Kizuna II von Salada (Verdammung) ================================================================================ Kapitel 12: Miteinander ----------------------- Ein paar Tage später überkommt mich plötzlich eine große Unruhe zusammen mit einem Gefühl der Unzufriedenheit. Zudem nehmen mich eindringlicher Kopfschmerzen seit dem Morgen gefangen. Zerknirscht fasse ich mir an den pochenden Schädel. Doch wo sich niemand sonst weitere Gedanken um diese Spannungen machen, es wahrscheinlich auf einen schlechten Tag oder die falsche Ernährung schiebt würde, weiß ich aus einem inneren Impuls heraus, dass etwas falsch an dem Ganzen ist. Ich fühle mich zwar nicht wohl in dem Palast, doch diese starke Rastlosigkeit wäre zu viel des Guten. Kopfschmerzen zeigen sich bei mir eher als Dröhnen des Schädels, diese sind jedoch, wie ein tiefes Stechen in die Schläfen. Allein die Unzufriedenheit wäre ein Umstand der ganz alleine bei mir nicht ins Gewicht gefallen wäre. Doch so… Mich beschleicht eine gewisse Vorahnung, was oder viel eher wem ich diese hartnäckigen Reizbarkeiten zu verdanken habe. Zögernd mache ich mich auf den Weg und erspähe schon bald die Aura des Daiyoukais. Er ist alleine in seinem Arbeitszimmer. Nicht ungewöhnlich. Ich öffne die Tür ohne Vorwarnung, weiß ich doch genau, dass er mich bereits gerochen hat. Seine Person sitzt an einem kleinen Tisch inmitten des Raumes. Sein Kopf ist fast schon nachdenklich auf seine Hand abgestützt, während er mit der anderen ein paar Zeilen auf Papier schreibt. Er blickt nicht einmal auf, als ich die Tür hinter mir schließe. Stumm betrachte ich ihn kurz und nehme die deutlich verkrampfte Haltung wahr, die sich wie ein gespanntes Gummiband um ihn gelegt hat. Sein Youkai flackert verärgert. Ich mustere ihn noch einen Moment ausgiebig. Nach meinen Erwachen in seinem Räumlichkeiten habe ich ihn nur noch flüchtig gesehen, da ich , Kami sei Dank, jetzt nicht zwangsläufig das Bett Nacht für Nacht mit ihm teilen muss. Es ist mir gestattet in meinem Teil des Palastes zu bleiben. Eine Vereinbarung, die er selbst vorgeschlagen hat. Ich kann immer noch nicht genau sagen, was ihn dazu bewogen hat. Aber ich bin froh darum. Meine Augen fahren flüchtig über sein Gesicht, als müsste ich sein Erscheinungsbild noch einmal in mich aufnehmen, um meine Erinnerung immer frisch zu halten. Sein Wesen hat sich während meiner stummen Beobachtung nicht verändert. Ich bin mittlerweile schlau genug zu wissen, dass er mir nicht verraten wird, was ihn so derart unruhig stimmt. Mehr als einmal hat er mir deutlich gemacht, dass mich seine politischen Angelegenheiten nichts anzugehen haben. Typisch für das Mittelalter. Ich kann mich nicht einmal beschweren und will es auch gar nicht. Je weniger ich mich in irgendwas einmische, desto weniger Schwierigkeiten habe ich. Doch die Tatsache, dass er für meinen Wesenszustand verantwortlich ist, ist nach seiner Erscheinung unabdingbar. Ich weiß, es gibt nicht viele Sachen, die ich tun kann und noch weniger ist mir überhaupt erlaubt. Doch wir sind aktuell alleine. Ich kann nur hoffen, dass mir somit etwas mehr Spielraum zur Verfügung steht. Vor allen, da er mich nun offiziell zu seiner Gefährtin genommen hat… Gezielt führen mich meine Schritte hinter den besagten Lord und nach minimalem Zögern knie ich mich hinter seinen breiten Rücken. Zögernd schiebe ich seine Mähne über seine Schulter nach vorne. Das Gefühl von dieser flüssigen Seide zwischen meinen Fingern erhellt mein Gemüht jedes Mals. Behutsam wandern meine Hände nun über seine Schulterblätter, fahren