Schicksalhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 28: Überraschungen auf dem Ball --------------------------------------- Kapitel 28: Überraschungen auf dem Ball Kagomes Sicht: Langsam wurde ich wach und bemerkte, dass jemand meine Hand fest hielt. Ich öffnete meine Augen und erblickte Sesshoumaru neben mir. Nun hatte ich erwartet, dass er seine Hand wieder weg nahm, doch er erhöhte nur den Druck. „Was ist passiert?“ fragte ich, da ich mich nicht mehr erinnern konnte. Hatte mich der Daiyokai gerettet? Ich setzte mich auf und schaute ihn an. „Du hast dich zum ersten Mal verwandelt.“ Was? Meine Erinnerung daran war nicht vorhanden, verzweifelt versuchte ich daran zu denken. „I-ich habe was?“ sprach ich mehr zu mir selbst. Doch der Lord antwortete auf meine Frage: „Du hast dich in einen Drachen verwandelt.“ Also war ich doch eine Drachen-Yokai? Hatte mein Biest nicht mal was anderes behauptet? Sanft entzog ich meine Hand von Sesshoumarus Griff und fasste mir an den Kopf, ich hatte wahnsinnige Kopfschmerzen, war das normal nach einer Verwandlung? „Du bist erschöpft, du solltest dich noch ausruhen. Die erste Verwandlung zerrt sehr an den Kräften eines Dämons.“ Fast schon liebevoll verließen diese Worte die Lippen von Sesshoumaru. Er drückte mich zurück auf mein Kissen und strich mir kurz über die Wange. „Du warst großartig, Kagome.“ Hatte er mich gerade bei meinem Namen genannt? Kurz spürte ich die Hitze in meinen Wangen aufsteigen, doch ich schloss danach schnell meine Augen. Ich bemerkte nur noch am Rande, dass er mein Zimmer verließ. Als die Tür ins Schloss fiel, schlief ich sofort wieder ein. Mein Traum war etwas beängstigend, ich sah einen großen Drachen, der gegen Katsu und Ebru kämpfte. „Kagome, wacht doch bitte auf.“ Hörte ich die Stimme von Yuki. Ich wollte aber noch nicht aufstehen. Somit drehte ich mich auf die andere Seite und schlang die Decke über meinen Kopf. „…ünf Minuten.“ Murmelte ich. Als ich die Tür hörte, dachte ich eigentlich das Yuki gegangen war. „Guten Morgen MyLord.“ Begrüßte Yuki jemanden. Moment mal, sie war doch nicht gegangen? MyLord? Das konnte doch nur der Daiyokai sein! „Was ist mit ihr?“ die tiefe und kalte Stimme ließ mich etwas mehr bewusst werden, dass vor meinem Bett gerade zwei Leute standen. „Ich bekomme sie einfach nicht wach, Sesshoumaru-sama.“, leise knurrte ich vor mich hin, konnten sie mich nicht einfach in Ruhe schlafen lassen? „Dabei beginnt der Ball in wenigen Stunden.“ Nun war ich hellwach. Ich sprang auf und stand auf einmal vor meinem Bett. Wie meinte sie das, dass der Ball in wenigen Stunden beginnen würde?! „Wie jetzt?“ fragte ich Yuki. Sie kicherte und antwortete danach: „Ihr habt zwei Tage geschlafen, Kagome.“ Nun riss ich meine Augen auf, das wollte ich nicht glauben. Warum hatte ich ganze zwei Tage lang geschlafen? Hecktisch rannte ich in mein Bad und sah, dass schon heißes Wasser in den Pool gelassen wurde. Wie immer hatte Yuki alles vorbereitet. Schnell riss ich mir die Kleider vom Leib und sprang regelrecht ins Wasser. Nun musste ich mich auch beeilen, meine Vorbereitungen würden auch noch einige Stunden in Anspruch nehmen. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Beeil dich, die Gäste werden in sechs Stunden eintreffen.“ Forderte der Daiyokai mich auf. Ich antwortete ihm mit einem kurzen „Ja.“ Und wusch mich schnell. Als ich fertig war, warteten schon einige Diener von Sesshoumaru auf mich. Ich sah sie fragend an. „MyLady, wir sind hier um euch für den Ball vorzubereiten.