Schicksalhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 16: Training -------------------- Kapitel 16 : Training Kagomes Sicht: „Konzentrier dich!“ nachdem ich diese Worte gehört hatte, wurde ich in einem hohen Bogen nach hinten geschleudert. Ich prallte an einem Baum ab und rutschte an ihm herunter. Ich stöhnte auf vor Schmerzen, denn langsam aber sicher hatte ich das Gefühl das jeder einzelne Knochen von mir gebrochen war. Ich benötigte noch einige Sekunden um mich wieder zu fangen, ehe ich aufstand und meinem neuen Lehrer in die Augen sah. „Musst du immer so grob sein?“ brachte ich zwischen meinen zusammengepressten Zähnen hervor. Mein Gegenüber schnaubte nur verächtlich und antwortete mit einer kühlen und abwertenden Stimme: „Ich trainiere nicht zum Spaß, Miko.“ Ich zog meine Augenbrauen nach oben und in meiner Stirn bildeten sich schon Falten. Ich knurrte ihn an und rannte auf ihn zu. Ich hob meine geliebte Klinge an und er parierte meinen Schlag mit Bakusaiga. Ich konnte seinem Druck stand halten, wahrscheinlich durch meine Wut auf ihn. Erst sitzt er mit mir in einer heißen Quelle und knabbert an meinem Ohr und nun schmiss er mich durch die Luft. Durch meine Wut auf ihn konnte ich noch ein wenig mehr Kraft aufbringen und Sesshoumaru wich ein Stück zurück. Seine goldenen Augen waren etwas aufgerissen und er sah mich entsetzt an. Doch dieser Blick wurde schnell wieder zu seiner normalen eiskalten Maske. Ich lächelte fies, ließ im nächsten Moment etwas Reki in mein Schwert fließen und Raijinto leuchtete in einem rosa Licht auf. Ich konnte beobachten, wie mein Reki seine glatte und wunderschöne Haut, an den Armen verbrannte. Jetzt war ich stolz, den Inu-Yokai hier vor mir verletzt zu haben. Sesshoumaru gefiel das gar nicht und nahm Abstand von mir. Er sprang einige Meter zurück und sah mich wütend an. „Warum nutzt du dein Reki, Weib?“ Ich lachte kurz auf ehe ich sprach: „Ich trainiere nicht zum Spaß, Dämon.“ Danach ließ ich ihm keine Zeit, über meine Worte nach zu denken und sprang zu ihm vor. Als ich ankam und mein Schwert gerade zum Angriff bereit machen wollte, umgriffen grün, leuchtende Krallen mein Handgelenk. Ich schaute nach oben und spürte den Schmerz der Verbrennung. Dieser dämliche Daiyokai nutzte hier gerade wirklich sein Gift? Ich schloss für einige Sekunden die Augen und konzentrierte mich auf das Youki in meinem Körper. Ryus Eigenschaft war doch auch das Gift, also sollte ich es doch so neutralisieren können, oder nicht?! Ich versuchte es einzusetzen, so wie ich es mit meinem Reki normalerweise machte. Ich drängte meine Mikokraft zurück und zog das fremde Youki in mir vor. Ich drückte es zu meinem Handgelenk und als ich spürte, wie der Schmerz etwas nachgelassen hatte, öffnete ich wieder meine Augen. Ich fühlte mich mächtig, stark und ich hatte das Gefühl, dass ich alle besiegen konnte. Sogar den Daiyokai vor mir. Ich fauchte ihn an und er schaute mich nur ungläubig an. Ich konnte mein Spiegelbild in seinen Augen erkennen, mein Gesicht hatte sich verändert. Meine Augen waren wieder rot! Ich knurrte in diesem Moment mich selbst an, vor Wut das ich mich wieder nicht unter Kontrolle hatte. Der Lord vor mir aber dachte wohl, dass ich ihn damit meinte und ließ mein Handgelenk los aber nur um mich im nächsten Moment an den Armen zu packen und mich wieder nach hinten zu werfen. Dieses Mal fand ich ihn aber nicht so grob, wie zuvor. Ich flog durch die Luft, konnte mich noch so drehen, dass ich mit den Beinen wieder auf dem Boden aufkam. Komischer Weise merkte ich, dass ich überhaupt keine Schmerzen empfand. Ich stand erst einmal nur da und sah meinen Feind an. Dieser quittierte meinen Blick nur mit einer seiner typischen hochgezogenen Augenbraue. „Miko, beruhige dich.