Schicksalhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 37: Zu viel auf einmal ------------------------------ Kapitel 37: Zu viel auf einmal Kagome’s Sicht: Einige Tage waren schon seit unserer Abreise vergangen, ungewöhnlicher Weise war noch kein Drache erschienen. Eigentlich hatten wir sofort damit gerechnet, anscheinend hatten sie noch keinen Plan. Die Gruppe lief nun schon einige Zeit Richtung Norden, doch kein Zeichen war vorhanden. Nicht einmal eine Spur hatten diese widerlichen Kreaturen hinterlassen. Seufzend lief ich neben meiner besten Freundin her und dachte über die letzten Tage nach. Hatte ich etwas übersehen? Das konnte doch nicht sein, wir waren schließlich zu siebt. So viele Personen konnten doch nicht denselben Fehler machen. Schnell schüttelte ich meinen Kopf hin und her, um somit diese Gedanken zu verdrängen. „Was ist denn los, Kagome?“, die ruhige und sanfte Stimme von Sango, erweckte meine Aufmerksamkeit. Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und erwiderte ihr Lächeln. „Nichts, Sango. Ich habe mich gerade gefragt, wann sich diese Drachen endlich zeigen.“, erklärte ich schnell und ihr Gesichtsausdruck wurde plötzlich ernst. „Ja, das habe ich mich auch schon gefragt.“, erwiderte sie seufzend. Etwas gedankenverloren schaute ich durch die Runde und musste dabei innerlich etwas grinsen. Wir waren schon eine eigenartige und amüsante Reisegruppe. Sesshoumaru lief, wie sollte es auch anders sein, an der Spitze, natürlich dicht gefolgt von Jaken und Ah Uhn. Danach kam Miroku, der sich regelmäßig mit dem grünen Kappa stritt. Natürlich konnte die Kröte nicht verstehen, warum uns Menschen begleiteten, doch der Daiyokai brachte seinen Diener schnell zum Schweigen. Hinter dem Mönch gingen Sango auf Kirara, Yasu und ich den Weg entlang. Der Lord des Südens hatte darauf bestanden, dieses Mal mit zu kommen. Ich wollte dagegen protestieren, doch Yasu war genau so stur wie Sesshoumaru. Sumiko blieb im Schloss zurück, zum einen um politische Dinge zu klären aber auch um ihren Sohn und Rin zu beschützen. Das wir die Kleine nicht mit nahmen, war mir sofort Recht, denn das war wirklich viel zu gefährlich. Ganz hinten, mit einer großen Distanz, folgten uns Inuyasha und Kikyou. Der Hanyou war etwas beleidigt, da sein Halbbruder ihm die Führung nicht überließ. Leise kicherte ich, das war wirklich zu komisch, als beide versucht hatten, an der Spitze zu marschieren. Ein kurzer Blick nach hinten, verriet mir, dass Inuyasha immer noch bockig war. Mit zuckenden Schultern drehte ich mich wieder nach vorn, sollte er doch schmollen. Manchmal waren die beiden Inu-Halbbrüder wirklich süß. So zickig und stur köpfig. Das hatten sie auf jeden Fall gemeinsam. Als die Sonne langsam anfing unter zu gehen, schlugen wir unser Lager auf. Jaken und Inuyasha hatten sofort los gebrüllt, dass wir keine Zeit verschwenden sollten. Irgendwie hatten auch die beiden eine gewisse Ähnlichkeit, natürlich nur im Verhalten. „Inuyasha, Jaken.“, ermahnte sie Yasu, doch es schien sie wenig zu interessieren, „Seid endlich still.“, nun erhob er seine Stimme. „Nein, ich sehe das gar nicht ein. Wofür machen wir jetzt eine Pause? Wir sollten weiter ziehen und die dreckigen….“, prustete Inuyasha los, doch der grüne Kappa schlug ihm, mit voller Wucht, seinen Stab auf den Kopf, „Ich gebe dem Halbblut ungern Recht, doch wir sollten wirklich weiter ziehen, Sesshoumaru-sama.