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One Light in the Darkness

Überraschungen kommen selten allein...
von

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Eine unerwartete Begegnung

"Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Zuhörer! Auch heute scheint die Sonne wieder und beglückt uns mit 34 Grad - also packt die Badehosen ein, fahrt zum Strand, schwingt euch auf eure Surfbretter und denkt an mich!", schallte es aus Louisas Radiowecker. Louisa knurrte, drehte sich um und sah auf die Uhrzeit. Es war gerade mal halb acht. Und das an einem Samstag. Sie taxierte den Wecker mit einem bitterbösen Blick, verwünschte den übermotivierten Radiomoderator und wollte sich schon wieder umdrehen als es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Oder um ganz genau zu sein: Ihr fiel wieder ein, warum ihr Wecker sie jetzt schon aus dem Schlaf riss. Sie hatte versprochen heute bei dem Event von der "Bakery Starlife" mitzuhelfen.

"Merde!", Louisa fluchte und schälte sich aus der Decke. Dann aber musste sie doch grinsen. Wenn ihre Mutter, gehört hätte wie sie auf französisch fluchte, hätte sie mit Sicherheit Ärger bekommen. Aber fluchen ließ es sich nun einmal am besten in der Sprache in der man am sichersten war. Louisa hatte mehrere Sprachen zur Auswahl aber Deutsch taugte nicht wirklich zum fluchen, in Englisch fielen ihr gerade keine Schimpfwörter ein also musste französisch, die Sprache ihrer Mutter, herhalten.
 

Überhaupt war ihre Familie, was Sprachen anging, schon etwas besonderes. Das fand jedenfalls Louisa. Ihr Vater war Deutscher und ihre Mutter Französin. Beide hatten sich während ihres Studiums kennengelernt und verliebt. Das besondere war jedoch nicht das sondern ihr Familienname. Ihr Vater hieß Paul. Paul Vogelsang. Das jedoch war nicht alles. Denn passenderweise war er auch noch Gesangslehrer und hatte hier in New York, wohin sie vor sieben Jahren ausgewandert waren, eine Gesangsschule gegründet. Die Gesangsschule trug natürlich auch den Namen Vogelsang. Oder um ganz genau zu sein hieß sie "School for Singing Arts Vogelsang" . Louisa verzog das Gesicht. Irgendwie war es seit sie hier lebten also dazu gekommen dass sie statt zweisprachig sogar dreisprachig aufgewachsen war. Immerhin musste sie Englisch im Alltag sprechen. Zuhause mit ihren Eltern pendelte sie dann immer zwischen Deutsch und Französisch hin und her. Und nebenbei brachte sie sich seit zwei Jahren noch koreanisch bei.
 

Louisa seufzte, torkelte zum Kleiderschrank. Nach kurzem überlegen und weil es schließlich um ein Event ging holte sie ihr Lieblingsshirt, ein gelbes Top mit der Aufschrift "Life is nice" und einen weißen Rock, der bis an ihre Knie reichte, sowie noch Unterwäsche heraus. Damit ging sie ins Bad, wo sie sich umzog. Als sie endlich startklar war, schlüpfte sie nur noch schnell in ihre Sandalen. Dann lief sie mit ihrer Handtasche in den Hof wo ihr Fahrrad stand und machte sich auf den Weg zur "Bakery Starlife" wo sie jobbte.
 

"Lucy! Du bist spät dran!", begrüßte sie auch gleich ihre beste Freundin Susan, und gleichzeitig die Tochter ihres Chefs, als Louisa sich beinahe atemlos von ihrem Fahrrad schwang.

"Sorry!", entschuldigte Louisa sich zerknirscht. "War echt keine Absicht. Es war einfach..."

"Nicht schlimm. Komm erst mal rein. Zum Glück ist ja noch nicht so ganz viel los", Susan zwinkerte ihrer Freundin zu "auch wenn man das denken könnte bei dem Verhalten meines Vaters"

"Ich schließ nur noch schnell mein Rad ab"

"Alles klar", meinte Susan und verschwand wieder nach drinnen.

Louisa seufzte. "Na das kann ja heiter werden. Wahrscheinlich wird heute richtig viel los sein, wenn man das Wetter bedenkt", murmelte sie vor sich hin, während sie ihr Rad abschloss.
 

****
 

"Wir haben uns ganz sicher verlaufen! Ich wette mit dir, dass wir vorhin schon einmal waren und...", Sehun wollte noch mehr sagen, doch Chanyeol unterbrach ihn mit einer harschen Geste, während er weiterhin auf das Navi seines Smartphones starrte.

"Sei still. Ich versuche mich hier zu konzentrieren"

Baekhyun grinste. "Denkst du etwa, dass das Navi besser funktioniert wenn du es mit bösen Blicken traktierst?"

Chanyeol ignorierte ihn. "Ich verstehe das wirklich nicht. Ich bin mir sicher, dass ich alles richtig eingegeben habe..."

"Wie wäre es wenn wir Suho anrufen?", schlug Sehun schließlich seufzend vor.

"Hat dein Handy Akku?", fragte Chanyeol.

"Knapp fünf Prozent. Wie sieht es bei dir aus Baekhyun?"

"Hundert Prozent - allerdings liegt es im Hotel", antwortete dieser. "Hey, was sollen diese Blicke? Ihr habt gesagt ihr nehmt eure Handys mit!"

"Ich verstehe das echt nicht. In New York gibt es doch nicht so etwas wie Funklöcher, oder?", fragte Chanyeol und schielte besorgt auf die zwei Balken und die Akkuanzeige seines Handy. "Fünfzehn Prozent...", es klang resigniert.

"Na das ist immerhin mehr als bei Sehun", erneut grinste Baekhyun. "Also rufen wir jetzt Suho an?"

