Dangerous von Disqua ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Sie hatten nicht sonderlich viel Zeit sich umzuziehen. Das Handy klingelte dauernd und sie wurden desöfteren angehalten, sich zu beeilen. Als ob die Siegesgala nicht auch ohne sie stattfinden würde. Tristans Lust auf eine Feier war so oder so nicht gerade sehr gross, im Gegenteil. Die Presse hatte ihm seine Lust noch ein wenig mehr genommen und ihm war nun schon bewusst, wie oft er auf seinen Vater angesprochen würde. "Tristan, wenn wir nicht bald los fahren, wird uns Kaiba köpfen." Valon hielt nicht sonderlich viel von anklopfen und platzte einfach in das Zimmer seines Teamkameraden. "Noch mehr Ärger als jetzt kann ich doch eh nicht mehr bekommen, also wen interessierts? Je später ich komme, desto geringer ist die Möglichkeit, dass er mich zur Sau macht ..." Tristan grinste Valon schwach an und zog sich ein Shirt über den Kopf. "An sich macht es mir ja nichts aus, Kaiba aus dem Weg zu gehen, aber es ist eine verdammte Party und wir haben die Möglichkeit uns mal wieder hemmungslos zu besaufen, bevor es ans nächste Rennen geht und diese Gelegenheit lasse ich mir nicht nehmen. Daher beweg deinen Arsch und zieh dich fertig an, alternativ zieh ich dich aus und wir machen eine Privatparty und ich glaube kaum, dass du das willst." Valons Grinsen zeigte deutlich genug, dass er nur scherzte, wobei sich Tristan bei ihm nie wirklich sicher war. Es kamen immer öfter Andeutungen, was dieses Thema anging und er hatte ja absolut kein Problem damit. Er war schwul und hatte daraus nie ein Geheimnis gemacht. Bisher hatte auch niemand wirklich danach gefragt, doch verleugnen würde er sich niemals. Er bezweifelte allerdings, dass Valon auf Männer stand und diese Andeutungen wirklich ernst meinte, zumal er nicht wirklich seinem Typ entsprach. Valon war ihm ein wenig zu aufgedreht und zu anstrengend, da könnte er direkt etwas mit seinem besten Freund anfangen und der Gedanke alleine liess ihn ein wenig erschaudern. "Hast du es nun bald? Oder willst du doch lieber Option zwei?", harkte der etwas Kleinere mit einem Grinsen nach und wurde prompt von Tristan zur Seite geschoben. "Ich verzichte, aber wenn ich es mal nötig habe, weiss ich ja, bei wem ich vorstellig werde. Von mir aus können wir nun gehen, ich bin fertig." Mit einem schiefen Grinsen schnappte er sich seine Jacke und warf sie sich über. Es wäre ja zu einfach die Siegesgala für ihn im selben Hotel stattfinden zu lassen, in welchem sie residierten, aber nun gut, die paar Minuten Fahrt würden sie noch überstehen. Valon folgte Tristan und beobachtete seine Körperhaltung ziemlich genau. Es war kaum zu übersehen wie angespannt sein Teamkamerad war und wie wenig Lust er überhaupt auf die Feier hatte. Dementsprechend beschloss er für sich, ihm diesen Abend ein wenig zu versüssen und ihm ein wenig Ablenkung zu verschaffen, egal ob dieser es wollte oder nicht. Er wäre nicht Valon Mosley, sollte er an dieser Mission scheitern. Die Fahrt zur Location dauerte nicht wirklich lange und sie wurden direkt von Bakura begrüsst. Welcher Tristan ein wenig skeptisch musterte. "Du hast nicht vor, den gesamten Abend mit dieser Laune rumzurennen, oder?" Tristan hätte Bakuras Grinsen am liebsten aus dessen Gesicht gewischt. Musste eigentlich jeder so gute Laune um ihn herum haben? War er wirklich der Einzige, der von dem ganzen Tamtam einfach nur genervt war? Noch bevor er sich die Frage selbst beantworten konnte, wurde er von Valon in den Saal geschoben und