Tales of Symphonia - Die Anfänge der Auserwählten von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 6: Inselfreunden ------------------------ Hustend schob Genis seine ältere Schwester aus der Küche. Laut protestierte sie gegen die, ihrer Meinung nach, unfaire Behandlung. Banausen, allesamt! Wieso erkannten sie nicht, welch begnadete Köchin sie war? „Sitz!“, befahl der Halbelf und strich sich eine nach Qualm stinkende, schweißnasse Silbersträhne hinters Ohr, während er Raine auf einen Ottomane drückte. Keuchend wedelte er den schwarzen Rauch zur Seite, riss ein Fenster auf und nahm den verkohlten Topf vom Ofen. Er hob ihn auf Augenhöhe und drehte ihn so, dass er ins Innere sehen konnte. Der Boden war verschwunden und durch das gigantische Loch, welches vor wenigen Minuten noch der Boden war, erkannte er die Blümchentapete an der Küchenwand. Wie machte Raine das nur immer? Wie gelang es einer Frau von herausragender Intelligenz Wasser anbrennen zu lassen und die Küche beinahe in Brand zu setzen? Kopfschüttelnd entsorgte er den Topf. Vorerst würde es nichts zu essen geben. Bis sich Rauch und Gestank verzogen, vergingen mit Sicherheit einige Stunden. Schmollend saß Raine auf dem niedrigen Sofa, als Genis zurückkehrte und sein kleiner Ausbruch tat ihm leid. „Du könntest auf den Markt gehen und frisches Obst und Gemüse besorgen“, meinte er versöhnlich. „Ja, bitte Tante Raine!“, stimmten die Geschwister zu seiner Freude zu. Raines Gesicht entspannte sich. „In Ordnung.“ Ein paar Minuten später klappte die Tür zu und Genis ließ sich mit einem erleichterten Seufzer in den Ohrensesseln sinken. „So, wo waren wir stehengeblieben? Ah ja...“ ------------------------------------ Der Rest der Nacht verlief ruhig. Geta schnarchte, kaute auf einem Zipfel des Kopfkissens herum und brabbelte etwas, das sich anhörte wie: „Oh ja, Baby. Genau da.“ Genaueres wollte Shiron nicht erfahren und schaltete sein Gehör auf „stumm“. Im Gegensatz zu seinem Freund konnte er nicht schlafen und saß mit angezogenen Knien auf seinem Bett. Lenox lag zusammengerollt auf dem flauschigen Vorleger und zuckte immer wieder mit dem Schweif. Benötigten Centurions Schlaf, oder tat er nur so? Auf jeden Fall war es ein entspannend wirkender Anblick und auf Shiron schmalen Lippen zeichnete sich die Andeutung eines Lächelns ab. Wie Zent schlafen konnte, war ihm Rätsel. Die Schwingen mussten doch stören! Dennoch schlief der Engel und bedeckte mit einer der Schwingen sein zartes Gesicht. Nachdenklich nagte Shiron an seiner Unterlippe und stand leise auf. Mit zwei großen Schritten war er bei dem ruhenden Engel und berührte mit seinen Fingerspitzen die weißen Federn. Sie fühlten sich warm an. Ein tröstliches Gefühl durchströmte ihn. Ein vages Gefühl, welches ihm sagte, dass es so schlimm nicht werden würde. Hinter ihm öffnete Lenox ein Auge, grinste zufrieden und senkte das Lid wieder. Der junge Auserwählte löste sich von dem Anblick und den Federn und nahm erneut auf dem Bett Platz. Er lehnte sich gegen die Wand, verschränkte die Arme im Nacken und sah aus dem Fenster. Die Dämmerung brach an und die aufgehende Sonne warf ein erstes Glimmen über die Berge am Horizont. Als mehrere Hähne durchdringend krähten, schreckte der Auserwählte auf. Zu guter Letzt war er wohl doch noch für ein paar Minuten eingeschlafen. Sein Freund erwachte maulend und beklagte sich sogleich, dass er nicht mal im Traum zum Schuss gekommen sei. „Wüstling!