Haikyuu!! - Trainingscamp von _BeyondBirthday_ ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Alle Abenteuer fingen an mit „Ich habe eine Idee!“ Verblüfft schaute Washijō zu seinem Assistenten, als jener diesen Satz ausgesprochen hatte. Er und sein Assistent Saitou trainierten zusammen das Volleyballteam der Shiratorizawa-Akademie und so kam es nicht selten vor, dass der jüngere Coach die Eine oder Andere Idee hatte. Doch das, was Washijo nun dabei verblüffte, war das Funkeln in Saitou‘s Augen, als er diese Worte ausgesprochen hatte. Aus diesem Grund wusste der Ältere nicht, was er im ersten Moment dazu antworten sollte. Das letzte Mal, als Saitou eine Idee hatte, haben seine Schüler am nächsten Tag das Training gestreikt. Das Training sollte auf Sand stattfinden, damit die Schüler lernen einen besseren und festeren Stand zu haben. Schließlich musste man beim Sand ziemlich darauf achten. Also eine an sich gute Idee. Doch da sie keinen Sand in der Turnhalle hatten und es auch ziemlichen Ärger mit dem Direktor gegeben hätte, hätten sie Sand in diese gebracht, mussten sie sich das Beachvolleyballfeld, welches sich ebenfalls auf dem Campus befand, vorlieb nehmen. Doch dies war noch nicht der Grund gewesen, denn wenn das Wetter wie am Morgen mild geblieben wäre, hätten sie sich nicht geweigert. Doch leider blieb das Wetter nicht mild - im Gegenteil. Die Sonne schien ohne Unterlass auf die Erde und heizte ihnen förmlich ein. Nach einer Stunde spielten die Schüler nur noch mit freiem Oberkörper. Alle gingen leicht gerötet nach Hause und streikten am nächsten Tag, denn sie alle hatten einen fürchterlichen Sonnenbrand. Aber auch wenn es produktiv war, weigerten sich die Schüler je wieder das Beachvolleyballfeld für ein Training zu benutzen. Jedoch hat Saitou auch gute Ideen und so sprang Washijo über seinen Schatten. „Wie sieht deine Idee aus?“, stellte er – wie immer – die Frage. Statt einer Antwort fing der Andere breit an zu Grinsen und sofort bereute der älter Coach, dass er heute auf ihn eingegangen ist. Hoffentlich wurde es nicht allzu schlimm. Kapitel 1: Die Idee ------------------- Breit grinsend stand Saitou vor seinen Schülern. Nach dem gestrigen Training hatte er noch eine lange Weile mit dem alten Coach diskutiert. Er musste schließlich eine ganze Reihe von Argumenten bringen, um den Älteren von seinem Vorhaben zu überzeugen. Am Schluss war er zwar immer noch etwas skeptisch, gab aber sein Einverständnis ab. „Ich hatte die Idee -“, begann Saitou die Besprechung, doch sofort wurde er von den Schülern unterbrochen. „Nicht schon wieder eine dieser Ideen!“ „Ich will keinen Sonnenbrand! Moment, es ist ja gar kein Sommer...“ „Oder Sand in der Shorts!“ „Bitte bloß nicht -“ „RUHE!“, schrie der Washijō, als er bemerkte, wie seine Schüler sich immer mehr in Rage redeten und Saitou es nicht schaffte sie selbst zur Ruhe zu bringen. Aus diesem Grunde half er ihm und setzte ihrer Rage ein Ende. Es war auch augenblicklich still und sie schauten ihn verwundert an. Washijo ließ seinen Blick zum Schluss noch über seine Schüler schweifen, ehe er zu Saitou sah, um ihn zu verdeutlichen, dass er jetzt weitersprechen konnte. „Ich verspreche euch, dass ihr diesmal nicht mit einem Sonnenbrand rechnen braucht.