Hack 'n' Love von MitsuruSenpaii ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Liebe, das ist für mich ein Wunder. Jemanden zu lieben und von dieser Person zurück geliebt zu werden - wie könnte das kein Wunder sein? Liebe ist auch ständiger Kampf, ein Geben & ein Nehmen - etwas, was nicht funktionieren kann, wenn nicht beide Parteien dafür arbeiten und kämpfen. An Liebe auf den ersten Blick glaube ich nicht. Ich glaube aber daran, dass es gewisse Menschen gibt, die eine "chemische Reaktion" bei einem auslösen. Jemand, den man sieht, und das Unterbewusstsein denkt sich nur so "Boah, mit dem will ich Kinder kriegen!" Aber das ist keine Liebe, da es für Liebe so viel mehr braucht. Ziemlich kitschig, wa? Find ich auch. Na gut, dann stell ich mich mal vor.   Ich bin Chiaki, realer Name & Alter bleiben erst einmal geheim. Ich bin ein Dezemberkind, also ein Schütze. Lebe ein ereignisloses, beschauliches Leben in einem winzigen Apartment in Seoul.   Ich liebe die Farbe Rot, Katzen (auch wenn ich keine halten kann, da meine Wohnung zu klein ist;;), Internetkultur aka bloggen, chatten, ich lese gern Mangas und Manhwas, schaue gerne Anime, und liebe Idol Games.   Und was für ein Mensch muss das sein an meiner Seite? Hmmmm. Ich kann nicht wirklich sagen, dass ich wirklich viele "Kriterien" habe. Wenn es passt, passt es eben. Humor ist auf jeden Fall wichtig, und wenn man sich das ein oder andere Hobby teilen würde. Nur eins wär cool: Endlich mal jemand Rothaariges! T^T Egal ob natürlich Foxyrot oder intensives Scharlachrot, es wär so cool, jemand Rothaariges kennenzulernen. Gosh, wieso sind die nur so selten?! Blaue Augen wären auch cool, thehe. Oder grüne! Davon ab bin ich für alles offen, was Aussehen, Alltagsgestaltung und Herkunft betrifft.   Phew. Ich hoff, dass war nicht zu viel! Auf gutes Zusammensein! Grüßle, Chiaki Seufzend lehnte sich "Chiaki" zurück und bestaunte ihr Werk. Es ist schon wieder so viel geworden, ging ihr durch den Kopf. Dabei fehlte noch so viel, aber sie beließ es dabei. Es gab bestimmt genügend Threads, in denen sie mehr über sich erzählen konnte. Außerdem wollte sie daran arbeiten, nicht immer jedes winzige Detail über sich preiszugeben. Im Geheimnisvollem lag der Reiz.   Trotzdem, ganz Wohl war ihr bei der Sache nicht. Es klang fast zu verzweifelt, oder? So, als würde sie sterben, wenn sie nicht schnellstmöglich einen Partner fand. Ob sie vielleicht doch etwas kürzen sollte? – Nein, nein, ich lass es jetzt so, beschloss sie. Ein griffiges Patentrezept gab es für sowas sowieso nicht.   Es war nicht so, dass sie dringend einen Partner brauchte. Aber ein bisschen einsam fühlte sie sich schon, das stimmte schon. Wieso dann nicht in einer Community schauen, ob sich jemand finden lässt, der dieselben, oder zumindest ähnliche, Interessen teilte? Die Brünette, die sich im Internet als Chiaki vorgestellt hatte, erhob sich vom Stuhl und durchquerte den viel zu kleinen Raum in ihrer viel zu kleinen Einzimmer-Bad-ohne-Küche-Wohnung..   Seufzend kuschelte sich Chiaki in ihr Bett und nahm ihr Handy zur Smartphone. Ein älteres Modell, ziemlich leistungsschwach, aber Chiaki konnte sich kein Neues leisten.   Die einzige Frage, die ihr heute noch relevant erschien, war, was sie nun tun würde. Ihre Zeit auf Tripster totschlagen bis sie müde wurde? Chatten? Oder Idol Games? Letzteres klang gut, aber anstrengend. Doch wer ein guter Producer sein wollte, musste leiden. Für ihren "Best Boi" musste sie hart arbeiten, da gab es keine Zeit, um sich auszuruhen.   Gerade wollte Chiaki das bekannte Icon mit dem rothaarigen Idol antippen, als ihr ein anderes, unbekanntes Icon ins Auge stach. Es war ein simples Icon, die Buchstaben "R.F.A." in gold auf schwarzem Hintergrund. Seltsam, sie konnte sich nicht erinnern, das heruntergeladen zu haben. Oder etwa doch, und sie hatte es nur vergessen?   