Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Narzissa runzelte die Stirn, als sie die beiden Jungen erblickte, die in den Salon traten, auf Harrys Hemd waren einige Kekskrümel, und in Dracos Mundwinkel sah man noch Überreste eines süßen Nachtisches. Dabei war sie sich sicher, dass die Kinder nach dem Essen noch einmal in das Badezimmer gegangen waren, um sich etwas frisch zu machen. Aber vielleicht, hatten sie es vor lauter Küchenarbeit vergessen. Sie wartete ab, bis die Jungen sich ebenfalls gesetzt hatten, und ließ Dolby ihnen eine heiße Schokolade bringen, ehe sie das Wort an sie richtete: „Wir drei werden morgen in die Winkelgasse gehen. Harry braucht dringend neue Kleidung und noch einiges mehr.“ Begann sie das Gespräch. Dracos Kopf ruckte nach oben, warme Aufregung breitete sich in seinem kleinen Körper aus, als er daran dachte, was er seinem Freund alles zeigen konnte. Gerade als er losplappern wollte, hielt sein Vater ihn mit einer Handbewegung auf: „Da ihr morgen ausgeschlafen sein müsst, wünsche ich euch eine gute Nacht.“ Kurz zeigte sich Enttäuschung auf Dracos Gesicht, aber er fügte sich. Artig wünschten die beiden Jungen, den Erwachsenen eine gute Nacht, und rannten aus dem Salon. „Es geht ihm schon viel besser.“ Zufrieden lehnte sich Severus wieder zurück und sah zu der Hausherrin, die mit einem breiten Lächeln nickte. Sie stand langsam auf: „Ich werde noch mit ihnen gehen, schließlich muss diese Angst von Harry, dass er wieder zu seinen schrecklichen Verwandten muss, aufhören.“ „Muss er nicht?“ fragte Severus nun verwundert, grinste aber innerlich. Hatte sich Narzissa also endlich gegen das sture Oberhaupt der Familie durchgesetzt. Und besser würde Harry es nirgends treffen können, da war er sich sicher. Lucius hatte sich gerade aufgesetzt und nickte: „Harry bleibt bei uns. Ich möchte herausfinden, wie es sein kann das er so viel Magie in sich trägt.“ Versuchte er zu erklären. Severus hob eine Augenbraue, und sah der Hausherrin nach, die aus dem Raum schritt: „Also dein persönliches Versuchskaninchen? Dir ist klar, dass Harry ein Halbblut ist?“ Er musste auf dieses Thema zu sprechen kommen, da den Malfoys ihr Blutstatus sehr wichtig war. Nicht so wichtig wie allgemein angenommen, aber sie gehörten zu den Unantastbaren 28, und darauf bildete sich vor allem sein alter Freund hier vor ihm, einiges ein. „Das ist mit ein Grund, woher kommt diese Magie? Von seiner Mutter kann er sie nicht haben, obwohl sie eine sehr talentierte Hexe war. Und sein Vater, entschuldige Severus, aber nach allem was ich von ihm gehört habe, war er nicht mehr als Durchschnitt.“ Gemeiner und Bösartiger Durchschnitt, vor allem wenn er mit Black und seiner Gang unterwegs gewesen war, ging Severus durch den Kopf. Aber er atmete nur tief durch und schüttelte sich leicht. Das alles war Vergangenheit, und der Junge konnte nichts für die Taten seines Vaters. Wenn er ihm nur nicht so ähnlich sehen würde… Trotz allem hatte Harry durch das erlebte, für sämtliche Sünden seiner Vorfahren gebüßt. Er konnte nicht mehr James Potter vor sich sehen, wenn er in die grünen Augen des Kindes sah, das einzige was er dann noch wahrnahm, war ein verschüchtertes Kind, dem noch nicht viel Glück widerfahren war. „Severus?