in gemächlicher Routine über seine gespannten Muskeln. Das Gewand fühlt sich angenehm seidig unter meinen Fingern an, doch meine Augen liegen viel mehr auf dem Stück Haut, welches sein Hals mir präsentiert. Es ist das erste Mal seit dieser Nacht, dass ich ihn von mir aus berühre. Das erste Mal, dass ich seine Haut spüren möchte und mich nach seinen Berührungen sehne. sehne? Ich bemerke, dass sowohl ich als auch der Daiyoukai plötzlich, wie erstarrt sind. Erst dann begreife ich, dass nicht ich es bin, die sich dieser Gewissheiten bewusst geworden ist. Nein. Es waren seine Eingebungen… Ein leisen Geräusch welches ich damit assoziiere, dass er den Stift hat sinken lassen holt mich aus meinem lautlosen Staunen. Zufrieden stelle ich fest, dass er anfängt sich zu entspannen, diesen Zustand hin nimmt und sich darauf einlässt. Es ist wohl die beste nonverbale Möglichkeit ihm Erholung zu schenken, ohne ihn dabei in seiner Autorität zu untergraben. Ja vielleicht. Bis auf... Noch ehe Kizuna diesen Gedanken weiter fort führen konnte und sich dadurch meine Wangen sichtbar röten können, packt der Daiyoukai mein Handgelenk und zieht mich über seine Schulter auf seinen Schoss. Mein erschrockener Aufschrei bleibt mir im Halse stecken als er meine Kehle mit seinen Lippen in Beschlag nimmt. Jeglicher Rückhalt ist seit unsere Nacht scheinbar vergessen. Deutlich umhüllt mich sein herbe Geruch gepaart mit einem animalischen Streicheln seiner Aura. Stromschläge rasen durch meinen Körper und ich erstarren. Gleichzeitig scheinen umso schneller Fragen durch meinen Kopf zu schießen, die sich unweigerlich mit diesem unglaublichen Kribbeln auftun: Wird es sich jedes Mal so anfühlen, wenn er mich berührt? Fühlt es sich vielleicht nur so berauschend an, weil Kizuna uns beeinflusst? Ergeht es ihm ähnlich, wie mir, angezogen von dem anderen, wie ein unüberwindbarer Magnet? Zu mindestens scheint eines sicher: Eine einfache Schultermassage scheint ihm wohl heute nicht zu genügen. Uns beiden nicht. Jeglicher Sinn, sich dem zu widersetzten ist eh hinfällig. Und noch weniger kann ich es abstreiten, wie gut es sich anfühlt. Ich lächle und lasse mich seufzend auf sein Liebesspiel ein. Die Unruhe und der anhaltende Ärger verschwinden mit jedem fallenden Kleidungsstück... . . . “Kagome-sama” Ich schrecke aus meinen Tagträumen, in welche ich unbemerkt gefallen bin hoch und suche instinktiv den Blickkontakt zu der Quelle dieser Störung. Azumi mustert mich kritisch, ehe sie ihre vollen Lippen zu einer immer noch dicken Linie zieht und die Arme vor ihrer üppigen Oberweite verschränkt. “Es scheint mir, Ihr seid mit den Gedanken wohl ganz woanders.” “Entschuldige.” Ihr Blick fällt kurzzeitig auf meinen Hals, begutachtet, sowie alle Anderen heute auch den kleinen Sichelmond, der ungeniert auf meiner Haut prangt. “Es freut mich zwar”, ihre Stimme hört sich nicht gerade erfreut an, “aber solltet Ihr euch nicht zu sehr von euren Liebesangelegenheiten gefangenen nehmen lassen.” Liebesangelegenheiten? Sie blickt mich herausfordernd an, wartet scheinbar, dass ich ihr zu Kreuze krieche, dafür, dass sie mich für solches Verhalten ermahnen muss. Doch bei dem Gedanken muss ich lediglich grinsen, was sie augenscheinlich aus der Bahn wirft. Ihre schön geformte Augenbraue zuckt mehrmals vor steigendem Ärger in die Höhe. Ich greife nach meinem Tee und unterbreche den Blickkontakt. “Das sagt mir genau die Richtige.” “Wie meint Ihr das?” Selbst aus ihrer Stimme, die leicht bebet ist ihr Zorn sichtbar. Doch auch Verunsicherung schwingt mit. Ich nehme einen kurzen