Vegetas kühler Kopf - Bulmas verwirrtes Herz von Mond-chan28 ================================================================================ Prolog: -------- „Prima, Yamchu, das sieht doch schon gut aus“, jubelte Pool und schwebte aufgeregt auf und ab. Yamchu stand im Garten der Capsule Corporation und führte gleichmäßig Schläge und Tritte aus. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Er war bereits seit zwei Stunden am Trainieren. Sein Blick fiel auf den Gravitationsraum, der vielleicht zehn Meter von ihm entfernt stand. Dort war Vegeta schon eine Ewigkeit beim Trainieren, schon seit den frühen Morgenstunden spürte er, dass Vegetas Energie sich an einem Punkt konzentrierte. Neugierig spähte Yamchu durch eines der kleinen Fenster und fragte sich, wie lange Vegeta wohl noch bei dreihundertfacher Schwerkraft noch trainieren konnte. Er beobachtete, wie Vegeta mehreren Energiebällen auswich und kurz darauf doch von einem getroffen wurde. Der Saiyajin fiel zu Boden und konnte sich fast nicht mehr rühren. Mit letzter Kraft richtete er sich auf und ließ seinem Ki freien Lauf. Dabei zerstörte er die Roboter, die ihm Bulmas Vater gebaut hatte und die die Funktion hatten, seine Energiebälle zurückzuwerfen beziehungsweise sie zu reflektieren, so dass Vegeta ihnen immerzu ausweichen musste. Kopfschüttelnd zog sich Yamchu zurück, als Vegeta ans Schaltpult ging und die Schwerkraft herunterfuhr. Vegeta ärgerte sich. Schon wieder hatten die Roboter nichts ausgehalten. Wütend sammelte er sie zusammen und ging zum Haus hinüber. Er fand Bulmas Vater in dessen Labor und knallte ihm die Roboter vor die Nase. „Reparier sie und mach sie gefälligst stabiler“, schnauzte er den Professor an und verließ rasch das Labor. Wutenbrannt stürmte er durch die Gänge ohne zu schauen, wo er hinlief. Bulma rannte in Richtung des Labors ihres Vaters. Sie wollte ihn unbedingt etwas fragen und beschleunigte ihre Schritte nochmals. Mit Schwung fegte sie um eine Ecke und prallte gegen eine Mauer. Zu ihrer Verblüffung gab die Mauer nach und wurde durch ihren Schwung nach hinten geworfen. Mit einem Schrei stürzte Bulma zu Boden und landete auf der Mauer, die sich zu ihrem Schreck als Vegeta entpuppte. Bulma lag halb auf ihm und schloss kurz die Augen. Wie würde er darauf reagieren? Das mit dem Augen schließen hätte sie lassen sollen, stellte sie kurz darauf fest, denn so spürte sie Vegetas harte Muskeln umso mehr und atmete unwillkürlich seinen Duft ein. Aus irgendeinem Grund wurde ihr schwindlig und sie schnupperte noch einmal. „Sag mal, riechst du etwa an mir?“, wurde sie von Vegetas zorniger Stimme aus ihrer Starre gerissen. Bulma riss die Augen auf und wurde rot, als ihr bewusst wurde, dass sie gerade genau das getan hatte. „Natürlich nicht, wieso sollte ich an dir riechen?“ schnauzte Bulma zurück und rappelte sich auf. Auch Vegeta erhob sich und verschränkte prompt die Arme vor der Brust. Er richtete seinen finsteren Blick auf sie und schnaubte einmal kurz. Ehe Bulma etwas sagen konnte, ging er wortlos an ihr vorbei und den Flur hinunter. „Hör mal, du könntest dich wirklich entschuldigen!