Bloody Love von xGuzmax ================================================================================ Prolog: Tägliche Arbeitsroutine ------------------------------- Licht fiel schwach in den kaum beleuchteten Raum durch die riesige Fensterfront. Guzma's Kopf hob sich langsam an und blinzelnd schweifte sein verschlafener Blick über die verstreuten Papiere. Eingeschlafen.. Mal wieder, wie bei jedem Mal. Ein kurzes Seufzen entfläuchte dem Skull-Boss, als seine zittrige Hand durch seine weißen Haarlocken strich. Mit einem Ruck warf er seinen Kopf in den Nacken. Ein langes, gestrecktes Gähnen brach die Stille in dem großen Raum. "Wie ich diese Arbeit hasse... Immer wieder das Gleiche", grummelte Guzma in einem tiefen Ton, seine Zunge leckte knapp über seine glatten, scharfen Eckzähne. Sein Blick schweifte durch das geräumige Zimmer, musterte die umgeworfenen, dunkelbraunen Holzregale. Grummelnd atmete er tief ein, den leicht modrigen Geruch von Zigaretten und modrigen Möbeln riechend. Ein schwarzer Teppich schmückte das sperrlich dekorierte Zimmer. Sein Blick fixierte eine Ecke des Raumes. Tectass lag dort auf mehreren großen viereckigen Kissen, jedes in einer anderen Farben. Leises Summen war von ihm zu hören, ein Geräusch was Guzma nur zu gut kannte. Langsam hiefte sich der breite Körper aus dem Stuhl raus. Gemächlich schlenderte er barfüßig über den weichen Stoff des Teppichs, die typische breite Hose und ein weißes Shirt an. Seine Hand strich knapp über seinen Nacken, dort wo meistens die goldene Kette hing, welche aber heute zu ungemütlich wäre. Leise ging Guzma in die Hocke und zog eine schwarze flauschige Decke unter einem Kissen hervor. Tectass Lieblingsdecke. Dieser schlief entspannt weiter, dass kleine surrende Geräusch zog weiter seine Wege durch das Zimmer. Gähnend strich die Hand des Weißharrigen über den glatten Kopfpanzer. "Verdammt... du weißt wie du mich immer müde kriegst", flüsterte Guzma und wie auf ein Stichwort drehte sich Tectass etwas, die Decke etwas angehoben mit einer seiner Klauen. Ein sanftes Lächeln auf den Lippen, krabbelte er in das kleine Loch und drückte seinen Rücken an den kühlen Panzer hinter sich. Die Decke nochmal zurecht ziehend legte er seinen Kopf auf einem Kissen ab, spührte wie ein kleiner Arm von seinem besten Freund, beruhigend in Kreisen durch seine Haare strich. "Ich verdanke dir.. immernoch zu viel, weißt du das?" Ein summendes Gurren war genug Antwort für ihn und mehr als entspannt schlief er ein. Kapitel 1: Gemeinsame Vergangenheit ----------------------------------- Schnell rannte der Kleine durch die Straßen Haiholi-Citys. Seine aufgeschürften Beine trugen ihn jetzt schon einige Zeit mit diesem Tempo und nach ein paar Metern weiter blieb er schnaufend stehen. Zittrig wischte er über seine schmutzige Wange und begutachteten den Gegenstand in seiner Hand. Ein kleinerer Stoffsack aus einfachen Leinen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, bewegte er sich zurück nach Hause. Hastig öffnete sich die dunkelbraune Holztür und schloss sich mit einem lauten Klicken wieder. Erleichtert ,weil sein Vater nicht zuhause war, setzte sich der Junge hin. Seine gerötete Wange presste sich gegen den kalten Zimmerboden und erfreutes Kinderlachen hallte durch den kleinen Raum. "Komm endlich raus!" Ein knappes Summen kam unter dem schmalen Bett und ein kleines Reißlaus krabbelte zögerlich hervor. Lachend hob Guzma den Kleineren hoch und drückte ihn grinsend an sich. "Ich habe eine Überraschung für dich!", sagte er mit stolzem Blick und setzte das skeptisch schauende Reißlaus auf den glatten Parkettboden vor sich. Er holte den Leinenbeutel aus seiner zerfetzten Hosentasche und öffnete ihn. Kleine farbige PokéBohnen kullerten über den Boden. Der Blick des Reißlaus's wanderte überrascht über die Bohnen um am Ende an dem Kind hängen zu bleiben. Neue blaue Flecken waren zu sehen, Schürfwunden. Guzma schaute ihn grinsend an und wartete aufgeregt auf die Reaktion seines Freundes. Nach einigen Sekunden war ein überglückliches Quietschen zu hören und Guzma lachte erleichtert auf. Eng aneinander gekuschelt lagen beide auf dem Bett und Guzma erzählte aufgeregt von seinem Tag bei Hala. Seine schmale Hand strich immer wieder über den glatten, gräulichen Panzer seines Freundes, welcher auf seinem Bauch lag und geduldig zuhörte. Ein lauter Knall zeriss die Stille, lies das erfreute Reden verstummen. Die alltägliche, kalte Aura fraß sich wortwörtlich durch die Stille. Zögerlich hiefte Guzma sich langsam auf, schob Reißlaus sanft unter sein Kissen. Dieser schaute ihn kurz wimmernd an, hielt sich an seinem dünnen Handgelenk fest. "Keine Sorge..!", flüsterte er und schob ihn erneut unter das weiche Kissen. Schnell entfernten sich Guzma's Schritte vom Bett und gingen aus dem Zimmer. Schwer fiel etwas in weiße Laken, zog die Aufmerksamkeit des kleinen Freundes auf sich. Sein zierlicher Kopf arbeitete sich Stück für Stück unter dem Kissen raus, nur um dann besorgt über das weiche Weiß zu seinem Kumpel zu krabbeln. Neue Flecken zierten sein Gesicht. Dunkler als die anderen und Blut rollte seine Stirn hinunter, färbte die schwarzen Locken an einer Stelle dunkelrot. Zögerlich öffnete Guzma seine Augen. Ein schwaches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er legte seinen Arm um den Kleineren, zog ihn an seine Seite. "Alles.. o-ok.", flüsterte er und zog die Decke über sich und ihn. ----------------------------------------------------------- Ein buntes Poster wurde mit einem Schlag auf den Boden gedrückt und vor das Pokémon geschoben. "Siehst du das..? Das ist ein wichtiges Fest, hier in Aloha! Und wir gehen dieses Jahr zusammen hin!" Breit schmunzelnd offenbarte der Junge seine Pläne und schaute seinen Kumpel an. Reißlaus summte kurz und schaute besorgt Guzma an. Er kannte diesen Blick. Und er bedeutete nur Unsinn. Zischend rümpfte Guzma seine Nase. "Du brauchst mich gar nicht so anzusehen! Ich weiß, dass ich dort nicht hin darf..", die Stimme immer weiter senkend, verstummte er zum Ende. Er wurde nicht geduldet. Er weiß, dass er nicht mal passende Klamotten hatte aber trotzdem.. Heute Abend schleicht er sich dort hin. Er hatte nun einen Freund und er wollte es ihm unbedingt zeigen. Koste es was es wolle! Den wuschigen Kopf ruckartig hebend, realisierte Guzma wie er in Gedanken versunken war und blinzelte ein paar mal. Der stille Blick von Reißlaus wirkte mehr als besorgt aber er lächelte nur. "Das ist ein Fest um jährlich den Schutzpatronen der Inseln zu danken. Alle wichtigen Leute werden da sein! Selbst die Capitäne!", mit förmlich glitzernden Augen erzählte er dies. "Am Ende soll es sogar ein Feuerwerk geben!". Blinzelnd schaute Reißlaus auf das Plakat und ein erfreutes Quietschen hallte durch den leeren Raum, welcher nur von einem Bett und einem Schrank gefüllt war. ----------------------------------------------------------- Langsam schlich Guzma durch das Gebüsch. Gut getarnt in der Dunkelheit mit einer schwarzen Jacke, kniete er sich in der Nähe des Festes hin. Unter der Kaputze schaute Reißlaus raus, sich eng an Guzma's Wange gedrückt. "Keine Angst, Kleiner.. Ich verspreche dir, dass du das Feuerwerk sehen wirst." Grinsend bewegte sich Guzma aus dem Gebüsch, schlich hinter den Essensständen entlang und mischte sich dann in die Menge. Mit strahlendem Blick schaute er sich um und lachte knapp. "Schau dir das an Reißlaus...!". Tausend bunte Lichterketten hingen von Baum zu Baum und erhellten den Marktplatz in sanften Lichtern. Glühwürmchen flogen durch die Luft und die verschiedensten Pokémon bewegten sich zwischen den Menschen rum. Verschiedene Gerüche von leckerem Essen stiegen in Guzma's Nase und ließen ihn erzittern. Für essen blieb keine Zeit. Er musste seinen Plan durchführen. Grinsend schielte er kurz zu seinem kleinen Freund, welcher mit leuchtenden Augen, die Lichter beobachtete. Kapitel 2: Buntes Feuerwerk --------------------------- Grinsend rannte Guzma durch die dichte Menschenmenge und suchte sich seinen Weg zu seinem Ziel. Die kleine Hand in seine schwarze Kaputze gekrallt, drängte er sich an Leuten vorbei. Lachende Leute hallten durch die Luft, begleitet von fröhlicher Musik. Die Lichter leuchteten in allen Farben. Langsam entfernte sich Guzma von dem Fest und kletterte, am Rand der Küste, einen Hang hoch. Reißlaus quietschte kurz ängstlich auf, klammerte sich zugleich an den Kopf ded Jungens, welcher nur freudig lachte. Stück für Stück zog er sich hoch und setzte sich dann auf den Rand des Hanges. Grinsend schaute er nach oben, ließ seine schmalen Hände unter seine Kaputze gleiten und um den Kleineren rauszuziehen. Vorsichtig setzte er diesen neben sich in das kühle Grün. Trotz der Entfernung zum Fest konnte man dies noch in voller Lautstärke hören. Der Geruch von dem leckeren Essen flog hoch in seine Nase. Grummelnd ignorierte er es, zu sehr gespannt auf die Reaktion seines Freundes auf das Kommende. Ein lauter Gongschlag zog Guzma's Aufmerksamkeit auf sich und die Leute versammelten sich zügig um die Küste. Prüfend ließ Guzma seinen Blick über die Menge schweifen und schmunzelte dann als er Kukui entdeckte und Hala, welche knapp vor der Küste standen in feinster Kleidung. Wenigstens konnte Kukui seinen Spaß haben.. Eine kleines Floß wurde von Wasser-Pokèmon über die glitzernde Meeresoberfläche getrieben. Die Sonne war nun komplett untergegangen und die Sterne gingen langsam auf. Schnell stand Guzma auf und nahm Reißlaus auf, dieser schaute ihn kurz verwirrt an und beobachtete dann weiter wie Guzma das Floß, welches immer weiter hinaustrieb. Ruckartig ertönte ein lautes Zischen und mehrere Raketen bahnten sich ihren Weg zum Himmel empor, nur um dort krachend in bunten Farben zu explodieren. Deutlich zuckte Reißlaus kurz zusammen, erschrocken von den fremden Geräuschen nur um danach freudig aufzuquietschen und das Farbenspiel zu beobachten. Guzma grinste breit und beobachtet den Himmel. Langsam setzte er sich den Kleineren auf den Kopf und schmunzelnd freute er sich, dass er seinen Freund überraschen konnte. Die verdreckten Hände vom klettern in die Jackentaschen schiebend, genoss er die Kühle des Abend's. "Danke, dass du mein erster Freund bist...". Kapitel 3: Geplatzter Deal -------------------------- Langsam öffnete Guzma seine schweren Augen, nur um in Tectass entspanntes Gesicht zu schauen. Den Traum kurz verarbeitend streichte er zögerlich über den gräulichen Kopfpanzer. Wie lange ist dies schon her... einige Jahre wahrscheinlich. Grummelnd rümpfte er seine Nase und drehte seinen Kopf auf die Seite. Verdammt wie lange lagen sie jetzt schon hier. Sein müder Blick fixierte die kleine, rundlich - weiße Uhr auf seinem Schreibtisch. Nachmittag 16 Uhr. Seine eingeschlafenen Glieder schmerzten als er sich hochstemmte. Die Decke rutschte an ihm runter und er kniete sich zischend neben Tectass, ließ die Knie knacken bei der Bewegung. Sanft zog er die schwarze Flauschi-Decke zurück über seinen Kumpel und stand komplett auf. Er wird 100% alt. Leise knurrend über diese Erkenntnis bewegte er sich schlendert durch das große Zimmer zur Tür. Leise öffnend, verschwand er aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. Unangenehme Stille herrschte im Skull Hauptquartier, etwas seltenes.. Gedankenverloren suchte sich Guzma seinen Weg durch die zerstörten Gänge. Seine Mitglieder ließen wirklich keinen Fleck aus, wenn es um das "Umdekurieren" des Hauses ging. Die weißen Wände voll geschmiert mit Graffitis, Möbel lagen zerbrochen rum und Sachen lagen verstreut am Boden. Brummend wollte er gerade in die Küche einbiegen, da rannte ein stark zittender Skull-Junge in ihn. "B-Boss! Genau.. dich habe ich grade gesucht..", schluckend taumelte er ein paar Schritte zurück. Guzma verengte seine Augen, seine Laune sank deutlich mit jeder Sekunde wenn sein Magen leer war. Und das war dieser.. mehr als nur leer. "Was gibt's..", grollend kratzte er sein Kinn. Das sollte schnell gehen sonst wäre der Rest seines Tages gleich gelaufen. "Ah.. der.. Drogen-Deal. Er sollte doch heute Abend durchgeführt werden..!", stammelnd versuchte der Grunt seine Worte zu finden, was Guzma's Laune immer schneller sinken ließ. "Komm zur Sache verdammt, was ist damit." Zusammen zuckend bei den geknurrten Worten brabbelte er wirr los. "Unser Mann wurde erschossen Boss! Er lag im Park und er atmete nicht mehr, ich bin so sc-!". Guzma's Hand hielt den Mund des Jungen zu. Ein sanfter Griff der aber verstehen ließ, dass er verstummen sollte. Seine Familie greift keiner an. Niemand hatte das Recht seiner Familie dies anzutun. "Sag Plumeria ich komme heute Nacht wieder. Sie soll die Stellung halten..", sich umdrehend ging Guzma den Weg zu seinem Zimmer entlang. Der zitternde Junge hob kurz die schmächtige Hand, der Mund leicht offen, versucht etwas zu sagen. Er verzog deutlich das Gesicht und rannte los zu Plumeria. Die Tür des Zimmers aufkickend bewegte sich Guzma schnellen Schrittes zu seinem Thron. Er hob das weinrote Kissen an was dort lag und zog eine schwarz lackierte Pistole aus den Polstern. Er klemmte sich das kühle Metall zwischen die Lippen und öffnete die Schublade eines Schrankes zu dem er währendessen gegangen ist. Der metallene Geschmack in seinem Mund, den er zu lange nicht mehr vernommen hatte. Mit einem lauten Knacken öffnete er das Magazin seiner Pistole und drückte neue Patronen rein. Das tödliche Gerät mit dem Mund haltend, zog er sich die schwarze Jacke an. Breite Schultern fanden ihre Haltung wieder und mit dem Nacken knackend schweifte Guzma's Blick zu dem breiten Fenster. Die Lichter der nahen Stadt fixierend. Niemand griff seine Familie an ohne zu büßen. Ein erneutes metallisches Klacken hallte durch den stillen Raum, teilte das Entsichern der Waffe mit. In Schatten liegende Augen verengten sich. Niemand. Kapitel 4: Rote Regenpfützen ---------------------------- Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor, drang durch den weißen Stoff seines Shirts. Ein abgehacktes Keuchen krabbelte über aufgeplatzte Lippen. Das war scheiße gelaufen. Der Kopf des Skull-Bosses hing nach vorne in seiner sitzenden Haltung, der breite Rücken suchte sich Halt an der nassen, steinigen Hauswand hinter sich. Die schmerzenden Beine von sich gestreckt, öffneten sich müde Augen. Er lag in einer dunklen Gasse. Die Leute sind ihm entwischt aber wenigstens hatte er zwei mit seiner Pistole getroffen. Das frische Blut vermischte sich nur wenige Meter vor ihm mit dem Regen und bahnte sich seine Wege über den rauen Pflasterstein. Regen und kühler Wind machte seine Situation grade nicht besser. Zischend verzog Guzma seine blutigen Lippen und spannte seine vor Kälte zitternden Muskeln an. Ein lautes Stöhnen bahnte sich seinen Weg durch die Stille der Gasse, als der stemmige Körper des Weißhaarigen wieder an der Wand runter rutschte. Seine schon blasse Hand krallte sich in den Stoff seines Shirtes am Bauch, welches schon einen riesigen, roten Fleck besaß. Er hatte keine Kraft mehr. Kein Stück. Leer. Weiße Zähne pressten sich deutlich aufeinander, als der schwere Körper sich immer wieder verzweifelt versuchte aufzubäumen. Stockend hob er seinen Kopf an, die weißen Locken hingen schlaff und nass in sein Gesicht. Graue, nein fast schon schwarze Wolken, zierten den Himmel. Regentropfen bahnten sich ihren Weg über die erhitzte Haut des Mannes, dessen Körper immer schwerer wurde. Er wird verbluten. Er wusste das, sollte er nicht bald hier wegkommen. Seine Hand krallte sich mehr in den weichen Stoff. Dieser ließ die immer blasser werde Haut noch zerbrechlicher wirken. Sein Blick schweifte durch die leere Seitenstraße, versuchte etwas zu finden was ihm helfen könnte. Dies wurde aber nach kurzer Zeit immer schwerer. Die Sicht des Verletzten verschwamm zunehmend, ließ alles um ihn schwummrig werden. Stark zitternd schloss er seine Augen. Der kalte Regen hatte seine Klamotten komplett durchnässt und ließ ihn erbarmungslos frieren. Dumpf vernahm er kratzende Geräusche neben sich. Stück für Stück öffneten sich Augen, nur um einen stark verschwommenen, blauen Fleck vor sich zu sehen. Er hörte eine zarte Stimme neben sich. Das Atmen wurde schwerer von Sekunde auf Sekunde. Er war so.. verdammt müde. Eine warme Hand legte sich auf seine unterkühlte Wange und stark schnaufend fiel der Verwundete in eine schmerzlose Bewusstlosigkeit. Falls sich jemand wundern sollte wieso ich keine Kommentare zulasse, liegt das daran, dass ich sehr viel.. Wert auf meine FF lege auch wenn sie nicht gut ist. Ich könnte mit negativen Kommentaren genauso wie mit positiven nicht umgehen. (」゚ロ゚)」... Kapitel 5: Einkäufe mit Umwegen ------------------------------- Summend führten sie ihre Schritte über den grauen Fußgänger weg der Stadt. Eine Einkaufstüte wackelte im Rythmus ihrer Schritte mit, welche um ihre Schulter hing. Die blonden, lange gewellten Haare vielen wie ein goldenes Flies über ihre zierliche Schulter und den Rücken runter. Einige Strähnen waren rötlicher und gaben dem ganzen einen feurigen Touch. Ihre grünen Augen schauten kurz zum Himmel empor. Dieser wurde von schwarzen Wolken bedeckt und ein tiefes Grollen schwebte durch die Luft. Sie sollte sich beeilen und schnell nach Hause gehen. Ein kleines Fiepsen neben ihr, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ihr Aquana tapste freudig neben ihr her, trug selber ein kleines pinkes Tütchen im Mund. Sie liebte Knurpse und Rachel konnte ihrem Bubble nichts verbieten. Seufzend strich sie sich ihre weichen Haarsträhnen aus dem Gesicht hinter ihr Ohr. Die Arbeit als Pokèmon-Ärztin war immer mehr als anstrengend gewesen, aber das freudige Gesicht von wieder gesunden Pokèmon und ihren glücklichen Trainern war mehr wert als alles. Ein kalter Wind ließ Rachel erschauern und ihre Stoffjacke enger um sich ziehen. "Es war eine dumme Idee noch so spät einkaufen zu gehen..", seufzte sie und beschleunigte ihre Schritte, um nicht im Regen zu enden. Bubble quietschte erfreut auf als es schnellen Schrittes ihr folgte. Die schwere Einkaufstüte schmerzte in ihrer linken Hand, ließ den eh schon schmerzenden Rücken mehr ziehen. Es war ein schöner Sommerabend obwohl es so kalt war. Die Straßen waren schon leer um diese Uhrzeit und langsam tropfend die ersten kühlen Regentropfen in ihr Gesicht. "Verdammt, dass kanns doch nicht sein!". Grummelnd zog sie ihre Jacke enger um sich. Ein kurzes auf quietschen von Aquana ließ sie verwirrt runter schauen. Bubble stand weiter weg, vor ihr der Eingang in eine dunkle Gasse. "Was zum.. Bubble wir haben keine Zeit! Was machst du denn da?", murmelte sie als sie neben Aquana trat. Runde schwarze Augen schauten sie an und wieder hörte sie ein aufgeregtes Quietschen. Plötzlich rannte ihre kleine Begleiterin los und verschwand im dunkeln der Gasse. "Bubble?! Verdanmt wo rennst du hin..!", schrie sie in die Dunkelheit. Gott der Tag konnte nicht besser werden. Kapitel 6: Entdeckung --------------------- Grüne Augen schauten sich neugierig in der Dunkelheit um, versuchten einen Hinweis zu erspähen. Wo war Bubble hingerannt? Langsam bewegte sie sich durch die Kälte. Es war nun wirklich nicht die Uhrzeit um als zierliche kleine Dame durch die Nacht zu streunen. Müllsäcke lagen stinkend herum und sperrliches Licht vom Mond zeigten ihr den Weg. "Gott, das kann doch nicht wahr sein...". Ein leises Summen ließ sie aufschrecken. Bubble stand weiter weg an einer Ecke der Gasse und schaute zu ihr rüber. Schnellen Schrittes bewegte sie sich zu Aquana. "Was machst du denn? Läufst einfach.. alleine.. in ei-..", sie verstummte langsam und ihr Blick lag auf dem Mann, welcher schwer schnaufend vor ihr an der kahlen Wand lehnte. Bubble drückte ihren schmalen Kopf gegen die große Hand des Fremden, worauf sie langsam ein Stück nach unten rutschte. Ein riesiger Blutfleck war auf dem weißen Stoff zu sehen und erschrocken keuchte Rachel auf. Sie legte die Tüte zittrig ab und übersprang förmlich die letzten Meter zwischen sich und ihm, viel auf die Knie neben dem Verwundeten. Ihr Drang als Ärztin setzte sich durch. Zögerlich legte Rachel ihre zierliche Hand an die Wange des Weißhaarigen. Kurz zuckte sie zusammen. Er war kalt wie ein Eisblock, also saß er hier schon länger. Sie zog den schlaffen Arm des Bewusstlosen von seinem Bauch und schob das durchgeblutete Shirt etwas hoch. Eine große Schusswunde kam zum erscheinen, die Ränder der Wunde schon rot geschwollen. Dreck war um die Wunde verteilt durch den dreckigen Regen. Erste Anzeichen für eine Entzündung. "Bubble kannst du mir etwas Wasser geben?", fragte sie das blaue Wasserkätzchen neben sich, welches sofort etwas Wasser in ihre Hand laufen ließ. Langsam ließ sie das saubere Nass über seinen Bauch laufen und zog ihre Jacke aus. Schnell rieß sie die geliebte flauschige Jacke in Streifen und drückte sie auf die klaffende Wunde. Ein ersticktes Keuchen bahnte sich seinen Weg aus dem erschöpften Körper unter ihr. Sie musste ihn schnell ins Warme bringen, sonst sah es nicht gut aus. Schnell band sie einen längeren Streifen um den Bauch des Verwundeten. "Na toll, ein riesiger Brocken an Mann und eine zierliche Frau." Mit aller Kraft zog sie den deutlich Älteren auf seine Beine, den muskulösen Arm um ihren Hals liegen. Ihre Beine zitterten stark und sie stöhnte lange auf. Kein leichter Brocken. Aquana quietschte besorgt auf und nahm wieder ihre Tüte in das Mäulchen. Schnell schnappte es sich die andere Einkaufstasche und schleppte sie hinter sich her. So verließen ein blaues Kätzchen und zwei Menschen schleppend, im mittlerweile ströhmenden Regen, die Gasse, um in das warme Häuschen zu kommen, welches die Straße entlang auf sie wartete. Kapitel 7: Erwachen ------------------- Wärme war um ihn. Unangenehme Wärme und langsam tauchten die Geräusche, um ihn rum ,wieder auf. Er fühlte sich... schwach. Seine Augenlieder waren schwer wie Blei, wollten sich einfach nicht öffnen. Was zur Hölle ist passiert, nachdem er in der Gasse bewusstlos geworden ist. Sein Körper krampfte ruckartig zusammen, Schmerz zog von seinem Bauch aus durch seinen ganzen Körper und ein ersticktes Keuchen entweichte ihm. V-Verdammt.. schmerzte das. Der zitternde Körper windete sich, versuchte von dem Schmerz wegzukommen. Hektisch atmete er verkrampft ein, drückte seinen Kopf mit Ruck etwas in den Nacken. Scharf zog er die Luft ein durch seine zusammen gepressten weißen Zähne. Etwas strich sanft über seine Wange und ein angenehmer Geruch stieg in seine Nase, ließ ihn ungewollt entspannen. Etwas kühles breitete sich auf seiner Stirn aus und ließ die unglaubliche Hitze, die in seinem beschadete Körper wütete, etwas sinken. Nach und nach fiel der Skull-Boss wieder in einen ruhigen Schlaf. Augenlieder zuckten ungeduldig und ein leises Keuchen ertönte in dem kleinen Raum. Die gräulichen Augen öffneten sich etwas und schauten verduzt eine Zimmerdecke an. Das Erste was er spührte war unglaubliche Hitze die noch da war. Er schwitzte stark und schnaufte einmal lange. Knapp schluckend merkte er wie trocken sein Hals ist und sein Körper verkrampfte sich ruckartig. Gesichtszüge verzogen sich vor Schmerzen und ein lautes Husten erschütterte den sonst so starken Mann. Ein kühler Lappen rutschte von seiner Stirn von der Aktion und schnaufend sackte er zurück in die weichen Kissen. Schwer atmend drehte er seinen Kopf, weiße Haarsträhnen hingen ihm ins Gesicht. Er lag in einem Wohnzimmer. Klein aber auch nicht zu groß, einige Pflanzen standen rum, zierten das Zimmer in bunten Farben. Er lag auf einer roten Couch, ihr gegenüber eine Art riesiger Wandschrank mit einem Fernseher, Büchern und Bildern. Drei schneeweiße Wände bildeten den Grundstein des Zimmers aber das Richtige Highlight war die riesige Glaswand. Blinzelnd schaute Guzma raus in den wunderschönen Garten, in welchen die Sonne scheinte. Der blaue Himmel zeigte kein Stück mehr von dem Unwetter. Eine kleine schwarze Hand zog den kühlen Lappen zurück auf seine Stirn. Er zuckte überrascht zusammen und legte den Kopf etwas in den Nacken um die Person zu sehen, der er zu danken hatte. Aber dort saß keine Person. Ein kleines Mimikyu saß über ihm auf der Couchlehne und legte seinen Pikachu-Kopf auf die Seite. Einen kurzen Moment blinzelte Guzma verduzt. Ein tiefes Grollen bahnte sich seinen Brustkorb hoch und krabbelte über seine Lippen als sich seine Bauchmuskeln zittrig anspannten und er versuchte sich aufzusetzen. Ein Schmerz zog durch seinen Bauch, von dort ging auch diese unglaubliche Hitze aus. Seine kräftige Hand krallte sich hilfesuchend in die Sitzlehne, um sich daran hoch zu ziehen aber nach kurzer Zeit ging ihm die Kraft aus. Kleine, kalteHände drückten sich spührbar gegen seinen Rücken und halfen ihm sich aufzusetzen. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Lehne und schnaufte dankend. Der blaue Lappen lag auf seinem Schoß und das kleine Pokèmon krabbelte daneben, schaute ihn neugierig an. Guzma schaute hinunter auf seinen Bauch, nur um dort einen dicken, weißen Verband zu sehen, der sich an manchen Stellen schon rot färbte. Er saß nur in Shorts auf der Couch, eine dünne Decke über seinen Schoß liegen. Ein kurzer Blick durch das Zimmer verriet ihm, dass seine Kleidung nicht hier war. Seufzend blieb sein Blick wieder an dem kleinen Wesen auf seinem Schoß hängen. Dieses hatte sich auch hingesetzt und schaute fast senkrecht zu ihm nach oben, ein erfreutes Quietschen ging von ihm aus und es strich kurz testend über den weißen Verband, vergewisserte sich ob alles ok ist. Eine breite Hand hob sich langsam in die Luft, ließ das kleine Wesen zusammen zucken und die Augen zukneifen. Guzma hatte gerade nicht den nettesten Gesichtsausdruck. Nach einigen langen Sekunden legte sich sanft eine Hand auf Stoff, streichelte über den Kopf des Mimikyu. Zögerlich öffnete es seine Augen und schaute in ein breites Grinsen. "Ich danke dir kleiner Freund.. aber sag mal, wo bin ich hier?" Kapitel 8: Erstes Kennenlernen ------------------------------ Der Costüm-Kopf des Mimikyu's legte sich zögerlich in den Nacken, schaute Guzma genau an. Schweigend schaute es ihn an nur um dann kurz freudig zu quietschen. Er seufzte kurz und lächelte, strich sanft über den samtenen Stoff. Sein Blick schweifte wieder durch den geräumigen Raum und versuchte herauszufinden wo er war. Das Mimikyu drehte kurz seinen Kopf und sprang in einem kleinen Satz von der Couch, verschwand im nächsten Raum. Brummend strich seine raue Hand über den Verband um seinen Bauch und er zog scharf die Luft ein. Schnaufend sackte er wieder in die weiche Couch, lag stark schwitzend dort und beobachtete die Raumdecke. "Also ist der Herr endlich mal wieder wach!" Ein Ruck ging durch Guzma und zögerlich drehte er seinen Kopf zum Ursprung der Stimme. Dort stand ein zierliches, kleines Mädchen. Ihre stechend grünen Augen schauten ihn freudig an und schnell durchquerte sie ihr Wohnzimmer, stand vor ihm an der Couch. "Wo bin ich..", schnaufte der Weißhaarige und grummelte tief am Ende. Sein Hals schmerzte immer noch höllisch von dem Wasserverlust. Anscheinend sah man ihm dies an, denn die junge Dame reichte ihm ein Glas mit Wasser. Dankend grummelnd nahm er es an und trank gierig. "Du hast 3 Tage durch geschlafen, mein Lieber. Dich hier her zu kriegen war schon eine Meisterleistung von mir!". Grinsend pickste sie seinen Bauch, genau auf die Wunde, dass Guzma aufkeuchte und ihre zierliche Hand packte. Wer dachte, wer sie ist, dass sie IHN pickst. Langsam fuhr sein Blick an ihrem Körper entlang. Sie war mehr als zierlich, die goldenen Locken mit den roten Strähnchen waren locker zusammen gebunden. Sein Blick blieb an ihrer kleinen Hand hängen, seine Eigene um ihre gelegt. Fast zerbrechlich wirkte sie im Gegensatz zu ihm. Ein kurzes Räuspern ihrer Seite