“, lachte Shiron, gönnte sich eine Katzenwäsche mit eisigem Wasser und wartete, bis auch Geta endlich fertig und halbwegs wach war. Das Frühstück im Esszimmer des Gasthofes erwies sich als dürftig. Brot und Früchtemus. Aber der Kaffee war lecker und so schwarz, dass man den Boden der Tasse nur erahnen konnte. Die freundliche Wirtin packte der kleinen Gruppe etwas Proviant zusammen und frisches Wasser. Als Shiron bezahlen wollte, winkte sie hektisch ab. „Nein, nein! Von unseren tapferen Rettern können wir doch kein Geld nehmen!“ Höflich dankten der Auserwählte und seine Begleiter. Vielleicht war das Ganze doch nicht so schlecht. Vor der Tür empfing sie ein lauer Morgen und ein erwachendes Dorf. „Wohin gehen wir als Nächstes?“, fragte Geta und Zent deutete nach Westen. „Wir benötigen ein Boot. In westlicher Richtung gibt es einen großen See, in dessen Mitte sich eine Insel befindet.“ Lenox fuhr zu dem Engel herum. „Du willst auf DIESE Insel?“ Der Engel hob die Schultern. „Sicher doch.“ „Wieso? Was ist mit der Insel?“, hakte Shiron nach. Der Centurion legte die Ohren an und schüttelte sich. „Nichts! Absolut nichts! Es ist eine ganz normale Insel!“, wiegelte er wenig überzeugend ab. „Aha...“, machte Shiron und hob eine Braue. Um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen, löste Lenox sich auf und verschwand. Shiron und Geta wechselten einen Blick. „Was soll´ s. Lass uns gehen.“ Der Weg nach Westen erwies sich als weniger beschwerlich, als zu Anfang vermutet. Eine gut ausgebaute Straße schlängelte sich durch Wiesen und vorbei an brachen Feldern. Ratternd kam ihnen ein Ochsengespann entgegen und der auf dem Kutschbock sitzende Bauer grüßte freundlich, als die Gruppe ihm Platz machte. „Nette Leute hier“, meinte Geta. „Oder unser Ruf eilt uns bereits voraus.“ „Welcher Ruf?“, spöttelte Lenox und Shiron zog ihm flugs die Ohren lang, als der Centurion sich kurz sichtbar machte. Nach zwei Stunden schweigsamer Wanderung erreichten sie den See, der sich als malerisches Fleckchen entpuppte. Die in hellem Smaragd schimmernde Fläche war so groß, dass man das gegenüberliegende Ufer nicht erkennen konnte. Selbst die Insel zeichnete sich nur als dunkler Schemen ab. Ein schnurgerader Trampelpfad führte zum Ufer und zu einem, an einem Steg vertäuten Ruderboot. Geta gab einen erleichterten Stoßseufzer von sich. „Na, zum Glück.“ „Hast du was anderes erwartet?“, fragte Zent amüsiert. Mit beiden Händen strich der stämmige Mann sich die verschwitzten Haare nach hinten. „Nach eurem komischen Gespräch“, begann er und nickte in Lenox´ Richtung, „habe ich wirklich was anderes erwartet. Nämlich einen klapprigen Fährmann, der eine Knochenhand ausstreckt, um unseren Fährpfand zu empfangen.“ „Es ist ein See, nicht der Styx“, lachte der Engel und Geta bedachte ihn mit einem missmutigen Blick. „Wenn ihr noch weitermachen wollt, rudere ich allein!“, beklagte Shiron sich laut. „Ja, Geta sollte besser hierbleiben!“ „WIESO! Du komisches Katzending!“ „Ich bin ein Centurion! Und ich denke, es wäre besser!“ Demonstrativ schlug der Auserwählte mit den Paddeln ins Wasser. Zent schüttelte den Kopf und kletterte ins Boot. Geta und Lenox sahen sich noch einige Sekunden einander wütend an, dann folgten sie schnaubend, setzten sich so weit wie möglich auseinander und taten schließlich so, als würde der jeweils andere nicht existieren. „Und ich dachte, ich habe Probleme“, seufzte der Auserwählte, stieß das Boot mit einem Paddel vom Steg ab und ruderte der Insel entgegen. Nebel kam auf, wölkte als grauer Dunst über der Wasserfläche und bildete einen malerischen Vorhang, durch den das Grün der Insel schimmerte. Plötzlich hielt Shiron inne. „Stimmt was nicht?