“, rief sie ihm wütend hinterher. Als er nicht reagierte, zuckte sie die Achseln. „Blöder Affe“, murmelte sie und rieb sich das Knie, mit dem sie auf dem Boden aufgekommen war. An diesem Abend, als sie neben Yamchu im Bett lag, konnte Bulma nicht einschlafen. Zum einen schmerzte ihr Knie, zum anderen dachte sie an die Begegnung mit Vegeta zurück. Sie hatte mit mehr Wut gerechnet, doch dass er so gar nichts gesagt hatte, war ebenso unheimlich. Und als er sie beim Schnuppern erwischt hatte – oh Gott, wie peinlich. Bulma wurde jetzt noch rot, wenn sie daran dachte. Sie lag mit dem Rücken zu Yamchu, merkte aber trotzdem, als er leise aufstand und sich anzog. Als er aus dem Zimmer gegangen war, schlüpfte Bulma aus dem Bett und wickelte sich ihren Bademantel um, der auf einem Stuhl neben ihrem Bett lag. Dann schlich sie Yamchu hinterher, neugierig, wo er um die Zeit hinwollte, denn es war bereits nach Mitternacht. Yamchu war auf dem Weg zum Gravitationsraum, stellte Bulma kurz darauf fest. Was wollte er da nur? Sie beobachtete, wie er die Einstiegsklappe öffnete und den Raum betrat. Als die Klappe wieder zu war, schlich Bulma zu einem der Fenster und spähte hinein. Ihr Freund war zum Schaltpult getreten und schraubte die Anzeige hoch. Bulma hielt den Atem an, als er 300 G erreicht hatte. Das würde er niemals schaffen. Sie war kurz davor, einzuschreiten, doch dann dachte sie, Yamchu sollte diese Erfahrung selber machen. Sollte es nötig sein, konnte sie immer noch eingreifen. Sie wusste von ihrem Vater, dass man die Gravitation von außen ausschalten konnte, jedoch war das nur ihnen beiden bekannt, denn sollte Vegeta das mitkriegen, würde er sehr böse werden. So beobachtete Bulma ihren Freund, der fast sofort von der hohen Schwerkraft zu Boden gedrückt wurde. Sie war drauf und dran, die Gravitation auszuschalten, als sie sah, dass Yamchu gerade noch den Knopf erreichte und die Luft wieder leichter wurde. Schwer atmend lag er anschließend auf dem Rücken, Schweiß rann über seine Stirn. Bulma schlug auf den Knopf, der den Eingang öffnete und eilte hinein. „Yamchu, was sollte das?“ Sie sank neben ihn auf die Knie und half ihm, sich aufzusetzen. „Was er kann, kann ich schon lange“, murmelte Yamchu erschöpft und Bulma wusste genau, dass er damit Vegeta meinte. Fast hätte sie gesagt, dass Vegeta viel stärker war als Yamchu, doch dann wäre Letzterer tierisch beleidigt gewesen und Bulma wollte keinen Streit mit ihrem Freund. Liebevoll strich sie ihm eine Strähne aus der Stirn. „Komm, wir gehen ins Bett.“ Am nächsten Tag saß Bulma im Wohnzimmer auf der Couch und blätterte gelangweilt in einer Zeitschrift. Sie hätte eigentlich arbeiten müssen, doch irgendwie fehlte ihr der Elan. Gerade überlegte sie, ob sie einen Einkaufsbummel machen sollte, als ihre Mutter ins Zimmer kam. Sie trug ein Tablett und stellte es auf den Wohnzimmertisch. „Hier, mein Schatz, ich habe eine wundervolle neue Konditorei entdeckt. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, was ich nehmen sollte, also hab ich von allem etwas. Und jetzt habe ich das Problem, dass ich nicht weiß, was ich zuerst essen soll. Das Cremetörtchen oder den Schokoladenkuchen“, sagte sie mit ihrer hellen Stimme und setzte sich hin. Bulma grinste, als sie das voll geladene Tablett sah. Ihre Mutter hatte nicht übertrieben, sie hatte wirklich von allem etwas gekauft. „Ich kann es nicht glauben, dass du so sorglos bist, Mama“, stellte Bulma fest, als sie sah, dass ihre Mutter begann, ein Törtchen nach dem anderen zu probieren. „Ach, mein Schatz, du hast ja nur schlechte Laune, weil Vegeta und Yamchu sich so auf ihr Training konzentrieren und du nur noch die zweite Geige spielst. Außerdem nagt es an deinem Selbstbewusstsein.“ Genießerisch biss sie in ein weiteres Törtchen, diesmal mit Obst. Bulma stellte ihre Tasse mit einem Klirren auf den Tisch. „Das stimmt gar nicht“, sagte sie genervt, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, kam ihr Vater zu ihnen. „Also, ich kenne niemanden, der so verrückt ist wie Vegeta. Er trainiert täglich achtzehn Stunden in der Raumkapsel und will immer neue Maschinen haben, die er dnan doch nur kaputt macht.