Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 21: ------------ „Aufwachen.“ Draco flüsterte um Harry nicht zu erschrecken, und legte eine Hand auf die Schulter des Schlafenden. Inzwischen war es schon Gewohnheit geworden, dass die beiden Kinder zusammen in einem Bett schliefen, und seine Eltern schien es nicht zu stören. Er fragte sich, warum Harry überhaupt eigene Gemächer hatte, wenn er doch bei ihm schlafen konnte. „Wir gehen heute in die Winkelgasse.“ Das sagte er nun etwas lauter, und erntete ein leises Seufzen. Langsam öffneten sich Harrys Augen und er grinste breit, als der Schwarzhaarige ihn träge ansah. „Winkelgasse.“ Sagte er noch einmal und zog an dem blauen Pyjamaärmel der gerade unter der Decke hervorkam. „Morschen...“ Nuschelte Harry leise und rieb sich mit dem anderen Arm über die erstaunlich grünen Augen. „Auch Morgen. Stehst du nun auf?“ ungeduldig zupfte Draco weiter an dem Stück Stoff das er in den Händen hielt. Seufzend setzte sich Harry richtig auf und sah zu seinem Freund, den er gerade am liebsten von der Bettkante schubsen würde, um sich noch einmal hinzulegen und eine Runde schlafen zu können. Langsam traten die Erinnerungen an den vorigen Abend in seinem Kopf vor, und er fing an breit zu grinsen. Narzissa hatte ihm versprochen, dass er bei ihnen bleiben dürfte, und niemals wieder zu den Dursleys musste. Nun völlig wach und überglücklich, sprang er aus dem Bett, und zog den völlig verdatterten Draco mit sich, in das kleine Badezimmer. Lucius schlug die Augen auf und verdrehte sie sogleich, als er das helle Kindergeschnatter aus dem Flur vernahm. Scheinbar waren sein Sohn und dessen Anhängsel schon aufgewacht. Hoffentlich gab es noch einmal einen Morgen an dem er ausschlafen konnte, aber das würde wahrscheinlich noch drei Jahre dauern, wenn die Jungen endlich in Hogwarts waren. Grummeln streckte er sich und sah auf die Uhr. Ungläubig blinzelte er, nur um noch einmal auf das edle Ziffernblatt zu starren. Die goldenen Zeiger schienen ihn wieder einmal, wie in den letzten Tagen zu oft, hämisch auszulachen, als der Stundenzeiger auf die Fünf zuging. Er beschloss in Zukunft einen Schweigefluch auf die Kinder zu legen, als er sich noch einmal herumdrehte und seine Frau in den Arm nahm, um weiterschlafen zu können. Die grummelte etwas, entspannte sich aber sofort, und schlief ruhig weiter. Gerade als er wieder einschlief, wurde die Tür aufgerissen und donnerte gegen die Wand, so dass die Gemälde die daran befestigt waren, wackelten. Narzissa schrak auf und starrte an die Tür, während ihr Mann beinah senkrecht im Bett stand. „AUFSTEHEN! Winkelgasse!“ Schrie Draco schon in das elterliche Schlafzimmer und hopste gut gelaunt in das Bett seiner Eltern. Harry war unschlüssig an der Tür stehen geblieben, und sah zu wie sein Freund auf dem Bett herumtollte, und den leichten Kitzelangriffen seines Vaters auswich. Narzissa sah breit lächelnd auf ihren Mann, der versuchte seinen Sohn einzufangen, und jedes Mal, wenn er ihn leicht erwischte kitzelte, um ihn dann wieder entkommen zu lassen, und das Spiel von vorn zu beginnen. Sie sah zu Harry, der noch immer an der Tür stand und fassungslos auf die Szene blickte, kurzerhand streckte sie gähnend die Arme aus um ihn auch an dem morgendlichen Spiel teilhaben zu lassen. Ein breites Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Jungen, als er sich ebenfalls in Bewegung setzte, um auch in das Bett zu kommen. Ein paar Sekunden später, hatten die beiden Kinder ihren Mann regelrecht überrannt, und tollten ausgelassen im Bett herum. Zufrieden lehnte sich die Hausherrin zurück und betrachtete das Bild vor sich. Es war herrlich ihrer Familie bei einem solch seltenen Spektakel zuzusehen, auch wenn sie sich sicher war, dass ihr Mann da nun anderer Ansicht war. Eigentlich Hatte Draco ein absolutes Verbot, was ihre Gemächer anging, aber sie verstand die Aufregung ihres Sohnes. „Gnade!