“, kaum hatte Saitou diesen Satz ausgesprochen, ging ein erleichtertes Seufzen durch die Runde und auch die Gesichtszüge der Schüler entspannten sich merklich. Sie schauten nun ganz gespannt zu ihrem Coach und warteten darauf, dass er ihnen die Idee erzählte. Schlimmer als die Geschichte mit dem Sonnenbrand konnte sie ja nun wirklich nicht werden. Denn schließlich ist es Winter und nächste Woche begannen die ersehnten Neujahrsferien. „Nachdem wir leider gegen Karasuno verloren hatten, neigt sich für die Drittklässler hier das Volleyball spielen zum Ende. Aus diesem Grund kam mir die Idee, dass es nicht schlecht wäre, wenn diese noch ein bisschen Übung für die Zukunft bekämen. Und zwar, wie sie plötzlich mit verschiedenen Leuten in einem Team sind.“, erläuterte Saitou nun sein Vorhaben. Doch nun schauten ihn die Schüler skeptisch an. „Ist das für alle Drittklässler? Und sind auch von anderen Schulen welche dabei? Schließlich kennen wir uns ja untereinander schon und wissen, wie wir miteinander umgehen müssen.“, fragte Semi, der Silberhaarige mit den dunklen Spitzen, nach. Er war in der Tat ein schlaues Köpfchen, wie der junge Coach nebenbei bemerkte. „Leider nein. Es werden auch ein paar Zweit- und Erstklässler dabei sein. Und ja, auch von anderen Schulen werden welche dabei sein. Was hätte es für einen Zweck, wenn wir dieses Training nur mit Leuten aus der Akademie machen würden? Wie du schon sagtest, kennt ihr euch ja alle inzwischen. Daher haben wir an verschiedene Schulen Briefe geschickt, um möglichst viele verschiedene Leute einzuladen. Für die Erst- und Zweitklässler wird es ein Training sein, um mit starken Gegnern klar zu kommen. Für die Drittklässler besteht das Training darin, um mit verschiedenen und vor allem neuen Leuten, die sie mögen oder nicht mögen, in einem Team auszukommen.“, beantwortete er die Frage. Doch nun schauten ihn die Schüler nicht mehr skeptisch, sondern zweifelnd an. So, als ob sie sich um seine geistige Gesundheit sorgen würden. „Aus dieser Region kennen wir jedoch schon fast alle Leute. Denn schließlich haben wir gegen einen Großteil die letzten Jahre gespielt.“, meldete sich Leon ruhig zu Wort. „In der Tat, aber ihr wart nicht mit ihnen in einem Team. Aus diesem Grund ist das Zusammenspiel mit genau diesen Leuten das, was ihr üben sollt. Es werden allerdings auch welche aus Tokio dabei sein. Da diese dann neu für euch sein werden, könnt daher mit ihnen den Umgang mit neuen Personen lernen.“, erklärte er. Zwar schauten ihn einige immer noch zweifelnd an, aber das bezog sich eher auf die Jüngeren. Die Drittklässler sehen ihn nun verstehend an. „Werden wir alle dabei sein?“, fragte nun Goshiki interessiert. Beim genaueren Hinsehen konnte Saitou feststellen, dass dieser schon fast Feuer und Flamme für diese Aktion war. „Nein, nur ein paar Ausgewählte. Leider können wir damit nicht allen Drittklässlern dieses Training anbieten. Wir würden dann wohl zu überfüllt sein.“, verneinte er Goshiki die Frage. „Warum sind dann nicht nur Drittklässler dabei?“, fragte Semi erneut. „Ihr habt alle über die Jahre viel Erfahrung sammeln können. Daher gehen wir bei einigen von euch davon aus, dass ihr euch sicher und ohne Probleme in ein neues Team eingliedern könnt.“, meldete sich nun Washijō zu Wort, er hatte aus dem Augenwinkel mitbekommen, dass der Andere am überlegen war, wie er die Antwort am besten formulieren soll. Saitou nickte ihm daraufhin dankbar zu. „Also sind im Prinzip nur die problematischen Schüler in diese Sache verwickelt.“, schlussfolgerte Semi nun. „In der Tat.“, sprach Washijō und überließ nun Saitou wieder das Wort. Es war seine Idee, da sollte er das selbst alles klären und erklären. „Wir haben allerdings nicht so viele problematische Fälle, dass wir zwei Teams bilden können. Daher nehmen wir, wie schon gesagt, die Erst- und Zweitklässler dazu.