Memories of Brother von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Auch heute sind die Sterne besonders schön am Himmel. Zwischen den rauen Felsen um sie herum wächst Gras wie ein weicher Teppich. Es ist ihr Zuhause, der Rayfalke Spiritcrest. Der Wind weht extrem kalt hier oben, aber das stört sie nicht. Edna umklammert den Griff des Schirmes noch fester und versucht, die Tränen zurückzuhalten. Es gibt einen weiteren Toten, dass ihrem Bruder zu Opfer gefallen ist. Ob es ein lausiger Mensch war oder nicht, sie alle kommen hier hinauf um den legendären mächtigen Drachen zu erschlagen. Es ist ihr Bruder, auch wenn er ein Drache ist, heißt das nicht dass er keine Gefühle hat. Oder welche hatte. Gemeinsam saßen sie hier, an dieser Spitze auf dem Berg. Es war eine kalte, windige Nacht und die Sterne funkelten wunderschön am Himmel. Eizen kam gerade von einer seiner langen Reisen zurück. Er hatte wieder etwas für sie, eine hübsche kleine Figur. “Das ist Phoenix. Er wird auf dich aufpassen, egal wo und wann wird er jedes Unglück von dir abwenden.” Eizen drückte ihr ein kleines orangefarbenes Plüsch in die Hände. Er hatte große Augen und trug eine Schleife um den Hals. Schweigend band sie ihn an ihren Schirm. “Das ist gut, ich möchte nur dass dir nichts zustößt, so wie anderen in meiner Umgebung.” Er starrte hinaus in den Horizont. “Du wirst schon etwas gegen den Fluch des Reapers finden.” sagte sie leise und drückte seine Hand. “Eines Tages vielleicht. Jetzt wo ich meine Crew habe, ein Schiff und einen Captain auf den sich jeder verlassen kann.” Eizen lächelte und streichelte seiner Schwester über ihre blonden glatten Haare. “Kommst du auch bald wieder?” fragte sie und drückte seine Hand im Handschuh fester. Eizen nickt ihr zu, und sie spürt wie er ihr Zuversicht schickt. “Und wenn ich nicht zu dir kommen kann, dann bin ich immer per Brief zu erreichen. Ich werde dir immer schreiben und um dich kümmern.” Sie nahmen einander in die Arme. Danach war er lange nicht mehr bei ihr. In den Briefen erzählte er von Monstern, Drachen, seinem verschwundenen Captain, einer Frau mit einer Kralle die Monster verschlingt und dem Abbey. Wie sie versuchen, sie zurück zu schlagen und einen großen bösen Gegner namens Inominat auszuschalten. Edna las sie immer mit großer Spannung, es war als ob sie es selbst vor ihrem Auge sah. Wie er kämpft, trinkt und reist. Die Truppe soll nett sein, ihn verstehen. Und dann kommt der Brief in dem er schreibt, dass sein Captain tot ist. Aber er kann jetzt nicht aufgeben und muss der Crew einen neuen Captain geben. Danach kam lange Zeit kein Brief mehr und Edna saß, ein wenig einsam auf dem Rayfalke Spiritcrest, zählte Sterne und spielte mit den Tieren. In den hübschen Blumenvasen, die er ihr mitgeschickt hat, bewahrt sie kleine Steine auf. Manchmal trainiert sie ihre Artes, denn ihr großer Bruder sollte auf jeden Fall stolz auf sie sein. Eines Tages kam ein neuer Brief, aber kürzer als die anderen. Trotzdem konnte sie die Bruderliebe darin spüren. Glücklich presste sie ihn an ihre Brust und schloss die Augen. Eines Tages wird sie auch ein Abenteuer erleben und gemeinsam mit ihrem Bruder die weite Welt sehen. Eizen erzählt ihr von dem bevorstehenden Kampf, dass es wohl die ganze Welt ändern könnte. Natürlich gelobt er ihr, wieder zurück zu kommen. Aber was ist, wenn er es nicht mehr