“ grummelte es unter den morgendlichen Angreifern hervor, und Lucius schwenkte ein weißes Taschentuch in die Höhe. Um seinen Friedenswillen zu zeigen. Sie lachte und stand dann auf, um dem wilden Treiben zu entkommen, denn natürlich dachten die Jungen in ihrem Übermut überhaupt nicht daran, ihren besiegten Gegner ziehen zu lassen. „Um Sechs Uhr gibt es Frühstück.“ Mit diesem Satz ging sie in ihr Badezimmer um sich ihrer Morgentoilette zu widmen. Draco nickte wild und sprang auf: „Komm mit Harry.“ Genauso schnell wie sie im Schlafzimmer gewesen waren, waren sie nun auch wieder verschwunden. Es war halb sechs… Er musste verrückt geworden sein, als er zustimmte den jungen bei sich zu behalten. Grummelnd ging er ebenfalls in das Badezimmer, auch wenn er es niemals zugeben würde, Harry tat seinem Sohn gut. War er sonst immer so ernst gewesen, zeigte er nun endlich kindliche Züge, noch niemals zuvor hatten sie in ihrem Schlafzimmer herumgebalgt, und es hatte ihm Spaß gemacht. Auch das würde er niemals laut zugeben. „Das ist ganz einfach. Du nimmst das Flohpulver, wirfst es in den Kamin, und rufst den Ort wo du hinmagst.“ Erklärte Draco nun seinem Freund. Der sah ihn ungläubig an, niemals würde das funktionieren. Wobei, vor einigen Tagen noch, hätte er an so vieles nicht geglaubt, was nun Wirklichkeit geworden war. Unschlüssig was er nun tun sollte, sah er zu Narzissa, die ihn aufmunternd ansah, ehe sie Draco zunickte, dass er beginnen sollte, um es Harry zu zeigen. Der blonde nickte, und wuchs vor stolz um einige Zentimeter, da er es Harry zeigen durfte. Er nahm eine Handvoll des Pulvers, trat ruhig vor den Kamin, in den er es warf, und ging dann ebenfalls hinterher. „Winkelgasse.“ Sagte er laut und deutlich. Mit großen Augen sah Harry zu wie der Junge verschwand. Etwas ängstlich sah er zu Narzissa auf, die ihm aufmunternd zulächelte: „Gemeinsam?“ Nun nickte er wild, mit dieser ganzen Magiesache, kam er noch nicht wirklich klar. Zauberer machten so vieles anders, als seine Verwandten, bei denen er gelebt hatte. Das ging schon damit los, dass sie keine Elektrizität nutzen, und endete damit das sie auch keine Autos oder sonstige Fahrzeuge besaßen. Brauchten sie ja auch nicht, wenn er diese Art sich Fortzubewegen betrachtete. Narzissa nahm ihn am Arm und warf ebenfalls eine Handvoll Pulver in das Feuer, ehe sie ihn mit in die Brennkammer zog und den Ort nannte, an den sie reisen wollten. Grinsend hatte der Hausherr die Szenerie betrachtet. Er konnte sich nicht vorstellen wie es für Harry sein musste, soviel neue Dinge zu entdecken, aber scheinbar nahm der junge diese Neuerungen sehr gelassen auf. Jeder Erwachsene würde nun wahrscheinlich vor einem Nervenzusammenbruch stehen. Hätte ihm vor einigen Tagen jemand gesagt, dass er den jungen Potter bei sich aufnehmen würde, hätte er ihn in das Mungos gebracht, mit dem Hinweis, denjenigen nie wieder raus zu lassen. Er legte wieder einen Verhüllungszauber auf sich, ehe er in das Ministerium flohte, er musste einige Dokumente ausfüllen, um die Vormundschaft für Harry Potter zu beantragen, und das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen. Narzissa und er hatten beschlossen, dass es besser war, wenn sie sich trennten, schließlich brauchten solche Dokumente erfahrungsgemäß etwas länger, bis endlich jemand sich dazu herabließ um sie zu bearbeiten, egal wie viele Galleonen er auf den Tisch warf, und er konnte einer ausgedehnten Einkaufstour sowieso nichts abgewinnen. Ihm reichte es vollkommen, am Ende eines solchen Ausflugs, die Kobolde das Verließ öffnen zu lassen, um die Rechnungen der Händler zu bezahlen. Gelassen trat er aus dem Kamin im Atrium und sah das Zabini bereits auf ihn wartete, mit zwei weiteren Männern, die wie er wusste, Juniorpartner in seiner Kanzlei waren. Erst als er vor ihnen stand, nahm er die Tarnungszauber von sich, und streckte die Hand aus um die wartenden Männer zu begrüßen. Dann konnte es ja losgehen. Genaugenommen freute er sich schon auf die fassungslosen Gesichter der Angestellten, wenn er ihnen seinen Wunsch vortrug. Das würde ein guter Tag werden. Mit großen Augen sah Harry sich in dem leicht heruntergekommenen Pub, indem sie gelandet waren um. Keiner, der anwesenden Menschen schien sie großartig zu beachten, als Narzissa die beiden Jungen erfolgreich durch das geschehen bugsierte und die belebte Winkelgasse ansteuerte. „Wir müssen zuerst zum Frisör, Draco.