Schicksalhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 21: Konsequenzen ------------------------ Kapitel 21: Konsequenzen Kagomes Sicht: Schlagartig öffnete ich meine Augen. Ich setzte mich auf und bemerkte, dass ich auf etwas weichem lag. Ich schaute hoch und blickte direkt in das Gesicht von Sesshoumaru. Er sah mich etwas verwirrt an. Natürlich wurde ich sofort rot, als mein Gehirn endlich registrierte, dass ich in den Armen vom Daiyokai eingeschlafen war. „H-Hallo Sesshoumaru.“ Er nickte mir nur zu, fragte danach aber: „Was hat dich so erschreckt?“ Aus irgendeinem Grund schluckte ich und wurde wahnsinnig nervös. Was war nur passiert, dass ich so erschrocken aufgewacht bin? Ich konnte mich noch daran erinnern, dass ich einen Traum hatte, doch was es genau war, fiel mir nicht mehr ein. Seufzend stand ich vom Schoß des Lords auf und streckte meine Knochen. Die Sonne strahlte und das zwitschern der Vögel, ließ mich meine Gedanken einen Moment lang vergessen. Die Stimme von Sesshoumaru rief mich wieder in die Gegenwart zurück. „Was ist los?“ Ich drehte mich um und sah, dass der Lord ebenfalls aufgestanden war. Ich schüttelte nur meine Kopf: „Ich weiß nicht, ich hatte wohl einen unschönen Traum.“ Meine Hand wischte sich dabei den Schweiß von der Stirn ab, dass fand ich etwas unangenehm. Kurzerhand beschloss ich also, erst einmal ein Bad zu nehmen. „Ich geh wieder zurück ins Dorf.“ Den Daiyokai ließ ich stehen und ging zurück. Ich wollte unbedingt ein Bad nehmen, nach Kikyou schauen und Rin begrüßen. Als ich den Eingang erreichte, kam mir sofort Inuyasha entgegen. „Wo warst du?“ Ich sah ihn nicht einmal an und ging einfach an ihm vorbei. Eine Rechenschaft war ich ihm schon lange nicht mehr schuldig. Leider aber lief der Hanyou mir nach und nervte mich weiter. „Hallo! Ich rede mit dir!“ stichelte er weiter. Meine Güte konnte der nervig sein, dachte ich, während ich meine Augen demonstrativ vor ihm verdrehte. „Das geht dich nichts an.“ Sagte ich schließlich. „Und ob mich das was angeht! Warst du wieder bei ihm?“ Ich hatte die Hütte von Kaede erreicht und die ältere Miko begrüßte mich herzlich. Die Frage von Inuyasha hatte ich schon vergessen. „Kagome, antworte mir! Warst du schon wieder bei Sesshoumaru?“ Seine Klauen packten meine Schulter und drehten mich zu ihm um. Ich erschrak und sah ihn danach böse an. Jetzt war es definitiv genug. „Wie gesagt Inuyasha, das geht dich gar nichts an.“ Meine Stimme klang schon etwas gereizt. Der Hanyou schüttelte mich hin und her, bis es mir reichte. Ich packte ihn am Hals und feuerte den Halbdämon einige Meter nach hinten. Inuyashs fiel in den Dreck und als er aufstand schaute er mich geschockt an. „Wie?“ natürlich war er verwirrt, er verstand nicht woher ich diese Kraft hatte. Ich zuckte nur mit den Schultern. Danach wendete ich mich wieder Kaede zu. „Kaede, wie geht es Kikyou?“ Als ich den Namen ihrer Schwester erwähnte, fing sie an, über beide Ohren zu strahlen. „Sehr gut. Sie muss sich nur noch daran gewöhnen.“ Zufrieden nickte ich ihr zu. „Aber Kagome, sag mir wieso hast du das getan?“ Jetzt zog ich meine Mundwinkel nach oben. „Wieso nicht? Kikyou hat ein Leben in Frieden verdient.“ Meine Augen trafen den Blick von Kaede und auf einmal ging sie vor mir in die Knie. Ich konnte das Beben ihrer Schultern beobachten und das schluchzen hören. Es war zwar leise, dennoch hatte ich keine Probleme, das zu verstehen. Selbst den salzigen Geruch ihrer Tränen konnte ich riechen. Wie war das? Das konnte ich doch vorher nicht, was war denn nun los? Ich verdrängte den Gedanken im Moment und kniete mich herunter zu Kaede. „Warum weinst du?