überlebt? Dann folgte ein Absatz über einen weiteren Malak namens Zaveid. Er solle ein guter Saufkumpane sein, aber schrecklich nervig. Sie haben seine Freundin die seit einiger Zeit ein Drache ist, erledigt und einander ein Versprechen gegeben. Er würde auf Edna aufpassen, sobald ihm etwas zustößt. “Dir wird nie etwas passieren, du bist schließlich mein großer Bruder.” flüstert Edna ins Nichts. Dennoch ist es, als ob jemand anwesend wäre. Die Tage vergehen und eines Abends, als sie wieder auf der Spitze sitzt und auf ihren Bruder wartet, passierte es. Eine seltsame helle Welle überzog das Land und alles änderte sich, was dahinter lag. Die Malak konnten nicht mehr gesehen werden, aber dafür verschwanden die Monster in einem schwarzen Nebel und wurden nie wieder gesehen. Das hoffte man auch. “Was ist passiert? Bitte komme bald wieder nach Hause.” schrieb sie in ihrem Brief und übergab ihm dem Postturtelz. Die Menschen kommen nie so hoch auf den Berg, aber seit die Monster fort sind, kommen sie immer näher. Sie muss es nicht mehr sorgen, schließlich werden die Malak nicht mehr gesehen. Edna nahm ihren Schirm und lief den halben Weg herab, der zu einer Kreuzung führt. Mit einer Bewegung ließ sie einen Felsen herabfallen, der den Weg zu ihrer Domäne versperrt. Besser für sich alleine sein, dachte sie sich. Wieder an ihrem Lieblingsplatz angekommen machte sie es sich bequem und wartete auf ihren Bruder. Hinter ihr ertönt ein lautes Grollen. Erschrocken fährt Edna aus ihren Gedanken hoch. Eizen brüllt so laut, dass es in den Bergen hallt. “Was ist los?” Edna nimmt ihren orangefarbenen Schirm und läuft zu ihm. Es ist kein Mensch hier, aber da tritt ein Seraph in ihre Domäne ein. Einstig Malak genannt und nun Seraph, es sind immer die gleichen. Die Aura sagt ihr, dass es Zaveid ist. “Da bin ich wieder, Prinzessin. Wie ich sehe, gibt es keine Hoffnung für ihn.” er deutet auf den großen braungeschuppten Drachen, der über ihnen aufragt. Edna sieht traurig in die großen rot glühenden Augen. Diese waren einst die Augen ihres Bruders, ähnlich die ihrer eigenen. Wenn es schon so selten ist, dass zwei Seraph aus einem Erdpuls geboren sind, so teilen sie ihre Emotionen und spüren wie Geschwister dem anderen die Sorgen. Jetzt ist er ein Drache, gefährlich und zerstörerisch auf dem Berg wacht er über sie. “Ich wünschte, er wäre einfach bei mir. Und nicht nur als ein wütender Drache der mich nicht erkennt.” Edna kniet sich auf den Boden und umschlingt ihre Beine. Wäre das Wort wäre nicht. Alle diese Jahre, in denen er fort war. Eines Tages brachte er ihr seine Handschuhe und Schuhe. “Hier nimm sie, ich habe neue bekommen.” stolz zeigte er seine neuen schwarzen Stiefel und passende Lederhandschuhe. “Außerden solltest du auch etwas ordentliches für deine Füße haben.” meinte er und half Edna beim anziehen der neuen Schuhe. Bewundernd starrte sie sie an. Ein wenig groß, aber es sind die ihres Bruders und ein Geschenk, welches sie liebend gerne annimmt. “Ich hoffe doch, du magst sie!” Eizen stand auf und lächelte breit. Die Sonne schien ihm in den Rücken. “Ja, vielen Dank großer Bruder!” Edna fiel ihm um den Hals und er strich ihr wie so oft über ihre blonden Haare. Sie beide haben das gleiche honiggelbe blond und die dunkelbraunen Augen. Geschwister, die sich nicht nur ähnlich sehen sondern auch besonders sind in ihrer Verbindung. “Damit