“ Bulma nahm sich ebenfalls noch ein Törtchen und biss genießerisch hinein. Als sie geschluckt hatte, meinte sie: „Das wundert mich nicht, er kann nichts anderes als Kämpfen.“ Ihre Mutter trank einen Schluck Tee. „Also ich finde, das ist ein äußerst attraktiver Zug an ihm.“ Bulma verschluckte sich an ihrem Törtchen und begann zu husten, während ihr Vater sich vorbeugte. „Aber ich dachte, du vergötterst Son Goku und kannst Vegeta überhaupt nicht leiden.“ „Ja, richtig“, erklärte die Blondine. „Son Goku ist schon ein lecker Mann.“ Prompt verschluckte sich Bulma wieder, doch ihre Mutter ignorierte sie und fuhr fort: „Aber ich muss sagen, Vegeta hat etwas Geheimnisvolles an sich. Was ihn in meinen Augen einfach unwiderstehlich macht. Und dazu kommt, dass er für seine Ziele hart arbeitet und sehr mutig ist. Son Goku hat zwar seine Vorzüge, aber ich habe auch ein Faible für Vegeta.“ Sie merkte gar nicht, dass ihr Mann und ihre Tochter sie anstarrten, sondern trank noch einen Schluck Tee und sagte dann mit einem verklärten Lächeln: „Ach, niedlich.“ Vegeta war zur selben Zeit bereits wieder im Gravitationsraum, verbissen versuchte er stärker zu werden. Er ließ eine Energiekugel los und beobachtete aufmerksam, wie sie zwischen drei neuen Robotern hin und her schoss. Ohne Vorwarnung flog die Kugel plötzlich auf Vegeta zu und streifte ihn an Wange und Schulter, sodass er zu Boden stürzte. Wieder prallte der Energieball gegen ein paar Roboter und schoss erneut auf den immer noch am Boden liegenden Saiyajin zu. Reflexartig parierte Vegeta mit einer zweiten Energiekugel, doch diesmal hatte er zu viel Energie angewandt, denn mit einem lauten Knall prallten die beiden Kugeln zusammen und explodierten so heftig, dass es den Gravitationsraum sprengte. Im Wohnzimmer spürten die Briefs die Detonation und Bulma sprang sofort auf und rannte in den Garten. Unterwegs schloss sich ihr Yamchu an, der die Explosion ebenfalls gehört hatte. Bulma fiel vor den Trümmern auf die Knie, während Yamchu die Arme verschränkte. „Ich wusste, dass das passieren würde. Ich habe ihm immer gesagt, dass es zu gefährlich ist.“ Bulma ignorierte ihren Freund und begann, in den Trümmern nach dem Saiyajin-Prinzen zu suchen. „Oh nein, Vegeta. Ist er etwa tot?“ Sie suchte weiter und schrie auf, als plötzlich eine Hand aus den Trümmern unmittelbar vor ihr auftauchte. Vor Schreck fiel Bulma nach hinten und riss Yamchu mit um, während sich Vegeta langsam aus den Trümmern erhob. Schwer verletzt stand er da, während Bulma erleichtert ist. „Ich hatte schon gedacht, du wärst...“, weiter kam sie nicht, denn Vegeta unterbrach sie wütend. „Hältst du mich für einen Schwächling?“ Er schwankte, blieb aber stehen, während Bulma aufatmete. Dann jedoch wurde sie wütend. „Du hast sie ja wohl nicht mehr alle! Die Explosion hätte fast unser Haus in Schutt und Asche gelegt“, schrie sie Vegeta an, der jedoch nur zu zittern anfängt und nach hinten umfiel. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Bulma entsetzt und stürzte zu Vegeta hin, während Yamchu immer noch verdattert am Boden saß. Als Bulma den Saiyajin erreichte, half sie ihm aufsitzen und stützte ihn, sodass er nicht wieder umfallen konnte. „Kriegst du denn nicht mit, dass du störst?“, fauchte Vegeta und versuchte aufzustehen. „Ich trainiere hier, also lass mich in Ruhe.“ Er zuckte vor Schmerzen zusammen, während Bulma nur den Kopf schüttelte. „Aha, trainierst du, wieviel Schmerzen du aushältst? Du bist verletzt, ich muss deine Wunden versorgen.“ Vegeta schnaubte nur. „Quatsch, dass sind nur kleine Kratzer, tun nicht einmal weh. Ich bin ein Saiyajin und werde es diesen Cyborgs zeigen. Aber damit ich das schaffe, muss ich meine Kampftechniken verbessern.