“ zärtlich strich ich durch ihre grauen Haare. Irgendwann schaute sie mich mit verweinten und roten Augen an. „Du hast mir meine Schwester zurück gebracht. Sie ist wieder wie früher!“, erneut schluchzte sie, „Sie ist kein von Hass gesteuertes Wesen mehr. Ach Kagome, ich bin so glücklich.“ Das Lächeln, welches sie mir bei diesen Worten schenkte, erwärmte mein komplettes Herz. Es war so schön, Kaede so glücklich zu sehen. Ich nahm die ältere Miko in meine Arme und drückte sie sanft an mich. Einige Minuten später konnte ich Sangos Stimme hören, obwohl sie noch nicht bei uns war. „Wie kann Kagome ihr nur verzeihen? Sie ist wirklich zu gut für diese Welt.“ Sie redete gerade mit ihrem Ehemann, nach einigen Augenblicken kamen sie bei uns an. Wieder wunderte ich mich, seit wann ich - aus solcher Entfernung - hören konnte, was andere sagten. Kaede löste sich von mir und stand wieder auf. Ich schaute alle an: „Leute, Ich möchte einfach nur, dass Kikyou glücklich leben kann.“ Miroku nickte mir respektvoll zu, Sango und Kaede sahen mich liebevoll an. „Vielen Dank, Kagome.“ Jetzt lächelte ich. Rin und Shippou kamen im nächsten Moment auch zu uns und begrüßten mich. Wir lachten noch ein paar Mal, bis ich meine Sachen nahm und zum See ging. Dort angekommen, wusch ich meinen Kimono und hing ihn über ein paar Äste. Danach ging ich ins Wasser und wusch mir den Schweiß von den letzten Tagen weg. Meine Verletzungen spürte ich nicht mehr, obwohl mich das auch wieder wunderte. Die Rippenbrüche hätten eigentlich länger brauchen müssen. Doch wollte ich mich nicht darüber beschweren. Als ich fertig gewaschen war, ging ich hinaus um mich abzutrocknen, als ich sah, dass jemand am Rand auf mich wartete. Ich schnappte mir mein Handtuch und rubbelte meine nasse Haut trocken. Danach zog ich schnell meine Kleidung an, ich wollte sie nicht länger warten lassen. „Was kann ich für dich tun, Kikyou?“ begrüßte ich sie freundlich. Sie setzte sich danach in den Rasen und ich tat es ihr gleich. „Ich möchte dir danken, doch ich verstehe es einfach nicht.“ Ich legte meinen Kopf etwas schief, was verstand sie daran nicht? „Wieso? War es falsch?“ Sie schüttelte heftig mit dem Kopf. „Nein, ich bin dir unendlich dankbar, doch…“, sie machte eine kurze Pause, „mir will einfach nicht in den Kopf, wieso du das getan hast.“ Leise kicherte ich auf, sie war nervös. Ich konnte ihr schnell schlagendes Herz hören. „Mach dir darüber keine Sorgen. Ich wünsche dir ein ruhiges und glückliches Leben.“ Ruckartig nahm sie meine Hände und drückte zu: „Ja, aber warum? Ich bin deine Rivalin! Ich wollte dich töten, mehrmals. Und nun kommst du hier her und gibst mir meinen lebendigen Körper zurück. Ich kann wieder fühlen. Die Wärme und die Kälte, meinen Puls, ich kann wieder von ganzem Herzen lieben und ich kann endlich weinen, richtig trauern.“ Ich setzte ein ehrliches und warmes Lächeln auf mein Gesicht, danach drückte ich ihre Hände sanft. „Du bist nicht meine Rivalin, nicht mehr. Aber auch wenn du es noch wärst, wünsche ich dir nichts Schlechtes.“, ich konnte ihr Unglauben immer noch riechen. Ich seufzte einmal auf, ehe ich versuchte sie erneut zu beruhigen. „Kikyou ich liebe ihn nicht mehr.“ Nun schluckte sie und ihr Herz sprang ihr förmlich aus der Brust. Sie hatte Angst, auch dieses Gefühl konnte ich riechen. Warum ich auf einmal irgendwelche Gefühle riechen konnte, war mir nicht klar. Doch darüber konnte ich später auch nochmal nachdenken. „Wirklich?