“ Lucius sprach leise, sah aber leicht besorgt zu seinem Freund, der ein wenig abwesend wirkte. Der Angesprochene zuckte kurz zusammen und sah zu dem Blonden, der sich nun leicht vorgebeugt hatte: „Tut mir leid, ich war etwas in Gedanken. Also bleibt Harry hier. Jetzt musst du das nur noch in Dumbledores Kopf bekommen. Er hat wirklich alles in Bewegung gesetzt um dafür zu sorgen, dass der Junge zurück zu diesen Muggeln kommt.“ Lucius nickte, es war ja nicht so als hätte er das nicht mitbekommen: „Sei dir sicher, dass er es nicht schaffen wird, den Jungen hier weg zu holen.“ Wenn er den Aristokraten nicht so gut kennen würde, dann würde das kalte Lächeln, das nun sein Gesicht zierte, ihm Angst machen. Aber so lehnte er sich zurück und nickte zufrieden. Was auch immer Dumbledore mit dem Trank vorhatte, es würde nicht funktionieren, schon allein da er selbst dafür gesorgt hatte. Ungläubig betrachtete Molly Weasley den Inhalt des Umschlages, den eine Eule gebracht hatte. Es war genau das Schulgeld, und noch einige Galleonen mehr, für die Schulbücher und alles was ihre ältesten Kinder in dem nächsten Jahr in Hogwarts brauchen würden, es würde auch gut für einige Kleidungsstücke reichen. Ihr Finger trommelten auf die leicht heruntergekommene, aber dennoch sehr saubere Tischplatte vor ihr. Sie hoffte für ihren Mann, dass er ein gutes Argument für die Menge an Galleonen, die vor ihr lagen, hatte, denn ansonsten würde sie ihn in der Luft zerreißen. Molly Weasley nahm keine Almosen an. Bisher hatte sie es immer geschafft, dass es ihrer Familie an nichts gemangelt hatte, warum sollte sie es dieses Mal nicht schaffen? Natürlich, dadurch das Charlie nun Quidditchkapitän geworden warm brauchte er eine neue Ausstattung an Kleidung, und auch sein Besen, hatte schon bessere Tage gesehen, und wenn sie richtig darüber nachdachte, dann fielen die Bücher die sie für die Zwillinge gebraucht erstanden hatte, schon allein beim Ansehen auseinander. Ach, wem machte sie etwas vor, sie könnten dieses Geld mehr als gut gebrauchen. Trotzig reckte sich ihr Kinn vor, denn sie hatte immer noch nicht vor, dieses Geld ohne guten Grund anzunehmen. Die neue Kleidung könnte sie gebraucht bei Madame Malkins Krabbelkiste kaufen, einen Besen könnte sie aus der zweiten Wahl im Quidditchladen erstehen, und die verdammten Bücher würde sie eigenhändig noch einmal zusammenkleben. Bisher war es immer gegangen, und es würde auch weiterhin gehen. Ja, Molly Weasley war eine stolze Frau. Das stellte auch ihr Mann einige Minuten später, als er aus Kamin trat fest. Er schrumpfte förmlich in sich zusammen, als sich die etwas mollige Frau vor ihm aufbaute und ihre Augen ihn wild anfunkelten: „Guten Abend Arthur, hast du mir etwas zu sagen?“ Ihre sonst warme Stimme klang schneidend als sie auf den Tisch deutete, auf dem das Geld, das Dumbledore ihm versprochen hatte, lag. Er überlegte kurz, beschloss dann aber es so zu halten wie der Schulleiter ihm empfohlen hatte, keine weiteren Eingeweihten im Fall Harry Potter. „Das ist eine Bonuszahlung, Liebes. Für außerordentlich gute Leistungen im Fall des verzauberten Muggelgeräts.“ Er war froh, dass er ihr über diesen Fall der Spükmaschine, die immer, wenn die Muggel ihr Geschirr hineinstellen wollten, zugeschnappt hatte. Welcher Zauberer auch immer DAS gewesen war, es war einfach abscheulich. Molly legte den Kopf schief und nickte, sie erinnerte sich daran. Arthur hatte tagelang über nichts anderes gesprochen: „Dann habt ihr den Zauberer gefunden?