direkt in Richtung Bar gelenkt. Die Mission gute Laune für Tristan Taylor musste einen Anfang finden und zwar verdammt schnell. "Valon, sagte ich dir nicht, dass ich absolut keine Lust darauf habe?", wollte dieser mit einem überaus deutlichen Murren wissen. Valon liess sich davon nicht beirren und drückte seinem Freund einen Drink in die Hand und gönnte sich selbst einen. "Na los, du kommst hier eh nicht weg, also machen wir das Beste draus und ich bleibe den ganzen Abend an deiner Seite. Versprochen." Tristan wusste nicht so recht, ob es ihm nicht doch lieber gewesen wäre, dass Valon sein eigenes Ding machte. Einen Babysitter brauchte er nun wirklich nicht, vermutlich war es Valon der einen benötigte, wenn er wirklich vor hatte sich zu besaufen. "Du kannst gerne mit den Leuten hier reden und mich in Ruhe lassen. Da habe ich eindeutig nichts gegen, glaub mir..." Valon nahm einen weiteren Schluck seines Drinks und zuckte mit den Schultern. Tristan würde ihn nicht los werden und nach knappen 20 Minuten hatte dieser es wohl eingesehen. "Weisst du, du wirst es mir kaum glauben, aber ich mag diese Veranstaltungen auch nicht. Jeder will was von dir, aber niemand interessiert sich wirklich für dich. Einfach verlogener Mist und daher bin ich immer froh, wenn ich nicht alleine rumstehe. Da ist man einfach eine zu grosse Zielscheibe für jeglichen Geier und da eindeutig Reporter hier rumeiern, kann ich darauf verzichten." Das Valon schon ein wenig mehr getrunken hatte, war kaum zu überhören. So gesprächig war er normalerweise nicht und es war vermutlich besser, lief dieser keinem Reporter über den Weg. Was Tristan nur recht sein konnte, seine Lust auf diese Gattung Mensch war unter dem Nullpunkt. Muto war der Einzige, mit dem er freiwillig ein paar Worte wechselte, was wohl Bakuras Verschulden war. "Ich glaub ich brauch frische Luft", kam es nach ein paar weiteren Minuten von Valon und beim Versuch Tristan mit sich zu ziehen, stolperte er beinahe über seine eigenen Füsse. "Ich glaube, du brauchst ein Bett und ordentlich Schlaf. Wir sind erst eine halbe Stunde hier und du bist schon über den Status angetrunken hinaus." Valons Grinsen beruhigte Tristan nicht wirklich. Es wirkte eher so, als ob Valon genau darauf aus war und wenn er sich an ihr Gespräch im Hotelzimmer erinnerte, hatte er dies ja angekündigt. Daher ging er mit ihm aus dem Saal und stützte ihn ein wenig ab. Er wollte eindeutig nicht dafür verantwortlich sein, sollte dieser stürzen und sich dabei verletzen. Wobei er sich schon ein wenig fragte, wieso Valon sich so volllaufen liess. Sie gingen ein paar Schritte durch die Flure des Hotels und Valon zog Tristan in eine kleine Lounge, liess sich auf einen Sessel fallen und grinste den Grösseren breit an. "Sag mal, wieso ist Alkohol gerade dein bester Freund? Ich meine, setzt es dir so zu, nicht gewonnen zu haben?" Der Blick welcher Valon Tristan zuwarf sprach Bände. So verwirrt hatte dieser ihn noch nie gesehen und somit beschloss er sich doch neben ihn zu setzen. "Glaubst du das wirklich? Sicher ist es Scheisse das ich hinter dir anstehe, aber damit komme ich klar. Immerhin ist die WM noch offen und ich schenke dir den Titel nicht einfach so, keine Sorge. Mich nervt eher deine negative Haltung allem gegenüber. Klar, diese Strecke ist bei dir mit vielen Erinnerungen verbunden, kann ich voll verstehen, aber auch sonst. Es wirkt nicht wirklich so, als wolltest du viel mit uns zu tun haben, Joey ausgenommen. Dabei sind wir alle voll ok, sogar Kaiba kann