“ Das konnte ich doch auch selbst, wieso sollten die anderen mir helfen? „Das braucht ihr nicht.“ Doch Yuki nahm meine Hand und führte mich zu dem Hocker, der vor meinem Fenster stand, danach drückte sie mich herunter, sodass ich saß. „Das ist eine Anweisung vom Lord. Wir wissen, was wir zu tun haben.“ Ich wollte protestieren, sie ließen es aber nicht zu. Natürlich waren die Befehle von Sesshoumaru so etwas wie ein Gesetz in diesem Schloss. Nun folgten einige Stunden lang die Vorbereitungen für das heutige Fest. Sie schminkten mich, ich wollte nicht wissen, woher die Schminke im Mittelalter kam. Sie kümmerten sich um meine Frisur und zwischendurch bekam ich etwas zu essen. Irgendwann aber klopfte es an meiner Tür und der Schneider kam herein. „Oh ihr seht wunderschön aus, Kagome.“ Bei seinen Worten wurde ich etwas rot um die Nase. „Dankeschön.“ Flüsterte ich leise, nun war ich aber gespannt auf mein Kleid. Er ließ seine Assistentin eintreten und was sie auf den Armen trug, konnte ich nicht glauben. Es war kein Kimono, womit ich gerechnet hätte, es war ein richtiges Ballkleid, in einem wunderschönen hellblauen Ton. Mein Mund stand offen und ich begutachtete dieses Werk. „MyLord forderte keinen Festtagskimono. Er wollte solch ein Kleid für euch.“ Danach zeigte er mir die Besonderheiten und forderte mich auf, es anzuziehen. Yuki half mir dabei und als ich hinter der Trennwand vor kam, zogen alle anwesenden die Luft ein. Ich bekam langsam Angst, sah es so schrecklich an mir aus? Ich zog die Stirn kraus und sah sie auffordernd an. „Ein Traum.“ Sprach der Schneider. Ich legte meinen Kopf schief und sah ihn fragend an. Er kam zu mir und drehte mich herum. „Es ist wie für euch gemacht, Liebste Kagome.“ Danach brachte Yuki einen wuchtigen und schweren Spiegel und ich betrachtete die fremde Frau darin. Ihre Haut war makellos und ihr Gesicht dezent geschminkt. Die Augen wurden betont und die Lippen glänzten in einem rosa Schimmer. Ihre Haare waren nach oben gesteckt, nur einzelne Locken hingen hinunter, damit es nicht allzu streng aussah. Das Kleid war ein schöner Kontrast zu der pechschwarzen Frisur. Der hellblaue Stoff, was die fremde Frau trug war wahrlich ein Traum. Es hatte zwar einen tiefen Ausschnitt, doch das sah nicht billig aus, es passte perfekt. Der Hellblaue Stoff schmiegte sich, wie eine zweite Haut, an ihren Körper und die Ärmel waren in einem leicht durchsichtigen Stoff gemacht. Weiter unten hing derselbe Stoff über dem Hauptrock und wurde von einzelnen Blüten leicht nach oben gezogen. Die Korsage war fest zugeschnürt und betonte die wunderschöne Figur der Frau. Mir blieb die Luft im Hals stecken, als ich das Spiegelbild weiter ansah. „Ihr werdet jeder Dame auf dem Ball die Show stehlen.“ Nun schaute ich den Schneider an, mir war gar nicht bewusst, dass ich diese Frau im Spiegel war. So absurd kam mir das vor. Ich war doch eigentlich gar nicht so schön. Dankbar schaute ich zu den anderen und musste mich stark zusammen reißen, nicht vor Glück los zu heulen. Ich schluckte den Kloß im Hals hinunter und fiel dem Schneider und Yuki um den Hals. „Vielen Dank.“ Immer noch zittrig klang meine Stimme. Alle verließen das Zimmer bis aus Yuki. Sie hatte einzelne Tränen in den Augen und sah mich strahlend an. „Kagome, ihr seht wirklich schön aus.