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One Light in the Darkness

Überraschungen kommen selten allein...
von

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Eine unerwartete Begegnung

"Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Zuhörer! Auch heute scheint die Sonne wieder und beglückt uns mit 34 Grad - also packt die Badehosen ein, fahrt zum Strand, schwingt euch auf eure Surfbretter und denkt an mich!", schallte es aus Louisas Radiowecker. Louisa knurrte, drehte sich um und sah auf die Uhrzeit. Es war gerade mal halb acht. Und das an einem Samstag. Sie taxierte den Wecker mit einem bitterbösen Blick, verwünschte den übermotivierten Radiomoderator und wollte sich schon wieder umdrehen als es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Oder um ganz genau zu sein: Ihr fiel wieder ein, warum ihr Wecker sie jetzt schon aus dem Schlaf riss. Sie hatte versprochen heute bei dem Event von der "Bakery Starlife" mitzuhelfen.

"Merde!", Louisa fluchte und schälte sich aus der Decke. Dann aber musste sie doch grinsen. Wenn ihre Mutter, gehört hätte wie sie auf französisch fluchte, hätte sie mit Sicherheit Ärger bekommen. Aber fluchen ließ es sich nun einmal am besten in der Sprache in der man am sichersten war. Louisa hatte mehrere Sprachen zur Auswahl aber Deutsch taugte nicht wirklich zum fluchen, in Englisch fielen ihr gerade keine Schimpfwörter ein also musste französisch, die Sprache ihrer Mutter, herhalten.
 

Überhaupt war ihre Familie, was Sprachen anging, schon etwas besonderes. Das fand jedenfalls Louisa. Ihr Vater war Deutscher und ihre Mutter Französin. Beide hatten sich während ihres Studiums kennengelernt und verliebt. Das besondere war jedoch nicht das sondern ihr Familienname. Ihr Vater hieß Paul. Paul Vogelsang. Das jedoch war nicht alles. Denn passenderweise war er auch noch Gesangslehrer und hatte hier in New York, wohin sie vor sieben Jahren ausgewandert waren, eine Gesangsschule gegründet. Die Gesangsschule trug natürlich auch den Namen Vogelsang. Oder um ganz genau zu sein hieß sie "School for Singing Arts Vogelsang" . Louisa verzog das Gesicht. Irgendwie war es seit sie hier lebten also dazu gekommen dass sie statt zweisprachig sogar dreisprachig aufgewachsen war. Immerhin musste sie Englisch im Alltag sprechen. Zuhause mit ihren Eltern pendelte sie dann immer zwischen Deutsch und Französisch hin und her. Und nebenbei brachte sie sich seit zwei Jahren noch koreanisch bei.
 

Louisa seufzte, torkelte zum Kleiderschrank. Nach kurzem überlegen und weil es schließlich um ein Event ging holte sie ihr Lieblingsshirt, ein gelbes Top mit der Aufschrift "Life is nice" und einen weißen Rock, der bis an ihre Knie reichte, sowie noch Unterwäsche heraus. Damit ging sie ins Bad, wo sie sich umzog. Als sie endlich startklar war, schlüpfte sie nur noch schnell in ihre Sandalen. Dann lief sie mit ihrer Handtasche in den Hof wo ihr Fahrrad stand und machte sich auf den Weg zur "Bakery Starlife" wo sie jobbte.
 

"Lucy! Du bist spät dran!", begrüßte sie auch gleich ihre beste Freundin Susan, und gleichzeitig die Tochter ihres Chefs, als Louisa sich beinahe atemlos von ihrem Fahrrad schwang.

"Sorry!", entschuldigte Louisa sich zerknirscht. "War echt keine Absicht. Es war einfach..."

"Nicht schlimm. Komm erst mal rein. Zum Glück ist ja noch nicht so ganz viel los", Susan zwinkerte ihrer Freundin zu "auch wenn man das denken könnte bei dem Verhalten meines Vaters"

"Ich schließ nur noch schnell mein Rad ab"

"Alles klar", meinte Susan und verschwand wieder nach drinnen.

Louisa seufzte. "Na das kann ja heiter werden. Wahrscheinlich wird heute richtig viel los sein, wenn man das Wetter bedenkt", murmelte sie vor sich hin, während sie ihr Rad abschloss.
 

****
 

"Wir haben uns ganz sicher verlaufen! Ich wette mit dir, dass wir vorhin schon einmal waren und...", Sehun wollte noch mehr sagen, doch Chanyeol unterbrach ihn mit einer harschen Geste, während er weiterhin auf das Navi seines Smartphones starrte.

"Sei still. Ich versuche mich hier zu konzentrieren"

Baekhyun grinste. "Denkst du etwa, dass das Navi besser funktioniert wenn du es mit bösen Blicken traktierst?"

Chanyeol ignorierte ihn. "Ich verstehe das wirklich nicht. Ich bin mir sicher, dass ich alles richtig eingegeben habe..."

"Wie wäre es wenn wir Suho anrufen?", schlug Sehun schließlich seufzend vor.

"Hat dein Handy Akku?", fragte Chanyeol.

"Knapp fünf Prozent. Wie sieht es bei dir aus Baekhyun?"

"Hundert Prozent - allerdings liegt es im Hotel", antwortete dieser. "Hey, was sollen diese Blicke? Ihr habt gesagt ihr nehmt eure Handys mit!"

"Ich verstehe das echt nicht. In New York gibt es doch nicht so etwas wie Funklöcher, oder?", fragte Chanyeol und schielte besorgt auf die zwei Balken und die Akkuanzeige seines Handy. "Fünfzehn Prozent...", es klang resigniert.

"Na das ist immerhin mehr als bei Sehun", erneut grinste Baekhyun. "Also rufen wir jetzt Suho an?"

"Das bringt jetzt wahrscheinlich nichts mehr. Hast du mal auf die Uhr gesehen? Unser Dreh geht in einer halben Stunde los. Die sind bestimmt gerade beim Hotel los gefahren..."

"Na großartig...!", Sehun stöhnte auf.

"Wie wäre es wenn wir jemand fragen?", schlug Baekhyun schließlich vor. "Ich habe nämlich echt keine Lust keine Lust weiter hier tatenlos herum zu stehen"

"Und du denkst dein Englisch ist gut genug?", warf Sehun ein.

"Na ja, schlechter als das von dir ist es auf keinen Fall", Baekhyun verzog das Gesicht.

"Was soll dass denn wieder heißen?"

"Darüber müssen wir doch jetzt wirklich nicht streiten. Zur Not machen wir uns einfach mit Händen und Füßen verständlich"

"Nun gut. Und wo sollen wir fragen?"

Baekhyun sah sich um. "Wie wäre es mit dort?" , er deutete auf einen Laden mit der Aufschrift "Bakery Starlife"

"Gute Idee. Nervennahrung könnte ich jetzt wirklich gut vertragen", meinte Chanyeol.
 

****
 

"Susan, ich mach mal kurz Pause!", rief Louisa, nachdem sie ihren letzten Kunden bediente, nach hinten in die Backstube.

"Aber sei in einer halben Stunde wieder da!", schallte es zurück.

"Ja klar. Ich setz mich nur kurz raus", stellte Louisa klar.

"Na dann ist ja alles gut"
 

Louisa zapfte sich ein Bubbletea, griff nach ihrem Rucksack und kramte ihr Koreanisch Lehrbuch heraus. Dann setzte sich damit und einem Kugelschreiber und dem Bubbletea bewaffnet nach draußen an einen der Tische und machte sich an die ersten Aufgaben. So vertieft war sie, dass es ihr erst gar nicht auffiel dass sie angesprochen wurde. Erst als man ihr vorsichtig auf die Schulter tippte zuckte sie zusammen und drehte sich um.
 

"Ähm... Entschuldigung", ein Junge mit zerzaustem Haar und erstaunlich abstehenden Ohren blickte Louisa an.

"Ja?"

"Wir haben uns verlaufen... und äh könntest du uns vielleicht sagen wo wir hin gehen müssen?"

Louisa runzelte die Stirn. "Wenn ihr nicht wisst wo ihr hin wollt, kann ich euch wohl kaum helfen"
 

****
 

"Und was sagt sie?", erkundigte sich Sehun bei Chanyeol.

Der zuckte mit den Schultern. "Ich glaube sie weiß auch nicht wo wir sind und wie wir zurück kommen"

"Dann frage sie doch einfach nach einem Telefon", schlug Sehun vor.

"Okay...", meinte Chanyeol, doch Baekhyun war schneller.

Er blickte das Mädchen vor ihnen freundlich an. "Entschuldige, aber kannst du uns vielleicht helfen? Wir haben uns verlaufen und unser Navi funktioniert nicht und unsere Handys haben kaum Akku", sehr zu dem Erstaunen seiner Freunde machte Baekhyun sich nicht die Mühe auch nur ein Wort Englisch zu sprechen.

Vermutlich hätte Baekhyun das alles auch gar nicht mit seinem Englischwortschatz sagen können, überlegte Chanyeol.
 

Einen Moment herrschte Schweigen, dann aber lächelte das Mädchen freundlich. "Ihr habt euch verlaufen? Wo müsst ihr denn hin?", wollte sie dann auf koreanisch wissen.

Baekhyun strahlte sie an und nannte ihr den Ort.

"Oh, da seid ihr hier aber wirklich ganz falsch", meinte sie erstaunt.

"Ganz falsch? Wieso das denn?", fragte Sehun, der immer noch mehr als erstaunt war.

Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung wieso. Auf jeden Fall, sind es von hier aus, gute zwanzig Minuten zu Fuß.

"Aha", Chanyeol fühlte sich immer noch ein wenig überfordert.

Baekhyun ergriff erneut das Wort. "Ich will nicht unhöflich sein, doch könnten wir vielleicht mal telefonieren? Es wäre auch wirklich nur ganz kurz"

"Klar", das Mädchen griff in ihre Hosentasche und reichte ihm ihr Handy.

Ein bisschen zu sorglos, wie Baekhyun fand. "Danke", meinte er trotzdem.

"Kein Problem, ich helfe gern", noch immer lächelte sie.
 

****
 

"Wo bleiben die drei nur wieder? Die kommen doch sonst nie zu spät!", fragte Suho, der schon seit einer ganzen Weile unruhig im Kreis herum lief.

"Hyung, würdest du bitte damit aufhören?", bat Chen ihn.

"Ja bitte", kam es auch von Xiumin alias Minseok, der ganz in der Nähe stand "die haben sich sicher nur verlaufen..."