nett sein, wirklich." Tristan musste bei Valons Redeschwall ein wenig schmunzeln. So negativ war er nicht eingestellt, er war einfach kein Mann vieler Worte und oft wurde er genau deswegen missverstanden. "Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass ich mich durchaus wohl im Team fühle und es einfach meine Art ist?", wollte er dann schmunzelnd wissen und bekam einen weiteren verwirrten Blick seines Teamkameraden geschenkt. "Vielleicht, aber, darüber müsste ich nachdenken und dafür ist mein Kopf gerade nicht mehr gemacht. Ich finds übrigens total nett, dass du mein Babysitter spielst, obwohl ich deiner sein wollte. Du kannst es ruhig zugeben, du magst mich." Tristan musste einfach leise auflachen. "Ich habe nie behauptet dich nicht zu mögen, Valon. Ich weiss nicht, wie du auf die Idee kommst. Klar, wir sind auch Rivalen und im Rennstall werde ich niemals auf besten Freund mit dir machen, das passt einfach nicht, aber du kannst schon in Ordnung sein, wenn du willst. Das gebe ich sogar sehr gerne zu." Valons Grinsen wurde bei Tristans Worten noch ein wenig breiter. Er wusste, dass der Grössere ihn mochte und endlich hatte ers auch zugegeben. "Ich bin nur in Ordnung? Ich hätte aber nicht geglaubt, dass du wirklich zugibst, mich zu mögen. Bist du auch schon angetrunken?", wollte er dann genauer wissen und bekam lediglich ein Kopfschütteln zur Antwort. "Hör zu Valon, ich glaube nicht, dass wir unsere Freundschaft oder was auch immer wir haben, jetzt ausdiskutieren müssen. Vermutlich wirst du dich eh nicht daran erinnern, da du vermutlich gleich weiter trinken wirst und eh alles vergisst. Daher sollten wir uns einfach so mal ausserhalb des Rennstalls treffen und miteinander reden. Wäre eine Idee oder?" Tristan beobachtete Valon genau bei seinen Worten und sah diesem zu deutlich an, wie er immer verwirrter wurde. "Du willst ein Date?", kam prompt die Frage und Tristan schüttelte beinahe zu energisch den Kopf. Was für Valon eher eine Bestätigung, als eine Ablehnung war. "Ich will kein Date, Valon. Einfach ein Treffen als Freunde, was du doch wolltest oder etwa nicht?" Tristan war nicht weniger verwirrt. Dabei war er selbst so gut wie nüchtern. Der eine Drink, der ihm Valon zuvor in die Hand gedrückt hatte, reichte bei weitem nicht aus, um betrunken zu werden, im Gegenteil. "Wenn du wüsstest, was ich will, Taylor. Dann wärst du mit einem Date mehr als nur zufrieden." Valon musste bei Tristans Blick noch ein wenig breiter Grinsen. "Ich finde, wir können das hier auch alles überspringen und direkt in ein Zimmer gehen, findest nicht? Die Spannung bemerke doch nicht nur ich..." Noch bevor Tristan wirklich was dazu sagen konnte, spürte er die Lippen Valons auf seinen Eigenen und wie er ein wenig in seinem Sessel zurück gedrückt wurde. Nur mit all seiner Kraft konnte er den Kleineren von sich schieben und musterte ihn mehr überrascht als wirklich wütend. "Ich glaube, das lassen wir, Valon. Du bist betrunken und solltest wohl ins Bett ... Ohne mich." Tristan stand langsam auf und half Valon ebenfalls aus dem Sessel. "Bringst du mich ins Bett?" Tristan schüttelte nur den Kopf und beschloss auf die Frage nicht weiter einzugehen. Im Gegenteil, er beschloss Valon für den Rest des Abends anzuschweigen und ihm so mehr als nur deutlich zu zeigen, dass er auf solche Avancen nun wirklich keine Lust hatte. Wobei ihm durchaus bewusst war, dass sie darüber noch reden mussten, sobald Valon wieder nüchtern war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)