“ Er heftete seinen Blick auf den sichtlich nervösen Centurion. „Hört ihr das?“ Geta wandte sich um und kniete sich auf die hölzerne Planke, welche als Sitzplatz diente, versuchte durch den Nebel etwas zu erkennen und lauschte. Das Boot geriet arg ins Schwanken, als er sich vornüber beugte. „Ich höre auch was. Was ist das?“ Es klang wie Musik, gespielt auf klangvollen Instrumenten. Sphärisch und geheimnisvoll schön. Unter die zauberhaften Klänge mischten sich kristallklare Gesänge. Shiron ließ die Ruder wieder ins Wasser und paddelte weiter, ein ganzes Stück schneller diesmal. Knirschend lief das Boot auf einen samtweißen Sandstrand auf. „Wow!“, staunten der Auserwählte und sein bester Freund. Vor ihnen erstreckte sich ein Garten Eden, der mit dem Duft einer einzigen Blüte mannigfaltige Sinnesfreuden zu versprechen schien. Natürlich gab es nicht nur eine Blüte, sondern ein ganzes duftendes, farbenfrohes Meer. Hibiskus, Rosen und Magnolien leuchteten zwischen hohen Bäumen an denen köstliche Früchte hingen. „Willkommen auf der Insel der Sirenen“, sprach Zent und Geta grinste breit. „Sirenen? Das hört sich doch ganz gut an!“, frohlockte der Hüne. Lenox verdrehte die Augen. „Ganz gut? Wir werden sehen.“ In der Stimme des Centurion schwang ein Warnung mit, die Geta geflissentlich überhörte. Sich durch den paradiesischen Dschungel kämpfend, folgte die kleine Gruppe dem elysischen Gesang und den Klängen von Harfe und Lyra. Erste Gebäude waren durch Büsche und Äste zu erkennen. Runde, weiße Häuschen mit weit geöffneten Türen, die jeden Besucher Willkommen hießen. Oberhalb des lauschigen Dorfes , auf einer Hügelkuppe, stand ein alabasterner, säulenverzierter Tempel. Doch trotz der zauberhaften Klänge, war niemand zu sehen, der sie verursachte. Keine Menschenseele weit und breit. Forsch trat Shiron vor. „Hallo? Ist hier jemand?“ Die Klänge verstummten. „Seid gegrüßt!“, säuselte ein weiche Stimme und aus dem Haus, welches ihnen am nächsten war, trat eine bezaubernde junge Frau. Ihren schlanken sinnlichen Körper hüllte sie in eine bodenlange apricotfarbene Toga mit reizvollem Faltenwurf. Ihre langen roten Haare hatte sie zu einer raffinierten Frisur hochgesteckt und an ihren Ohrläppchen glitzerten Saphire. Shiron schluckte trocken. Geta dagegen krachte der Unterkiefer förmlich auf den weichen, grasbewachsenen Boden. Lenox machte sich rar, nachdem die Schönheit aufgetaucht war. Zent blieb einfach ruhig und wartete ab. „Was führt euch auf diese Insel?“, fragte die Paradiesblume. Der Auserwählte räusperte sich und schickte einen gedanklichen Eisstrahl in seine Lenden. „Mein Name ist Shiron, das ist mein Freund Geta. Er hier hinter mir, heißt Zent und das Ding, das verschwunden ist, nennt sich Lenox. Wir sind auf der Suche nach den Manapunkten und den verlorenen Federn des Engels.“ ´Donnerwetter! Ich habe es geschafft, das alles vollständig und ohne Sabbern hervorzubringen´, dachte Shiron und gratulierte sich in Gedanken. „Mein Name ist Peisinoe. Ihr müsst erschöpft sein. Begleitet mich. Ich biete euch, Wein und köstliche Speisen und wenn ihr ruhen wollt, ein Bett von solcher Weichheit wie er es noch nie erlebt habt.