“ Fragte sie nach und beruhigte sich langsam. Wenn ihr Mann Erfolg hatte, dann war alles gut. Und vielleicht bekam er bald eine Lohnerhöhung, dann hätten sie allgemein mehr Spielraum, was das finanzielle anging. „Ja. Ein ehemaliger Todesser hat sich einen Spaß daraus gemacht.“ Log ihr Mann und lies sich nun am Küchentisch nieder. Er musste dringend mit Dumbledore sprechen, es war gut gewesen, dass er keinen Brief dazu geschrieben hatte, sonst wäre er nun einen Kopf kürzer. Molly würde diese Methoden sicherlich nicht gutheißen, auch wenn es um die Malfoys ging, würde sie zaudern, denn wenn die Malfoys die Wahrheit sagten, was sie nicht taten, dann würde der Junge in die Hölle müssen. „Du kannst morgen schon alles in der Winkelgasse besorgen, Schatz.“ Er lächelte ihr mit diesem Satz zu und machte sich über den Teller Eintopf her, den sie vor ihn gestellt hatte. Es würde alles gut gehen, und bald wäre Harry sicher wieder bei seinen Verwandten, und niemand aus seiner Familie würde erfahren was geschehen war. Zufrieden streckte er die Beine unter dem Tisch aus, schlug sie übereinander und machte sich über Mollys herrlichen Eintopf her. Narzissa ging, einer Eingebung folgend, zuerst in Dracos Zimmer. Sowie sie ihren Sohn kannte, würde Harry sicherlich die nächste Zeit zumindest, nicht in seinem eigenen Zimmer schlafen. Sie lachte leise als sie das Jungenzimmer betrat, und sah, dass sie Recht gehabt hatte. Beide Jungen saßen auf der Tagesdecke und sahen zu ihr auf. „Na, seid ihr soweit fertig?“ Sie kam ganz in das Zimmer und setzte sich zu ihnen auf das Bett. Beinah sofort saß Draco neben ihr und kuschelte sich an sie, während er Harry auf seine andere Seite zog. „Ich bin hier, um euch noch etwas mitzuteilen.“ Sprach sie leise und beobachtete wie Harry sich weiter an ihren Sohn kuschelte, ehe er zufrieden seufzte und die Augen schloss. „Wir bekommen einen eigenen Hauselfen?“ hoffnungsvoll sahen sie graue Augen an. Wie kam ihr Sohn nur immer auf so etwas? „Nein. Dein Vater und ich haben beschlossen, dass Harry bei uns bleiben darf.“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, sprang ihr kleiner Drache auf und machte regelrechte Luftsprünge auf der Matraze. Auch Harry hatte sofort wieder seine Augen geöffnet, war aufgesprungen und ihr um den Hals gefallen. „Danke. Danke. Danke.“ Harry wiederholte dieses Wort wie ein Mantra, während Tränen der Erleichterung aus seinen grünen Augen flossen. Sie schüttelte leicht den Kopf und wischte ihm die Tränen sanft weg: „Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Mir ist wichtig das du weißt, dass egal was passiert, dass Manor ab heute dein Zuhause ist.“ Sie strubbelte ihm durch die Haare, und beschloss ihn morgen gleich noch zu einem Frisör zu bringen. Nicht das die Eulen im Haus noch auf seinem Kopf landeten, wenn sie Briefe brachten. „Ich hab einen Bruder!“ Schrie Draco nun und hopste auf Harry zu, der damit nicht gerechnet hatte und Narzissa vom Bett schob um mit ihr zusammen auf dem Boden zu landen. Einen kurzen Augenblick lang, sahen sie sich verdattert an, bis sie anfingen lauthals loszulachen. Harry der noch kurz erschreckt zusammengezuckt war, spürte wie die blonde Frau ihre Arme um ihn schlang und ihn sanft an sich drückte. Er strahlte breit ehe er auch anfing zu lachen. Durch das Gepolter waren auch der Hausherr und sein Besuch aufgeschreckt und nach oben gerannt. Lucius starrte auf seine Familie und schüttelte den Kopf, wie sie am Boden