"Das bringt jetzt wahrscheinlich nichts mehr. Hast du mal auf die Uhr gesehen? Unser Dreh geht in einer halben Stunde los. Die sind bestimmt gerade beim Hotel los gefahren..."

"Na großartig...!", Sehun stöhnte auf.

"Wie wäre es wenn wir jemand fragen?", schlug Baekhyun schließlich vor. "Ich habe nämlich echt keine Lust keine Lust weiter hier tatenlos herum zu stehen"

"Und du denkst dein Englisch ist gut genug?", warf Sehun ein.

"Na ja, schlechter als das von dir ist es auf keinen Fall", Baekhyun verzog das Gesicht.

"Was soll dass denn wieder heißen?"

"Darüber müssen wir doch jetzt wirklich nicht streiten. Zur Not machen wir uns einfach mit Händen und Füßen verständlich"

"Nun gut. Und wo sollen wir fragen?"

Baekhyun sah sich um. "Wie wäre es mit dort?" , er deutete auf einen Laden mit der Aufschrift "Bakery Starlife"

"Gute Idee. Nervennahrung könnte ich jetzt wirklich gut vertragen", meinte Chanyeol.
 

****
 

"Susan, ich mach mal kurz Pause!", rief Louisa, nachdem sie ihren letzten Kunden bediente, nach hinten in die Backstube.

"Aber sei in einer halben Stunde wieder da!", schallte es zurück.

"Ja klar. Ich setz mich nur kurz raus", stellte Louisa klar.

"Na dann ist ja alles gut"
 

Louisa zapfte sich ein Bubbletea, griff nach ihrem Rucksack und kramte ihr Koreanisch Lehrbuch heraus. Dann setzte sich damit und einem Kugelschreiber und dem Bubbletea bewaffnet nach draußen an einen der Tische und machte sich an die ersten Aufgaben. So vertieft war sie, dass es ihr erst gar nicht auffiel dass sie angesprochen wurde. Erst als man ihr vorsichtig auf die Schulter tippte zuckte sie zusammen und drehte sich um.
 

"Ähm... Entschuldigung", ein Junge mit zerzaustem Haar und erstaunlich abstehenden Ohren blickte Louisa an.

"Ja?"

"Wir haben uns verlaufen... und äh könntest du uns vielleicht sagen wo wir hin gehen müssen?"

Louisa runzelte die Stirn. "Wenn ihr nicht wisst wo ihr hin wollt, kann ich euch wohl kaum helfen"
 

****
 

"Und was sagt sie?", erkundigte sich Sehun bei Chanyeol.

Der zuckte mit den Schultern. "Ich glaube sie weiß auch nicht wo wir sind und wie wir zurück kommen"

"Dann frage sie doch einfach nach einem Telefon", schlug Sehun vor.

"Okay...", meinte Chanyeol, doch Baekhyun war schneller.

Er blickte das Mädchen vor ihnen freundlich an. "Entschuldige, aber kannst du uns vielleicht helfen? Wir haben uns verlaufen und unser Navi funktioniert nicht und unsere Handys haben kaum Akku", sehr zu dem Erstaunen seiner Freunde machte Baekhyun sich nicht die Mühe auch nur ein Wort Englisch zu sprechen.

Vermutlich hätte Baekhyun das alles auch gar nicht mit seinem Englischwortschatz sagen können, überlegte Chanyeol.
 

Einen Moment herrschte Schweigen, dann aber lächelte das Mädchen freundlich. "Ihr habt euch verlaufen? Wo müsst ihr denn hin?", wollte sie dann auf koreanisch wissen.

Baekhyun strahlte sie an und nannte ihr den Ort.

"Oh, da seid ihr hier aber wirklich ganz falsch", meinte sie erstaunt.

"Ganz falsch? Wieso das denn?", fragte Sehun, der immer noch mehr als erstaunt war.

Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung wieso. Auf jeden Fall, sind es von hier aus, gute zwanzig Minuten zu Fuß.

"Aha", Chanyeol fühlte sich immer noch ein wenig überfordert.

Baekhyun ergriff erneut das Wort. "Ich will nicht unhöflich sein, doch könnten wir vielleicht mal telefonieren? Es wäre auch wirklich nur ganz kurz"

"Klar", das Mädchen griff in ihre Hosentasche und reichte ihm ihr Handy.

Ein bisschen zu sorglos, wie Baekhyun fand. "Danke", meinte er trotzdem.

"Kein Problem, ich helfe gern", noch immer lächelte sie.
 

****
 

"Wo bleiben die drei nur wieder? Die kommen doch sonst nie zu spät!", fragte Suho, der schon seit einer ganzen Weile unruhig im Kreis herum lief.

"Hyung, würdest du bitte damit aufhören?", bat Chen ihn.

"Ja bitte", kam es auch von Xiumin alias Minseok, der ganz in der Nähe stand "die haben sich sicher nur verlaufen..."

"Nur verlaufen?", echote Suho. "Wisst ihr beiden wie groß New York ist? Die Einwohnerzahl liegt bei zirka 8,5 Millionen und das Englisch der drei ist nun wirklich nicht gerade das allerbeste"

"Stimmt", stimmte Chen Suho zu und grinste Xiumin verstohlen zu.

Dieser wollte noch etwas hinzufügen, doch genau in diesem Augenblick klingelte Suhos Handy.
 

"Ja?", Suhos Augen weiteten sich für einen Augenblick, nachdem er den Anruf entgegennahm. "Ach du meine Güte, was für ein Glück! Gut, dann also bis in zwanzig Minuten", damit legte er auf. "Das war Baekhyun, er sagt sie sind in zirka zwanzig Minuten da"

"Na dann ist ja alles gut", meinte Chen zufrieden.



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