Ray of Hope: A Sky Diver Spin-off von ShiningStar7 ================================================================================ Kapitel 5: [Geheimnisse zu wahren…] ----------------------------------- „Einen Moment mal…“, unterbrach N Josi, die die Geschichte von Ray nacherzählte, wie sie die Erinnerungen in sich aufgenommen hatte, schließlich und drückte zwei Finger gegen seine Stirn, ein bisschen misstrauisch über den Verlauf, „Altres wurde von der Milleniumklinge auserwählt. Aber warum hat Ray dann die Klinge bekommen und vor allem, warum konnte er dir die Klinge anvertrauen, bevor wir gegen Flussfang gekämpft haben, der zu dem Zeitpunkt von Dark Core übernommen war? Das ergibt keinen Sinn!“ Die Gruppe im Eingangsbereich der Basis hatte sich auf den Sofas um den Stubentisch zusammengesetzt, um der Geschichte der Anführerin zuzuhören und da es gerade Mitte Juni war, dazu noch sehr heiß draußen, waren auch bereits ein paar Eispackungen mit verschiedensten Sorten aufgerissen. Josi löffelte gerade das letzte Bisschen aus ihrer Schüssel, als N diese Frage stellte und überlegte, wie sie am besten darauf antworten sollte. Bevor sie jedoch antworten konnte, kam ihr ein anderer Herr – silberne Haare, ziemlich jung trotz seiner Augenringe und trug ein kurzärmliges weißes Hemd, ohne Krawatte, dafür aber mit einem lilanen Schal – zuvor, der vielleicht etwas ahnte: „Nun, für mich ergibt es schon etwas Sinn…“ Eine schwarzhaarige Frau, mit giftgrüner Strähne im Haar, neben ihm starrte ihn, genau wie einige andere im Raum, verwirrt an, „Schieß los, Darling. Ich glaube nicht, dass das Sinn ergeben kann.“ „Na ja…“, wollte er wieder gerade anfangen, wurde aber schnell von einem anderen jungen Mann – braun-blonde Haare, schwarzes Hemd - unterbrochen, der unmittelbar neben Ash saß und seine Miene von einer miesen Vorahnung überschattet war. „Vielleicht eine Art Manipulation?“, murmelte er, „Wenn ich richtig liege, Dimenzio, kannst du doch auch sowas ähnliches?“ Dimenzio seufzte und bemerkte ebenso Josi’s Blick dazwischen, die eigentlich selbst weitererzählen wollte, aber ihm freundlicher Weise das Wort nicht verbat, „Das stimmt wiederum, Gary, aber es muss nicht unbedingt eine Veränderung im Sinne von Manipulation sein. Was du vermutest, ist fürwahr ein einfacher Trick, den ich mir selber auch beigebracht habe, die sich Datenmanipulation nennt. Ich beherrsche jedoch nicht die gesamte Macht über diese Technik, nur einen Bruchteil… Es sorgt dafür, dass man das Schicksal überschreiben kann!“ „Das Schicksal…“ „Überschreiben!?“ Einige im Raum waren schockiert über Dimenzio’s Beschreibung, da sie sowas nicht von ihm erwartet hätten. Ein rothaariger Mann neben Gary, der N vom Gesicht ziemlich ähnlich sah, grinste ein wenig nervös, „Sag, w-was meinst du mit Bruchteil, wenn du schon so eine große Macht besitzt? U-und wie bist du überhaupt an so eine Fähigkeit gekommen?“ Dimenzio lachte daraufhin einmal beherzt auf, ehe er fortfuhr, „Mit Bruchteil meine ich, dass ich wirklich nur lächerlich wenig damit anstellen kann! Zum Beispiel meine Kleidung zu etwas anderem Verwandeln oder eine tote Blume wiederbeleben, wenn man sie vergisst, zu gießen. Josi’s und Levi’s Kräfte haben mich, um ehrlich zu sein, ein wenig dazu inspiriert, bevor ich Merlon aufgesucht habe, um mir ein paar Ratschläge geben zu lassen; also mach dir keine Sorgen, Decora!