Schicksalhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 27: Kurz vor dem Ball ----------------------------- Kapitel 27: Kurz vor dem Ball Kagomes Sicht: Nun waren schon fast zwei Wochen vergangen nach diesem ereignisreichen Tag. Meine Gefühle hatte ich langsam aber sicher wieder im Griff. Doch eine Sache beschäftigte mich immer noch sehr, dass der Lord des Westens bald einen Ball veranstaltet, wo er seine zukünftige Gefährtin aussuchen sollte, gefiel mir immer noch nicht. Ich wollte nicht, dass er eine andere Yokai-Dame an seiner Seite hatte. Ich konnte diesen Gedanken nicht ertragen. Jedes Mal wenn ich daran dachte wurde mir regelrecht übel und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Sesshoumaru hingegen schien irgendwie erfreut darüber zu sein. Er war voller Vorfreude auf das Fest und scheuchte seine Diener durch die Gegend. Die sollten alles perfekt vorbereiten und auch wenn jemand einen Fehler machte, nahm er es schon fast locker hin. Das verwunderte nicht nur mich, das gesamte Schloss war total erschrocken. Die Gerüchteküche wurde damit neu aufgeheizt und einige dachten schon, dass der Lord sich schon eine Frau herausgepickt hatte. Ich konnte es ihnen nicht verübeln, wann war der Daiyokai schon einmal so gut gelaunt? Seine Mutter war schon vor einigen Tagen abgereist, gerade als ich anfing, mich an sie zu gewöhnen. Doch traurig war ich über ihre Abwesenheit natürlich nicht. Wir akzeptierten uns und das war auch schon genug. Yasu und Sumiko waren auch wieder abgereist, doch nur um in ihrem Reich nach dem Rechten zu sehen. Sie wollten pünktlich zum Ball wieder erscheinen. Tora war wieder in seinem Element und bildete neue Krieger für die westliche Armee aus. Ich hatte zuerst etwas Angst, dass er mich doch nicht so mochte, wie er immer meinte. Da es ja alles ein Plan war, Sesshoumaru eifersüchtig zu machen. Doch zum Glück irrte ich mich, er war eigentlich wie immer. Seine Hände aber ließ er von mir weg. Durch die Abreise meiner Freunde war ich etwas traurig, irgendwie fühlte ich mich ein wenig zurückgelassen und einsam. Mir war bewusst, dass die Fürsten des Südens nicht immer hier bleiben konnten. Der Abschied kam einfach zu früh, für mich. Rin lernte viel und nahm interessiert an meinem Unterricht teil. Ich brachte ihr bei zu lesen und einige Worte konnte sie auch schon schreiben. Es machte mir Freude und es war eine gelungene Abwechslung für mich. Nur manchmal sehnte ich mich danach, mit jemanden zu reden. Mit Rin konnte ich zwar auch reden, doch nicht so, wie mit Sango oder Sumiko. Der Daiyokai war auch nur noch mit seinem bescheuerten Ball beschäftigt. Wo ich wieder bei meinem Thema war. Ich sollte bei diesem Fest anwesend sein, fragte mich aber wofür. Doch Sesshoumaru bestand darauf, dass sein Gast dabei war. Ich lief gerade Gedankenverloren durch die Gänge des westlichen Flügel, als Jaken nach mir schrie. „Hey, du dummes Weib. Ich rede mit dir.“ Ich schaute auf den Boden und erkannte gerade rechtzeitig, dass der kleine Kappa direkt vor mir stand. Um ein Haar wäre ich auf ihn drauf getreten. „Jaken, ich habe einen Namen.“ Total genervt antwortete ich ihm. „Ist mir doch egal, Meister Sesshoumaru verlangt nach dir. Warum er dich hier immer noch duldet ist mir zwar ein Rätsel, doch du sollst in sein Arbeitszimmer kommen.