Vegetas kühler Kopf - Bulmas verwirrtes Herz von Mond-chan28 ================================================================================ Kapitel 1: Vegeta übertreibt es ------------------------------- So vergingen Tage und Wochen. Vegeta trainierte täglich seine achtzehn Stunden, während Bulma sich in ihre Arbeit vertiefte. Eine gewisse Routine hatte sich eingeschlichen. Früh morgens war Vegeta der erste, der aufstand und im Gravitationsraum verschwand. Eine Stunde später waren Bulmas Eltern wach und Bulma selbst stand auf, wann sie wollte. Wann immer sich Bulma und Vegeta über den Weg liefen, stritten sie miteinander, denn Bulma wollte, dass er sich zwischendurch ein paar Ruhepausen gönnte, doch Vegeta wollte davon nichts hören. Gegen Mittag kochte ihre Mutter immer eine große Mahlzeit und brachte sie Vegeta in den Gravitationsraum, damit er sein Training nicht unterbrechen musste. Bulma hatte jedoch den leisen Verdacht, dass ihre Mutter es genoss, Vegeta beim Trainieren zuzusehen, denn schon mehrmals hatte Bulma sie beobachtet, dass sie in eines der kleinen Fenster spähte. Darauf angesprochen antwortete ihre Mutter fröhlich, dass sie nur sehen wollte, ob Vegeta unverletzt war. Bulma glaubte ihrer Mutter kein Wort, beließ es aber dabei. Ein halbes Jahr nach Yamchus Weggang saß Bulma gegen Mittag in ihrem Labor und bastelte an einem Geschenk für eine Freundin, als wie aus dem Nichts plötzlich ihr bester Freund hinter ihr auftauchte und sie zu Tode erschreckte. „Son Goku, bist du übergeschnappt?“ Bulma presste sich eine Hand auf ihr rasendes Herz. Son Goku grinste verlegen und kratzte sich am Kopf. „Tut mir leid, Bulma, echt. Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du mit Chichi reden kannst. Sie möchte, dass ich den Führerschein mache, ich habe aber überhaupt keine Lust dazu.“ Bulma brach in fröhliches Gelächter aus. „Das ist typisch Chichi“, japste sie und hielt sich den Bauch, während Son Goku ein jämmerliches Gesicht machte. „Bitte, Bulma, rede mit ihr. Wozu brauche ich einen Führerschein?“ Bulma kicherte immer noch. „Komm, so schlimm ist es nicht.“ „Aber ich muss trainieren“, beschwerte sich Son Goku. Bulma lächelte. „Dann sag ihr doch, dass du den Führerschein machst, sobald die Cyborgs vernichtet sind. Immerhin wissen wir dank dem Jungen aus der Zukunft, wann sie kommen. Aber wenn es dir besser geht, rede ich mit ihr.“ Ohne Anklopfen stürmte Vegeta in ihr Labor. „Kakarott, kämpf mit mir!“, verlangte er und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. Son Goku grinste ihn an. „Es wundert mich, dass du nicht schon früher da warst“, sagte er und ging auf den kleineren Saiyajin zu. „Na schön, aber nicht hier. Wir fliegen zu einem Plateau, was ich vor einiger Zeit entdeckt habe, es eignet sich wunderbar zum trainieren. Soll ich dich mitnehmen?“, fragte er, wohl wissend, dass sich Vegeta lieber eine Hand abgehackt hätte, als mit der Momentanen Teleportation zu reisen und wirklich lehnte Vegeta entrüstet ab. „Du verweichlichst, wenn du dich immer nur auf deine doofe Teleportation verlässt. Machen wir ein Wettfliegen, los.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ das Labor. Die Zurückgebliebenen grinsten sich an. „Viel Spaß, ich telefoniere gleich mit Chichi. Aber übertreibt ihr zwei es nicht, ja?“ Son Goku versprach es und folgte seinem Rivalen. Bulma griff nach ihrem Telefon und rief ihre Freundin an. Schnell schaffte sie es, Chichi zu überzeugen, dass Son Goku das Training brauchen würde. Chichi antwortete, dass sie gar nicht gewusst hatte, dass es so ernst war, denn Son Goku hatte ihr nicht wirklich viel erzählt. Aber da sie, Bulma, dabei gewesen war, verstand Chichi und würde sowohl Son Goku als auch Son Gohan trainieren lassen. Zufrieden mit sich legte Bulma auf und versuchte, sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren, doch ihre Gedanken schweiften unwillkürlich zu dem Saiyajin-Prinzen, der gerade mit ihrem besten Freund trainierte. In den