“ Sagte sie als die Wand sich vor ihnen geöffnet hatte. Harrys Augen wurden immer noch größer, als er nun das bunte Treiben vor sich besah, Zauberer schienen Farben zu mögen. Egal wen er laufen sah, alle schienen in bunten Farben gekleidet zu sein, überall herrschte lautes, geschäftiges Treiben. „Wahnsinn, oder?“ Zufrieden sah Draco auf seinen Freund und reichte ihm die Hand, damit sie sich nicht verlieren konnten. Schließlich wusste Harry nicht, wo der Frisör war, und wenn er sich verlaufen würde, dann wäre die Gefahr zu groß, in die Nokturngasse zu kommen. Sein Vater hatte ihm immer und immer wieder eingebläut, dass diese Gasse kein Platz für ihn war, und er sich dort fernzuhalten hatte. Aber wenn Harry bei ihm war, dann konnte auch diese Straße nicht zu gefährlich sein. Stolz reckte er sich und schlug den Weg zum Frisör ein, während Harry immer mal wieder stehen blieb um die komischen Gebäude zu betrachten. Sie waren nicht gerade, so wie es die normalen Häuser in seiner alten Straße gewesen waren, sondern hingen krumm und schief in die Luft. Auch hier schien Magie im Spiel zu sein, denn sonst würden diese Bauwerke sicherlich umkippen. Draco zog ihn beharrlich weiter, bis sie an einem kleinen Geschäft ankamen, vor dem eine große Schere hing, die von allein, auf und zuschnappte, als würde sie ein unsichtbares Papier zerschneiden wollen. „Wappne die für haarige Zeiten, mit den schärfsten Schnitten.“ Stand mit goldenen Lettern auf dem sauber polierten Glas des Schaufensters. Harry sah erstaunt, dass auch die Buchstaben ihre Farbe änderten. Vor einigen Tagen wäre er sicherlich furchtbar darüber erschrocken, doch nun, hätte es ihn gewundert, wenn es bei einem ´Gold` geblieben wäre. Sein Freund riss die Tür auf, und zog ihn hinter sich her in den Salon. Narzissa schüttelte leicht den Kopf und ging schnell hinterher, um die Beiden an der Schulter festzuhalten. Ohne weiteres würde sie Alessio nicht an Harrys Haare lassen, schließlich wollte sie nicht unbedingt auffallen, jetzt wo Dumbledore alles daran setzte den Jungen in die Finger zu bekommen. „Mrs. Malfoy, was für eine Ehre.“ Ein großer südländisch aussehender Mann trat auf die kleine Familie zu und nahm ihre Hand um einen leichten Handkuss darauf zu setzen. Er verbeugte sich auch vor Harry und Draco und sah dann wieder auf. „Hallo Alessio. Ich bringe dir einen neuen Kunden.“ Sie deutete auf Harry, dessen Harre scheinbar bemerkt hatten, dass es ihnen an den Kragen gehen sollte, und noch wilder als sonst in alle Richtungen abstanden. Der Frisör wollte nach den Haaren greifen, doch Harry zuckte sofort zurück und versteckte sich hinter Draco. Dieser verzog keine Miene und stellte sich vor seinen Freund, um ihn zu schützen. „Nimm es ihm nicht übel. Er hat schlimmes durchlebt. Ich hoffe du kannst schweigen.“ Sagte sie in leisem Ton und legte beruhigend eine Hand auf Harrys Kopf. Der entschuldigend zu ihr aufsah. Ihr Lächeln in seien Richtung beruhigte ihn sofort wieder und er nickte langsam. Nun legte der Mann den Kopf schief, und grinste breit: „Wenn ich das nicht könnte, liebste Narzissa, dann wäre ich kein Frisör. Das Problem liegt an den Damen, die hier immer laut herum schnattern.“ Er deutete mit einer ausladenden Geste, auf einige hexen die wild schnatterten, während schwebende Scheren ihnen einen neuen Haarschnitt verpassten, und fliegende Föhne die Haare trockneten. Dracos Mutter hob eine Augenbraue: „Ich hoffe du hast einen Platz abseits.“ Natürlich wusste sie das er einen VIP Bereich hatte, schließlich gingen sie immer in diesen. Niemals würde sie sich inmitten solcher hexen die Haare frisieren lassen, und sich nebenbei anhören, wie schlimm deren Ehemänner doch waren. „Aber natürlich.