“ Seine kühle Stimme verwirrte mich, ich hörte so etwas wie Sorge in ihr. Ich legte meinen Kopf schief und sah ihn fragend an. Was meinte er denn bitteschön mit beruhigen? Ich hatte doch gar nichts getan, er war derjenige der mich verletzen wollte. Auf einmal kam die Wut wieder in mir hoch und ich sah ihn böse an. Ich hörte ein lautes und gefährliches Knurren, doch es kam nicht von Sesshoumaru. Ich drehte meinen Kopf um und suchte nach der Quelle. Doch hier auf dieser Lichtung waren nur der Lord und ich. Konnte es etwa sein, dass dieses gefährliche Knurren von mir aus kam? Ich war doch kein Dämon. Ich legte meine Stirn in Falten und dachte darüber einen Moment nach. Nach einigen Minuten zuckte ich mit den Schultern und stürzte mich wieder auf den Lord. Er würde dafür bezahlen. Niemand würde mich einfach so verletzen! Ich war blitzschnell bei ihm und stürzte mich mit meinen Händen auf ihn. Er hatte mich zu spät bemerkt und versuchte noch auszuweichen, doch zu spät. Ich traf seine Brust und erst da sah ich, dass meine Hände in einem eigenartigen grün aufleuchteten. Eigentlich wie bei Sesshoumaru, wenn er seine Giftklauen einsetzte. Ich erschrak. Ich zog scharf die Luft ein und ließ von dem Lord ab. Danach suchte ich eine Möglichkeit mich zu beruhigen, doch ohne Erfolg. Je länger ich in seiner Nähe blieb, umso schlimmer schrie mein Inneres auf, ich solle den Daiyokai vor mir bestrafen. Ich schüttelte den Kopf und gab mir selbst eine Ohrfeige. Doch es besserte sich nicht. Ich hörte wieder dieses gefährliche knurren und wich nach hinten zwischen die Bäume zurück . Ich sah nach oben und wollte erst einmal weg. Ich sprang auf einen dicken Ast, weit oben in einer Baumkrone. Ich lehnte mich gegen den Stamm und atmete erst einmal tief die klare Abendluft ein. Danach schloss ich meine Augen und versuchte irgendwie zur Ruhe zu kommen. „Miko.“ Ich ignorierte ihn. Ich hatte Angst, meine Beherrschung wieder zu verlieren. Ich wollte ihn nicht wieder wie ein wildgewordenes Tier angreifen. Eigentlich war mir ja bewusst, dass er mich nicht wirklich verletzt hat. Doch irgendetwas in mir schrie danach, ihn anzugreifen. Mein Körper reagierte automatisch und wollte sein Blut sehen. Meine Augen waren nach wie vor geschlossen und ich antwortete dem Daiyokai nicht. Ich bemerkte sein Gewicht auf dem Stamm, er war wohl zu mir nach oben gesprungen. „Sieh mich an.“ Er wurde langsam ungeduldig, dass konnte ich hören. Doch ich zögerte noch und reagierte nicht. Nach ein paar Minuten vernahm ich ein leises, warnendes knurren. Das war dieses Mal Sesshoumaru, kein Zweifel. Ich gehorchte und öffnete langsam und blinzelnd meine Augen. Ich sah ihm direkt ins Gesicht und er entspannte sich danach. Ich sah ihn entschuldigend an: „Es tut mir leid, Sesshoumaru.