"Nur verlaufen?", echote Suho. "Wisst ihr beiden wie groß New York ist? Die Einwohnerzahl liegt bei zirka 8,5 Millionen und das Englisch der drei ist nun wirklich nicht gerade das allerbeste"

"Stimmt", stimmte Chen Suho zu und grinste Xiumin verstohlen zu.

Dieser wollte noch etwas hinzufügen, doch genau in diesem Augenblick klingelte Suhos Handy.
 

"Ja?", Suhos Augen weiteten sich für einen Augenblick, nachdem er den Anruf entgegennahm. "Ach du meine Güte, was für ein Glück! Gut, dann also bis in zwanzig Minuten", damit legte er auf. "Das war Baekhyun, er sagt sie sind in zirka zwanzig Minuten da"

"Na dann ist ja alles gut", meinte Chen zufrieden.

Erklärungen und Entschuldigungen I

"Entschuldigung, dass wir so spät sind es kommt sicher nicht wieder vor!", entschuldigte Sehun sich, bevor Chanyeol oder Baekhyun auch nur ein Wort sagen konnten, als sie endlich bei den anderen eintrafen.

Suho verzog das Gesicht. "Na ja, zum Glück habt ihr es ja doch irgendwie geschafft hierher zu kommen. Und über das irgendwie werden wir uns definitiv nachher noch unterhalten müssen"

Chanyeol unterdrückte gerade noch rechtzeitig einen Seufzer und wechselte dann einen Blick mit Baekhyun. Der aber zuckte nur mit den Schultern.
 

"Wie habt ihr es denn jetzt eigentlich geschafft hier her zu kommen?", erkundigte Xiumin sich während einer Pause, die sie nach zwei Stunden Shooting endlich machten.

"Das würde mich allerdings auch interessieren!", mischte sich Chen ein.

Chanyeol runzelte die Stirn. "Hat Suho nichts gesagt?"

Xiumin schüttelte den Kopf. "Kein Wort"

"Das was uns passiert ist, nennt man wohl mehr Glück als Verstand haben", meinte Sehun.

"Wieso mehr Glück als Verstand? Wir hatten einfach Pech dass...", setzte Chanyeol an. Wurde jedoch unterbrochen.

Chen sah Sehun und Chanyeol irritiert an. "Was hattet ihr denn jetzt? Pech oder Glück?"

"Ein bisschen von beidem würde ich sagen", sagte Baekhyun, der bisher nur zugehört hatte. "Nachdem Chanyeols Navi uns in die Irre geführt hat haben wir jemanden getroffen, der koreanisch spricht"

"Was? Echt jetzt? Nicht zu glauben!", entfuhr es Chen verblüfft.

Chanyeol nickte. "Ja, ich gebe zu wir können echt von Glück reden sie getroffen zu haben", gab er zu.

"Sie? Es handelt sich bei diesem Jemand um ein Mädchen?", auch Xiumin konnte sein Erstaunen nicht länger verbergen.

Abermals nickte Chanyeol. "Ja allerdings", bestätigte er und sah dann Baekhyun an. "Wobei ich immer noch verwundert darüber bin, dass sie koreanisch spricht"

"Wieso das denn?", Baekhyun erwiderte Chanyeols Blick. "Habt ihr beide nicht das Lehrbuch, das auf dem Tisch lag gesehen?", er räusperte sich. "Ich persönlich war vielmehr, und bin es immer noch, überrascht dass sie uns nicht erkannt hat"

"Moment!", stoppte Chen Baekhyuns Redefluss, der sicher noch weitergegangen wäre "soll das heißen sie hatte keine Ahnung wer ihr seid? Sie war absolut keine EXO-L?"

"Absolut nicht", warf Sehun ein. Dann nickte er Baekhyun zu. "Stimmt, du hast Recht da lag eine Art Lehrbuch auf dem Tisch vor ihr..."

"Und wie ist ihr Name?", wollte Xiumin wissen.

"Woher sollen wir das denn wissen?"

"Weil ihr mit ihr geredet habt?"

"Nun ja, das meiste hat ja Baekhyun mit ihr gesprochen. Aber um ihren Namen ging es nicht einmal"

"Aber dafür haben wir ihre Handynummer!", meinte Baekhyun.

Seine Freunde sahen ihn verwundert an. "Wie das denn?"

"Na wir haben doch von ihrem Handy aus Suho angerufen", erinnerte Baekhyun. "Es sei denn Suho hat die Nummer gelöscht oder sie wird als unterdrückt angezeigt"
 

****
 

Inzwischen, etwas mehr als zwei Stunden später, war die "Bakery Starlife" berstend voll und es gab jede Menge zu tun. Insbesondere weil Susan mit ihrem Vater hinten in der Backstube war und sie als einzige vorne im Laden. Wenigstens für den Tag heute hätte Susans Vater sich mal noch eine weitere Aushilfe suchen können, dachte Louisa während sie einem Kunden gerade eine Tüte reichte. Louisa lächelte freundlich. "Lassen Sie es sich schmecken"

Der Kunde nickte ihr zu und verließ dann den Laden.
 

Louisa seufzte und sah auf die Uhr. Es war gerade mal kurz vor halb elf. Das hieß sie hatte noch zirka vier Stunden zu arbeiten. Heute vielleicht noch ein wenig länger. Warum musste sich ihr Chef auch gerade so einen Tag wie heute aussuchen um seine neuesten Kreationen zu präsentieren? 34 Grad und dann noch Samstag waren, zumindest ihrer Meinung nach, alles andere als gut geeignet dafür. Ihr Chef sah das natürlich nicht so. Warum genau, danach würde Louisa ihn aber ganz sicher nicht fragen. Susan hatte ihr davon bereits vor ein paar Tagen abgeraten. Daher würde Louisa sich auch an diesen Rat halten. Dennoch musste Louisa zugeben: Die Gebäckkreationen, die es seit heute gab und deren Rezept geheim war, sahen wirklich mehr als verlockend aus. Vielleicht würde sie sich nachher bevor sie nach Hause fuhr auch ein, zwei kaufen. Vielleicht.
 

****
 

"Und ihr drei seid euch wirklich ganz sicher, dass sie keine EXO-L ist?", Suho sah Baekhyun, Chanyeol und Sehun ernst an, nachdem sie sich endlich wieder im Hotel, im Moment im Zimmer ihres Leaders, befanden.

"Wäre sie eine gewesen, wären wir vermutlich nicht nur zwanzig Minuten zu spät", meinte Chanyeol.

"Es war geradezu irritierend", stimmte Sehun zu. "Ich meine wenigstens unsere Gesichter hätte sie doch erkennen müssen. Immerhin hängen hier überall Plakate von uns"
 

Genau in diesem Moment ging die Zimmertür auf und Chen und Xiumin traten ein. "Sie hatte tatsächlich keine Ahnung?", Chen konnte nicht anders als lachen.

"Wer hatte keine Ahnung von was?", erneut ging die Tür auf und herein trat Lay, gefolgt von Tao, Kris und Luhan. Kurz darauf standen auch D.O und Kai im Raum.
 

"Seit wann seid ihr denn hier?", überrascht sah Suho Lay, Kris, Luhan, D.O und Kai an. Denn eigentlich war geplant gewesen, dass die fünf erst am frühen Morgen des nächsten Tages eintreffen sollten.

"Seit ungefähr einer Stunde", antwortete D.O nach einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr.

"Ja, kommt hin", stimmte Kai zu. "Und ihr hattet wohl heute einen recht chaotischen Tag?"

"Das scheint ja inzwischen jeder hier zu wissen", Suho seufzte.

"Xiumin und Chen haben ein bisschen was erzählt. Aber nicht alles"

"Aber wir würden gern alles wissen", kam es daraufhin von Tao ohne Umschweife. "Also wer hatte keine Ahnung von was?", griff er Lays Frage noch einmal auf.
 

"Im Ernst? Sie wusste nicht wer ihr seid?", fragte Tao lachend, nachdem Baekhyun, auf Suhos Bitte hin, noch einmal alles von von Anfang an erzählte.

"Vielleicht ist sie ein Alien", das war natürlich Kris.

"Bestimmt" Tao nickte und ließ sich, immer noch lachend, auf den Boden fallen. "Es kann gar nicht anders sein"

"Warum redet ihr eigentlich die ganze Zeit über sie? Wir werden sie doch sowieso nicht wiedersehen", mischte sich Lay ein.

"Das stimmt allerdings", D.O nickte.

"Aber interessant, um nicht zu sagen verblüffend, ist es trotzdem", meldete sich nun auch Luhan zu Wort und sah zu Xiumin.

Dieser nickte jedoch einfach nur. So langsam war er auch Lays Meinung, nämlich dass man das alles was heute passiert war auf sich beruhen lassen sollte. Schließlich war am Ende ja doch noch alles gut gegangen. Kai schien das ebenfalls ganz ähnlich zu sehen.

"Sollen wir nicht mal so langsam Schluss machen?", fragte dieser nämlich. "Immerhin wird das morgen sicher wieder ein anstrengender Tag"
 

****
 

Kaum war Louisa, nachdem sie fertig war mit arbeiten, wieder zuhause angekommen ging sie sofort auf ihr Zimmer, warf ihre Tasche achtlos auf den Boden und ließ sich auf ihr Bett fallen. So gern sie auch in der "Bakery Starlife" arbeitete - heute war es echt anstrengend gewesen. Wenigstens ist morgen Sonntag, dann kann ich mal noch mal ganz in Ruhe ausschlafen, dachte Louisa und ahnte in diesem Moment noch nicht wie sehr sie sich täuschen sollte.

Ein unerwartetes Wiedersehen

"Susan! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viel Uhr und was für einen Tag wir haben?", fragte Louisa, die im Bett lag und sich quasi noch im Halbschlaf befand, nachdem sie den Anruf auf ihrem Handy, nach dem vergeblichen Versuch das Klingeln zu ignorieren, endlich angenommen hatte.

 "Ungefähr neun Uhr und Sonntag. Warum?", antwortete ihre Freundin fröhlich vom anderen Ende der Leitung.

"Das war eigentlich eine rethorische Frage", Louisa setzte sich auf und gähnte. "Aber wenn du schon antwortest: Was genau hast du an dem Sinn von Sonntag nicht verstanden?"

"Wovon redest du? Du weißt doch, dass wir auch Sonntags geöffnet haben", kam es verständnislos zurück.

Louisa verdrehte die Augen, was Susan zum Glück nicht sehen konnte. "Klar weiß ich das. Ich weiß aber auch, dass ich heute keinen Dienst habe"

"Gut dass du es ansprichst. Genau deshalb rufe ich nämlich an!"
 