“ „Whooooaaaaaahhhh…“ „Deep crazy shit~“, sagte Josi daraufhin, nachdem Gefühl der ganze Raum im Staunen versank und versuchte wieder einen Ansatz zur Geschichte zu finden, „Vielleicht sollte ich selbst auch mal sowas trainieren. Könnte… Nützlich werden… Na ja, jedenfalls liegt ihr Beide nicht ganz falsch. Das hier könnte euch sehr interessieren: Dark Core ist, auf jeden Fall, auch in der Lage, einen gewissen Bruchteil an Datenmanipulation zu benutzen. Das hat Sirius jedenfalls Ray erklärt, weswegen Ray genau dies ausnutzte, um Altres damals den Hintern zu retten…“ Die Vermächtnishüter haben bereits eine ganze Strecke zurückgelegt. Es sind derweil vier Tage vergangen, seitdem Ray beschlossen hat, mit ihnen zu ziehen. Jedoch ist die Suche nach der legendären Klinge immer noch ohne Erfolg gewesen. Altres hingegen war sich aber sicher, dass sie auf jeden Fall näher kamen, da er die Gegend immer mehr aus seinen Träumen erkannte. Zur Orientierung: sie sind vom Silberberg gen Süden weitergewandert und waren vor den Tohjo-Fällen angekommen, die die Grenze zwischen den Regionen Johto und Kanto bildeten. Ray sah hoch, zu der Spitze des Berges vor ihnen, dann schaute er ein wenig weiter runter in eine große dunkle Höhle oder eher dessen klaffenden Schlund. „Ich bin mir sicher… Die Klinge muss da drin sein…“, meinte Altres mit verschränkten Armen und einer sehr grimmigen Miene, als würde er erwarten, dass irgendetwas sie aus der Höhle anspringen würde, um sie anzugreifen. Für einen weiteren Moment der Stille, starrten die Drei sich an, ehe sie beschlossen, die Höhle langsam zu betreten. Jedoch war es in der Höhle nicht ganz dunkel und nach einiger Zeit landeten sie in einer ziemlich großen Aushöhlung mit zwei riesigen Wasserfällen links und rechts. Staunend blickte Ray den einen Wasserfall – den rechten – vor sich empor, wand seine Aufmerksamkeit aber direkt wieder Altres‘ Vater wieder zu, der einen Vorschlag gab, „Ich würde sagen, wir teilen uns auf und suchen in diesem Höhlensystem die Klinge. Ich habe das Gefühl, dass sie ziemlich gut versteckt sein muss, wenn man sie an einem Ort wie diesem zurücklässt…“ „Dann würde ich auch mal sagen, ab die Post?“, warf Ray mit ein wenig Aufregung in der Stimme ein. Diese Antwort gefiel aber einer bestimmten Person in der Gruppe nicht und diese Person schnaubte abwertend darauf, „Bilde dir bloß nicht ein, dass du wichtig wärst. Du bist nur eine Begleitperson.“ Ray und Altres starrten sich gegenseitig an, wobei man den Funken bereits knistern hören konnte, den sie ausstrahlten. Mittlerweile hatte Ray sich eigentlich an die Art seines Rivalen gewöhnt, aber er konnte sich nur damit behelfen, die Sprüche zu ignorieren, um Altres nicht vielleicht eine zu verpassen. Der Vater hingegen schüttelte nur genervt den Kopf und seufzte, „Ist auch egal... Ich versuche oben mein Glück. Wir treffen uns am besten wieder hier, wenn ihr mit eurem Gebiet fertig seid.“ Daraufhin verließ er die Beiden und stieß sich mit aller Kraft vom Boden ab, um von einem Abhang zum Nächsten hoch zu gelangen, damit er schnell den oberen Teil der Höhle erreichte. Die beiden jüngeren starrten sich jedoch noch einmal an und Ray streckte kurz die Zunge raus, um Altres zu ärgern, der daraufhin eine Krampfader zeigte und seine Zähne knirschte, sich aber schnell abwand und Ray alleine ließ. Da Altres nun wohl den unteren Teil des Systems erkundete und sein Vater den oberen, überlegte Ray, ob er vielleicht den mittleren Teil übernehmen sollte. Jedoch konnte man von seiner Position aus kaum etwas erkennen, was man vielleicht einen Anhaltspunkt nennen könnte... Plötzlich zuckte Ray ein wenig zusammen, als er eine Stimme aus dem Nichts hörte, „Das Wasser...