“ Ich setzte mich seitlich auf den Baumstamm und ließ meine Beine herunter baumeln. Mein Blick war in die Ferne gerichtet, dort wo gerade die Sonne unterging. Es war ein ruhiger und entspannter Sonnenuntergang. Nur in meinem Inneren war ich total aufgewühlt und auch ein wenig überfordert. Wir trainierten jetzt schon einige Tage und so etwas war noch nicht passiert. Der Daiyokai setzte sich neben mich und schaute in dieselbe Richtung wie ich. „Das war gut.“ Geschockt drehte ich meinen Kopf zu ihm um und fragte ihn: „Willst du mich verarschen? Ich habe dich grundlos angegriffen und verletzt!“ Mein Blick war tot ernst und ich wollte, dass er meine Gefühle verstand. Ich wollte kein tollwütiges Monster sein, das einfach irgendwen töten wollte. „Ich wollte dich töten.“ Flüsterte ich sehr, sehr leise. Doch durch sein gutes Gehör, war ich mir sicher, dass er es verstanden hatte. „Das wollten schon viele vor dir.“ Na toll, dachte ich. Jetzt machte er sich wieder lustig über mich. „Schön das es dich amüsiert.“ Sagte ich beleidigt und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Du konntest das Youki einsetzen. Das war ein Fortschritt.“ Ich sah ihn verwundert an und er schaute auch kurz zu mir, danach sprach er weiter: „Das es am Anfang schwierig wird war doch klar. Kein Dämon kann sich von Anfang an perfekt beherrschen. Es bedarf an Training, um dies perfekt zu meistern. Aber perfekt können es nur sehr wenige Yokai.“ Ich sah wieder zur untergehenden Sonne und der Wald vor uns wurde langsam in einen schönen orangenen Farbton getränkt. „Ich bin kein Dämon.“ Konterte ich immer noch beleidigt. Der Daiyokai schnaubte erst einmal. Nach einigen Minuten des Schweigens, brach er es: „Das ist mir bewusst, Miko. Doch deine Kraft, ist die eines Dämons. Also benötigst du auch solch ein Training.“ Mein Blick wurde weicher und ich sah ihn an. „Danke, dass du mir hilfst. Obwohl ich dich verletzt habe.“ Ich lächelte ihn an und er antwortete nur mit seinem typischen: „Hn.“ Jetzt konnte ich mir ein Kichern nicht verkneifen. Er schaute mich böse an, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Entschuldige. Aber jetzt eine ernstgemeinte Frage. Wie soll ich das denn unter Kontrolle bringen?“ „Das wird noch einige Tage dauern. Eigentlich benötigen Jungdämonen hierfür Jahre. Doch diese Zeit haben wir nicht. Wir müssen es beschleunigen.“ Ich wendete meinen Blick nicht von ihm ab. „Gut. Das beantwortet aber nicht ganz meine Frage.“ Er drehte seinen Kopf zu mir um und sah mir in die Augen. „Du musst dein inneres Biest bezwingen.“ Ein Biest? Ich wusste ja, dass vollwertige Dämonen ein inneres Biest hatten. Selbst Inuyasha hatte eins, doch es gelang ihm nicht es zu kontrollieren. Wie sollte ich, ein Mensch, das dann bitte anstellen? „Das ist doch ein Scherz oder? Nicht einmal Inuyasha konnte sein Biest unter Kontrolle bringen. Wie soll ich das denn bitteschön anstellen?“ Er schnaubte böse, als ich den Namen seines Halbbruders in den Mund nahm. „Du kannst dich aber nicht mit diesem widerlichen Hanyou vergleichen.“ „Ich bin aber im Gegensatz zu ihm ein vollwertiger Mensch, vergiss das nicht.“ Jetzt sah er mich an und knurrte kurz auf. „Du bist schon lange kein Mensch mehr. Hast du die Worte von Bokusenoh schon wieder vergessen, Miko?“ ich sah ihn verständnislos an. „Nein, er meinte ich bin ein Mensch.“ „Ihr Menschen seid wirklich dumm!“, er verzog angewidert sein Gesicht, „Er meinte du bist ein Mensch mit der Kraft einer mächtigen Daiyokai. Also im Endeffekt bist du eigentlich kein Mensch mehr. Du steckst nur im Körper von einem.