“ Ich bedankte mich erneut bei ihr und wurde etwas rot. Danach klopfte es wieder an meiner Tür und Rin kam herein. Sie hatte einen schönen, kleinen Kimono an, in den Farben weiß und rot. Irgendwie erinnerte er mich an Sesshoumarus Kleidung. Als RIn mich sah, schaute sie mich verblüfft an. „Kag-Kagome?“ fragte sie nach, ich lachte kurz und ging zu ihr. „Du siehst bezaubernd aus.“ Ich nahm sie kurz in den Arm und bedankte mich für ihr Kompliment. „Danke, du auch.“ Danach strahlte sie mich an und drehte sich im Kreis. „Ja, ich durfte noch nie einen Kimono tragen, in den Farben des Westens.“ Also hatte ich doch Recht, es waren die Farben vom Lord. „Das ist doch schön, oder nicht?“ sie nickte und nahm mich an der Hand. „Komm, Es sind schon alle da. Sie sind im Ballsaal versammelt.“ Es waren schon alle anwesend? Hatte es so lange gedauert? Ich schaute nach draußen und erkannte, dass die Sonne schon am untergehen war. Das konnte doch nicht sein, ich hatte nicht bemerkt, wie schnell die Zeit verging. Vor dem Saal blieb ich noch einmal stehen. Ich war wahnsinnig nervös, ich wollte nicht sehen, wie Sesshoumaru sich heute fest binden würde. Rin schaute mich fragend an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Danach öffneten die Wachen die große Tür, die in den Ballsaal führte. Total aufgeregt ging ich hinein. Der Saal war hübsch in den Farben des Westens geschmückt. Am Rand standen Tische mit Getränken und Essen. Davor waren viele Dämonen versammelt. Dass sie alle zu mir sahen, machte meine Situation nicht einfacher, doch mein Blick suchte nur nach einer Person. Ganz hinten, auf einem Podest saß der Daiyokai auf seinem Stuhl, der mich an einen Thron erinnerte. Sesshoumaru schaute mich nur kurz an, weitete seine Augen und danach schaute er wieder weg und unterhielt sich mit einem anderen. Total enttäuscht von dieser Reaktion ließ ich meine Schultern hängen, doch was hatte ich erwartet? Das der Lord des Westens sofort zu mir kam und mich zum Tanz aufforderte? Das war Lächerlich, sagte ich mir. Ein Antippen auf meiner Schulter ließ mich zusammen zucken. Ich drehte mich um und Sumiko stand hinter mir. „Hallo Kagome.“ Begrüßte sie mich freundlich. Ich umarmte sie und die Lady des Südens zog mich in eine Ecke des Saals. „Du siehst sehr schön aus.“ Sagte sie grinsend. Ich erwiderte ihr Lächeln und bedankte mich: „Danke Sumiko, du auch.“ Sie war wirklich schön, ihr Kimono war aus Seide und betonte ihre Figur perfekt. Auf einmal wurde ich erneut in eine Umarmung gezogen und begrüßt. „Kagome, wie schön du heute bist, da wird Sesshoumaru nicht wiederstehen können.“ Ich boxte ihm auf die Brust und lachte kurz auf. „Hallo Yasu, schön dich wieder zu sehen.“ Er ließ mich wieder los und ich stand nun zwischen dem Paar des Südens. „Wo ist Kouhei?“ fragte ich die Eltern. Sumiko antwortete: „Naja er hasst Fremde, daher ist er in unserem Gemach und schläft. Das hier wäre nur eine Qual für ihn.“ Stimmt, Kouhei würde hier nur schreien, die vielen fremden Gerüche und Gesichter würden ihm nur Angst machen. Yasu fragte auf einmal: „Und? Wird heute eure Verlobung bekannt gegeben?“ ich schaute ihn geschockt an. Danach sah ich zu Sesshoumaru, der wohl Yasus Kommentar gehört haben musste, er blickte ziemlich sauer zu uns herüber. Als sich unsere Blicke trafen, drehte sich der Daiyokai wieder schnell weg. Erneut solch eine Zurückweisung, was hatte ich ihm denn getan? Yasu bemerkte die Reaktion und fragte erneut: „Habt ihr euch gestritten?“ Ich verneinte es und schaute traurig auf den Boden. Eine Frage brannte mir auf der Seele. „Sagt mal, wenn sich Sesshoumaru entschieden hat, wie gibt er es bekannt?