in den Arm zu nehmen. Ich knurrte auf. Wollte das Ding zurück drängen. Denn immer noch war ich hier der Chef. Doch mein Biest dachte gar nicht daran aufzuhören. Im Gegenteil, er zeigte mir Bilder, mit ihr und unserem Welpen im Arm. Mein Knurren wurde immer lauter. Ich musste mich beherrschen. So sehr ich mich auch dagegen wehrte, die Bilder gefielen mir. Ich stand auf und schlug gegen die Wand. Kagome wurde dadurch zum Glück nicht wach. Ich drehte mich um und das Gefühl wurde immer schlimmer. Ich sah nach draußen und sah in den Himmel. Würde mich mit ihr dasselbe Schicksal erwarten? Würde ich auch so sterben wie mein verehrter Vater? Ich wusste es nicht. Ich schloss kurz meine Augen und danach ging ich zum Bett. Ich sah in das leidende Gesicht der Miko und dann gab ich nach. Ich lag nun neben ihr auf dem Bett und sie kuschelte sich an meinen Arm. Ich hob ihn hoch und legte ihn ihr um die Schulter. Kurz danach wurde die Atmung von Kagome etwas ruhiger und sie hörte auf zu schreien. Ich streichelte sie sanft, ehe ich auch in einen leichten Schlaf fiel. Mein Biest triumphierte und feierte seinen kleinen Sieg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)