“, er setzte wieder seinen normale Maske auf, „Also sollte das kein Problem für dich sein.“ Ich nickte ihm zu und eine Frage brannte mir noch auf der Zunge. „Sag mal, wie meinst du das genau mit dem inneren Biest? Soweit ich weiß, dürfte ich normalerweise kein Biest haben.“ Er schaute weiter auf die untergehende Sonne als er mir meine Frage beantwortete. „Das Biest eines Dämons ist das innere Verlangen. Wir Dämonen handeln und denken sehr rational. Wir geben uns nicht unseren Gefühlen hin. Viele verdrängen dadurch das Biest für sehr lange Zeit, um nichts zu fühlen. Doch irgendwann findet das Verlangen einen Weg wieder zurück an die Oberfläche. Damit sind viele Dämonen dann überfordert.“ Ich nickte erneut um ihm zu zeigen, dass ich alles verstand. Also im Klartext war das Biest, wenn du es kontrollieren konntest deine innere Stimme, die dir sagte, was du tun solltest. „Ok, und im Moment will mein Biest, das ich durch das Youki von Ryu erhalten habe, nur Tote sehen?“ Er zog für einen kleinen Moment seine Mundwinkel nach oben. „Das ist normal am Anfang. Da ich dein Handgelenk verbrannt habe, als du das Youki aktiviert hast, wollte dein Biest mein Blut sehen, da ich dich verletzt habe.“ „Also will es mich nur beschützen?“ Er verzog wieder sein Gesicht und nickte anschließend. „Viele sehen es als Last an.“ Erklärte er mir weiter. „Du auch?“ er nickte. „Ich brauche niemanden, der mich beschützt.“ Sagte er stolz. „Ich sehe es anders.“ Erwiderte ich. Sein Kopf drehte sich wieder zu mir und ich erklärte ihm daraufhin: „Ich finde es gut, es ist wie ein Instinkt, dass nur das Beste für einen will.“ Er verdrehte kurz die Augen und stand langsam wieder auf. „Es war klar, dass du das so sehen würdest. Ihr lasst euch immer von Gefühlen leiten.“ Ich sah zu ihm auf und sagte ohne groß zu überlegen: „Du hast doch auch damit angefangen. Es begann mit Rin und mit mir geht es nun weiter. Du lässt dich dazu herab Sorge und andere Gefühle zu fühlen. Manchmal zeigst du es auch. Also indem du uns beide beschützt.“ Er knurrte auf und im nächsten Moment war er verschwunden, wahrscheinlich ging er zum Lager zurück. Ich hingegen war überrascht, dass er mich nicht für meine Worte bestrafte. Ich seufzte einmal auf und beobachtete weiterhin die wunderschöne Sonne. Ich lehnte meine Schulter an den Stamm des Baumes und dachte nach… Natürlich drehten sich meine Gedanken nur um den Daiyokai. Denn ich war der Meinung, dass der Lord des Westens sich wirklich verändert hatte… Sicht von Sesshoumaru: Was bildete sich dieser Mensch ein? Solch eine Theorie aufzustellen, war doch nun wirklich die Höhe. Ich war gerade wieder auf dem Weg zurück zum Lager. Als ich ankam sah ich, dass Ah Uhn in der Nähe des Lagerfeuers lag und Rin auf seinem Bauch ruhig und tief schlief. Mein Blick blieb kurz an ihr heften, ehe ich meinen Diener suchte. Ich fand ihn auch schnarchend, einige Meter entfernt an einem Baum. Ich suchte mir einen Baum in der Nähe und meine Wahl fiel auf einen großen, langen, dicken Ast einer Tanne. Ich sprang hinauf und setzte mich mit dem Rücken an den Stamm. Ich streckte mein rechtes Bein aus und das linke winkelte ich etwas an. Danach ließ ich meine dämonische Energie etwas frei, damit sich kein minderer Yokai in unsere Nähe traute. Als ich zufrieden feststellte, dass mein Rudel in Sicherheit war, da kilometerweit kein Yokai in der Nähe war, schloss ich meine