“ Er reichte ihr den Arm und führte sie in den hinteren Bereich des Salons. Hier war alles weit edler eingerichtet, und man sah, dass die Kunden die hier Platz nahmen, nur das Beste vom Besten gewöhnt waren, und auch bekamen. „Setz dich hier hin.“ Alessio deutete Harry den Stuhl auf den er sich setzen durfte. „Keine Angst, ich tu dir nicht weh.“ Sagte er, und bemühte sich seine Stimme leise und ruhig klingen zu lassen. Im Gegensatz zu den Engländern, bei denen die meisten den Mund nicht aufbekamen, war es bei seinem Temperament, als Italiener, mehr als nur schwer, die geforderte Ruhe mit einfließen zu lassen. Draco hatte sich neben Harry auf den Stuhl fallen lassen, und lächelte ihm beruhigend zu. Seine ganze Familie ging in diesen Salon, und auch Harry würde danach genauso gut aussehen wie er es tat. Narzissa hatte sich an die Wand gelehnt und sah aufmerksam zu wie Alessio durch die Haare ihres Schützlings fuhr und etwas vor sich hinmurmelte, das wie ´wilder Niffler` klang. Als er nach vorn trat, und die Haarsträhne aus der Stirn hob, konnte man regelrecht sehen, wie ihm seine Gesichtszüge entgleisten. Geschockt sah er zu Narzissa, die nur nickte und ihm deutete nichts zu sagen. Das war einer der Gründe warum die den Schwarzhaarigen nicht vorgestellt hatte. Sie konnte gut darauf verzichten, dass diese Hyänen von hexen da draußen, über ihren Kleinen herfielen. Und wenn nur eine durch den Namen aufgeschreckt wäre, und eine andere die Narbe entdeckt hätte, dann wäre der Teufel in dem Salon los. Mit nun sehr leicht zitternden Händen fuhr er wieder durch die Haare des Kindes, und wurde aufmerksam durch grüne Augen beobachtet: „Kann man nichts machen?“ fragte Harry leise. Seine Tante hatte immer gesagt, dass bei diesem Durcheinander nichts half. Sie ließ ihn einmal sogar scheren, aber zum Glück waren seine Haare am nächsten Tag wieder an Ort und Platz gewesen. Er schrak zusammen, DAS war doch ein magisches Zeichen gewesen, oder etwa nicht? Kurz sah er zu Draco, der genauso darauf wartete, dass Alessio endlich mit seiner Arbeit anfing. „Natürlich können wir etwas machen.“ Nun war er beinah in seiner Berufsehre gekränkt. Nur musste er bei dieser Art von Haar, eine andere Schere wählen, sonst würde der Junge am nächsten Tag wieder wie ein wandelnder Niffler herumlaufen. Er griff nach einer der vielen Scheren die auf dem Tisch lagen: „Magst du mir sagen wie du heißt?“ Fragte er nun, obwohl er den Namen ganz genau wusste. Wer kannte Harry Potter nicht. Die Frage war nun nur, wie es kam, dass Harry Potter mit den Malfoys herumlief. Aber das würde ihm sicherlich keiner mitteilen, er würde wohl oder übel den Tagespropheten lesen müssen. Mit einigen Schlenkern seines Zauberstabes, legte er Harrys Frisur, so wie Narzissa sie wollte. Die Narbe sollte nur bei genauerem Hinsehen zu sehen sein. Auch wenn Alessio das nicht verstand, schließlich war es doch eine Ehre, diese Narbe zu tragen, aber er fügte sich der blonden Aristokratin. Harry sah in den Spiegel und grinste breit, er hatte nicht gewusst das seine Haare so gut aussehen konnten. Die etwas zu langen Strähnen, waren einer modischen Kurzhaarfrisur gewichen. Narzissa lächelte Harry zu, während sie nun einen sehr großen Haufen an Galleonen auf den Tisch legte: „Für deine Verschwiegenheit.“ Sie sah Alessio überheblich an, und verließ mit den Kindern den Salon. Selbst wenn der Frisör nun plapperte, bis es seine Runden gezogen hatte, wären sie wieder zurück im Manor. Fragend sah Draco zu seiner Mutter: „Nun geht es zu Madame Malkins.“ Draco nickte und strahlte Harry an: „Du wirst dich wundern.“ Versprach er ihm, und Harry glaubte das sofort. Das war interessant. Narzissa Malfoy zusammen mit zwei Kindern in der Winkelgasse. Er zweifelte keinen Augenblick daran, dass der zweite Junge niemand anderer als Harry Potter war. Dumbledore grinste in sich hinein, während er ein weiteres Zitronenbonbon aus der Dose fischte. Dass es so einfach werden würde, hätte er nicht gedacht. Er stand auf und trat vor seinen Kamin, um die nötigen Schritte einzuleiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)