Dangerous von Disqua ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Die Tage vergingen und Valon wurde vom Rest des Teams ferngehalten. Seto wollte nun wirklich nicht, dass dieser Tristan noch demotivierte und schon gar nicht, dass er ihm die Wahrheit sagte. Es war ihm zwar an sich egal, aber nicht vor dem letzten Rennen in der Saison. “Deine Zeiten stagnieren, dabei sollten sie besser werden, was ist los, Taylor?” Bakura wertete die Trainingszeiten aus und wies die Crew an, das Motorrad erneut zu checken, irgendetwas stimmte entweder mit diesem oder Tristan nicht und er hatte die Ahnung, dass es nicht die Technik war, die hier versagte. “Keine Ahnung, vielleicht ist mir zu langweilig ohne einen Selbstmörder auf der Strecke”, gab dieser beinahe ein wenig bissig zurück. “Och, daran können wir arbeiten, soll ich eine Schraube lockern und wir sehen wie lange du dich auf der Maschine hältst?” “Idiot!” Bakura lachte leise und legte einen Arm um den Jüngeren. “Keine Sorge, ich übernehme Mosleys Platz. Ich bin zwar nicht so gut wie er und du wirst definitiv keine Angst um dein Leben haben müssen, wenn ich dein Teamkollege bin, aber Seto würde niemals nur einen Fahrer ins Rennen schicken.” Tristans Blick war beinahe Gold wert. “Du hast eine Rennlizenz? Wieso arbeitest du dann als Mechaniker?” Es war tatsächlich etwas, dass Tristan niemals verstehen würde. Das Gefühl in einem Rennen zu fahren, war einfach unfassbar, niemals könnte er einfach nur an der Maschine herumwerkeln, ohne sie dann auch fahren zu dürfen. “Nun, meine Karriere war sehr früh zu Ende, aber das ist egal, ich gehöre tatsächlich zu der Fraktion, die lieber an den Maschinen rum schraubt. Du solltest mich aber nicht unterschätzen.” Es kribbelte in Tristan nachzuhaken, aber er hatte genauso das Gefühl nicht mehr aus ihm herauszubekommen, als die Info, die er eben bekommen hatte. “Dann zeig mir mal, was du kannst”, forderte er Bakura stattdessen auf. “Nicht jetzt, ich werde dir mein Können erst im Qualifying zeigen, aber solltest du gegen mich abstinken, muss ich dich leider auslachen, also streng dich gefälligst an, morgen wird ein harter Tag.” Tristan war sichtlich unzufrieden mit der Antwort und doch fühlte er sich wieder ein wenig motivierter. Er hatte an sich gar nicht bemerkt, dass er in ein kleines Loch gefallen war, ohne einen direkten Konkurrenten. “Was stehst du hier noch rum? Entweder du bewegst deinen Arsch noch einmal raus, was uns Probleme einbringen könnte, oder aber du verziehst dich endlich.” Bakuras Worte rissen ihn augenblicklich aus seinen Gedanken und Tristan verzog sich in die Umkleide. Es war beinahe langweilig ohne Valon, als ob ihm irgendwelche Zankereien fehlen würden, dabei war er doch gar nicht so. Zurück im Hotel kam er aus diesen Gedanken noch immer nicht raus. Vielleicht hatte er gar nicht so falsch gelegen mit seinen Worten zu diesem. Er fühlte sich wirklich nicht sonderlich angespornt, zumal es in diesem Rennen um absolut nichts mehr ging. Die Methoden von Valon waren nicht cool, das wusste er selbst, aber er forderte ihn und irgendwie vermisste er das, auch wenn es erst ein paar Tage waren. Vielleicht sollte er noch einmal mit Seto darüber sprechen. Diesem dürfte es auch aufgefallen sein und eigentlich müsste es ihm doch gefallen, ein Team zu haben, welches sich gegenseitig hochpushte. “Wenn du in Kurve