“ „Das versteh ich ja“, seufzte Bulma. „Aber wenn du deinen Körper ramponierst, wirst du gar nicht erst gegen sie antreten können, also geh es langsamer an.“ Yamchu war aufgestanden und verfolgte sprachlos die Unterhaltung zwischen seiner Freundin und dem Saiyajin-Prinzen. Er verstand beim besten Willen nicht, warum sich Bulma solche Sorgen um Vegeta machte. Vegeta versuchte, sich von Bulma loszumachen. „Mit deinen Ratschlägen kannst du andere beglücken“, zischte er und versuchte aufzustehen, kippte aber sogleich zur Seite. „Vegeta!“, rief Bulma erschrocken und bat kurz darauf, da Vegeta ohnmächtig war, einen nicht gerade begeisterten Yamchu, Vegeta doch in sein Zimmer zu tragen. Mit großem Widerwillen tat Yamchu seiner Freundin den Gefallen und wurde anschließend zu seinem Ärger weggeschickt. Zornig verließ er den Raum, während Bulma begann, Vegetas Wunden zu versorgen und zu verbinden. Ihr Vater brachte ihr zwei Sauerstoffflaschen und bald darauf lag der verletzte Sayajin mit Sauerstoffmaske im Bett, noch immer ohnmächtig. Während Bulma Vegeta ordentlich zudeckte, stellte ihr Vater fest, dass Vegeta großes Glück gehabt hatte. „Es ist ein Wunder, dass er diesen Unfall überlebt hat. Eigentlich hätte er auf der Stelle tot sein müssen. Diese Saiyajins sind wirklich ganz außergewöhnliche Geschöpfe.“ „Armer Vegeta“, weinte Bulmas Mutter. „Ihm muss alles wehtun.“ Ihr Mann nahm sie in den Arm. „Komm, Schatz, wir lassen ihn in Ruhe, er muss gesund werden.“ Bulma schaut ihnen nach und betrachtet dann wieder den verletzten Prinzen. „Immer übertreiben“, sagte sie fast liebevoll und dann, ganz sanft, strich sie ihm über die Wange. Als sie das Zimmer verlassen wollte, hörte sie ihn etwas murmeln, dass nach „Kakarott!“ klingt, also drehte sie sich wieder um und trat ans Bett zurück. Vegeta bewegte sich unruhig, als würde er träumen. „Eines Tages werde ich der Stärkste sein. Viel stärker, als du es dir heute vorstellen kannst.“ Bulma vermutete, dass er von Son Goku träumte. Der Saiyajin träumte tatsächlich, allerdings nichts besonders Angenehmes. Denn er läuft und läuft und läuft, doch er sieht kein Ziel vor Augen. Also läuft er weiter, immer weiter. In der Ferne erscheint auf einmal Son Goku, doch egal, was Vegeta auch versucht, egal, wie schnell er rennt, er erreicht ihn einfach nicht. „Wieso bist du schon da, Kakarott?“, ruft Vegeta verzweifelt, sprintet noch schneller und setzt zu einem Tritt an, doch sein Rivale verschwindet einfach. Schweißgebadet schaut Vegeta sich um. Schockiert sieht er hinter sich auf einmal den Jungen aus der Zukunft. „Was suchst du denn hier? Los, sag schon!“, fordert Vegeta ihn auf, doch der Junge antwortet nicht und Vegeta springt los, die Faust zum Schlag ausholend, doch er schlägt ins Nichts, da sein Gegner ebenso wie Kakarott verschwindet. Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich sowohl der Junge als auch Son Goku vor Vegeta auf und dieser weicht schockiert zurück. Zu allem Überfluss verwandelen sich die beiden auch noch in Super-Saiyajins, woraufhin Vegeta geblendet eine Hand vor seine Augen hält. „Was soll das?“, knurrt er und setzt sein Ki frei, doch die zwei Super-Saiyajins lächeln nur herablassend und erhöhen ebenfalls ihr Ki. Zusammen sind sie so stark, dass sie Vegeta zurückdrängen. Wütend hält er stand, versucht auf die in Licht gehüllten Gestalten zuzulaufen, doch je näher er kommt, desto weiter entfernen sie sich. „Das versteh ich nicht! Ich komme nicht dahinter, die zwei sind immer schneller als ich, aber warum nur? WARUM NUR?