weckte den Skull-Boss wieder aus seiner Erkundungstour. "Ich.. danke dir, dass du dich um mich gekümmert hast. Aber trotzdem.. Meine Leute warten auf mich." Kurz schnaufend versuchte der schwere Körper sich aufzustemmen, egal wie sehr seine menschliche Hülle protestierte. Bestimmend legte sie ihre kleinen Hände auf seine breiten Schultern, drückte ihn ohne viel Kraftaufwand wieder auf die Couch. "Du bleibst erstmal hier, sonst reißt die Wunde wieder auf. Und nach der Arbeit und dem Aufwand, lass ich das sicher nicht zu!", donnerte sie los und schaute ihn empört mit aufgeblasenen Backen an. "Mein Name ist Rachel. Ich werde nicht in Frage stellen, wieso du angeschossen in einer Gasse lagst. Mir ist es auch egal, wer du bist. JETZT bist du mein Patient und bleibst hier solange du nicht fit bist." Verblüfft schaute Guzma sie an, hatte nicht dieses Temperament hinter diesem zierlichen Körper vermutet. Sie wieder rum grinsend, schob ihm ein Fieberthermometer in den Mund und drückte seinen Mund sanft zu, indem sie sanft mit ihrer Hand sein Kinn hoch drückte. Kapitel 9: Erholung ------------------- Mit schweigendem Blick beobachtete Guzma durch die offene Tür, wie Rachel Gemüse schnitt. Dieses Mädchen war nicht zu unterschätzen. Kurz schielte er das Thermometer an welches aus seinem Mund hing und anfing zu piepsen, als Zeichen, das die Messung zu Ende ist. Er zog es aus seinen wieder trockenen Mund und blickte auf die Anzeige. Fast 39°C. Das erklärte schon mal das Wüsten Gefühl in seinem Körper. Eine Hand klaute schnell das gläserne Gerät aus seiner Hand. "Siehst du. Erstmal bewegt du dich nirgendswo hin, Mister!". Gott, die Kleine konnte sich perfekt anschleichen. Summend ging sie um die rote Couch und stellte ein Tablett auf seinen Schoß ab, dampfender Tee und Suppen standen darauf. "Lassen sie es sich schmecken, Guzma. Sie werden in nächster Zeit nichts festes essen dürfen.", schmunzelnd setzte sich Rachel neben ihn, eine eigenen Tasse mit Kaffee dabei. Kurz beugte sich Guzma nach vorne und roch testend an der Suppe. Es sah gut aus, riechen tut es auch nicht schlecht. Von zuhause aus der Villa war er nicht viel gewöhnt. Die Grunt's konnten kaum kochen genauso wie er. Plumeria war seine einzige Hoffnung auf was gutes manchmal. Einen Löffel probierend, schloss er seine Augen und schmatzte knapp. Deutlich spührte er Rachel's Blick auf sich welche zappelnd auf seine Antwort wartete. "Ich hab.. Noch nie so etwas leckeres gegessen..", grummelte er und fing ruckartig an die Suppe zu essen. Sein Magen knurrte nur vor Hunger. Rachel beobachtete ihn mit förmlich glänzenden Augen. Man konnte sehen, dass sie mehr als Stolz auf sich war. Ein Aquana sprang neben Guzma auf die Couch. Zwei paar runde Augen die  ihn von jeweils einer Seite mit einem Glitzern anstarrten. Langsam schluckte er und schielte verwirrt aus dem Augenwinkel zu Rachel. Ein knappes Pfeifen flog durch den Raum, ließ das Aquana zu ihr rüber krabbeln über Guzma's Schoß. Das Aquana, was anscheinend Bubble hieß, saß vor dem Mädchen, ihr Kopf auf dem vom Aquana und die goldenen, gewellten Haare hingen seitlich an Bubble's Kopf hinunter. Ein kurzes Schmunzeln bildete sich auf Guzma's Lippen. Das Schicksal meinte es wohl doch mehr als gut mit ihm. Kapitel 10: Kleine Spielchen auf ihre Kosten -------------------------------------------- Der warme Sommerwind ließ das saftige Gras im Garten tanzen. Die Sonne schien, wie die letzten Tage auch, angenehm warm auf die Erde hinunter. Weiße Haare bewegten sich leicht mit dem Wind. Guzma saß in Rachel's Garten, beobachtete nachdenklich den Himmel. Er war nun schon einige Tage hier, seit dem die Kleine ihn aus der Gasse geholt hat. Er hatte sich einigermaßen erholt in dieser Zeit und das Fieber ist verschwunden, bald könnte er wieder nachhause. Sanft strich er über Aquana's Kopf, welches sich auf seinem Schoß zusammen gerollt hatte. Der blaue Kopf ruhte auf der Armlehne und ein tiefes schnurren ging von ihr aus. Er genoss die Ruhe wirklich. Es war.. Anders als "Zuhause", aber einerseits vermisste er es auch. Schmunzelnd legte er seinen Kopf nach hinten auf die Stuhllehne, seufzte mehr als erholt. Zart legten sich zwei Hände an jeweils eine Kopfseite, Finger strichen durch die gelockten Haare. "Über was denkst du nach, Mister..", flüsterte Rachel mit einer etwas höheren Stimme in sein Ohr. Sie haben sich ziemlich mit einander angefreundet nachdem sie ihm noch ein paar mal die Meinung gegeigt hatte. Das Mädchen hatte Feuer, aber genauso schnell war sie unsicher. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er öffnete seine Augen etwas. Mattes Grau traff auf stechendes Grün. "Ich habe nur nachgedacht..", flüsterte er zurück als er seinen Kopf etwas anhob zu ihrem Ohr. "Das dein Schädel auch denken kann, wusste ich gar nicht". Die Zunge rausstreckend schaute ihn Rachel an. Mit einem Ruck setzte sich Guzma grinsend auf, bereit aufzustehend und  ließ Rachel verunsichert lachend in den Garten laufen. Mimikry sprang ihr nach und tapste durch das Gras. Sie lachte und schaute provozierend zu Guzma. "Du hast recht, Mimi. Mister Kraftprotz ist heute ganz schön 'gereizt'!" Er schüttelte seinen Kopf und kraulte Bubble sanft am Kinn, als sie vom Lärm geweckt ihren Kopf anhob. "Du bist noch auf meiner Seite, nicht wahr?", flüsterte er zu Bubble, was knapp nickte und weiter schnurrte durch die neuen Streicheleinlage. Kurz seufzte Guzma und beobachtet Rachel wie sie anfing die bunten Blumen zu gießen. Sie trug ein knappes weißes Kleid, was unten leicht im Wind flog. Seine Wangen wurden etwas rot und schnell drehte er seinen Kopf weg. Er wird weich, Gott verdammt. Aber die Kleine.. Sie hatte schon etwas an sich. "Über was denkst du denn nach?", sagte Rachel als sie ihren Kopf zu ihm drehte. Sie sah so wunderschön aus.. Die goldenen Haare die im Wind schwebten. Das weiße Kleid was ihre blassere Haut so zerbrechlich wirken ließ. "Über nichts, arbeite weiter Sklave!", winkte Guzma ab und hob seine Hand an, zeigte ihr weiter zu arbeiten mit einem breiten Grinsen. Ihr Wangen wurden plötzlich stechendrot und ihre Augen wurden groß, die Wangen bliesen sich auf. oh Gott was hatte er getan. Schnellen schritt es war sie bei ihm und baute sich vor dem Sitzenden auf. "Also jetzt hör mal zu! Du bist in meinem Haus, Alter Mann! Ich habe hier da-..!", Guzma hatte ihre Hand sanft gepackt und sie zu ihm runter gezogen. Sein Gesicht war knapp vor ihrem und wieder lächelte er, dass seine spitzen Eckzähne zu sehen waren. "Sag.. Das nochmal.." Sie wurde noch roter, schaute ihn wie ein Goldfisch an, schnappte immer wieder kurz aufgebracht nach Luft. Man sah richtig wie sie fiebrig überlegte. Langsam senkte sie ihren Blick und starrte auf seinen Brustkorb. Lachend ließ er ab von ihrer Hand und sah zu wie sie schnell etwas zurück ging und empört die Arme verschränkte. "D-Du bist gemein..". Lachend beobachtete das Mädchen vor sich, wessen Kopf hoch rot war. Er liebte dieses Spielchen mit ihr. Kapitel 11: Nervige Störung --------------------------- Gähnend stellte er die Teller auf dem Tisch ab, legte das Besteck daneben. Rachel war arbeiten gegangen und Guzma war nun einige Stunden alleine gewesen. Wie jeden Abend seit er da war, deckte er den Tisch. Nur ein kleiner Dank, eine Geste, um Danke zu sagen für das was sie getan hatte. Er hatte sich etwas von ihrer Kochkunst angeschaut und so passierte das Unmögliche. Ein schwitzender Skull-Boss, der Stärkste einer ganzen Gang von gefährlichen Leuten, stand kochend in der Küche. Knapp schnitt er das Fleisch in kleine Stücke, neben sich das Kochbuch. Gulasch hatte sich mehr als gut angehört mit viel Fleisch. Er genoss immer mehr die Zeit in diesem ruhigen Haus. Es war so angenehm hier.. Das alte Gebäude strahlte etwas beruhigendes aus. Summend ließ er das Fleisch in den Topf fallen, rührte alles um. Bald müsste Rachel wieder kommen es war schon fast 19 Uhr. Der Duft des Essens zog durch das ganze Haus, lockte Mimi in die Küche. "Ich habe dir doch gesagt es gibt keine Leckereien mehr. Rachel bringt mich um wenn sie wüsste, dass du von mir dauernd was kriegt..", schmunzelt ging er in die Hocke und strich über den weichen Stoff des Kostümes. Mimi quietschte mitleidig auf, die kleinen Hände um Guzma's Handgelenk gelegt. Es schaute mit wässrigen Augen hoch und schmollte. Seufzend gab Guzma nach und hielt Mimi ein Bonbon hin, was er davor aus Rachel's Süßigkeitendose genommen hatte. Die kleine Fusselbürste wusste wie es Guzma weich kriegte. Zufrieden schmatzend verschwand es wieder im Wohnzimmer. Guzma stand wieder auf und nahm den Topf vom Herd, brachte alles zum gedeckten Tisch und streckte sich. Die Wunde war gut verheilt an seinem Bauch, aber trotzdem schmerzte sie immer noch manchmal. Ein Klingeln ging durch das stille Haus, ließ Guzma kurz zusammen zucken. Sein Blick wanderte zur Tür wo jemand aufgebracht dagegen klopfte. Schnaufend durchquerte er das Wohnzimmer, nur seine breite Hose an. Barfüßig ging er durch den kleinen Hausgang, wo nur ein Kleiderständer stand und eine Treppe nach oben führte. Mit einem Ruck riss er die weiß gestrichene Tür auf. "Drück nochmal auf die scheiß Klingel und ich ramme dir meinen Fuß in den Arsch..", grollte er dabei und blickte dann in das Gesicht seines jungen Mannes. Dieser schaute ihn verwirrt an, die braunen Haare zurück gegeelt und einen dicken Blumenstrauß aus Rosen dabei. "Ich.. Ah.. Wer sind.. Sie? Ist.. Rachel da?", stotterte der Mann, versuchte an Guzma vorbei in die Wohnung zu blicken. "Sie ist arbeiten, was willst du hier mit deiner geleckten Frisur?". Seine Laune sank deutlich immer weiter, dass eiserne Gesicht wie immer aufgesetzt. Der Mann war knapp einen Kopf kleiner als der Weißhaarige. Dünn und Schlacksig. Er sah richtig aus wie ein reicher, Hoch näsiger Mann. "Also bitte, wie reden sie bitte mit mir?! Ich möchte sofort mit Rachel sprechen sonst wer-". "Was werden sie dann.. Sie ist nicht da, Verdammt nochmal und jetzt halten sie mal ihren Mund, das Geschreie hält ja keiner aus.", grummelte Guzma als er genervt mit den Augen rollte. Der Fremde grollte nochmal, ein hoch roter Kopf schmückte den Anzug. Schnell drehte sich der Mann um und verschwand in einem schwarzen Sportwagen, welcher mit röhrenden Motor davon fuhr. Langsam schloss sich die Tür des Hauses wieder, nicht wissend wen er da grade verärgert hatte. Kapitel 12: Erster Kuss ----------------------- Guzma saß an dem kleinen runden Essenstisch und wartete auf Rachel. Wieso brauchte sie heute so lange.. Frustriert legte er seinen Kopf in den Nacken und ein tiefes Grollen zog seine Kehle hoch. Er hasste es warten zu müssen. Sein Kopf hob sich mit einem Ruck als er hörte wie ein Schlüssel sich in der Eingangstür drehte. Rachel's laute Schritte waren deutlich zuhören durch ihre Schuhe auf dem dunkelbraunen Parkettboden. Ein kurzes rascheln von Stoffen, ein hellblauer Regenschirm der seinen Platz fand in einer goldenen antiken Vase neben der Tür. Guzma kannte die Geräusche zu gut. Er hatte sie sich genau eingeprägt in den letzten Tagen hier. Als Rachel durch die Tür schritt, die ins Wohnzimmer führte, schaute sie verdutzt Guzma an. Klappernd fiel ihre Handtasche auf den Boden. "Hast du.. Etwa gekocht..?", stammelte sie sichtlich verwirrt, die Augen weit aufgerissen. Guzma schmunzelte als er das Lächeln bemerkte, was sich auf ihren Lippen bildete. Schnell überquerte sie die letzten Meter zu ihm und setzte sich auf den Holzstuhl gegenüber von ihrem Gast. "Was ist das.. Es riecht mehr als köstlich!", summte sie begeistert, hob den Topfdeckel an. Ein hoher, entzückter, quietschender Schrei war von ihr zuhören. Er wusste, dass sie Gulasch liebte. "Es ist nicht.. Mindestens genug um meinen Dank dir gegenüber auszudrücken..". Grummelnd kratzte sich Guzma an seinem Nacken und er drehte seinen Kopf etwas auf die Seite, seine Wangen wurden kurz rot. "Guzma..". Langsam drehte er seinen Kopf zurück, schaute Rachel in die Augen. Wieder traf stechendes Grün auf glanzloses Grau. "Du schuldest mir nichts.. Das war selbstverständlich weil es meine Pflicht als Arzt war." Sie schmunzelte herzlich und nahm seinen Teller, schöpfte ihm etwas von dem noch dampfenden Gulasch auf seinen Teller. Schnaufend senkte er seinen Kopf etwas. Er wusste das. Aber seine Ehre wollte es nicht einsehen und knapp brummend nahm er die Begründung an. Bubble tapste leichtfüßig aus der Küche und schaute beide mit großen, runden Augen an. Ihre Öhrchen wackelten kurz und Mimi tauchte neben ihr, krabbelte auf Aquana's Kopf. Guzma senkte seinen Kopf und hob seinen Löffel an. Es roch wirklich mehr als leck-. Mit einem Ruck wurde sein Stuhl nach hinten weggezogen. Guzma landete keuchend auf dem Rücken, sein Hinterkopf schlug auf dem harten Pakettboden auf. "V-Verdammt, was zur..". "Guzma! Ist alles okay?", Rachel kniete neben ihm, die zierliche Hand an seiner Wange. Ihr Blick mehr als verwundert und doch.. Ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. Kurz grollte Guzma und setzte sich mit Schmerz verzerrtem Gesicht auf. "Du hast da.. etwas Gulasch im.. ", los prustend wischte Rachel sanft mit einem Tuch durch sein Gesicht, entfernte die Gulaschsoße, die in seinem Gesicht gelandet ist. Mit einem Ruck legte er seine kräftige Hand in ihren Nacken, zog sie etwas näher und ein drohendes Knurren rollte über seinen Lippen. "Findest du das etwa lustig..!". Seine Augen verengten sich schnaufend. Sanft strich eine Hand durch seine weißen Haarlocken, ließ ihn ungewollt erzittern und die Wut mit einem Satz verpuffen. Rachel drückte langsam ihre Stirn an seine. Ihre Wangen waren leicht gerötet, die grünen Augen blitzten herausfordernd auf. "Vielleicht.. Ja..". Zischend überbrückte Guzma die letzten Milimeter und drückte seine rauen Lippen bestimmend auf ihre, entlockten dem zierlichen Körper vor sich ein erschrockenes auf keuchen. "Dummes Weib..", grollte er leise in den Kuss hinein, seine Augen öffneten sich kurz und fixierten das Aquana und Mimikyu, welche auf der Couch saßen, versteckt hinter einigen Kissen. Das einzige was sie verriet waren ein Paar Bonbon's, die auf magische Weise durch die Luft zu ihnen flogen. Psycho Pokémon und ihre Tricks. Kapitel 13: Zusammenbruch ------------------------- Mit einem Ruck lösten sich beide voneinander, schauten sich überrascht an mit großen Augen. Rachel saß auf seinem Schoß, die kleinen Hände in seinem Brustkorb verkrallt. Aber nicht nur sie hatte sich bewegt. Guzma's breite Hände lagen an ihrer Hüfte. Schnell zog er diese zurück, sein Kopf drehte sich auf die Seite mit einem Räuspern. Rote Wangen zierten kurz das Gesicht des Weißhaarigen. "Du solltest.. Aufstehen..", grummelte er. Doch Rachel bewegte sich keinen Meter, krallte sich sogar mehr in sein Shirt. Gerade als er seinen Kopf zurück drehte, merkte er wie etwas auf seinen Bauch tropfte. Langsam wanderte sein stechender Blick an Rachel hinauf, blickte in einen gesenkten Kopf. Die goldenen, roten Haarsträhnen hingen über Gesicht und ein Schluchzen durch zog den schmächtigen Körper. Verwirrt blinzelte Guzma, setzte sich weiter auf. "Rachel.. Was zur.. Wieso weinst..". Er verstummte als er spührte wie sich dünne Finger mehr in sein Shirt verkrallten. Ein so starkes Mädchen. Eins was so viel verstecktes Feuer besaß, so viel Mut, Kraft. Saß nun auf seinem Schoß, sah mehr als gebrechlich aus. Immer wieder erzitterte sie stark. Schnaufend legte er seine Arme um sie, akzeptiere das Schweigen. Schnell drückte sie ihr Gesicht in seine Jacke, ihre Finger kratzten an dem weißen Stoff entlang, klammerten sich an seine Seite. Die Wange an ihre Stirn drückend, strich er sanft durch ihre Haare. Er war schlecht in solchen Momenten. Guzma hatte nicht viel mit anderen Leuten zu tun, Geschweige von Gefühlen. Klar, er war für seine Familie da, trotzdem war eher Plumeria diejenige dafür. Schweigend schloss er seine Augen, wartete geduldig bis der zitternde Körper verstummte. "Rachel..?", flüsterte er leise, merkte aber daraufhin schnell, dass er keine Antwort mehr bekommen würde. Zögerlich schob sich sein Arm um ihren Bauch, der andere untere ihre Kniekehlen. Er erhob sich, verzog das Gesicht wegen den knackenden Knien. Rachel hing schlapp in seinen Armen, drückte die heiße Wange gegen seinen Hals. Aquana und Mimikyu beobachteten beide still, nur um dann vor zum Gang zu tapsen, die Treppen hoch in Rachel's Zimmer. Knarrend öffnete sich die weiße Zimmertür, hüllte den Raum dahinter in Dunkelheit. Das Licht einschaltend, blinzelte Guzma einige Male, geblendet von dem nicht erwartenden hellen Licht. Bubble zwang sich unruhig an seinen Beinen vorbei. Vor ihm war ein großes, weißes Zimmer. Mehrere Schränke standen in einer Ecke des Zimmers. Ein hölzener Schreibtisch stand vor einem riesigen Fenster, eine Tür führte wohl in das anliegende Bad. Schnell über wand Guzma die wenigen Meter zu dem großen Doppelbett, was auf einem kleinen Podest stand, gegenüber von den Kleiderschränken. Sanft setzte er Rachel auf dem weißen Laken ab, während Bubble neben sie hüpfte. Leise fiepend rieb sie ihren Kopf an Rachel's Schulter. Diese grummelte knapp, schien sich wieder einigermaßen gefangen zu haben. "Was ist los, Kleine..", flüsterte Guzma, welcher in der Hocke vor ihr saß. Seine raue Hand strich unter ihr Kinn, hob es langsam an. Ihre lebhaften, grünen Augen waren rot geschwollen von den salzigen Tränen. Ihre Nase schniefte knapp. Sie mied seinen Blick. Ein tiefes Grollen verließ seine Kehle, wollte ihre Aufmerksamkeit haben. Tief aufseufzend schaute sie ihn zögerlich an, die schmalen Lippen zusammen gepresst zu einem Strich. "Es ist n..nichts.. Glaub mir..", stammelte sie, ein schiefes, falsches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Verächtlich schnaufte Guzma aus, zeigte ihr deutlich, dass er ihr kein Wort abkaufte. Graue Augen starrten sie weiter eindringlich an, verrieten, dass der Weißhaarige sich riesige Sorgen machte. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren blutroten Lippen, ihre Finger strichen fasziniert durch die weiße Lockenpracht. "Ich dachte nicht, dass hinter einem so groß gebauten, muffligen Mann so viel Fürsorge steckt... Das passt nicht zu dir..". Ein Schauer jagte über ihre Haut, als eine breite Hand ihre nahm und aus der weißen Wolke hinauszog. Die zierliche Hand verschwand fast komplett in der Größeren. Tief brummend drückte er ihren Handrücken gegen seine Lippen, die grauen Augen beobachtend sie scharf. "Ich verdanke dir mein Leben.. Wärst du nicht da gewesen, wäre ich wahrscheinlich in der Gasse gestorben. Es gibt nichts.. Was genug Dank wäre um das wieder auszugleichen..". Seine tiefe Stimme ließ sie ungewollt erschauern aufs Neue. "Ich habe vieles Falsch gemacht, in meiner Vergangenheit. Doch Dankbarkeit zeigte ich immer, für die Leute, die mir bei standen..". Knapp drückte Guzma ihre Hand, schmiegte seine Lippen an ihren Handrücken. "Du musst mir nicht sagen, was los ist..". Zart drückte er nochmal ihre Hand. Der kräftige Körper erhob sich wieder in die Höhe, als plötzlich zwei Hände sein Shirt packten und ihn mit einem Ruck in das Bett zogen. Das Gleichgewicht verlierend fiel er neben Rachel auf das samtene Laken, ein verwundertes aufkeuchen nicht unterdrückend. Blitzschnell drückte sie sich an ihn, dass Gesicht wieder in seiner Schulter begraben. "Geh nicht.. Bleib.. Diese Nacht nur..", murmelte sie dumpf gegen seine Schulter. Ein tiefes Brummen ertönte, während sich zwei breite Arme um sie legten und sie an den größeren Körper drückten. Nur diese Nacht. Kapitel 14: Zurück zur Routine ------------------------------ Schnaufend drückte sie ihre Nase gegen den weichen Stoff unter sich. Sie hatte noch nie so gut geschlafen. Ihre schwere Hand hob sich etwas, strich über den flauschigen Stoff unter sich. Zögerlich drängte sie nochmal ihre Nase gegen den unbekannten Stoff, welcher so unverschämt roch. Männlich. Nicht zu stark, aber trotzdem etwas bedrohliches. Es roch nach ihm. Blinzelnd öffnete Rachel ihre Augen, kniff sie aber sofort wieder zusammen durch die hellen Sonnenstrahlen, die in ihr Zimmer schienen. Nuschelnd rieb sie über ihre Augen. "Guten Morgen, alter Mann...", gähnte sie und drehte ihren Kopf zur Seite. Die Müdigkeit verschwand mit einem Schlag als sie merkte, dass die Seite neben ihr leer war. Bubble lag neben Guzma's schwarzen Jacke, welche weit ausgebreitet neben ihr war. "Guzma..?", flüsterte sie in die Stille des Zimmer. Sie wusste es. Wusste innerlich, dass er gehen würde eines Tages. Aber doch nicht schon heute.. Träge stand Rachel auf, strich knapp über Aquana's Kopf als sie Richtung Bad tappste. Ihr Körper zitterte als sie auf ihr Waschbecken zu ging, ließ sie in das Beckenrand krallen als sie davor stand. Ihr Blick starrte sie förmlich an wie sie in den runden Wandspiegel blickte. Ihre blonden Haare hingen wirr umher, rote Ränder zeichneten sich unter ihren Augen ab. Ein tiefes Seufzen rang sich aus ihrer Kehle. Wie immer führte sie ihre Morgenroutine durch. Duschen, Zähne putzen, Haare föhnen, Schminken. Ihre Bewegungen waren monoton, lustlos. Rachel wusste es würde wieder so werden wie vor Guzma. Ein Kampf um Überleben. Sie hatte es nie leicht und gestern brach ihre harte Schale, die sie sich aufgebaut hat über all die Jahre. Sie brach nur durch diesen Mann. Schnell tapste sie wieder in ihr erhelltes Zimmer, die goldenen Haare schwebten seicht hinter ihr. Bubble saß quietschend vor ihrem Schrank und wedelte mit dem Schwimmhäuten besetzten Schweif. Rachel strich zart mit ihren Fingern über ihren Kopf, streichelte Bubble hinter ihren Ohren. Ein erfreutes Quietschen erfüllte den Raum und Rachel öffnete ihren weißen Kleiderschrank. Sie hatte nicht mehr viel Zeit, ihre Pokèmon-Klinik würde bald öffnen. Zügig zog sie sich ihre weiße Unterwäsche an, die blaue Jeans folgte. Als sie ihr weißes Tang-Top über den Kopf zog und es zurecht zupfte, landete ihr Blick auf der Jacke. Nervös ballte sie eine Faust und ließ dann wieder locker. Schnell sprang sie Richtung Bett und zog die große Jacke zu sich. Eilig zog sie seine Jacke zurecht wie das Top und verließ mit Aquana das Haus, Mimikyu in der Kaputze sitzend hinten. Kapitel 15: Konfrontation ------------------------- Schnell blätterte sie sich durch die dicke Patientenakte eines Vulpix's. Ihre grünen Augen flogen regelrecht über die Wörter, übersprangen den Text förmlich. Sie wusste genau, was das Vulpix hatte, da es ein Stammkunde hier war. Rachel's Kopf hob sich kurz an und blickte auf die ältere Dame vor sich. Frau Karpsten kam immer sofort zu ihr, obwohl alles mit Flämchen OK war. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, welches sichtlich die Ältere entspannen ließ. "Flämchen geht es vollständig gut, Maria. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen!" Schmunzelnd stand Rachel auf und strich über Vulpix's Kopf. Dieses saß neben ihr auf dem Tisch und sprang dann glücklich Maria in die Arme. "Ich danke ihnen, Doktor Gardner!", summte die Frau höchst erfreut und verließ das Untersuchungszimmer in Richtung der Anmeldung. Ein Seufzen schlich sich aus Rachel's Kehle, als sie ihren Kopf in den Nacken legte. Freundlich zu sein war anstrengend, aber wenigstens war sie für heute fertig. Ein knappes Klopfen an der Tür ließ sie zusammen zucken. "Ja Julia?", fragte sie nach ihrer Empfangsdame. Ihr Kopf steckte sich durch einen Türspalt in das Zimmer. "Ihr.. Sponsor ist hier, Frau Gardner.. Er scheint wütend zu sein, soll ich ihn trotzdem rein lassen?". Na toll, jetzt kommt auch noch ihr Ex. "Lassen sie ihn rein..", knurrte sie, massierte schon gleich ihren Nasenrücken wegen den aufkommenden Kopfschmerzen. Julia war eine liebenswerte, junge Dame. Doch trotzdem konnte sich die blond haarige, etwas dickere Frau nicht durchsetzen in solchen Momenten. Mit einem Ruck wurde ihre Tür aufgerissen und zugeknallt mit einem lauten Schlag. Wieso konnte er sie nicht einen Tag verschonen von diesem.. "Du hast also einen neuen Lover, Rachel?". Deutlich zuckte Rachel zusammen, hob mehr als verwirrt ihren Kopf und blickte dem braunhaarigen Geschäftsmann ins Gesicht. Mark Zushi. Der Sohn des reichsten Mannes dieser Stadt. Genauso eingeschnappt und hochnässiger wie der Herr Papa. "Du platzt hier in MEINE Klinik, unterbrich-". Eine kräftige Hand knallte vor ihr auf dem Tisch. Klappernd vielen ihre Stiftehalter um, Akten sprangen kurz in die Höhe. "Das hier ist mein Geschäft... Rachel.. Vergiss das nicht..", zischte Mark ihr entgegen, die Augenbrauen tief ins Gesicht gezogen. Er sah mehr als wütend aus. Fauchend stand sie auf und beugte sich etwas nach vorne, die Hände auf der Tischplatte liegen, "Wieso wirfst du mir sowas an den Kopf?!". Ein tiefes Lachen bahnte sich seinen Weg durch den kleinen Raum. "Vielleicht weil ein breiter Schrank an Mann ,vor einigen Tagen, vor mir stand als ich an deiner Tür klingelte?". Deutlich verschluckte sich Rachel, die Augen weiteten sich. Guzma hatte doch nicht.. "Also hatte ich Recht? Du hast einen Neuen obwohl unser Deal lief?". Mark blickte sie verärgert an. Sie hatte den Deal ganz vergessen... Eine Hand packte ihr Kinn grob, hob es mit einem Ruck an. Zischend blickte sie in seine braunen Augen, wie er sich übermütig durch die gegeelten Haare strich. "Ich habe dich damals aus der Gosse geholt, habe dir Geld gegeben und dir deinen Traum ermöglicht. Und das nur für EINE Bedienung." Ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Mund, zog sie um den kleinen Tisch rum zu sich. "Du gehörst mir solange, bis du alle Rechnungen abgezahlt hast..". Rachel schweigte, glanzlos schauten grüne, stumpfe Augen Mark an. Er hatte ihren wunden Punkt getroffen. Ihre Vergangenheit. Press drückte er seine Lippen auf ihre, klaute sich einen Kuss und schubste sie dann weg. "Vergiss nicht Rachel.. Du bist wertlos ohne mich..!", flüsterte er ihr zu und verließ den Raum so schnell wie er gekommen war. Schnaufend sank sie mitten auf dem Boden zusammen. Warm rollte es ihre Wangen runter, ihre Sicht verschwamm mehr und mehr. Dieser Verdammter.. Schluchzen senkte sie den Kopf mehr, drückte ihre Hand an ihren Brustkorb. Da war er wieder. Der alte Schmerz. Die alten Gefühle. Etwas schwarzes blitzte in ihrem Augenwinkel auf und zögerlich drehte sie ihren Kopf, sah die schwarze Jacke still um ihren Stuhl hängen. Zittrig krabbelte sie über den Boden zu ihr und zog sie von der Stuhllehne. Zittrig brach sie in mehr Tränen aus. Das Gesicht drückte sich in den schwarzen, weichen Stoff. Der Erste, der sie wie etwas Wichtiges behandelte. Der Erste, für den sie kein Abschaum war. Kapitel 16: Hoffnungsfunken --------------------------- Lange saß sie noch dort auf dem kalten Parkettboden, klammerte sich an eine Jacke. Nach kurzer Zeit öffnete sie ihre Augen, was schwerer als erwartet war durch die verschmierte Schminke. Sie konnte nicht mehr, aber sie musste aufstehen. Julia würde bald reinkommen und nach ihr schauen wegen dem Geschäftsschluss. Sorgsam legte sie die Jacke zurück über die Stuhllehne und wankte zum Spiegel und Waschbecken, der in jeder Arztpraktis Grundsatz war. Zögerlich wischte sie den verklebten Maskara von ihren Augen und nuschelte. Sie sah schlimm aus. Nach kurzer Zeit wusch sie sich nochmal das bleiche Gesicht. Der Schock war zu tief, die Erinnerungen hart treffend. Nochmal blickte sie entmutigt in den Spiegel als sie einen weißen Zettel neben der Jacke liegen sah. Er hatte doch nicht.. Schnell ging sie zu ihrem Schreibtisch rüber und fiel erschöpft auf den knarrenden Stuhl, ihre Hand schnappte sich den Zettel vom Boden. Langsam faltete sie ihn auf. Es tut mir leid, dass ich so schnell weg muss. Ruf mich an, wenn was ist. Ihr Blick wanderte nach unten, versuchte die gekritzelten Ziffern zu verstehen. Nuschelnd fummelte sie ihr Handy