“, erklärte er nun. „Sind das auch problematische Fälle?“, fragte Shirabu interessiert, vielleicht hatte er ja ebenfalls die Möglichkeit da mit zu machen. Als Setter ist es wichtig auch mal zu lernen mit neuen Leuten ein gutes Zuspiel zu machen. Hier an der Shiratorizawa hatte er bisher so gut wie immer nur zu ihrem Ass Ushijima zugespielt. „Sowohl ja, als auch nein. Aber eher ja.“, beantworte Saitou die nächste Frage. „Wo wird das stattfinden?“, meldete sich nun auch mal Ushijima zu Wort. „In einem Trainingscamp, etwas außerhalb der Stadt.“, sprach Saitou. Nochmals ließ er einen Blick durch die Menge schweifen und stellte fest, dass er nun so gut wie alle von der Aktion überzeugen konnte. Viele scheinen interessiert zu sein und so will Saitou sie nicht länger auf die Folter spannen. Im Gegenteil, er will ihnen nun erzählen, welche Schüler das Glück – oder auch Pech, wie man es nimmt – haben, um an diesem Trainingscamp teilzunehmen. „Es werden nur drei von euch mitkommen.“, fing er an. Viele schauten ihn nun sehr überrascht an, so haben sie nicht damit gerechnet, dass es nur so wenig aus ihrem Team waren. Der Eine oder Andere hatte sich schon auf diese Aktion gefreut, schließlich klang das Ganze nun schon recht interessant. Es gab allerdings auch ein paar, die sich Hoffnungen machten, nicht dabei zu sein, denn wer wusste schon, was ihrem jungen Coach vor Ort nicht noch alles einfiel. Und so gefiel ihnen die Tatsache, dass jetzt nur so wenige mitkamen. Es stieg die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht dabei sein werden. „Wer wohl unsere Problemfälle sind~“, flötete Tendō und grinste dann. „Du stehst mit Sicherheit ganz oben, Tendō.“, warf ihm Ushijima trocken an den Kopf. Doch davon lies der Rothaarige sich nicht aus seiner Ruhe bringen und grinste weiter vor sich hin. Einen Kommentar konnte er sich aber trotzdem nicht sparen. „Und du kommst gleich danach~!“, erwiderte Tendō ihm daher. Doch ehe Ushijima auch nur daran denken konnte ihm zu kontern, unterbrach die beiden ein kurzes Räuspern. Der junge Coach hat sich damit wieder zu Wort gemeldet. Schließlich wollte er ja nun die drei Leute bekannt geben. „Du stehst, wie Ushijima schon sagte, ganz oben, Tendō!“, sprach Saitou und wurde ungläubig von ihm angesehen. Jedoch störte es Tendō nicht und er begann zu lachen. Der Rest stimmte kurz mit ein, wurde aber von Washijō mit einem strengen Blick zur Ruhe gebracht. „Gleich danach kommt Ushijima u-“, seinen Satz konnte Saitou nicht beenden, da er von einem Lachen unterbrochen wurde. Zwar war Tendō nach dem Blick von Washijō kurz still gewesen, aber jetzt konnte er sich nicht mehr halten. „Du solltest ihn ruhig stellen. Mir gefällt der Blick von Washijō nicht und wer weiß, was das für Konsequenzen mit sich zieht.“, flüsterte Leon zu Ushijima. Der wiederum beugte sich dann zu Tendō und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Zwar versuchte jeder dem zuzuhören, aber Ushijima stellte sich so geschickt dabei an, dass das wirklich nur Tendō hören konnte. Dieser hörte dann abrupt auf und schaute Ushijima kurz ungläubig an. Doch dann setzte er sich wieder normal hin und grinste nur noch breit vor sich hin. „Ich wüsste gerne, was Ushijima zu Tendō gesagt hat...“, flüsterte Semi Shirabu zu. Als Antwort erhielt er nur ein kurzes Nicken. „Und zum Schluss noch Goshiki.“, las Saitou den letzten Namen vor, als es wieder ruhig war. „Und jetzt lauft aus und geht dann nach Hause. Wir sehen uns morgen zum Training.