“ Das genau war dann der Moment, wo ich endlich verschwinden konnte. Ich würde mir bestimmt nicht ansehen, wie er seine neue Frau allen vorstellte. Yasu antwortete: „Er wird die Frau zum Tanz auffordern. Er darf heute nur mit der Frau tanzen, die er auch in seine engere Wahl nimmt beziehungsweise ausgewählt hat.“, ich hörte aufmerksam zu, „Wenn er sie am Ende des Tanzes noch auf den Hals küsst, ist es offiziell.“ Das war die Stelle der Markierung, dass wusste ich. Miroku und Kaede hatten mir damals einiges über die Bräuche der Dämonen erzählt. Gut, sollte Sesshoumaru heute Abend tanzen, würde ich verschwinden. Sumiko flüsterte mir auf einmal zu: „Schau mal dahinten, die Leute starren dich regelrecht an.“ Ich folgte ihrem Blick und konnte nicht glauben, wen ich dort sah. Die Personen standen direkt vor der Tür, die zum Balkon führte und sie waren mir nicht unbekannt. Schnell rannte ich schon fast zu ihnen und wollte es einfach nicht wahr haben. Was suchten sie hier? Woher wussten sie von dem Ball? Und wieso hatte Sesshoumaru sie herein gelassen? Vor den Menschen blieb ich stehen und starrte sie an. „Kagome.“ Sagte die Frau und umarmte mich stürmisch, ich drückte sie fest an mich und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Das war doch nur ein Traum, oder? Plötzlich sprang mir ein kleiner Fuchs-Yokai in die Arme. „Kagomeee.“ Schrie er und weinte. Auch ihn drückte ich und begrüßte ihn herzlich. Danach schaute ich den Mann in der Runde an, umarmte ihn und nun war ich den Tränen nahe. „Sango! Miroku! Shippou!“ sagte ich nur und die drei vor mir lachten leise los. „Das war jetzt aber eine gelungene Überraschung.“ Sprach der Mönch. Sango gab ihm Recht. „Ja, ich konnte es kaum glauben, als der Brief uns erreichte.“ Welcher Brief? „Wie?“ fragte ich nach. Sango lächelte und erklärte mir alles. „Vor zwei Tagen kam ein Bote ins Dorf und überreichte mir einen Brief. Es war eine persönliche Einladung von Sesshoumaru. Wir sollten heute hier her kommen und dürfen drei Tage bleiben.“ Das war doch unmöglich, er meinte doch zu mir, dass sie erst nach dem Ball herkommen durften. Schockiert sah ich den Daiyokai an und er spürte meinen Blick. Kurz sah er zu uns und dann drehte er sich erneut um. Wieder war ich traurig, ignorierte mich der Lord? „Das wusste ich nicht.“ Sagte ich zu meinen Freunden. Hinter mir tauchte auf einmal wieder der Lord des Südens auf. „Das ist ja seltsam für ihn.“ Sprach er. Ich ging einen Schritt zurück und stellte Yasu meinen Freunden vor. „Das ist der Lord des Südens, Yasu.“, danach schaute ich den Lord an, „Und das hier sind meine alten Freunde und Weggefährten, Sango, Miroku und Shippou.“ Sie begrüßten sich und Yasu nahm sofort Miroku an sich und sie unterhielten sich über irgendetwas. Sango kam zu mir und fragte: „Kagome du bist wunderschön heute, was ist das hier eigentlich für ein Fest?“ traurig blickte ich auf den Boden. „Heute soll Sesshoumaru eine Gefährtin finden.“ Meine Stimme war nicht mehr als ein leises flüstern. Rin kam auch zu uns und sie ging dann mit Shippou spielen. Wir unterhielten uns noch eine Zeit lang über alles Mögliche. Sie erzählte mir, was im Dorf alles passiert war und ich berichtete ihr von meinen Erlebnissen. Irgendwann fingen einige Yokai an, eine langsame Melodie zu spielen, zu der man tanzen konnte. Dadurch versammelten sich viele in der Mitte des Ballsaals und fingen an, eine Art Walzer zu tanzen. Ich konnte sehen, wie Yasu seine Frau aufforderte und Miroku zu Sango ging. Meine beste Freundin sah mich fragend an und ich nickte nur. „Geht ruhig.