“ Er schaute sich vorsichtig um, doch da war nichts und er wiederholte flüsternd: „Das Wasser...?“ „Achte genau auf das Wasser... Hinter den Wasserfällen...“, erweiterte die Stimme den Satz und ließ Ray genau auf die Wasserfälle gucken. Und sie hatte recht: Es war sehr unerkenntlich auf die ersten paar Blicke, aber hinter den Wasserfällen, auf der Seite wo er sich befand, gut versteckt von den Wassermassen, befand sich eine scheinbare Ebene, wo man sich hinstellen konnte. „Hmpf...“, Ray fing an, sich seine Klamotten bis zur Hose auszuziehen und legte sie zusammengelegt dorthin wo er stand und murmelte etwas belustigt, im Anschein die Stimme könnte ihn hören, „Also, nach ein paar Tagen könnte ich wirklich mal ein kleines Bad gebrauchen. Gute Idee!“ Trotzdem beschlich ihn das Gefühl, dass er die Stimme schon einmal gehört hatte, sogar vor nicht allzu langer Zeit. Er nahm also etwas Anlauf und sprang mit elegantem Kopfsprung ins Wasser und versuchte auf die andere Seite zu kommen, während er mit Mühe versuchte, nicht von dem Druck des Wasserfalls wieder weggespült zu werden. Als er endlich drüben war und sich aus dem Wasser hievte, stellte er sich wieder hin und schüttelte sich, um die Nässe ein wenig loszuwerden. Er schaute kurz über die Schulter und erkannte, dass man die andere Seite mehr nicht so leicht erkennen konnte. Hinter dem Wasserfall schien also wirklich ein gutes Versteck zu sein. Diese These behauptete sich nur noch mehr, als Ray links von sich eine Art Gang bemerkte, der ein bisschen weiter hoch führte, weiter hinter die Tohjo-Fälle. Ray fuhr sich durch die Haare und schniefte kurz auf, da durch das Wasser alles ein bisschen frisch wurde und setzte seinen Weg fort. Als er dann oben angekommen war und vor einer geheimen Höhle hinter den Wasserfällen stand, staunte er nicht schlecht. Von vorne konnte man die Höhle also nicht so leicht hinter den Fällen entdecken, obwohl man von hinten ein wenig die beiden Eingänge der Höhle erkennen konnte. „Aber es kann doch nicht sein, dass man ein Schwert an einem so offensichtlichem Ort versteckt... Warum sind die anderen Beiden nicht darauf gekommen...?“, murmelte Ray wieder und wollte gerade einen Schritt in die weitere Höhle setzen, doch die Stimme ertönte wieder in seinem Kopf. „Weil ich es so bestimmt habe. Alles hat einen Grund, Ray.“ Ein wenig nervös grinste Ray und setzte langsam zum Gang an, da er sich nun sicher war, wer ihn da gerade geleitet hat, „Orion. Meinst du nicht, dass das Geschummelt ist? Ich meine, Altres soll doch die Klinge bekommen, oder nicht?“ Genau in diesem Moment erschien eine schwebende Silhouette vor Ray und begleitete ihn weiter in die Höhle, während Ray seine Hände in den Hosentaschen vergrub. Es war Orion’s Silhouette. „Entschuldigung... Aber ich habe mich doch eben klar genug ausgedrückt.“, meinte Orion daraufhin und versuchte, trotz seines Charakters, sehr weise zu wirken, „Du musst den Ort der Klinge wissen. Das könnte dir später sehr nützlich sein!