“ Goshiki sah noch immer den Coach überrascht an, wollte ihn noch fragen, warum er. Aber der Coach wendete sich bereits ab und sprach noch einige Details mit dem älteren Coach ab. „Warum muss ich denn mit, ich bin habe doch kein Problem mit Neuen. Schließlich bin ich doch erst neu in das Team gekommen!“, meckerte Goshiki nun, wo er neben den anderen am auslaufen war. „Warum denkst du, wirst du sonst mitgenommen?“, fragte ihn Leon. „Vielleicht weil ich noch etwas undiszipliniert bin?“, antwortete Goshiki etwas traurig. „Es ist, weil er auf dich am meisten zählt.“, sagte Leon noch und lief weiter. Der Jüngere blieb stehen und sah ihm verdattert nach. Dann machte es ‚Klick‘ in seinem Kopf und er war Feuer und Flamme für das Trainingscamp. Aus diesem Grund lief er euphorisch los und holte die Anderen ein. „Er ist zu einfach gestrickt...“, sagte Semi, welcher neben Leon lief, als Goshiki sie beide überholte. „Aber es ist wahr, was ich sagte.“, gab Leon ganz trocken zurück. Kapitel 2: Die Einladung (Teil 1) --------------------------------- Als die Volleyballspieler der Shiratorizawa-Akademie am nächsten Tag in die Sporthalle kamen, war es ein Trainingstag wie jeder anderen. Saitou gab den drei Schülern, die mit in dieses Trainingscamp gingen, zwei Zettel. Der eine war für die Einverständniserklärung der Eltern, sie waren ja alle noch nicht volljährig, und der andere befasste die ganzen Eckdaten für diesen Ausflug. Zur gleichen Zeit erreichte die Nachricht auch die anderen Schulen, aus den die Schüler für dieses Camp entwendet werden sollten. Zwar wussten die zuständigen Coachs schon von der Idee, aber Coach Washijō sagte ihnen, dass er einen Brief mit der Einladung und den Zetteln für die Schüler schicken würden. Gesagt, getan. So hielten nun die Coachs den Brief in der Hand und machten sich auf zu ihren Schützlingen, um ihnen die „frohe“ Botschaft zu vermitteln. An der Aoba Jōsai ging es derzeit recht ruhig zu. Die Drittklässler saßen am Rand, beobachteten die Jüngeren und redeten über ihre Abschlussprüfungen. „Ich will nicht. Ich würde viel lieber für irgendwas trainieren.“, murmelte Oikawa. „Wir wurden von Karasuno rausgeworfen. Hättest also vorher hart trainieren sollen!“, entgegnete ihm Iwaizumi ruhig. Er wusste zwar, dass der andere gut trainiert hatte – sogar teilweise über das richtige Maß hinaus – aber es war anscheinend dennoch nicht genug gewesen. Und es war auch nichts neues für ihn, dass Oikawa viel lieber trainieren würde, als zu lernen. Jedoch brachte es nichts mehr, wenn sie mit dem Team trainieren, schließlich würden sie selbst mit dem Team keine offiziellen Spiele mehr halten können. Ihre Zeit war um. Doch trotzdem blieben sie im Team, bis sie die Schule verlassen würden, einfach aus dem Grund, dass die jüngeren Schüler so noch genug Tipps von ihnen bekamen. Außerdem wollten sie nicht aus der Übung fallen. Sonst wäre es zu viel Zeit ohne Training bis zum Start der Universität. „Ich hätte sie wirklich brechen sollen!“, grummelte Oikawa grimmig. „Du bist wirklich ein Crappykawa.“, gab Iwaizumi seinen Kommentar dazu ab. „Nenn mich doch nicht immer so, Iwa-chan!“, meckerte Oikawa in seiner etwas kindlichen Stimme. Noch ehe Iwaizumi etwas sagen konnte, meldete sich jedoch ihr Coach zu Wort und rief sie alle zu sich. Seufzend standen die Drittklässler auf und setzten sich zu den Rest um den Coach. Kaum saßen sie alle, erhob der Coach auch schon das Wort. „Zwei Dinge, die wir klären wollen. Als erstes möchte ich bekannt geben, dass wir morgen ein Trainingsspiel gegen die Johzenji haben.“, begann der Coach und sah kurz darauf in begeisterte Gesichter. „Das zweite bezieht sich auf Iwaizumi und Oikawa.