“ Forderte ich sie auf und somit gingen auch sie auf die Tanzfläche. Es war irgendwie friedlich und doch seltsam, meine Freunde inmitten von so vielen Dämonen tanzen zu sehen. Wieder suchte ich nach Sesshoumaru, der auf seinem Thron saß und den anderen zusah. Nach einigen Tänzen standen Yasu und Sumiko wieder bei mir und der Lord des Westens stand plötzlich auf. Er verließ sein Podest und das Geflüster begann, er würde sich bestimmt eine Frau aussuchen. Er kam auf mich zu und mein Herz begann auf einmal wie verrückt gegen meine Brust zu hämmern. Würde er mich jetzt etwa auffordern zu tanzen? Schwer schluckend beobachtete ich jeden Schritt von ihm und er kam mir immer näher. Er schaute mir auch in die Augen, doch leider hatte ich mich zu früh gefreut. Kur vor mir machte er einen Bogen nach rechts und ging auf eine große und schöne Yokai zu. Er verbeugte sich leicht vor ihr und sprach: „Darf ich bitten?“ danach reichte er ihr seine Hand und sie nahm sie an. Danach gingen sie auf die Tanzflüche und alle anderen Paare verließen sie. Es wurde ein Kreis um das Paar gebildet und die Musik begann. Dieser Anblick stach mir mitten ins Herz. „Ich dachte wirklich, er würde Kagome zum Tanz auffordern.“ Hörte ich Yasus Stimme, Sumiko gab ihm Recht. „Alles ok, Kagome?“ fragte mich Sango, doch ich war wie gelähmt. Das Gefühl war schlimmer, als ich erwartet hatte. Sesshoumaru mit dieser anderen Frau zu sehen war so schmerzhaft, dass ich es kaum aushalten konnte. „Ich verstehe diesen sturen Hund nicht. Was macht der da?“, Yasus Stimme klang zornig, „Das ist doch ein schlechter Scherz, so eine, Kagome vorzuziehen.“ Nach diesen Worten sammelten sich Tränen in meinen Augen und ich drehte mich um und ging hinaus auf den Balkon. Das war einfach zu viel! Ich hatte gehofft, dass es nicht so schlimm werden würde. Leider hatte ich mich geirrt. Das Sesshoumaru nun dort drin seine zukünftige Frau gefunden hatte, tat so unheimlich weh. Ich lehnte mich gegen das Geländer vom Balkon und ließ meine Tränen heraus. Sie fielen ununterbrochen meine Wange hinab. Ich fühlte mich wie in einem Alptraum. Erst die ignorierende Haltung von ihm und nun das. Mehr konnte mein Herz nun wirklich nicht mehr ertragen. Meine Brust zog sich immer wieder schmerzhaft zusammen und ich ging in die Knie. Erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, sah ich wieder auf. Vor mir standen Sumiko und Sango. Ich stand wieder auf und Sango wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Oh Kagome, ich weiß nicht, was das hier zu bedeuten hat, es tut mir so leid.“ Sagte Sumiko mitfühlend. Ich versuchte zu lächeln, als ich sprach. „Alles ok. Er hatte mich eh den ganzen Abend über ignoriert.“, ich richtete wieder mein Kleid, „Ich hatte mit so etwas gerechnet. Die ganze Idee mit uns war sowieso total absurd.“ Schnell schüttelte die Lady des Südens den Kopf. „Nein das war es nicht. Ich bin mir sicher das er…“ etwas in mir wollte diese Worte nicht hören, also unterbrach ich sie. „Sag es bitte nicht, Sumiko.“, erneut kamen die Tränen, „Es reicht schon, dass ich ihn liebe und das hier ertragen muss.