“ „Später?“, fragte Ray etwas verwundert, „Ich warne dich, reite mich bitte nicht in irgendeine Scheiße rein, die ich bereuen werde.“ Orion zwinkerte daraufhin, bevor er sich in Luft auflöste und Ray zurückließ, „Keine Sorge, ich will nur helfen! Du wirst schon sehen!“ Im selben Moment erreichte Ray endlich den tiefsten Teil der Höhle. Es war zwar nur ein kleiner Raum mit ein paar Tropfsteinen an der Decke und auf dem Boden, aber ungefähr in der Mitte des Raumes befand sich wohl die Klinge, nach der die Vermächtnishüter gesucht haben. Die Klinge befand sich noch ein der Scheide, die aber im Boden steckte. Die Scheide sowie der Griff besaßen eine rote Farbe, der Griff bestand aus Leder. Außerdem waren drei Kugeln, rot blau und lila am Griff befestigt. Der Griff wurde auch mit einem seltsamen Ring aus Stacheln von der Klinge getrennt und eine Art Zahn hing ein einem Band am Knauf. Vorsichtig und mit ein wenig Misstrauen näherte sich Ray, doch wurde plötzlich von einer Magie getroffen, die sich wie ein Blitzschlag anfühlte, als er zu Boden fiel. Ein Siegel. Die Klinge ist versiegelt!, erkannte Ray schließlich und ächzte ein bisschen, als er aufstand, Das muss wohl heißen, dass nur Auserwählte da ran dürfen... „Falsch...“, ertönten plötzlich mehrere Stimmen in Ray’s Kopf und er wusste genau, wer dieses Mal am Werk war, nämlich Dark Core, „Es ist ein Siegel, um meine Macht aus der Welt zu bannen. Es reagiert auf uns, Ray...“ Ray zuckte ein wenig zusammen, als er realisierte, „D-du meinst, die Klinge reagiert auf mich, weil sie dazu gefertigt wurde, dich zu zerstören?“ Ray schwieg einen Moment und wand seinen Blick nicht von der Klinge ab, was Dark Core weitersprechen ließ: „Jedoch... Du kannst die Klinge trotzdem zu deiner machen...“ „Pff. Ich lass mich von deinen Worten nicht einlullen!“, spuckte Ray förmlich und verschränkte die Arme, „Was auch immer Orion vorhat, er weiß, was er tut und er würde dir nie in die Hände spielen.“ Dark Core jedoch wartete einen Moment ab, bevor dessen Stimme wieder ertönte, was Ray etwas verwunderte, „Genau in diesem Moment wurdest du beobachtet, Idiot.“ „Beobachtet? Bitte was?“, fragte Ray darauf und drehte sich um, als würde der Kern meinen, er wurde tatsächlich beobachtet, aber da war nichts und er schüttelte den Kopf, „Ich sollte langsam zurück...“ Ray konnte durch den Wasserfall bereits erkennen, dass noch niemand von den anderen Beiden am Treffpunkt angekommen war. Diesen Vorteil musste er ausnutzen, um dieses Geheimnis, um den Ort der Klinge, für sich zu behalten. Er konnte jedoch nicht ahnen, dass er nicht als Einziger davon wusste... Ray musste nur noch ein paar Minuten warten, bis Altres selbst wieder am Punkt ankam. „Sieh einer an, der Witzbold ist als Erster da.“, spottete der Rebellische, „Du hast dir ganz bestimmt keine Mühe gemacht und die Zeit genutzt, nur um ein paar Stunden Baden zu gehen, eh?“ „Tse. Das behauptest nur du.“, konterte Ray, „Ich dachte, ich schaue mal hinter den Wasserfällen, aber da war nur eine Wand. Nichts weiter.“ Altres hingegen starrte Ray misstrauisch an, „Ich vertraue dir nicht, das weißt du auch, so ehrlich wie du auch scheinst.