****

~Ungefähr eine Stunde zuvor~
 

"Sind alle da?", Suho sah zu allen, die sich rings um ihn herum in seinem Zimmer versammelt hatten. "Ja? Gut"

 "Was ist denn eigentlich los?", nur mit Mühe konnte Kai ein Gähnen hinter einem Räuspern verstecken. Ihm war jedoch mehr als anzusehen, dass er mehr aus dem Bett gefallen, zumindest sprichwörtlich, als aufgestanden war. Seine Haare waren zerzaust und auf einer seiner Wangen war sogar noch ein Abdruck seines Kissens zu sehen. "Ist unser Videodreh nicht erst in drei Stunden?"

 "Ganz genau. Und deshalb habe ich gedacht wir nutzen die Zeit um uns hier mal ein bisschen umzusehen", erklärte Suho.

 "Im Ernst?", nun gähnte Kai doch.

 "Im Ernst", bestätigte Suho.

 "Also ich finde die Idee gut", kam es nun von Xiumin der, wie immer, als erstes aufgestanden und daher schon seit einer ganzen Weile fit war. "Die Stadt zu erkunden ist bestimmt keine schlechte Idee"

 "Und was genau sollen wir uns ansehen?", mischte sich Luhan ein. "Oder gehen wir einfach drauf los?", er blickte Suho an.

 "Wie wäre es erst einmal mit einem Frühstück? Ich jedenfalls habe Hunger", warf Baekhyun ein.

 "Frühstück klingt gut", Lay, der bisher nur zugehört hatte, nickte. "Gibt es irgendwelche Café Empfehlungen wo man sich schön hin setzen kann?"

 "Bestimmt", Chanyeol sah zu Xiumin. Dieser war meist derjenige, der im Handy nach den Sehenswürdigkeiten schaute.

 "Und was machen wir nach dem Frühstück?", erkundigte D.O sich.

 "Shopping!", kam es ohne zu zögern von Sehun.

 "Gute Idee!", Chen nickte. Ebenso Tao.

 "Von mir aus", Kris zuckte mit den Schultern.
 

"Und wie sieht's aus? Gibt es einen Ort wo man gut frühstücken kann?", fragte Suho Xiumin eine halbe Stunde später, als sie sich vor dem Hoteleingang trafen.

 "Ja. Ich glaube ich habe tatsächlich etwas gefunden", Xiumin hielt Suho sein Handy hin. "Es ist zwar kein richtiges Café aber essen kann man dort, soweit ich es verstanden habe, auch. Und es gibt Bubbletea", letzteres sagte er zu Sehun, der ganz in der Nähe stand.

 "Bakery Starlife", las Suho vor. Er runzelte die Stirn. "Es ist eine Bäckerei?"

 

"Sagtest du gerade Bakery Starlife?", fragte Baekhyun, der dem Gespräch der beiden mit halbem Ohr gefolgt war.

 "Ja. Warum fragst du?", wollte Suho wissen.

 "Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie kommt mir der Name seltsam vertraut vor...", Baekhyun schüttelte den Kopf. "Aber fragt mich bloß nicht weshalb", er räusperte sich. "Ist ja auch egal"

 Suho nickte und gab die Adresse in das Navi seines Handys ein. "Nur zur Sicherheit, falls das Navi von Chanyeol wieder verrückt spielt"

 Chanyeol verzog das Gesicht. Sparte sich aber den Kommentar, dass er noch immer überzeugt war dass er alles richtig in sein Navi eingegeben hatte.
 

"Ah!", entfuhr es Sehun, als sie nicht ganz zwanzig Minuten später den Zielort, laut Navi, erreicht hatten überrascht. "Das glaube ich jetzt einfach nicht! Sind wir hier wirklich am richtigen Ort?"

 "Ja", Xiumin nickte und sah ihn verwundert an. "Da steht es doch auf dem Schild: Bakery Starlife"

 "Nicht zu fassen...", meldete sich nun auch Chanyeol verblüfft zu Wort.

 "Und ich habe noch vorhin gedacht, dass mir der Name irgendwoher bekannt vor gekommen ist", warf Baekhyun ein.

 "Wovon redet ihr?", Suho blickte Sehun, Baekhyun und Chanyeol stirnrunzelnd an.

 "Von gestern", antwortete Sehun.

 "Wollt ihr damit sagen, dass ihr hier dieses Alien-Mädchen getroffen habt?", wollte Tao wissen.

 Chanyeol nickte. "Sie saß an einem der Tische da vorne"

 "Im Moment ist keiner draußen", stellte Kris unnötigerweise fest.

 "Also das wäre auch wirklich ein zu großer Zufall gewesen", meinte Chen grinsend.

 "Bleiben wir jetzt hier oder suchen wir uns was anderes?", fragte Luhan.

 

 

"Also ich bin für hierbleiben", mischte sich Kai ein, der nun nicht mehr ganz so müde war. "Wir scheinen heute morgen die einzigen Gäste zu sein und dann können wir auch sicher sein dass es nicht so lange dauert bis wir dran sind", wenn es um Essen ging war Kai jemand, der praktisch dachte.

 "Ich bin ebenfalls dafür", stimmte Tao breit grinsend zu. "Mich interessieren die Leute hier", was er genau damit meinte musste er nicht erklären. Die anderen verstanden ihn auch so.

 "Hauptsache Frühstück", kam es  von Kris.

 Lay nickte. "Hier frühstücken klingt gut"

 "Ja. Die einzigen Gäste zu sein hat definitiv seine Vorzüge", bemerkte D.O knapp.

 "Finde ich auch", stimmte Luhan zu.

 "Na dann ist es jetzt entschieden", sagte Suho, der froh war dass sie jetzt doch nicht woanders hin gingen.

 

 

"Wahnsinn! Hier drinnen ist es ja noch viel kleiner als man von außen vermutet", war das erste was Tao sagte als sie alle die Bäckerei betreten hatten.

 "Das könnte aber vielleicht auch an dem Umstand liegen, dass wir zu zwölft sind", meinte Luhan grinsend und wandte sich dann, genau wie Xiumin neben ihm, der Theke zu.

 "Und wie lecker das alles aussieht", meinte Xiumin schließlich. "Ich weiß gar nicht, wofür ich mich entscheiden soll..."

 "Hauptsache es macht satt für die nächsten Stunden und schmeckt", sagte Baekhyun. "Wir könnten doch mal fragen ob man uns irgendwas empfehlen kann", er sah Suho an.

 

 

Suho, der die Anspielung durchaus verstand, wandte sich an das junge Mädchen das gerade aus der Backstube zu ihnen an die Theke trat. "Entschuldigung, können wir hier frühstücken?", fragte er sie freundlich auf Englisch.

 Einen Moment lang schien sie irritiert. Dann nickte sie. "Natürlich"

 Suho drehte sich kurz zu Chanyeol, Sehun und Baekhyun um. "Ist sie die von gestern? Das wäre wesentlich einfacher"

 Sehun schüttelte den Kopf. "Nein. Die von gestern war wohl eher zu Gast hier"

 "Schade", meinte Suho bedauernd.

 "Wisst ihr denn schon was ihr essen wollt?", erkundigte sich das Mädchen bei Suho.

 "Entschuldigung", Suho verneigte sich knapp. "Nein. Noch nicht"

 Das Mädchen grinste kurz. "Eine Verbeugung wäre nicht notwendig gewesen. Ihr könnt euch ja einfach noch ein wenig umsehen", sie lächelte Suho aufmunternd an. "Woher kommt ihr eigentlich? China?"

 "Korea", entgegnete Suho und erwiderte das Lächeln. "Wir sind... Musiker"

 "Interessant", bemerkte sie. Dann seufzte sie. "Zu schade dass Lucy nicht da ist"

 "Lucy?"

 "Meine beste Freundin. Sie liebt koreanische Musik und spricht sogar ein wenig koreanisch"

 Suho zog eine Augenbraue in die Höhe. Er drehte sich abermals zu Sehun, Chanyeol und Baekhyun um. "Kann es sein dass das Mädchen von gestern Lucy hieß?"

 Chanyeol zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Sie hat sich uns nicht vorgestellt"

 "Wisst ihr was? Ich rufe sie an. Sie kann euch das alles hier vermutlich auch viel besser erklären als ich", meinte das Mädchen, zog ihr Handy aus der Hosentasche und tippte eine Nummer ein.

 

****

 

"Soll das etwas heißen sie sind immer noch bei dir im Laden? Jetzt im Moment?", fragte Louisa, die nicht glauben konnte was Susan ihr da gerade alles erzählt hatte.

 "Wenn ich es dir doch sage. Würdest du also bitte kommen?"

 "Ja, ja...", Louisa seufzte. "In spätestens zehn Minuten bin ich da"

 "Super!", es klang ehrlich erleichtert.

 

Als Louisa zehn Minuten später bei der "Bakery Starlife" eintraf und ihr Fahrrad abschloss konnte sie schon von außen sehen, dass die kleine Bäckerei so voll war wie selten um die Zeit. Sie atmete noch einmal tief durch, dann betrat sie den Laden.

 

 

"Da das ist sie!", schallte ihr eine Stimme entgegen, die ihr irgendwie bekannt vor kam.

 "Das ist sie? Irgendwie habe ich sie mir anders vor gestellt. Sie sieht ja geradezu normal aus", war kurz darauf zu hören.

 "Normal?", jemand lachte. "Du hast sie doch wohl nicht wirklich für ein Alien gehalten, Kris?"

 "Euch ist aber schon klar, dass sie euch versteht? Oder zumindest das meiste", wandte eine etwas ruhigere Stimme ein.

 Dies nutzte Louisa als Gelegenheit für sich. "Allerdings", stimmte sie zu "und ich würde gerne wissen was hier eigentlich los ist", kaum hatte sie das gesagt, hatte sie sofort alle Aufmerksamkeit.

 

 

"Hallo", jemand winkte ihr zu. "Erinnerst du dich? Wir haben dich gestern nach dem Weg gefragt"

 "Ah!", Louisa sah den Jungen an. Es war der, der sie gestern nach einem Telefon gefragt hatte "Ja. Natürlich", sie nickte. "Aber ihr habt euch doch nicht etwa schon wieder verlaufen, oder?"

 "Nein, dieses Mal sind wir ganz bewusst her gekommen", mischte sich ein anderer ein. Es war der mit den abstehenden Ohren, der sie am Tag zuvor auf Englisch angesprochen hatte.

 "Ja, zum frühstücken", mischte sich der dritte von gestern ein. "Und wir haben unsere Freunde mitgebracht"

 

 

"Freunde?", Louisa sah alle zwölf der Reihe nach an. "Ihr kennt euch alle?"

 "Ja", der Junge mit den abstehenden Ohren nickte. "Ist das seltsam?"