Zehn ein wenig früher vom Gas gehst, kommst du mit mehr Speed aus dieser. Da du aber offensichtlich Letzter werden willst, ist der Tipp vielleicht verschwendet”, erklang auf einmal Valons Stimme hinter ihm und Tristan konnte deutlich in dessen Stimme hören, wie breit er grinste. “Wer hat dich aus deiner Isolation gelassen?” “Bin ausgebrochen, war mit einem gebrochenen Bein nicht ganz so einfach, aber hey, ich bin ein Kämpfer und laut der Meinung einer gewissen Person ein wildes Tier”, beantwortete er ihm die Frage scherzhaft und deutete Tristan an ihm zu folgen. Sie fanden sich schnell in Joeys Zimmer wieder, welcher noch immer auf der Rennstrecke war und an der Maschine von Tristan arbeitete, demnach waren sie alleine und genau das wollte Valon wohl bezwecken. “Wenn du mir irgendwelche Tipps geben willst, spars dir, ich kenn da einen Typen, der ist in Kurve Zwei so hart ausgebremst worden, dass er nun auf Krücken geht.” Valon schüttelte grinsend den Kopf. “Eigentlich wollte ich dir nur Glück wünschen und dir in den Hintern treten, so ein Gips kann weh tun, willst du es ausprobieren?” “Wieso kommst du dann nicht einfach zum Rennen und wünscht mir da Glück wie jeder normale Mensch?” “Beantwortest du dir die Frage nicht gerade selbst?” Valon grinste noch ein wenig breiter und Tristan war versucht, ihm einfach eine reinzuhauen, hielt sich allerdings zurück. Der Kerl würde sich daran vermutlich noch aufgeilen und es sich letzten Endes zu Nutzen machen. “Nein, ernsthaft jetzt, zeig denen, dass du auch kämpfst, wenn es gar keinen Grund mehr gibt. Kaiba will genau das sehen, also untersteh dich nur halbherzig zu fahren, sonst reiss ich dir den Arsch auf, und zwar mit der hier.” Valon hob, während er sprach seine eine Krücke und grinste dabei übers ganze Gesicht. Die Drohung war definitiv angekommen. Tristan ging tatsächlich mit einem etwas besseren Gefühl ins Qualifying, auch wenn es komplett verwirrend war, dass Bakura auf einmal auf einem Motorrad sass. Wirklich viele Runden fuhr Tristan allerdings nicht. Er hatte schnell das Gefühl für die Strecke und dank Valons Tipp, holte er tatsächlich ein wenig Zeit aus der einen Kurve. Natürlich würde er dies niemals zugeben, aber er lernte durchaus von dem Idioten. Er sass demnach den grössten Teil der Qualifikation in der Box und achtete auf die Zeiten der anderen, noch hatte er Zeit raus zu fahren und die Zeit ein wenig zu verbessern, aber aus irgendeinem Grund lief es bei der Konkurrenz nicht so flüssig wie bei ihm. Selbst Bakura kroch im Mittelfeld herum, was ihn einerseits wunderte, andererseits aber auch nicht. Dieser war offenbar länger auf keinem Motorrad gesessen und schon gar nicht auf einer Rennstrecke im Ernstfall. Direkt hoffte Tristan, dass der Ältere sich nicht blamierte, was das Rennen anging, andererseits, wieso sollte er? Solange er nicht im hohen Bogen von der Strecke flog, war wohl jedes Ergebnis ansprechend. Und trotzdem war eines klar, er musste ihn besiegen. “Dein Urlaub beginnt erst Morgen nach dem Rennen, wie kommst du auf die Idee, nur ein paar Runden zu fahren und den Rest deinem Glück zu überlassen?”, wollte Seto kurz vor Ende des Qualifying wissen und Tristan zuckte augenblicklich zusammen. “Dein Selbstbewusstsein ist unfassbar, allerdings grenzt es schon fast ein wenig an Überheblichkeit und die Frage ist nun, was überwiegt?” Tristan