Schluck von meinem Tee und lasse sie bewusst zappeln. Ihre blauen Seen nehmen mich in die Zwickmühle. “Ich hatte nicht vor, es zu erwähnen oder mich gar einzumischen, aber…” “Das ist auch nicht nötig. Da gibt es nämlich nichts, um was es sich zu kümmern gibt!”, unterbricht mich ihre kräftige Stimme, die eine Intensität ausstrahlt, wie es der Rest ihrer Erscheinung bereits tut. “Sieht das Naoki-dono genauso?” Man merkt, wie die Atmosphäre im Raum schlagartig umkippt. Ihre vorher noch vor Wut bebende Erscheinung sackt in sich zusammen, wie die Schokotorte, die ich damals meiner Mutter zum Geburtstag gemacht hatte. Ihre Augen nehmen mich prüfend ins Visier, suchen den Bluff hinter meiner Aussage, doch ich nippen lediglich wissend an meinem Tee und halte Ihrem Blick unbeeindruckt stand. Es war mir bereits seit längerem aufgefallen, wie die beiden Dämonen sich schon fast auffällig in der Gegenwart des Anderen aufführen. Vielleicht entgeht es jemanden, wie Sesshoumaru, der für sowas wahrscheinlich eh kein Auge hat, doch einem Menschen, wie ich es bin, sind solche, von Gefühlen gefüllte Indizien nicht entgangen. Was zuerst den Anschein von einer deutlichen Abneigung annahm, entpuppte sich als das genaue Gegenteil. Nicht um sonst heißt es wohl: Was sich liebt, das neckt sich. Ein kurzer, viel zu schneller und scheuer Blick hier, eine etwas zu langer Körperkontakt da und die viel zu steifen und verkrampften Gesprächsfetzen untereinander haben völlig ausgereicht, um die Beiden zu entlarven. Azumi wendet wahrscheinlich zum ersten Mal überhaupt von sich au den Blick ab und errötet. Nervös streicht Sie sich über den Oberarm. Man kann geradezu hören, wie ihr Hirn nach einem Ausweg aus dieser peinlichen Lage sucht. So etwas ist sie wohl nicht gewöhnt. So etwas hat sie wohl nicht erwartet. Etwas Mitleid mit ihr habe ich schon. “Lord Tadashi-sama kommt also ursprünglich aus dem Takayama-Gebirge.”, beginne ich langsam, nachdem ich mich geräuspert habe. Mein Blick sucht den ihren, versucht ihr zu vermitteln, dass es ok ist, nicht darüber zu reden. Wir sind schließlich nicht mal Freunde. Es braucht meine gesamte Konzentration, um bei diesem Gedanken meine Augenlider nicht niedergeschlagen sinken zu lassen. Mir wird abermals bewusst, wie sehr die Einsamkeit mich an diesem Ort bereits gefangen genommen hat. Ich vermisse meine Freunde schrecklich. “Ja… richtig.”, holt sie mich zögernd zurück. Sie blickt mich kurz noch etwas verwundert an, ehe sie eine der Pergamentrollen nimmt und mir unnötigerweise auf einer Karte den Ort vermittelt. Als sie sich über den Tisch beugt bemerke ich ihre veränderte Körperhaltung. Eindeutig entspannter. Sie erklärt und erklärt, während ihre Augen immer wieder zu mir huschen, mich taxieren und prüfen. Ich beginne langsam zu bereuen, dieses Thema angeschnitten zu haben. Wird das jetzt die ganze Zeit so laufen? Ich stöhne leise auf und hoffe, sie wird es auf die, mir ziemlich lästige Unterrichtsstunde schieben. “Also, wenn ich das richtig verstehe, dann...” “So ist es nicht.” Ich blicke auf. Durch die Nähe kann ich ihren leicht nach Zimt riechenden Geruch wahrnehmen. “Hm? Was meinst du? Du sagtest doch gerade...” “Ich meine, das mit Naoki-dono.” Ihre Nasenspitze rötet sich bei Nennung seines Namens. “Ich bin nicht seine Gefährtin… oder Liebende.”, spricht sie offen und deutlich, während sie gleichzeitig ihre Hände knetet. “Ja, das dachte ich mir. Zu mindestens nicht offiziell.” Mein Finger fährt um den Rand der Teetasse. Sie blickt mich an und scheint mich abermals abzuschätzen. Ich lächle ihr