Augen. Nicht um zu schlafen, sondern um nach zu denken. Das was die Miko einige Minuten zuvor sagte, machte mich rasend vor Wut. Normalerweise hätte ich jeden zerfetzt, der sich wagte so etwas zu mir zu sagen. Doch bei ihr konnte ich es einfach nicht. Nicht nur weil mein Biest sich total dagegen wehren würde, sondern auch weil ich selbst es nicht wollte. Verdammte Menschen, dachte ich im nächsten Moment. Ich wusste doch, dass ich mit diesem Weib nur Probleme bekommen würde. Wie konnte mein verehrter Vater das nur aushalten? Vielleicht weil er sich irgendwann nicht mehr dagegen wehrte, doch dazu war ich nicht fähig. Ich könnte meinen Verstand nicht einfach ausschalten und mich meinen Gefühlen hingeben. Soweit würde es niemals kommen. Ich akzeptierte die Miko schon als Rudelmitglied. Mein Biest schrie in diesem Moment laut auf, als er meine Gedanken hörte. Ich schnaubte nur daraufhin auf. Ich versuchte mein inneres Verlangen wieder weg zu sperren, doch vergeblich. Es wehrte sich stark dagegen und zeigte mir mal wieder Bilder. Bilder von der Miko und mir in der heißen Quelle. Ich knurrte auf, wollte das es aufhört, doch mein Biest schien das wenig zu interessieren. Meine gewöhnliche, emotionslose Maske ließ ich in diesem Moment fallen und verzog wütend mein Gesicht. Ich war immer noch sauer auf mein Biest, dass was er mit mir an dem besagten Abend machte, als wir in der Quelle saßen, konnte ich ihm immer noch nicht verzeihen. //Komm schon, dir hat es doch auch gefallen.// Oh nein, jetzt war es schon so weit, dass mein Biest eigenständig mit mir in meinem Kopf sprechen konnte. //Sei ruhig.// ich wollte damit mein Biest ruhig stellen, doch es gehorchte nicht. //Ich gehorche dir auch nicht. Jedenfalls solange du solch negative Gedanken ihr gegenüber hast.// Darauf antwortete ich nicht mehr, dass wollte ich nicht weiter unnötig vertiefen. //Jaja, nur weil du Angst hast zu verlieren.// Jetzt knurrte ich laut auf. Was sollte das auf einmal? Die ganzen Jahrhunderte meines Lebens war dieses verdammte Biest ruhig. Auf einmal fing es an, mit mir zu sprechen? Ich war wirklich sauer darüber, doch ich durfte mich nicht so dieser Wut hingeben. Das würde ihn nur dazu anstacheln, weiter zu machen. //Genau.// Innerlich verdrehte ich meine Augen nach hinten und wäre ich nicht der mächtige Lord des Westens hätte ich laut, genervt aufgestöhnt. //Sie gehört zu uns, warum merkst du das nicht endlich?// //Sei ruhig, hab ich gesagt.// //Schau mal hier:// Danach hatte mir mein Biest erneut Bilder von der Miko gezeigt, wie mutig sie gegen ihre Feinde kämpft und wie sie sich um Rin sorgt. //Sie ist perfekt.// //Okay, jetzt reichts.// Ich konzentrierte mich etwas und konnte somit wieder kontrollieren, ob ich die Stimme von meinem Biest hören wollte oder nicht. Leider wurde es dadurch nicht ruhiger in meinem Kopf, denn mein Instinkt jaulte erneut auf und wollte, dass ich wieder zu der Miko ging. Nein mir reichte es aber für heute und somit zwang ich mein Biest wieder zurück in seinen Käfig. Nach einer Weile hatte ich endlich meine wohlverdiente Ruhe und konnte mich etwas entspannen. Leider aber drehten sich meine Gedanken trotzdem um die Miko. Verdammt diese Frau hatte sich wirklich in mein Herz gebohrt. Ich verfluchte mich und meine Gefühle. Das war bestimmt ein verdammtes Erbe von meinem Vater. Gefühle… bei diesem Gedanke schnaubte ich wieder auf