“, Tränen sammelten sich in ihren Augen, „Du liebst Inuyasha wirklich nicht mehr?“ Wieder lächelte ich sie sanft an und nickte. „Ich liebe Sesshoumaru.“ Nun war es raus, das erste Mal, dass ich es richtig und laut aussprach. Dass ich es gerade vor Kikyou zugeben würde, hätte ich nicht gedacht. Der Mund von meiner Vorgängerin stand offen, sie war wohl in einer Art Starre gefangen. Ich kicherte leise vor mich hin, diese Reaktion war mehr als verständlich. „Sess-Sesshoumaru?“ fragte sie nochmal nach. Ich kicherte weiter, nickte aber dabei. „Oh.“ Brachte Kikyou nur heraus. Danach lachte sie mit mir. „Das hätte ich niemals erwartet.“, ich auch nicht, dachte ich. „Glaube mir, ich auch nicht.“ Erwiderte ich. Danach stand ich langsam auf und reichte ihr meine Hand. Sie schaute in mein Gesicht und ich konnte fühlen, dass sie mir glaubte. Sie nahm meine Hilfe an und ließ sich von mir hoch ziehen. Ich drehte mich um, wollte zurück laufen, als mich Kikyou nochmals aufhielt. „Kagome…“, sie holte mich ein, „Kann ich dich was fragen?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Klar.“ „Können…“, schüchtern sah sie auf den Boden, „…können wir von vorn beginnen?“ Damit hätte ich nicht gerechnet. Jetzt war ich etwas überrascht und sah sie auch so an. „Natürlich.“ Danach hakte sie sich bei mir ein und wir gingen gemeinsam ins Dorf zurück. Natürlich schauten die anderen doof aus der Wäsche, als Kikyou und ich so vertraut miteinander umgingen. Doch ich hatte mich damit abgefunden, dass sie die Frau an Inuyashas Seite war. Langsam fing ich sogar an, sie ein wenig zu mögen. Inuyasha war nun wieder da, fing gleich an zu nerven. „Was macht ihr da?“ fragte der dickköpfige und trottelige Hanyou. „Wir haben uns ausgesprochen.“ Antwortete ihm seine Frau. Inuyasha kam vor uns zum stehen und sah uns ernst in die Augen. „Kann ich mit dir sprechen, allein?“ fragte mich der Halbdämon. Ich schaute ihn irritiert an. „Wieso?“ Kikyou schubste mich etwas nach vorn, danach sagte sie: „Geht ruhig. Das tut euch auch mal gut.“ Danach nahm Inuyashs meinen Ärmel vom Kimono und zog mich mit sich. Ich ließ ihn gewähren und folgte dem Hanyou. Wir liefen in den Wald und irgendwann blieb er stehen. Er drehte sich zu mir um und fing an zu sprechen: „Kagome, was soll ich nur tun? Es tut mir so schrecklich leid, was ich dir angetan habe! Doch ich möchte, dass auch du mir verzeihst.“ Ein lauter Seufzer folgte seiner Rede, danach ließ er seine Ohren sinken und ich überlegte einige Zeit, was ich darauf antworten sollte. „Lass mich darüber nachdenken, Inuyasha. Ich kann dir nicht sofort antworten.“ Danach sprang ich von ihm weg, zog mich zurück, auf einen Baum, um zu überlegen. Sollte ich ihm einfach verzeihen? Irgendwo hatte er Recht, ich hatte Kikyou verziehen, die mir wirklich viel Unrecht angetan hatte. Der Hanyou hatte mich zwar verraten, doch irgendwo hatte er mich auch immer beschützt. Schon tausende Male wäre ich fast gestorben, wäre er nicht gewesen. Meine Gedanken gingen hin und her, ehe ich eine fremde Stimme vernahm. //Verzeihe ihm, schließe mit ihm ab.// ich zuckte zusammen, hörte ich schon Geisterstimmen? War ich verrückt geworden? //Du bist nicht verrückt.// ich wurde nervös, jetzt antwortete die Geisterstimme sogar noch auf meine Gedanken. //Ich bin dein Biest.// Biest? So was hatte ich nicht. //Doch, jetzt schon.// Ich bin ein Mensch. //Das würde ich so nicht sagen.// Was? //Du hast dich verändert// Hä? Was meinte die Stimme damit? //Du hast einen Teil deiner Menschlichkeit aufgegeben beziehungsweise abgegeben, wenn man es genau betrachtet.