“ Die letzten Wörter brüllt er vor Zorn laut heraus. Dann lässt er sich fallen und schwebt im Raum. Tränen der Wut steigen in seine Augen. Plötzlich ertönt eine dunkle Stimme, die Vegeta nur zu gut kennt. „Eines Tages wirst du der Gebieter der Saiyajins sein und niemand wird sich mit dir messen können.“ Während die Worte durch den Raum schweben, erscheint eine Illusion von Vegeta als Kind und seinem Vater, König Vegeta, denn niemand anders als Letzterer hat ihm einst diese Worte gesagt. In seiner Erinnerung steht Vegeta neben seinem Vater vor einer großen Scheibe und schaut draußen, wo einige Raumkapseln den Planeten Vegeta verlassen. „Ein jeder Saiyajin unterwirft sich schon als Kind Prüfungen, um sich als Krieger zu beweisen“, erzählt der König seinem Sohn. „Und diejenigen, deren Potential nur gering ist, werden auf Planeten geschickt, deren Gegner eher schwach sind.“ Der junge Prinz steht mit verschränkten Armen da und grinst hämisch. „Hm, geschieht ihnen ganz recht.“ König Vegeta dreht den Kopf. „Hör zu, mein Sohn. Du bist der Auserwählte unseres Volkes, in dir steckt das Potential, der größte Krieger der Saiyajin zu werden. Vegeta, ich bin mir sicher, dass du dieser Aufgabe gerecht werden wirst und die Kinder zukünftiger Generationen werden deinen Namen kennen, denn du wirst in die Geschichte eingehen.“ Die Erinnerung verblasst und Vegeta setzt einen entschlossenen Gesichtsausdruck auf. „Das werde ich, Vater. Ich gehöre zur Elite, ich bin Kakarott überlegen“, sagt er mit einem herablassenden Grinsen auf dem Gesicht, „und ich werde es ihm beweisen.“ Vegeta holt tief Luft. „Ich bin auch ein Super-Saiyajin!“, brüllt er. Und im selben Atemzug wachte er auf und schreckte hoch, woraufhin die Atemmaske von seinem Gesicht sprang. Er zitterte, noch ganz ergriffen von dem eben Geträumten und ließ sich aufseufzend ins Kissen zurück sinken. Wie lange hatte er wohl hier gelegen? Wie viele Tage Training verpasst? Langsam drehte er den Kopf und bemerkte Bulma, die am Tisch neben seinem Bett sitzend mit verschränkten Armen schlief. Eine Schüssel mit Wasser stand neben ihr. Hatte sie etwa die ganze Zeit neben ihm gesessen? Ohne es eigentlich zu wollen, betrachtete er sie näher. Diese furchtbaren Locken, die sie bis vor kurzem noch hatte, waren verschwunden, Vegeta hatten sie gar nicht gefallen. Jetzt fielen ihre hellblauen Haare offen über die Schultern und einzelne Strähnen hingen ihr ins Gesicht. Kopfschüttelnd setzte sich Vegeta an die Bettkante. Er konnte hier nicht untätig herumliegen, sondern er musste stärker werden. Ehe er das Zimmer verließ, warf er noch einen Blick auf Bulma, dann begab er sich zum Gravitationsraum, den Bulmas Vater zum Glück erneuert hatte. Bei vierhundertfacher Schwerkraft begann er, Liegestützen auf einem Finger zu machen, die andere Hand hinter dem Rücken verschränkt, mit nur einem Gedanken: Immer stärker zu werden. Stärker als Kakarott. Auf dem Weg zum Gravitationsraum hatte er festgestellt, dass er tatsächlich zwei Tage außer Gefecht gewesen war. Diese Zeit musste er unbedingt nachholen, daher gönnte er sich trotz seinen Verletzungen keine Pause und ignorierte seinen schmerzenden Körper. Wieder stand Yamchu vor dem Gravitationsraum und schaute Vegeta zu. Schließlich drehte er sich zu Pool um. „Was hältst du davon, woanders zu trainieren?“ Die fliegende Katze freute sich sehr, denn sie merkte genau, dass Yamchu sich unwohl fühlte, wenn er Bulma und Vegeta zusammen sah. „Gute Idee“, piepste sie und flog um Yamchu herum. „Dann kommst du vielleicht auf andere Gedanken und kannst dich ganz auf dein Training konzentrieren.“ Yamchu grinste schief. „Und vielleicht kriegt sich Bulma wieder ein und merkt, dass sie mit mir zusammen ist. Ich bin gleich wieder da, Pool, ich verabschiede mich nur noch von ihr.