und danach zwang ich mich zur kompletten Ruhe. Es gelang mir aber leider nicht für eine lange Zeit… In den nächsten Tagen trainierten wir weiter. Wir hatten keine Zeit zu verlieren, die Miko, so wie sie jetzt war, in den Kampf zu schicken, war nicht nur für sie eine Gefahr. Sie würde sich auf jedes Wesen stürzen, dass in ihrer Nähe war. Deshalb saßen wir hier auch schon eine Weile fest. Rin störte es wenig, da sich in der Nähe ein schöner Fluss befand, indem sie Fische fangen konnte. Wenn sie etwas am Fluss entlang spazierte, konnte sie nach einigen Metern auch eine große Blumenwiese finden und damit war sie mehr als zufrieden. Sie flechtete viele Blumenkränze und fing viele Fische. Sie war rundum glücklich hier. Ah Uhn war es relativ egal, Hauptsache er hatte etwas Gras zu fressen. Jaken hingegen verstand den Sinn des Trainings nicht. Er war auch einfach nicht intelligent genug, um das zu verstehen. Er fluchte ab und zu darüber, dass ich einen Menschen trainieren musste. Wenn seine Beleidigungen zu weit gingen, bekam er einfach einen Stein von mir an den Kopf, oder Kagome drohte ihm mit ihrem Schwert. Nun standen wir wieder auf der Lichtung und die Miko rannte auf mich zu. Ich zog Bakusaiga um ihren Angriff abzuwehren. Sie drückte sich mit voller Kraft gegen mich, doch für mich war das nichts. Ich verengte meine Augen, die Miko machte wohl nicht ernst. Ich stoß sie von mir weg und funkelte sie böse an. Sie sollte das hier ernster nehmen, nicht so halbherzig kämpfen. Sie musste auch das Youki aktivieren, wie sonst sollte sie lernen damit umzugehen? Die Frau vor mir verstand nicht recht was ich für ein Problem hatte, doch das würde ich ihr gleich zeigen. Ich sprang vom Boden ab und war in einem Satz bei ihr. Sie erschrak und wich zurück, doch ich zog meine Krallen hervor und griff ihre Schulter an. Ich erwischte sie auch und im nächsten Moment roch ich ihr Blut an meinen Händen. Sie sah mich total entsetzt an und schrie: „Was sollte das Sesshoumaru?“ Ich presste mein Kinn vor und antwortete ihr nicht, wofür auch? Das war unnötig, sie musste eigentlich verstehen, dass ich sie hier nicht einfach so zum Spaß verletzte. „Das war total unnötig.“ Na endlich, ihre Stimme klang langsam etwas wütend. Ich wollte hier schließlich nicht meine Zeit verschwenden. Die Priesterin sollte hier etwas lernen und nicht mit Schwert herum tanzen. Sie hielt sich die blutende Schulter und heilte sie mit ihrem Reki. Gut, sie wollte wohl nur die Blutung stillen. Mein Biest wurde wieder laut, da ich sie verletzt hatte. Doch mit dem machte ich kurzen Prozess, ich sperrte ihn wieder zurück und konzentrierte mich wieder auf den Kampf. Hier würde mein Biest nur stören. Ich musste die Miko so grob und gewaltsam anpacken, auch wenn sich etwas in meiner Brust leicht zusammenzog. Wir mussten nun mal voran kommen. Ich ließ der Miko noch einen kurzen Augenblick Zeit, danach rannte ich zu ihr und griff sie erneut an, dieses Mal mit meinem Gift. Sie wich aus und schrie weiter: „Was ist denn in dich gefahren, verdammt?