“, plapperte der Frosch-Youkai weiter drauf los. Herrgott, konnten die nicht ruhig sein? Langsam aber sicher gingen sie auch mir auf die Nerven. Ich verdrehte meine Augen und stemmte meine Hände in die Hüften. „Falls es euch entgangen sein sollte, wir haben hier ein paar Menschen, die Nahrung, Erholung und Schlaf benötigen.“, zischte ich die beiden Streithähne an, die gerade dabei waren sich zu verprügeln. Inuyasha hatte Jaken einen Tritt verpasst, während der Kappa seinen Stock, in die Kniekehle des Hanyou‘s schlug. „Du dreckiger Hanyou, was fällt dir ein? Mich einfach so zu treten?“, schrie der Frosch. „Pah, das bist du doch schon gewohnt.“, erwiderte Inuyasha schreiend, „Außerdem hast du angefangen, du kleiner Wicht.“, etwas verzweifelt fasste ich an meine Stirn und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffnete, waren sie gerade dabei sich Steine an den Kopf zu werfen. So dumm konnten doch nicht beide sein, oder? „Ruhe.“, als die tiefe und drohende Stimme erklang, hielten beide sofort inne. Ich drehte mich um und sah, dass Sesshoumaru hinter mir stand. Er hatte seinen Blick wütend auf die beiden Trottel gerichtet. „Noch ein Mucks von euch und ihr seid tot.“, oh oh, dachte ich nur. Der Daiyokai des Westens war wirklich genervt. Verständlich, jeder von uns konnte es nachvollziehen. Inuyasha drehte sich beleidigt weg und sprang kurz danach auf einen Baum. Jaken verbeugte sich tief vor seinem Meister und bat um Verzeihung. Ein lauter Seufzer verließ meine Lippen und ich fing an, Kikyou dabei zu helfen, Feuerholz zu sammeln. Als wir genug Stöcke gefunden hatten, entzündeten wir ein kleines Feuer, kurz danach kamen Sango und Miroku mit einigen Fischen zu uns. Nach einer kleinen Mahlzeit, saßen wir alle, außer den Halbbrüdern, im Kreis und sprachen über verschiedene Dinge. „Ist das wirklich passiert?“, fragte Yasu den Mönch, sie schienen sich wirklich blendend zu verstehen. Kurz danach ertönte ein lautes Lachen und ich wollte eigentlich gar nicht wissen, worüber sie sprachen. Nach einigen Gesprächen mit Kikyou und Sango, legten sich die beiden Frauen schlafen. Yasu stand auf und meinte nur, dass er seine Beine vertreten wollte. Miroku legte sich zu seiner Frau und eng aneinander gekuschelt fielen beide in die Traumwelt. Nun war nur noch ich wach, ich wusste aber, dass weder der Hanyou noch der Daiyokai schlief. Also stand auch ich langsam auf und ging zu Sesshoumaru. Er saß auf einem dicken Ast eines großen Baumes, mit dem Rücke gegen den Stamm lehnend. Mit einem Satz sprang ich hinauf und setzte mich an sein Fußende. Meine Beine ließ ich einfach hinter baumeln. „Na, willst du nicht schlafen?“, fragte ich, obwohl die Antwort klar war. Als würde er, in der Anwesenheit von Inuyasha, auch nur ein Auge zu machen. „Hn.“, antwortete er, während seine Mundwinkel noch weiter nach unten gingen. Traurig schaute ich gerade aus, konnten die beiden ihre Streitereien nicht einfach mal vergessen? Das wäre wohl zu schön… „Ich hoffe das Halbblut wird sterben.“, sagte er auf einmal, „Dann hat sich diese Qual wenigstens ausgezahlt.“, seine Stimme war so voller Zorn und Abscheu, dadurch wunderte ich mich regelrecht, wie er manchmal sanft sein konnte. „Wieso sagst du so etwas?