zu, bin teilweise erleichtert darüber, dass ich es schaffe selbst hier einem Dämon zu überraschen, schlichtweg sprachlos zu machen. Solche Momente zeigen mir, dass wir uns eigentlich doch gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Von wegen alles gefühlskalte Monster… “Es scheint, als stände etwas zwischen euch. Aber, dass ihr einander mögt ist unübersehbar.” Sie spannt ihre Mundwinkel vor Scham zusammen, derweil sich die Röte um ihre Nase ausbreitet. “Wir… Es ist kompliziert.” Ich nicke. “Wo ist es das nicht?” Kommt dir dieses Gespräch nicht bekannt vor? “Ist…”, kurz zögere ich, ob ich wirklich fragen sollte, doch nach einem kurzen Blick in ihre leicht neugierigen Augen fasse ich neuen Mut, “... es euch nicht gestattet, zusammen zu sein?” “Der Lord würde dies sicher nicht akzeptieren.” Kurz runzle ich die Stirn, da mir wirklich nicht beim besten Willen einfallen würde, was diesen Eisklotz an Emotionen bitte daran stören sollte. Sind die beiden einem jeweils Anderen versprochen? Steht es dem Hauptmann nicht zu sich eine Frau zu nehmen? “Der Lord war nie ein Freund von Gefühlen. Er würde dies als Ablenkung empfinden. Jedenfalls ist Naoki-dono davon überzeugt. Er hat sich mit allem, was er hat Sesshoumaru-sama verpflichtet.”, beantwortet sie meine mir im Gesicht geschriebene Frage. Ihre Miene verzieht sich bei dem letzten Satz in eine leicht enttäuschte Schnute. “Sein Bedenke dazu sind gerechtfertigt.”, spreche ich vorsichtig. Sie blickt bei meinen Worten ernüchternd zur Seite. “Aber so, wie ich euch beide beobachten konnte stellt sein aktuelles Verhalten eine wahrscheinlich viel größere Ablenkung für ihn dar. Wären die Verhältnisse zwischen dir und Naoki-dono geklärt, würde er sich sicher mehr auf seine Aufgaben konzentrieren können. Ich denke Sesshoumaru würde mir zustimmen.” Ich hoffe es zu mindestens. Sie nickt kurz, steckt jedoch mit den Gedanken immer noch tief in Überlegungen feste, sodass ich geduldig warte, bis sie bereit ist diese mit mir zu teilen. Nach einem kurzen Moment stützt sie ihre Wange mit einem tiefen Seufzen auf in ihre Handfläche ab. “Wenn das doch nur das einzige Problem wäre…”, flüstert sie fast schon kaum hörbar für mich. Doch noch mehr als ihre Worte fesseln mich ihre Augen, die mit einem Mal so viel Traurigkeit preisgeben, wie ich sie bei Azumi nie für möglich gehalten hätte. Mein mehr als nur leicht vorhandener Beschützerinstinkt ist geweckt, ringt um die Führung gegen meine Unsicherheit. Ich weiß, das das hier bereits so viel mehr ist, als ich von der Schlangenfrau zu erwarten hätte. Diese Zugeständnisse sind für die, offensichtlich Menschen verabscheuende Youkai eine harte Überwindung gewesen. Egal. Alles oder nichts. “Azumi-san, es wird…” “Zurück zum eigentlichen Thema.”, unterbricht sie mich plötzlich mit einer Härte in der Stimme, die mich schlucken lässt. Der Moment der Vertrautheit, der Moment einer annähernden Freundschaft scheint plötzlich, wie eine Seifenblase zerplatzt zu sein. Ihre Gestalt streckt sich nach oben, verdrängt damit die kümmerliche, traurige Gestalt und erschafft ein Trugbild aus Stärke und Disziplin. Ich lehne mich zurück und setzte eine möglichst ausdruckslose Mimik aus, ehe ich nicke. Es wäre auch zu schön gewesen... . . . Einen Tage vor dem Daisho erfasst mich ein unendlich großes Tief. Das Ereignis mit der Schlangenyoukai hat meiner geschundenen Seele doch mehr zu schaffen gemacht, als ich mir zuerst eingestehen wollte. Die kurzeitige Hoffnung, in diesem trotzlosen Dasein doch noch wenigstens eine Vertraute zu finden, wurde so