zuckte kurzerhand mit den Schultern und spürte Setos Hand auf dieser. “Ich weiss, du bist nicht hier um dir Freunde zu machen, aber erarbeite dir keinen Ruf, dem du nicht gerecht werden kannst”, gab er ihm einen Rat mit, den Tristan überhaupt nicht verstand. Seto sprach in letzter Zeit öfter in Rätseln und irgendwann würde er ihn darauf ansprechen. Irgendwann, wenn sie eine ruhige Minute hatten, was vermutlich erst nach dem Rennen sein würde. Er seufzte leise und strich sich über die Augen. Der Mann machte ihn wahnsinnig und er hasste es wirklich, sich mehr Gedanken über seinen Boss zu machen, als über das Rennen, welches bevorstand. “Taylor, reife Leistung”, warf Bakura grinsend ein und holte ihn einmal mehr aus seinen Gedanken. “Ich hatte ja genügend Zeit, mich auf die Strecke zu konzentrieren, ohne einen Kerl, der mich davon abdrängen will”, konterte er ebenfalls mit einem Grinsen und fing die Wasserflasche auf, welche Bakura ihm zuwarf. “Dir ist klar, dass du den Idioten nächstes Jahr ebenfalls an der Backe haben wirst?” Tristan nickte und er war sich gerade nicht sicher, ob Bakura klar war, dass er etwas verriet, was Seto vermutlich noch nicht offen legen wollte. Den Abend nutzte Tristan einmal mehr, um sich mental ein wenig vorzubereiten und da er dieses Mal ein Einzelzimmer hatte, wurde er definitiv nicht dabei gestört. Zwar war das folgende Rennen keines mehr, welches er für seinen aktuellen Lebenslauf benötigte, aber jeder Sieg zählte und er hatte nicht vor, diesen irgendjemanden anderen zu überlassen. Sein Siegeswille war eindeutig grösser, als der Teil, der es einfach mal ruhiger angehen lassen wollte. Das Rennen an sich war letzten Endes ein Start-Ziel-Sieg, in keinster Weise gefährdet und auch Bakura klassierte sich in den Punkten, wobei es bei diesem actionreicher zuging, als bei Tristan selbst. Die Siegerehrung liess er über sich ergehen und auch die Kürung zum Weltmeister, wobei er schon sichtlich stolz darauf war. Er hatte es geschafft! Er war mit 22 Jahren Weltmeister, in seiner ersten Saison. Es gab nicht viele, die dies bisher hinbekommen hatten, aber sein Wille war eindeutig und er würde definitiv seine weiteren Ziele erreichen! Sofern Kaiba seinen Vertrag wirklich verlängerte. “Parteeeeeeeeeeeeeeey!” Joey grinste über beide Ohren und war sichtbar motivierter als Tristan. “Ich habe nicht unbedingt Lust auf diese verlogenen Partys, aber manchmal glaube ich, dass du lediglich an meiner Seite bist, damit du die geniessen kannst”, stellte er dann doch grinsend fest und Joey bestätigte ihm dies beinahe mit einem noch breiteren Grinsen. “Nicht nur, unsere Kindheit und so, hat schon was zu bedeuten.” Er legte einen Arm um Tristans Schulter und bugsierte diesen quasi zu den Festlichkeiten. Damit würde er sich niemals anfreunden können. Er war einfach kein Mann, der auf solche Feten gehörte. Noch nie gewesen. Selbst im Teenageralter war er lieber derjenige, der sich dem Sport gewidmet hatte, als sich sinnlos auf Partys zu besaufen. Joey hingegen, nun, es war selbstverständlich mehr als einmal vorgekommen, dass er ihn hatte abholen dürfen und dabei beinahe die Krise bekommen hatte, aber was tat man nicht alles für seine Kindheitsfreunde? Mittlerweile waren sie glücklicherweise erwachsen und Joey kannte seine Grenzen und falls nicht, war es nun nicht mehr sein Problem, konnte sich sein Lover