“, flüsterte ich. Doch ein schnauben folgte nur. Nach einer ganzen Weile sprach er auf einmal: „Weil er kein Recht hat zu leben.“, sagte er schroff, „So eine Kreatur, wie er, hat auch nicht Vaters Blut verdient.“, nun schaute ich sauer aus. „Hör auf!“, fuhr ich ihn an, „So etwas sagt man nicht.“, hart fixierte ich ihn mit meinem Blick. Sesshoumaru schien es aber nicht zu kümmern, natürlich nicht. Was hatte ich erwartet? „Du weißt, wie ich über ihn denke.“, das mag ja vielleicht stimmen, doch machte es keinen Sinn. „Und warum? Weil er ein Hanyou ist? Dafür kann er nichts.“, fragte ich ihn, mir war es gar nicht recht, in welche Richtung unser Gespräch gerade ging. „Weil er existiert, sagte ich bereits.“, knurrte er. Was sollte das? Würde er auch so über mich denken, wenn ich noch ein Mensch wäre? „Er kann nichts dafür, dass er so geboren wurde. Er hat genug gelitten, von seinem Bruder verstoßen, seine Mutter starb früh, von den Menschen gemieden und von den Dämonen verspottet.“, wütend verzog ich meine Augen zu schlitzen, „Aber natürlich kann ich nicht erwarten, dass du das verstehst. Dir lagen alle sofort zu Füßen. Alle hatten Respekt und du konntest jeden herum kommandieren.“, langsam redete ich mich in Rage. Sesshoumaru starrte mich wütend an und knurrte kurz darauf los. „Du weißt gar nichts.“, flüsterte er, irgendwie machte mir der Ton seiner Stimme Angst. Ich beugte mich nach vorn, somit waren unsere Gesichter nicht weit voneinander entfernt. „Richtig, du erzählst mir auch nichts aus deiner Vergangenheit. Wie soll ich dann etwas wissen? Genauso wie du nichts aus seinem Leben weißt. Doch urteilst du über ihn und seine Rasse. Er kann nichts dafür, dass sich euer Vater in einen Menschen verliebt und einen Hanyou zeugte. Auch das er sein Leben für seine Familie geopfert hat, war die Entscheidung von eurem Vater, nicht die von Inuyaha. Wie gern hätte er seinen Vater kennengelernt, doch er hatte nie eine Chance. Während du ihn kanntest. Ich glaube, euer Vater würde sich für euer Verhalten schämen.“, Schnell umgriff er meinen Arm und drückte zu. Ich glaubte, er wollte mich nicht wirklich verletzen, doch er war wütend, das war nicht zu übersehen. Diese Worte jedoch, mussten ausgesprochen werden. Dass ich ihn damit verletzte, war mir bewusst, doch ich bereute nichts. Auch einem Lord musste mal der Kopf gewaschen werden. „Wage es nie wieder, diesen Menschen in meiner Anwesenheit zu erwähnen. Dieser Mensch, der meinen verehrten Vater in den Tod trieb.“, das Wort Mensch spuckte er mit solch einer Abneigung heraus, dass es mir einen kleinen Stich ins Herz versetzte. Ich war schließlich auch mal ein Mensch. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast, als ich die letzten Worte, in diesem Augenblick herauspresste: „Du, der Lord der westlichen Ländereien, hast dich auch in einen Menschen verliebt und würdest dein verdammtes Leben aufs Spiel setzen, um mich oder Rin zu schützen. Genau, Rin ist auch ein Mensch. Verschone mich mit dieser Leier, Sesshoumaru. Wir beide wissen, dass dein Hass, Inuyasha gegenüber, unberechtigt ist. Doch lebe ruhig weiter in deiner Scheinwelt. Traurig das der große Daiyokai sich hinter seinem verstorbenen Vater versteckt, um seien Halbbruder zu hassen, anstatt ihm zu helfen, genauso so stark zu werden, wie ein richtiger Youkai.