“ Ich knurrte nur zur Antwort, ich war nun mal nicht besonders geduldig. Doch meine Angriffe wurden immer schneller und kräftiger. Irgendwann erwischte ich ihr Bein. Sie schrie auf, von dem Schmerz. Sie fiel zu Boden und hielt sich die Wunde. Danach hob sie ihren Blick und ihre Augen fingen an zwischendurch mal kurz rot aufzuleuchten. Also gut, lange dürfte es nicht mehr dauern. Da war ich mir absolut sicher. Ich ging wieder in den Angriff über und sie wurde langsam schneller, sie nutzte also schon das Youki. Gut, dachte ich mir. Sie hatte es sicher noch nicht bemerkt, doch mir entging so etwas nicht. Ich erwischte noch ihren Arm und sie schrie wieder auf. Einige Minuten stand sie einfach nur da, ich beobachtete jede ihrer Bewegungen. Auf einmal wurde es windiger, ließen ihre Haare im Wind tanzen und als sie ihren Kopf hob, konnte ich in knallig rote dämonische Augen sehen. Ich erlaubte mir kurz ein kleines Lächeln und machte mich bereit, das kleine Monster vor mir knurrte auf und rannte auf mich zu. Ich blieb erst einmal stehen, wollte wissen wie sie dieses Mal vorging. Sie zog Raijinto und griff mich damit an. Ich konnte in den nächsten Minuten nur das klirren von Metall hören und in die roten Augen meiner Miko blicken. Meiner Miko? Ach egal jetzt hatte ich dafür keine Zeit. Ich schüttelte den Kopf und drückte sie zurück. Sie keuchte auf und ließ ihr Schwert wieder rosa aufleuchten. Gut, ich sammelte ebenfalls mein Youki, bereit es jederzeit einzusetzen. Sie traf mit der Schwertspitze meine Schulter und durchbohrte diese. Ich zuckte kurz zusammen, da der Schmerz nicht unbedingt angenehm war. Doch groß interessieren tat es mich nicht. Ich beobachtete lieber die Miko. „Versuche dagegen anzukämpfen. Die Kontrolle deines Körpers wieder zu erlangen.“ Sagte ich ihr bestimmend. Sie sah auch kurz verwirrt auf, ehe sie ihr Schwert wieder nahm und erneut angriff. Ich konterte ihren Hieb und sie fiel wieder einmal einige Meter nach hinten. Sie stand sofort wieder auf und knurrte mich wütend an. Mich imponierte dies wenig, ich hatte keine Angst vor ihr. „Akzeptiere dein Biest, nimm seine Kraft an. Zeige ihm aber seine Grenzen.“ Gab ich von mir und zu meiner Überraschung klang meine Stimme etwas erschöpft. Eines war definitiv klar, dieser Mensch war stark. Wenn ich nicht aufpasste sogar für mich eine Gefahr. „Versuch es, Miko.“ Sagte ich zu ihr und ich beobachtete einen Moment, wie sie zögerte. Sie kämpfte wohl gerade dagegen an. Ich hielt still und wartete ab. Die Miko kam aber im nächsten Moment wieder auf mich zu und fing an mit ihrer freien Hand nach mir zu greifen. Sie ließ das Gift von Ryu in ihre Hand fließen und versuchte mich zu treffen. Ich konnte ausweichen und ihr Biest wurde immer wütender auf mich. „Konzentriere dein Biest nicht auf deine Wut. Nimm etwas anderes.“ Sie weitete im nächsten Moment die schönen Augen, ehe ich sie am Arm packte und sie wieder nach hinten schleuderte. Sie fiel dieses mal gegen einen Baum und blieb dort kurz liegen. Plötzlich sprang sie auf und knurrte wütend. Sie sprang zu mir und im nächsten Moment traf sie meine verletzte Schulter. Sie wollte gerade erneut ausholen, als uns eine bekannte Stimme dazwischen kam. „Kagome, was machst du da?“ Oh nein, ich erkannte die Stimme von Rin. Was machte sie hier? Hatte ich Jaken nicht befohlen, sie vom Trainingsplatz fernzuhalten? Dieser verdammte Kappa konnte etwas erleben. Kagome drehte sich zu Rin um und ging langsam auf sie zu. Durch die Wut, die sie auf mich hatte, war sie regelrecht blind. Sie würde in ihrem jetzigen Zustand sogar ihre eigene Mutter töten. Ich sah zu ihr und die Miko ließ ihre Fingerknöchel knacken. Rin sah erschrocken und geschockt zu ihr. Sie zitterte schon und ließ ihre Blumen fallen. Ich rannte zu ihr. „Miko, mach deine Augen auf. Schau wer vor dir steht.