// Bitte? Das wäre mir neu. //Gestern hast du Kikyou einen Teil deiner Seele gegeben.// Ja, das war aber ihre eigene. //Du hast damit einen großen Teil deiner Menschlichkeit verloren.// Das glaubte ich nicht. //Das kannst du aber.// Laut schnaubte ich auf. //Ich weiß, dass es dir nicht passt. Doch es ist wahr.// Beweise! Ich wollte Beweise für diese Theorie. //Du hast es noch nicht bemerkt?// Langsam war ich genervt. Das Ding sollte nicht in Rätseln sprechen. //Du hattest davor schon viele dämonische Eigenschaften, hast sie aber nur im Kampf benutzt. Deine Menschlichkeit überwog in normalen Situationen. Du konntest weder weit entfernte Dinge hören, noch besonders gut riechen. Nun aber ist deine Menschlichkeit gesunken und das Youki in deinem Körper überwiegt.// Geschockt hielt ich den Atem an, viel zu lange gelang es mir, ohne Luft da zu sitzen. Das konnte doch nicht wahr sein, doch wenn ich ehrlich war, klang es logisch. War ich jetzt ein Dämon? //Ja und nein, du bist noch menschlich, deine Miko Energie ist dafür zuständig. Zum großen Teil aber bist du ein Yokai. Eine Mischung aus beidem. Etwas Einzigartiges. Keine direkte Hanyou. Eine Dämonenmiko um genau zu sein.// Dämonenmiko? So etwas gibt es nicht, so etwas hatte ich noch nie gehört. //Du bist der beste Beweis.// Ich schüttelte schnell den Kopf hin und her. Ich wollte kein vollwertiger Dämon sein. //Bist du auch nicht. Wie ich schon erklärte, du bist beides. Aber kein Hanyou.// ungeduldig wartete ich ab, bis die Stimme weiter sprach. //Du bist vorher mehr Mensch als Dämon gewesen. Du bist stark, schnell und alterst langsam. Im Alltag hast du deine dämonischen Kräfte nie benutzt, da du mehr Mensch warst, wie gesagt. Nun ist es andersherum, jetzt bist du mehr Dämon als Mensch. Daher konntest du die Tränen der alten Miko riechen oder Sangos Stimme hören, obwohl sie noch nicht in deiner Nähe war. Du konntest sogar Kikyous Herzschlag hören, war dir das vorher möglich?// Falten bildeten sich auf meiner Stirn, die Stimme hatte Recht. //Ich konnte vorher auch keinen Kontakt mit dir aufnehmen, nun ist es mir möglich, da du mehr Youki besitzt, anstatt menschlicher Energie.// Das war logisch. Doch ich war verwirrt. //Verständlich, ich lass dir jetzt mal Zeit, dass zu verdauen.// Mit aufgerissenen Augen saß ich auf dem Ast einer großen Birke und war geschockt. Das konnte doch nicht wahr sein, oder doch? Nur weil ich Kikyou ihre Seele zurück gab, bin ich nun ein Dämon. Mehr oder weniger. Ich legte meinen Kopf schief und schaute hinauf, in den blauen Himmel. Mir war auf einmal richtig heiß und meine Haut fing an zu brennen. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Was dieses Ding gesagt hatte, machte Sinn. Doch wieso hatte mich mein Schutzengel nicht vorgewarnt? Ich wollte meine Menschlichkeit nicht aufgeben, auch wenn es nicht komplett verloren gegangen ist. Aber, war es denn so schlecht? Ich hatte viele Vorteile durch das Youki. Seufzend stand ich auf und sprang herunter, lautlos kam ich auf dem Boden an. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und suchte nach Sesshoumaru. Ich musste mit jemanden darüber reden. Doch ich konnte sein Youki nirgends finden, hatte er es unterdrückt? Na toll, dachte ich. Ich machte mich auf den Weg, zu einem kleinen Bach, in der Nähe. Eine Abkühlung konnte ich gut gebrauchen. Dort angekommen kniete ich mich vor dem Wasser hin und schaute mein Spiegelbild an. Meine gesamte Haut brannte immer noch und ich konnte mir den Grund nicht erklären. Als ich eine – für mich fremde junge Frau - im Spiegelbild sah, riss ich erneut meine Augen weit auf. Mein Aussehen hatte sich verändert. Meine Haare hatten silberne, weiße Strähnen, meine Gesichtszüge waren feiner und meine Haut war verdammt rein. Die braune Farbe meiner Augen blieb gleich, doch wenn ich genau hinsah, konnte ich einen silbernen Rahmen um meine Pupillen erkennen. Ich schluckte, und drehte meinen Kopf etwas zur Seite, um meine Ohren zu sehen. Sie waren spitz und dämonisch. An meinem Hals verlief ein einziger silberner Streifen hinab. Sofort zog ich die Ärmel meines Kimonos hoch und fand auch dort diesen Streifen. Er verlief an der Seite meines Armes und endete kurz vor meiner Handinnenfläche. Geschockt sprang ich auf und besah mir meine Hände. Meine Nägel waren spitz und scharf. Ich hatte Klauen bekommen. Diese Stimme hatte Recht. Ich war jetzt dämonischer und mein Aussehen hatte sich dadurch auch verändert. Ich hatte jetzt anscheinend ein Biest. Ich schnupperte in der Luft und suchte nach dem Geruch vom Daiyokai. Es fiel mir nicht schwer, seinen einzigartigen Geruch zu finden. Schnell lief ich los. Ich brauchte unbedingt seinen Rat. Eins war sicher, ich hatte einen Teil von meinem alten Leben definitiv verloren. Ob das gut war oder schlecht, wusste ich nicht. Diese absurde Idee, verwirrte mich einfach zu sehr im Moment. Es dauerte nicht lange, da konnte ich den Lord schon sehen, er stand auf einer Lichtung und schaute in meine Richtung. Sein Blick war normal, eine eiskalte und undurchdringliche Miene schmückte sein schönes Gesicht. Ich blieb vor dem Daiyokai stehen und schaute ihn an. Sesshoumaru musterte mich von oben bis unten und quittierte mein neues Aussehen mit der typischen hochgezogenen Augenbraue. Ich fackelte nicht lange und fing an zu erklären: „Es ist was passiert!“ nervös und zittrig klang meine Stimme. „Das sehe ich.“ Antwortete er kühl. Ich sah ihn hilfesuchend an. „Ich habe einen großen Teil meiner Menschlichkeit verloren!“, kurz holte ich Luft und bemerkte, dass ich sie gar nicht so dringend benötigte, „Mein Biest meinte, dass es wegen gestern passiert ist - als ich Kikyou wieder lebendig gemacht habe. Ich bin jetzt zum größten Teil mehr Dämon als Mensch. Doch irgendwie immer noch eine Miko.“ Ich redete ohne Punkt und Komma. Sesshoumaru sah mich nur skeptisch an. „Du hast ein Biest?“ fragte er nach. Ich nickte. „Inuyashs hatte mit mir gesprochen, ob ich ihm verzeihen würde. Ich wollte darüber nachdenken und als ich auf einem Baum saß, fing dieses Ding an plötzlich mit mir zu reden. Also in Gedanken meine ich.“ Sesshoumaru stand nur da und starrte mich mit offenen Lippen an. Er war schockiert. „Als ich am Bach ankam, um etwas zu trinken, weil mir auf einmal total heiß war, habe ich gesehen, dass ich mich total verändert habe.“ Als Beweis nahm ich meine Haare zur Seite und zeigte ihm meinen Hals und die Ohren. „Was soll ich jetzt tun?“ fragte ich ihn, doch er reagierte immer noch nicht. Er stand da, stocksteif wie eine Statue. Ungeduldig biss ich mir in die Unterlippe und bemerkte, dass meine Zähne auch schärfer waren als sonst. Ich schmeckte sofort mein Blut und hörte automatisch damit auf, an meinen Lippen rum zu knabbern. „Mein Biest nannte mich eine Dämonenmiko.“ Flüsterte ich leise. „Wir gehen.“ Waren die Worte vom Daiyokai. War das seine einzige Reaktion? „Mehr sagst du nicht dazu?“ fragte ich verwirrt nach. „Wir gehen zurück zum Schloss. Dort können wir in meiner Bibliothek nachschauen, ob so etwas schon einmal passiert ist.