“ Kurz starrten wir uns an, ehe ich mit meinem Reki, seine Hand verbrannte, um mich von ihm los zu reißen und vom Ast zu springen. Diese Worte von ihm, musste ich erst einmal verdauen. Natürlich verlangte niemand, dass sich Sesshoumaru und Inuyasha liebten oder um den Hals fielen. Doch man könnte es Mal mit Akzeptanz versuchen. Etwas sauer schnaubte ich die Luft aus meinen Lungen und lief etwas im Wald herum. Nach einigen Augenblicken, stand Yasu vor mir und beäugte mich skeptisch. Na toll, hatte er unser Gespräch gehört? Genervt fragte ich ihn, was er wollte. „Weißt du, ich habe sehr gute Ohren.“, antwortete er ruhig, doch ich verdrehte nur die Augen. „Ich habe jetzt keine Lust auf deine Spielchen, Yasu.“, somit machte ich mich gerade dabei, an ihm vorbei zu laufen. Leider aber wurde ich am Handgelenk gepackt und aufgehalten. „Du musst ihn verstehen.“, sagte er ruhig, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Nein muss ich nicht. Dieser Hass ist unfair.“, Ich verabscheute es, wenn man nicht gerecht war. „Kagome, er wurde so erzogen.“, fing Yasu an und erhielt damit meine volle Aufmerksamkeit. „Was meinst du damit?“, fragte ich den Lord, doch er zog mich sanft hinter sich her und irgendwann fand er einen Baumstamm, auf den wir uns setzten. „Der Vater von Inuyasha und Sesshoumaru war nicht immer so sanft.“, gespannt lauschte ich weiter, „Inu no Taishou war damals wie Sesshoumaru. Kalt, gefühllos, egoistisch und machtbesessen. Wer einen Fehler begann, wurde mit dem Tode bestraft. Du kannst dir vorstellen, wie das war. Als er seine politische Ehe mit Inu no Kimi einging, wurde es sogar schlimmer. Jedes Mal, wenn die beiden Streit hatten, musste ein Diener daran glauben. Als sie ihren Sohn zur Welt brachten, wurde es etwas besser, doch Sesshoumaru wurde mit Kälte erzogen, keine Gnade zu zeigen. Menschen und Hanyous zu verachten. Sogar manche Dämonen sollte er einfach töten, wenn er ihnen über den Weg lief. Lernte Sesshoumaru nicht, wurde er fast schon gefoltert. Du hast seine Mutter kennen gelernt, sie ist grausam. Zwar liebt sie ihren Sohn irgendwie, doch viel davon hatte er nie erfahren.“, nun schluckte ich schwer, dass wusste ich tatsächlich nicht, „Als Inu no Taishou sich von Inu no Kimi trennte, wurde es ruhiger. Doch mehr Gefühle kamen dadurch nicht ins Schloss. Beide kannten es nicht anders. Als sich der Vater von Sesshoumaru in eine menschliche Prinzessin verliebte, war es ein regelrechter Aufruhr. Niemand konnte es verstehen, wie sich der eiskalte Lord, in eine menschliche Frau verlieben konnte. Sesshoumaru mochte die neue Familie seines Vaters nicht, doch er akzeptierte es. Durch die neugefundene Liebe, hatte sich sein Vater verändert, so wie du Sesshoumaru verändert hast. Für den jungen Sohn aber war es unbegreiflich, somit fing er langsam an, alle zu hassen. Vor allem Inuyasha und seine Mutter. Die beiden weckten Gefühle in Inu no Taishou, die Sesshoumaru selbst nie kennen lernen durfte. Als er auch noch starb, dafür, dass die beiden leben konnten, war alles vorbei. Sesshoumaru schätzte seinen Vater sehr, das macht er auch heute noch. Verstehen kann er es bis heute wahrscheinlich nicht ganz. Obwohl du ihm unbewusst dabei geholfen hast. Der Hass gegen Inuyasha ist aber tief in ihm vergraben. Ich muss aber auch dazu sagen, dass er den Hanyou schon lange hätte töten können, wenn er wirklich wollte. Doch so wirklich ernst machte er nicht. Vielleicht hatte er seinen Bruder damit unbewusst trainiert, oder so.