“ Ich nickte und drehte mich wieder um, Jaken einfach ignorierend. „Heeeeeey, du widerliches Menschenweib. Was fällt dir ein, mich einfach zu ignorieren?“ Bleib ruhig, dachte ich nur. Der grüne Frosch ist es einfach nicht Wert. „Du magst vielleicht Inu no Kami-sama besiegt haben, doch für mich bist du immer noch dieses jämmerliche, kleine Menschenweib das einst das Halbbl…“ plötzlich verstummte er und ein dumpfer Schlag ließ mich zurück schauen. Ich konnte Jaken nicht mehr auf dem Boden finden, er klebte regelrecht an der Wand. Schmunzelnd sah ich zu Sesshoumaru, der ihm einen Tritt verpasst hatte. Langsam rutschte der grüne Kappa an der Wand herunter und hatte eine große Beule am Kopf. Er drehte sich schnell um und schmiss sich auf den Boden, natürlich vor seinem Meister. Der Daiyokai hingegen schaute ihn nur böse und kalt an. „Verzeiht, Sesshoumaru-sama. Ich wollte euch nicht im Wege stehen.“ Ein wütendes Knurren ließ Jaken erzittern. „Darum geht es nicht.“, erstaunt beobachtete ich die Szene weiter, „Du hast die Miko nicht so zu behandeln. Sie ist berechtigt hier zu sein und wage es dir nie wieder, meine Entscheidung in Frage zu stellen.“ Mit jedem Wort wurde der Frosch kleiner und ein wenig Mitleid kam in mir auf. „Ja, Meister Sesshoumaru-sama.“ Nun war das Gefühl wieder futsch, so ein Schleimer, dachte ich nur. „Beleidigst du sie noch einmal, wird das Konsequenzen mit sich bringen.“ Drohte ihm der Lord. Danach ging er an mir vorbei und in sein Arbeitszimmer. Zufrieden mit dieser Aussage folgte ich ihm. Sofort forderte er mich auf, auf den Stuhl vor seinem wuchtigen Tisch Platz zu nehmen. „Was kann ich für dich tun?“ fragte ich. Er schnappte sich eine Schriftrolle und bearbeitete sie nebenbei. „Der Ball ist in zwei Tagen.“ Genervt rollte ich mit meinen Augen. „Ich weiß.“ Antwortete ich etwas zu schroff, wie ich fand. Er schaute auf einmal auf und sah leicht amüsiert aus. „Ich habe einen Vorschlag für dich.“, nun war ich aufmerksam, „Als Dank, dass du bei dem Ball anwesend sein wirst, erfülle ich dir einen Wunsch.“ Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. „Egal was?“ hackte ich nochmal nach. Er nickte und sagte danach: „Egal was.“ Nun war ich total aufgeregt. Was sollte ich mir wünschen? Ich überlegte einen Moment… dann fiel es mir ein. „Ich habe schon eine Idee. Ich würde gern meine Freunde wieder sehen.“ Ein wenig geschockt weitete der Lord seine Augen. Innerlich kicherte ich etwas. „Yasu und seine Frau werden doch wieder kommen.“ Ich schüttelte verneinend den Kopf. „Ich meine Sango, Miroku mit ihren Kindern, Shippou und Kirara.“ Auf einmal wurde seine Miene ernst und bitter. „Gut. Du wirst aber nicht zu ihnen gehen.“ Verwundert legte ich meinen Kopf schief, warum durfte ich nicht nach Musashi reisen? „Warum?“ fragte ich nach. Der Lord stand auf und ging zum Fenster, etwas in Gedanken, antwortete er mir: „Sie können hier her kommen. Doch nur für drei Tage und natürlich ohne das Halbblut.“ Mit offenem Mund starrte ich den Daiyokai vor mir an. War das sein Ernst? Er würde meine Freunde in sein Schloss einladen? Das machte mich irgendwie total glücklich. So überrumpelt, wie ich war, bemerkte ich nicht, dass ich aufsprang und ihm um den Hals fiel. Stürmisch aber überglücklich umarmte ich Sesshoumaru, bis mir auffiel, was ich hier gerade tat. Ruckartig zog ich mich zurück und wurde sofort knallrot im Gesicht. „E-entschuldige.