“ Danach wischte ich mir übers Gesicht und wollte nur noch in mein Gemach. Ich entschuldigte mich bei den beiden Frauen und gemeinsam gingen wir wieder in den Saal. Sango ging wieder zu Miroku und Sumiko zu Yasu. Ich verabschiedete mich noch von den Männern und versuchte nicht auf die Tanzfläche zu achten. Danach ging ich zur Tür, die mich hier raus holen würde, doch kurz bevor ich die Tür erreichte, stellte sich jemand vor mich. Etwas genervt schaute ich nach oben und sah den Lord des Westens. Was wollte der denn jetzt von mir? Würde er mir etwa verbieten, schlafen zu gehen? Ich wollte ihn am liebsten ignorieren und an ihm vorbei laufen, doch ich riss mich für die anderen zusammen und sah in seine Augen. Er lächelte ganz leicht und reichte mir seine Hand. War das jetzt sein Ernst? Nun wollte er mit mir tanzen? Nachdem er mit der anderen Frau…. Ich wendete meinen Blick nicht von seiner Hand ab, ich starrte sie regelrecht an. Ich wusste nicht recht, was ich nun machen sollte. Doch er kam mir zuvor. Er packte mich an den Hüften und schlang seien Arm darum, danach zog er mich auf die Tanzfläche. Als wir in der Mitte ankamen, nahmen wir die normale Haltung an. Kurz danach begann die Musik und automatisch folgte ich dem Daiyokai. Doch ich traute mich nicht, ihm wieder in die Augen zu sehen. Würde er sich danach über mich lustig machen? Auf jeden Fall würde ich es ihm zutrauen. Somit starrte ich die ganze Zeit seine Brust an. „Kagome.“ Sanft und liebevoll sprach er mich an. Halt! Er sagte gerade meinen Namen! Völlig empört darüber riss ich meine Augen auf. Er lächelte erneut ein wenig und sah mich an. „Ich glaube du hast mich missverstanden.“ Gespannt lauschte ich seinen Worten, „Die Frau von vorhin war eine alte Freundin. Sie hat mir nur geholfen.“ Wie? Konnte er vorhin meine Worte auf dem Balkon verstehen? Sofort wurde ich rot, als ich diesen Gedanken hatte. Er kam meinem Gesicht etwas näher, „Du hast also nichts zu befürchten.“ Sein Atem vernebelte meine Sinne und ich blendete alles andere aus. Für mich zählte im Moment nur der Daiyokai vor mir und immer noch schockiert schaute ich in seine wunderschönen goldenen Augen. Das gerade hunderte andere Yokai um uns herum standen war nicht wichtig. Ich war gefangen in seinem Blick und drohte zu ertrinken. Erneut kam er mir ein Stück näher und ich wartete ab. Würde er mich etwa? Das konnte doch nicht wahr sein! Mein Herz überschlug sich und mein Puls ging in die Höhe. Plötzlich war es soweit. Seine Lippen trafen auf meine und nun verabschiedete ich mich von meinen Gedanken. Sofort schloss ich meine Augen erwiderte den Kuss. Die Musik im Hintergrund nahm ich nur noch gedämpft wahr. Ich bemerkte auch nicht, wie wir aufhörten uns zu bewegen. Ich spürte nur noch seinen Mund. Als er sanft mit seiner Zunge über meine Lippen fuhr, öffnete ich sie ohne zu zögern. Sofort erkundete er meine Mundhöhle und ich genoss es ebenso, seinen Mund zu erkunden. Meine Knie sackten weg, doch er hielt mich an den Hüften fest. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte mich somit etwas mehr an ihn. In meinem Bauch vermehrten sich die Schmetterlinge und mein Herz war kurz davor zu explodieren. Ich wollte nicht, dass dieser Moment jemals enden würde, doch leider musste das sein. Wir lösten langsam diesen zärtlichen Kuss, indem wir unsere kompletten Gefühle packten und sahen uns tief in die Augen. Das konnte ich doch nur träumen, oder? Sesshoumarus Sicht: Den ganzen Abend über musste ich mich wirklich Beherrschen. Kagome sah bezaubernd aus. Doch an meinen Plan musste ich mich halten. Ich durfte ihr nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Gespannt lauschte ich, wie sie sich über meine Überraschung freute. Ich hatte nach dem Kampf mit den Drachen beschlossen, ihre