“ Auch wenn der Ruhigere äußerlich sehr gelassen wirkte, war er innerlich ziemlich nervös auf diese Antwort. War der Braunäugige vielleicht derjenige, der ihn beobachtet hatte? Wobei... Ray konnte diese Theorie genauso wenig ernst nehmen, wie die Person vor sich, die anscheinend noch viel zu lernen hatte, wenn man schon nicht am offensichtlichsten Ort sucht. „Dann glaub was du willst.“, meinte Ray und zuckte mit den Achseln, „Soll mir recht sein.“ Belustigt sah Ray zu, wie Altres wieder anfing, Krampfadern auf diese Antwort zu bekommen, ehe dessen Vater auch nach einigen weiteren Minuten ankam. „So wie es aussieht, scheint keiner von euch Beiden etwas gefunden zu haben...“, meinte er seufzend und wartete, bis die Beiden sich einigermaßen beruhigt haben. Ray bemerkte aber, dass etwas nicht stimmte, da der Älteste ihm einen eigenartigen Blick zuwarf, den man so nicht ganz deuten konnte, egal wer ihn noch aufschnappen würde. Er hatte eine Miene wie immer – gelassen und freundlich - aber seine Augen starrten Ray förmlich durch die Seele, als würde er unbedingt etwas überprüfen wollen. Ray versuchte trotz allem immer noch ruhig zu bleiben und schaffte es gerade noch so, unbemerkt vor Altres, „Nein, auf beiden Enden nichts...“ „Auch wenn ich mir sicher bin, dass dies der Ort des Verstecks ist...“, meinte der Sohn und verschränkte seine Arme, starrte nachdenklich zu Boden, „Keine einzige Spur... Aber das kann nicht möglich sein...“ Sein Vater schwieg für einen Moment und schloss die Augen, „Ich habe gerade schnell das Wetter beobachtet, es wird wohl stürmen, also sollten wir unser Lager heute hier drinnen aufschlagen... Altres, würdest du bitte draußen ein bisschen Feuerholz sammeln? Ray und ich werden uns nach oben begeben, da ist es etwas geschützter als hier bei den Eingängen.“ Altres öffnete seinen Mund kurz in Protest, aber der Blick seines Vaters ließ ihn auf bockige Weise Schweigen und er verließ, wie ihm aufgetragen, für einige Zeit die Höhle. „Also, auf geht’s, Ray.“, sagte der Alte dann und wies den Schwarzhaarigen an, ihm zu folgen, „Es gibt da sowieso etwas, was ich mit dir besprechen möchte. Unter vier Augen.“ Es war, als würde ein kleiner Teil des Drucks von eben von Ray’s Herzen gehoben werden, jetzt da er wohl ahnte, was der Alte wusste, „Nun ja, ihr Blick hat schließlich alles ausgesagt!“ Der Alte schien beherzt zu lachen, während sie einen anderen Weg liefen, den der Alte vorerst genommen hatte, als sie die Höhle erkundet hatten. Oben angekommen folgte Ray dem Alten weiterhin, bis sie an einer weiteren Aushöhlung ankam, die wirklich sicher für ein Lager aussah. Außerdem schienen hier bereits schon einige Sachen aufgebaut zu sein. Altres‘ Vater jedoch stellte sich an den einen Klippenrand weiter vorne und starrte schweigend den Wasserfall hinunter, ehe Ray dies bemerkte und sich dazu gesellte. „Ich stand hinter dir, als du vom Siegel der Klinge zurückgestoßen wurdest.“, erklärte der Alte mit einer neutralen Tonlage, jedoch ziemlich neugierig über dieses Geschehnis, „Was ich jedoch wissen möchte, wer dieser Orion ist und mit wem du geredet hast, obwohl niemand anderes im Raum war? Und warum bist gerade Du, was die Klinge bannen soll?“ Der Alte drehte sich nun mit scharfem Blick zu Ray, stand aber einfach nur da, fest wie ein Fels und erwartete eine klare Antwort, „Du brauchst keine Angst zu haben. Wir waren Geheimnisse, vergessen?