“ Murmelte ich leise, wunderte mich aber darüber, dass er mich nicht angeknurrt hatte oder mich weg schubste. „Danke, Sesshoumaru.“ Er nickte nur und schaute mich danach an. „Nach dem Ball werde ich einen Boten los schicken mit der Einladung.“ Ich strahlte ihn an. „Du bist der Beste.“ Durch meine Euphorie und mein Glücksgefühl wurde ich erneut leichtsinnig und streckte mich zu ihm hoch. Ich gab ihm einen federleichten Kuss auf die Wange und danach rannte ich regelrecht aus seinem Zimmer in mein Gemach. Als ich dort ankam sprang ich auf mein Bett und nahm mir ein Kissen. Ich drückte so fest zu und rollte mich andauernd hin und her. Die Freude war so groß, dass ich gerade überfordert war, damit umzugehen. Ich würde meine Freunde wieder sehen. Sie würden mein neues Zu Hause kennen lernen und ich könnte schöne Tage mit ihnen verbringen. Ein Klopfen unterbrach mich aber. Ich bat meinen Besuch hinein und der Schneider des Schlosses betrat das Zimmer. „Guten Tag MyLady. Ich bin hier um ihre Maße zu nehmen.“ Etwas holprig sprang ich auf, doch landete sicher auf meinen Beinen. Wieder ein Vorteil, seit dem ich ein Dämon war. „Nennt mich doch Kagome, ich bin nicht berechtigt, solch einen Titel zu tragen.“ Sagte ich, der Schneider vor mir lachte kurz auf. „Ihr seid wahrlich besonders, Kagome.“ Ich schaute ihn an und erkannte, dass auch er ein Inu-Yokai war. Doch er sah nicht so aus wie Tora oder Sesshoumaru. Er hatte ein schönes Gesicht, doch er sah, an sich, schon ziemlich alt aus. Er hatte schwarz, graues, Schulterlanges Haar und trug einen wunderschönen blauen Kimono. Eine Assistentin, nahm ich jedenfalls an, kam zu mir und hob meine Arme an. Danach ging das messen sehr schnell. Nach gefühlten fünf Minuten waren die beiden auch wieder verschwunden, ich wollte wissen, welches Kleid ich bekommen würde, doch er hatte es mir nicht verraten. Als die beiden weg waren, ging ich in mein Badezimmer und nahm ein entspanntes Bad. Leider wurde ich hier aber auch unterbrochen, da Rin herein stürmte und mich in den Garten verschleppen wollte. Ich bat sie, noch einige Minuten zu warten und beendete meine Reinigung. Als wir im Garten ankamen, kümmerte sie sich um die Blumen, die sie selbst anpflanzen durfte. Das wunderte mich, dass der Lord es zuließ. Doch Rin machte er damit eine große Freude. Als sie fertig damit war kam sie wieder zu mir und fragte mich: „Sag mal, kann ich auch eine Miko werden, wie du?“ Neugierig schaute ich in ihr Gesicht. „Du möchtest eine richtige Priesterin werden, Rin?“ „Ja, ich möchte genauso werden wie du!“ aufgeregt fuchtelte sie mit ihren kurzen Armen herum. Ich lächelte sie liebevoll an, nahm sie danach in den Arm. „Ach du bist süß. Aber solltest du darüber nicht mal mit Sesshoumaru sprechen?“ Diese Idee fand ich gar nicht mal so schlecht. Ich wusste nämlich nicht, wie der Daiyokai dazu stand, dass seine Ziehtochter eine Miko werden würde. „Aber wenn er nein sagt?“ traurig schaute sie mich an. „Du solltest aber trotzdem vorher mit ihm reden. Wenn er bemerkt, dass es dein Wunsch ist, wird er nicht dagegen sein.“ Oh Kagome, dachte ich, wie konnte ich mir da so sicher sein? Irgendetwas aber sagte mir, dass der Lord alles tun würde, damit Rin glücklich war. „Ok, ich werde es versuchen.“ „Gut.