raus und tippte an die Nummer eine kurze Nachricht. Ich brauche dich.. Sie wusste, dass er sich sofort zu ihr nach Hause bewegen würde und eilig sprang sie auf. Gerade zu dem Zeitpunkt steckte Julia ihren Kopf erneut in den Raum. "Miss Rachel, ich wollte wegen dem Ladenschlu-?". Mit einem Ruck zog Rachel die Tür auf, der Mantel flog in Julia's Gesicht. "Du Julia, ich muss schnell wohin! Schließ bitte ab und mach alles fertig, ich übernehme morgen dann für dich versprochen!", brabbelte Rachel los wie ein Wasserfall. Schnell hob sie Mimikyu in Guzma's Kaputze, welches im Wartezimmer mit Aquana gespielt hatte. "Rachel, du siehst verweint aus..". Kurz zuckte sie zusammen und ein abgehacktes Lachen kam nervös aus ihrer Kehle, der Kopf schüttelte sich verneinend. Kurz winkte sie Julia noch zu und verschwand nach draußen in der schon anbrechenden Dunkelheit. Bubble tapste verwirrt neben ihr, empört über den schnellen Aufbruch. Rachel schritt eilig durch die Straßen, bemerkte aber nicht das sie verfolgt wurde von zwei paar Augen. Zwei Gestalten standen an einer Hauswand und Zigarettenrauch flog durch die Luft. "Das ist doch die von dem Haus wo der Arsch rauskam..", flüsterte die eine Gestalt. Freudig erzählte sie ihren zwei Freunden von den bevorstehenden Besuch, bis sie zuhause ankamen und im besagten Haus verschwanden. Dunkle Regenwolken breiteten sich am späten Abend über dem Himmel aus. Und so nahm es seinen Lauf, dass ein weißhaariger Mann an einer aufgebrochenen Haustür stand. Kapitel 17: Entführung ---------------------- Schnell schritt Guzma durch den Regen, einige Minuten nachdem er die Nachricht bekam. Er hatte schon gedacht, sie hatte den Zettel nicht gefunden denn er in der Eile geschrieben hatte. Plumeria hatte ihn angerufen und es war höchste Zeit nach Hause zu gehen, vor allem weil es dem "Geschäft" schadete. Regen prasselte auf seinen Kopf, nachdem er seine Jacke nicht mehr hatte. Seine Hand strich kurz die weißen Locken zurück nach hinten, raus aus seinem Sichtfeld. Das weiße Shirt klebte schon an seiner Haut und die durchnässten Schuhe ließen das Regenwasser nur spritzen. Er hatte es eilig. Die Kälte kaum spührend ging er in die Straße von Rachel's Haus. Es war fast 22 Uhr Nachts und er war mehr als verwirrt, als sie sich so spät meldete. Seine Schritten beschleunigten sich als er die weiße Fassade des Hauses erkennen konnte. Plötzlich blieb Guzma stehen, einige Meter vor der Haustür. Der offenen Haustür. Er bewegte sich auf die weiße Holztür zu als er schon die Kerben an der Seite sah. Aufgebrochen. Ein tiefes Grollen bahnte sich seinen Weg die Kehle hoch, sorgte für das Auffunkeln von spitzen Eckzähnen. Er öffnete die Tür komplett und blickte in das Haus. Sachen waren umgeworfen, Bücher lagen am Boden. Stark tropfend betrat er das Haus, der Blick schweifte durch den Raum, nur darauf fixiert Rachel zu finden. Ein schwaches Quietschen von der Seite sorgte dafür, dass er seinen Kopf drehte. Schnell schritt er zu dem kleinen blauen Fleck am Boden und fiel auf die Knie. Aquana lag zusammen gerollt da, schützend um Mimi welches bewusstlos war. Sanft hob er beid hoch und legte sie auf die Couch. "Was ist hier passiert..", brummte er sanft und strich über Bubble's Nasenbein. Erschöpft öffnete sie ihre Augen und blickte hinter Guzma. Zögernd drehte er sich um zu einem Zettel, welcher am Boden lag. Sich davor zügig erhebend, ging Guzma zu dem Papier und hob es auf, lies die verschmierten Worte darauf. Zischend warf er den Zettel weg und eilte aus dem Haus, wissend welchen Arsch er nun zusammen schlagen musste. Wir haben sie alter Freund. D~ Kapitel 18: Schiefgelaufene Rache --------------------------------- "Wisst ihr nicht wie man mit einer Dame umgeht?!", Rachel kreischte empört auf und windete sich in dem Griff der Fremden Männer. Wütend trat und kratzte sie in alle Richtungen, doch leider ließen die zwei großen Männer sie nicht los. "Sei still, Weib. Dein Gekreische ist ja nervig", keifte der Linke sie an. Rachel verzog die Nase als sie den starken Zigaretten Geruch abkriegte. Sie standen in einer geräumigen Gasse und schienen auf etwas zu warten. Die miefenden Männer hielten sie an ihren Unterarmen fest. Zischend fixierte sie den Linken. Eine Glatze ließ seinen eierförmigen Kopf im Schein der Laterne über sich aufleuchten. Durchlöcherte Shirt's und Hosen schienen heutzutage sehr in Mode zu sein. Der Rechte Mann hielt sie schweigend fest, ein starker Alkoholgeruch ging von ihm aus. Braune Haare überdeckten eins seiner Augen und er sah schmächtiger aus als der andere. "Wieso habt ihr mich entführt?! Was soll der Mist!". Schritte waren weiter vorne zu hören und ein dritter Mann betrat die Gasse. "Du bist doch sicher die Freundin von Guzma.. Die ihn vor dem Tod bewahrt hat, nachdem er MEINE Männer abgeschossen hatte..". Kurz vor ihr blieb der Fremde stehen. Er war einiges größer als sie und schaute zu ihr herab, die schwarzen Haare zurück gestrichen. Ein kalter Wind bahnte sich seinen Weg durch die Gasse, sorgte für einen Schauer auf Rachel's Haut. Schweigend schaute sie an, gab ihm keine Antwort auf seine Frage. Ein lauter, schallender Schlag war in der Gasse zu hören, als ihr der Fremde eine rein haute. Rachel's Kopf flog in den Nacken, die Wange schwoll rot an. "Antworte mir, verdammtes Weib..". Grinsend zog sie ihren Kopf zurück nach vorne, spuckte in sein Gesicht. Die blonden Haare hingen ihr wirr ins Gesicht durch den Schlag. "Du hast mir nichts zu sagen, Früchtchen!". Wild zappelnd schrie sie auf und windete sich. Der Mann holte erneut zum Schlag aus, würde diesmal nicht seine Kraft zügeln. Ruckartig packte eine breite Hand seinen Arm, verdrehte ihn auf seinen Rücken. Die Männer, die Rachel festhielten keuchten überrascht auf, zogen ihre Pistolen aus den Jackentaschen und zielten auf den Fremden und die Person hinter ihm. "So behandelt man doch keine Frauen, Danny..", grollte die Stimme und hielt den anderen fest im Schwitzkasten. Stotternd trat Danny nach hinten aus und windete sich aus dem schmerzenden Griff, bevor er einige Meter wegstolperte,"Du hast.. M-Mut hier alleine auf zu kreuzen!". Schnaufend beobachtete Guzma die Pistolen. Sein Blick wanderte zu Rachel, welche ihn grummelnd anschaute. Sein Blick lag deutlich auf dem Handabdruck auf ihrer geschwollenen Wange. Danny lachte auf und stellte sich neben seine Männer und Rachel. "Du hast keine Chance gegen uns.. Unbewaffnet und alleine.. Naja um zum Punkt zukommen.. Du hast mich einiges Kosten lassen, mein Lieber! Dafür wirst du bezahlen....". Grinsend beobachtete er wie einer der Männer auf Guzma zielte. Rachel zischte knapp auf und war sich im klaren, dass sie jetzt die dümmste Tat ihres Lebens tuen würde. Mit einem Schwung rammt sie dem Zielenden ihren Ellenbogen in die Seite und zog ihren Arm aus seiner Hand. Zittrig hob sie die Pistole auf und taumelte etwas weg, als ein lauter Schuss die Nacht durchbrach. Guzma's Schrei hallte in ihren Ohren als sie auf dem Asphaltboden der Gasse zusammenbrach. Kapitel 19: Wiederholung im Regen --------------------------------- Immer wieder vernahm sie das dumpfe Geräusch. Boom. Boom. Boom.. Rachel spührte den kalten Boden unter sich und ein ersticktes, lautloses Stöhnen überkam ihre Lippen. Ihr zitternder Körper hatte kaum noch Kraft in sich. Knapp zischend versuchte sie ihre Augen zu öffnen, als sie die Erinnerung wieder einholte. Guzma. Als sich Rachel's Augen einen Spalt öffneten, blickte sie in graue Wolken. Ein knappes Lächeln legte sich auf ihre, vor Kälte fast bläuliche, Lippen. Der Tag an dem sie ihn fand. Wieder vernahm sie dumpf die Geräusche um sich. Boom. Boom. Ihre schlanken Finger versuchten an ihre Schulter zu kommen, wo sie die Kugel traf. Sie verlor viel Blut. Zu viel für ihren Geschmack. Ihre durchnässten Klamotten klebten schon eng an ihrem Körper, aber Rachel's Aufmerksamkeit erregte eher die Bewegung - welche sie immer wieder aus dem Augenwinkel sah. Schwach rollte ihr Kopf etwas auf die Seite. Da war ER. Er, wer ihr all dies einbrockte. Er, ein Idiot der sie in Sachen reinzog. Er, der gekommen ist um sie zu retten. Immer wieder rammte sich Guzma's Faust in das Gesicht des Mannes, welcher auf sie geschossen hatte. Immer wieder spritzte Blut über Boden, vermischte sich mit frischem Regenwasser. Ein knappes Schnaufen verließ ihre Lippen, fast kraftlos, wie ein leichter Hauch. Zittrig streckte sie ihre Hand nach dem Mann aus, der sie anzog wie einen Magneten. Der Mann den sie nicht mal richtig kannte. Langsam schloss sie ihre grüne Augen, die fast weiße Hand sank kraftlos Richtung Boden. Doch etwas hinderte sie davor in das kühle Nass zu fallen. Etwas Warmes hob sie sanft an. Sie kannte den Geruch zu gut und drückte instinktiv ihre Nase in den weichen Stoff. Als Rachel ihre Augen wieder schwach öffnete, blickte sie auf einen braungebranten Hals. Guzma saß in der Hocke am Boden. Die muskulösen Arme waren um Rachel's Körper gelegt, hielten sie schützend an sich gedrückt. Regen prasselte stärker auf die schwarze Jacke, welche auf seinen Schultern lag, die Kaputze verdeckte die weiße Haarpracht. Eine warme Wange presste sich an ihre kühle Stirn und bevor sie bewusstlos wurde und ihr -für ihre Meinung- schwere Kopf, mit den nassen Goldsträhnen in den Nacken fiel, hörte sie ein Wort. Ein Wort was sie schmunzeln ließ. "Idiotin...". Kapitel 20: Abgabe ------------------ Ein -für ihn untypisches- sanftes Brummen verließ die Kehle des Bosses. "Idiotin..", murmelte er und erhob sich schnell aus der Hocke, die knackenden und ächzenden Knie nicht beachtend. Wenn sie in seinen Armen jetzt verblutet, wird er es ihr nie verzeihen. Ihr Kopf hing nach hinten, der eh schon zierliche Körper gezeichnet von einer noch blasseren Haut als sonst. Die goldenen Haare, nass und stark tropfend, hingen seine Schulter runter. Schnellen Schrittes bahnte Guzma sich seinen Weg durch die Dunkelheit der Sommernacht, auf dem Weg zum nächsten Krankenhaus. Er hatte alles um sich vergessen, wie er auf den Mann einschlug. Es ging alles so schnell. Wie Rachel bewusstlos auf dem Boden lag ist bei ihm, eine Sicherung buchstäblich raus gesprungen. Als sich sein Kopf hob, stand er auf einer breiten Haupstraße. Einige Häuser standen vereinzelt in der Gegend. Schnell schritt er weiter und schnaufte deutlich. Er war außerform. Oder er wurde deutlich alt, daran war kein Zweifel. Zögerlich schüttelte er seinen Kopf, als seine Pupillen sich verengten wegen dem hellerleuchteten NOTFALLSTATION-Schild. Er konnte es nicht riskieren gesehen zu werden, da ihn einige Leute zu gut kannten. Ein tiefes Grollen verließ seine Kehle als er einen jungen Arzt entdeckte. Dieser stand in einer Art Eingang und rauchte entspannt eine Zigarette, der weiße Kittel vorne geöffnet. Schnell bewegte sich Guzma auf ihn zu. Der Mann schaute verdutzt den breiten Mann vor sich an, welcher die Kaputze tief ins Gesicht gezogen hatte. Als sein Blick auf die schwache, junge Frau fiel, schien der Arzt zu verstehen und rief eine Trage zu sich. Mehrer Krankenpfleger kamen aus dem Eingang gestürzt, eine Trage hinter sich her ziehend. Guzma konnte nicht mal so schnell reagieren, wie sie ihm Rachel aus den Armen zogen und sie auf die Trage legten. So schnell wie sie mit ihr in dem weißen Gemäuer verschwanden. Und so blieb er alleine im Regen stehen, das weiße Shirt mit einem riesigen Blutfleck. Mehr konnte er nicht tun, stellte Guzma missbilligend fest. Mit trägen Schritten bewegte er sich auf einen Baum zu, der nahe dem Eingang stand. Erleichtert aufkeuchend sank der kräftige Körper auf die braune Bank unter dem Baum. Es war seine Schuld. Nur seine. Guzma's Blick sank auf seine Hände - die zu diesem Zeitpunkt auf seinen Oberschenkel lagen. Die Haut an den Knöcheln war auf geplatzt und frisches Blut tropfte von seinen Fingerspitzen. Ihr dunkelrotes Blut. Seine Schuld. Und genau in diesem Moment bemerkte Guzma, dass er zitterte. Einer der wenigen Momente wo er zitterte, wegen Blut, dass nicht seins war. Ein knappes Zischen rutschte über seine wieder auf geplatzten Lippen. Er hatte den metallenen Geschmack nicht mal wahrgenommen bis jetzt. Flink leckte seine spitze Zungenspitze über die frische Wunde, als eine Zigarette ihren Weg in seinen Mundwinkel fand. Das schwarze Feuerzeug bewegte sich an das andere Ende, zitterte in der sonst so kräftigen Hand. Als dann doch ein schwaches Licht die Dunkelheit erhellte, sich Lungen beruhigend mit dem berauschenden Rauch füllten, leerte sich endlich sein Kopf. Weißer Rauch quoll schnaufend aus Nasenlöchern und stieg in die kalte Luft auf. Wenn ihr etwas passierte, würde er es sich nie verzeihen. Niemals. Kapitel 21: Abwarten -------------------- Guzma saß lange auf der kleinen Parkband, unter dem großen Eichenbaum. Er wusste nicht was er tun sollte, noch ob es Rachel gut ging. Weißer Rauch arbeitete sich seinen Weg durch seine Lunge. Er wusste nicht wie lange er hier saß. Er wusste nicht wie viele Zigaretten er geraucht hatte vor Aufregung. Knapp strichen seine Finger durch seine Haare, strichen weiße Locken nach hinten. Sein matter Blick lag auf dem Eingang des Krankenhaus. Seine Klamotten waren durchnässt, ließen den kräftigen Körper kurz erzittern vor Kälte. Schnaufend entschloss er sich endlich - schnipste den weißen Zigarettenstummel auf den Boden und drückte ihn mit der weißen Schuhspitze aus - als sich der schwere Körper vom knarrenden Holz erhob. Er schlurfte über den Parkplatz, tiefe Augenringe zierten seine Augen und schnell schob er seine Hände in die Jackentaschen. Es musste ja nicht jeder seine aufgeplatzten, angeschwollenen Handknöchel sehen. Ein Schritt nach dem anderen brachte ihn näher zu der gläsernen Eingangstür, welche sich durch einen Bewegungssensor langsam auf schob. Ein großer heller Raum breitete sich vor ihm aus. Rote Stühle reihten sich nebeneinander auf an der einen Wandseite, gegenüber