schnell wieder im Keim erstickt, wie sie gekommen war. Und es macht mich fertig… Mittlerweile ist mir nur allzu schmerzlich bewusst, dass mein zukünftiges Leben genau so aussehen wird. Einsam, verachtet und mit Falschheit umgeben. Und nichts, rein gar nichts kann ich momentan daran ändern. Allein die Vorstellung mich morgen mit vier weiteren verächtlich dreinblickenden Augenpaaren messen zu müssen lässt mir die Galle hoch steigen. Wenn alles schief läuft, werde ich den morgigen Abend nicht einmal erleben… Wohl eher, wenn alles gut läuft… Ich schüttle den Kopf, versuche diese zutiefst dunklen Gedanken zu vertreiben, die versuchen wollen mich über den Rand der Klippe meiner Selbst zu stoßen. Es kommt nicht häufig vor, dass mir solche Sachen durch den Kopf schießen. Doch wenn es passiert, dann macht es mir eine Heidenangst. Meinen Tod herbei zu sehnen ist an sich das Letzte, was ich vorhabe. Das wäre einfach nicht ich. Doch auf der anderen Seite scheint es mir, als wenn diese anhaltenden Depressionen mich allmählich vergessen lassen, wer ich überhaupt bin, wer ich überhaupt noch sein will… Zudem warte ich bereits seit mehreren Wochen auf eine Antwort meiner Freunde. Der Brief, den ich an sie geschrieben hatte müsste das Dorf doch schon längst erreicht haben. Doch bisher kam in keiner Weise irgendeine Reaktion. Jaken sagte mir, das Inu Yasha zum Zeitpunkt, in der der Kappa der kleinen Rin einen Besuch abstattete, nicht da war. Über die anderen konnte er mir nichts sagen. Er hat den Brief der alten Kaede gegeben. Doch bisher…. Nichts… Die Ungewissheit gekoppelt mit meinen schrecklichsten Fantasien überfallen mich, begleiten mich die letzten Tage auf Schritt und Tritt. Ist ihnen vielleicht etwas zugestoßen? Ist das Dorf etwa in Gefahr? Vielleicht hat Inu Yasha sich auch dazu entschlossen mein Schreiben gänzlich zu ignorieren. Eine Ablehnung meiner Person scheint mir mehr als verständlich, schließlich bin ich jetzt die Gefährtin seines Halbbruders. Eine weitere Vorstellung tat sich auf, als ich letzte Nacht träumte. Der Hanyou in den Armen einer anderen liegt. Nicht Kikyou, sondern einer Wildfremden. Immer noch bringt dieses Bild mein Herz vor Frustration zum beben. Gleichzeitig lache ich schon fast, als mir die Ironie dieser ganzen Situation bewusst wird. Was bitte habe ich für ein Recht eifersüchtig zu sein? Genau, keines! Mehr als nur ein bisschen sollte ich mich freuen, falls der Hanyou das Glück finden sollte mit einer Anderen zu leben. Er hätte es von allen am meisten verdient. Somit richtet sich das noch am Anfang aufkommende Missfallen dieses Traumes schnell gegen mich und meinem unglaublichen Egoismus. Weil es mir nicht vergönnt war, dieses Glück zu finden, an das ich jahrelang festgehalten habe. Nur wegen einer klitzekleinen, falschen Berührung. Und jetzt soll der Hanyou dafür büßen? Wie kann ich nur? Doch solche Gedanken scheinen mich nun mehrmalig zu überrollen, seit ich gänzlich die übrige Reinheit einer Miko abgelegt habe. Bin ich überhaupt noch rein? Kann ich mich überhaupt noch eine Miko nennen? Als sich mein Margen mit einem lauten Grummeln meldetet lege ich mir reflexartig die Hand auf den Mund. Mir ist so verdammt schlecht. Meine ansteigende Hysterie wird mit einer aufgestoßenen Tür unterbrochen und ich blicke verwirrt und erschrocken in das leicht zornige Gesicht des Daiyoukais. Ich habe ihn nicht kommen bemerkt? „Schluss damit.