“ Damit war das Thema erst einmal beendet. Auf der einen Seite wollte ich nicht, dass Rin solch eine Ausbildung absolvieren würde. Sie müsste dann in den Kampf gegen die Dämonen ziehen. Dieser Gedanke passte mir überhaupt nicht. Doch auf der anderen Seite war es irgendwie auch gut, dass sie lernen würde, sich selbst zu verteidigen. Ich sagte mir dann aber, das sollte Sesshoumaru schön selbst entscheiden. Schließlich war ich nicht die Mutter von der kleinen Prinzessin. Innerlich grinste ich über diesen Gedanken. Ich hätte niemals geglaubt, dass es einen Menschen gäbe, der sich in das Herz vom Daiyokai einschleichen konnte. Hätte mir das damals jemand gesagt, hätte ich ihn ausgelacht. Immer noch grinsend schüttelte ich den Kopf, auch das ich Inuyashas Seite mal verlassen und bei Sesshoumaru leben würde, hätte ich niemals für möglich gehalten. Trotzdem war es aber die Gegenwart und wenn ich ehrlich bin, war ich sogar etwas froh darüber. Durch meine Vergangenheit konnte ich wachsen, wurde stärker und konnte endlich auf eigenen Beinen stehen. Ich war nicht mehr vom Hanyou abhängig, oder von meinen anderen Freunden. Im Kampf konnte ich gut auf mich selbst Acht geben. Niemand musste mich jetzt beschützen. Genau bei diesem Gedanken strich ich über die Scheide von Raijinto. Dieses Schwert hatte mir schon oft geholfen, so manchen Gegner in die Hölle zu schicken. Meine Gedanken drehten sich weiterhin um die vergangenen Monate, als ich einen lauten Schrei vernahm. Erschrocken riss ich meinen Kopf in die Höhe und erkannte einen der Drachen. Katsu um genau zu sein. Er schwebte über Rins Kopf und ärgerte die kleine mit seinem blöden Wind. Sofort sprang ich auf und drückte Rin in meine Arme. „Lange nicht mehr gesehen, Miko.“ Ich ignorierte den schwarzhaarigen Dämon und rannte mit Rin zum Schloss. Dort kam mir auch schon Yuki entgegen und ich drückte ihr das Mädchen in die Arme. Ich befahl ihr, sie zu Sesshoumaru zu bringen. Danach wurde der Wind um mich herum stärker und mir war sofort bewusst, dass mir Katsu gefolgt war. Ich musste ihn vom Schloss weg locken. Niemand sollte in Gefahr geraten, nur weil die Drachen mal wieder die Lust verspürten mich anzugreifen. „Wo willst du denn hin?“ konnte ich seine widerliche, ruhige Stimme hinter mir hören. Ich wich seinen Wind Sicheln aus, diese prallten in die Mauern vom Gebäude vor mir. Leider konnte ich nicht weiter darauf achten und rannte davon, wollte ihn weg locken. Zum Glück funktionierte es auch sofort und Katsu war dumm genug, mir zu folgen. Nebenbei zog ich schon Raijinto und sammelte mein Reki im Körper. Somit war es sofort einsatzbereit. Ich rannte in den Wald hinein und sprang schnell über die Mauer, dahinter erwartete mich aber schon der Wasser-Drache. Verdammt, dachte ich. Zwei gegen einen, wie immer. //Wenn es brenzlig wird, kann ich dir helfen.// Noch nie in meinem neuen Leben war ich so froh, diese Stimme zu hören. //Danke für das Kompliment.// Gedanklich entschuldigte ich mich für meinen unangemessenen Kommentar. //Schon gut. Wie gesagt, wenn du Hilfe brauchst, bin ich da.