Freunde doch zum Ball einzuladen. Die Freude machte sie umso schöner und ich war wirklich zufrieden damit. Zu gern wäre ich zu ihr gegangen und hätte sie an mich gerissen. Doch ich durfte es nicht zerstören. Ich schwor vor einigen Wochen Rache an Yasu und den anderen zu nehmen, da sie mich so zum Narren gehalten hatten. Lange überlegte ich wie, doch als meine Mutter den Ball erwähnte, schmiedete ich zusammen mit einer langjährigen Freundin einen Plan. Ich wusste, würde ich eine Frau zum Tanz auffordern, wäre sie meine Wahl. Also beschloss ich langsam meinen Thron zu verlassen und zu Aiko zu gehen. Natürlich stellte sie sich in die Nähe von Kagome, damit alle denken würden, ich würde zu ihr gehen. Ich fixierte die Miko mit meinem Blick und ging dann aber zu meiner alten Freundin. Sie war eine alte und weise Schlangen-Dämonin. Sie war loyal und immer da, wenn ich sie brauchte. Grinsend erwartete sie mich und ich verbeugte mich leicht. „Darf ich bitten?“ fragte ich sie und sie kam mit mir natürlich auf die Tanzfläche. Nebenbei konnte ich die aufgeregten Stimmen von Yasu, Sumiko und den anderen hören. Ich musste mir gerade wirklich ein Lachen verkneifen. Aiko schaute mich immer noch grinsend an. „Du bist ein höllisches Geschöpf, mein Freund.“ Flüsterte sie mir leise zu. Ja, in der Tat. Wer sich einen Schmerz mit mir erlaubte, würde genauso leiden. Nach einigen Minuten verließ Kagome den Saal und ich konnte ihr Schluchzen hören. Ab da fing ich an, meinen Plan zu überdenken. Sie weinte und litt gerade wegen mir. Ich schaute in ihre Richtung, wollte zu ihr doch Aiko hielt mich auf. „Ihre Freunde gehen ihr schon nach. Noch ist nicht der richtige Moment.“ Nickend gab ich ihr recht. Ich konnte Sumikos Stimme hören und als ich Kagomes Schmerz in der Stimme hörte, tat sogar mir das wahnsinnig leid. „Es reicht schon, dass ich ihn liebe und das hier ertragen muss.“ Als ich diese Worte hörte, fing mein Herz an unregelmäßig zu schlagen. Ich weitete meine Augen und sah Aiko etwas irritiert an. Sie lachte nur kurz und das Lied war zum Glück vorbei. Wir lösten uns voneinander und da kamen die drei Frauen auch schon herein. Kagome verabschiedete sich von allen und wollte gerade gehen, als ich mich ihr in den Weg stellte. Total traurig schaute sie mich kurz an, als sie meine ausgestreckte Hand bemerkte, starrte sie nur darauf. Ich wartete einen Moment ab, ehe ich sie mir schnappte und auf die Tanzfläche zog. Sofort fingen wir an zu tanzen und ich beobachtete, dass sie sich nicht mehr traute, mir in die Augen zu schauen. Hatte ich sie damit so sehr verletzt? Ich überlegte kurz und beschloss, sie anzusprechen. „Kagome.“ Natürlich war sie schockiert, dass ich sie mit ihrem Namen ansprach, dass konnte ich gut verstehen. Doch endlich schaute sie zu mir auf. Sofort fing ich an ihr das zu erklären: „Ich glaube du hast mich missverstanden.“, sie sagte nichts – hörte einfach nur zu, „Die Frau von vorhin war eine alte Freundin. Sie hat mir nur geholfen.“ Sie schaute mich immer noch fragend an. „Du hast also nichts zu befürchten.