“ Ray zögerte lange und schluckte tief, als er sich doch entschied zu reden: „A-also... Das ist eine lange Geschichte, wissen sie? Ich bin da einfach reingeraten, obwohl ich das nicht wollte. Und trotzdem stehe ich jetzt hier vor ihnen und sage aus dem Herzen heraus: Ich will niemanden etwas Böses!“ „Orion ist... Verdammt, ich weiß noch nicht mal, ob ich das sagen darf... Er ist der Wille des Universums. Ein guter Freund von ihm oder so, Sirius, – ein komischer Geselle, glauben Sie mir – trainierte mich, bevor Orion mich auf eine Mission schickte. Ich sollte euch, die Vermächtnishüter finden, nichts weiter. Er meinte, ich würde mein Schicksal hier finden... Trotz allem wissen die Beiden aber, dass ich nur eine Hülle für das, was sich in meinem Körper befindet. Der Dark Core, eine Energie aus purem Bösen... Ich wurde trainiert, ihn zu unterdrücken, um ihm nicht in die Finger zu fallen. Ich bitte Sie inständig: Glauben Sie mir bitte. Ich will niemanden etwas zu Leide tun, auch wenn ich wohl dazu verdammt sein soll.“, Nervosität machte sich in dem jungen Mann breit, so sehr, dass er sie nicht mehr unterdrücken konnte. Ein wenig atemlos ging Ray auf die Knie und verbeugte sich aus tiefstem Respekt, in der Hoffnung, er würde trotz der großen Erklärung verschont bleiben. Der Alte kam zwar näher, aber er kniete sich ebenfalls vor Ray und legte seine Hand vorsichtig auf seinen Kopf. Dann fuhr er ihm durch die Haare und ließ Ray wieder hochgucken, seine lila Augen starrten Altres‘ Vater ungläubig an, „Das ist schon in Ordnung.“ „Was...?“, fragte Ray darauf etwas heiser, sein Herz immer noch etwas schmerzhaft pochend. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher, Kleiner.“, versicherte Altres‘ Vater in einem ruhigen Ton und lächelte Ray wieder an, „Ich konnte bereits spüren, dass du so eine unheimliche Macht in dir trägst. Ich wollte dich nur für einige Aufklärungen zur Rede stellen. Du brauchst also keine Angst zu haben.“ Danach stand der Alte wieder auf und streckte sich, wartete bis Ray sich ebenfalls wieder erhob. „Wir sollten den Ort der Klinge noch ein wenig vor Altres geheim halten.“, meinte der Alte dann zu Ray’s Verwunderung, „Mich beschleicht so ein Gefühl, dass wir sie noch nicht brauchen werden, auch wenn das Schicksal es vielleicht nicht so möchte...“ Ray setzte eine verwirrte Miene auf, „Sind sie sich sicher damit?“ „Natürlich. Ich meine, alles hat seinen Grund, nicht wahr? Jedenfalls denke ich so. Die Klinge hat noch Zeit...“, antwortete der Alte schließlich und machte sich wieder die paar Meter zurück zum Lager. Es dauerte jedoch noch seine Zeit, bis der Rebell wieder mit Feuerholz auftauchte, es stillschweigend zusammenlegte und wartete, bis der Vater es mit ein wenig Feuermagie anzündete. Was Ray in den vier Tagen gelernt hatte, während er mit den Beiden reiste, war dass der Vater eher Magie benutzte, – sein Element war Feuer – während Altres sich eher auf Energie fixierte. Es sorgte für einen gewissen Ausgleich. Ray hingegen war von Sirius darauf trainiert, dass er Magie sowie Energie ausgeglichen nutzen konnte, um sich auf jede Art von Gefahr vorzubereiten und zu wehren. Die Nacht war durch den Sturm draußen relativ unruhig. Es musste schon nach Mitternacht sein, auch mitten im Sommer, da die ersten Sonnenstrahlen hinter der dichten Wolkendecke eigentlich schon hervorkamen. Doch es blitzte und gewitterte, was ein lautes Rumoren in der Höhle auslöste, in welcher sich die Vermächtnishüter befanden. Doch ein Geräusch schreckte Ray aus seinem Schlaf... Als er die Augen öffnete, sah er gerade mal die Silhouette von Altres‘ Vater vor dem Lager stehen, sein Schwert gezückt. Auch Altres schien von dem Geräusch geweckt worden zu sein und er grummelte etwas vor sich hin, bis er seinen Vater ebenfalls entdeckte, der sich aus irgendeinem Grund schützend vor die Beiden Jüngeren gestellt hatte. „Vater?