 "Nein. Natürlich nicht", Louisa schüttelte den Kopf.

 "Können wir jetzt bitte endlich was bestellen und essen? Sonst können wir die Shoppingtour gleich vergessen!", warf ein Junge mit blondgefärbten Haaren ein.

 "Tao, sei nicht so unhöflich!", wurde er jedoch gleich zurecht gewiesen.

 "Bin ich doch gar nicht...", kam es leicht beleidigt zurück.

 

 

Suho seufzte. Manchmal benahm Tao sich wirklich wie ein Trampeltier. Er wandte sich an das Mädchen, welches sich gerade mit Chanyeol, Baekhyun und Sehun unterhielt.  "Kannst du uns vielleicht etwas empfehlen was man hier gut zum Frühstück essen kann? Deine Freundin hat gemeint du kannst uns das wohl besser erklären"

 "Das hat Susan gesagt?", das Mädchen verzog das Gesicht. "Also eigentlich ist alles hier ziemlich gut. Auf was habt ihr denn Lust?"

 "Was leckeres das satt macht aber nicht zu schwer im Magen liegt", meinte Baekhyun.

 "Und etwas das wach macht. Dank Suho bin ich nämlich immer noch müde", sagte Kai. "Wenn auch nicht mehr ganz so sehr wie vorhin"

 "Und für mich bitte einen großen Bubbletea!", Sehun sah das Mädchen. "Es hieß ihr habt welchen"

 "Ja", sie nickte.

 "Sag mal wie heißt du eigentlich?", das war wieder Baekhyun.

 Das Mädchen sah ihn einen Moment lang irritiert an. "Louisa", antwortete sie dann.

 "Nicht Lucy? So hat deine Freundin dich vorhin doch genannt oder etwa nicht?"

 Louisa nickte. "Lucy ist mein Spitzname. Und außerdem einfacher auszusprechen"

 "Verstehe", Baekhyun nickte. "Mein Name ist Baekhyun", er hielt ihr die Hand hin. "Der neben dir ist Suho, der aussieht wie Yoda, nur das er nicht grün ist, ist Chanyeol. Daneben der, der dich nach Bubbletea gefragt hat, ist Sehun und der gegenüber von dir, der aussieht als würde er gleich im Stehen einschlafen, ist Kai"

 "Baekhyun, Suho, Chanyeol, Sehun, Kai...", wiederholte Louisa und fühlte sich einen Moment als ob sie ein Dejá vu hätte. Sie runzelte die Stirn. "Was habt ihr gesagt macht ihr? Musik?"

 "Ja", Baekhyun nickte. "Und in zwei Stunden haben wir einen Dreh für ein neues Musikvideo"

 Kai konnte nicht anders als zu grinsen. Das Mädchen, Louisa, war zwar nett aber sie schien tatsächlich erst jetzt zu bemerken wer sie waren. Aufmerksam sah er sie an. Er wusste nicht warum, doch seine Müdigkeit war mit einem Mal wie verflogen.

 "Ihr seid...", Louisa konnte kaum glauben, dass sie das tatsächlich laut sagte "Doch nicht etwa EXO?"

 

 

  

 

  

 

 

 

 

 

 
 


 


 


 


 


 


 


 


 

 

Freunde I

"Hättest du sie nicht noch ein bisschen im Dunkeln stehen lassen können, Baekhyun? Das wäre viel lustiger gewesen!", meinte Chanyeol, woraufhin er er von Suho einen Ellenbogenstoß verpasst bekam.

 "Im Dunkeln?", kam es irritiert von Lay, der nicht genau verstand worum es ging bis Luhan es ihm auf chinesisch erklärte. Dann nickte er. "Ah. Besonders nett wäre das aber nicht"

 "Das stimmt", meinte Louisa "allerdings fühl ich mich auch so ziemlich erschlagen"

 "Dann kennst du uns doch?", fragte Sehun neugierig.

 Louisa zuckte mit den Schultern. "Kennen ist zu viel gesagt. Aber eure Musik hab ich mir schon ab und an mal angehört..."

 "Ab und an", Baekhyun lachte.

 

"Willst du dich nicht zu uns setzen?", erkundigte sich wenig später Suho, nachdem Louisa ihnen ihr Frühstück gebracht hatte.

 "Zu euch setzen?", Louisa sah ihn verblüfft an. "Ist das denn in Ordnung für euch?"

 "Aber natürlich", Suho lächelte freundlich. "Neben Kai ist noch Platz"

 "Okay...", mehr zu sagen fiel Louisa erst einmal nicht ein. Also setzte sie sich einfach.

 

Kai musterte Louisa möglichst unauffällig, nachdem sie neben ihm saß, von der Seite. Zumindest hoffte er, dass er es unauffällig tat. Andererseits schien ihr gar nicht aufzufallen, dass er sie ansah. Zu sehr schien sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Kai erinnerte sich, dass Kris sie als normal bezeichnet hatte als sie herein gekommen war gänzlich abstreiten konnte er es auch nicht. Sie war jetzt nicht eines der Mädchen oder Frauen, die man als überragende Schönheit bezeichnen würde aber normal war auch nicht das richtige Wort. Ihre Haare waren dunkelblond und fielen ihr, in leichten Wellen, bis knapp über die Schulter und umrahmten ihr schmales, aber nicht mageres, Gesicht. Von der Statur her wirkte sie schlank.

 

"Isst du immer so viel?", riss Louisa ihn plötzlich ganz unerwartet aus seinen Gedanken. "Oh, entschuldige. Ich darf doch du sagen, oder?"

 "Du solltest ihn mal sehen wenn es Hähnchen gibt", sagte Baekhyun belustigt, der neben Suho saß, bevor Kai antworten konnte. "Und klar darfst du du sagen. Machen wir ja auch"

 "Da bin ich aber nicht der einzige", verteidigte Kai sich. "Tao und Kris sind ebenfalls gute Esser"

 "Ist ja auch egal", mischte Sehun sich in das Gespräch ein und blickte Louisa neugierig an. "Bist du öfter hier?"

 Louisa nickte. "Ich arbeite hier unter der Woche und manchmal am Wochenende um mir meinen Gitarrenunterricht finanzieren zu können"

 "Du spielst Gitarre?", meldete sich Chanyeol zu Wort.

 "Seit knapp einem halben Jahr", bestätigte Louisa. "Mein Vater hat gemeint, wenn ich schon nicht singen kann sollte ich wenigstens ein oder zwei Instrumente spielen können"

 "Was ist denn so schlimm daran nicht singen zu können?", wollte nun Kai wissen.

 "Na ja...", Louisa runzelte die Stirn. "Ein bisschen verstehe ich schon dass mein Vater sich ärgert. Immerhin leitet er eine Gesangsschule...", eigentlich wollte sie das gar nicht erzählen, doch nun war es zu spät. Sie hatte die Aufmerksamkeit aller für sich.

 

"Dein Vater leitet eine Gesangsschule?", fragte Suho verblüfft.

 "Eher so eine Art Gesangsschule mit angeschlossenem Wohnheim", Louisa seufzte. "Er hat sie vor sieben Jahren eröffnet. Aber so bekannt ist sie wirklich nicht..."

 "Wie heißt sie denn?", wollte Sehun neugierig wissen.

Louisa unterdrückte ein erneutes Seufzen. "School for Singing Arts Vogelsang. Aber wie gesagt: Sie ist wirklich nichts besonderes"

 "School for Singing Arts Vogelsang?", wiederholte Suho langsam.

 "Ja", Louisa nickte. "Übersetzt heißt es so viel wie Schule für gesangliche Künste. Und Vogelsang ist der Nachname von meinem Vater, meinem Bruder und mir", erklärte sie.

 "Vogelsang?"

 "Das ist deutsch. Übersetzt ist der Gesang der Vögel damit gemeint"

 "Dann kommst du nicht von hier, sondern aus Deutschland?", fragte Kai sie interessiert.

 Louisa schüttelte den Kopf. "Bis vor sieben Jahren habe ich in Paris gelebt. Aber mein Vater kommt aus Deutschland"

 "Wieso dann Frankreich?"

 "Weil meine Mutter Französin ist", erklärte Louisa.

 "Na das nenne ich mal mal multikulti", meinte Baekhyun.

 Sehun nickte. "Trotzdem erklärt das immer noch nicht weshalb du so gut koreanisch sprichst"

 "So gut ist es nun auch wieder nicht", wehrte Louisa leicht verlegen ab. "Die Sprache hat mich nun mal interessiert. Und deshalb habe ich einige Online Kurse gemacht und mir entsprechende Bücher zum lernen gekauft"

 "Sehr lobenswert", mischte sich Chanyeol in das Gespräch ein.
 

Luhan, der nun neben Lay und Xiumin saß, blickte hinüber zu Louisa. Sie war auch in seinen Augen nicht unbedingt das hübscheste Mädchen, welches er je gesehen oder kennengelernt hatte dennoch konnte er nicht abstreiten, dass sie ihn beeindruckte. Xiumin und Lay schien es nicht viel anders zu gehen. Wobei Lay nicht alles was sie sagte zu verstehen schien. Erst vorhin hatte er ihm auf die Sprünge helfen müssen. Nicht, dass er das schlimm fand aber...
 

"Was würdest du davon halten wenn wir dich mal besuchen kommen?", riss Xiumin mit seiner plötzlichen Frage an Louisa Luhan aus seinen Gedanken.

 Die sah ihn verwundert an. Ebenso nun auch alle anderen.

 Xiumin zuckte mit den Schultern. "Ich habe gedacht, es ist vielleicht ganz lustig sich die Gesangsschule mal anzusehen...", erklärte er.

 "Ganz lustig?", Louisa zog eine Braue in die Höhe. "Ich habe wirklich keine Ahnung wie du auf den Gedanken kommst..."

 "Also ich finde auch, dass sich das ganz amüsant anhört", meinte Tao grinsend ohne auf den Einwand von ihr einzugehen.

 "Würde ich auch gern", stimmte Chanyeol ebenfalls zu "aber um fair zu bleiben können wir ja Stein, Schere, Papier spielen"

 "Wie bitte?", Louisa fühlte sich mehr als überrollt. "Hieß es nicht eben noch, dass ihr gleich einen Videodreh habt?"

 "Mehr ein gemeinsames Shooting. Der eigentliche Dreh von dem Musikvideo ist schon abgeschlossen", korrigierte Luhan, der sich nun ebenfalls einmischte. "Und viel länger als drei Stunden wird es daher wohl heute nicht dauern, da das meiste schon im Kasten ist"

 "Das ist richtig", stimmte nun auch Baekhyun zu. "Zum Glück. Und übermorgen ist ja auch schon das Konzert"

 "Ihr beendet heute euer Shooting und habt übermorgen ein Konzert?", fragte Louisa.