saßen und lachten. Snape schielte zwischen ihm hindurch und ein seltenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, wenn auch nur für einige kurze Augenblicke, ehe er sich wieder zusammennahm und seinem Freund einen ernsten Blick zuwarf. Lucius schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern und schritt hoheitsvoll wieder zurück in den Salon, ohne diese Situation zu kommentieren. Wahrscheinlich hatte es ihm die Sprache verschlagen. Narzissa wandte den Kopf zu dem Tränkelehrer und zwinkerte ihm übermütig zu. Er winkte kurz und machte sich dann daran ihrem Mann in den Salon zu folgen. Als sie Draco endlich beruhigt hatte, der vor lauter Übermut weiter herumgehopst war, ließ sie einen Hauselfen noch heiße Schokolade für die Jungen bringen. Irritiert sah sie auf die Tassen, die Dolby brachte, kam es ihr nur so vor, oder war das Sahnehäubchen darauf, zu einem Sahneberg gewachsen? Und wenn sie nicht alles täuschte, war die leichte goldbraune Schicht darauf, Karamellisierter Zimtzucker. Scheinbar hatten ihr Sohn und Harry ordentlich Eindruck auf den Küchenelfen gemacht. Sie strich beiden Jungen noch einmal über die Köpfe, küsste ihre Stirn und verließ das Zimmer, um sich ebenfalls in den Salon zu begeben. „Weißt du wie toll das wird?“ Draco war viel zu aufgeregt um zu schlafen. Er hielt die Tasse fest in seinen kleinen Händen und genoss die sahne Zucker Mischung. Sein Vater würde ihm die Ohren langziehen, wenn er sehen würde wie unmalfoyhaft er mit seiner Zunge in die köstliche Süße tauchte, aber es war einfach zu schwer, die Tasse mit einer Hand zu halten. Harry tat es ihm nach und nickte wild. Er hatte sich davor schon mehr zuhause gefühlt, als bei den Dursleys jemals. Aber nun war es wie ein richtiges Ankommen. Er würde sich am nächsten Tag noch einmal bei Mr. Malfoy bedanken und ihm anbieten ein wenig im Haushalt zu helfen, dafür das er hier wohnen dürfte. Dracos Augen leuchteten silbern als er seine Tasse wegstellte und sich zu seinem ´neuen` Bruder umdrehte, und ihm seine Hand hinhielt: „Brüder.“ Sagte er ruhig und ernst. Harry nickte, stellte seine Tasse ebenfalls weg und ergriff die ihm angebotene Hand: „Für immer.“ Fügte der grünäugige hinzu. Beeindruckt sahen beide Jungen auf ihre miteinander verbundenen Hände und grinsten sich an. Narzissa bemerkte den spöttischen Blick ihres Mannes, als sie in den Salon trat. Allerdings ignorierte sie ihn und setzte sich auf ihren Platz. „Ist der Stuhl doch bequemer, Liebling? Ich könnte einen Elfen anweisen, die ein Kissen auf den Boden zu legen.“ Lucius gab sich Mühe sie möglichst ernst anzusehen. Narzissa sah ihm kurz in die Augen: „Könntest du. Aber ich denke das ich, wenn ich schon einmal bemerkt habe, wie gemütlich der Boden ist, dann vielleicht auch auf diesem schlafen möchte.“ Sie sah ihn erhaben an, nahm ihr Weinglas, dass sie allerdings nur mit Wasser gefüllt hatte, und trank einen tiefen Schluck daraus. „Oh Liebes, das wäre für dein kreuz sicherlich nicht zuträglich.“ Versicherte ihr Mann ihr sofort. „Übung macht den Meister, sagst du das nicht immer zu Draco?“ Severus lachte leise in sich hinein als er das Geplänkel des Ehepaares vor ihm beobachtete. Es waren wirklich seltene Einblicke, in das Familienleben, der Malfoys, und er war stolz darauf, einer der wenigen zu sein, die das Privileg besaßen, dem beiwohnen zu dürfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)