Sie öffnete den Appstore, um ihre Downloads zu überprüfen, aber unter keiner ihrer unzähligen Mail-Adressen war der Download zu finden.   Als nächstes versuchte sie, in den Einstellungen herauszufinden, woher die App kam, worauf sie Zugriff hatte und ob sie sie überhaupt löschen konnte. Die App hatte Zugriff auf ihre Galerien, Telefon-Kontakte, den USB-Speicher und einiges anderes, war direkt im internen Speicher untergebracht, und konnte nicht gelöscht werden.   Chiaki runzelte die Stirn. Da sie selbst nicht viel machen konnte, bedeutete das, dass sie ihren Stiefvater zu Rate ziehen musste. Der war nämlich - zu ihrem persönlichem Leidwesen - ziemlich PC- und Smartphone-bewandert, und ein Ex-Hacker noch dazu. Zumindest ging sie davon aus, dass er das nicht mehr machte, sie hatte ihn schon lang nicht mehr davon reden hören.   Chiaki schrieb ihrer Mutter, da sie davon ausging, dass ihr Stiefvater am zocken war. [Ich] Hey Mum, kannst du mal Krissy was fragen? Ich hab da so eine seltsame App auf dem Handy gefunden. Lässt sich aber nich löschen. [Mum] Hi Große. Was für eine App, frägt Krissy. Chiaki schickte ihrer Mutter den Screenshot von der App, und nach ein paar Sekunden ebenfalls ihrem Stiefvater, zusammen mit weiteren Screenshots von den App-Infos, den Zugangberechtigungen und dergleichen. Zugleich antwortete ihr Stiefvater. [Kris] is das nich eins deiner spiele [Kris] ? [Ich]Ne, hab nix runtergeladen. Finds auch nicht im Downloadverzeichnis. [Kris] hast dus schon geöffnet [Kris] also die app? [Ich]Bestimmt nicht! Am Ende ist das n Virus der mir all meine Daten zerfetzt! [Kris]wenns n virus is ists eh zu spät [Ich] Aber meine Daten?! Meine Games? ;-; [Kris]ich schaus mir morgen mal an [Kris] schließ das Handy nicht an den pc, ich schau morgen dass ich deine Daten rette [Kris] machs auf gar keinen Fall auf!! Na toll. Ganz großes Kino!   Genervt, frustriert und vor allem ängstlich starrte Chiaki den Chat an. Sie hasste es, wenn sich Probleme nicht per Ferndiagnose lösen ließen und ihr Stiefvater an ihrem Handy oder PC rumwerkeln musste. Es war ihr peinlich, wenn ihr Stiefvater ihre Daten sah und eventuell sogar kommentierte. Vor allem aber hatte sie Angst um ihre geliebten Idols. Also zurück an den PC, um einen Weg zu finden, wie sie ihre Daten retten konnte. Nebenbei suchte sie auch das Internet ab nach dieser R.F.A.-App, um in Erfahrung zu bringen, worum es sich bei dieser dubiosen App eigentlich handelte, wurde allerdings nicht fündig.   Doch als Chiaki in eins ihrer Idol Games wollte, um dort ein Passwort festzulegen, damit sie beim erneuten Download auf ihre Daten zurückgreifen konnte, geschah das Unfassbare: Für einen Moment war sie abgelenkt von einem Flattervieh, welches durch das offene Fenster in ihre Wohnung kam und ihr durch das Blickfeld flog, doch noch bevor sie in Panik verfallen und kreischend ins Bad verschwinden konnte, war sie aus Versehen auf das Symbol dieser seltsamen App gekommen. Das Flattervieh war im selben Moment wieder vergessen, und panisch starrte sie ihr Handy an.   Für einen Moment geschah rein gar nichts. Doch dann brach plötzlich ein Schwall an Zahlen über Chiakis Handy herein. Erschrocken ließ sie es fallen. Ich wusste es, schoss ihr durch den Kopf, während sie sich hastig nach ihrem Handy bückte, ein Virus, ein Trojaner, oder sowas! Mein schönes, kleines Handy!   