 Tao nickte. "So ist es. Und deshalb wollten wir auch unbedingt noch shoppen gehen. Eigentlich vor dem Shooting - aber das können wir jetzt vergessen. Immerhin ist es schon in einer Stunde"

 Sehun, der shoppen für den heutigen Tag vorgeschlagen hatte, enthielt sich des Kommentars dass er shoppen heute für nicht mehr so wichtig hielt. Er war heute schon voll auf seine Kosten gekommen.

 "Schon in einer Stunde?", Suho sah auf seine Uhr. "Tatsächlich"

 "Also was ist jetzt? Treffen wir uns nach unserem Shooting wieder hier?", erkundigte Chanyeol sich bei niemand bestimmten.

 "Na schön", Louisa seufzte. "Dann treffen wir uns eben nachher nochmal hier. Aber bitte ohne Fangirls im Anhang"

 

****

 

~Kurz darauf~

 

"Sie ist wirklich ein ganz interessantes Mädchen", meinte Kai nachdem sie bezahlt, die Bäckerei verlassen hatten und sich auf den Weg machten.

 "Ja, nicht wahr?", meinte Baekhyun. Dann grinste er Xiumin an. "Deine Idee war übrigens großartig. Auch wenn ich doch zugegebenermaßen überrascht war, dass gerade du das vorschlägst"

 "Danke", kam es einsilbig von Xiumin zurück. "Es war doch nicht unhöflich, oder?", fragte er dann nach kurzem zögern.

 "Unsinn!", winkte Baekhyun ab.

 "Ja, du musst dir echt keine Sorgen machen", warf Sehun ein, der bisher nur zugehört hatte "wenn du nicht gefragt hättest hätte das bestimmt Baekhyun gemacht oder ein anderer von uns"

 Kai nickte. "Das glaube ich auch"

 Sehun drehte sich zu Kai um. "Ach ja, was dich angeht: Du hast sie während du gegessen hast ja förmlich mit deinen Blicken verschlungen"

 Ohne es zu wollen blieb Kai stehen. "Das hast du gemerkt?", fragte er.

 "Selbstverständlich. Sogar ein Blinder hätte das gesehen", Sehun verzog das Gesicht. "Abgesehen von ihr natürlich"

 Kai murmelte etwas unverständliches vor sich hin.

 Sehun, der es vorzog seinen Freund nicht danach zu fragen, räusperte sich. "Ich weiß, dass es ziemlich unmöglich ist aber irgendwie würde ich mich schon darüber freuen wenn wir uns mit ihr anfreunden könnten..."

 "Das ist zwar tatsächlich ein schöner Gedanke aber, wie du schon gesagt hast, sehr unwahrscheinlich", meinte Baekhyun. "Nicht wegen ihr, sondern uns. Immerhin fliegen wir direkt nach dem Konzert übermorgen schon wieder nach Hause zurück und mitkommen kann sie ja wohl schlecht"

 "Trotzdem: Sie ist wirklich überaus interessant. Es war mal ganz schön sich mit jemandem zu unterhalten, der nicht gerade bei dem ersten Anblick von uns laut los kreischt", warf Kai ein.

 "Das stimmt. Außerdem sehen wir sie ja nachher noch einmal", sagte Baekhyun.

 "Ganz genau", Sehun nickte. "Und ich glaube darauf können wir uns wirklich freuen..."

 

 

 

 
 


 


 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

Unerwartete Ereignisse I

"Meine Güte, ihr glaubt mir gar nicht wie müde ich bin!", meinte Tao und gähnte herzhaft. "Aus welchem Grund haben wir die letzte Sequenz nochmal dreimal drehen müssen?"

 "Damit es perfekt ist", entgegnete Suho, der ebenfalls müde war. "Oder hättest du etwas anderes gewollt?"

 "Nein", Tao schüttelte den Kopf.

 "Eben", sagte Suho. "Und jetzt geh ich noch schnell Bescheid sagen, dass wir nicht sofort ins Hotel gehen sondern noch unterwegs sind - ohne dass uns jemand mit irgendwelchen Kameras begleitet"

 "Ja zum Glück", meinte Sehun. "Kameras kann ich heute wirklich nicht mehr sehen. Wie viel Uhr haben wir eigentlich?"

 "Fast siebzehn Uhr", entgegnete Tao nach einem erneuten Gähnen und kurzem Blick auf sein Handy. Dann hielt er inne. "Moment. Hatten wir ihr nicht gesagt dass wir innerhalb von drei Stunden fertig sind?"

 "Ja, hatten wir", Sehun nickte. "Das heißt, wir sind jetzt schon zwei Stunden zu spät. Sie findet das sicher nicht besonders toll"

 

****

 

Wie Sehun schon vermutete war Louisa tatsächlich alles andere als gut gelaunt als sie bei ihr eintrafen. Sie sagte zwar vorerst nichts was das erkennen ließ - doch ihr Blick sprach Bände. Um die Situation wenigstens ein wenig aufzulockern, lächelte er sie aufmunternd an. "Siehst du? Wir haben es wirklich geschafft ohne Fangirls, wie du es so schön genannt hast, hierher zu kommen"

 Louisa verzog das Gesicht. "Das wäre ja auch noch schöner", entgegnete sie sarkastisch "obwohl unsere Gesangsschule ein wenig Promotion sicher nicht schlecht täte"

 Gerade noch rechtzeitig verkniff Sehun sich die Frage, was sie denn genau damit meinte.

 "Können wir dann jetzt endlich los?", erkundigte Louisa sich leicht ungeduldig. "Ich möchte nicht den ganzen Tag hier verbringen und dann erst spät Abends wieder zuhause sein"

 "Hast du denn noch etwas vor?", erkundigte sich Baekhyun neugierig.

 "Ja. Morgen um zehn Uhr früh Gitarrenunterricht und dann noch Klavierstunde zwei Stunden später", stellte Louisa klar. "Und wenn ich dann aussehe wie ein Panda ohne genügend Schlaf und mich absolut nicht konzentrieren kann..."

 "Wie ein Panda ohne genügend Schlaf...", Luhan kicherte. "Diese Formulierung merk ich mir"

 "Na toll...", kam es daraufhin von Kai, der bereits ahnte worauf Luhan anspielte.

 "Wie dem auch sei. Ich finde wir sollten jetzt endlich los", meinte Louisa.

 "Wie weit ist es denn von hier ungefähr entfernt?", wollte Suho wissen.

 "Zu Fuß ungefähr eineinhalb Stunden. Wenn man flott geht. Wenn man den Bus oder ein Auto benutzt cirka fünfundvierzig Minuten"

 "Bus?", wiederholte Chanyeol. "Ich halte das nicht gerade für eine besonders gute Idee..." Er sah Louisa an. "Wie lange würde man denn mit dem Fahrrad brauchen?"

 "Kommt drauf an wie gut ihr fahrt. Wenn ihr keine Probleme damit habt zwei steile Stellen hochzufahren...", setzte Louisa an.

 "Ich frag mal anders: Wie lange brauchst du mit dem Fahrrad?"

 "Von hier aus? Vierzig bis fünfzig Minuten. Je nach Laune und Kondition. Aber niemals länger als eine Stunde", antwortete Louisa.

 "Okay. Dann ist es also beschlossen: Wir leihen uns Fahrräder"

 

****

 

~Kurz darauf~

 

"Na das hat doch bisher alles prima geklappt", meinte Tao nachdem sie den Fahrradverleih verlassen hatten.

 Baekhyun nickte zustimmend. "Obwohl die Leute dort doch recht verblüfft aussahen... Woran das wohl lag?"

 "Ist das dein Ernst?", Louisa sah ihn an. Sie seufzte. "Ich wette, dass ist das erste Mal dass der Verleiher gleich zwölf Räder auf einmal los geworden ist"

 "Na dann scheint sein Laden aber nicht besonders gut zu laufen", bemerkte Tao, ehe Baekhyun etwas sagen konnte, und schwang sich, wie die anderen auf das Rad.

 

 

"Du fährst oft Rad, oder?", fragte Xiumin Louisa, der seit einer Weile neben ihr fuhr.

 Louisa nickte. "So gut wie jeden Tag", antwortete sie ohne zu ihm rüber zu sehen. "Warum?"

 "Nur so", entgegnete Xiumin und musterte sie kurz von der Seite. "Übrigens, es tut mir Leid dass ich dir diesen ganzen Ärger eingehandelt habe..."

 "Was für Ärger?", nun sah sie Xiumin doch kurz an.

 "Na ja... Wegen jetzt meine ich. Du hattest sicher noch besseres oder anderes vor als uns eure Gesangsschule zu zeigen"

 "Nicht wirklich", Louisa schüttelte den Kopf. "Außerdem: Wenn du nicht gefragt hättest, dann hätte das ganz sicher ein anderer von euch getan. Aber drum herum wäre ich ganz sicher nicht gekommen"

 "Siehst du ich hatte Recht!", kam es von hinten von Sehun, der nun zu Xiumin und Louisa aufschloss.

 "Recht womit?", wollte letztere wissen, ehe Xiumin etwas sagen konnte.

 "Xiumin hat vorhin als wir gegangen sind schon dieselben bedenken geäußert. Und ich habe ihm dasselbe gesagt wie du gerade", Sehun grinste. "Schöne Gegend übrigens"

 "Sag mir das nochmal nachdem wir den ersten oder besser den zweiten Berg hinter uns haben", schlug Louisa ihm vor. "Die kommen nämlich jetzt. Aber danach dauert es auch nicht mehr so lange bis wir da sind"

 

****

 

"Ich glaube kaum, dass ich das sage aber: Die zwei Berge hatten es echt in sich", meinte Kris ein wenig atemlos als sie eine kurze Pause machten. "Und diese Strecke fährst du jeden Tag?"

 "Nein", Louisa schüttelte den Kopf. "Ich wohne ja nicht hier im Wohnheim, sondern bei meinen Eltern und meinem Bruder. Die wenigen Studenten von uns kommen allerdings nicht herum - es sei denn sie haben ein Auto. Aber das ist bei den wenigsten so"

 "Kommt das nur so vor oder benutzt du das Wort wenig in Bezug doch sehr oft?", erkundigte Chanyeol sich.

 "Es ist nun einmal nicht anders", meinte Louisa und zuckte mit den Schultern.

 "Wie viele Studenten habt ihr?", erkundigte sich Suho interessiert.