“, verlegen kratzte sich Yasu am Kopf, „Wissen tu ich es aber auch nicht so genau.“, danach lächelte er mich an. Ich nickte nur und fügte eins und eins, in meinem Kopf, zusammen. Irgendwie war es logisch, er kannte nichts außer dieser natürlichen Abneigung gegen Inuyasha und seine Rasse. Die Mutter vom Hanyou nahm ihm quasi seinen Vater weg, den er so verehrte. Natürlich würde das ungewollte Gefühle wecken, gegen die auch Sesshoumaru nicht gewachsen war. Traurig, dachte ich nur. „So, ich glaube genug geredet. Jetzt geh zu ihm und redet miteinander.“, forderte mich Yasu auf und ich nickte zustimmend. Das konnte ich definitiv nicht so stehen lassen. Ich dankte dem Lord des Südens kurz und machte mich daraufhin auf den Weg zum Daiyoukai des Westens, der immer noch auf seinem Baum saß. Bevor ich hoch sprang, atmete ich nochmals tief die kühle Nachtluft ein. Danach war ich mit einem Satz wieder bei ihm. Schweigend setzte ich mich erneut neben ihn und starrte gerade aus. Sesshoumaru schien mich nicht zu beachten, was mich etwas unsicher machte. Doch ich wäre nicht Kagome, wenn ich das so stehen lassen würde. Langsam versuchte ich, ein Gespräch zu beginnen. „Sesshoumaru, ich…“, kurz suchte ich nach den richtigen Worten, „…muss mich bei dir entschuldigen.“, aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass sich seine Muskeln etwas verspannten. Auch sein Blick war nun auf mich gerichtet. Würde er mich jetzt weg schicken? „Es war nicht fair, dir das alles an den Kopf zu werfen.“, sprach ich weiterhin ruhig, doch ein kleines Zittern in der Stimme, konnte ich nicht verstecken. Nun schaute ich etwas schüchtern zur Seite, doch Sesshoumaru regte sich immer noch nicht. Seine Augen musterten mich zwar, doch keine Emotion konnte ich in ihnen finden. War es zu spät? Irgendwann gab ich mich geschlagen und wollte gerade wieder herunter springen, als mich seine Stimme aufhielt: „Gut.“, was meinte er denn damit? Etwa, dass ich mich entschuldigte? „Es bedeutet aber nicht, dass ich meine Worte zurück ziehe. Sie sind wahr, dass weißt auch du. Nur ich hätte mich vorher informieren sollen.“, kurz hielt ich inne, „Ich hatte kein Recht zu urteilen. Ich kann deine Gefühle, gegenüber Inuyasha auch irgendwie verstehen. Doch vielleicht solltest du darüber nachdenken, dass er genauso wenig dafür kann, wie du. Du konntest auch nichts für deine Mutter oder deine Erziehung ohne jegliche Gefühle.“, erklärte ich ruhig. Danach beugte ich mich zu ihm herüber und küsste ihn zart auf die Wange. Erschrocken starrte er mich immer noch an. „Gute Nacht.“, sagte ich noch, bevor ich nach unten sprang, mir selbst einen Ast suchte, um dort die restliche Nacht zu verbringen. Plötzlich wurde ich aus meiner ruhenden Position gerissen. Eine bekannte Aura näherte sich, unserem Lager, verdammt schnell. Sofort sprang ich vom Baum und lief zu den anderen. Yasu stand schon und kurz danach kam auch Sesshoumaru. Schnell weckte ich Miroku, Sango und Kikyou. Etwas verschlafen rieb sich Sango die Augen. „Was ist denn los?“, fragte sie verwirrt. „Katsu und Ebru.“, sagte ich nur und starrte in die Richtung, von der ich das Youki spüren konnte. Sie kündigten sich an, das war kein gutes Zeichen. Die Nacht war noch nicht einmal vorbei und die Auren der beiden schrien uns förmlich entgegen. Leise knurrte ich los. „Was ist passiert?