“ Sagte ich schließlich und kam ihrem Gesicht ein Stück näher. Die anderen um uns herum blendete ich gerade völlig aus. Ich musste sie davon überzeugen, mir zu glauben. Ich schaute in ihre warmen und braunen Augen. Ich konnte ihren Herzschlag hören und bemerkte zufrieden, wie es immer schneller wurde. Wieder kam ich ein Stückchen näher und sah ihr weiterhin tief in die schönen Seelenspiegel. Ich setzte einen der liebevollsten Blicke auf, den ich hatte. Danach ging alles viel zu schnell. Ich legte sanft meine Lippen auf ihre und ihr Geruch brachte mein Blut zum Kochen. Als Kagome den Kuss erwiderte, war ich gerade der glücklichste Dämon, der Welt. Leicht strich ich mit meiner Zunge über ihren Mund und sie öffnete sofort ihre Lippen. Mit meiner Zunge erkundete ich ihre und der Geschmack von ihr war vorzüglich. Ich bemerkte, wie ihre Knie weg sackten und stützte sie sofort, indem ich ihre Hüften umschlang. Wir hatten schon lange aufgehört zu tanzen und standen nur herum. Doch dieses Gefühl, sie in meinen Armen zu wissen, war überwältigend. Ich hätte niemals gedacht, solche Gefühle zu haben. Es war großartig und ein mächtigeres Gefühl kannte ich nicht. Als sie ihre Arme um meinen Nacken legte, vertiefte sie den Kuss. Ich genoss es und mir war es egal, ob wir Zuschauer hatte. Auch das die anderen Lords anwesend waren, war mir einfach gleich. Für mich zählte im Moment nur Kagome. Viel zu schnell lösten wir den Kuss und sahen uns wieder in die Augen. Wie ein Schleier vernebelten die Gefühle meine Sicht und ich beugte mich hinunter und küsste ihren Hals. Was es bedeutete, war mir klar. Ich wollte auch nur noch sie. Keine Konkubinen, keine anderen Frauen. Nur noch Kagome. Sie war meine Frau und meine Gefährtin. Als ich meine Lippen von ihrer Haut löste, fingen auf einmal alle an zu jubeln. Etwas unzufrieden über diese Störung lösten wir unseren Blick voneinander und die ganzen Gäste grölten herum. Auf einmal war Yasu hinter mir und klopfte uns auf die Schultern. „Na endlich.“, danach schaute er mich böse an, „Das von vorhin war gar nicht nett.“ Ermahnte mich mein Freund. Ich knurrte kurz auf. „Was ihr gemacht habt, war auch nicht die feine Art.“ Kurz danach fing er an zu lachen. „Deswegen also, ich hatte mich schon gewundert.“ Kagome schaute mich etwas verwirrt an. Ich erklärte ihr schnell: „Meine Rache an die anderen.“ Sie kicherte und antwortete nur: „Du hättest mich vorwarnen können.“ Doch ich schüttelte den Kopf. „Das hätte dir sonst niemand geglaubt.“ Nach diesen Worten zog ich sie wieder in meine Arme und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Damit konnte ich ihren Geruch erneut in mir aufnehmen und flüsterte in ihr Ohr: „Wollen wir verschwinden?“ mit roten Wangen sah sie mich an, nickte aber danach. Ich gab ihr noch einen flüchtigen Kuss auf den Mund ehe ich mich zu den Gästen drehte. „Hiermit stelle ich euch die zukünftige Lady des Westens vor.“ Viele Yokai kamen auf einmal zu uns und gratulierten mir und Kagome. Das hier war quasi eine Verlobung. Zwar eine Verlobung auf Umwege aber egal. Danach hob ich meine neue Auserwählte auf meine Arme und ging mit ihr aus dem Saal. Schnell fand ich den Weg zu meinem Gemach und trat mit ihr auf den Armen ein. Ich legte sie sanft auf mein Bett und beugte mich über sie. Nur um Kagome erneut küssen zu können. Sie seufzte zwischen unseren Küssen einige Male auf, was mich etwas erregte. Ich musste mich zurück halten, sonst würde ich sie hier und jetzt nehmen. „Kagome, ich würde…“ vorsichtig fragte ich nach. Sie wurde nur rot und schaute schüchtern weg. „Ich würde dich gern richtig zu meiner Gefährtin machen.“ Sprach ich danach gerade heraus. Sie weitete ihre Augen, bekam jedoch keine ausgesprochene Antwort. Dafür zog sie mich wieder zu sich hinunter und dieser Kuss war voller Leidenschaft. Diese Nacht würde ich sie zu meiner Gefährtin machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)