um ihn kümmern. Für irgendetwas lachte man sich so etwas schliesslich an. “Tristan, ich versteh irgendwie nicht, wieso du so ein Trottel bist, was Partys angeht. Es zwingt dich doch keiner, dich zu besaufen und dich wie ein Vollidiot zu benehmen. Es ist eine Gala, für dich, also lass dich blicken und nachdem alles vorbei ist, kannst du dich verziehen. Es kümmert bestimmt niemanden, aber mit der Fresse da aufzutauchen, ist ziemlich sicher kontraproduktiv.” Tristan murrte leise und zerrte an seiner Krawatte. Galas waren noch sehr viel schlimmer als Partys, die lediglich zum Besaufen da waren, wobei sie sich letzten Endes nicht gross voneinander unterschieden und am Ende ebenfalls darauf hinausliefen. “Dich im Anzug zu sehen, ist vermutlich das Highlight für jeden”, neckte Joey noch ein klein wenig grinsend und schubste seinen besten Freund dann quasi ins kalte Wasser. Eine Geste, für die er ihn irgendwann umbringen würde, zumal er sich selbst irgendwie beschäftigen konnte und wenn es nur dekorativ in der Ecke rumstehen war. Soweit kam es allerdings nicht. Es war zwar sein Plan, sich ein wenig abseits hinzustellen und die Meute zu beobachten, aber schon auf dem Weg dahin wurde er abgefangen und in etliche Gespräche verwickelt, auf die er offensichtlich keine Lust hatte. Der Nachteil daran war, sein Alkoholkonsum stieg gefühlt mit jedem Menschen, der etwas von ihm wissen wollte und er war diesen nun wirklich nicht mehr gewohnt. Immerhin war er im Training und da vermied er Alkohol so gut es ging, wobei er sich die letzten Wochen nicht wirklich daran gehalten hatte, dennoch fand er sich selbst noch im Rahmen. Gerade wenn er an andere in seinem Team dachte. “Es stört hoffentlich nicht, wenn ich ihn mir mal ausleihe?” Tristan spürte plötzlich eine Hand auf seiner Schulter und ganz offensichtlich war seine Unlust seinem Chef aufgefallen oder aber sein Stand war nicht mehr so gerade, wie er selbst dachte. “Natürlich nicht”, war die Antwort seiner Gesprächspartner und Seto führte Tristan ein wenig abseits, allerdings nur um ihn dann sauer anzufunkeln. “Du bist kein Kind, aber denkst du, es ziemt sich für den frischgebackenen Weltmeister so über die Stränge zu schlagen?” “Noch habe ich nicht auf den Tischen getanzt”, konterte Tristan mit einem Murren auf den Lippen und entlockte Seto ein tiefes Seufzen. “Es wäre beinahe verlockend, es soweit kommen zu lassen, aber damit würde ich nicht nur deinen Ruf komplett den Bach runter gehen lassen, also lassen wir das lieber bleiben.” Tristan war sich nicht sicher, ob er Seto gerade richtig verstanden hatte. “War dies gerade ein Scherz?”, wollte er verwirrt wissen und bekam vermutlich das erste Mal ein Lachen von Seto zu hören. “Nicht unbedingt. Wieviel hast du bereits getrunken?”, hakte dieser nach und Tristan musste ernsthaft überlegen. “Mehr als ich sollte”, war die kurze Antwort. Er hatte wirklich keine Ahnung und mitgezählt hatte er offensichtlich nicht. “Okay, bringen wir dich hier weg, wenn du bei jedem neuen Gespräch nach einem neuen Glas greifst, bist du in einer halben Stunde im Koma.” Seto stützte seinen Fahrer und dieser ging bereitwillig mit ihm mit. Er hatte sowieso keine Lust auf diese Party, also wieso sollte er sich dann nicht verabschieden? Sein Chef schien es ja auch für eine gute Idee zu halten ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)