 "Keine Ahnung", gab Louisa zu. "Am Anfang waren es glaube ich mal hundertfünfzig. Inzwischen würde ich auf achtzig bis maximal hundert tippen"

 "Also ein Rückgang", stellte Kris unnötigerweise fest.

 "Ja genau", Louisa verzog das Gesicht. "Was vielleicht anders wäre wenn sich mein Vater mal intensiver mit dem Internet auseinandersetzen würde", ihr Blick verfinsterte sich. "Ich meine welche Gesangsschule hat heutzutage keine Webseite?"

 "Oh. Das kann natürlich ein Grund sein", meinte Suho.

 "Das kann nicht nur - das ist ein Grund", Louisa atmete tief durch. "Ich glaube es ist am besten wir fahren weiter. Sonst rege ich mich nur, schon wieder, über dieses leidige Thema auf. Und darauf habe ich echt keine Lust"

 

 

****

~ Dreißig Minuten später~

 

"Das ist also die Schule von euch? Sie sieht", Baekhyun suchte nach dem richtigen Wort "interessant aus"

 Louisa schnalzte missbilligend. "Dass sie von außen nicht gerade schick aussieht, geschweige denn modern, müsst ihr mir nun wirklich nicht sagen", sie stieg von ihrem Rad und schloss es ab. "Kommt ihr jetzt mit, oder nicht?"

 "Aber klar doch", meinte Chen.

 "Na dann los", auffordernd sah Louisa alle der Reihe nach an. Dann hielt sie jedoch kurz inne. "Es könnte noch sein, dass ein paar Studenten da sind. Im Wohnheim ist nämlich erst ab zehn Uhr Abends Nachtruhe und da die Prüfungen anstehen bleiben auch die, die in der Stadt wohnen ein bisschen länger"

 "Das wird sicher kein Problem sein", meinte Suho und wusste nicht wie falsch er da lag. Genau wie auch die anderen nichts davon ahnten.

 

 

Gerade als Louisa mit den anderen die Schule betreten wollte, klingelte ihr Handy. Es war ihr Vater. Nach kurzem Zögern nahm sie den Anruf an.

 "Louisa? Wo steckst du? Warum meldest du dich nicht?", schallte ihr die Stimme ihres Vater dann auch direkt aus der Leitung entgegen.

 "Ich musste kurzfristig bei Susan aushelfen und jetzt bin ich bei unserer Schule", gelogen war das nicht. Sie ließ nur ein paar Tatsachen aus. Wie etwa die, das die populärste Band von Südkorea sie dazu überredet hatte.

 "Du bist bei uns in der Schule? Sehr gut. Darum wollte ich dich auch bitten"

 "Was um Himmels willen ist denn passiert?", so langsam machte sich ein wenig Unbehagen in Louisa breit.

 "Das neue Klavier für Proberaum drei wird schon heute geliefert stand Montag wurde mir gerade mitgeteilt. Kannst du dich bitte darum kümmern? Ich habe hier zuhause noch einiges zu erledigen"

 "Wann denn genau heute? Ach nein, warte. Ich glaube es hat sich gerade erledigt", meinte Louisa als sie einen kleinen Lastwagen entdeckte, der gerade auf dem Schotterplatz hielt. "Keine Sorge ich kümmere mich darum. Bis später"

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

 

Unerwartete Ereignisse II

"Was ist denn los?", fragte Baekhyun Suho und nickte in Richtung Louisa. Deren Laune sich, während dem Telefonat, zu verschlechtern schien.

 "Keine Ahnung", Suho zuckte mit den Schultern. "Ich verstehe das auch nicht. Aber das ist auch kein Englisch"

 "Besonders begeistert scheint sie jedenfalls nicht zu sein", meinte nun Kai.

 "Sieht ganz so aus", stimmte Lay nach einem Blick zu Louisa zu. "Ich frage mich was wohl passiert ist"

 "Das werden wir sicher noch erfahren, denke ich", meinte Sehun. "Vorsicht, da kommt ein Wagen", fügte er noch hinzu.

 

                                                                          ****

Das Louisa im Moment nicht gerade gut gelaunt war stimmte tatsächlich. Besonders als sie entdeckte wer da aus dem Wagen ausstieg war ihre Laune kurz davor noch tiefer in den Keller zu sinken als ohnehin schon. Louisa seufzte. Dann steckte sie ihr Handy in ihre Jackentasche. Diesen Sonntag hatte sie sich wirklich ganz anders vorgestellt.

 

"Hi Lucy! Ich habe dich ja wirklich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!", schallte es ihr nun auch schon entgegen.

 "Das ist mir auch ganz Recht so", hätte Louisa am liebsten gesagt, verkniff sich aber diesen Kommentar. "Ja tatsächlich", sagte sie stattdessen, möglichst um Freundlichkeit bemüht.

 "Na aber wenigstens sehen wir uns dann jetzt. Ist doch toll, oder?"

 "Ja. Wirklich ganz wunderbar", entgegnete Louisa, nun doch sarkastisch. "Aber warum lieferst du uns das Klavier heute an einem Sonntag? Normalerweise habt ihr dann doch geschlossen. Oder irre ich mich da etwa, Chris?"

 Chris schüttelte den Kopf. "Nein. Aber ich war sowieso grade in der Gegend und deshalb hat mein Vater mich darum gebeten dass ich..."

 "Schon gut", unterbrach Louisa ihn. "Du weißt ja wo es hin kommt, nicht wahr? Und begleiten muss ich dich dazu doch nicht? Immerhin warst du schon oft genug hier. Und die Proberäume dürften noch aufgeschlossen sein"

 "Ja aber..."

 "Du Chris - ich habe wirklich noch zu tun. Ein andermal können wir uns aber gerne unterhalten. Aber nicht jetzt", stellte Louisa klar und wollte wieder zu Suho und den anderen zurück gehen. Wurde jedoch von Chris, der diese nun entdeckt hatte, aufgehalten indem er sie am Handgelenk fasste sie.

 "Bilde ich mir das nur ein, oder sind das..."

 "Ganz egal was du denkst wer sie sind - sie sind es nicht! Und jetzt lass mich gefälligst los!"

 

                                                                          ****

 

"Sollten wir ihr nicht helfen?", fragte Xiumin besorgt. Er hatte zwar nicht sehr viel verstanden aber immerhin genug um zu erkennen dass Louisa sich nicht gerade wohl in Haut zu fühlen schien. Geschweige sich mit diesem jungen Mann unterhalten wollte. Diesem jungen Mann, den er auf Anhieb nicht leiden konnte. Erst Recht als er sah wie er sie am Handgelenk fasste.

 "Also ich bin auch dafür", stimmte Kai ohne Umschweife zu.

 "Ich auch", meldete sich Baekhyun zu Wort und sah dann Suho an.

 "Könnte vielleicht wirklich nicht schaden", meinte dieser nachdenklich.

 "Nicht schaden? Ich würde ihm gerade am liebsten...", fing Tao, sehr zum Erstaunen der anderen, an.

 "Er benimmt sich tatsächlich nicht sehr höflich", unterbrach Lay seinen Freund. "Das ist aber noch längst kein Grund um ausfallend zu werden"

 "Aber wenn wir alle hin gehen, wäre das nicht vielleicht doch ein wenig zu viel des Guten?", wollte Chanyeol wissen.

 "Stimmt", bestätigte Suho.

 "Und wer geht dann?", fragte Baekhyun.

 "Tao jedenfalls nicht", Chanyeol grinste.

 Suho dachte kurz nach. "Baekhyun, Sehun, Kai und ich. Ist das okay?"

 "Ich?", fragte Sehun verwundert. "Wieso das denn?"

 "Du kannst auch ruhig hier auf uns warten", schlug Baekhyun vor.

 "Nein, ist schon gut"

 

                                                                               ****

 

"Gibt es hier irgendwelche Probleme?", wollte Suho auf Englisch wissen nachdem sie Louisa erreicht hatten.

 "Nein, natürlich nicht", entgegnete sie, nachdem sie ihre Verwunderung überwunden hatte dass er mit Baekhyun, Sehun und Kai plötzlich neben ihr stand. Louisa funkelte Chris an. "Stimmt doch, oder? Es gibt keinerlei Probleme zwischen uns?"

 Chris ließ Louisa los. "Äh... Nein"

 "Gut. Es erschien uns nur für einen Augenblick von drüben so als wäre es anders", fuhr Suho fort.

 Baekhyun grinste Louisa an. "Tao wäre am liebsten mitgekommen mit uns - und friedlich wäre das sicherlich nicht ausgegangen", erklärte er ihr auf koreanisch.

 "Was hat er gesagt?", wollte Chris wissen.

 "Sie haben sich Sorgen gemacht, weil ich mich so lange mit dir unterhalten habe", sagte Louisa auf Englisch was Suho, Sehun, Kai und Baekhyun ein Lachen entlockte.

 Chris musterte die vier misstrauisch. Dann blickte er Louisa an. "Ich glaube ja immer noch, dass sie mir von irgendwoher bekannt vor kommen..."

 "Pure Einbildung", entgegnete Louisa und sah Suho, Sehun, Kai und Baekhyun alarmiert an.

 "Ich glaube er hat uns erkannt, oder?", fragte Kai Suho besorgt.

 "Er scheint eine Ahnung zu haben, ja", stimmte Suho zu.

 "Dann lasst uns das hier möglichst schnell beenden", schlug Sehun vor.

 "Woher kennst diese Typen eigentlich?", das war wieder Chris.

 "Wir haben uns in der Bakery Starlife kennengelernt", antwortete Suho, bevor Louisa etwas sagen konnte.

 "Echt? Du arbeitest immer noch da?", Chris sah Louisa an. Dann musterte er Suho knapp. "Und woher kommt ihr eigentlich?"

 "So langsam geht mir dieser Kerl echt auf die Nerven", sagte Baekhyun zu Kai und Sehun, die zustimmend nickten.

 "Chris", setzte Louisa an und das sie gereizt war, war nicht zu überhören "bitte kümmere dich jetzt einfach um das Klavier für unseren Proberaum. Mit wem ich meine Zeit verbringe hat dich nun wirklich nicht zu interessieren"

 "Ja aber...", begann Chris, doch das hörte Louisa schon nicht mehr, da sie mit Suho, Sehun, Kai und Baekhyun zu den anderen zurückgegangen war.

 

                                                                               ****

"Danke! Ihr habt mich echt gerettet!", bedankte sich Louisa mehr als erleichtert. "Wäret ihr nicht gekommen hätte ich ihm vielleicht noch die Gurgel umgedreht"

 "Gurgel?", Lay sah sie verwirrt an.

 "Den Hals", sagte Louisa.