“ Überrascht blickten nun die beiden Genannten auf und überlegten, was sie gemacht haben. „Hast du was angestellt und mich mit rein gezogen, Shittykawa?“, grummelte Iwaizumi und schaute zu Oikawa. „Wäre ja nichts neues.“ „Natürlich nicht! Woran denkst du nachts, Iwa-chan?“, gab Oikawa schlichtweg beleidigt von sich. Warum glaubte der Ältere stets, dass er irgendwas angestellt hatte? Klar, er hatte abends alleine trainiert oder war wegen der Belagerung von den Mädchen nicht pünktlich zum Training erschienen, aber dass wird doch wohl kaum der Grund sein, warum der Coach nur von ihnen Beiden etwas wollte. „Das willst du wirklich nicht wissen.“, murmelte Iwaizumi und sah nun den Coach abwartend an. Diesen amüsierte das kurze Gespräch, weshalb er auch nicht eingriff. Da das aber nun am Ende war, erhob er wieder das Wort. „Coach Saitou von der Shiratorizawa hatte eine Idee von einer Übung für die Drittklässler. Sie besteht darin, dass diese üben sollen mit neuen Leuten in einem Team auszukommen.“, erklärte der Coach ihnen. „Die Shiratorizawa kann mir gestohlen bleiben!“, merkte Oikawa beleidigt an. „Und dann sind es nur Oikawa und ich?“, fragte Iwaizumi misstrauisch und ignorierte Oikawa vollkommen. Es war einfach nichts neues, dass es ihn noch immer nervte. Ushijima versuchte ihn noch immer davon zu überzeugen, dass die Shiratorizawa die eindeutig bessere Schule für ihn gewesen wäre. Und irgendwie war Iwaizumi das Ganze mit dem Übung noch etwas skeptisch. „Nur für die Problemkinder. Also bei Drittklässlern, bei denen sie davon ausgehen, dass die sich nicht so einfach in ein neues Team eingliedern können.“, antworte er ihm. Als Antwort bekam er nur ein verstehendes Nicken. „Als ob ich so ein Problemkind wäre...“, grummelte Oikawa beleidigt. „Du bist halt ein crappy guy.“, antworte ihm Iwaizumi ganz trocken. „Jedenfalls seid ihr beide eingeladen. Hier sind die Zettel. Der eine ist auszufüllen und der andere beinhaltet die Eckdaten.“, sagte der Coach und gab ihnen jeweils die beiden Zettel. „Ja, ja...“, seufzten Beide und dann ging es schon wie gewohnt weiter. Im Gegensatz dazu, ging es an der Johzenji ziemlich wild zu. Das lag nicht zuletzt daran, dass bei ihnen das Team nur noch aus Erst- und Zweitklässlern bestand und sie daher fleißig am trainieren waren. Der Coach und die Managerinnen waren noch nicht da und deswegen alberten sie etwas mehr als sonst herum. Als dann die Tür zur Turnhalle auf ging und die Drei eintraten, wurde es jedoch schlagartig ruhig. „Kommt mal alle her, bitte.“, rief der Coach und sofort eilten sie zu ihm und setzten sich in einem Halbkreis auf den Boden. „Es gibt zwei Dinge, die ich euch mitteilen muss. Erstens habe ich für morgen ein Übungsspiel gegen Aoba Jōsai organisieren können und zweitens ist es Yūji möglich an einem Trainingscamp teilzunehmen.“ „Whoo~! Übungsspiel, whoo~!“, riefen alle freudig und grinsten breit. „Dann können wir den zeigen, dass wir endlich besser sind als sie!“, sagte Arata freudig aus. „Die haben uns einfach bei der Inter-High im Halbfinale rausgeworfen! Das schrie doch nach einer Revanche!