stand eine breite Rezeption - hinter der eine zierliche blonde Frau saß. Sie sah noch sehr jung aus und viel Schminke ziehrte die kantigen Gesichtszüge. Zu viel für Guzma's Geschmack. Der typische Duft von Medikamenten und Desinfektion kroch in seine Nase. Augen beobachteten ihn tuschelnd und neugierig als sein Weg ihn vor die Blondine führte. Sein Schatten -entstanden durch die kleinen, weißen Deckenlampen - fiel auf sie. Ein Seufzen kam von ihr und schnell tippte sie weiter auf den Tasten ihres Computers rum, der Schwerpunkt blauer Augen auf dem, viel zu hellen, Bildschirm liegend. "Was kann ich für sie tu-..!", sie verstummte mitten im Satz als sie zu dem riesigen, breiten Mann schaute, welcher leicht über die Rezeption gebeugt stand. Graue Augen schauten sie stechend an, wurden verdeutlicht von der blassen Haut und den dunklen Schatten unter ihnen. Der riesige Blutfleck auf dem weißen Muskelshirt ließ ihn nicht weniger wie ein Psycho aussehen. "Ich suche jemanden..". Seine raue, brüchige Stimme ließ die junge Dame sichtlich erzittern und stottern. "W-Wenn.. Suchen sie denn.. Herr..?". Er beugte sich weiter vor, die Miene schien immer ungeduldiger werden. Das knappe Schlucken der Blonden Frau brachte Guzma zum grollen. "Sie kam vor ein paar Stunden hier an.. Schulter eine Schusswunde..". Kurz schaute die Dame verdutzt die skurrile Gestalt vor sich an, bevor sie nervös anfing auf ihre Tasten klickend einzuhauen. "Sie liegt.. Auf der Intensivstation, sie ist grade aus der Operation gekommen und ruht sich aus, aber ich muss sie fragen wer sie sind denn ich darf sie eigentlich nicht zu ihr la-..!".Die Frau verstummte mitten im Satz als sie merkte, dass der kräftige Mann nicht mehr neben ihr stand. Kapitel 22: Versorgung der Kleinen ---------------------------------- Schnaufend öffnete Guzma die Haustür und trat ins stille Haus ein. Es sah immer noch so verwüstet und zerstört aus wie davor. Er würde warten müssen bis Rachel aus der Intensivstation wäre. Zögerlich schritt er über die Gegenstände am Boden, bedacht nichts kaputt zu machen oder zu zerstören. Schwer sackte er auf der Couch zusammen, sein Kopf auf der Lehne liegen. Die nassen Haarlocken hingen in sein Gesicht und ein tiefes Schnaufen durchbrach die Stille im Raum. Verwirrt öffnete Guzma seine Augen als sich etwas gegen seine Seite drückte, nur um neben sich das verletzte Aquana zu sehen. Mimi lag eingerollt daneben, der Kopf des Costüm's hing kaputt auf der Seite. "Seit ihr O.K...?". Zögerlich strich Guzma über Bubble's Kopf, welches schwach aufquietschte. Nochmal laut einatmend erhob sich der müde Körper und zog die nasse schwarze Hose und Jacke aus. Diese fielen auf den Boden und verschmelzten förmlich mit der Unordnung im Raum. Kurz verschwand er aus dem Zimmer, nur um knapp danach wieder zu kommen mit einer kleinen Tasche. Er wusste wo Rachel die kleine "Erste-Hilfe" Tasche aufbewahrte, nachdem sie es ihm einmal erzählt hatte. Er sank wieder auf die Couch runter und hob das Mimikye auf seinen Schoß. Dieses schaute wimmernd hoch, kleine Tränchen waren sichtlich geflossen wegen dem kaputten Stoff. Schmunzelnd strich Guzma über seinen Kopf und zog das Costüm langsam noch oben - welches das kleine Wesen zusammen zucken ließ und panisch zappelnd rebellierte. Grummelnd schaute Guzma es kurz nachdenklich an. Er schaute sich um und packte dann die braune, flauschig e Decke, die er hatte als er noch auf der Couch schlief. Zärtlich legte er die Decke um das kleine Wesen. Schwarze Knopfaugen schauten schniefend zu ihm hoch. Guzma zog wieder bittend an dem Stoff, beobachtete das Mimikyu. Es schien zu überlegen und zögerlich lösten sich kleine Händchen. Schritt für Schritt hob Guzma den Stoff an, nur um dann am Ende schnell die Decke um das Pokémon zu legen. Mimikyu klammerte sich spührbar an sein Bein, zwei Knopfaugen beobachteten ihn neugierig aus einem kleinen Loch. Überfordert versuchte Guzma mit Nadel und Faden - die sich in der braunen Tasche befanden - das Loch zu flicken. Er pickste sich immer und immer wieder in den Finger, fluchte und grummelte. Als er nach einigen Minuten die Nadel weglegte, fiepte Mimi in seinem Schoß auf. Guzma drehte seinen Kopf weg, das Costüm vor sich haltend. Schnell schlüpfte Mimi rein und quietschte freudig auf. Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und er hob das winzige Mimikyu hoch. Die kleinen, schwarzen Füßchen wackelten in der Luft und Händchen streckten sich nach seinem Gesicht aus. Langsam hob er es dicht vor seinen Kopf, beobachtet wie kleine Finger über seine Wangen fuhren. Die - mit glitzernden Tränchen gefüllten - Augen schauten ihn dankend an. Lächelnd setzte er das Mimi neben sich und blickte zu Aquana. Es schaute ihn an, die Augen glänzten leicht. Zögerlich hob Guzma sie hoch und legte sie auf seinen Beinen ab, bedacht dem verletzten Pokémon nicht noch mehr Schaden zuzufügen. Er hatte oft genug Rachel zugesehen wenn sie sich um seine Wunden kümmerte, er hatte viel durch sie gelernt. Zügig aber bedacht versorgte er Bubble's Wunden und wickelte am Ende einen schneeweißen Verband um das Vorderbein des blauen Wesens. Aquana war während der Versorgung erschöpft eingeschlafen, Mimi an seiner Seite liegend gleich auch. Sanft strichen Guzma's raue Finger über die glatte Haut von Aquana. Zufrieden mit seinem Werk lehnte er sich zurück und schloss erschöpft die Augen. Er war verdammt müde nach der ganzen Konzentration, viel zu müde. Nach und Nach schlossen sich seine Augen, seine breite Hand lag auf dem Rücken des Wasser Pokémons. Kapitel 23: Aufräumen --------------------- Eine blaue Pfote drückte sich zögerlich gegen die Wange des schlafenden Skull-Bosses. Ein Schnarchen erfolgte darauf als Ergebnis und erneut wurde er angestupst. Blinzelnd öffnete Guzma seine Augen und stöhnte laut auf. "Ich bin müde gottverdammt..", raunte er in einem tiefen Ton und drehte sich auf die Seite. Ruckartig klatschte Bubble's Schweif in sein Gesicht und erschrocken setzte sich Guzma auf, schaute verwirrt auf das blaue Pokèmon, welches erfreut quietschend neben ihm saß. "Was zum..?". Verwirrt schaute er es an und hörte darauf hin den Grund, wieso er so 'sanft' geweckt wurde. Ein tiefes Magenknurren ertönte in dem kleinen Wohnzimmer und ungeduldig tapste Auqana im Kreis auf der Couch umher. Seufzend stand Guzma auf und bewegte sich schlendernd Richtung Küche. Beinahe fiel er auf dem Weg hin - nachdem das blaue Katzenwesen meinte ohne zu blinken an seinen Beinen vorbeiziehen zu müssen in einem atemberaubenden Tempo. Grummelnd schaute er sich in der Küche um, nicht wissend wo das Futter aufbewahrt wurde. Aus dem Augenwinkel bemerkte er Mimi, die auf der Arbeitsplatte spazierte und unter einem Wandschrank stehen blieb. Er drehte sich zu Mimi und öffnete neugierig die Schranktür. Vor ihm stand ein kleinerer Sack den er sofort packte und raushob. Der Inhalt raschelte leicht und als er ihn öffnete, kam ihm eine kleine Wolke entgegen. "Wie könnt ihr das nur essen..", nuschelte Guzma und wedelte mit verzogenem Gesicht die Wolke weg. Er schüttete etwas von dem Futter in die zwei kleinen Schalen die am Boden standen und setzte Mimi zu Aquana runter. Anscheinend waren diese kurz vor dem verhungern so schnell wie sie anfingen zu essen. Seufzend schaute sich Guzma in dem kleinen Wohnzimmer um. Die Stühle waren umgeworfen, Gegenstände verstreut am Boden und Dreck lag verteilt rum. Da hatte er einiges zu tun, stellte er grummelnd fest, während eine Hand seinen Nacken kratzte. Sein Blick fiel auf seine Handknöchel. Blau geschwollen waren diese mittlerweile, die aufgeplatzte Haut schmückte alles noch. Wieder dachte er an Rachel. An das was passiert ist. Passiert wegen ihm. Nur ihm. Knapp schloss er seine Augen und sein Körper setzte sich langsam in Bewegung. Aufräumen war angesagt. Immer wieder bückte er sich und hob die verstreuten Gegenstände vom Boden auf. Zeitungen, Vasen, Stifte, Dekoration und vieles mehr fand seinen Weg zurück an ihren ursprünglichen Platz. Auch wenn er noch nicht lange hier war, hatte Guzma sich vieles eingeprägt. Als er ein zerbrochenes Bild anhob fluchte er und nahm es in die andere Hand. Grummelnd saugte er an dem blutenden Finger und begutachtete das Bild in seiner Hand. Es war das Haus in dem er sich gerade befand und drei Personen standen davor. Ein älterer Mann und eine Dame, das letzte war ein junges Mädchen. Ihre Familie also.. Sie sahen glücklich aus.. Schnaufend stellte Guzma das Bild zurück auf den Schrank. Er hatte nie eine gute Beziehung mit seinem Vater, die Mutter schon vor langen von ihm getrennt. Tief grollend erinnerte sich an die Tage zurück. An die Tage wo sein Vater ihn an geschrien hatte, geschlagen. Es war wahrlich keine Traumkindheit. Schnaufend räumte er weiter auf. Kapitel 24: Warten auf ihr Erwachen ----------------------------------- Einige Tage später stand er wieder vor dem Krankenhaus, die Sonne schien brühend heiß auf den Boden. Die Tage in dem Haus waren eine Qual. Nicht nur für ihn, auch für Bubble und Mimi. Schnaufend quoll der weiße Rauch aus seinem Mund, der zu geliebte Geschmack breitete sich aus. Er hatte die letzten Tage kaum geschlafen, geraucht wie noch nie. Zittrig hob er seine Hand an und strich sich durch die weiße Lockenpracht. Es war seine Schuld. Seine Schuld, dass sie hier lag. Verletzt. Lautlos fiel die Zigarette auf den Boden und wurde ausgedrückt. Sein Blick wanderte zu der Glasschiebetür des Krankenhauses. Er hasste Menschen. Sie schauten ihn komisch an, als wäre er Abschaum. Wie wenn er ein Kind war. Er war zu arm, ein Außenseiter. Knapp grollend beendete Guzma seinen Gedankengang und bewegte sich auf die Tür zu - welche mit einem knappen quietschen auffuhr. Das Wartezimmer war fast leer, nur zwei Leute saßen hier und sie schauten, wie auf ein Stichwort hoch, begutachteten den erschöpften Mann. Schnell trat er zu der Theke, ließ die Fremden seinen Rücken begutachten. Sein Blick kreuzte sich mit dem der Blondine von damals, schweigend schaute sie ihn an. Seine - fast schwarz umrandeten Augen von den Augenringen - starrten sie matt und leer an. Keine Drohungen wie das letzte mal. Nur Schweigen. Langsam tippte die Frau los und starrte ihren blinkenden Computer an. "Zimmer OG 165..", flüsterte sie und ein Nicken war zu erkennen von dem müden Mann, welcher langsam an ihr vorbei schlurfte, die Treppen hoch in das erste Obergeschoss. Ihr ging es also besser.. Schnaufend kam Guzma oben an, sein Herz hämmerte deutlich gegen seinen Brustkorb. Die letzten Tage haben ihm nicht gut getan, er war vielleicht ein Monster, Gangster, Arsch. Aber trotzdem.. es setzte ihm zu. Im Wissen zu sein, dass jemand weger ihm ungewollt im Krankenhaus lag. Langsam schritt er durch den langen Gang, der Geruch von Desinfektionsmittel stoch in seiner Nase. Der saubere Gang - unterstrichen von weißen, reinen Wänden und Bodenfliesen - war fast komplett leer. Vereinzelt standen Schränke rum und Schiebewagen mit allerlei Utensilien drauf. Schlurfend blieb er vor der Tür stehen. Ihrer Tür. Sein Blick fiel auf weiß gestrichenes Holz, die breite Hand verschluckte fast komplett das kühle Metall, welches die Türklinke bildete. Knapp schnaufte er nochmal und drückte die Klinke nach unten, betrat leise den erhellten Raum. Ein gleichmäßiges Piepen hieß ihn Willkommen, sein Blick wanderte zu dem großen, rollenbesetzte Bett. Sie schien zu schlafen, stellte er schnaufend fest und schloss die Tür langsam. Schnell überwand er die letzten Meter zu ihr und sank auf einen Rollstuhl, den er davor zu sich gezogen hatte. Schweigend saß er neben ihrem Bett. Sie sah noch blasser aus als sonst.. Ihre Gesichtszüge lagen komplett entspannt, ihre Haare verstreut auf dem weißen Kissen. Kabel waren an ihr angeschlossen, Bildschirme standen neben ihr und pieptem regelmäßig, störten das ruhige Bild einer schlafenden Königin. Grummelnd sank sein Blick auf ihre Schulter, doch konnte er nichts erkennen durch das weiße T-Shirt was sie bekommen hatte. Es war seine Schuld, er war nicht vorsichtig genug gewesen. Langsam nahm er ihre kleine Hand, begutachtete sie. Er wusste immer noch nicht wieso Rachel ihm half. Wieso sie all diese.. Probleme auf sich nahm. Die zierliche Hand verschwand fast komplett in seiner, als er seine Finger um sie legte. Er würde warten bis sie aufwachte, selbst wenn es den ganzen Tag dauert. Er ist es ihr schuldig. Kapitel 25: Dankeschön ---------------------- Alles war schwarz um sie. Rachel kam langsam wieder zu Bewusstsein und versuchte ihre Arme zu bewegen, welche schwer wie Blei waren. Ein schwaches Zittern bahnte sich seinen Weg durch ihren Körper. Ihre rechte Schulter pochte etwas und zunehmend nahm sie die Welt um sich rum wieder war. Ein leises, monotones Piepsen ertönte in einem ruhigen Takt und es war angenehm warm um sie. Ihre Finger zuckten kurz, nur um zu merken, dass sie von etwas umschlossen wurden. Zögerlich öffnete sie ihre Augen und blickte an eine weiß gestrichene Decke, die Erinnerung von dem Geschehenen spielte sich erneut vor ihrem geistigen Auge ab. Sie wurde angeschossen von diesem Typen wegen.. Zögerlich drehte sie ihren Kopf etwas auf die Seite und ihre Augen blickten auf den Mann, der für alles verantwortlich war. Der Mann, den sie nicht mehr los lassen konnte. Seine Hand lag locker um ihre, der breite Oberkörper lag auf dem Bett und sein Kopf ruhte auf ihrem Bauch. Die schwarze Kaputze bedeckte seinen Kopf, spendete dem schlafenden etwas schützende Dunkelheit vor dem Licht. Ihre zweite Hand hob sich an, strich unter den weichen Stoff durch gelockte Haare. Ein schwaches Grummeln ertönte von Guzma und knapp drückte seine Hand ihre. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen und gedankenverloren strich sie weiter durch das weiche Weiß. Er hatte auf sie gewartet, auf ihr Erwachen. Also war da doch ein Gentleman in dem mehr als stolzen Mann. Das Piepsen wurde etwas schneller, wie sich der Kopf des Schlafenden etwas zu ihr drehte. Er sah erschöpft aus, stellte sie sogleich fest. Nicht mal als er mit Fieber auf ihrer Couch lag, sah er so fertig aus. Ihre Finger strichen gedankenverloren an seiner Wange entlang und stark blinzelnd öffneten sich graue Augen. Lächelnd schaute sie Guzma an und legte ihren Kopf etwas auf die Seite. "Endlich mal wach, Schlafmütze!", summte sie fröhlich. Ihre Augen weiteten sich als zwei Armen sich um sie legten und sie näher an den warmen Körper des anderen drückten. "Mach nie wieder.. So etwas absolut dummes..". Die Worte klangen so scharf, vorwurfsvoll. Doch trotzdem grinste sie und schnell legten sich dünne Arme um seine Hüfte, das Gesicht - was mit zart rot angelaufenen Wangen verziehrt war - presste sich in seine Schulter. "Ich habe.. Nicht nachgedacht! Es tut mir leid..". Ein tiefes Seufzen kam aus seiner Kehle. Er krallte sich leicht in ihre Seiten. Hatte er sich etwa.. Sorgen gemacht? Rachel schloss ihre Augen und schmunzelte, knapp klopfte sie auf seinen breiten Rücken. "L-Luft..!", stammelte sie gespielt und lachte. Grummelnd ließ er von ihr ab und rutschte mit dem Stuhl etwas näher zu ihr, Rollen kratzten über Fliesen durch die schnelle Bewegung. "Wir haben uns Sorgen um dich gemacht..". Rachel schaute ihn erstaunt an bei den genuschelten Worten. "W..Wir..?". "Mimi und Aquana.. Sie warten zuhause schon aufgeregt..". Ein leises Lachen erfüllte das Zimmer und sanft nahm sie Guzma's Hand. "Ich danke dir.. Das du dich um beide gekümmert hast!". Grummelnd blickte er auf ihre Hand und drückte sie zärtlich, ein kurzes Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen. "I..Ich sollte gehen.. Sonst fressen dir die beide die Bude noch weg..", grummelte er wie immer in seinem tiefen Ton und erhob sich von seinem Stuhl. Als er sich umdrehen wollte, merkte er das Rachel kurz an seiner Hand zog. Verwirrt blickte er zu ihr und blinzelte. Sie zeigte ihm lächelnd näher zu kommen, ihre Hand verhackt mit seiner. Zögerlich drehte er sich wieder komplett zu ihr und beugte sich über sie. Schlanke Finger schoben sich in seine Haare am Hinterkopf, sein Kopf wurde weiter herunter gezogen und sanft pressten sich rote Lippen gegen seine Stirn. Guzma's Augen weiteten sich und still blickte er auf ihre verletzte Schulter. "Ich danke dir, Guzma..". Ein Lächeln bildete sich kurz auf seinem Gesicht und zögerlich stand er wieder auf. Seine Finger lösten sich aus ihrer Hand, nachdem er sie nochmal kurz sanft gedrückt hatte. Schweigend verließ er das Krankenzimmer und ließ eine schmunzelnde Rachel zurück. Kapitel 26: Unschöner Besuch ---------------------------- Rachel erholte sich schnell. Guzma kam zu ihrem Erfreuen jeden Tag vorbei, schaute nach ihr und zusammen redeten sie viele Stunden. Er hatte ihr viel erzählt, aus seiner Kindheit, von seiner Familie. Seinem 'Geschäft'. Und trotzdem.. Rachel lachte und erfreute sich an jedem Besuch von dem Skull-Boss. Es war ihr egal ob er ein schlechter Mensch war. Ob er Leute verletzte. Tief im Inneren schützte er seine Familie und Freunde. Lächelnd saß sie in ihrem Krankenbett und beobachtete die Vögel. Sie flogen an ihrem offenen Fenster vorbei und seufzend genoss sie den wenigen Sonnenschein. Es war früh am Morgen und bald sollte sie entlassen werden. Ihre Schulter schmerzte noch bei einigen Bewegungen aber es war auszuhalten. Sie vermisste ihr Geschäft. Gedankenversunken starrte sie aus dem Fenster, nicht bemerkend wie jemand das Zimmer betrat. "Was zur Hölle ist passiert Rachel?!", Mark's Stimme donnerte durch den Raum und sorgte für ein Erzittern bei Rachel. Erschrocken schaute sie ihn an. "Was machst du hier..! Und dann noch reinkommen und mich zu Tode erschrecken?!", fauchte sie ihn an, der Blick mehr als nur schlecht gelaunt. "Mir wurde gesagt du wurdest angeschossen! Wer zur Hölle war das?!", wütend erhob sich Mark's Stimme immer mehr, zerstörte das gepflegte Aussehen was er immer so perfekt auf trug. "Niemand Mark.. Es war irgendein Type auf der Straße. Jetzt lass mich endlich in Ruhe.". Ein tiefes Zischen kam über ihre Lippen. Sie wollte ihre Ruhe und er war gerade mehr als nervig. Drohend packte er ihre Schultern, genau auf die Wunde und ließ Rachel schmerzverzerrt auf keuchen. "Ich weiß, dass dich jemand hier her gebracht hat.. Und der Type war es wahrscheinlich noch?! Wenn ich raus finde wer das ist, Rachel..". Wirr schrie Mark in dem Zimmer herum und drückte ihre Schultern mehr. Rachel wimmelte vor Schmerzen und zappelte. Die Tür öffnete sich langsam und eine Krankenschwester kam rein mit einem Arzt. Sie zogen und packten Mark, zwangen ihn aus dem Zimmer zu gehen. Tränen liefen über ihre Wangen und tropften auf das weiße Laken. Ein Schluchzen zerriss die Stille des Raumes immer wieder. Wieso konnte er sie nicht alleine lassen.. Wieso musste er sie rum schubsen wie ein Objekt, nur weil sie von ihm Geld brauchte. Geld um die Pokémon- Klinik am Leben zu erhalten. Schnell rieb sie über ihre Augen und zitterte stark am ganzen Körper. Zwei Jahre machte Mark das schon.. Zwei Jahre pisakte er sie, kommandierte rum. Zwei Jahre lang sorgte er dafür, dass keiner bei ihr sein wollte. Ihre Knie zogen sich an und schnell drückte sie ihr Gesicht zwischen ihre Knie, erstickte das schluchzende Geräusch etwas. Sie konnte nicht mehr. Immer wieder er zitterte ihr Körper stark und Tränen tropften ihre Wangen herunter. Sie wusste nicht wie lange sie hier saß. Wie lange sie ihrer Trauer freien Lauf ließ. Die Matratze gab knarrend nach als etwas schweres sich neben sie setzte. Arme schlangen sich um sie und drückten sie gegen einen warmen Körper. Schnell krallte sie sich in den weichen Stoff, ihre Nase vergraben in dem Brustkorb des anderen. Sie war so froh, dass er hier war. Ihre Fingernägel drückten sich in seine Seiten, kratzten ungewollt über warme Haut. Nur um sich an ihn zu klammern, wie ein sinkendes Schiff. "Shhh.. Ganz ruhig, Kleines..", brummte er in einem tiefen Ton, der Brustkorb vibrierte leicht währenddessen. Schnaufend rieb sie ihre Wange an seinem Shirt, der Körper stark bebend an ihn gedrückt. Sie verdankte ihm so viel. Kapitel 27: Gezwungene Einladung -------------------------------- Langsam öffnete sich die Tür des kleinen Hauses und lachend trat Rachel ein. Es ist nun schon einige Tage her, wo sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Schnell stellte sie die Einkaufstasche an ihrer Treppe ab und schloss die Tür ab. Schmunzeln hielt sie in der anderen Hand ihr Handy. "Ja, du hättest sein Gesicht sehen sollen! Es war köstlich." Schnell schlüpfte sie aus ihren Schuhen und trug die schwere Tüte in die Küche. Nach und Nach räumte sie alles in die Schränke, dass Handy zwischen ihrem Kopf und der Schulter eingeklemmt. "Wirklich? Das hat er getan?". Bubble drückte sich an ihre Beine und sanft strich sie über ihren Kopf, schmunzelte. "Wann kommst du wieder Guzma..", säuselte sie die Wörter in den Sprecher, nur um dann traurig auf die Arbeitsplatte zu blicken. Guzma hatte ihr erzählt, dass er schnell zurück zu seiner Familie musste da es anscheinend große Schwierigkeiten gab. Jeden Tag telefonierte sie kurz mit ihm und erkundete sich. Ein tiefes Seufzen drückte sich aus ihrer Lunge und die schlanken Finger drückten sich mehr an das kleine Handy. "Ja.. Wir sehen uns!". Langsam nahm sie das Handy von ihrem Ohr und legte auf. Aquana quietschte auf und blickte freudig zu ihr hoch. Ein kleines Schmunzeln huschte über ihre Lippen und zärtlich streichelte sie über Bubble's Wangen. "Wir schaffen das schon.. Nicht wahr?", flüsterte sie und spührte sogleich Mimi's Fingerchen über ihre Nase streichen. Mimi saß auf ihrer Schulter und gluckste freudig vor sich her. Grinsend blickte Rachel raus in ihren sprießenden Garten, die Arme in die Hüfte gestemmt. "Los, meine tapferen Krieger! Das Unkraut verschwindet nicht furchtlos!" Schnell rannte sie durch das Wohnzimmer nach draußen, Mimikyu hielt sich quietschend an ihrem Kopf fest. Schnell tapste Aquana hinterher und summte zufrieden. Sanft setzte sie Mimi im frischen Gras ab, ihr Herz raste noch förmlich in ihrem Brustkorb. Das lange Liegen im Krankenhaus hat sie außerform gebracht. Sie genoss förmlich die strahlende Sonne, der leichte Wind, der ihre Haare leicht tanzen ließ. Rachel streckte ihre Arme weit von sich und atmete tief ein. Sommer. Ihre liebste Jahreszeit. Summend fiel sie auf ihre Knie und fing an das Unkraut zu zupfen - welches sich in ihrer Erholungszeit - gebildet hatte. Guzma hatte sich perfekt um das Haus gekümmert. Nur der Garten hatte leiden müssen. Ein kurzes Schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen und weiter summend rupfte sie das dunkelgrüne, böse Gewächs aus dem Boden. Mimi und Bubble spielten zusammen weiter hinten zwischen den blühenden Blumen. "Du bist also wieder gesund..". Ruckartig hob sie ihren Kopf und blickte in die Richtung, wo die spottenden Wörter her kamen. Mark stand an ihrem Gartenzaun, die Hände auf dem weißen Holz liegen. Sein Blick war kalt auf sie gerichtet. "Ja.. Ich bin vor ein paar Tagen aus dem Krankenhaus gekommen." Langsam strich sie eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht hinter ihr Ohr. "Was willst du hier Mark.. Das letzte Mal hatte gereicht..!" Ein knappes Lachen entkam seiner Kehle und grinsend blickte er zu ihr. "Du hast wohl vergessen, dass ICH dir hier alles bezahle, meine Geliebte Rachel.. Ich bin hier um dich zum Essen einzuladen. Verwirrt schaute sie ihn an, die Augenbrauen angehoben. "Wieso sollte ich das tun?", spuckte sie förmlich die Worte aus. "Vielleicht weil ich dir sonst alles nehme.. Was du hast.." Kalt lief es Rachel's Rücken hinunter und langsam folgte sie seinem Blick zu Mimikyu und Aquana. Diese spielten freudig quietschend im kleinen Teich, der weiter hinten in dem kleinen Garten angebaut war. Knapp schluckte sie, ihr war bewusst, dass Mark das konnte. Ihr die beiden wegnehmen. Er war nicht ohne Grund einer der Reichsten hier. Langsam senkte sie ihren Kopf und nickte, willigte der Einladung ein. "Ich hole dich heute Abend ab..", knurrte er und verschwand wieder, so wie er gekommen war. Kapitel 28: Falsche Wahl ------------------------ Rachel stand in ihrem Schlafzimmer vor dem riesigen Wandspiegel. Traurig blickten sie grüne Emeralde an. Ihre goldenen Haare waren hochgesteckt und eine der roten Strähnen geflochten nach hinten. Locker lag das weiße Sommerkleid um ihren Körper, zeigte ihre feinen Körperkonturen. Ein goldener, geflochtener Gürtel schmückte ihre Taile. Ihre Augen verengten sich etwas, schauten sich kritisch im Spiegel an. Sie hatte gedacht, sie würde das Kleid an einem 'speziellen Tag' tragen. Den sie mit ihrem Traummann verbringen würde. Ein Seufzen entglitt ihrer Kehle und langsam Schritt sie nach unten, die zierlichen Finger fummelten nervös an dem weißen Stoff rum. Als sie unten ankam ging sie in die Knie, zog die goldenen Absätze an und seufzte. Sie würde es so schnell wie möglich hinter sich bringen und Mark sagen sie wolle wieder nachhause. Ein erfreutes Quietschen von der Seite ließ sie aufschauen. Bubble und Mimi standen vor ihr, schauten sie regelrecht mit glitzernden Augen an. Schmunzelnd stand sie wieder auf und ihre Wangen wurden leicht rot. "Hört auf so gut sehe.. Ich nicht aus...". Ihr Blick wurde trauriger, das Lächeln auf ihren Lippen verstummte. "Ich wünschte.. Guzma wäre hier..", nuschelte sie unverständlich. Sie wünschte es sich wirklich, auch wenn sie es nicht 100% zugeben würde. Das Türklingeln sorgte für ein starkes Zusammenzucken bei Rachel, seufzend öffnete sie die Tür langsam. Mark stand vor ihr, wie immer einen schwarzen Anzug an und in seiner vornehmen, geraden Haltung. Die zurück gegeelten Haare schimmerten leicht im Schein der Türlampe. "Rachel... Du sieht.. Bezaubernd aus!", säuselte er breit grinsend und streckte ihr einen Arm hin, dass sie sich einhacken konnte. Seufzend schüttelte sie knapp ihren Kopf und ging einen Schritt raus. Sie hatte überhaupt keine Lust auf sein 'Geschleime', auf das Essen oder sonst was. Aber sie musste, sonst würde er ihr alles nehmen. Das wollte sie nicht. Schnell schloss sie das kleine Haus ab und hackte sich bei Mark ein mit gesenkten Kopf. Langsam schritten sie zu der schwarzen Limousine, welche am Straßenrand auf sie wartete. Mark öffnete ihr die Autotür und grinste breit, wusste genauso wie Rachel, dass wenn sie einsteigt es kein zurück mehr gab. Ihre Lippen verzogen sich und zögerlich sank sie in das Auto, hob ihre Beine an und verschwand komplett darin. Sie würde es bereuen. Zu tiefst. Sie wusste, dass Mark nichts gut plante. Mit einem lauten Klack schloss sich die metallene Autotür neben ihr, teilte ihr das Signal mit. Sie konnte nicht mehr zurück. Kapitel 29: Gebrochen --------------------- Ein Schluchzen zog immer wieder durch das, im dunklen, liegenden Haus. Goldene Schuhe lagen auf der Treppe und Haarspangen mitten auf dem kleinen Flur. Das schneeweiße Kleid hing zerissen am Treppengirlanda. Aquana saß quietschend vor der hölzernen Badtür und kratzte leise über die spröde Oberfläche. Leise Schluchzer kamen aus dem Raum dahinter und Wasser platschte. Sie wusste es war ein Fehler. Ein riesiger Fehler. Es war eigentlich ein netter Abend, sie hatten gemütlich in einem Lokal gegessen. Bis Mark sie dauernd an fasste, am Oberschenkel, an den Schultern. Immer wiedet hatte sie seine Hände weg geschoben, sagte sie wollte nachhause. Sie hätte es an seinem Grinsen sehen sollen, als er zugestimmt hatte sie nachhause zu bringen. In der Limousine, er hatte die perfekte Chance.. Sie.. Wieder erzitterte der schmächtige Körper, ein Schwamm rubbelte über die schon gerötete Haut. Sie ist dreckig. Beschmutzt. Egal wie oft sie sich wusch, es würde nichts an diesem Gefühl ändern. Ihre Haare hingen den entblößten Rücken hinunter, verdeckten blaue Flecken, Schrammen. Ihr