“, fragte Altres flüsternder Weise mit tiefster Verwunderung in der Stimme. Bevor er überhaupt fragen konnte, was los war, zischte sein Vater ebenso leise zurück, „Still... Irgendetwas wollte uns im Schlaf überraschen und versteckt sich jetzt hier.“ Langsam und vorsichtig trat er Schritt für Schritt zu den Beiden rückwärts zurück, schaute sich gründlich um, was die anderen Beiden ebenfalls taten. Aus Versehen trat der Alte gegen einen Stein, der ein paar Zentimeter lautstark nach hinten kullerte, was plötzlich ein lautes Knurren verursachte. Hinter einem großen Felsen in ihrer Nähe konnte man schließlich die Silhouette des Monsters erkennen, welches sie beobachtete. Seine Augen leuchteten bedrohlich rot auf und es schien drei Köpfe zu besitzen. Es sah... Einem Hund ähnlich aus. Vorsichtig standen Ray und Altres jetzt auf und machten sich auf einen Kampf bereit, wurden aber von Altres‘ Vater zurückgehalten, der die Beiden mit einem sehr unruhigem Blick anschaute, „Hört jetzt gut zu: Ich möchte, dass ihr lauft und euch zusammen in Sicherheit bringt. Ihr habt keine Chance gegen diesen Gegner, ich spüre wie stark er ist.“ Altres schien plötzlich noch viel unruhiger, „Und was wird aus dir? Ich lasse dich nicht zurück!“ Ohne Vorwarnung sprang der dreiköpfige Hund mit schwarzem Fell auf sie zu und verursachte dreifaches Herzrasen. Altres‘ Vater packte seinen Sohn sowie Ray und warf sie die Klippe runter in Richtung Wasser, ehe er Feuer in seinen Händen entfachte und versuchte, den riesigen Hund zu packen, um ihn in Brand zu setzen. „Vater!!“, schrie Altres mit hörbarer Angst auf, als sie runterfielen. Man konnte nur sehen, wie die Flammen oben den Raum erhellten, ehe Ray im Moment des Falls eine Ranke aus Schatten an einer Wand erschuf, nach Altres‘ Hand griff und sich stark an seiner Ranke festhielt. Dann ließ er sich und Altres vorsichtig runter, doch Altres trat einen Schritt nach vorne, bevor Ray ihn zurückzog. „Stopp, Altres!“, versuchte Ray, den anderen aufzuhalten, doch Altres wehrt sich heftig. „Lass mich los, Idiot!“, schrie Altres ihn nahezu an und zeigte eine Reaktion, die ungewöhnlich war, nämlich Angst, „Ich kann nicht noch einen Teil meiner Familie verlieren!“ Plötzlich hörte der Kampf oberhalb der Höhle auf, es tobten keine Flammen mehr und mit einem gewaltigen Satz sprang der Gegner von eben in den See vor den Männern. Ray fauchte zu Altres zurück, „Na gut! Dann sieh zu, wie du in Sicherheit gerätst!“ Der Hund brauchte nicht lange, um aus dem Wasser zu kommen, jedoch waren Ray und Altres direkt in verschiedene Richtungen gerannt. Altres bahnte sich so schnell wie möglich einen Weg nach oben zurück, um seinen Vater zu suchen, während Ray über die Wände schnellstmöglich versuchte, hinter den Wasserfall zu gelangen. Er wusste, er hatte nur eine einzige Chance- an eine Waffe zu kommen, um Altres zu retten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)