// Die Unterstützung von meinem Biest beruhigte mich sehr. Zu wissen, dass es hinter mir stand, machte mich selbstsicher und froh. Ebru schoss einen Wasserstrahl auf mich, Leider erwischte mich die eiskalte Flüssigkeit und meine Muskeln waren wie eingefroren. Ich knallte auf den Boden und konnte meinen Körper nicht bewegen. Danach kam Katsu und drückte mich mit seinem Wind in die Luft. Er ließ mich gegen jeden Baum knallen, der in meiner Nähe stand. Da ich mich für den Wald entschieden hatte, war das ein großer Nachteil für mich. Immer noch gelähmt von diesem eigenartigen Wasser, war ich unfähig mich zu wehren. Langsam aber sicher wurde ich echt wütend. Katsu behandelte mich wie ein Spielball und diesen Ebru würde ich mir auch noch vorknöpfen. Erneut prallte ich gegen einen harten Stamm einer großen Eiche und flog auch wieder auf den nächsten zu. Dieses Mal aber knallte ich direkt mit dem Gesicht gegen die raue Rinde. Ich konnte schon spüren, wie das Blut an meinem Kopf herunter tropfte. Nun war es aber auch genug. Ich zwang mich dazu, meine Muskeln wieder unter Kontrolle zu bekommen, zum Glück gelang es mir auch. Ich sprang auf Katsu zu und erwischte ihn – leider nur leicht – an der Brust. Er schrie auf und im nächsten Moment wurde ich von einer Wasserpeitsche umschlungen und herum geschleudert. Natürlich versuchte ich mich zu befreien, doch das Wasser konnte ich nicht trennen. Verwundert schaute ich Ebru an, was hatte dieser Drache mit seinem Wasser angestellt? Er sah meinen Blick und lachte laut los. „Tja Miko, wir entwickeln uns auch weiter.“, immer noch lachend sprach er weiter, „Ich benutze jetzt magisches Wasser.“ Bitte? Was sollte das denn sein? Verdammt, wo war der Daiyokai des Westens, wenn man ihn mal brauchte? Mein Blick schweifte umher, doch nirgends war Sesshoumaru zu sehen. Nicht einmal sein Youki konnte ich spüren. „Genug gespielt, Kagome.“ Sagte der blauhaarige Drache zu mir und auf einmal glühten seine Sterne, auf der Wange, hell auf. Mit Katsu passierte dasselbe. Was war denn nun los? Immer noch versuchte ich mich aus der Wasserfessel zu befreien, doch nichts dergleichen erreichte ich. Die Flüssigkeit um meine Hüften nahm zu und es stieg an. Es war schon fast an meinem Kopf und ich fragte mich ernsthaft, wie das möglich war?! Nun konnte ich auch nicht mehr atmen, gut, dachte ich. Seit dem ich ein Dämon war, benötigte ich nicht mehr so viel Sauerstoff, das war definitiv mein Vorteil. Je länger ich in dieser kalten Wassermasse gefangen war, desto schwächer wurde mein Körper. Meine Beine erschlafften und die Arme konnte ich nicht mehr bewegen. Raijinto fiel mir aus der Hand und kam auf dem Boden an. Danach schoss Katsu einige Windsicheln auf mich, denen ich natürlich nicht ausweichen konnte. Sie trafen mich frontal und zerrissen meine Kleidung und meine Haut. Mein Blut mischte sich mit der blauen Farbe des nassen Elements. Langsam aber sicher bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich war hier gefangen und konnte mich nicht befreien. Sesshoumaru hatte wohl auch besseres zu tun, als mir vielleicht mal zu helfen. Traurig schloss ich meine Augen, so wichtig konnte ich ihm wohl doch nicht sein. Der fehlende Sauerstoff machte jetzt auch mir Schwierigkeiten, mir wurde schwindelig und ich hatte nicht mal mehr genügend Kraft, meinen Kopf oben zu behalten. Ich hatte einen Punkt erreicht…. Würde ich hier sterben? Sesshoumarus Sicht: Was war hier los? Warum waren meine Wachen so aufgeregt? Genervt verließ ich mein Arbeitszimmer. Jaken kam mir sofort entgegen und berichtete mir, dass wir angegriffen werden. Ich überlegte nicht lange und wusste schon, dass es die Drachen waren. Niemand sonst war töricht genug, mein Schloss direkt anzugreifen. Ich ging hinunter und mitten auf der Treppe kam mir die Dienerin von Kagome entgegen, sie hatte eine ziemlich ängstliche Rin im Arm. „Herr, Kagome befahl mir, die kleine Lady zu euch zu bringen.