Arm hing aus der Wanne, das Handy locker zwischen den Finger habend. Sie hatte ihn tausend mal angerufen. Weinend. Schluchzend. Hatte um Hilfe gebettelt, sich ausgeschüttet. Aber er war nicht ran gegangen. Kein einziges Mal. Schwach schüttelte sie ihren Kopf und klappernd fiel das Handy auf die glatten Fliesen. Ihre Beine zogen sich an und schnell schlung sie ihre Arme drum. Ihr war so kalt. Das dampfende Wasser prickelte auf ihrer geschwollenen Haut - welche sie immer und immer wieder geschrubt hatte, in der Hoffung, dieses dreckige Gefühl ab zu bekommen - und doch.. war ihr kalt. Sie war alleine. Es war klar, dass Guzma sie früher oder später vergessen würde. Wieder war sie alleine, ein Häufchen Elend. Aber was hatte sie auch gedacht. Leben, wie auch Liebe, waren beide falsche Hoffnungen. Kapitel 30: Erneutes Treffen ---------------------------- Tage. Wochen. Fast zwei Monate waren vergangen seit diesem Abend. Rachel wusste nicht was es war, aber irgendwas starb in ihr. Sie wusste nicht ob es Mark's Schuld war oder die von Guzma. Etwas starb wortwörtlich in ihr, erlischte. Eintönig erledigte sie ihre Arbeit, nicht mal lächeln tat sie mehr. Julia fragte sie jeden Tag ob alles o.k wäre, jeden Tag nickte Rachel einfach. Sie nahm es wie es war, nickte und 'lebte' weiter. Das Handy hatte sie an diesem Abend noch zerstört und weggeworfen, zu enttäuscht war sie, zu verletzt. Wie ein angeschossenes Tier fing sie an sich eine Mauer zu bauen, schottete sich komplett von allem ab. Meist saß sie zuhause am Abend, schaute in ihren Garten, wortlos, schweigend. Trank vielleicht einen Wein, auch mal was anderes. Selbst wenn Mark sie ansprach, sie zu Sachen einlud, sie nickte nur noch und stimmte zu. Es war ihr egal was passierte, was kam. Und so kam es, dass Mark sie zum Kirschblütenfest ausführte. Es war ein wichtiges Fest auf Alola, wo auch ein riesiges Feuerwerk stattfand. Sie hatte es sich gerne mit ihrem Vater und ihrer Mutter angeschaut. Damals noch ja. Wo noch alles gut war. Langsam schritt sie neben Mark her über den Strand, verschiedene bunte Stände waren aufgebaut und Musik spielte aus allen Ecken, Gierlanden schmückten den Bereich über dem Spektakel. Von Baum zu Baum hingen sie, erleuchteten die Nacht. Bald würde es los gehen und es würde ein kleines Beginner Feuerwerk geben. Ruhig folgte sie Mark, war in seinem Arm ein gehackt wie sonst auch. Die Leute schauten sie nicht mal mehr an, so gewöhnlich war der Anblick der Beiden mittlerweile. Mark hatte sie die letzten Wochen zu aller Art Veranstaltungen mitgeschleppt, hatte sie fremden Büro Berühmtheiten vorgestellt. Ihr Blick flog monoton über die Menschenmenge, inspizierte die glücklichen Menschen um sich. Ihre hochgesteckten Haare wippten leicht bei jedem Schritt mit. Mark hatte ihr als Entschuldigung ein neues weißes Kleid gekauft. Es war oben eng anliegend und fiel ab der Taile locker und offen nach unten. Ihr Blick wanderte weiter durch die Gegend. Ruckartig blieb sie stehen, ließ Mark verwirrt zusammen zucken. "Rachel, Schatz? Was hast du denn..?", fragte er mit einem ruhigen Ton, versuchte Rachel aus ihrer Starre zu holen. Das konnte nicht sein.. Blinzelnd suchte sie wieder die Stelle ab wo sie hingestarrt hatte nur um wieder ein all zu bekanntes weiß-schwarzes Jackenmuster zu erkennen. Langsam löste sich ihr Arm aus Mark's Griff und sie rannte los. Sein verwirrtes auf brüllen ignorierend quetschte sich Rachel durch die Menge, drängte sich an Menschenmassen vorbei. Das konnte nicht sein. Wieso. Wieso war er hier. Ihre Gedanken rasten wortwörtlich, spielten verrückt, tanzten im Kreis laut lachend wie der Teufel in Person. Als sie nah genug war, fast direkt hinter der schwarzen Jacke streckte sie ihre Hand aus. Ruckartig wurde Rachel weggeschubst, die Menschen strömten auf den Sandplatz, da das Eröffnungsspiel bald beginnen sollte. Verwirrt schüttelte sich Rachel, der Stoß hatte es in sich. Kurz verzog sie ihr Gesicht, hatte Guzma wieder aus den Augen verloren. Nein.. Nein! Das konnte nicht sein! Knirschend presste sie ihre Zähne aufeinander und kämpfte sich auf ein neues durch die Menge. Nach kurzer Zeit kam sie vorne aus der Menge raus und stand direkt am offenen Meer. Sie hatte ihn nicht wieder gefunden, hatte ihn aus den Augen verloren wegen einem kleinen Schupser. Ein lauter Gong ertönte, sorgte für das Verstummen der Menge. Ein kleineres Floss wurde von Wasser-Pokémon auf das Meer geschoben. Zischend starteten die Raketen nach kurzer Zeit, entzündet von einem Handauslöser. Pfeiffend zerissen die Raketen förmlich den Himmel, spalteten ihn in zwei, nur um am Himmel knallend zu platzend. Bunte Muster und Farben bildeten sich am Himmel, brachten die Menge zum Staunen und Brüllen. Langsam senkte sie ihren Kopf von dem Spektakel, wegschauend. Nur um ihren Blick auf ihm ruhen zu lassen. Guzma stand etwas außerhalb der Menge, ein großes Tectass stand neben ihn und begutachtete das Farbenspiel. "Guzma..". Langsam bahnten sich ihre Tränen über ihre Wangen, spiegelten das Feuerwerk. All die Tage. Die kalte Mauer die sie sich aufgebaut hatte. Bröckelte in ein paar Sekunden. Nur durch seinen Anblick. Knallend explodierten die Raketen über ihr, wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf zu ihr. Seine Augen weiteten sich stumm und still beobachteten sie sich. Ihre Sicht verschwamm immer mehr durch das kühle Nass, welches sich seinen Weg über ihr Gesicht bahnte. Sie bemerkte das Grinsen auf seinen Lippen und wie sie sich bewegten, still ein Wort formten. Auch wenn sie weit weg stand, auch wenn sie ihn nicht hören konnte, wusste sie was er sagte. Ein Lächeln bildeten sich auf ihren blutroten Lippen. "Idiotin." Epilog: Tödliches Feuerwerk --------------------------- I tought I saw the devil this morning. Langsam folgte Rachel ihm, nachdem sie zu ihm gerannt war. Ihre Hand klammerte sich an seine und schmunzelnd folgte sie Guzma. Er bahnte sich seinen Weg durch die Menge. "Ich kenne einen tollen Ort. Komm mit!", sagte er zu ihr, ein breites Grinsen im Gesicht. Tectass ging vor Guzma her und brummte tief. Sie schienen beide das gleiche Ziel anzusteuern. I never meant to start a fire and never meant to make you bleed. Guzma und Tectass brachten sie einen kleinen Abhang hoch, etwas weiter weg von dem Festival. Mitten auf der kleinen Wiese blieben sie stehen - die sich über den ganzen Hang zog. Rachel drehte ihren Kopf, blickte auf das komplette Fest hinunter. Alles scheinte und leuchtete in bunten Farben. "Wow..", flüsterte sie, ihre Hand drückte Guzma seine sanft. Mit einem Ruck wurde sie in seine Richtung gezogen und keuchte überrascht auf. Schnell fand sie sich in seinen Armen wieder, ein breites Grinsen zierte seine Lippen und entblößte die spitzen Eckzähne. Tectass hatte seinen Kopf auf Guzma's Schulter liegen und grollte zärtlich. Die zwei passten perfekt zusammen, stellte sie lachend fest. Zwei Riesen die im Inneren ein weiches Herz hatten. I'll be a better man today. Schnaufend drückte Guzma seinen Kopf an ihren. "Es tut mir so leid.. Verdammt. Es gab riesige Probleme mit Danny und ich konnte meine Familie nicht im Stich lassen.. Als ich dich anrufen wo-!". Schmunzelnd strich Rachel mit ihrem Daumen über seine Wange und brachte Guzma zum verstummen, nachdem er nervös anfing zu erklären. Ein Lächeln zierte ihre rot, geschwungenen Lippen und zärtlich strich sie durch seine Nackenhaare. "Du musst dich nicht entschuldigen, alter Mann." Grummelnd drückte er seine Stirn an ihre, die Arme um ihre Hüfte pressten sie mehr an den wesentlich größeren Körper. "Ich werde mich verbessern.. Versprochen." I'll be good for all the times that, I never could. Schmunzelnd breitete er eine Decke aus und setzte sich, zog Rachel sanft auf seinen Schoß. Tectass plumste neben beide. Fasziniert streckte Rachel ihre kleine Hand nach dem riesigen Käfer-Pokémon aus. Es beobachtete ihre Hand abschätzend und drückte seinen Kopf dann schnurrend dagegen. "Es schnurrt ja.. Wie du!". Grinsend blickte Rachel Guzma an und erntete dafür einen Kneifer in die Seite. Lachend lehnte sie sich zurück an seinen Brustkorb, eine Hand mit seiner verhackt. Sein Kopf legte sich auf ihrem ab, der andere breite Arm locker um ihre Hüfte liegen. "Bald kommt das Feuerwerk..", murmelte er und sein rauer Daumen strich sanft über ihren weichen Handrücken. "Woher kennt ihr diesen Ort..?", fragte sie verwundert, immer noch perplex von dem wunderbaren Ausblick auf die Sterne. My past has tasted bitter, for years now. So I weild on an iron fist. Lachend erzählte Guzma von den Abenteuer und Dingen, die er und Tectass zusammen gemacht hatten. Er erzählte von seiner schweren Kindheit mit seinem Vater, die Prügel und Schläge. Tectass saß summend neben ihn und knurrte immer wieder kurz zustimmend. Er hatte eine harte Kindheit. Genauso wie sie. Lang redeten sie über ihre Kindheit, beobachtetend den klaren Sternhimmel. "Das waren noch Zeiten ja..", brummte Guzma tief und sorgte mit dem tiefen Ton für ein kurzes vibrieren seines Brustkorbs. Es wurde langsam kühler und deutlich zeichnete sich eine Gänsehaut auf Rachel's Armen ab. Grace is just weakness, or so I have been told. I've been cold. I've been merciless. Zögerlich zog er seine Jacke aus und legte sie um ihre Schultern. Dankend lächelte Rachel ihn an und kuschelte sich an ihn. Ihre Hand drückte sanft seine. Sie war überrascht. Obwohl Guzma so kalt zu ihr war, obwohl er so viel erzählte und gnadenlos schien, kümmerte er sich um sie. Ihr Blick wanderte nach unten zu ihren ineinander verschlungenen Fingern. Ihre zarte Hand verschwand fast komplett in seiner, wirkte so viel zerbrechlicher im Gegensatz zu seiner. Ein paar Lippen drückten sich in ihren Nacken, hauchten einen sanften Kuss dorthin. "Du bedeutest mir so verdammt viel..". But the blood on my hands, Scares me to death. Maybe I'm waking up Today. Rachel's Augen weiteten sich, als sie das nächste Floss entdeckte. Es war um einiges größer als das Letzte. Schnell stand sie auf und ihre Hand glitt aus seiner. Aufgeregt rannte sie die wenigen Meter zum Abhang und blieb am Rand stehen. Blickte auf das weite Meer hinaus. Schmunzelnd beobachtete Guzma sie. Einige Haarsträhnen waren aus ihrer Position gerutscht, bewegten sich leicht mit dem frischen Wind. Das weiße Kleid tanzte wortwörtlich mit. Tanzte einen stillen Tanz für sich. Gleich würde das Feuerwerk los gehen. For all oft the light, that I shut out. Zischend flogen die Raketen in die Luft, bahnten sich erneut ihren Weg in den strahlenden Himmel. Nur um dort mit einem Knall in tausend Farben zu zerbersten. Mit funkelnden Augen beobachtete Rachel das Spektakel. Stärker wehte der Wind über die Ebene, sorgte für ein erzittern ihres Körpers, da die Jacke beim aufstehen von ihren Schultern gerutscht ist. For all of the innocent things, that i doubt. Keuchend merkte Rachel wie der  Boden, unter ihren Füßen, langsam nachgab. Ihre Augen weiteten sich und zögerlich drehte sie ihren Kopf, blickte in Guzma's verwirrtes Gesicht. Sein Blick wanderte zu ihren Füßen, merkte was der Auslöser ihres Blickes war. Seine matten Augen weiteten sich und ruckartig spannte sich der kräftige Körper an, ließ seinen Aufschrei das Knallen der Raketen zerreißen. "Idiotin!". For all of the bruises, I've caused and the tears. Schnell stemmte er sich auf, drückte sich von der Decke ab. Sein ganzer Körper protestierte von der schnellen Bewegung, schrie auf vor Schmerz. Aber sein Blick war nur auf sie gerichtet. Sie. Sie, wo langsam nach unten fiel mit dem bröckelnden Boden. Sie, die ihn von Grund auf geändert hatte. Sie, die Erste, die etwas in ihm berührt hatte. Stolpernd rannte er die letzten Meter zu ihr, fiel förmlich auf die Knie. Sein Arm rammte sich in den Boden, suchte nach Halt während der andere Vorschuss nach unten. Schnell packte er ihre Hand. Rachel hing die Klippe herunter, Tränen liefen über ihre Wangen, zeichneten das sonst so ruhige Gesicht. For all of the things, that I've done all this years. Keuchend stemmte er sich in den weichen Boden, spührte wie es unter seinem Gewicht auch langsam nach gab. Seine Hand klammerte sich an ihre, wollte nicht los lassen. Nein. Alles. Nur nicht sie. "Guzma..!". Ihre Stimme zeriss die Luft, vermischte sich mit dem Pfeiffen und Knallen der Raketen. Der starke Wind zeriss ihre Frisur, ließ die langen, goldenen Haare im Wind fliegen. Ihr Arm zitterte stark, zeigte deutlich, dass ihr zierlicher Körper sich nicht mehr lange halten konnte. Nein. For all of the spark, that I stomped out. Schnell schoss sein zweiter Arm nach vorne, packte ihren Unterarm. Sein kompletter Körper spannte sich an, die Muskeln zitterten vor Anstrengung. Schweiß bahnte sich seinen Weg über gebräunte Haut. Schnaufend zog er sie langsam Stück für Stück hoch, spührte den eigenen Boden unter sich bröckeln. Alles. Nur nicht sie, verdammt. Ihre Hand krallte sich in den Boden, versuchte ihm schwach zu helfen. Von ihrem Gewicht mitgezogen, rutschte er über das glatte, platt gedrückte Gras. Rutschte selber langsam ohne Halt über den Rand. For all of the perfect things, that I doubt. Keuchend zog sich Rachel das letzte Stück hoch. Ihr Blick wanderte langsam auf die Seite, sah wie Guzma den Rand über rutschte. Verzweifelt streckte sie ihre Hand aus, Tränen liefen in Massen über ihre erhitzten Wangen. Seine Finger strichen über ihre, sein Blick lag in ihrem Gesicht. Er hatte sich gedreht beim rutschen und lag auf dem Rücken, mitten in der Luft. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen, dass bunte Licht der Raketen spiegelte sich in seinen grauen Augen. Schluchzend bebte ihre Lippen, realisierte die Wörter die über seine Lippen kamen. Das Knallen der explodierenden Raketen machte es unverständlich, die Lichter spiegelten sich auf der tosenden Oberfläche des Meeres. "Ich liebe dich, Rachel." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)