letzten Tagen und Wochen hatte Bulma angefangen, vermehrt an Vegeta zu denken. Sie wusste nicht mehr, wann sie angefangen hatte, öfter mal zum Gravitationsraum zu schleichen, wenn Vegeta trainierte, um ihn zu beobachten. Je näher sie ihn kennen gelernt hatte, desto mehr faszinierte er sie. Er lief immer mit grimmiger Miene herum und war die ganze Zeit schlecht gelaunt, aber man konnte wunderbar mit ihm streiten. Er war arrogant und nur an seinem Training interessiert und aus irgendeinem Grund stimmte Bulma ihrer Mutter zu, die damals gesagt hatte, dass Vegeta geheimnisvoll war. Gedankenverloren kaute sie auf einem Stift herum. Ob es ihm helfen würde, gegen Son Goku zu kämpfen? Oder würde es ihn noch mehr frustrieren? Da sie sich nicht weiter konzentrieren konnte, beschloss Bulma, sich eine Tasse Kaffee zu holen und sich auf die Terrasse zu setzen. Es wurde zwar bereits Herbst, aber die Sonne strahlte hell und warm. Zehn Minuten später hatte sie ihren Laborkittel gegen ein Top und eine Leggings getauscht und saß mit einer Sonnenbrille auf der Nase in einem Liegestuhl. Erschrocken fuhr sie zusammen, als plötzlich wie aus dem Nichts Son Goku unmittelbar vor ihr auftauchte. Bulma wollte ihn gerade verfluchen, als sie den leblosen Körper sah, den Son Goku in den Armen hielt. „Vegeta?“, flüsterte sie erschrocken und schlug sich die Hand vor den Mund. Der stolze Saiyajin-Prinz war voller Wunden und Schrammen, er sah fast noch schlimmer aus als damals, als er sich durch die Explosion des Graviationsraumes verletzt hatte. „Was ist passiert?“, fragte sie und deutete Son Goku, ihr zu folgen. Er folgte ihr mit seiner Last. „Naja, wir haben ziemlich hart gekämpft, er wollte einfach nicht aufhören. Unbewusst habe ich mich in einen Super-Saiyajin verwandelt und das hat ihn so aufgeregt, dass er mit unglaublicher Kraft auf mich losgegangen ist. Leider ist meine Kraft als Super-Saiyajin ihm überlegen“, er dämpfte die Stimme etwas. „Also wurde er von einer meiner Energieattacken heftig getroffen. Er war sofort am Ende. Daher habe ich ihn hier her gebracht. Kannst du ihm helfen?“ Bulma öffnete die Tür zu Vegetas Zimmer und sah zu, wie Son Goku Vegeta aufs Bett legte. „Ja, ich denke, ich kann ihn wieder zusammenflicken. Ich habe in der Zeit, seit er bei mir ist, schon viele Male seine Wunden versorgt. Übrigens habe ich mit Chichi geredet und sie ist einverstanden, dass ihr die zweieinhalb Jahre, die noch bleiben, mit Training verbringen könnt. Also du und Son Gohan. Aber wenn die Cyborgs besiegt sind, dann seid ihr dran“, setzte sie schmunzelnd hinzu und lachte, als Son Gokus freudiges Gesicht sich verdüsterte bei ihren letzten Worten. „Danke dir, das hilft auf jeden Fall. Ich werde ja mitkriegen, wenn Vegeta wieder gesund wird, dann werde ich seine Aura ja spüren. Also, ich mach mich auf den Heimweg. Wir hören uns.“ Ehe Bulma ihm sagen konnte, dass er sie das nächste Mal nicht so erschrecken sollte, war er bereits verschwunden. Mit einem tiefen Seufzer wandte sie sich zu Vegeta um und musterte ihn. Über dem linken Auge hatte er eine tiefe Wunde, die sie vermutlich nähen musste. Sein Kampfanzug hing ihm in Fetzen am Leib. Sanft streichelte ihm Bulma über die rechte Wange und fühlte eine ungewollte Zärtlichkeit in sich aufwallen. Erschrocken zog sie die Hand zurück. Seit wann existierten zärtliche Gefühle und Vegeta in einem Satz? Mit einem Kopfschütteln legte ihm Bulma die Sauerstoffmaske an und holte dann Verbandszeug, um ihn zu verarzten. Eine halbe Stunde später war sie fertig. Sie hatte Vegeta, der in tiefer Bewusstlosigkeit lag, den Kampfanzug praktisch vom Körper schneiden müssen. Jetzt lag er mit seiner schwarzen Boxershort bekleidet unter der Decke und schlief, während Bulma sich wieder einmal an den Tisch neben dem Bett setzte und ihn betrachtete. „Wann wirst du endlich vernünftig? Wenn du vorher stirbst, hilft das niemandem.“ Leise stand sie auf und verließ das Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)