“ Mit diesen Worten machte er sich auf die Suche nach Bulma und fand sie in ihrem Labor. Die blauhaarige Erfinderin wollte gerade ihren Monitor anschalten, der Verbindung zum Gravitationsraum aufbauen würde, als es klopfte. Nach ihrem „Herein“ kam Yamchu ins Labor. Bulma drehte sich um. „Hör mal, Bulma, ich habe beschlossen, eine Trainingsreise zu machen. Ich hoffe, du bist damit einverstanden?“ Bulma musterte ihn verwirrt. „Warum sollte ich nicht einverstanden sein? Jeder trainiert auf seine Weise und ich weiß ganz genau, dass du Vegeta nicht leiden kannst. Also tu, was du willst, ich halte dich nicht auf.“ Fast wirkte Yamchu enttäuscht, als ob er erwartet hätte, dass Bulma ihn zurück halten würde, doch auf diese Idee war sie gar nicht gekommen. Warum auch? „Na dann, bis irgendwann.“ Yamchu überbrückte die Distanz zwischen ihnen und zog Bulma in seine Arme. Er küsste sie, doch Bulma spürte nichts mehr von dem Kribbeln, dass sie früher immer bemerkt hatte. Vielleicht tat Abstand etwas gut, denn sie stellte fest, dass momentan sowieso nur ein Mann in ihrem Kopf war. Und das war nicht ihr Freund, sondern ein gewisser Saiyajin-Prinz, der gerade trotz seiner heftigen Verletzungen im Raumschiff trainierte. „...ma? Bulma?“ Die Angesprochene wurde aus ihren Gedanken gerissen und kehrte in die Gegenwart zurück. Yamchu schaute sie verwirrt an. „Entschuldige, ich war gerade in Gedanken. Gute Reise“, sagte sie und löste sich von ihm. Yamchu musterte sie noch einmal kurz, drehte sich dann um und verließ den Raum. Aufatmend ließ sich Bulma in ihren Stuhl fallen und stieß einen tiefen Seufzer aus. Ein Problem weniger, dachte sie. Doch gleich darauf bekam sie ein schlechtes Gewissen, denn seit wann betrachtete sie Yamchu als Problem? Dann erinnerte sie sich, was sie eigentlich machen wollte, bevor Yamchu sie unterbrochen hatte. Sie schaltete den PC an und verband sich mit dem Gravitationsraum. Vegeta schwebte in der Luft und schlug dabei Räder. Bulma seufzte unwillkürlich und zog damit Vegetas Aufmerksamkeit auf sich. Er funkelte sie böse an, doch Bulma war nicht bereit, nachzugeben. „Also nun lass es doch gut sein, Vegeta, und übertreibe es nicht, du bist immer noch verletzt. Kapiers doch endlich“, sagte sie eindringlich, doch Vegeta ignorierte sie und machte fleißig weiter seine Rotationsübungen. „wenn du jetzt schon wieder trainierst, kann es dir nur schaden.“ Wütend stoppte Vegeta in der Luft und warf ihr einen bösen Blick zu. „Kannst du´s endlich mal lassen, mich zu nerven, merkst du nicht, dass du störst?“ Aufgrund seines Ärgers über Bulmas Einmischung verlor er seine Konzentration und stürzte hart zu Boden. „Siehst du, ich habs dir doch gesagt. Du sollst es langsam angehen, aber du willst ja nicht auf mich hören“, warf Bulma ihm vor. Vegeta lag knurrend am Boden. Bulma grinste kurz. „Dir hat´s wohl die Sprache verschlagen. Du wirst über deinen Schatten springen und zugeben müssen, dass du einfach noch Ruhe brauchst.“ „Hast du etwa vergessen, dass wir in drei Jahren alle umgebracht werden?“, fragte Vegeta bissig, woraufhin Bulma stutzte und ihm einen sorgenvollen Blick zuwarf. „Nein, wie könnte ich diese Tatsache verdrängen? Aber bis dahin haben wir noch Zeit und wenn du willst, trainieren wir zusammen, wenn du wieder gesund bist“, schlug sie vor, doch Vegeta richtete sich auf und schaute sie entsetzt an. „Oh nein! Lass mich bloß in Ruhe.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und fuhr fort, seine Übungen zu machen. Daher bemerkte er Bulmas traurigen Blick nicht, den sie ihm zuwarf und schließlich die Verbindung kappte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)