du immer an mich denken musst, wenn du sie ansiehst.” fügte er hinzu und Edna lächelte beinahe so breit wie die Sonne. Genau diese Stiefel sind das erste was sie erblickt. “Komm, wir sollten von hier in Sicherheit gehen.” Zaveid hält ihr seine Hand hin, die sie zögerlich ergreift. Eizen zurücklassen, das wird sie niemals. Das geht nicht! Den Schirmgriff fest in der Hand läuft sie gemeinsam mit Zaveid herab zu einem Fels, wo ein kleiner Schrein eingehauen ist. Dort liegen einige Blumen, alle als ein Zeichen für die Verstorbenen. Die vertrockneten hatte sie bereits fort geräumt. Es sind zu viele. Zaveid sieht ein wenig geknickt aus wie er die Blumen sieht. “Da kommt jemand den Berg entlang.” bemerkt Edna. “Es sind zwei, einer von ihnen ist..ein Seraph.” seltsam, sie dachte es gäbe kaum mehr von ihnen und wenn Leute hier heraufkommen sind es meistens nur Abenteuerlustige Menschen, die meistens an Eizens tödlichen Krallen sterben. “Ich gehe mal vorbeischauen, was sie hier wollen. Du geh wieder hoch in dein Lager.” Wenn Zaveid mal ernst macht, kommt er weniger lustig und draufgängerisch herüber. Edna dreht ihm den Rücken zu und stapft langsam den Weg wieder hinauf. Die Stiefel ihres Bruders, die Handschuhe, der kleine Norminanhänger an ihrem Schirm...selbst Zaveid ist nur hier weil Eizen es so will. Alles hängt von ihm ab, aber jetzt? Wird es nicht Zeit, ihre eigene Existenz zu beginnen? In Gedanken versunken sinkt sie wieder auf das Lager. Zaveid kämpft, das spürt sie an der Aura in ihrer Domäne. Sie kann ihm den Vorteil gegenüber den Gegnern geben, aber da er sowieso nur gegen den Seraph bestehen muss… Eizens lautes Brüllen erfüllt die Luft. Es scheint jemand zu kommen. Da sind sie, drei Leute. Zaveid und die beiden Eindringlinge. Und wenn schon, Eizen wird sie fortfegen. Edna dreht ihren Schirm hin und her, beobachtet den Weg zum Drachen. Dort kommen sie. Ein Seraph mit hellem Haar kommt um die Ecke, einen langen Stab in der linken. Neben ihm läuft ein junger Kerl welcher...den Mantel des Hirten trägt! Erschrocken springt Edna auf und versteckt sich. Zaveid sieht geschlagen aus. Auf einmal taucht eine weitere Seraph auf, sie entspringt ihm. Eine weißhaarige Frau mit einem feurig roten Kleid. Eindeutig, sie kennt Edna. Zaveid kennt sie auch, wohl aus den vielen Jahrzehnten in denen er durch die Welt gestreunert ist. Eizen erhebt sich und seine Flügel schlagen Staub und Steine auf. Die Luft ist erfüllt mit dunkler Energie wie von Hellions. Lailah heißt sie, eine Feuerseraph. Es ist sehr lange her, als sie sich einander das letzte mal gesehen haben. Der Wind trägt “Edna, bist du das?” zu ihr und die Erdseraph seufzt. Mit einem Schwung ihres Schirms lässt sie eine Steinwall vor Eizen wachsen. “Nein, ich lebe noch.” meint sie trocken und wendet sich an ihren Bruder. Seine Augen sind von Wut erfüllt, es ist wohl die Anwesenheit der anderen Seraphe, die ihn noch wütender macht. “Bruder, hör auf! “ Er gibt ihr nur ein lautes Brüllen zur Antwort. Sie hatten sich nie gestritten, er war immer da wenn sie ihn brauchte. Aber es scheint, als ob nicht einmal mehr ihre Stimme ihn erreichen kann. Es wird Zeit, den eigenen Weg zu gehen. Entschlossen wendet sie sich an die Idioten, die das Drachenterretorium betreten haben. Mit denen wird es ein Abenteuer für sie geben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)