“, nun war auch Inuyasha zu uns gestoßen. Miroku erklärten ihm kurz die Situation. Jeder machte sich auf einen Kampf gefasst. Sango schnappte sich ihren Knochenbummerang, während Miroku seine Bannzettel bereit hielt. Sesshoumaru blieb unberührt stehen und wartete ab, genauso wie Yasu. Kikyou schnappte sich ihren Bogen, während Inuyasha bereits Tessaiga gezogen hatte. Jeder von uns war bereit. „Hallo zusammen.“, diese widerliche Stimme würde ich sofort erkennen. Katsu kam vor und lächelte uns entgegen. Der Wind um uns herum wurde stärker, sofort ging meine Hand zu Raijinto. Ich war bereit, sofort los zu legen. „Wie ich sehe, hast du neue Freunde gefunden.“, stellte Ebru trocken fest, doch jeder ignorierte seinen Kommentar. „Nun dann, wollen wir?“, Katsu klang irgendwie gelangweilt. Während Ebru im nächsten Moment laut pfiff und ich wusste sofort, dass er Verstärkung anforderte. Es dauerte auch nicht lang, bis die ersten Panther Dämonen erschienen, ich fragte mich ernsthaft, wie viele es noch waren. Wir hatten bereits eine große Armee besiegt. Bei dem Gedanken an die vorherige Schlacht, lief es mir eiskalt am Rücken hinunter. „Tötet sie.“, sein Zeigefinger war auf uns gerichtet und auf einmal stürmten uns alle entgegen. Jeder von uns tötete die Gegner, doch ihre Anzahl überwog unsere bei weitem. Nacheinander fielen die leblosen Körper auf den Boden, doch es wurden immer mehr. Verdammt, woher nahmen sie diese vielen Dämonen? „Achtung, hinter dir.“, schrie Yasu zum Glück, somit konnte ich schnell reagieren und zwei Angreifer, die gerade dabei waren mich hinterrücks zu attackieren, ausschalten. Ich nickte dem Lord dankend zu und schlug mich weiter durch diese Menge an Panther Dämonen. Nacheinander durchtränkte ich den Boden unter uns, mit dem Blut der Gefallenen. Noch hatten sie es nicht geschafft, mich zu erwischen, stellte ich in diesem Moment zufrieden fest. Mit einem Blick zu den anderen vergewisserte ich mich, dass es ihnen gut ging. Kikyou kämpfte aus der Distanz mit ihren reinigenden Pfeilen. Inuyasha metzelte einige nieder, während Sango und Miroku auf Kirara, von der Luft aus angriffen. Sesshoumaru kämpfte mit seinem Schwert und seiner Giftpeitsche. Yasu hatte eine Art Sichel als Waffe, die er perfekt beherrschte. Gut, zufrieden widmete ich mich erneut vier Panther Dämonen, die mich frontal angriffen. Schnell waren sie geköpft, dadurch wurde mein Körper aber mit ihrem Blut verschmiert. Ein gewisser Ekel vor der fremden, roten Flüssigkeit, ließ mich kurz würgen, ehe ich von hinten an den Haaren gepackt und herumgeworfen wurde. Durch den manipulierten Wind, von Katsu, kam ich nicht sofort auf dem Boden an, sondern blieb in der Luft hängen. Natürlich nahmen das einige Panther als Einladung und griffen mich mit ihren Waffen an, gerade noch so konnte ich mich verteidigen, ehe mir Windsichel entgegen kamen. Dieser verdammte Drache, dachte ich nur, während ich am Arm, Bauch und Bein getroffen wurde. Sie zerrissen meinen Kimono und hinterließen tiefe Kratzspuren auf meiner Haut. Ich erlaubte mir aber nicht, nur einen Laut von mir zu geben, diese Genugtuung würde ich denen nicht schenken. Der Wind blies mich hin und her, damit mich einige Waffen