“, murmelte Rintarō. Sie alle konnten sich noch an die Niederlage erinnern, doch machte es sie traurig? Nein, sie nicht, aber für ihre Drittklässler. Für sie war es damit - zumindest in der High School - vorbei und überließen so den Jüngeren das Feld. Sie verließen das Team und konzentrierten sich mehr auf die Schule. Das Team wollten sich eigentlich während der Endspiele für das Frühlingsturnier an der Aoba Jōsai revanchieren, aber womit sie nicht rechneten war, dass sie schon in der ersten Runde von der Karasuno aus dem Rennen gespielt wurden. Doch sie hatten alle ihren Spaß gehabt, kein Thema, aber sie hätten dennoch gerne weiter gespielt. Ob es möglich war, mal ein Trainingsspiel gegen die Karasuno haben zu können? „Und deswegen werden wir sie so richtig fertig machen, whoo~! Und beim nächsten Mal die Karasuno, whoo~!“, rief Yūji aus und ernte von allen Mitgliedern lautstarke Zustimmung. „Ich wünsche euch viel Glück dabei!“, lächelte Hana. Begeistert wurde sie von den Volleyballspielern angesehen, wobei jeder von ihnen eine leichte Rötung im Gesicht aufwies. „Aber nicht mehr ich werde euch begleiten, sondern Runa. Und macht es ihr ja nicht zu schwer, hört ihr?“, meckerte sie nun. Irgendwie musste man diese Spielkinder ja zurecht weisen. „Und wie war das jetzt mit dem Trainingscamp?“, fragte Yūji nach einer Weile. „Coach Saitou der Shiratorizawa-Akademie kam mit der Idee, dass es eine gute Übung wäre, wenn die Drittklässler lernen, wie man mit neuen Personen ein Team bildet.“, antwortete der Coach ihm. Nun konnte auch er jetzt endlich mal zu Wort kommen. Wenn sich die Jungs über irgendwas freuen, dann waren sie nicht mehr zu halten und irgendwie fehlte ihm noch ein bisschen Durchsetzungsvermögen. Aber wie gut, dass er noch Hana hatte. Zwar war Runa noch etwas schüchtern, doch er glaubte, dass auch sie in Zukunft die Meute wie ihre Vorgängerin unter Kontrolle halten könne. „Ich bin aber noch kein Drittklässler. Leider...“, seufzte Yūji. Von daher wusste er noch nicht, was er von dieser Idee halten soll. Zwar klang es ganz nett, aber was brachte ihn das? Andererseits gab es da sicherlich einen guten Haken an der Sache, ansonsten hätte man ja wohl kaum ihn eingeladen. „Das ist in der Regel nur für die problematischen Drittklässler, von denen sie ausgehen, dass sie sich in ein neues Team nicht ohne gewisse Probleme integrieren können. Sie bekämen so keine zwei Teams zusammen und so geben sie Schülern wie dir die Chance mit stärkeren Gegnern trainieren zu können.“, erklärte der Coach es so, wie er es verstanden hatte. „Voll cool, Käpt‘n! Wenn du wiederkommst, dann machen wir die Karasuno mit links fertig!“, grinste Takeharu und zeigte mit dem Daumen nach oben. „Mit links? Wir haben sie dann schneller als ihr Quick fertig gemacht!“, grinste Yūji. Dann bekam er vom Coach die beiden Zettel überreicht, ehe er sich zu den anderen ging und sie gemeinsam das Training starteten. Es war mal wieder eines der Tage, wo die Drittklässler der Date Tech High ihr ehemaliges Team besuchen kamen. Es tat ihnen gut, den Jüngeren zuzuschauen. Denn auf diese Weise konnten sie sehen, wie sich die Schüler so verbesserten. Momentan trainieren sie ziemlich stark, was nicht zuletzt daran lag, dass sie gegen Aoba Jōsai verloren hatten und somit nicht gegen Karasuno spielen konnten. Und das war eigentlich ihr erstes Ziel in den Endspielen für das Frühlingsturnier gewesen. Moniwa konnte sich noch ziemlich gut daran erinnern, wie selbst Aone so voller Tatendrang auf die Revanche bestanden hatte. Das hatte ihn ziemlich froh gestimmt gehabt. Nichtsdestotrotz mussten die Spieler ihre Revanche leider auf die nächste Inter-High verlegen. Doch aufgeschoben war ja bekanntlich nicht aufgehoben. Als die Drittklässler die Turnhalle betraten, räumten die Jüngeren gerade die umliegenden Bälle weg. Der Coach war noch nicht da, weshalb sie schon einmal mit dem Üben von Aufschlägen begonnen hatten. Aone schien gerade fertig geworden zu sein oder hatte gar nicht erst mit gemacht, denn er kam auf die Drittklässler zu und wollte sie in seiner üblichen redegewandten Art begrüßen. „Hey, Aone bist du etwa schon wieder etwas gewachsen?!