Plötzlich erschien eine Nachricht vor dem Hintergrund der binären Zahlen. [Unknown] ... Hallo? ... Der Antwort-Button blinkte. Aber als Chiaki drauftippte, gab es nur die Option, ein Fragezeichen als Reaktion zu verschicken. War das Ganze vielleicht doch ein Game? [Chiaki] ? Chiaki starrte überrascht auf den Anzeigenamen. Das war doch ihr Internet-Pseudonym! Aber sie wurde doch noch gar nicht dazu aufgefordert, ihren Namen einzugeben? Wie kam der da also hin? Vielleicht also doch ein Spiel, welches sie vor Urzeiten heruntergeladen hatte? Aber sie konnte sich nicht daran erinnern, ein solches Spiel runtergeladen zu haben. Doch welche andere Erklärung gab es denn sonst? Chiakis Kopf rauchte, aber eine andere Erklärung, als dass sie diese App eben doch heruntergeladen und sich einfach nicht mehr erinnern konnte, fiel ihr nicht ein. Wie sonst sollte diese App wissen, wie ihr Internet-Pseudonym lautete? [Unknown] Ah, endlich konnte eine Verbindung hergestellt werden! [Unknown] Ich versuch schon länger, Kontakt mit dir aufzunehmen. Anscheinend war es wohl doch nur ein Game. Also rechnete Chiaki fest damit, eine weitere Antwortmöglichkeit zu bekommen, wie bei einer Visual Novel. Und bingo!, sie bekam drei Möglichkeiten, nämlich "Ja, kann ich" oder "Wer bist du?". Chiaki entschied sich für die letztere Antwort. [Unknown] Du bist sicherlich überrascht. [Unknown] Man wird ja nicht jeden Tag von einem Fremden angeschrieben. [Unknown] Ich hab ein Smartphone in der U-bahn gefunden, aber alles, was drauf zu finden war, ist diese Nachrichten-App. [Unknown] Ich würd gern den Besitzer finden, aber es sind weder Kontakte noch eine Anrufliste drauf. Nur eine Adresse und ein paar wichtig aussehende Nummern sind in den Notizen zu finden. Eventuell eine Art Code oder Passwort. [Unknown] Ich hab schon mehrmals versucht, jemanden über diese App zu erreichen, aber erfolglos. Du bist die erste Person, die ich erreiche. [Unknown] Ich würde gern herausfinden, wem das Handy gehört. Dazu bräuchte ich deine Hilfe. Ich würde selbst gehen, aber ich bin im Ausland. [Chiaki] Zuerst einmal: Wer bist du? [Unknown] Ich? Oh, sorry. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. [Unknown] Ich bin... nur ein Student, der gerade im Ausland ist. Ich bin Koreaner. Überrascht starrte Chiaki auf das Wort. Ein koreanisches Game? Das war ungewöhnlich für sie. Normalerweise bevorzugte sie Japanische Games, sie fühlte sich den japanischen Traditionen und Geflogenheiten irgendwie viel näher verbunden als denen ihres Heimatlandes Korea. Außerdem fühlten sich koreanische Games & Mangas nur wie ein billiger Abklatsch an. Und Japan hatte die viel breitere Auswahl an Titeln. Typische Weeaboo-Gedanken, für die sich sicher früher oder später mal schämen würde.   Nun war Chiaki aber umso gespannter, was das für eine Art von Game war. "Enttäusch mich nicht!", flüsterte sie leise, ein aufgeregtes Lächeln auf den Lippen. [Unknown] Ich könnte dir meinen Namen nennen, aber das würde nix bringen. [Unknown] Du wirst meinen Namen in keiner Suchmaschine finden ^^; Das ergibt doch gar keinen Sinn, schoss ihr durch den Kopf. Seufzend tippte sie den Antwort-Button an, gespannt, ob die Antwortmöglichkeiten auch Skepsis ausdrücken konnten. Doch statt Antwortmöglichkeiten erschien ihr plötzlich ihre customized Smartphone-Tastatur - jene Tastatur, die sie sich vor Ewigkeiten im App-Store heruntergeladen hatte und seitdem benutzte, wann immer sie am Handy irgendetwas tippte.   Irritiert starrte sie das Tastaturfeld an als wäre es eine giftige Schlange, die bei jeder falschen Bewegung sofort zuschnappen würde. Wie war das möglich? Wieso zum Teufel konnte sie selbst antworten, wenn das ein Game war? War dem Spiel etwa eine hyperintelligente KI eigen? Theoretisch könnte sie da doch jeden Mist antworten...?   