der Panther erwischten. Leider war es mir nicht möglich, allen auszuweichen. Sesshoumaru ergriff mein Bein und zog mich irgendwann hinunter, als ich wieder den Boden unter meinen Füßen wahrnahm, spürte ich die Erleichterung in meinen Muskeln. Ich bedankte mich kurz bei meinem Gefährten, der mich sorgend musterte. Nicht weiter darauf achtend, rannte ich wieder in die Schlacht und machte einige Dämonen platt. Nachdem viele der Dämonen, leblos auf dem Boden lagen, schauten uns die Drachen entsetzt an. Ein Panther Dämon, wollte mich gerade angreifen, als Sangos Knochenbummerang ihn daran hinderte. Ich sah ihr dankend entgegen, was sie nur mit einem Lächeln erwiderte. Katsu beobachtete es verärgert und spielte wieder mit seinem Wind. Kirara verlor dadurch den Halt in der Luft und Miroku fiel hinunter. Inuyasha war sofort da und stützte seinen langjährigen Freund. Dem schwarzhaarigen Drachen jedoch, gefiel das Spiel und somit wurde der Wind immer stärker, wirbelte den Sand um uns herum auf, damit wir nichts mehr erkennen konnten. Meine Sicht wurde immer schlechter, bald darauf konnte ich kaum noch meine eigene Hand vor Augen erkennen. Ein Schrei, ließ mich aufhorchen. Das war Sango! Schnell versuchte ich weiterhin etwas zu sehen, doch vergeblich. „Sango?“, schrie ich immer wieder, auch Miroku war besorgt um seine Frau und tat es mir gleich. Der Wind wurde etwas schwächer und der Dreck fiel langsam wieder auf den Boden, gab somit unsere Sicht wieder frei. Was wir danach aber sahen, verschlug uns regelrecht die Sprache. Katsu schoss seine Windsichel zu Kirara, die getroffen, gerade dabei war, auf den Boden zu fallen. Sango krallte sich an ihrer Freundin fest, doch der Drache hatte andere Pläne. Ich ahnte schlimmes, rannte somit schnell nach vorn, ich kam aber zu spät. Selbst mit meiner unmenschlich, schnellen Geschwindigkeit, konnte ich das folgende nicht verhindern. Der schwarzhaarige Drache grinste dreckig und zog mithilfe des Windes, Sango zu sich. Sie war so geschockt, dass sie sich nicht wehren konnte. Ebru trat hervor und streckte ein Schwert heraus. Sango flog direkt darauf zu. „Neeeeeein.“, schrie ich und versuchte sie aufzuhalten, doch es war mir nicht möglich. Ein wirklich grausames Geräusch kam an meinen Ohren an und ließ meinen Körper gefrieren. Was war gerade passiert? Völlig verstört versuchte ich etwas zu denken, zu unternehmen oder mich zu bewegen….. Meine beste Freundin wurde von Ebru‘s Schwert durchstoßen und hing an der Klinge. Die Klinge durchbohrte sie und somit konnten wir die blutverschmierte Spitze sehen. Alles in mir sackte in sich zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein! Das durfte einfach nicht wahr sein! Nicht meine Freunde! Meine beste Freundin! Mein Herz setzte einige Schläge aus, mir wurde auf einmal so kalt, als wäre ich gerade im tiefsten Winter gelandet. Meine Beine gaben nach und ich ging in die Knie. Meinen Blick konnte ich jedoch nicht von dem Geschehen, vor mir, abwenden. Hatten sie gerade wirklich…? Hatten die Drachen gerade wirklich Sango getötet? Gesteuert durch die Wut in meinem Bauch, wuchs ein unheimliches mächtiges Gefühl in mir heran. Ich spürte nur noch das Adrenalin in mir aufsteigen, mein Youki kochte und im nächsten Moment vernahm ich einen lauten Knall. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)