Bloody Love von xGuzmax ================================================================================ Kapitel 30: Erneutes Treffen ---------------------------- Tage. Wochen. Fast zwei Monate waren vergangen seit diesem Abend. Rachel wusste nicht was es war, aber irgendwas starb in ihr. Sie wusste nicht ob es Mark's Schuld war oder die von Guzma. Etwas starb wortwörtlich in ihr, erlischte. Eintönig erledigte sie ihre Arbeit, nicht mal lächeln tat sie mehr. Julia fragte sie jeden Tag ob alles o.k wäre, jeden Tag nickte Rachel einfach. Sie nahm es wie es war, nickte und 'lebte' weiter. Das Handy hatte sie an diesem Abend noch zerstört und weggeworfen, zu enttäuscht war sie, zu verletzt. Wie ein angeschossenes Tier fing sie an sich eine Mauer zu bauen, schottete sich komplett von allem ab. Meist saß sie zuhause am Abend, schaute in ihren Garten, wortlos, schweigend. Trank vielleicht einen Wein, auch mal was anderes. Selbst wenn Mark sie ansprach, sie zu Sachen einlud, sie nickte nur noch und stimmte zu. Es war ihr egal was passierte, was kam. Und so kam es, dass Mark sie zum Kirschblütenfest ausführte. Es war ein wichtiges Fest auf Alola, wo auch ein riesiges Feuerwerk stattfand. Sie hatte es sich gerne mit ihrem Vater und ihrer Mutter angeschaut. Damals noch ja. Wo noch alles gut war. Langsam schritt sie neben Mark her über den Strand, verschiedene bunte Stände waren aufgebaut und Musik spielte aus allen Ecken, Gierlanden schmückten den Bereich über dem Spektakel. Von Baum zu Baum hingen sie, erleuchteten die Nacht. Bald würde es los gehen und es würde ein kleines Beginner Feuerwerk geben. Ruhig folgte sie Mark, war in seinem Arm ein gehackt wie sonst auch. Die Leute schauten sie nicht mal mehr an, so gewöhnlich war der Anblick der Beiden mittlerweile. Mark hatte sie die letzten Wochen zu aller Art Veranstaltungen mitgeschleppt, hatte sie fremden Büro Berühmtheiten vorgestellt. Ihr Blick flog monoton über die Menschenmenge, inspizierte die glücklichen Menschen um sich. Ihre hochgesteckten Haare wippten leicht bei jedem Schritt mit. Mark hatte ihr als Entschuldigung ein neues weißes Kleid gekauft. Es war oben eng anliegend und fiel ab der Taile locker und offen nach unten. Ihr Blick wanderte weiter durch die Gegend. Ruckartig blieb sie stehen, ließ Mark verwirrt zusammen zucken. "Rachel, Schatz? Was hast du denn..?", fragte er mit einem ruhigen Ton, versuchte Rachel aus ihrer Starre zu holen. Das konnte nicht sein.. Blinzelnd suchte sie wieder die Stelle ab wo sie hingestarrt hatte nur um wieder ein all zu bekanntes weiß-schwarzes Jackenmuster zu erkennen. Langsam löste sich ihr Arm aus Mark's Griff und sie rannte los. Sein verwirrtes auf brüllen ignorierend quetschte sich Rachel durch die Menge, drängte sich an Menschenmassen vorbei. Das konnte nicht sein. Wieso. Wieso war er hier. Ihre Gedanken rasten wortwörtlich, spielten verrückt, tanzten im Kreis laut lachend wie der Teufel in Person. Als sie nah genug war, fast direkt hinter der schwarzen Jacke streckte sie ihre Hand aus. Ruckartig wurde Rachel weggeschubst, die Menschen strömten auf den Sandplatz, da das Eröffnungsspiel bald beginnen sollte. Verwirrt schüttelte sich Rachel, der Stoß hatte es in sich. Kurz verzog sie ihr Gesicht, hatte Guzma wieder aus den Augen verloren. Nein.. Nein! Das konnte nicht sein! Knirschend presste sie ihre Zähne aufeinander und kämpfte sich auf ein neues durch die Menge. Nach kurzer Zeit kam sie vorne aus der Menge raus und stand direkt am offenen Meer. Sie hatte ihn nicht wieder gefunden, hatte ihn aus den Augen verloren wegen einem kleinen Schupser. Ein lauter Gong ertönte, sorgte für das Verstummen der Menge. Ein kleineres Floss wurde von Wasser-Pokémon auf das Meer geschoben. Zischend starteten die Raketen nach kurzer Zeit, entzündet von einem Handauslöser. Pfeiffend zerissen die Raketen förmlich den Himmel, spalteten ihn in zwei, nur um am Himmel knallend zu platzend. Bunte Muster und Farben bildeten sich am Himmel, brachten die Menge zum Staunen und Brüllen. Langsam senkte sie ihren Kopf von dem Spektakel, wegschauend. Nur um ihren Blick auf ihm ruhen zu lassen. Guzma stand etwas außerhalb der Menge, ein großes Tectass stand neben ihn und begutachtete das Farbenspiel. "Guzma..". Langsam bahnten sich ihre Tränen über ihre Wangen, spiegelten das Feuerwerk. All die Tage. Die kalte Mauer die sie sich aufgebaut hatte. Bröckelte in ein paar Sekunden. Nur durch seinen Anblick. Knallend explodierten die Raketen über ihr, wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf zu ihr. Seine Augen weiteten sich stumm und still beobachteten sie sich. Ihre Sicht verschwamm immer mehr durch das kühle Nass, welches sich seinen Weg über ihr Gesicht bahnte. Sie bemerkte das Grinsen auf seinen Lippen und wie sie sich bewegten, still ein Wort formten. Auch wenn sie weit weg stand, auch wenn sie ihn nicht hören konnte, wusste sie was er sagte. Ein Lächeln bildeten sich auf ihren blutroten Lippen. "Idiotin." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)