 "Das wäre aber nicht sehr nett"

 "Ich glaube sie hat es mehr im übertragenen Sinne gemeint", wandte Luhan ein.

 Louisa nickte. "Oder sehe ich etwa so aus als würde ich so etwas tatsächlich machen?"

 "Selbstverständlich nicht", sagte Lay.

 "Na dann ist ja alles gut", meinte Louisa.

 "Aber wer war das denn eigentlich?", erkundigte Kai sich nun bei ihr.

 "Chris. Der Sohn eines Freundes von meinem Vater", erklärte Louisa.

 "Aber er ist nicht dein Freund, oder?", fragte Baekhyun.

 "Ganz bestimmt nicht!", stellte Louisa unmissverständlich klar. "Aber eigentlich geht euch das auch gar nichts an"

 "Wo sie Recht hat, hat sie Recht", mischte sich Xiumin ein, der ebenfalls keine besonders große Lust verspürte sich weiter über dieses Thema zu unterhalten.

 "Ganz genau", meinte Chanyeol "und deshalb lasst uns jetzt endlich mal rein gehen. Denn sonst dauert das hier wirklich zu lange"

 "Wie schön dass wir uns da einig sind", Louisa atmete tief durch. "Also los"

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 
 

 

 

 

 

Eine (verrückte) Idee I

"Dieser Typ hieß Chris?", fragte Kris, der das als Beleidigung aufzufassen schien, missmutig.

 "Genaugenommen ist sein Name Christian", erklärte Louisa schnell, die nicht besonders erpicht auf noch mehr Ärger war.

 "Okay", Kris nickte. "Trotzdem. Ich kann diesen Typ irgendwie nicht ab. Er ist absolut nicht mein Style"

 "Allerdings", stimmte Xiumin ohne zu zögern zu, was ihm erstaunte Blicke seiner Freunde einbrachte. "Was denn? Besonders freundlich, geschweige denn höflich war er doch nun wirklich nicht!"

 "Schon. Aber dass gerade du so etwas sagst ist doch recht ungewöhnlich", meinte Chanyeol.

 "Wieso das denn?", mischte sich nun Louisa ein, die bisher nur schweigend zugehört hatte.

 "Minseok ist normalerweise eher der ruhige Typ", erklärte Chanyeol ihr.

 Baekhyun nickte zustimmend. "Er gehört zu den Menschen, die zwei oder dreimal über das nachdenken bevor sie etwas sagen oder tun. Dass er jetzt so etwas sagt, zweigt dass er sich wirklich darüber ärgert wie dieser Chris dich vorhin behandelt hat"

 "Oh", mehr zu sagen fiel Louisa erst einmal nicht ein.
 

                                                                           ****

~Kurz darauf~

 

"Es ist zwar anders als ich es mir vorgestellt habe aber doch irgendwie ganz nett", meinte Lay an Louisa gewandt, nachdem diese sie durch die ersten paar Gänge der Schule geführt hatte

 "Ganz nett?", Louisa zog eine Braue in die Höhe.

 Baekhyun lachte. "Also mir gefällt es hier auch gut", sagte er dann.

 Louisa verzog das Gesicht. "Das hier ist doch eigentlich noch der Eingangsbereich. Die Studienräume beginnen erst ab dem nächsten Gang, ganz zu schweigen von den Proberäumen. Die sind nämlich erst im nächsten Stockwerk über uns..."

 "Die Proberäume? Zeigst du sie uns?", das war Chanyeol.

 "Ja und am besten auch gleich die Kantine", schlug Tao kurz darauf vor.

 "Du hast Hunger? Echt jetzt?", wollte Kai erstaunt wissen.

 "Na das fragt grade der richtige", konterte Tao. "Aber ja  - das Radfahren hat mich hungrig gemacht"

 Louisa warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Also unsere Kantine hat schon seit zwei Stunden geschlossen. Was ich anbieten kann sind die Snackautomaten oder dass wir in dem Wohnheim vorbeischauen"

 "Im Wohnheim? Geht das wirklich in Ordnung?, erkundigte sich Suho.

 "Da ich dabei bin", Louisa grinste alle an "wird es kein Problem geben"

 

                                                                           ****

~Ungefähr 15 Minuten später~

 

"Also gemütlich ist es hier auf jeden Fall", bemerkte Baekhyun, als Louisa mit ihm und den anderen den Wohnbereich betrat. "Wenn auch anders als bei uns im Wohnheim"

 "Was ja auch zu erwarten war", meinte Sehun knapp. "Aber es stimmt schon. Hier kann man sicher gut seine Zeit verbringen"

 "Danke", sagte Louisa. "Schön dass es euch gefällt"

 "Das hört sich fast so an, als ob du nicht damit gerechnet hättest", Baekhyun grinste.

Louisa zuckte mit den Schultern. "Na ja, ich habe eben gedacht, dass ihr was Wohnheime angeht, ein ganz anderes Level gewöhnt seid", gestand sie.

"Irgendwie hört sich das an als ob du nicht besonders zufrieden bist mit eurer Musikschule", meldete sich Kai nun nachdenklich zu Wort.

"So ist es auch wieder nicht", entgegnete Louisa "nur könnte man vermutlich viel mehr daraus machen als es jetzt ist"

"Und was hindert dich und deine Familie daran?", das war Chanyeol.

"Die fehlenden Mittel", sagte Louisa und seufzte. "Aber jetzt kommt mit. Ihr habt doch Hunger, oder?"

"Aber hallo!", Tao nickte heftig.
 

                                                                                     ****

 

~Nicht ganz fünf Minuten später~

 

"So, das hier ist also die Küche", meinte Louisa. "Ihr könnt euch an allem in den Kühlschränken bedienen - außer an Dingen die mit Namen beschriftet sind. Von meinem Namen mal abgesehen"

 "Super!", rief Tao und öffnete den ersten Kühlschrank enthusiastisch. Dann seufzte er. "Bilde ich mir das nur ein, oder sind hier fast alle Dinge mit Namen beschriftet?"

 "Zeig her", Louisa trat neben ihn. Tao hatte tatsächlich Recht. Sie öffnete den zweiten Kühlschrank. "Dann bedient euch einfach hier", sagte sie. "Sollte euch das immer noch nicht reichen, habe ich noch einen Notfallkühlschrank bei mir im Zimmer"

 "Du hast hier im Wohnheim ein Zimmer?", fragte Baekhyun neugierig.

 "Klar. Oder ist das so überraschend?"

 "Nein, eigentlich nicht. Ich habe mich nur gewundert, weil du gesagt hast, dass du bei deinen Eltern lebst"

 "Tu ich ja auch. Aber ich muss halt auch hier mithelfen und wenn es manchmal spät wird ist es besser hier zu übernachten - oder wenn ich mal meine Ruhe haben will"

 "Hier im Wohnheim ist es ruhig?", das war Kai.

 "Ja. Wieso? Bei euch etwa nicht?", wollte Louisa wissen.

 Die anderen lachten.

 "Ich nehme das mal als ein Nein", sagte Louisa daraufhin.

 "Damit liegst du zu hundert Prozent richtig", meldete sich D.O zu Wort. "Aufgrund einiger Personen artet jeder Tag bei uns in Chaos aus. Wir wollen aber keine Namen nennen, oder Chanyeol, Baekhyun, Chen?"

 Nun war es Louisa, die lachte. "Das hört sich witzig an. Hier sind alle immer nur stur am lernen"

 "Es ist eben vor allem eine Schule", gab Suho zu bedenken, der bisher allem interessiert zugehört hatte.

 

                                                                             ****

 

~Ungefähr 20 Minuten später~
 

"Danke nochmal für das Essen", sagte Suho. "Das hättest du aber eigentlich echt nicht für uns tun müssen"

 "Wieso? Ich hatte Hunger", meinte Tao, leicht eingeschnappt, wofür er sich von Chanyeol einen Hieb in die Seiten einfing. "Was denn?"

 Chanyeol grinste Louisa breit an. "Sag mal, hast du nicht erzählt dass du Klavier und Gitarre spielst? Bist du gut?", wollte er wissen.

 "Ich weiß nicht was du unter gut verstehst. Aber ich würde von mir mal behaupten, dass ich Klavier ziemlich passabel spiele. Nur Gitarrenunterricht habe ich noch nicht so lange"

 "Spielst du uns was vor?", fragte Chanyeol neugierig.

 "Oh ja, das wäre wirklich super!", begeisterte sich auch Baekhyun sofort dafür.

 "Äh...", Louisa wusste nicht was sie davon halten sollte. "Was denn?"

 "Irgendwas. Was du willst", Chanyeol grinste.

 
 

 

 

 

 

Eine (verrückte) Idee II

"Also? Was spielst du uns vor?", wollte Baekhyun wissen, nachdem Louisa mit ihm und den anderen in einen der Proberäume gegangen war.

"Wenn ihr unbedingt darauf besteht, könnte ich für euch die Klavierstimme von Miracles in December spielen..."

"Super! Sogar ein Song von uns!", begeistert sah Baekhyun sie an. "Dürfen wir mitsingen?"

"Wenn ihr wollt", meinte Louisa und setzte sich dann an das Klavier. Sie atmete noch einmal tief durch, danach begann sie zu spielen.
 

Baekhyun sah Louisa erstaunt an. Er hatte damit gerechnet, dass sie sich erst noch Noten würde raussuchen müssen. Das sie Miracles in December frei aus dem Kopf spielen würde hatte er absolut nicht erwartet. Scheinbar auch nicht D.O. Denn dieser verpasste seinen Einsatz. Baekhyun dagegen schaffte es, wenn auch nur ganz knapp. Der einzige der keine Probleme hatte war Chen. Aber der hat ja auch genug Zeit sich vorzubereiten, dachte Baekhyun. Und schon war der Proberaum erfüllt von den Klängen des Klavier und ihrem Gesang.
 

****
 

~Kurz darauf ~
 

"Wahnsinn! So viel Spaß hatte ich wirklich lange nicht mehr!", meinte Baekhyun, nachdem sie fertig waren. "Abgesehen davon: Du spielst richtig gut!"

Louisa winkte ab. "Unsinn"

"Von wegen Unsinn", mischte sich nun Chanyeol ein. "Baekhyun hat Recht. Du spielst wirklich sehr gut", er musterte sie kurz. "Du hast gesagt, dass du auch Gitarre spielst, richtig?"

"Ja. Aber die ist zuhause bei meinen Eltern", erklärte Louisa und schaffte es nicht ihre Erleichterung ganz zu verbergen.

"Aber hier gibt es doch bestimmt auch eine, die du dir kurz ausleihen kannst", schlug Chanyeol vor und blickte Louisa erwartungsvoll an.
 