“ Ich nickte und sprach danach: „Bring sie in das Gemach von der Miko und lass es bewachen.“ Die Bedienstete nickte und rannte einfach weiter, ich ließ es ihr durch gehen, einfach so ohne Verbeugung weg zu rennen. Danach schnupperte ich etwas und erkannte, dass die Miko gerade dabei war, mein Anwesen zu verlassen. Sie wollte wohl nicht, dass jemand zu Schaden kommt. Schnaubend darüber, wie leichtsinnig sie mal wieder handelte, wollte ich ihr gerade nach gehen. Als mich ein Dämon aufhielt. Ich musterte den dreckigen Drachen kurz und erkannte, dass es derselbe war, nachdem Kagome damals so gestunken hatte. Überall an ihr hing sein Geruch, sogar an ihren weichen und rosigen Lippen. Die Erinnerung daran ließ mich beben vor Wut, diesem Wicht würde ich es heimzahlen, sich an meiner Frau vergriffen zu haben. „Na wo wollen wir denn hin, MyLord?“ laut warnend knurrte ich ihn an. „Warum so wütend?“ fragte er mich, doch ich ignorierte ihn und zog Bakusaiga. Ich wollte es schnell hinter mich bringen, um der Miko zu helfen. Ich stürmte auf ihn zu und er zog ebenfalls eine Art Axt. Er versuchte mich zu treffen und ich hätte am liebsten über diesen jämmerlichen Angriff gelacht. Ich schwang erneut meine Klinge und schnitt leider nur in seine Kleidung am Arm. Er blieb stehen und griff mich danach wieder an. Das ging so hin und her bis ich das sinkende Youki von Kagome bemerkte. Erneut konnte ich mir ein bösartiges Knurren nicht verkneifen. „Ist euch das Mädchen so wichtig?“ fragte der Drache nach. Ich fixierte ihn nur mit einem vernichtenden Blick. „Verstehe.“ Sagte er nur und ich zögerte nicht länger und ging erneut in die Offensive. Er fand meinen Angriff aus irgendeinem Grund amüsant und belächelte mich nur, was mich noch wütender machte. Was bildete der sich ein? „Wisst ihr, MyLord, ich kam schon zu dem Vergnügen von der Miko zu kosten und ich muss sagen, dass ihre Lippen vorzüglich schmeckten.“ Als er sich noch über den Mund leckte, war es bei mir aus. Ich bemerkte wie mein Youki anstieg und ich wirklich kurz davor war, meine Kontrolle zu verlieren. „So unberührt ist sie ja dank mir nicht mehr. Zu schade das sie bald nicht mehr lebendig sein wird.“ Diese Aussage ließ mich erneut auf ihn zustürmen und ich stach mit Bakusaiga direkt durch seinen Bauch. Er keuchte auf und drückte sich von mir weg. „Meine Aufgabe hier ist erledigt. Kagome sollte mittlerweile Geschichte sein.“ Während diese Worte seine Lippen verließen lachte dieser dreckige Drache laut auf und verschwand im nächsten Moment. Mit einer geschmeidigen Bewegung steckte ich mein Schwert zurück in die Scheide und suchte nach dem Youki von Kagome. Als ich bemerkte, dass nur noch wenig davon übrig war, machte ich mir Sorgen um meine zukünftige Gefährtin. Meine Augen leuchteten rot auf und ich rannte so schnell ich konnte auf die Schlossmauer zu. Ich sprang hinüber und blieb abrupt stehen. Die dämonische Aura um die Miko nahm auf einmal wieder zu. So schnell, dass ich schon eine Vorahnung hatte. Nun rannte ich wieder los und als ich bei den anderen Drachen ankam, wurde meine Beherrschung wieder auf die Probe gestellt. Meine zukünftige Frau schwebte in der Luft, um sie herum war so etwas wie Wasser und ihr Anblick ließ mein Blut in den Adern gefrieren. So geschwächt und schlapp hatte ich sie noch nie gesehen. Sie konnte nicht einmal ihren Kopf heben. Automatisch rief ich nach ihr: „Kagome.