“ Die Dame wandte sich ab und Geta folgte ihr sofort wie ein liebeskrankes Hündchen. Auch Zent ging. Nur Shiron blieb stehen und sah den anderen hinterher. Irgendwie war das seltsam. Lenox erschien neben ihm. „Hör zu! Iss nichts, trink nichts und vor allem, schlaf nicht! Such die Feder und den Manapunkt, den es hier gibt. Dann hauen wir sofort wieder ab.“ „Was bist du so schlecht gelaunt? Dieser Ort ist doch toll! Sieh dich doch um. Es ist wunderschön.“ Lenox neigte den Kopf. „Das Böse ist ein Verführer, zeigt sich immer in der schönstmöglichen Gestalt.“ „Was soll das heißen?“ Doch der Centurion war bereits wieder verschwunden. Theatralisch hob der Auserwählte beide Arme. „Kann der sich nichtmal klarer ausdrücken? Maaaaannnn!!!“ ------------------------------------ Man hatte sie in eines der Häuser geführt und dort lernten sie auch die anderen berückenden Sängerinnen kennen. Acht insgesamt und eine schöner als die andere. Die Tafel bog sich unter herrlichen Speisen und Geta wirkte ausgesprochen angetan. Shiron beschloss, dem Centurion vorsichtshalber Glauben zu schenken und nahm nichts von dem reichhaltigen Angebot, während sein Freund sich vollstopfte. Auch Zent aß etwas, aber wie der junge Auserwählte schnell bemerkte, nahm er nur von den angebotenen Früchten. „Iss doch etwas, schöner Mann“, gurrte eine der Schönheiten und setzte sich auf seinen Schoß, strich ihm mit den Fingerspitzen über den Nacken und versuchte, ihn zu küssen. Shiron schüttelte sich. Ihre Berührung fühlte sich unschön an, schwammig und irgendwie feucht. Betreten lächelnd schob er die reizvolle Brünette von sich und stand schnell auf, bevor sie sich erneut setzen konnte. Geta schien hoffnungslos verloren und dachte wohl nur noch mit dem Inhalt seiner Unterhose. „Ich brauche ein bisschen frische Luft“, sagte Shiron fest. „Geta? Kommst du mit? Zent? Du vielleicht?“ Der Engel erhob sich tatsächlich, doch Geta murmelte nur: „Geh allein...bin beschäftigt.“ Der Auserwählte verdrehte genervt die Augen. Klar, war er beschäftigt. Damit, sich die Eier kraulen zu lassen. Wütend stapfte er nach draußen und wandte sich dort an den Engel. „Was ist mit diesen Frauen? Du weißt doch etwas!“ „Nun ja, es sind Sirenen. Verführerinnen.“ Der Tempel auf der Hügelkuppe wirkte im Licht der Mittagssonne verlockend und Shiron beschloss, ihn sich mal anzusehen. Zent folgte ihm, wie ein Schatten. „Mach dir keine Sorgen. Deinem Freund wird bald bewusst werden, dass nicht alles so ist, wie es scheint.“ „Aha, verwandelt er sich in ein Schwein nachdem er von dem Zeug gegessen hat?“ Zent gab ein helles Lachen von sich. „Das verwechselst du mit Circe.“ „Wem?“ „Nicht so wichtig. Ihm wird schon nichts passieren und zur Not hat er ja zwei gesunde Beine.“ „Wieso werde ich das Gefühl nicht los, in eine Falle gegangen zu sein?“ Der Engel schwieg. Shiron schnaubte ungehalten, machte ein abwehrende Bewegung mit beiden Händen und lief schneller Als er den Tempel erreichte, musste er verschnaufen und ordentlich Luft holen, dann erst betrat er das Gebäude. Wozu war der Tempel gut? Zumindest war er leer und diente keinem offensichtlichen Zweck. Der Auserwählte machte einen Schritt nach vorn und auf die glänzenden Bodenkacheln, in denen sich ein verwaschenes Abbild seiner Selbst spiegelte. Plötzlich erschien Lenox neben ihm, so schnell, dass Shiron erschrak. „Der Zeitkristall reagiert. Das heißt, ein Manapunkt ist hier verborgen.