Chiaki beschloss, genau das auszuprobieren. Provokant tippte sie: [Chiaki] lolololo du Noob, das ergibt doch gar keinen Sinn?! [Unknown] Noob? H-haha. [Unknown] Ich kling vielleicht wirklich sehr suspekt, aber hör mir zu. [Chiaki] Ich mag aber nicht mamalalalala [Unknown] Bitte! [Unknown] Hier ist eine einzige Adresse im Telefon gespeichert. [Unknown] Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dort hingehen könntest. [Chiaki] lol?! Was soll das bringen? Was soll ich da sagen? [Chiaki] "Hi, ihr kennt mich nicht, aber ein seltsamer Typ hat ein seltsames Handy gefunden, und wollte, dass ich hierher komme"? [Chiaki] Was für 'ne seltsame Story für n Game [Unknown] Game? [Unknown] Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass das hier ein Game ist. Das ist es nämlich nicht. [Unknown] Ich bin mir sicher, dass du überrascht bist, von einem Fremden plötzlich um so einen Gefallen gebeten zu werden. [Unknown] Aber... [Unknown] Es wäre wirklich super von dir, wenn du mir helfen könntest. [Chiaki] Kommt mir gar nich in die Tüte Chiaki war ultra neugierig, was passieren würde, wenn sie weiterhin ihre Hilfe verweigern würde. Würde das ein Game Over triggern, oder würde das Spiel irgendwann einfach ihre Antworten als Zustimmung werten und zum ursprünglichen Programm übergehen? Sie war einfach hellauf begeistert davon, wie gut diese KI auf ihre selbst eingetippten Antworten reagierte. Das würde den Replay-Wert des Games auf einen unschätzbaren Wert anheben, auch wenn sie noch keinen Peil hatte, worum es bei dem Spiel eigentlich ging. [Unknown] ... [Unknown] Du möchtest also nicht helfen? [Chiaki] Nope! Ne ganz clevere KI bist du aber wwww. Plötzlich spielte eine seltsame Musik ein. Chiaki fragte sich immer noch faziniert, wie das funktionierte. Theoretisch musste das Spiel logisch genug mitdenken, um jedes Wort in Zustimmung oder Ablehnung einzuteilen. Gleichzeitig aber hatte die KI auf so ziemlich jede ihrer Aussagen mit einer wörtlichen Antwort reagiert, egal ob es um die Bezeichnung "Noob" oder "Game" ging. Sie wunderte sich, wo dem Ganzen die Grenzen auferlegt waren. Vielleicht bei ausländischen Begriffen, oder bei erfundenen?   Chiaki wusste noch nicht, dass ihr der Spaß gleich vergehen würde. [Unknown] Dir scheint nicht bewusst zu sein, in welcher Lage du steckst. [Unknown] Ich bin weder eine KI, noch ist das hier ein Game oder ein Scherz. [Unknown] Beweise gefällig? [Unknown] Dein Name ist Min-jeong, du bist 19 Jahre alt, am 17. August in Seoul geboren. Dein Vater ist ein Geschäftsmann - verdient gut, aber ein Niemand. [Unknown] Deine Mutter war früher Kindergärtnerin, jetzt ist sie auch ein Niemand, arm und verbittert. Dein Stiefvater [Unknown] ... [Unknown] ein kleiner, unbedeutsamer Möchtegernhacker. Aber bis auf ein paar Foren hat er noch nie etwas Großes gehackt. Stümper. "Chiaki", oder vielmehr Min-jeong, wie ihr realer Name war, hatte das Handy fallen gelassen, bereits als sie ihren realen, bürgerlichen Namen gelesen hatte, aber das änderte nichts an dem Schwall von Nachrichten, die eingingen. Nach einigen Sekunden, in denen sie nur ungläubig das Handy vor ihren Füßen angestarrt hatte, griff sie hastig danach und las weiter. [Unknown] Du bist gerade bestimmt ziemlich abgefuckt, nicht wahr? Zitterst du gerade vor Angst? Tut mir leid. [Unknown] Wie wäre es damit: [Unknown] Ich weiß, dass gerade jemand vor deiner Tür steht. Es klingelte an der Tür.   Das Geräusch kam so plötzlich und unvermittelt, dass Min-jeong einen spitzen Schrei ausstieß. Das... Das war nur ein Zufall, versuchte sie sich einzureden. Das konnte nur Zufall sein! Das war doch nur ein Spiel, nicht wahr? Nicht wahr?!   Aber wenn sie ehrlich war, sah es schon seit einiger Zeit nicht mehr nach einem Spiel aus, und eine logische Erklärung für das Klingeln an ihrer Tür gab es ebenfalls nicht. Doch das wollte sie sich nicht eingestehen. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn dort wirklich dieser Unknown vor ihrer Tür stand, und was das für sie bedeutete.   Min-jeong wollte gerade eine Antwort tippen, Unknown fragen, wie er das gemacht hatte, Kudos an die Entwickler, haha, aber das war echt creepy, doch dieser kam ihr zuvor. [Unknown] Bevor du fragst: Nein, das war ich nicht. [Unknown] Ich bin gerade im Ausland, wie ich dir sagte. ^^ [Unknown] Aber ich weiß, wer es war. Abschaum. [Unknown] Leute, die sich deine Naivität zunutze machen. [Unknown] Du musst wissen, alle Informationen, die ich über dich habe, stammen von deinem kleinen Posting vorhin auf dieser Community. Hat dir dein Stiefvater nicht erklärt, dass das Internet ein offenes Buch ist für Leute mit bestimmten... Fähigkeiten? [Chiaki] Dann bist du so jemand? Ein Hacker? Ihre Finger zitterten, während sie das tippte. [Unknown] Ich will dir nur helfen, verstehst du? Und dafür will ich, dass du mir hilfst. [Unknown] Diese Typen, die wissen nun alles über dich. Selbst deine Adresse und deine Telefonnummer. [Unknown] Aber ich kann dir helfen, deine Spuren zu verwischen. Damit du wieder in Ruhe leben kannst. [Unknown] Dein Stiefvater kann das nicht. Sonst hätte er es doch schon längst getan, nicht wahr? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn!   Wieso sollte sie diesem Typen helfen, damit er ihr half? Sie konnte doch einfach ihren Stiefvater fragen. Egal, was dieser Kerl erzählte, ihr Stiefvater würde das schon hinbekommen. Oder etwa nicht? [Chiaki] Aber, das Klingeln... Wenn du das nicht warst, wer dann, und wieso weißt du davon?! [Unknown] Die Antwort hast du doch bereits selbst genannt. ^^ [Unknown] Hör zu. Geh einfach zu dieser Adresse. Dort hinterlässt du eine Nachricht für den Besitzer des Handys. [Unknown] Im Gegenzug halt ich dir dieses Gesindel vom Leib. Ich wasch deinen realen Namen sowie dein Internet-Pseudonym von allen Informationen rein, sodass nie wieder jemand was über dich herausfinden kann. [Unknown] Na? Das ergab einfach keinen Sinn...! [Chiaki] Wieso sollte ich mitten in der Nacht zu einer fremden Adresse fahren? Es hat gerade an meiner Tür geklingelt! Das ist doch alles andere als ungefährlich!? Hör zu, wenn das ein Witz ist, dann ein verdammt schlechter! Also lass mich bitte einfach in Frieden! [Unknown] Das ist kein Scherz, das sollte dir doch mittlerweile klar sein. [Unknown] Hör zu, es ist sicher. Dem Typen, der eben geklingelt hab, hab ich bereits eine Höllenangst eingejagt, und ich hab Zugang zu den Überwachungskameras, welche auf dem Weg liegen. Es ist sicher. [Unknown] Es ist nicht weit von deiner Wohnung entfernt. Und du kannst jederzeit abhauen, sobald es gefährlich aussieht. [Unknown] Einverstanden? Es war so bescheuert und dumm. Aber Min-jeong hatte Angst. Sie wollte nicht, dass Leute wussten, wo sie wohnte, geschweige denn, wer sie war. Die Scham und die Angst überwogen, sie waren wundervolle Verbündete für jemanden wie diesen Unknown. Sie hatte immer die Anonymität des Internets geschätzt, und auf jeden Fall wollte Min-jeong, dass es so bleibt. Und was konnte schon passieren? Im besten Fall war das alles nur ein dummer Scherz. Im schlimmsten Fall würde sie die Polizei einschalten, sich erst einmal vom Internet fernhalten und sich ein neues Pseudonym suchen, damit so etwas nicht noch einmal geschah. - Zumindest versuchte sie mit diesen Gedanken, ihre objektiv betrachtet seltendämliche Entscheidung, auf Unknowns Fordern einzugehen, vor sich selbst zu rechtfertigen.   Sie hatte ja keine Ahnung, wie unglaublich naiv sie war. [Chiaki] Okay. Ich machs. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)