“ Von ihr jedoch kam keine Reaktion. Diese anderen Yokai standen um sie herum und lachten nur. Plötzlich öffnete Kagome ihre blutroten Augen und sie hob ihren Kopf. Als ich in ihre grünen Iriden blickte, bekam sogar ich einen Moment Angst vor ihr. Auf einmal ertönte ein lauter Knall und durch den Staub und Dreck konnte ich nicht sofort erkennen, was passiert war. Als sich der Wind um die Staubwolke kümmerte und meine Sicht somit wieder freigab, konnte ich beobachten, wie ein riesiger Drache vor mir stand. Hatte sich Kagome etwa verwandelt? Sie war also doch ein Drache? Die anderen Wichte schluckten schwer und versuchten gegen Kagomes Dämonen Form zu kämpfen, doch vergeblich. Sie spuckte eine violette Flamme und verbrannte alles, was das Feuer berührte. In diesem Moment war sie so mächtig, das selbst ich Zweifel hatte, gegen sie anzukommen. Ich wich zurück und schaute meiner zukünftigen Frau weiter zu. Wie sie ihre Gegner in die Ecke drängte, faszinierte mich. Durch ihre Flügelschläge flogen sie durch die Gegend und nicht einmal der mit dem Wind kämpft, konnte etwas gegen Kagome ausrichten. Das füllte mein Herz mit Stolz und ich genoss schon fast den Kampf. Doch die Feiglinge hatten genug und verkrochen sich mal wieder. Sie flohen und waren im nächsten Moment verschwunden. Als Kagome dies bemerkte, leuchtete sie auf und der große violett-färbende Drache war weg. Als ich wieder nach vorn lief, sah ich die Miko auf dem Boden liegen. Ich ging zu ihr und hob sie hoch. Ich konnte einige Wunden erkennen, doch sie begannen schon von selbst zu heilen. Ihr Gesicht sah friedlich aus und ich konnte mir ein stolzes Lächeln jetzt auch nicht mehr verkneifen. Mein Biest hatte Recht. Sie war die perfekte Gefährtin für mich, wie für mich gemacht. Innerlich lachte ich auch bei dem Gedanken, dem Hanyou dankbar zu sein. Das er damals so dämlich war und sie aus seinen Armen vertriebe hatte. Als ich am Schloss ankam sahen meine Diener geschockt aus. Sie hatten sich wohl Sorgen um meine Miko gemacht. Nach dem Kampf gegen meine Mutter schauten viele Dämonen zu ihr auf und respektierten sie. Hier würden sie alle als zukünftige Lady des Westens akzeptieren. Ich brachte Kagome in ihr Gemach und legte sie ins Bett. Sie sollte etwas Ruhe bekommen. Doch ich ließ es mir nicht nehmen, neben ihrem Bett auf ihr erwachen zu warten. Ich musste ihr schließlich berichten, was passiert war. Zärtlich strich ich ihre Haare aus dem Gesicht und streichelte ihre Haut. Niemals durfte ich erlauben, dass sie wieder in solch eine Gefahr geraten würde. Niemand durfte sie wieder gegen ihren Willen berühren. Bei diesem Gedanke knurrte ich kurz auf, das würde sich niemals mehr wiederholen. Der einzige der sie anfassen durfte, war ich. Bei diesem Gedanke musste ich kurz schmunzeln, ich freute mich auf den Ball, ich hatte einiges geplant. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)