“, fuhr ihm Kamasaki stattdessen dazwischen. Doch ehe Aone auch nur daran denken konnte eine Antwort zu geben, auch wenn sie eh nicht aus Worten bestand, fuhr Futakuchi ihm dazwischen und stellte dem Älteren eine ganze Reihe von Fragen. „Oh, my. Du bist wieder hier, Kamasaki-san? Ist dir langweilig? Läuft es gut mit der Jobsuche? Sind deine Ärmel nicht zu weit aufgerollt?“, fragte Futakuchi seinen Senpai. In der Tat waren seine Ärmel etwas aufgerollt, einfach, weil es bequemer war. Während er dem Redefluss zuhören musste, Futakuchi sprach ziemlich schnell, trat mit jeder weiteren Frage die Wutader an seiner Stirn ein Stück deutlicher hervor. Bis diesem dann der Kragen platzte. „Niro, du Bastard! Du solltest mehr Respekt vor deinen Senpai‘s haben!“, gab Kamasaki dann endlich zurück und ging auf ihn zu, um ihm womöglich etwas auf den Hinterkopf zu geben. Doch weit kam er nicht, denn Aone trat zwischen die Kontrahenten und schob sie auseinander. Streit geschlichtet – ganz ohne Worte. Gerade rechtzeitig konnte er die Kontrahenten zur Ruhe bringen, denn ihr Coach trat dann auch schon ein. „Schön euch hier mal wieder zu sehen. Wollt ihr mal mit ihnen üben?“, begrüßte er die Drittklässler. „Nein, nein.“, winkte Moniwa ab, „Wir wollen nur mal wieder schauen, wie weit sie schon sind.“ „Aone trifft endlich meinen Pass!“, rief Koganegawa, der gerade auf sie zu rannte, freudig. „Ich bin so stolz auf euch!“, murmelte Moniwa und strich sich die Freudentränen weg, die ihren Weg aus dem Auge wagten. Es war gut zu wissen, dass ihr neuer Setter es endlich geschafft hatte, dass nun Aone seine Pässe traf. Er machte entweder Pässe die zu hoch oder zu tief sind. Da ein Großteil kleiner ist als er, sind die tiefen Pässe für sie optimal. Die hohen Pässe stellt allerdings auch die Großen im Team vor ein Problem. Sie kamen teilweise nicht an die Bälle ran, um sie zu schmettern. Auch wenn er wusste, dass Aone ungefähr gleich groß war, verschätzte er sich in der Vergangenheit immer wieder wieder. Die Tiefen gingen ins Netz und die Hohen traf er nicht. Doch mit der Übung wurde es besser. Und das auch nur, weil Aone eine Engelsgeduld mit ihm hatte und immer einen Ball nach dem anderen schmetterte. Also bis es soweit war wie jetzt, war es ein langer und vor allem holpriger Weg gewesen. „Nun gut, aber zuvor werdet ihr erst einmal euren Block üben. Bereitet schon einmal alles vor. Aone komm mal bitte zu mir.“, sprach ihr Coach. Während alle begannen alles für das Blocktraining vorbereiteten, ging Aone auf ihren Coach zu. „Du hast hier von der Shiratorizawa-Akademie eine Einladung für ein Trainingscamp.“, begann der Coach auch schon gleich. Als Antwort erhielt er einen fragenden Blick. „Es geht darum, dass problematische Drittklässler lernen mit neuen Leuten in einem Team zu spielen. Da es aber anscheinend nicht genug gibt, haben auch Erst- und Zweitklässler für ein Training. Für sie ist es eine Übung gegen stärkere Gegner. Dürfte für dich also ein gutes Blocktraining sein, denn soweit ich in Erfahrung bringen konnte, soll auch ihr Ass Ushijima dabei sein.“, erklärte er ihm. „Hm.“, nickte Aone und bekam dann auch gleich die beiden allseits bekannten Zettel in die Hand. Kurz bekam er die Zettel noch erklärt, ehe er sich auch schon zu den Anderen gesellte, damit ihr Training starten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)