“ „Und was soll ich jetzt machen?“ „Versuch ihn erstmal zu finden. Du spürst es, wenn du an der richtigen Stelle bist.“ Der Centurion löste sich auf und Shiron konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass das Wesen beleidigt war. Fragte sich nur, warum. Schritt für Schritt durchmaß er den Tempel. Dabei boten sich die Fliesen als guter Wegweiser an. Beinahe in der Mitte des Raumes angekommen, blieb Shiron stehen, als eine Energiewelle durch ihn schoss. Er hatte die richtige Stelle gefunden und schaute ratlos zunächst Zent an, bevor er sich in jene Richtung wandte, in welcher der Centurion verschwunden war. Resigniert hob der Auserwählte beide Arme. „Hör zu, Lenox. Egal, was ich gesagt oder getan habe; Es tut mir leid.“ Zischend erschien der Centurion und fixierte ihn aus gelblichen Augen. „Eine Entschuldigung brauche ich nicht. Es ist nur....“ Er setzte sich und schlug mit dem befiederten Schweif. „Ach vergiss es. Stell dich auf das Siegel.“ Brav gehorchte er und Lenox stellte sich vor ihn. Weißes, grelles Licht entströmte dessen Körper, wurde auf Shiron übertragen und sickerte anschließend in die Bodenfliese. Diese wurde einen Wimpernschlag später heraus gesprengt und gab den Blick auf ein bodenloses Loch frei. Erschrocken wollte Shiron zurückspringen, schließlich hingen seine Füße in der Luft. Doch er fiel nicht, sondern wurde von einer rötlichen Barriere gehalten. Vorsichtig warf er einen Blick in die Tiefe und ein glühender, heißer Strahl stieß ihm entgegen. Schützend legte er sich einen Arm über die Augen. Die Hitze drang durch seine Füße und an seinem Kopf wieder heraus. So fühlte es sich zumindest an. Eine letzte Entladung schleuderte ihn quer durch den Raum und führte dazu, dass er sich den Kopf an einer Säule anschlug. „Aua...aua...“, jammerte er und rappelte sich stöhnend auf. Staunend folgte sein Blick der Lichtsäule, die hell und wärmend in die hereinbrechende Dämmerung aufstieg. „Wow!“ „Damit ist einer der Punkte offen und das Mana frei.“ Shiron wollte sich wieder dem Centurion zuwenden, doch kam er nicht mehr dazu. Aus dem Dorf erklang ein Schrei, den er als Getas identifizierte. Sofort stürmte er aus dem Tempel und angelte hektisch nach einem Pfeil, zog den Bogen aus der Halterung an seinem Gürtel und legte an. Nur wusste er nicht, wohin und auf wen er schießen sollte. Wesentlich lieber würde er sich totlachen. Ein Bein in der Unterhose, mit einer Hand seine Kronjuwelen bedeckt haltend und mit der anderen seine Klamotten festhaltend, stolperte sein alter Freund aus einer der Hütten. „Ah! Shiron! Weg hier! Schnell! Diese Weiber sind irre!“ Ein ganzer Pulk an Sirenen folgte ihm kreischend und dem Auserwählten lief ein frostiger Schauer den Rücken herunter. -------------------------------------- Kai und Elena gafften mit weit offenstehenden Mündern. „Nein! Erzähl weiter!“, greinten beide im Duett. Liebevoll lächelte Genis. „Gönnt mir eine kleine Pause. Ich brauche ein Schlückchen zu trinken.“ Zudem war Raine inzwischen überfällig. Auf welchem Markt war sie einkaufen gegangen? In der nächsten Stadt? Genis hob die Schultern. Vermutlich hatte sie jemandem zum Plaudern gefunden. Nach einem kräftigen Schluck Wasser setzte er sich wieder in den Sessel und erwartend sahen die Kinder zu ihm auf. 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