“ Seine Hand pfeffert die Tür hinter sich zu, während sich seine Person dabei noch eine Spur straffer aufrichtet. Ich weiß genau worauf sein Zorn beruht, doch kann ich nicht einfach diese aufkommende Gefühlswelt hinunterschlucken, nur damit ich ihn damit nicht belästige. „Bitte“, flehe ich leise und schlucke meinen Stolz runter. Heute ist es mir egal, ich will nur meine nagenden Ungewissheit beseitigen. Ich brauche irgendetwas, an das ich mich klammern kann, von dem ich Energie schöpfen kann, um das alles hier irgendwie zu bewältigen. „Ich will nur wissen, ob es meinen Freunden gut geht.“ Seine strammen Schritte die durch meine Räumlichkeiten führen lassen mich nervös schlucken. Sein Youki schert aus und versucht mein Reiki einzukreisen. Während ich entsetzt nach Luft schnappe beugt er sich hinab und öffnet die erste Sicht meiner Kimonos. Ich weiche zurück, doch vor dem Daiyoukai ist diese Aktion zwecklos. Schneller, als ich den nächsten schockierten Atemzug tätigen kann presst er meinen Unterleib an seinen und pinnt meine Arme über meinen Kopf an den Boden. Sein Vorhaben ist eindeutig. „Bitte“, flehe ich dieses mal lauter und hoffe inständig, dass Kizuna mich unterstützt. Doch anstatt sich aktiv ins Geschehen einzumischen lehnt sie sich zurück und beobachtet stumm. „Nein.“ Der Lord öffnet die nächste Schicht und ich knirsche verzweifelt mit den Zähnen, versuche mich aus seinem eisernen Griff zu befreien. Ich hätte genauso gut versuchen können die Freiheitsstatur von New York an zu heben. Einfach ausweglos... „Sesshou…“, doch ich werde im selben Augenblick unterbrochen, indem der Hundedämon mir zwei seiner Krallen blitzschnell in den Mund schiebt und damit, gleich einer stummen Drohung über meine Zunge fährt. Seine Finger schmecken nach Eisen … und Sex. Oh. Kizuna klimpert entzückt mit den Wimpern. Mir steigt die Galle noch etwas höher. Sesshoumarus schnauben holt mich au meiner Schockstarre. Als ich meinen Blick fokussiere und seine Augen stumm betrachte erhasche ich einen Hauch von Zufriedenheit und Selbstlob. Sein Wesen spricht schon geradezu spöttisch zu mir: „So ist es gut.“ Er weiß ganz genau, dass ich kämpfe, dass es mir schwer fällt, mich ihm entgegen zu stellen. Schließlich durfte ich mehr, als einmal in den Genuss seiner sinnlichen Erscheinung kommen. Mehr als einmal kosten, von einer Seite, die nur mir gehört. So berauschend… Er beugt sich hinab und beißt mir behutsam durch den restlichen, dünnen Stoff in meine Brustwarze. Mir entfährt ein dumpfes Wimmern, während ich versuche die aufkommende Lust zu zügeln. Doch Kizuna regt sich plötzlich mit einer derartigen Ungeduld, die mich schlichtweg überfordert. Ich bettle innerlich um ihre Gunst. Doch als Antwort erhalte ich nur ein Stöhnen, welches mir entfährt, als der Lord über meinen Bauch hinab leckt und den letzten Kimono somit beiseite streicht. Ah. Verdammt. Der Frust ringt mit dem tiefen Verlangen in meinem Körper in einem mehr als eindeutige enden Krampf. Du weißt, dass es sinnlos ist. Mein Körper erschlafft bereits, während mein Verstand noch immer versucht die Führung zu halten. Aussichtlos. Ich kneife die Augen zusammen und gebe meinen Widerstand auf, weiß ich doch genau, wie machtlos ich bin. Der Daiyoukai stoppt kurz, richtet sich auf und rührt sich kurzzeitig nicht. Auch wenn meine Augen geschlossen sind, spüre ich sein Wesen mich ruhig taxieren. Ich zucke zusammen, bei der plötzlichen Berührung seiner Zunge auf meine Wange. Erst da bemerke ich, dass ich weine. Doch er kann nicht verhindern, dass sich die salzige Flüssigkeit auch weithin einen Weg nach draußen bahnt, während mein Körper sich dem seinen nun bereitwillig entgegenstreckt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)