“ Ich nickte ihm zu, dass fand ich eine gute Idee. „Gut, ich werde Rin holen und mich verabschieden.“ Danach drehte ich mich um, bemerkte nicht, dass der Lord mir folgte. Es war ein kurzer Marsch zum Dorf, als ich ankam schauten mich die Leute geschockt an und flüsterten hinter meinem Rücken. Dank meinen neuen Ohren konnte ich sie verstehen, sie hatten wohl Angst vor mir. Traurig blickte ich nach vorn, ich wollte nicht, dass die Leute Angst vor mir hatte. Ich war doch kein Monster. Schnell kamen wir an der Hütte von Kaede an, dort fand ich auch Sango, Inuyasha und Kikyou. Alle vier sahen mich an, als wäre ich ein Geist. Seufzend fing ich an zu erklären: „Wir müssen sofort los, irgendetwas stimmt mit mir nicht.“ Kikyou fand als erste ihre Stimme wieder „Was ist mit dir passiert? Und seit wann kommt Sesshoumaru ins Dorf?“ Ich drehte meinen Kopf nach hinten und sah, dass der Daiyokai dicht hinter mir stand. Er war mir gefolgt? Verwundert darüber, wendete ich mich wieder an die anderen. „Ich bin jetzt wohl mehr Dämon als Mensch. So erklärte mir das mein Biest.“ Sango schüttelte ihren Kopf und wiegte ihre Tochter auf dem Arm. „Das passiert doch nicht einfach so, Kagome.“ Ich nickte und gab ihr Recht. „Es soll wohl passiert sein, weil ich Kikyou meine Energie geschenkt habe. Also meine menschliche Energie. Mein Biest erklärte mir, dass ich eine Dämonenmiko sei.“ Scharf wurde die Luft eingezogen und alle sahen mich mitleidig an. „Das wollte ich nicht!“ sagte Kikyou traurig. Ich schüttelte den Kopf und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Das ist nicht deine Schuld. Niemand konnte wissen, was für Konsequenzen es mit sich bringen würde.“ Danach bat ich Shippou, Rin, Jaken und Ah Uhn zu rufen, damit wir gehen konnten. „Wir müssen jetzt wirklich gehen. Ich danke euch, für eure Gastfreundschaft. Doch im Schloss finden wir vielleicht mehr Informationen.“ Kaede, Kikyou und Sango nickten. Nur der Hanyou strafte mich und Sesshoumaru mit einem bösen Blick. „Du willst wieder mit dem da…“ er zeigte auf seinen Halbbruder, „…gehen? Das ist doch nicht dein Ernst?“ Ich verdrehte die Augen und antwortete: „Inuyasha, lass es bitte sein. Ich möchte mich nicht mit dir streiten.“ Rin war langsam bei uns angekommen und sah mich erstaunt an, sie fragte nach, was passiert sei. Ich erklärte ihr die Lage in einer Kurzfassung und sie holte ihre Sachen. Der Hanyou gab noch keine Ruhe und packte mich am Arm. Ich konnte ein bedrohliches Knurren von hinten hören. Ich schaute in Inuyashas Gesicht und schüttelte mit dem Kopf. „Inuyasha, ich gehöre hier nicht mehr her. Ich habe jetzt mein eigenes Leben, genau wie du.“ Der Griff von ihm wurde fester und ich zuckte kurz zusammen. Bevor ich aber reagieren konnte, wurde ich am anderen Arm zurück gezogen und landete an der Brust vom Daiyokai. „Fass sie nicht an, Halbblut.“ Inuyashs sah mich traurig an und danach wurde sein Blick wütender gegenüber Sesshoumaru. Dieser jedoch hatte seine übliche Miene aufgesetzt. „Misch dich nicht ein, Sesshoumaru!“ schrie der Halbdämon. Der Lord hielt mich immer noch fest, wollte nicht, dass ich mich wieder von ihm abwende. „Inuyashs, lass es sein! Wie ich schon sagte, es ist mein Leben.“ Erklärte ich ruhig, doch der Hanyou verstand mich nicht und rannte beleidigt weg. Kurz danach kam Rin an und ich schnappte mir schnell meine Sachen. Danach umarmte ich alle und verabschiedete mich. Sesshoumaru war schon los gegangen, schnell folgte ich ihnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)