“ Doch meine Stimme drang nicht zu ihr durch. Verdammt, dachte ich. Ich wusste, dass wenn sie Rin verletzen würde, würde sie sich das niemals verzeihen. Kagome hob ihr Schwert und ich rannte zu ihr. Ich hoffte, dass ich schnell genug war, denn die Miko war genauso schnell. Ich überlegte kurz ehe ich nochmals versuchte zu ihr durchzudringen. „Komm zu dir, Miko.“, ich rannte und sie ließ in diesem Moment ihr Schwert auf das kleine Mädchen nieder. Rin schloss die Augen und schrie auf. „Kagome!“ sprach ich ihren Namen, zum ersten Mal laut aus. Als ich bei ihr ankam konnte ich erkennen, dass sie das Schwert gar nicht auf Rin niederließ. Sie hatte es zurück in die Scheide geschoben. Ich schaute in ihr Gesicht und nun war ich an der Reihe, erschrocken die Luft einzuziehen. Das Gesicht der Miko war wieder ganz normal. Die Augen wieder braun und liebevoll an das Mädchen vor ihr gerichtet. Ich stand neben den beiden, verstand nicht was hier los war. „Rin, entschuldige bitte.“ Die Miko ging auf die Knie und schlang ihre Arme um Rin. Rin atmete laut aus und erwiderte die Umarmung. „Ist schon ok, du hast mich nur erschreckt.“, im nächsten Moment konnte ich die Tränen der Miko riechen. „Nein mein Schatz. Ich hätte dich fast…“ Rin legte ihre Hände an die Wangen von Kagome. „Hast du aber nicht. Alles ok.“ Kagome lächelte sie an und wuschelte ihr durch die Haare. „Zum Glück.“, danach stand sie auf und schickte Rin zurück zu Jaken. Als das Mädchen aus unserer Sicht verschwand, wendete sie sich zu mir. „Ich verstehe jetzt warum du mich so provoziert hast.“, sie stockte kurz bevor sie weiter sprach, „Ich habe in den letzten Tagen nichts wirkliches erreicht. Doch nun habe ich es geschafft. Dank Rin.“ Sie sah kurz nochmal in die Richtung, in die Rin verschwand. Ich nickte ihr zu. „Du hast es geschafft.“ Sie drehte ihren Kopf wieder zu mir und strahlte mich regelrecht an, ihre braunen wunderschönen Augen leuchteten vor lauter Erleichterung und Glück auf. Danach stürzte sie sich in meine Arme und schlang diese um meinen Nacken. Ich erstarrte, mein Biest brach in diesem Moment aus seinem Käfig aus und freute sich über die Umarmung der Miko. Sie flüsterte in mein Ohr: „Hab Dank Sesshoumaru.“ Danach drückte sie ihre Lippen auf meine Wange und löste sich von mir. Als ihre Wärme verschwand heulte mein Biest wieder auf. Der Blick von der Frau lag auf meiner verletzten Schulter. Danach hob sie ihre Hand und heilte die Wunde. „Hn.“ Machte ich nur. „Du hast mich zum ersten Mal bei meinem Namen genannt.“ Sagte sie plötzlich und ich sah sie verwundert an. Danach fiel es mir wieder ein. Ich nickte ihr nur zu. „Das hatte mich zurück geholt. Du könntest mich öfters Kagome nennen.“ Ihre Stimme klang frech und vorlaut. Wie immer eigentlich wenn sie sprach. Ich zog meine Mundwinkel kurz in die Höhe ehe ich mich umdrehte, um zurück zum Lager zu gehen. „Träum weiter.“ Meinte ich nur noch zu ihr und ließ sie dort stehen. Doch sie holte mich ein und lief neben mir her. Zusammen gingen wir zurück und als wir im Lager ankamen, zeigte Rin, Kagome gleich ihre Blumensammlung. Ich schaute mein Rudel kurz an ehe ich sprach: „Morgen ziehen wir weiter.“ Danach verschwand ich in die Krone eines Baumes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)