"Park Chanyeol, jetzt übertreib es mal nicht", wies D.O, sehr zur Erleichterung von Mira, diesen zurecht.

"Ja, Hyung", Chanyeol nickte schnell. Vielleicht etwas zu schnell.

"Das gilt auch für dich, Baekhyun"

"Aber...", setzte dieser an.

"Sag bloß, du willst dich mit Kyungsoo anlegen?", mischte sich nun Kai in das Gespräch ein.

"Natürlich nicht aber...", begann Baekhyun erneut, brach jedoch seinen Satz ab, als er D.Os Blick bemerken tat, der sich zusehends verfinsterte.
 

****
 

"Entschuldigt, wenn ich euer tiefsinniges Gespräch unterbreche", meinte Louisa sarkastisch "aber würde bitte jemand von euch mir erklären wovon ihr da eigentlich redet?"

"Nicht wichtig", Chanyeol seufzte. "Oder?", letzteres fragte er D.O

Der nickte.

"Wenn ihr meint", Louisa seufzte.

"Also was ich meine ist, dass wir langsam zurück in unser Hotel müssen. Ansonsten werden wir nämlich richtig viel Ärger bekommen. Und darauf kann ich wirklich verzichten", stellte Suho, nach einem Blick auf seine Uhr, klar.

"Was echt? Dabei fing es doch gerade an lustig zu werden", das war Tao.

"Lustig?", Kris, der die meiste Zeit nur zugehört hatte, sah Tao an als zweifle er an dessen Verstand.

"Also ich finde Tao hat Recht", sagte Baekhyun. "Außerdem kommen wir so oder so zu spät. Da könnten wir auch gleich hier übernachten"

"Super Idee, Baek!", stimmte Chanyeol seinem Freund begeistert zu.

"Also ich weiß nicht...", kam es fast synchron von Suho und Louisa.

"Yehet", das war natürlich Sehun.

"Ich finde die Idee auch gut", meinte nun sogar Chen dazu. "Außerdem ist es doch eigentlich ganz gut. Die Gefahr hier auf Fans zu treffen, ist schließlich deutlich geringer"

"Aber unsere ganzen Sachen...", fing Suho erneut an. Wurde jedoch wieder unterbrochen.

"Können uns unsere Manager hierher bringen", sagte Chanyeol grinsend. Dann sah er Louisa an. "Und genügend freie Zimmer dürfte es hier doch auch geben, richtig?"

"Ja schon...", Louisa nickte.

"Na dann ist es beschlossen!"

"Kris! Sag doch auch mal was!", wandte sich Suho leicht verzweifelt an den Leader von Exo-M.

"Das ganze Theater hier ist really not my style", Kris verdrehte genervt die Augen.

"Ohorat", Sehun lachte.

Unerwartete Geschehnisse

"Nein, ich kann wahrscheinlich doch nicht heute Abend vorbei kommen", erklärte Louisa ihrem Vater am Telefon. "Ja, ein paar neue Leute. Zwölf. Nein das ist kein Witz. Es sind wirklich so viele. Nein, sie sind eigentlich keine Studenten. Erkläre ich dir morgen. Klar kannst du vorbei kommen.  Ist wahrscheinlich am Besten. Nein, nicht von hier, sondern aus Korea. Das ist wieder kein Witz. Wirklich nicht. Okay. Dann bis morgen", Louisa seufzte, dann beendete sie den Anruf.

 

"Und ist alles in Ordnung?", wollte Suho wissen. "Es ist doch in Ordnung, oder?"

 Louisa nickte. "Aber mein Vater kommt morgen vorbei um mit euch zu  reden"

 "Ach, das passt schon", Baekhyun grinste. "Oder ist er etwa so furchteinflößend?"

 "Furchteinflößend? Wie kommst du denn auf die Idee?", Louisa sah ihn erstaunt an.

 "Ich glaube, das willst du gar nicht wirklich wissen", meinte Suho, bevor das alles eskalieren konnte.

 "Von wegen wissen...", mischte sich nun D.O ein. "Wenn wir wirklich hier übernachten, sollten wir unserem Manager Bescheid sagen"

 "Das mache ich. Auch wenn ich glaube, dass er nicht gerade begeistert sein wird", Suho seufzte.

 "Na dann ist ja alles klar", Baekhyuns Grinsen wurde noch breiter als ohnehin schon. "Also? Zeigst du uns dann die Zimmer, Lucy?"

 

                                                                                          ****

~Fünfzehn Minuten später~

 

"Also die Zimmer hier sind wirklich fantastisch!", begeistert sah Baekhyun um.

 "Naja, als fantastisch würde ich sie jetzt nicht gerade bezeichnen", murmelte Louisa vor sich hin, doch Baekhyun verstand sie trotzdem.

 "Wieso? Ist doch total gemütlich hier", entgegnete er. "Außerdem haben wir zuhause keine Einzelzimmer - zumindest bis auf Xiumin"

 "Ich will auch kein Einzelzimmer", meldete sich nun Sehun zu Wort. "Kann ich mir nicht wieder ein Zimmer mit Suho teilen?"

 "Dein Ernst?", mit großen Augen sah Chanyeol ihn an. "Also ich bin froh drüber mal ein Zimmer für die nächste Zeit für mich zu haben, dann kann mich jemand bestimmtes nämlich nicht so lang wach halten wie sonst immer"

 "Tu ich doch gar nicht!", beschwerte sich Baekhyun sofort, erntete aber nur Gelächter seiner Freunde.

 

Louisa runzelte die Stirn. "Ich schätze es ist besser wenn wir das Thema wechseln?", fragte sie. Dann räusperte sie sich. "Wie dem auch sei. Frühstück gibt es morgen in der Kantine ab halb sieben. Normal kann man sich auch Dinge selbst kaufen und die dann im Wohnheim frühstücken aber das könnt ihr ja für euch selbst entscheiden"

 "Isst du hier oder in der Kantine?", erkundigte Chanyeol sich.

 "Morgen wahrscheinlich auch in der Kantine, ihr habt meinen letzten Rest ja gerade eben gegessen"

 "Leute...", setzte Suho schon an.

 "Ist nicht schlimm, zumindest wenn ihr euch ab morgen eigene Sachen besorgt", stellte Louisa klar. "Wie lang gedenkt ihr eigentlich zu bleiben?"

 "Zwei, drei Tage", erklärte Suho. "Dann ist unser Konzert - danach fliegen wir wieder zurück"

 Louisa nickte.  "Okay", sie dachte kurz nach, dann sah sie Sehun an. "Eigentlich gibt es hier nur Einzelzimmer aber wenn es euch nicht zu eng wird kann ich euch helfen ein Bett noch hier rüber zu bringen", bot sie an.

 "Das kriegen wir schon alleine hin, richtig Sehun?", meldete sich nun wieder Suho zu Wort.

 "Was?", irritiert sah Sehun ihn an. Dann nickte er. "Äh.. Ja klar. Natürlich"

 

                                                                                         ****

~Am nächsten Morgen~

 

Als Louisa aufwachte brauchte sie einen Moment um sich daran zu erinnern, was passiert war. Dass Exo sich hier mehr oder weniger ungefragt hier in ihrem Wohnheim einquartiert hatte. Oder war das doch alles ein Traum gewesen? Louisa gähnte. Und was war eigentlich heute für ein Tag?

 

"Hey Lucy? Bist du schon wach?", erklang auf einmal eine, ihr inzwischen bekannte, Stimme direkt vor ihrer Zimmertür und riss sie damit aus ihren Gedanken.

 "Ja?", rief Louisa, stand umständlich auf. Sie wollte noch mehr sagen, doch plötzlich öffnete die Tür und herein trat Baekhyun. Das mit Exo war also wohl doch kein Traum gewesen.

 

"Oh, hab ich dich geweckt?", Baekhyun sah sie fragend an.

 Louisa schüttelte den Kopf. "Nein. Ich bin gerade vor nicht ganz fünf Minuten aufgewacht"

 "Gut", er nickte zufrieden. "Kannst du uns vielleicht den Weg in die Kantine zeigen?", erkundigte er sich dann bei ihr.

 "Wie viel Uhr ist es?"

 "Genau halb acht", antwortete Baekhyun. "Also was ist? Kommst du?"

 Louisa nickte. "Nachdem ich mich angezogen habe, gerne"

 "Oh...", Baekhyun, der erst jetzt bemerkte dass sie noch ihren Schlafanzug trug, sah verlegen zu Boden. "Sorry. Also...", er wollte noch mehr sagen, doch genau in diesem Moment wurde erneut die Tür geöffnet - oder vielmehr aufgerissen.

 

"Guten Morgen!", es war Chanyeol, der nun breit grinsend im Zimmer stand. "Wie siehts aus?"

 "Oh, Chanyeol. Ja, auch guten Morgen aber was...?", irritiert sah Louisa ihn an.

 "Entschuldige uns", sagte Baekhyun zu ihrund schob dann Chanyeol entschieden aus der Tür. "Bis gleich dann!"

 

                                                                                      ****

 

~Kurz darauf~

 

"Baekhyun!", böse sah Chanyeol seinen besten Freund an. "Was sollte das gerade?"

 Baekhyun zuckte mit den Schultern. "Sie kommt gleich"

 "Warum nicht jetzt?"

 "Weil sie gerade erst aufgestanden ist und sich noch umziehen muss!", antwortete Baekhyun ungewollt heftig.

 "Oh. Ist mir nicht aufgefallen. Echt nicht. Sorry", sagte Chanyeol und musterte Baekhyun von oben bis unten.

 "Was soll dieser Blick?"

 "Ach nichts", Chanyeol grinste. "Wieso warst du eigentlich schon bei ihr?", wollte er wissen.

 "Nicht wichtig", Baekhyun schüttelte den Kopf. "Können wir jetzt bitte endlich frühstücken gehen? Ich habe Hunger!"

 "Schon vergessen, Baek? Wir müssen auf Louisa warten", Chanyeols Grinsen wurde noch einen Tick größer. "Und die anderen sind ja auch noch nicht da"

 Baekhyun seufzte. "Und was ist daran zum Grinsen?"

 "Nichts", antwortete Chanyeol. "Ich hab einfach nur gute Laune. Ist doch nicht verboten, oder?"

 "Natürlich nicht", entgegnete Baekhyun, war sich allerdings  ziemlich sicher darin, dass Chanyeols Gute Laune auch irgendeinen Grund hatte. Doch ebenso wusste er auch, dass es jetzt nichts mehr brachte weiter nach zu haken.

 

 

 

 

                                                                    

 

 

 

 

 

 



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