Painting of Love von Michirukaioh (Haruka&Michiru) ================================================================================ Kapitel 3: Die Versuchung das Verhalten zu ändern ------------------------------------------------- Die Tage vergingen wirklich nicht schnell für mich hier in Italien. Die letzte Woche langweilte ich mich nur noch zu Tode. Michiru hatte ich bis her auch noch nicht wieder gesehen. Dabei wollte ich mich so sehr bei ihr entschuldigen. Als meine Chauffeure kamen, hatte ich mich wieder 'normal' verhalten, was sie wohl abgeschreckt hatte. Ich bereue es noch bis heute. Vielleicht lag es an den Verhalten von mir, dass sie Angst bekommen hatte. Sofort schwur ich mir, dass ich es ändern wollte. Ich musste mein Auftreten verändern! Seufzend erhob ich mich und kurz darauf verließ ich angezogen schon das Zimmer. Dann rief ich noch meine Chauffeure an, da ich nicht in die Stadt laufen wollte. Als ich einstieg, überlegte ich das erste mal, was ich sagen wollte, dass es nicht böse klingt. ,,Äh... G... Guten... Mo... Morgen", sagte ich stotternd und total unsicher. Beide Männer starrten mich sofort entsetzt an. Ja ja, sowas waren sie nicht gewohnt. Ein breites Grinsen schlich sich auf meine Lippen. ,,Öhm... ja... Guten Morgen", sagte Luke etwas geschockt. Dann fuhr er los. Die ganze Fahrt über überlegte ich, welche Wörter ich lieber lassen sollte. Es war sehr ungewohnt für mich. Generell war ich ja nicht wirklich nett zu Personen in meinem Umfeld. Für mich war es sonst nie schlimm gewesen, doch Michiru schien mir wohl die Augen geöffnet zu haben. Es war die letzten Tage erst mir klar geworden, doch jetzt hatte es sich bei mir schon längst in den Kopf gefressen. Als ich aus dem Auto stieg, standen auch schon die Paparazzis vor mir. Seufzend stöhnte ich aus, doch ein Glück war Luke da. Er spielte nicht nur Chauffeur für mich, sondern in manchen Situationen wie diese auch meinen Bodygurad. Den Rest meiner Bodyguards hatte ich in Hotel oder sogar in Japan gelassen. Schnellen Weges wurde ich wegbegeitet und schon schnell hatten wir sie ab. Nach einigen Minuten hatte ich mich dann von ihnen wieder verabschiedet. Doch wieder hatte sich mein schlechtes Verhalten durchgesetzt. Schon jetzt wollte ich aufgeben mit dem Scheiß. Es war doch bloß ein Mädchen! Ich lief weiter unter einer alten Brücke entlang. Hinter Gebüschen konnte ich eine Art Übernachtungslager erkennen. Es war recht klein und wirklich sehr einfach gehalten. Für mich wäre es nichts gewesen. Irgendwie war ich neugierig. Leise schlich ich mich an dem Ding an. Als ich angekommen war, klappte mir die Kinnlade nach unten. Es war total herunter gekommen. Zwischen vielen Geäst fand ich außerdem noch ein Zelt vor. Auch da schlunzte ich kurz hinein. Hier blieb mir das Herz stehen. Wundervolle Leinwände mit wundervollen Zeichnungen darauf bekam ich zu sehen. Es war atemberaubend, aber bestimmt das Gut eines Diebes. Jedoch kamen mir die Bilder auch nicht bekannt vor. Unter anderem fand ich auch noch Zeichenurtensilien und anderes Zeug vor. Hier musste auf jeden Fall jemand leben! In einer Ecke lagen einige Decken übereinder, wo die Person bestimmt schlief. Gegenüber war ein Reisekoffer und anderen Urlaubskram. 》Ob hier ein Dieb wohnt?《, fragte ich mich. ,,Gehen sie bitte raus da. Ich besitze nichts zum Stehlen", ertönte eine Stimme hinter mir außerhalb des Zeltes. Mir schien das Herz zu gefrieren. Doch es war eine wirklich warme Stimme, die da gesprochen hatte. Mir kam sie sogar recht bekannst vor und dann war es auch noch Japanisch, was diese Person benutzt hatte. ,,Michiru?", fragte ich einfach, ohne zu wissen, wer das war. Ich kam heraus und tatsächlich stand vor mir die wundervolle Künstlerin. ,,Haruka? Wieso hast du sowas nötig?", fragte sie mich etwas wutig. Ich schieb wohl fast unmächtig zu werden. Ich hatte sie tatsächlich gefunden! ,,Äh... nein.... aber du hattest mir gesagt, wo du wohnst... deswegen habe ich gedacht du bist hier", log ich murmelnd. Ich hatte seit Anfang an nicht das Bedürfnis gehabt, zu klauen! ,,Ah....", wurde mein Gegenüber nun leiser. ,,Ich ahm.... also ich habe dich ohnehin gesucht", sagte ich nun ganz erlich. Und wider fiel mir mein tolles Benehmen auf. Bei ihr war ich zahm wie ein Reih und bei allen anderen das größte Arschloch überhaupt. ,,Du hast mich gesucht? Aber warum? Ich hoffe doch, dass du da nicht im Park nach mir gesucht hast", lächelte sie. Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken, doch Michiru schien wohl nicht so begeistert davon zu sein. Außerdem war ihr Blick betrübt und ihre Augen leuchteten auch nicht mehr so wie damals. ,,Doch. Da war ich auch.... Ich wollte mit dir reden, Michiru", war meine Erklärung dafür. ,,Ich bin schon seit einigen Tagen nicht mehr dort, tut mir leid", entschuldigte sie sich bei mir. ,,Nein nein! Alles gut! Ich.... möchte mich eher bei dir entschuldigen", begann ich gleich zu sprechen. Es mochte etwas sehr schnell kommen, doch ich wollte es so zeitig wie möglich raus haben. ,,Wieso das denn? Hast du irgendwas angestellt?" ,,Nein, ich möchte dir kurz was erzählen. Hast du Zeit?" ,,Ja, klar" ,,Gut.... Also... mein Verhalten letztens war wirklich nicht okay.... jedoch... ist das ganz normal bei mir. Ich hoffe, ich habe dir keine Angst gemacht", erklärte ich. ,,Wieso? Ich versteh jetzt nicht. Wieso erzählst du mir das?" ,,Ich habe mich scheiße Verhalten" ,,Und so bist du generell?" ,,Ja" ,,Oha! Du meinst, dass diese Ausdrücke ganz normal sein sollen?!" Ihre Stimme klang verwundert, schon etwas abfällig sogar. ,,Ja" ,,Warum erzählst du mir das?" Kurz sammelte ich meine Gedanken. Natürlich hatte ich mir nicht überlegt, was ich ihr sagen sollte. Mein Auftreten hier war bestimmt jetzt voll komisch. ,,Ok... noch mal von vorne.... Ich.... also.... Du gehst mir nicht mehr aus den Kopf.... Ich... Ich würde gern mehr Zeit mit dir verbringen", gestand ich. Ob das nun 100%ig stimmte, wusste ich nicht genau. Ich sagte es einfach, denn ich wollte ihr helfen. Schließlich lebte sie nicht umsonst hier. ,,Ich denke mit jemand anderen hättest du bestimmt mehr Spaß. Aber warum nicht", lächelte Michiru mich lieblich an. Mein Gesicht wurde schon wieder ganz warm und die Röte stieg mir ins Gesicht. ,,Ähm... darf ich wissen, warum du hier lebst?", fragte ich ganz vorsichtig. ,,Hach... gut, aber dann posaun das nicht raus", bat die Künstlerin mich, woraufhin sie ein Nicken zur Antwort bekam, ,,Ich lebe eigentlich in Tokio. Ich bin vor ungefähr 7 Monaten vor her gekommen, um Urlaub zu machen. Es lief alles total gut, doch am vorletzten Tag wurde ich überfallen. Mein Geld wurde geklaut und alles drin und dran. Ich bin zur Polizei gegangen und die haben sich auch drum gekümmert, aber auch nach 2 Tagen war nichts passiert. Mein Hotel beschloss mir noch 2 Tage zu geben. Doch auch dann geschah nichts und ich wurde rausgeworfen. Einen Flug nach Tokio wollte man mir nicht bezahlen und mein Geld war vollkommen weg. Deswegen lebe ich hier. Mit dem Malen versuche ich dann irgendwann ein Flugticket zu zahlen", erzählte sie. ,,Du hättest dich doch auch wo anders beschweren können!" ,,Auf die Idee bin ich auch gekommen, aber man wollte mir nicht einen ¥ zahlen. Geld abheben konnte ich auch nicht, da ja mein Portmonaie gestohlen wurde" Michirus Geschichte berührte mich. Es muss schlimm sein, wenn man seine Familie nicht sehen kann, ohne dass diese wissen, was mit dir eigentlich los ist. ,,Das muss ja schlimm sein" Das Erschrockene konnte man bestimmt aus meiner Stimme hören. ,,Ja, das ist es auch" ,,Also ich hab mal vor paar Tagen deinen Namen gegoogelt. Du wurdest in Japan als vermisst gemeldet" ,,Was?! Ist das den ihr Ernst?!", meckerte Michiru sofort. Ihre Empörung konnte ich nach vollziehen. Man musste sich wenigstens irgendwie gesagt haben, dass es ihr gut ging. ,,Warst du hier alleine im Urlaub?" ,,Ja" Kurz überlegte ich. Michiru musste auf jeden Fall wieder nach Japan. Hier wohnen konnte sie nicht länger. So ein zartes Wesen wie sie hatte das nicht verdient! Aber mitnehmen konnte ich sie doch auch nicht. 》Nein, das ist sogar eine gute Idee!《, fiel mir plötzlich auf. Grinsend blickte ich sie an. ,,Ich würde dir gerne helfen. Wie wär's, wenn du erst mal zu mitkommst und ich dir das Flugticket zahle?", schlug ich eindrucksvoll vor. Meine Stimme klang glücklich. Ich hoffte, dass Michiru diese Idee genauso toll fand, wie ich.Die Künstlerin vor mir errötete bis zum letzten Geht-nicht-mehr. Aus einer zarten rosanen Fabe wurde ein tiefes Rot. Ihr schien es sogar etwas peinlich zu sein. ,,Ich denke es wäre besser, als hier zu leben", fügte meine Stimme noch hinzu. Noch immer kam aus dem Munde des wundervollen Engels kein Wort. Anscheinend überlegte sie, was genau sie sagen sollte. Viel Licht war sie sich auch noch unschlüssig, ob sie überhaupt mitkommen sollte. 》Also ich würde so ein Angebot nicht abschlagen. Immerhin kommst sie doch dann wieder zu ihrer Familie《, dachte ich währenddessen. ,,Na gut, aber ich zahle dir jeden ¥ wieder zurück. Ich möchte nicht in Schulden stehen", meinte diese nun endlich, jedoch in einem ernsten Ton. ,,Wenn du das unbedingt machen musst. Ich hab das Geld, dir das zu zahlen. Also wenn du nicht in den Verhältnissen bist-", ich wollte eigentlich weiter sprechen, doch Michiru unterbrach mich. ,,Vergiss dass. Ich habe genug Geld. Aber im Moment halt nicht" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)